HANDBOL'XD
AT THE
Jh.
UNIVERSITY OF
TORONTO PRESS
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95 a t) e t x f d) e 6
v t e r b » d).
© a m m l u tt g
»on
SBöttetn unb tUSbrutfcn,
bie in ben lebenben SERunbarten fptuor)l, aU in bei* altern
nnb alteften ^>rot>ineial * Sittcratur bee ,ftonigrcid)e Södwern,
mbers feiner altern ?anbe, t>orfommcn, nnb in ber heutigen
etnein « beutfd;en (£d)riftfprad)e entnxbcr gar nidu , ober
nid)t in benfelben ^ebeutungen nblid) finb,
m i t
urfunMicfjen belegen,
nad) ben <Stammfvl6Mi etrnnologifd) - alpbabetifd) georbnet
■ <- ••> > •
3. ?(nbrea£ (Sd)mener.
©titter Xtjcit,
f ntMI tenb bie 93ucf>ftaben
D* unb ®,
(Stuttgart nnb Tübingen,
3> e r I a fl ber 3. @. <J 0 1 1 a' f a) e n 93ua>Mnblun
18 3 6.
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juitt b titten Xhciiv.
Grö" ijt feit (5rfd}einung ber erffen gwet? £fyeilc eine
längere geit tterfloften, unb fo ijt bemt aud? ber nod? übrige
©toff" in ber Aufarbeitung gu einem gr&gern Umfange am
gewacfyfcn, a(ö wetfanb in beö 93erfaffcr6 %lbfid)t gelegen»
(£r glaubt beibeö unter jeneö Utwcrmeiblicfye rechnen gu
bürfen, beffen wot jebem unter und baö ßcben feinen &fyeil
gufufyrt* ^Sollte er hierüber weiter eintreten, fo mußte er
tton b(oö perf&nlic^en 93crl;ättmflen (cid)t mefyr fagen, ate
fid) ba, wo nur *>on feiner (Sammlung unb (£r£ ufouna, fcon
$B6rtern bie jKebc ijt, fo red)t gegiemen will. £fmel)itt
(;at er große Urfacfye, fo mancfyeö Unthraut müßiger, bloö
perfonlicfyer 2(nfid)t, baö in ber (Sammlung $)la§ erhalten
fyat unb fid) felbft in ben Heinern fettem nod) fciel gu breit
macfyt, baxauü wcgguwiinfcfyen.
9"vid)t alles, ivaö eine 9leil;c fcon Streit ftinburd) in
einzelnen frei;en Momenten, oft in ber bejtimmten 5lbftd)t,
fyäterlnn lieber auSgemergt gu werben, in bie #anbfd)rift
geraten war, konnte, alö enblid) bie treffe rief, auö ber
SDtajfe, in bie e6 fid) unttermerft auf üielfacfye £Beife fcer*
gweigt fyatte, mit gleicher ©icfycrljeit wieber IjerauSgeljoben
werben» 2113 oon ©eite ber SSerlage'fyanblung, bie fxd) be£
wenig lolmenben 5Berf cö angenommen, in 33egug auf eine
frühere, nid)tfcon ifyr ausgegangene, ©ubfcriytion&Qrin*
labung tton 1825 bie anfrage gebellt würbe, ob ber 9Re|t
fid) auf einen 33anb t>on geringerer $3ogengat?l als bie beö
gweiten befetyränfen würbe, fal; ber SQevf* bie $3al)t &or
IV SB d t » o t t.
fiä), entwebet eine» veidjlidjcn Dritten £l)eil feinet #anb*
fcfyrift 3tt ftreicfjen, ober aber feine gnvcrftd^t gang anf bie
•iBtlligf'eit ber fubfcribierten 5lbnel?mer ju fef en. £ durfte
er von liefen beforgen , bafj fte auf bcm Crinfyalten einet
vor vielen Safyren unter gang anberer 93oraußfe£ung he*
jiimmten Sjftarimumß meljr, alß bavauf befielen würben,
von einem $Ber6e, baß, gut ober fd)lea)t, bie Arbeit eineß
falben ^ftenfdjcnlcbcnß ift , aud) ben ©ajluf; ni6güct;ft
utwerfümmert in bie #a*nbe 31t bekommen?
£)ie berufßmäßige &3efd>äftigung mit ben jjanbfdjrif*
Xew ber 9ftündmer QSibliotfyeF, welker feit fteben Sauren
beß SSerfafierß meijte %e\t gewibmet ift, veranlagte ganj
natürlich eine noefy vielfeitigere Dlücfftdjtnafyme auf bie
altere ©vradje. 5ö(fyrenb i>a$, waö von fo!cr)cr Qlußbeutc
auf bie bereitß gebrückten Sfjeile traf, feineßortß für einen
bereinigen SCacfytrag niebergelegt vourbe, burfte, maß in
bew uod) ungebrueften gehörte, ofync gweifcl fofort ber
$anbfdjrift einverleibt werben. Sbafü baß (San3e in bem
9Jtafie, alß eß auf ältere ©vrad^uftanbe gurücfgreift, ben
@fjaraftcr eineß bloß baverifdjen 5Bortcrbud;cß ju
verlieren fcfyeint, wirb il?m itt ben 5lugcn (£tnfid)tßi?oller
fyoffentlid? nidjt gum Vorwurfe gereid)en.
Sladjwcifungcn auß ber alteren @vrad)e alß ©runb;
flehte in ber ©efdjiajte beß einzelnen SSJovtcö konnten für
überflüfftg gelten, wenn einmal ©raffß altlwdjbcutfdjer
@vrad)fdja§ aufgcfcfyloffcn mar. Sätteln biß bafyin ftnb fte
cß nid;t gewefen ; unb jebe 3cit fud)t, fo gut eß eben gelten
will/ unb folltc audj il;rc vorläufige 9Ml;e eine rein ver?
lomc fetm, bem $3cbürfniflfc, b(\t> fte nicfyt abweifen ftum,
xu genügen.
5Baß bie in biefem 5Ber6e verfudjtc etvmologifdje
5llpl;abet*£5rbnung (9Ht33^=Orbnung l;at fte ein
©votter nid;t übel benamfet) angefyt, fo l;at ber Söerf. nodj
55 o nv o r t. v
feinen ©runb gefunben, iljre 'iBafyl gu bereuen, @ie fyätt
jüfy nebenbei; nod) fo enge an bie gewohnte $olgc ber 23ud)*
flaben, ba$ es nur eines Q3lict'eö auf bte OeitenAleber*
fcfyriften bebarf, um fte, fogar ofyne £)urd)lefung beffen,
was in ber Einleitung £1?. I. ©♦ V — -IX gefagt ift , fo*
glcid) gu begreifen unb als fixere $ür;rerin gu ernennen,
dlidjtd befto weniger wirb ber $3crf., bem in ber
Einleitung getanen 93erfvrecr;ctt gemäß, für bie 9ta<fy
lieferung eines aua; fd;lecl?t(;insalpi;abctifcr;cn SSex:
geidmifjeS (Sorge tragen, £)aß cS von ifym fclbjt ausgeben
werbe, frmn er in 9lnfe(;ung feiner gegenwärtigen Berufs*
arbeiten nid;t benimmt gufagen, aber er wirb {ebenfalls
veranlagen, baß es gum 2lufftnben fowofyl ber bialccti*
f d) c n als ber a 1 1 b e u t f er; c tt 2(uSbrüct"e , unb gwar
tl;ei(S von biefen, tfyetlS von ben fd;rifts ober ncu-'bcutfcfyeu
formen aus, unb, mittels gang t'urg gefaxter £öort;
Erklärungen, fo eingerichtet werbe, ba$ eS guglcicf; minber
bemittelten als eine 9lrt ErfafeS für baS gange leiber gu
foflfvielig aufgefallene 58er£' bienen Fonne,
.«Diefer SluSgug aber fann natürlich erft naef; Er*
fer/eimmg bcS StadjtrageS , ben ftd? ber 93erf. gu mannid);
fachet Berichtigung unb sI>crvollftänbigung beS SBerfeö
vorbehält, als eitt biefeS @ange gufammenfaffenbcS 9Ze§
in Arbeit genommen werben,
Sngwifcfycn ift baS 5fterB mit bem vierten SBanbe , in
welken, um ben britten nid;t gu unverhältnismäßig ftotf
werben gu laflfen, bie $5ud;ßabcn SBS unb 3 verlegt wer?
ben mußten, vorläufig als gefcr;loffcn gu betrachten, £>b
gu jenem Leitern nod; langer £cbcn, S^uft unb $raft ver*
liefert fei;n foll, ßel;t bei; ber gütigen $8orfet;ung,
5lußcr ben auf ©♦ XI — XVI ber Einleitung ange?
führten Quellen fmb fvatcrfyin nod} manche anberc benu|t
worben, ©ic l;ier gu nennen fdjeint unn6tl;ig, b<x wenig*
vi i8 o rm o f t.
ften$ bte gebrückten auä ben obwol abtYtrgenben GHtierun*
gen erkennbar genug fmb. £>iefe6 würbe befonberä in
^infic^t auf bie £anbfa)riften ber Sfttündwer 23ibliotl?e£
fein* weitläufig auffallen müflfetn £)ic gebrauchten biblio*
tfyccarifcfyett ©iglen Cbm., Cgm., Clm. (Cod. bav., Cod.
germ., Cod. lat. monacensis) unb brgl. mit ber auf bie
Kummer ber Jpanbfcfyrift unb auf ba$ betreffenbe 83latt
weifenben 3iffc* fid)ern x>ox ber $anb unb bte i^rerfeitö
aucfj bie sjttanufcripten * Kataloge biefer 53ibliotl;ef; gum
£)ruc£'c gebieten fei;n werben, bie SDt&glicfyfeit alle 2ln*
gaben gu prüfen unb etwa weiter gu verfolgen.
£$on ben a. a. O. ©. XVI — XVII genannten tter*
ehrten SÜfttfammlcrn gu tiefen (Farben l;abcn mehrere
il)rc Sfjeilnalmie nad;l;altig fortgefe§t. S^tien fdjlofien
\id) freunb(ict) an bie Ferren: Slfleflbv 2luracfyer in
meöbad), $)rofcj]or Dr. & i 1 1 e t in 2lfd>affenburg , ®e*
Ijcimcratl) ^Ritter x>. Sang in 2lnebaa} feiig, Dr. $arl
SRotl? auö fiütterö, Dr. Unger früher in ^ifbü&el
unb 21. m» etilen, namentlich aucfy $rn. Dr. fingier
in Slugöburg, ber fid) in anberer 5Beifc um ben Fortgang
beö 5Berfcö fcerbient gemacht, bleibt ber Söerf. auf immer
fcerbunben. Sjjjit at;nlid)em ehrerbietigen ©efüljlc gebend
er fo mandjeö $ol;en, befielt ©unft ober 3lad)\~id)t bem
SS&exh gu £l;ci( geworben.
Unb nun cnblid) angelangt am fcorumfi'gcn §tele
gwangigjdljrigen 23emül?en$ achtet cx& für l;citigc $>ftidr)t,
ben el;rfurd)tüollften £>anü gu erneuern 3«§29£, bem
©rünber fo üieleö ©rofsen, ber nid)t tterfcfymättfe, aucfy gu
bicfem ^l'cinftcn bie @amen66rner gu ftreuen. 2Dcod)te
beö ßicfytblicteö, an bem bie junge ©aat feimen burfte, bie
in 3lel)ren gcfcboficne nidjt unwürbig geworben fcmt!
?fn feie
Ijodjuereljrltcljen 0ubffribenUn
auf
®d)Me(lfv'3 batytvifd>?$ 8&&vtM'bnd)*
Sic Unterzeichnete übernahm im %\ljr 1825 mit bem 93er*
läge biefcS Söcrf'cö aud; bte 53erbinblid)fcit, baß e£ unter Soor*
aulfegung ber 23ogeiu.<«;l, auf welche c6 in einer fcorgangigen
©ubfcriptionecinlabung Don 1823 angcfdjlagen worben, ndmlid)
uon 4 2Upf)abcten ober 100 23ogcn oljngcfafjr, bic (Subfcribic*
renben nid)t über 10 ff. 31t jteben fontmen follte. UmjUnbe,
worüber auf be$ Arn. 93crfajfer$ Vorwort $um britten Steile
txrtmefen werben muß, Ijabcn el bcmfelben nad; ber jjanb vm*
mbg(id) gemacht, ftci> innerhalb jener 23ogen$<u)l ju galten, bie
fdjon burd) bic jwc» crfleu Södnbc nahebei? erreicht worben war.
<£$ ftanb ntd;t bei) ber ^erlagsbanbmug, bem #m, SBerf.
über bie 2(u3bcf;nung eines SBerfeS ber 2Jrt 2D?a|l su geben;
unb fo ft'efyt ft'c ftd), wie gerne ftc tyrerfeite bae urfpranglicfyc
9Jtovimum eingehalten f;atte , bemüßigt, fftr bic litt. Ferren
(Subfcribcnten, beren SSilligf'cit ber «öerfaflfer felbft anruft, ben
betrag ber leisten, ftatt au$ einem, aus jwe» SSänben be*
jlefcenben Lieferung im *8erl)dltniß ber größeren 23ogenjal)( ju
erbbfyeu.
% @. ©otta'fcbe ^ud^anblung.
vßict unt> fcreigtgfte 2t6t&eUung.
SRetfye: 9la, re, :c.
(93rgl. tat), rel)..., unb raro, ren>...)
Otalen f. Oialjen.
rauen f. reuen.
tauen, rauroeln, rauroejen, raupen, a) beulen, rolnf<?ln, in
boben £onen reben; jammern, roeinertid) bitten; b) »on ber Äafee:
fdmurren, ft'd) febnurrenb an 3emanb fcbmlege«. abrauiveln
einem ctrcaä, etf burd) fldglfdeg bitten »on tbm ermatten. Die
Otauj, tyerfon, fcfc ju Diel ivlnfelt, jammert, bittet; bie Ä«ße.
ranjtg, adj. rolnfetnb, roeblelbfg, jdmmerlicb, erbdrmllcb, fd)lc*t.
(Cfr. gl. a. 678 ruiucnte, nulcntes unb ©tatberö rauen. rauiven. S.a.
ebten, raupen, »prjüaiicb aber baö ganj a(eüf}(aufenbe raunjen
hinter raunen.
Der CRe, (d. 8p.) ble 2eicbe, cadaver u. funus. „©ebalfamt Wart
fin hinget re." tyarclfal. (Gl. a. 79. 659 re, i. 882. 934 breb,
teb/ a- 4ii brao, a. 139. 1. 46. Mm. 80 breo, genit. breuuetf,
plur. breuulr, alfo neutr.) Der Oie^roub ({Recbtb. u. 1552
2ßftr. 35tr. VII. 60) «Beraubung elnetf tobt ©efunbenen ober barum
©etobteten (gl. o. 157. 265 reroub manuibiae. — Edict. Rotbar.
tit. VII. „rbalraub.") ©er IHerouber präedo mortui. Urf.
i>. 1277 bei> Äurj £>. u. 0. u. 31. II. 21). ©. 187. I)le a. @p. batte
aud) Sompoft'ta rcle relfb funebris, funestus, relelta, retuod>a,
retulbl exequiae. 3m .öolldnb. gebt nod) rceuiv^iuect fite
spuma lethalis, reeutuer für pollinctor. 2lucö Im 9Ueberf. wirb
noeb SÄd gebraust.
reMlcb, rultcb, (d. <sp.) rekblld?. „Unb rcpe ber gotbalt gnab fo
rei)lld) jufleujjct allen creaturn." 2öftr. SBtr. V. 74. „2>j blut
flo£ rellld) beraub" „OUtlicb effett unb ttlnfen." Dr. ©tf.
Dafj rel au$ relcb Dcrfurjt fe», iffc nlcfet ganj ftd)er, ba baä WI.
rffr, rif-legr, bat agl. engl, ri fe, nieberf. rioc largus, überaus
nld)t entferntet liegen. Der gelehrte Dr. @tf würbe In jenem Satt
wot tetcblld) auögefcbrleben baben.
@a)weUei'ö 58ai)ctifd)eö SBcvtevfcucb. III. ££. 31
2 SKeu 3Rue
reuen (ruiaT, rui'n, roio", roi-n, raua"), rote l)d)b. tttö <particip.
tautti gereut, (Speffart geremt, gerebr) unb (fd)U\i'b. (Jfjr. in v. Jreib.
©amnU. I. 17 4) ge tauen, (£. <g>aa)$) geraumen, (<H3eijinann III. so
,,gtia" b. fj.) gerien, geriiven. ra bie a. 5p. fytiwan, it) t)ti\vu,
6 rou, gifjruman, bie ä. 5p. riumen, tdjriume, rou, gertuiven
conjugierre, fo mirb lob! ieneö geraumen au» gerumen flatt gertu:
u> en (a. 5p. giruuuan, cfr. neuen), ober auä einer ?(usn?eid)ung be£
SBer&ö in bie Cnmiiig. nad) Oomven (6auen) jti ecffäcen fewn , burd) iverdje
aud) fogar bei- 3-nft'niriv rauen (»rgr. 6d)b. brauen, tauen ftatt
breuen, Eeuen) begreiflich tvirb. 2>ie a. 5p. t)atte aud) ein bfoö um;
enbenbeö !)riuuen unb [jriuuon. hieben bet unangenehmen (Jnu
pfinbung über etroaä bereite @etb«ne0, ©cfcfcebeneä wirb reuen
au* »on ber über ctiuaö ©egenroärtigctf unb ^ünftigetf gebrannt.
9)Hd) reut mein ®elb ic, id) gefce eg ungerne autf- «Wieb, reut
eine sperfon, fte bauert, jammert mid>. (Cfr. Stfr. I. io, 46,
IV. 12. 5). Ob bie inn = fa(j. 2lugfprad)formen : I gr.'t mi' um
nichs (kb. befümmere mien um niebtä); Des grat mi', hat mi1
gra~t, allenfalls ja rauen, reuen, gerauen geboren mögen?
3Srgl» 5tf). II. 97. gr.vn, ttrol. grawen.
Sie dien (Rui, Boi), t*)fe l)d)b. {Reue («, 5p. riume, a. 5p.
f>riuua öfter nad) I. afS II. 3>ecu"n.:2(rt , in einein Voc. sec. XV. masc.
ber rutv; agf. fjreove, — i»r. unb gotf). anbern 5rammeS : ibr;an,
ibrrciga). öieu unb Saib machen ober erroetfen (rooju ei
eine eigene £ated)iämu6formel gibt) vor bem 33eld)ten, (Sterben.
J ha' scho* Rui und Laid g-macht, id? glaubte, bei Xobei JU fe»n.
Der Dveuer, teuerer, (2Bürjb. 23rorb. ». 1,690 u. 1736) Car-
melita discalceatus, nod) jeljt befceljenb. 2>ie Oieuerfnn, ebmal^
eine ber Tonnen ju $?arienftein Im p>uepbrücflfd)en (Poenitentes
S. Maria e Magdalenas, apud Geminipontem.) 3m Q3ar(aam unb
SfOfapfyat ift ber riufaere, rimefaere ein QSüßer, Crinftebter; f. reufen,
»vefdje» ivol einem alten 6r:uuifon entfpridjt, unb affo aud) eine 2(brei.
tung von Ken ift.
2>(e Otue (Ruo, o.pf. Otuccgau Rou), wie bd?b. Otulje (a\ 5p. Hwntht:
SRuoroe; Cgm. 7 5. f. ',. 8. riibe; a. 5p. QSJiUeram. ruouua; 9totf.
rauua; nod) ©tut. II. 141. 14 5- raive im Keim auf bfatue neben
ruoire 14 5. 165; in ben friif>eften £enfmarern ftef?t nid)t feid)t biefeö
2Bort, fonbern refti, refta, bod) gl. a. 217 unroa vexatio, roo ba»
Tange 0 e6er = 110, at* — au \tv>n mirb; bSl. ro neben einem mof un;
venvanbten fro; agf. girt re|T; viefieidjt ift aber taä agf. 2(bi. ro»
sua\is ibentifd) mit bem UU to-t quictus. 2iud) gl- 1. 56s ad Prudent.
contra Syram. vers /,61 |"tef)t rau über quietas (sc- leges) , ju iveMjem
llti. ba$ 5ub|f. rauui gl. I. 542 ad pjusd. peri Sloph. vers 5." nafjer
fliinmt. @p.2ß. Nicks habm is a Rou. 0' Ruo brefd)en.
SBenn bie auf ber Senne angelegten ©arben einmal ganj überbrofdjen
finb, bann >virb mit bem 2)refcfcen aufgebort, bl$ bat gingelegte um-
Mab 3
gewenbet ift. QBettu biefetf wicber nberbrofcfceu ffr, wirb wieber auf=
gehört nnb ba$ ©trob. aufgerüttelt (aufaefdjüttet). 3ft «t»d) *><*$ 2luf=
gefdjüttete übcrbrofdjcn, bann fft ein @tro unb swar in brep
JKuen abgebrofdjen. OBaur £>• 2.) SSrgl. Oiaft (Weite).
rue=lg, ruewfg, rüowfg, geruewfg, gerüeroig, rubjg;
bel)agli(T; ; Hci't is o* g'rüawi's TVedac.
„Oiübig fanft bu nicr)t leben,
3lll plag wirb biet» umgeben/' 2I(te$ £ieb.
„«et bifer unruebigen 3Belr." MB. III. 385 ad 1569. „(Sin
gut gerubf clcid? niejjen unb tnnbaben." MB. X. 282 ad 1579;
geruewecltcfc;. MB. VIII. 265; gerueblid). MB. IX. 520 ad 1510.
„Darbep foll ft'e furan rübwlgflict; bleiben unb gclaffen werben."
20?*t. \>. 1616. f. 214. „Den Oluffdjlag ruebiglicb. einnehmen."
£btg. t>. 1542. „rubigticb." tranquille. Voc. p. 1618. gcrue=
fam, gm» fam adj., gffube ijabenb; Oiube gewäbrenb. o~ gmosamoc
Menscli. a" gruosame NäBht. „©crubfailt quictus." Voc.tf.1429.
tue = en (rua-o% roua\ fcfewdb. gruowo", b. b. gerncwen), 1) wie
f)d)b. rul)cn , (a\ ©p. ruowen, 9totf. rduuen). 9fad) MB. IX. 143
ad 1319 ftebt: gerawet fepn von einem Dtenft, einer ©teuer,
beffelben, berfelbcn uber&oben {cyn. ® e t u 0 w e t f i $ e n, b. &. rublg,
oljne ju arbeiten. S8r, 2?erbt. Hl. ,M* einem Sebeu geruet
filmen" (ungeflort). Jpeumann opusc. 117. Cgm. 27. «Hrtifel 104.
„Du wurbft nlt ruwen." Dr. Cef. 1542. 2) D-tyf. aufboren, ab;
lajfen. rou! fo l)6re bod) auf, lafc ab. Routs mit cnlo'n Possn
(lajit ab von euem hoffen).
(fflrgl. Diap, rep :c, «Kaw, rew :a)
rab?
„@ ba£ id) cr>am burd) ba$ gele& OTieibc 9. Äot^aufen)
Dag mir alfo refj
3n ber nafen i<x aufrab (?)
Ob mir laub ober luft ju froben gab." Cgm. 270. f. 211.*
(Scheint ein iUblautverb. Cf. reben.
„rab," f. rol).
Der 91 ab (Räb, Rä') wie l)d)b., (a. @p. febon mitunter rabo ftatt
betf altern Grab an). @. Otamm nnb Oiapp. Der OUblefn-
bufaten, {Kablerbucatcn, alter ungarifefcer Ducatcn au* ber
Seit betf Äonigä Oflat&fag Gorvinutf, auf welchen ein Oiabe geprägt
fft, ber, na* P. 2lbral>., weit lieblicher fingt alö eine «Wacbtigall.
„Unb Uä @l)rlftfinbl legten ft'e ol)ne reiche gatfdjcn, obne Simulet,
ofmc Olablerbufaten in Ut ^rippetein." £ob = unb £rauerrebe
auf ben Prälaten 9W<w p. «Pandel. Pfarrer Stroftegott fegirt in feinem
31 2
4 SRab 3to&
£eftametit (SBucberS f. 2B/IV. 279) ben an feinem £rinftarfenfcapulfer
angenagten Otablcrbucaten, reeldjen er, um ftd? vorm 0?ot&tauf
5« conferpleren, Immer am Jpalfe trug, feiner Ä&c&fn 97?ariurfitel
mit bem Auftrag, ben Seuten, roeldje bat üiot&lauf haben, bra» mit
biefem Sucaten ju belfen. Cfr. V. p. 114.
£>ie Oidben (Räbm, Räb), (in einigen ©egenben bei b. CberlanbeS
aud) b. SB. unb O-^f.) btc tveipe gelbrube, brassica rapa. 2>k
Üiuben anbrer Qlrt betpen, im ©egenfaft sn biefer, Oiueben. „Obfr,
Oxuben, OUbfraut unb jjnribel." ©em. 9ieg. Gbr. II. p. 508 ad
vii. „ein Butter rab ober XX münd>er Pfenning bafur" als geubal--
abgabe, IIB. XVIII. 593 ad 1434. (Gl. a. 4S. 525. 667 geben napus
bureb, raba; and) ©talber nennt feine öidbe brassica napa.)
9tdbl(?) „ein roafjerfuppen na* afnem froeinen fmalfc genant ain
xabU" ©Reiter 2>lcnftboten£>rb. ». i5uo. Cgm. 698. f. 43.
Der Oiabffcfc, bat Äetb&olj. „iKabüfcb, dica, raitbolcj," Voc
p. 1413. 2Bol baS böl)mifd)e rabusse (fpr. rabusche, ferblfdj ra=
bofd), Äerbbolj, permutbltd) mit bem Serben rubati, w-raub'ni
hauen, ferben, wobjn aud> Oxubel gebort, jufammenbangenb; urgl.
Otamafd? unb Olemtfd)). 3m ölt&. rodre ruaba, rnaua,
roapa indictio, numerus, röpön enumerare.
„t a b a t a i 97? a l \, Ufc6 97?aul." J?bn. ©aljb. Jpüttenfrctn 29 1 . SQBol
rä alfo r.iu; prgl. allenfalls rdubifeb.
rabiat ( \±)lt \w Qöutl) , außer fteb.
2)ie 3i«ba tfd)en, ©pottbenennuit^ einer dltlicben SKeibSperfon. 3u
ber 9?ormanbie fft la rabäcbe eine Jpere.
rauben (räbm, raubm, robm) , n>ie tjfyb.; t«. ©p. roubon, auf.
reaffan unb öreafian, gotb. rauben). £>er Oi d u b e r,
Oiduber.
■Der Oi d nb (Hab, Raub, Rob). i) jpie bd?b., (a. @p. roub,
geivobnlld) plur. rouba spolia — agf. reaf spolia unb nodj öfter
indumentum, vestis.^ wobutd) ein ;3ufammenbang mit bem romani-
fdjen fopa, roba, robe, unb boS 23erb* mit derober, roliar,
mitt.lat. raubare ipabrfcbeinlid) wirb. 2) Der 23efhmb eines $elbeS
an 5rü*tcn, bie barauf eingedrntet werben fonnen, ober eingedrntet
ft'nb. „9t. 9t. bat bie nadjjten fed)6 jar bie nuß unb raub barab"
(bem tHngerj, '313. XVIII. 191. 1370. ,/£en Oiaub unb gruefet
ab bem Einfang nernen." 2ori 33.0t. p. 22. o~ Fald um 'on Rab
<luma~, baS §elb eines Slnbern büngen, um es bafür baS erfte 3abr
für fid) ju bebauen unb abjudrnten. „ggon einem 9?eubrud) finb bie
bre» erileu Oi aub jebenbfrep." SpiU „Den erben eine* »erfcorbenen
gaubpfarrerS gebü&rt ber 9tad)raub (bie jtpeitjdbrigc S3enußung)
eines gelbeS, baS biefer erft im porigen %af)tt gebungt-7' OBftr. gl.)
t aubifd? (rabisch), 1) (?B. p. 1618) praedabundus. 2) 9)?utl)ig,
. flolj, auf martialtfcbe SSctfe gro^tbuenb. 0" räbischa' .Mensch,
hat Feda'n u'm Huot. ,,97;an fptfdjt; bu fi'e^fl euiprifd), bi|l rabffd?
dlanh dich 5
r>on betten, bie einfiUd) femi unb auf bfeOtaftf ftetfürgebuBt unb aufs
gemadrt." 2(»ent. G&r. 61. „2Iu$ bicfen geraubten Darren CDoctere«
unb«9ftagiftcrn) fein etllcfce fo ungejogen, bat ft'c jre würbe unb
bfgnttet ganfj unb gar ju nld?t machen, trettc; fcafter auff gut lan=
beäfnedjtifd) unb reuberifd), ruetcu ba£ parctlfu auf ein fetten,
alfo ba£ e$ l)alb aujf bem ofyr unnb fyalb auf ben l)al3 liinabbattgenb,"
Jponfgerö Überfefj. von ©eilerä 55emerf, $um iVarr^nfcfjiff 1574.
©talber l)at rdttbifd) wilb, bofe unb fid) rauben, ft'd) ftrduben.
3*e»> @d)er$ fteftt: rdwifd) trux; agf. fjt reafol rap'ax, rabidus.
93rgl. oben „rabaraö" 9)?au( unb Oloblcr. Sag alte driub
dirus, trux, riubet severus £>{ut. II. 339 fugt rruttber. 23rgl>
inbeffen rfebig.
raubein, raubejeu, f. tauen, rauiven. 23tellciät gehört aud)
bat mittelrbeinifdjc raubig, fd)lcd)t, elenb ba&in.
25er 9i du büng (9>?a»tt, 9ll)ein), einjährigem Oiinb, f. Olaup.
Ser Oieb, be$ Oieben unb bie Oieben (Rebm, Re'n; plur. bie
Rebma~ ober Rc'na), bte Oianfe, öiebe (a. ©p. teba). o~ H6pfa~
Re'n. ©er 2Beinreb. „8led)t alt ein ewjabifc&er reb, ob bem
fein grud)t nfd)t roanbelf." (üonr. v>. OJcegen'res'g. Renten einen
Weinreben. Cgm. 592. f. 38. T>n Hiebet (Olöefn), Oßetngdrtner.
föebacfet, 9i = b I a 1 1 , 9i--mann, öl = mcjicr, Ol = f cb o f ,
Dl = ft e ce e n , Ol = fc o cf je.
fid) reben (Dled)tbud) r>. 1332. Ms.j, ft'd) rubren, „fo fol man ben
notnujftcr in bie erb begraben uncj an be« ncibel, alfo baej jwifdjen
fein vnb erb ain wagenfatt vmbgcn un\], baj er fid) m»g ge=
reben." 2ß|tr. (33tr. VII. p. 91) tieät an biefer ©teile: „Sag er
ft'd) vmb mug geteiben." @. oben rab unb r>rg(. reiben 2) unb
riebig. rebig, adj. (^pf. Ms. Halfan) rnftrig, munter, mutljfg.
93rgl. ©talbetö rdbeln.
2)a^ „©ercb/'C^pf. Ms.) bie obern Gf»iv]ci.:-. „fitcb unb ©ting."
SBaumgartnerg gjeuftbt. p. 139. 33e» Jpeumann opus«. 698 fteljt:
„Äreb (von gleifd?) ber @d?lunb." Slra Wittelth,e'm bebeutet fcatf
©eteb bie (jingeweiee überhaupt. Jpofer erfidrt ba£ 03er eb al$
iunge (vom «Bcrb. reben, bewegen), unb füljrt bca Sfodbrutf:
Grel)a-ltf)ce als Benennung be£ £ungetf = ober istänbifäen 5/ioofet?
an. 3m 9tieber&eutfd)en ift Wiib beireff baö 3$serd)feir. £)b ba=
mit ö1^ oeruleid)cn femi wirb baö alte ^fntrebe, Mrnireba
„cerebella," cerebrum? ober aud) ba$ i«-'t. refr 3, 3) bc» SBjorn?
Äaum ba$ agf. roppatf illa , intestina. ©. <»„ 9i e f .
Sic Oicbfd)ttuer, ber QMnbfaben. „ein fdjon jarteö $;ifd)fud)
mit Ole&fdHiik geflodsten, unb »on S&efenretö aniaeflicft." ?paroöic
einer ^)eurats>abtebe. Gl. a. 90 fle&t ,,ce.na = xeba Iicium quo
srrairiina ligantiir." yiebfaif. &en pod wll td) an ain rcbfßil
fnueren unb wit in »einmb mit mir Ijatm füeren. .0. Oiofenpiut,
cf. Oicf.
6 SKeb «Reib
tebeln. Strauben abtcbeln, ble 33eeren baoon abjupfen, f.
OUppeu 7).
t e b e l n , (U.2.) wie fcer £f egenbotf rie*en. (93ep 2Jbelung {(t r c b b e n
fcrunften, na* ber Begattung »erlangen, au*: ff* begatten.)
seb eilen (reballn), £drm ma*cn, janfen, poltern. Da$ ®*re=
bell (Grewall, u-). Der CKebeller, a) ber 9?ebelle, b) (bepm
gem. «Bolf) ein baprff*e3, unter SO?«! II. unb au* no* von <5arl
2Ubre*t, gef*lageneä Jpalbgulbenftucf. 9)?an fönnte trgenb eine
93ejtel)ung auf ben bamaltgen 53auernaufftanb vorautffefjen, roenn
rtlcfct fo ein baprlf*etf ©elbftüct au* in ber <5*weij (na* ©talber
II. 285 »o» rub frautf) ein 9t übel t/fejje.
tebern, (Otptf*.) unoerftdnbli* fpre*en, plappern. (3n ber a\ ©p.
fommt anberwarttf r eb en für delirare, somniare, franj. rever vor.)
teiben (reihm), Cond. rtb ober reibet, Partie, gerfben
(gribm), i) »r-ic l)*b., (a. ®p. rfban, reib, riburt, gariban
fricare, tcrere.) gum reiben in bem *ab (frottieren) routben
eigene SSeibspcrfonen gehalten. 25aö <pfrünbenmanual bei ?0?ün*ner
Jpeil.@cfftfpital3 »on 1519 circa (Cbm. 2086) befagt fol. 82: 9J?an
gibt au* ben, bp ben armen warten unb reiben in bem pat,
pier. Sllwcg über XIV tag am.,£r*tag bat man ben Qlrmen leuten
ain pat, XV bn. umb 2ßein, X bn. alner reib er in. „Der C?el=
berfn fun in bem ^}ab." Ote*n. o. 1392 in ftrefb. ©amml. II. 125.
(Dbfcon parobiert ift biefe£ rfben in einem ®ebi*t, Cgm. 1020.
fol. 52.) 2) breben, wenben. DiefeSSebeutung fann nl*t ofyne gwang
mit jener in Crlnflag gcbra*t werben, fo bav bepnabc eine SSermcngung
jroeper urfprüngli* aui) formell »erf*lebenen 53erba ju »ermutben
wäre. (3m 3*1. gibt eg, neben bem formell ju reiben ftimmenben
rtfa reiben, serrcijjen, ein rifi« versare.)
,,©t. Sbriftopb. f*eibt Segl.
23ltj, ber »erftebt b Oiegl.
.Saum reibt er fein Äuget aufä SBret,
©epn alle neun .Segel labet." SDfarcell. ©türm.
So kau I denn heTt kaane Kegl sebeibm?
Thno all meine Kugln links eini reibm! Sieb.
@i* um reiben, umwenben, umfebren. Den @*lüffet im ©*lop
umreiben; ben Spal)n am Jaf? auf= ober juereiben; ben $el$ct
an bpr Ubr jerugfreiben; naffe 2Bäf*e aufreiben; einem ben
Segen au$ ber J£>anb reiben ic. Der 5J?elfcr in ber ©ennbütte
reibt ben 9)til*fqTel, ber am %tmt clnetf um feine 5lre bewegü*cn
£ragboljeä bangt, über bat Jeuer, ober baoon roeg. @r nennt blejj
fd)le*tbin: überretben, abreiben. „Den »31 rm o.u treiben,
luiare bracliium; ben ©*luffel verreiben, distorquere
elavem." Voc. 0. I618. „Da jte alfo mit bem Äaifer (gubwtg b. 95.
I>ep Surftcnfelb) an bem gejaib war, t>a bett tic Worbetin ein lagelein
mit einem jwifa*en boten, in einem war wein, unb wann (Je ben
Sfatb dlib 7
iapfen vetrib, war tu bem anbern ein arge$ vergifftcä trancfV'
ebron. in v. $relberg$ ©amml. I. in. einem ben Spult, bm
fragen umreiben.
„er (Jperjog 2irnolb male malus) ifgt in Sendern in bem fee.
Der tö3 feinb maß in barein tragen;
er i)dtt. im umgertben feinen fragen
Unb tat im fein b«upt verruefen
2)a$ antlifj feljen auf ben rüden." ©prud) v. £egernfee. .Cgm.
858. fol. 122. „So ralb ©ampfon ble ferol autf," (bafj batf Jpautf
elnftürjte). Cgm. 632. f. 58. §lgürl. : verreiben einem et-
was, a) feinen <pian vereiteln; b) f{?m eine v£ad;e anber$ bar=
(teilen, al$ fte ifr. ein ^errlbenctf in einen Jpanbel madjen,
ifm verwicfeln, verwirren (v. 2lbvocaten). @cll)amer. e$ fte^t in
bell, ©cfcrlft ganj beutlld?, nlt verrfben. eomöb. v. 1687. ein
ttbgerlbcner, verrlbencr SDcenfdj, ein verfdjlagener, burdj;
trlcbener. ©ellg ift ber, bem ©Ott glüce juretbt. <priamel in
efdjcnb. Scnfm. p. 411. 35 ie Oieib, unb bie Üielben,
l) waä umgeriben, umgebrel)t wirb; £al)ti am Jap. 2) 5tb-
»vcisfruug eineä 2ßegctf, einer ©äffe, cineö gluffeS, 33ergeä von ber
geraben Ölleitung; Slöenbung Im Jahren, einem d* Hei', d- Reibm
ablduffen, ib,m, ber ber 2ßenfcung ber ©träfe folgt, auf fürjerm
2Bege juoorfommen. o" Reibm nemo", d* Reibm %• kurz nema"
mit bem ©agen. „Decliüare a malo et f'aecre bpnum fein gleich
fam jroo Reiben, wie ble Sufyrleut reben: ^on ber unb iue-
bler." Cgm. lool. f. 86. 3) (flugtfb.) OiennfdHitten. Die
21 b r e i b , abreiben, wie H$ Zotige, einem d- A'rei' a b=
paffen, tbn auf dar A'jfeibm da'wischn, auf der AYeibm mit
tljm 7,-samlicma, Um unvcrfebenl, an abgelegenem Ort anfallen,
überfallen. ©. Oiib. 2)cr Selber, effen, tat fld? wie eine
©Traube breljen lajjt, unb jum Stuf: ober pu{u)ilefjcu blent j. 3?. am
5?cn|lcr, an ber £l)ürpfofte; 2üirbel- 3>ei Sietb er l ät ober
Oiabftatter Äafe, ©egenfaft von füfiem. ©aßb. ©rojjarl. £ubn. 450.
3?er kh teilet (a'reiba*), ©teln ober ^rtoce, ber an berede
einer Miauet :c, wo Juljrwcrfe gcwölnuld) eine Qßenbung machen
muffen, jur SScrwalnung vor 58cfd?abigung befefllgt i(l, eceitein,
Ulbweieflctn.
■Der unb bie Oiib (Ri\), vn&: bie Oieibcu. einem ble mib
ablaufen, s f a if et) e üi ib mad?en mit bem ^ul^wcrf (unb um^
werfen). Sic Oiib, plur. füg. ble Oiänfc, kniffe. „3taerlai 9i i b
unb Oienf." „©ein Ijerf} unb finn mit allerlei) Oiiben verblumeltt,
cor mathiuationibus tegere." «)rcb. V. 167>S. «BleUelc^t ^le^et
aud) bai „vil geribc fwanqen" < viele Qßenbangen machen im
£anje), ^itl)rtrt£i, »encefe 9)i . 2. 290. r l b i g , Sfficnbuugcn madjenb,
fiel) winbenb. ein rlblger 23aum^anitn, ber ftct> nld)t gerabe
fpaüer. £>M OÜb.-eife», Oielbeifen. Tax Oitbel, Sieib-
8 SKib 3*ob
eifen. „Weib eS mit afnem SR tbel." Cgm. 731. f. H9. xu
beln, r t pi» ein, tippen, tvicbetbolt reiben; fidb, tippeln,,
ft'cb, auflehnen gegen einen Stauern. ti bansen, (SRutnb. Sjtt.)
von f (einen Äinoetn: bin unb ber rutfcben, ntd)t fl&en bleiben.
<Sid) rlbanjen (u-u)> (3pD ftcb an etwa»5 reiben, roenn e« di-
nen am Oiücfen jucft. 25ie 9Ubanje (9cumb.£$l.), 9itbanjel
(J?d)£.), unruluse»" .fiinb.
T>at „Otlbe$," (9torbfranf. Jpenneb.), <$Ril<i)--%m , breiter Stopf,
SWtl* aufjubebatten — aai 9ieib = afd) entftettt?
2)rtß Oiibi^l, Ribizl 08. 2B.) 3ob«»ni^beere, bacca ribis nigri.
2)ae anberrodrt^ unb fcfeon bep qjrrtfd? vorfommenbe „^ürroifcl" (©.
I. £p. @. 555) ift root nur eine verbeutfdjelnbe (Entftellung.
T>aä Oileb = @tücf, Cpaffau) tva»' Scho-ripp (f. unter ©d)on). cf.
,,9lieba ciuplicem costarum cratem." Doc. A. b. 58. a £3om einen
Jptrfdj jerpirfenben £rfftan beift e$ bep ®otfr. ». ©trafiburg 2905:
2)ie rieben er bo beibe fcbiet,
Qieibe er ft x>t>n bem ruffe fcbriet. 2?rgt. 9Ueb.
riabig, g * r i .t fc i g , adj. bep Ätäften, nicbt abgelebt, „^eben etlichen
fd)6nen nccr? ruebigen alten <paurn." 2lmft:b. jur ftronlefdm.
sproceff. »on 1580. 2Bjtr. 3ttr. V. 138; OsHct» boa) fcr.roerrtcf>, na*
X(). H- S. loo, eine (Sntftellung au£ rüerig fei;n. Sollte reiben 2)
fiel), nad) ber unter friegen angebeuteten 23em>ed):etimg, Womit aud? eine
be» @rimm I. 39 7. 899 bemerkte angel|\ia)fifd)e jufammen ju garten ift,
ju einem rieben - »rat. bai unter 9* ob bemerfte ist. riufa — »erf>al;
ten? £>ann fonntc aud) baä unter üeben, I. Ifj. ö. 14, »orgebrad)te
fid) »er üeben atö »er; rieben Oiefter gehören, unb ferbft t>a$ alte
riub severus (f. raubifd)) (Jrtvägung verbienen.) Cf. reben.
„roben," (SRütnb. Srinfenbrob 179) feljr feferepen. Cfr. tauen,
r a u tv e n.
Ser „Oiob," (na* v. 2)eü. 0.2 ) ber Oianb. Um 9)?ünd)cn tvftb bat
€W, ba6 fld) vor bem Zufrieren auf einem S3acp, (Janal :c. jelgt,
R6b-(Eiö genannt, ©outen im ©runbe biefe flusbrücfe nebft bem fdjiveij.
5Kubi, 9\übb 6teinqen>[le nod) jiim n-l. r.of ruptura, rudera »ein ?lb=
tautöerb riufa rumpere gehören? 23rgl. riebig. 3" bebenden wäre aud)
ba$ alte roupan frigerc. Ctr. ©rieben unb rieb leprosus.'
B6binzo-l-©alat, OUpunjel.
9i 0 bor anter,, ($R«abat v. i'7()9) bewaffnete ganb|lreid?er, Mc raub--
ten unb plüubertcn unb gegen bie Gimvobner alle Slrten von ®eivalt=
tbätigEeiten ausübten.
25er Oicbler, (faljb. unb Stproler ©ebtg.) $urfct)e, ber \id> auf feine
@tärfc unb ©eroanbtljelt im 9t Ingen unb Oiaufen n>aß ju gute tl)un
barf, 9iaufl)elb. ,Unb fubren foH i* cetnen Ovoblerdjor," fagt
2Inb. .Oofer^ ycifi jum 2anbe £prot in einer Obe von 2UotS 2ßeif=
fenbad). 2ßlen. ilrdjip f. ©• @t. u. Ä. Ä. 1816, Tit. 105. „3m £anb
cb ber <Snn^ gibt es roaclere unb flatfe, roie ftc \id) fclbft nennen,
SRofr SRufc Olueb 9
Oiälfft'nget obet frlfcbe SBttfeen, wctdje oft, einem ju gefallen, fo ibre*
®(ef#en$ fepn will, i, 2, 3, \a 4 sflffeW 2Öeg£ auf bie £«nfe obet
Jpocfeaeiten nachgeben, unb alebann ©elegenbelt fuceen, mit ben
Slnbern »ermittelt ber Saufra>ert3lung befannt ju werben-" 3ibete
f. @r*tl). II. 80.
Sie Oiobat, Ofobolb, öiobatb, nod) t>ic unb bei fhtt Schwere
obet gtofmbien|r üblld?. „einem je ptl robat auffegen." Cgm.
788. f. 146. „Sie Oiobat foUen »on nfemanbt geforbert werben,
bann »on benjenen, bk barum Urbar ober 35rief unb ©Igel ober ein
rdcrjlgjd&rlgc @ew5r gebafrt." trr. S.D. »on 1005. ,,$u 2Bad)tn,
rabatn zc. gebrungen werben." .MB. IL 421 nd 1110. „(gi foüen
auef; meiner, tjüttenfncdjt unb pfiffter pep bem Xomb ftewr, waefct,
jierfft wnb towolt frep fein." alte£^afFaucr9id)tb.3Js. „Scitbemalen
bie (gebarwerd) ober Oiobotben tut bie iipcrfone'.i fonnber bie ©ütber
afficiern." £btag. »ou IG12. p. 305. cfr. üöeircr ctrssert. p. 322.
ßrtl. prax. nur. 1. p. 18. „fronen ober OTobot." Sort 23 Oi. 243
ad 1540. ,,3)aS Oxo ba l tgelb." 2lbt r>. ©r. 3eno 1678. „@d)ar=
wereb, Oiobatl), 2Bad?en ic" Hist. Fris. II. II. 307'. robolben,
robalben, robaten, jur Srobne arbeiten, frobnen. „Crln gaujer
Jpof fann mir 4 Oioffern febarwetcren ober robalbten." <2rtL prax.
aur. 1. 26. Da 6 2Bott ift lvot &aö gfeid)t>et>eutenbe t>üf)m. robota, ba;»
ffaivon. rabota ?(rt>eit überhaupt, rabolaio ic() arbeite, idoju aud) rab ßnedjr,
raba gjfaab gehören wirb.
Sie Oiubricr, a) (d. @p.) rotbe Sintc, rubrica. „2öilbu madjen
atn rubritf, fc» flaln aus* ber febern get, ju florieren." Cgm. 821.
f. 26. b) x>a$ bamlt @efd)ticbene altf fcitel, Übetfärift einer 3tb=
tbcüung im £ert ic.
ruebig, f. Oiue unb riafeig.
Sie Oiucb, plur. Ofüeb (©ramm. 803> £>|t.3far. „9i u b e unbc
o&ej. «Bringet ein ujman rube feer." 2tu?*b. ®tbtb. r>. 1276),
gewöhnlicher : bie Oiueben (Ruabre, opf. Roubm), plur. Oiueben,
Oiucb enen (R'usbm, RuDbma"), bie Oiübe (gl-(Ö. 17,95, ruoba,
itil. tofa). Jple unb ba wirb bie JÄneG ber Oiäbeu (brassica
rapa) entgegengefeßt unb junädjfl für brassica napus gebraucht, im
Surcfefcbnltt aber ift ieneä ber allgemeine Scame, ber bureb, SBepfd^e
ndl)er beitlmtnt wirb; bie baprifebe, bie gafei-, bk Haine,
bie lange Oiueben — ober bat Sarr = , bat SUen = , tue
*pfdttet = ober ^fdter = Diüebtein, bk @cber=9iiibe, ®te<ftube,
brassica napus; vrgt. ^)fofcpi;n. „2?anrifdj Oileb jwen ließen"
MB. XXII. 69s ad 1575. „T>k b <x j> r i f dje n Oiüb lein, bte Äöftltd)=
feit r)albcr ben gallldtfcben geip.en verglid-en werben." Jifdjart a°. 1590.
25ie weife, bie runbc ober gefd)eibte, bie grüenfopfete
ober rötfopfete Oiueben, bk 9)? ai? Oiueben brassica rapa,
»fgl. Oidben, 25d^leln. 3Me ©elbe Oiueben (G.iiru.)bm). Sie
Oi i>tl>e Otneben, Oiunfetrube, »tgl. Oionen. Sie @d)wabeu-
10 SRad)
0?u eben in einer 2lnfpacber £ar£rb. v. 170S ftnb vtetteicpt brassica
rapa, H bie baprifdjcn br. napus fuib. 2öien er - Oc" neb en ftnb
bem ^illertbaler Äartoffet. 9iürnb. ©p.2B. Gälla, haust der Roubm
älla? Hausts net all, hüls fei" bäl' (b. b. um 9)?ltte Dctoberä müfien
ble Oiüben eingebracht feon). Der Ruopatj an n (Oiueb-peunt £.),
f. ^ennt. Oi.2(. (Ein Oiüeblefn fcbaben Grinem, (Jranfcn) ii>m jum
©pott beu Zeigefinger ber linfen mit beut ber regten Jpanb (treiben.
rücbin, rüeben (rüobi~, riiaba"), adj. pon Oiüben. rüabis
Äraut, roeife Oiüben, ganj flein jerfebroten unb gefduert. „% in
Oiiebeöfraut." ©peifejettel ». 1755. 9?ürnb. „Oi üble 6 traut."
rüebeln, nacb Oiüben febmeden, rote j- 95. eine mit rpeijjen Oiüben
gemattete $antf. £>et Oiüebler = 33a£en, 93a£en mit bem ®e:
präge einer Otübe, bei 2öapenö be6 faljb. (SrjbtfdjofS £eonbarb »on
Äeutfcbad) (1495 — 1518). Sicfe 9)?ünje curfierte in 23. von 1502 —
1513 ju4Äreuiernober u^fenn. fcbn>ar$. SoriSW.Oi. 1. 104.113. 153.
„Die OiieblcrbaJjen fyaben ftcb muffen leiben." Dr.®. Set gegen
bie 3uben, 3ngolfr. 1532. dö mte feltfam, roenn Eatzl (f. 33 d ß=
lein 2)) blotf burdj eine 2lnfpielung auf baö Emblem eine* foldjen
ÜBaljeng bie jeßtge 93ebeutung erhalten l)dtte.
dieifye: SRad), red), tc.
(QSrgl. ral), ref; :c.)
Der 9idd) (Rähh, febmdb. Rauh), bie ötacbe (a. ©p. rdcfca), ge-
roobnlicber : ©roll, Jpaß. s"n Räch häbm auf einen. „Tillen Oiad)
unb Jpajj »crgcffeit." „©ein $3om tpfrb bfd> in ber $eit bei Oiad?g
verberben." <p. Slbrab. raebig, geraebfg, rdd)ifd) adj.,
rad)füd)tig. ,,V\ia is"s net-um de Packleut a* grachigs Gsind!"
„flln unroürfamg rdcbffcb begern." laptfebe Slnjaigung v. 1551.
,/2tln groprdebiger Wann tviber fein ftetnbf." alte* 2lbel6budj.
«Brgt. lanc = rad)e. 9<ibel. 586. müd)et = ra*e. «SR.©. 2. 130.
Die Oidcbfal (Ar. £t&bl. III. 295); rdcbfdlig adj. (Dr. @tf 1542.)
©. reeben.
Der Oi a cb e n, tvic Ijdjb. (a. ©p. t) r a l) l) o, r a d) o, sublinguium). Der
0?ad>enpuf?cr, faurer üBein (ber vermöge feiner 2ßein|tetnfdure
ben ©ebletm Im Oi. gerinnen maebt unb ablöst).
rdebfen, rdeffen unb rddejien (racks-n, rackaz-n), ben
©peidjet mit botbarem gaut beraufbolen unb auswerfen (gl. a. 6iv
i. 656. 698. 1125 rad)ifon, screo, per vim spuo , nuTÜGGio, Ctgf.
f> r'ä c a ti unb fytfcfcetan, ngf. t o read), iet. 0 r a ! i a , fdjiveb.
tacfjc«, cfr. nicöert. ro^eien). Ruften, rdufplen unb raren. Dr.
9)?inbercr 1620 p. 12s. S^ep Ortolpft (leftt „reiebfen." „tylut
teiebfen." 3lptcr au^reiebfen; im Cgm. 517 fol. 45. b „plut
autfrüdpfen. 2ßer plut rddjfcnt." „©roer fi (bie ©alle) uj
*Kacf> SRaid) 1 1
g era I)finc tr fueune ft fm uberget, ber ift genem." Duft. III. 45;
nieberf. raffen unb, verfemt, l)arfen ftatt elneä altern Ijrafem
Det Cgm. 72 gibt fol. 42 bfe tat. SebCUÄregel: Ad quameumque
domum perrexeris, ante screato burd) : 3n roelid) IjatVÖ bu rollt
glen, fo folt bu ee bawor ftien vnb bid) rerod)fen gar rool, niebt
flia man in frombe bdrofer glen fol. Sie Dtdcbfen (Räclifn,
G-rackfn), jdber ©peicbcl, ©djlelm, &ualficr, (agf. braca, Ul.
6 r a E t , fdproeb. racfel, nicberl. rocbel). 23e» ©emfenberg <J. 3.
©. iL jus feud. c. 129 fteljt „ob »emant ft'd) felb raupet,'' roatf,
roenn zi lieber gebort, für rdd) = eaen fprcdjcn fömtte. 3n einem
Voc. sec. XV. ift uffroebtjen eruetare.
Die 9i a eben, portica, Jpolj^gftafj, f. Diaben.
taict/cn (raocho~, o.qjf. räicho"), i) Verb. n. rote b*b. reieben,
b. I). ft'd) auäbebncn, erftreefen, Cficro VII. 14. gl. l. *ioo Hrelcban
pertingere, agf. rdcau). 's Wasso' hat üba' mi' aus g-raachl.
tateben, verraieben, gereichen. ,,©o un£ ju möntlfdjem Tiaüi-
tbaill unb febaben »crraid)t.w £anbtag \>. 1669 p. 576. „Die ju
merflieben fd)«bcn raidjenbe fteberbeit." £anbtg. v. 1612 p. 10.
2) raiefeen, geraieben (graacha") Vrb. act. roie bd)b. reieben,
&. I). burd) Slutfftrerfung ber Spanb barbicten, geben überbaupt. einem
ainc (sc. £>brfeige) raidjen, 0.2. ©feuern, ©ülten, bat
geben ic. raidjen, »erraieben, abreieben ober »erabrai=
d)en, ober erraidjen. „Den $utfd)em baft bn ein febroeinere!
bratt unb tyler unb ^rob, fo piel ft'c balt roollen ju mreieben."
«öueber* f. 2ö. IV. 228. „2Bie »iel bie ©6bue ben £6<btcrn jur
2lu$frcurttng ju erreieben fcbulbig fecu follen." SSlrjb. £'ba.Orb.
».1618. DcrOiald), 2lbrald), ffierrafd), bie 9ieid)ung,
(Sntrldjtung. Der £e&entaid), roatf ber Nebenmann bem £cl)en-
berrn fcep jeber mit jenem ober biefem in JMnftcbt auf bat üebengut
ft'd) begebenben «Bcrdnberung ju entrichten bat; ebmalö gcroobnlid)
5 »om Jpunbcrt bes@uttfrocrtl)e£; Ülnlait, Laudemium, Rejevium.
Urbare ©ebraud) p- 70. cfr. &r. £l)bl. VII. 365. XII. 277. „Der
jdbrllcfce 31 b r a i cfa ber ^rdftanba." 2Bgr. (£. u. Q. <8. 1. 285. Der
Jfpanbraid) (2.iDtb. p. 1518. 5. 93. 137. 2 >ürt.), Jpanblanger. 3n
einem anber Sinn b«t ein Voc. sec. XV. bantraid) t i) u n
sublevare. 3) ra leben, Vrb. act. (d. ®p.) burd) iHutfftrccfnng
be£ 2lrme$ ober ber Jpanb nebmen, auä ber Cfntfcrnnng ber nehmen,
bolen (in biefem ©inn bei) bea ©cfcrociiern nod) jeljt üblid).), f/»mb=
raefeen/' amplecti. Voc Ms. 2;egernf. ». 1455, „Daj prot in ben
bdtufem raiebn/' (in ben Käufern ber 95acEet bolen). ®(lr. 93tr.
VI. 151; g»und)ncr „SBedC^enfdcj'' ». 1468. ,/2ßer afn crbf*ajft
faufft, ber fol e£ raid)en »on untf unb unfern @ot^l?an>5'/ (foll baß
@rbrcci)t=@ut an^ unfrer >e>anb in Empfang nebmen). MB. V. 221.
2Benn be& dlofter^ (£i)icmfee Oiicbter einen Dieb bem'lanbc^fürftUcben
9ii<bter anzuliefern b«t, fo foll biefer „mit feinen 2lmbtleuteu reiten
12 SRaucfy
in ben ©ee fofnj an bem ©atlunb ben 2>lebba rateten/' MB. IL 507
ad 1462. MB. V. 179. 480. MI. 154. 245. XVIII. 4G. fommt be»
©cbanfungen an Softer Me @laufel vor, ba^ biefe Älöfter, wenn ber
©Genfer innerhalb einer genujfen (Entfernung, j. 95. ton 12 gleiten,
ir.it Stob abgegangen, flm „mit iren aigen gevatt ober »vagen tai-
cben," unb be» ibnen begraben foüen. MB. IV. 169 ftefjt burd)
einen 35rucffel)ler rawtben flatt ra»d)en. ©.reden.
2)er öiäud) (Rähh, Rohh, Bauhh), i) roie l)d)b. (a. ©». rouf),
Kl. revfr, agf. rcc). eigenen Oiäucb. (sc. von eigenem ^erbe,
b. i. eigene Jpauebaltung) I)aben ober & alten, „obigen Anetten
unb SBeiNbilbern, bie nld;t aigenenOiaud) fjaben, ift »erboten,
Ht Sagtverf in arbeiten." Ar. £&bl. 127, 2Bjtr. 53tr. VI. 150,
@erid)W£)rb. ». 1518. £ft. 2. 55, g.Ov. d. 1616 fol. 215. 306. „2Ble
lang bk, fo ir 53urger=0iecbt auffagen, albie aignen 9Uud> Ijabett
mögen." 2lmb. ©t.98. 56. ©. unten Q?utf. jjunäcbft in biefer
23ejiebung ftnb tvol ju nebmen: bau 9idud)I)uen, ein allgemein
befannteSfteubak-Oietdmip; bat Oiaucbvfunb (roirjb. SBrorb.), i«t)r=
liebe Olbgabc vom SBeffe eine3 eignen Jpcrbeg; f. tyfunb. 2>er
Oiducbfang (Bau'fang), ber ©djornjMn (vrgl. & 6m id), Äenber).
Xie Diaud):9Hd)te, plur. (Bau'nacht, Bahhnaeht, Ba'nächt),
bk i'w'bif 9 1 a d? t e, unb überbauet bie jjeit sivlfcben (übrifti Geburt
unb beif. 25«9=A$nfg, bk Ht 2?olWgiaube für befonberS geeignet
Ijälf, ftd) mit ber ©eiftertvelt in »Berbinbuug ju fefcen, namentlich
ber 2>orabenb ober bie 9tad)t jum Gtbrifltag, jum 9teujabrg= unb jum
2>re»!6nlg$:2;afi. SPon bem, t»a$ in biefen 9cäd)ten fd)auerlicbe6 unb
gcbeimnipooDe^ vorgebt, weis ft'cb bk junge unb alte .ftinberivett viel
ju erjai)leri. 3n ber Bau- Nacht fommt j. S3. im b. 20. (wie auf
3^lanb bfe 30 la^fveinar) ber Semper, febneibet ben unartigen
Äinbern, bk er ftnbet, ben 53aud) auf, unb legt &iefelfteine blnein;
in gtanEen fommt bk Jputbe (Hulla) ober ber Hulbpöpel über
ben Oiocfen ber unfleipigen Ottägbe, unb acidjnet ibn auf eine un-
faubere 3Betfe. (f. (refarb liist. Franciae orient. I. 276.) 3«« &• 2ß«
wirb metonwmlfcb. eine vermummte QBeibfyerfon felbjt 0" Raunähht
betitelt. Das is o" rechte Raunähht. dinige madten au6 bem tvet^
terticecu gujtanb biefer 12 9täd)te juverfidnlicbe ©djlnffe auf ben ber
12 9)?onate beö fommenben 3abre$, ivaä im Sflanb. 3Dla = ffrä
Jelpt. 2ßelt unb breit ift bai 2ope(n OBatjrfagen) au* ber £erbafcfee,
gegoffenem 93le» ic. (f. II. p. 504) übtid). 3lud) in ben beutfefcen ©e=
metnben bei) <peraine im £rtbentinifcben enthalten ft'd> jur peit ber
ntaucbnäcbte bie Banner ber Jagt), bie 2öeiber be<$ ©pinnenö; 93ieö
ivtrb ni*t am 93runnen, fonbern im ©talle gctrdnft u. brgl. m.
95attolomme! Ms. jpormair ®efd). von £»rol I. 141. £ie grftarun«
?er Benennung biefec Sflädjte auö bem um fjeir. ©wtjtönia üblichen lird;;
lia:cn aseräudjetn , gsefprenaen unb QSefdjreiben bei- IVohnunacn i|1 natürlid)
genua, unb bie 23ennut!;ung , Zaü bie Jorm Rau - Nacht ctfö fJvaun;
3i<\üd) 13
Wadji mit fcen arten ©iruni mysterium, ben 2( Traun ic, \x>\t ettva
gar bic, baß bie Hulla mit bem nerbifd)en 3utfefi, i?C i o t , aaf. ©cot
jufammeni)ange, ü&erfftifng. 3Mf; inbeffen biefe bem ctjrifiridicn 2(bergfauben
fo bebeutenbe -3eit mit bem r --.•dji-ifllicöen im SorfHtium übtidjen Guftuö
(»rgf. ©unnentvenb) eine getuiiTe SSerbinbung l)abe, tvirb fdjon barauö
ivaf)rfd)einrid) , ba0 and) in ber DUdit jiim X&omaS: (2(pofW) läge, bie
feine ber Siaud);, tvofjt aber ber öolfti tiaf ; SÄädj te ifl, gelfrfjcrt
unb brgi. wirb. ©as$ Üidud? = t dmmcr lein, = ftüblein. Ö.2D.
.ftdmmercben ober ©tübebeu, am ©djornftetn fo angebaut, ba9 bei"
Oiaud? in baffclbc fommen unb bat barin aufgelegte ober aufge=
febiefctete ftlelfd) burebbringen fonne. 93aur. ©er Waucbroegfen,
(Wi'hidicn) befonberö 3?rob bat jur gleit ber Oiaudmdcbtc gebaden
wirb. „3 um Oiaud) lauten nur (fagt SSjlr. In f. gl. voce
Oiaucfcndd) te) noeb untdngft [eben ©omtabenb auf bem 2anbe ge=
brducblid?." 2) ©er ©ampf, ©uuft. l>oc Rähh vo" doc haofs-n
Suppm. os is com do' Rähh za'n Mal raus'gango". Doc Ralili
am Himmol (©unft in ber s2ltmofpbdre — febott. reut «ntmofpbdre,
rotf, roof, biefer 9tebel). ,-,©er Fimmel ifl rdud)ig," mit
©unft überwogen. ©. 9i u d. 3) d. @p. @erucb. „Obsolere, ver-
rieten, fein fmad) unb t a u cb verlieren," Slvent. ©ramm.
,,©fe fpei£ Qab im fo fuefjen raiVd?." Cgm. 714. f. 116. ,/ilucb
fol man mt ben tfiürnen fvevbigc l)unb galten, bie ben fieinb burd)
ben Oiaudj mit bellen angeben unb verratben." SSegetiuS r>. 1529
lib. IV, c. 2i. 3n einem SHrttEet: „von »ergiftenn unnb vnuer-
giften 9?eud)en unb ©dmpfen" gibt ba$ $wrb. Ms. v. 1591 bie
Mittel an, einen „@efcbmacb ober iKaucb" unter bie fteinbe
3tt fd)fef;en, von bem ft'e „juem minften 40 @tunbt lang @»nnlojJ
werben." „©er ©rladerS mxet ben 3i a u cb e n von bem 9)?agen."
Ortolpb. ©wetöjem menfeben ber atem fmedt bem vertreibt baj
rofenol bei bofen atem raud?. Cgm. 592. f. 25.b „Odor, febmeef
vel racb." Voc. v. 1429. ۥ. rieeben unb Oiucf.
rdudien (rächa", rqcha"; b. >2Ö. rauka", raukha"), l) wie bd)b.
(a. @p. roueban, iel. revfia). 2) rauebern, (a. @p. roueban)
„rd<oen fumigarc." Voc. v. 1129. ,,©ie 3mpen rd d) cn." £Orb.
v. löi.s, dienen burd) Oiaucb tobten, dine ^erfon ober @acbe
a-räcbäTj cr-r;'icha\ ®ie %Bot)\\\tüve\\ , ©tdlle )c. au^raud)en,
in benfelbcn unter getviiTcn ©ebeten unb Zeremonien Seibraud) aw
jünben. (26 gefd)iel)t biefe^ idbrlid) in ben fogenannten Oiaud;-
ndebten von <Selte ber ©eiftlicben, bie babt\) juglcid) mit geiveibter
treibe bie *Knfang^bud?ftabeu ber beil. bre\) Äonige C. M. B. an bie
£büreu febretben. 3n 9)?ünd?en f)at eg jebod) nur mel)r auf 3?e=
ßebren ber .«pautfbeft'fter ftatt, blc au^brucflid) auf einem alten 35raud)
feftbalten, ber cbmaltf befonberi von ben 25ettelmond)en febr ivobl
benußt würbe. 3ntf Oi au eben geben, ju biefem <2nbe in ben $ävr-
fern bewmgeben. <u«ct? ba« ^cltenbrob (Älojenbrob) muß
14 Dlau$ Red)
in ben brep Oiaucb«dd?te« (bell. 2lbenb, 9ceuiabr$: unb ®repfönfg=
2lbenb) eingeräumt roerben. 0,2. ®o ift im ?0?un<fcner I)eiL
©eififpitat; Wanual Cbm. 20S6 p. 1519 fol. 76. 77. 80. 118. 119
bemerft: „man gibt je r au eben ober bieg man rauebt (fo unb fo
»iel an SBrobcn ober anberm ©ebäd)," urgl. roelbeu. (SB. SB. iXStt.)
Hao".l, da raueb heac! ba paf auf, ba fomm ber! Ober follte
bief; noeb bat alte rueeben (roacha") ro. m. f. fepn? SSrgl. bie 5K51.
2>aar ruuE an (ba riecb bran) im SBrem. nbrf. SBrtbd). III. 545.
rauebeln (racholn), nad) Otaud) rieeben ober febmeefen. D- Suppm
räcüalt. <S. a. rieben alt (Stammwort oon Mavid), unb prgl.
raud> adj., f. raub.
red), riecb, fiel) rieb raub, trocEen.
1) reeben (recha"), red) er n (recho'n), trde bebb. redjen (colligere
rastro, urfpr. JVOl colligere, congerere überhaupt, orgl. ©rlmm
11. 26. unb reeben 2) unb gereeben adj.) 35er Öieeben (Recha*),
wie bebb. (gl. a. 17. 53. 676 reefco). 2)er Jpaber^üteeben,
SSorrlcbtung an ber (Senfe, mit roelcbcr Jpaber gemäbt wirb; biefe
ganje (Senfe. 2)er 2lbrecben, ber 2lbreeber (ÄYecha0), redjen=
förmige «Sorrlcbtung 1) an ber ©enfe jum Jpabet maben, 2) an
üBeibem unb QBafFerabläffen , 5) an einer 2lrt SBrücEen, bie, febrag
über einen $lu|? gebaut, bie ^eftimmung baten, bat berabfebroim^
menbe £rlftbol} aufhatten unb in einen 9tebenfanal ju leiten.
2) reeben. „®a£ man fieb niemabtf feblaffen legen folle, Ut juoor
bat geutr jufammengeroeben ober mit allem ftleffi jufammenge=
büßt fep." Srepft'ng. geuer£rb. ». 1719. ö&ne Steffel fjl bk 58e=
beutung reeben feine anbete alt bie bet im t £&. <S. 471 aufge=
geführten treeben. Sollte bie $orm nidjt bloö 3rrtbum ober
«Berfeben fepn, fo wäre ft'e alt bie eincö Slblautoerbtf, neben bem
wbergebenben ülbleitocrb reeben, merlioürblg. £>iut. III. 37 beißt
et tiorn (Straujj „er grebet in bie erbe unb beriebet biu eier mit
bem fanbe." Ob bat gotb. rifan (rffU ccDosvaetg ad Roman.
12. 20) bat eine ober bat anbete fep, ifl noeb ungeiulfj. SSrgl. ge=
recr/en adj.
3) reeben (a. <Sp. ieb riebe, bu riebefl; i$ raeb; geroeben) roie
l)d)b. rdeben, (a. @p. tebban). ©aber bat beutsutag im Sfaleft
übliebere abgeleitete rc ebnen (rechna", rechan). I will mi' scho~
ä~ dior rechna^! „(Sieb an feinen getnben nlebt re ebnen." 2. Olbrab.
„lieber ein Jabr muj? biefe grcoeltbat gereebnet werben." 7. tyres
bigt auf @t. SBcnno'ö 3ubelfeft P. 1723. „(Sieb re ebnen." „SBoHt
feine SBruber r e d) n e n." 3loent. @br. 74. 403. „Der Äaifer rolrt mieb
an bir rennen." SJircr XIII. @. tRad). €ine weitere 3?ebcutung
al^ blo^ bie »on ulcisci, nemlieb bie von treiben, betreiben, »er^
treiben, »erfolgen, baben bie gotl)., agf. -unb itl 2lbl«utr>erbe prf=
fan, Ptrcan, tefa. (9Srgl. Oiecfe.)
SRed) 15
red) ein, a. ©p. eine Ottt ju ftfeben. „3tcm bat Oiecbeln in ber
Sonau bringt aueb eine grofe öe&üng ber ^ifebe. ©oll fürbaß ntm=
mer gefefeeben." &x. il)bl viii. 100 ad 14S4. XIII. 143 ad 1500.
2>a$ Voc. ü. mg fyat „reu?littg orena, piscis," eine Perca?
■Ober gebort bat SSerb ju 1) reeben?
reebnen rächen, f. rceben.
re^enen (rechaV), rechnen (rechna~), wie ftd)b. rennen. ©otb.
I>at tabnjan, iäl. reif na benfelben ®lnn; cfr. @timm. II. 167.
168. /,recT/enen rationem ponere," gl. o. 264. ,,investigare,
aufireebnen, pafi nachgebenden; reebnum machen, facerc ratio-
cinalionem." 21». @tHttim. je re ebenen (*' recha'n) adver-
bialiter, fo 31t fagen, bepnabe. dt ift z-rccho'n noeb ein Äinb.
@t tfl z-rechan big iroolfe" au^geblifcen. „@efnb feibige, welebe bep
300 geioefcn, ja rennen, in einen Olugenblfcf ntbergetnaebt."
2Bftr. »tr. iv. lag. «Brgl. gereeben.
®er „9ie ebner" (©cbeprer ©fenftbotenörb. u. 1500), eine am «obrer,
„tyantner, die ebner, ^apffer."
gereeben (grehh&r), a) adj. geretbe.
,,Aftn werd mo" krumb und grehha*
Alias mitananda' sehha%
Lirum lärum Leffalstjl,
Wia hält 's Glück T'n Fasching will. gfeb.
b) adv. , grehha", grehha^s, grehhaVt, gerabe, gerabeju, gteieb;
foglcicb, alfoglefd). Ge nä~ grehha" fürt! „®ocb follen fp bie nefj
fefjen gereeben in ben fee imb nit auf bie feiten." MB. VIII. 280
ad 1441. „Umtb ba bannen gereben binauf au bi 2)ferprucfben."
SSurgfribtfbefebrelb. oon Wündjen de a°. 1460. SBftr. 95tr. VI. 192.
Des is schcT grehha's g-fält g'we'n, bat Wat fcbOtt gleicb gefeblt.
„Äbaf ffiunba roärtf, toenn* fbreebeft betn »ersagt." 93auernlteb
über bie (fntfe^ung 2Bfen$ 1683. £ero 4 6, 6. re&cban ultro, agf.
recen protinus , cito, »vor juo geredje plene. ©riniin. III. 1 48. 3>aj
öaj ore uememe gereue fivaj iemen fpredje. £iut- III. 44. un& n>aj
nad) gotiö tviflen gret). SMut. II. 12s. tniniu bein unge red) ft'nt con-
lurbata sunt ossa mea. 9tot£. tyf. VI. 3. mir gerel) ctlbc un g er et)
pegagene, inio bandjon id). «pf. XXXIII. 2. cf. yiott. X. is. Xar. 53,
10; 153,4. Ungred) passio, lumultus. gered)erte n (<ZBinbb. <pfafter
Cgm. 17. f. 45-a 129. b) praepararc. gartve id), ober geredjene id),
praeparaho. uoregere djenen praeparemus. ,,Utij id) mid) bctrjuo mege
gered)inen." ,,bu (So&anneö) tuoft bie furefart inio ce geredjenenne
t'ine »vege." 25iut. III. 78. 137. cf. 9M£. <pf. LXVII. 10. LXXXIII. 7.
geredjenon, gl. i. 566. gireljbanoter directus, ©tatber II. 2 64 bat
nod) ein einfadjeö red?en, geredjen praeparare. CO baö subsl. fem.
garebfnö ber qotl). ^onütie bieöec vatTe.' ffirgf. ©rittim .9veinf;. 2 7 4.
aufge rechen, ä. ©p. aufriebtig, reebt. (cfr. aufreebt.) ,,T>a$
©laltt fot aufgereebe« fein unb fain ®djonung f)aUn," ^Oiin
16 SRtä) Stnfy
aufgerel)£n$ (aufgeregten»* ift tool ein Drucffe&ler ?) onge=
perild)* ©lait." MB. IX. 289 ad 1456. ©lefe Sonn aeredjen
ft'el)t au£ roie ba£ spartkip. prdterit. eineö nadj fefjen, aeben :c com
iugierenben 2it>fauty*trb'» (erat, unter 2) redjen unb unter reefen \>aö
gotf). rifan). aSeri»«nbt mag i&r fepn ba$ nteberfacfififdje refen ridjtig,
orbentltd), uneenvorren , rein.
Der „Oiecfcfds." 9?ad) ber ©djeirer Dienflorb. ». 1500 gebührt bem
93aber „$u ©t. gftartcln&'tag ain ganö, ju j»etnad)ten ain recbjd»*
tmb ju efrern ain flaben." cf. bat folgenbe.
ber Oiecr>er? (cf. bas" vorige.) „Die ©elbe fol geben iaerlicfyen jroen
gießen öetetf, jroen f. bn., ain träne unb ainen red) er." „@o
galtet bie feüb faerlid) ain me&en 6U0 jroeljf Pfenning für red) er
unb tvelfat, breiig 2iner unb ain gatfnadjtlKnnen." „Der jine* ber
idrelldjen mä bem garten gat mit fampt betn red) er unb bem pae^
nal)tl)un." MB. XXIII. 60 ad 1326. 111 ad 1436. 594 ad 1479.
reid) adj. , nrie t>cr/b. (a. @p. r 1 ö I> t) / & reiebe Jpauben u. brgl.,
au* deptem ®olb= ober ©ilberftoff verfertigt. (fleid)eß,2nmuefen,
o" reidje spfruenb, (9)?und)en, Nürnberg, 9teumatft, MB. XXV.
64. 7(i), im tecpntfd)en©egenfaß von einer minber ergiebigen Junbation.
£Rcicr> cö (Bali, ©alj von bem reiben fpall (iHelcbenpall) unb
niefct vom fleinen £all ober Jpdtt = tcin („Jp a tlein'O/ beffen
<SaVa man arme* nannte. ,.Daj? He von 9)fund)en fein arme* ©alj
füpren follten, bfeiveilcn ft'e reiche* ©alj ja SBaflferburg , £raun=
fiein ober «Kefcpenpatl ftnben." Ar. 2f)bl. L 258 ad 1456. „ain
reiepe ©Reiben falj." MB. (£ol)enroart.) XVII. 170 ad 1451.
^ei^e ftueber OXraunftein, £er. 0. 9?.) geborrte ©aljmajTen,
55 — 60 spfb. fd)iver, bie 15 — 20 leiten weit olme ©cfdp, olme
^erbredjen blo* mit untergelegtem ©trol) »erfuhrt werben." (cfr.
Jueber.) „Slbfaß reiben 2öcfen* fo vfl, Jpallefnifd) 2ße=
fen* fo ott." £ajjt ©atljl:. III. 1006. De roarb manig ebler
reid) unb fdlig (»on ben aufgelefenen ©tüden ©maragb*). Cgm.
735. f. 43. „Da* reid), fclig Sanb Armenien/' ülvent. Gpr. 67.
9ieid)mann*f:inb, (U9)?a»nt) fcfcerjp. Appellativ unb Konten propr.
Der föeicptttem, d. @p. aü<b baj [fteicptuom, tpoper ber 9?eu=
tralplural : Oi c i dj t f) ü m e r.
Da* Oieid), a) wie pepb. (d. ©p. rtepe, a. ©p. rif>l)f, niept blo*
d>unlng = rid)e (regnum), fonbevn aud) l)crjog = rtd)e (ducatus,
gl. o. 559), unb 190I in leßtern ©inner ©udbo rippf bep
£)tfrib, ad Salom. 9, fo roic im alten poetifc^en Fragment »on
Jper^og J>einrid?: „bero SSetaro ridje." cfr. Sarlntrid)e unb
brgl. £fmilrfl)l)i unb erbril)l)i. Otf. V. 4. 50. V. 23. 273.
„3n I)»melreid) vnb auf er t reid?. Sfjapfetln ^»melreidje*
unb ertreicoc*. Cgm. 75. f. 2. 3iu* ben Reiten be* roeilanb
^eiligen romifdjen Oteid)«? <Regnum, Imperium) wirb jtd) im ge=
meinem geben vielleicht nod) lange erhalten bie to.%; im Oieid?,
b, I).
SKeid? Dlied? 17
b. b. In granfen unb ©cbroaben — pcrmutöllcb iseil ba, &er olelen
elnjelnen ©ebiete wegen, bie 0?eid)äperfaflfung am anfcbaullcbflen roar.
a. OwW. 2luf bei ffiefcbetf Strafe (öffentlich), j. SB. einem
ein ©ut aufgeben. MB. vi. 5S6. G03. VIII. 245. 226. cfr. „?Bint
am man gut auf ber ftraä, bte frei) tft , unber ber erb, baj ift bej
r e td? <? , unb bem ptnber fol ber *>ierbc tait werben." £anbO?. Ms.
x>. 1453. Wandet ©träfe Hebte bie ©cridjtöbarfett über bie baran
liegcnben ober anjlofenben Dorfer (freien £eute) an, bie al$ ©traf:
vogtep vomDieldnu£cl)engieng. f. 2Bflr.S8tr.IV.34. MB. XXII. 21.
b) a. ©p. Regio, bie ©egenb, ber «Bewirf, ©trieb, baä ©ebiet. ©c
bfef ebmalä bie ©egenb am Olegen blö SBfeebtad? berab ba$ Sgiedjt-
relcb. „2llram von bem Degenberg Pfleger in bem 2>ied) treibe."
MB. XII. 194 ad 1351. „Sp. OL £ant siebter im QSiedjtrei*."
ibid. 217 ad 1416. «8?. 2B. oorfpred? im «8ied)treid). MB. XII.
231 ad 1422. „£anbgerld)t im ^ieebtrefeb." Ar. £bbl. VI. 71.
„Äaflner im «Bieebtr eieb." Ar. £bbl. XI. 467. „93epbe £anbge=
rlcbte im 93 feebt reich mit famt bepben «Warften 23ieebtacb unb
Oiegen." Sit. £bbl. XVI. 59 ad 1506. „Ober: unb lieber--
«Blecbtrelcb." ibid. p. 218. 9tacb Jpajjl ©tatift. IV. 151 bort mau
auä bem 9)?unbe beö 9Sotfeö nod) je$t „2jlcbbaricb"(Veidoric!i ?)
Dag (übambrld), bie ©egenb, ber ©au an ber €f)amb „in pago
(Söamprtcbe." MB. XI. 157., v. £ang Oieg. ad io50. ein grofer
©trieb beö heutigen Ofierreid) aiulfcben ber Donau unb JBo&mcn I>tef?
bepna&e bf* auf unfre Reiten herab bat SSoigreid). MB. iv. p. 296
U. 322. „In rure quod qj e u cb r i d) dicitur. (£$ gab in biefem
6fterreid)ifd}en 93ejirf elu SSogen unb ein 2Bf nbberg wie in kapern;
oermutbllcb legten bie in anbre ©cgenben verpflanzten ebeln ®e:
febfeebter fbren ueuerbauten Sßurgen unb ©cbloffern gerne ben tarnen
ber alten, väterlichen be», oon benen fte abftammten. Öftarri&ftJ,
Ofterrefcb felbft würbe urfp. nur altf regio orientalis im ©egen:
faß »on Uueftarribfc.f genommen.
Der OUfdjeu, f. Selben.
:rid>, bie Snbfplbe an einigen männlieben^bier: unb anbern tarnen
lautet im altb. Dfaleft blotf ra'. Der Antara' (o.febwdo. Andracb,
a. @p. ant:red)o, Grntericb, bep <2onrab p. gj?egcnberg ber 2(nt:
seid), beö Oln freieren. Cgm. 38. f. 75), Gansara' (©dnferieb),
Kädara' (.Sater), •Tauboro' (£duberld)), Wegoro' (©egeridj). 2?rgl.
©rlmm. II: 5 ig. ©. auch OlecEe.
rieben (riacha*", o.pf. feichng), c$ tieebt, reuebt (riacht, ruicht),
roeb, riechet, bat geroeben, Oiaucb, Dampf, Duntf poh ft'cb
geben, alfo wa»> bebb. raupen unb rieben (a. ©p. riobbau,
roub, girobl)an in beiben 93ebeutungcn). ,,Dar üafm reicht,
berufen raucht, ein riedjenber Ofen, clibanus fumans." gl.p.i4i8.
„©efpenfter, bie ©dwebel au^ ber 9?afe rieeben/' sp. ülbral). „Do
fabenf in bem febiffe rieeben ba& bluot." Sftibel. 6278. „OZuore
©c^mtU«'* »a^etifdjcö SBSvtwM. III. Z^. 5g
18 *Ku$
bie berga, fo ried)ent ft'e." «ftotf. 143. 5; 103. 32. „Zivi rlop=
f)enti" linum fumigans. £at. 69. 9. „roudj fumebat." gl. 1.6.
„2ln finero irbotgeni roüft; ber nicp poenitentiae." «ftotf. 17. 9.
„€m lucpcn bie tDcp fetten." ©ubrun 396. Diefe allgemeinere 53e-
beutung, i'u bat «Derb rieben fafi tn ganj Ö.Deutfcplanb ber>be=-
galten l)at, mag bie Urfacpe feim, bafj e* bafelbft in bem befcpränfr
tern &d)b. @inn (olere, olfacere) weniger gebraucht unb burcp
fcpmecfen erfeßt wirb. ©. Oidud), ©erucp unb 2Dafj.
Der ©erucp (G-ruhh), rote fccpb. ftptfcp. fut)rt „Grouch" alt
narnbcrgerifd) auf, wat na* ©ramm. 378 alt ©eruecp nlcpt recpt
51t ben r>on rieben (roucp, rucken, getoepen) ftattpaften Ab-
leitungen ftimmen routbe. Docp finbet ftep In a. Gl. bte ou niept
feiten mit uo »ern>ed)felt; namentlich ftebt a. 519 ruep, ruofc, unb
561 roup' ai* ©rlldrung eine* mir unoerftanbenen gazumber. Ge-
rouhh aucr? Dvucfgauifd). @. b. f.
2>at ©erucp (©erüecp?), Um. au* ber ©erucp, ber Oiuf, fama.
„Durcp ein © e r ü er) ober gmain* ©efeprep." 2ßeirer P. II.
dissert. IV. „©0 ber tyfenbter ein* guten ©erucp* ift." tpr.
2.0. ». 1605. „falfcp fpil, Daber nnb bo# g erucp." Jp. ©acp*.
,,3(1 bei* ©crud) auffommen." Dr. <gct 1512. „Der © e=
rud) unb ba* ©lud" fama atque fortuna. «ftlcpt* ford)ten bann
ein febantlicp* ©eruepe." Dletr. o. tylten. „Durcp ainen gemai--
nen lepmat, g erüecp ober gefeprap." ©er.Orb. p. 4518. Sit. 7.
9. ©efaß, wäbrenb e<* eienbaU im y. ©efaß pelpt: „burcp ainen
offenbaren lepmat unb gemain gerueff unb ©efeprap." „De*
werbet ir ben Ion von gott, guet gerueepe pon ber roelt . . .
empl)al)cn." ©amnil. f. fcpr. II. 249 ad 1487. roettrücptg adj.
„Daf fte petten fo n> e i t r ü d) i g gemacht bife Wiäpanblung." Dr. @cf .
„Damit bat ber roirMg (Stift rcolrtcpenb unb allermainlgllcpen
funbig rourt." Snuborf. <2l)r. Öfele I. 582. ein 35«*. ruepen
fdjeint ju folgern auö: ,,W$ Sugurtfja foldjer 2(nfcpicfung be6 Weteüuö
b e r u cp t marb." 2Metr. t>. sptien. „» e r r u cp t e ©emerbe mestieri Lnfanti."
Dtomenctat. v. 167 7. »Bei; Starben ifl rüdjeten, im WeberUünb. tu;
cpelen, t>on eta\t£ insgepeim reben , murmeln (roo ba$ ©epeime blo$ in
ber biminutiöen Grnbung liegen tonnte). SBeiter abgefeitet fepeint tut f)d)b.
Oenicpt, nieberfad»'. ruepte, niebettänb. aetuept tumultus, strepitus,
murmur (fd)iverrid) erft »om fjotfilnb. geruft), unb bte Serbe: »er:
rucfjten promulgare, Voc. e. U82, berücptigen (Finen einer Wifit-
tf>at, if>n berferben taut jet&en, Carol. poen. 6. 157. 158. 160. ffiorauiv
gefefct, t>a$ roirfüd) bie Jorm mit u, ü unb niept bie mit ue, üe bie
tieptige fe», ift ertaubt, an baö i»f. rof diffusio (in aera aquae, arenae etc.)
»on rtufa (foivot fumare at» deturbari) ju benten, unb unfer <H3ort ge:
^ört mit ju rieepen. Srgt. in odore sanetitatis, im ©eruep ber £ei;
ligteit. „Doctores bie tviteno ft i n t e n t mit bemo ft a n i e bonae opinionis."
2ßi«eram. 9)lü^te neben ber Jonn mit u auep bie mit ue ate Xpat:
SKuedfj 19
fadje angenommen werben , fo mürbe nad) anatoger SSe&eutting aueb, ba.$
bekannte »errudjt, biafeftifcfj vermehr, aU äfjnlicf) bem ä. verwajen
(oerflucfjt) neben tvaje" olero, (jiefjer ju jtef)en fepn; bocb, ift e$, vief
n?af>rfd)eimicfjer , »om fofaenben v erruecfyett.
t uectjcn (ruocha% o.pf. b. SB. rouchng), i) übermäßig beforgt unb
angftlicb fepn, Immer mebr s« baben, ju befommen. (ü3rgt. fnbeiTen
bau folgenbe 9?ued).) 2) ruecben, öfter gerued?en, d. 6p. bc=
forgt, bebacbt fepn uberbaupt, (a. ©p. ruobban eines blngetf,
nlebcrl. roccfen, agf. recan. cfr. tel. rofia colere). „211$ »err
fp beä gerübenb." 9)?eberer 5j«qolft. 42. gtwaä tuon geruo=
eben, ober je tuon ic. geruoeben, Söebacbt nebmen, etf jutbunu.
„©In* ruodjct mid) niebt angefeben." 2Baltl)er ». b. 25. 56. 1.
„2)aj »fr bie SOefti l c U) c n gerügten bem 9(. 9t." „3a$ wir
gerügten folid) unreebt abfebaffen." MB. X. 290. 2ori2.9i. 63.
„3Mt hierauf @. f. ©. g e r a d? e btp bücblin anttctnmcii In gnaben."
2)ebicat. x>. 1542. „Über bes ©ele ber allmecbtig got ft'd) genebifltcfeen
geruebe ju er p armen." MB. XXV. 49. £>aber bie nod) je&t,
gewobnlid? «uf Ötube belogene / vom Ztiun unb gaffen fürfUicber
sperfonen gebräucbllcbeS5eferenjformel: ja tbunic. geraben, fpan.
dignarsc , franj. daigner. „gieber fun , ttu tu d) ber j u,"
lieber @ol)n, nun merfe auf. Cgm. 270. fol. I74.a ©ebr wabrfcbeln=
lieb gebort bieber noeb bie 91.21. be$ b. Sfßalbeä : Haa*l, da rauch
hesr, tu, ba pafj auf! wo man ftd? bas< bunflc rouch (b. ö. ruecb)
in rauch umgedeutet, berueeben ä. ©p. , b i r u 0 b l? a n «. @p.,
beforgen. „Umb ber ewigen 9)?ef? beffer Subrung unb 23eruecbung
willen." MB. X. 166 ad 1453. „@it ir un* weit berufen." Oiibel.
6616. ©oUte i>a$ im L £&. @. 249 aufgeführte b ruecben, fo
wie ©talberö „2luf=rucben" (einen SSagen, il)n jurüften, in Orb=
nung bringen) alt b e r u c d) c n bieber geboren ? verrueeben, non
curare, gering aebten, aug bem ©inn fcblagen. „2Bie man bau fol
»ergeffen unb per ruc eben." Cgm. 480. f. H6.b „25er b«t gar
perrueebet birre weite »alfebeu bort." 2>iut. n. '164. SMS aueb
bdjb. »erruebt, (oerrueebt) gottoergefFcn, gottlob, gebort (analog
ben formen »erlogen, perftolcn f. ©ramm. 994) wol aueb bieber,
vrgl. ©eriicb. ruecblotf, wie bdjb. rucblotf, a. @p. ruobb«lH
non curans. „rucbelotf unb uuad)tfam ber eren gotetf." Cgm. 99.
fol. 4. 3n bet a. ©p. ift tber ruob unb biu ruobb«, gen. un
unb a,cura, eineä ru od) baben, ft'cb beffen annebmen. 3)lat.H. 117;
ruoblib curiosus, unruobb« ineuria, unbiruob adv. au^er
W.
7>n SRued) (Buach), ber Oiüecbel, a) 9??enfd?, ber nacb «Hern gierig
ifl, nie fatt Werben fann. Des is 0" Ruochj den Ruacha" henn
I scho". t u e cb i f &i, r u e d> e r i f d) adj. unb adv. 3<b Un jweifelbaft,
ob btefer Olu^brucf, nid)t etwa fammt bem porigen ruedjen 1) nacb
ber $.21. frefien wie e~ Ruach , aU blof e gigur jur folgeuben 58eb. <0
S5 2
20 SRad&f mäfi SRefy
gebore, b) fdjerjbaft roegroerfenb : jüngere ferfon überbaupt. „Unb
feinb roir fcfeon nodj junge Oinecben," fagt einer ber QBfnbe in
93ud)er3 CEÖatfr.tyroceß. Stadrüachal, magst kao'n Bauo'nküaehal?
fagt rool eine ferfon vom ganbe , tnbem fte bk Sfrroganj efaeö
nötigen ©tdbterg jurüctroelfen roiff. 05«) ©talber ift ber Oiuecb
ein bocbjt nicbt^roürbiger 9)?enfd); in $tdanb roecf delator; be»
«Wörter ff. 57. n. ftebt ruob für stultus, Ui ift brufr vir fbrtis,
grandis, insolens; c) cornix nigra frugilega. ÄlCtn. (a. ©p. bruojj,
agf. b r ü C, engt, r 0 0 f graculus, UU Ijtvtt pelicanus ater. „(Srofle
Raufen ber ©forden, Jpäßen, £ulen, Oiudjen unb Ärdben." 2lr>ent.
@bron. ©. 496. ,,T>a§ furo niemanb feinen jungen 9Sogel meljr »on
ben teilen trage, aufgenommen Sirtt, Oiaben, Äran, JRuecben,
(grngrieä (eringrioj alietum gl. i. in. 222, o. 10s, roooon ber
er(ie S3eftanbtbeit bem agf. earn, at)b. aro, gen. arin aquila ju
entfpredjcn fcbetnt) unb anbere berglelcben groflTe unb fcfydbticbe ®e=
flügel." Ät- 2l)bt. MII. 396 ad 14S4. MB. X. sigill. Tab. IX. f|t
fo ein Diuecb, at£ rebeubeä SSappen abgebttbet. „23on Etagen (f.
Sab et) unb »on Oiucfeen." SWaüman 2)enfm. I. 111. Gl. 1. 1079.
(iebt ruobc musca cristata.
rdcbfeu, f. Oi acben.
riefen, fetalem , f. ricffen.
red)t (rehhd, 0pf. reo\l), adj. unb adv. wie b*b., (a. ©p. rebt,
agf. til)t, ist. rett=r, gofb. rail)t = $, rooi genetifcb jufam=
menbangenb mit bem tat. rectus, cfr. gered?en adj.). OiV2J. bie
U\) einer anfcbetnenb alljugeivtffenbaften, pünftlfcfcen ülutfgteicftung
einer @act)e aitf fcberjbafte gntfcbutbtgung gebraucht tplrb :
"Was rehhd is Jiad Göd liab,
Wer 'Gaos stilt is liaa~ Bbkdiab.
0* reau3c Mao~, o.pf. ein VJlann oon großen, befonberS förperlicben
5J3oüfommen()eiten. ,Mta rechten Cftertag," Op*@.) am eigent=
liehen Öfter =©ontttag fetbfi. 23rgt. unten geredet. Was willst
denn rehhd häbm, gcbm? Wia gei'st as denn rehhd? fragt
ber auf ben 2lbfd)lup bringenbe Käufer ober s£erfaufcr. I hä'
g'maa~t, I wjlls r e c h t a' kriagng. Eam liad a's fcho" recht»'
laff-n als miar (billiger, wohlfeiler).
Sag Die cht, a) im 2lUgem. »wie bcfeb. ©ebr übticb in ber
jeßtgen bialeittfcben unb altern, aber, rofe e£ fcbeint, unnad)tt)eteltcb
in ber alten Sprache, ift bie gterion nach. 2ter Declinationtfart
(®ramm. 870) bat Oied>t, bei 9i echten unb 9i eckten i,
bie 9t e cb t e n k. Unetfldrtfd) ft'nb mir bie bep 0. Delling II. 105
aufgefübrtcn 3Iccufatiofotmen bat Di echten unb eine 9i echten,
(cfr. unten i.) Solgen 33etege für bk übrigen ^afuö, grofientbeilS
©teilen, roo Diectt in ber d. 93eb. b) Oericbt, »erfammelte* @e-
rlcb,t, ©erlcbt^fißnng, ©ericbWbanbtung genommen ifi. „£«$ stc^t
dieä)t
21
bat ftd) ergangen" (bie @erid)t&'fiijttng f>at ftatt gehabt). MB. IH. 580.
XIII. 441. „Da gab baö Died)t . . ba f)at baö Olec^t (b. f). baö »et-
fammeltc ©eridjt) gefaxt." MB. III. 580. 210. „OTaifier gaiftltd)$
DCedjten,'' juris canonici Dontor. „DeS Diedjten gürfvred) femt," (eot
©eridjt abtweieren). MB. XIII. 418. V. 268. „Des1 begabten DUO);
ten (übet ben gewonnenen @treitl)anbel) 43rief begeren." MB. XIII. 41 7.
„Stedjtenö fet>n einem um eine @ad;e'' »er einer 4Beftörbe (il?m jti Died)t
ftefjen). £r. Sfjbl, 1. 18 2. Dle\. i'.Di. 0. 1520. Xit. 8. 2>ic @aci) be<J
«Kehren 6, Died)t6fad)e , (Segen (Taub beö Streite». Ar. i!l)bl. VII. 602.
„2lufjcrf>alb Di e d) te nö." Ar. Eftbl. VII. 510. MB. III. 579. „Des"
9tec&teni» .Weiter." MB. IX. 1 84. „Die Q5et)ftljer bcö Dicd)tenS."
@er..Orb. ». 1616. Xit. 1. Einern b c 6 Die d) ten ober beö 9ied)tenS
tterfjetfen. Dtef. 2.91. Xit. 7. „Der ftrteg Died)ten*\" „Den Ärieg
Dledjtenö behelligen," ütem contestarc „Der Obft'g DiedjtenfiV' Die
Jonn Dl ed) ten £ :c. „3um neebfren Diedjtcn," (auf bie näd)fte @e;
rid)t*fu)ung). „Dem anbern unb britten Dtcdjten nadjgen." itr. £f)bf.
XVI. 58o. „3«m britten Diedjteu lebig erfant werten." £.91. v. 16 16.
f. 723. „2ln feinem Diedjten verEür^t werben." SDi. v. 1616. f. 30.
ein Died)t frümen, eine @erid)töft'l,mng beftellen. &a6 Died)t bieten
(?inem (ba$ @crid)t miber if)n anrufen). 8.9t. V. 1616. 297. (Sin Dtedjt
nemen v»on einem (ftd) mit ifmi tmr@erid)t einftetfen). Didjtb. Ms. 0. 1453.
cnp. 23. Wund?, ©tbtb. 0. 1453. ibid. f. XI. ein Dled)t auffdjlagen
(eine ©.Siljung uerfd)teben, »ertagen). MB. III. 579. £r. Ebbl. VII. 454. 502.
Coron. v. i486. „Der .9iid)ter fragt an t>aö Died)t" (b. f). bie ©eDfffcer).
MB. III. 580. ein Died)t, baö Siedjt filmen, fcefUen; Died)tfh)e n
(@erid)t Oalten). Weberer Ongotff. 181. Oet.Ötb. ö. 1520. Xit. 1. 2(rt. 5.
Dled)t fpredjen, f. weiter unten. ein Dledjt tuen, oerlioren fjinj einem
(eine Di.fjanblung über ifm tiorneljmen). MB. IX. 1 4o. 144. III. 360. „So
wollen eö&ic9ted)ten' (jura, leges). „Daö 33ued) ber S a n b t r e d) te 11."
„Doctor ber Dledjteu; baiber Dvedjten Doctor." *B. eraieDiedjt f. 58.
„IBiber Drbnung ge mainer Di ed)tc 11." £.Dv. v. 16 16. f. 60. „3firer
Died; ten 6 (?) unb ©ercdjtigffjaiten." t'btg. v. 1669. p. 457. Sormefn
mit sprä'poftttotien : an bem Diedjteu, jti ÖJeridjt, »or (Serjdjt. ,,2ln
bem red)ten ften," (befonberö ar-^euge, >3ufd)auer). MB. X. 150. IX. 214.
XIII. 441. „?ln offem redjten ftfcen." MB. XIII. 416. „an red)t,"
obne «öroceö, ol)ne geridjttic^e (Jntfdjeibung, of)ne Diidjterfprud). MB. III. 212.
i'.Dl. Ms. 0. 1455'. Xuot er baj uubetwungenteidjen an red;t. S.DI. Ms.
v. 1453. cfr. fjeumann opusc. 68. @. unten 011 Died)t. auf Dtedjt,
ui ©eridjt, vor ®erid}t. „?luf Died)t ften unb ein fad) »erantworten."
3u ainem auf ba$ Died)t ften (if)m yor ©eridjt bet.i(Tc()en). „Derferb
fot ften auf t>a& nad)ft red)t." ,,Der fol jieu auf redjt, unb fot
bereben gen ben Aaiticjen , ba$ . ." „Stet ainer auf redjt unb fragt
ttmb ain lefien." Der Xobtfdjlä'ger auö 9tot()we^r foit jti bem Diid)tcr
eilen unb „3m fein fwert aufgeben auf Diedjt." Zb.dl. Ms. v. 1455.
„@wer feinen geltet aufgaben will auf redjt »mb fein gelt." SKünc^n,
22 died)t
6>tbtb. f. X. (iSergr. bie Dl.% aufbegeren mit einem, etwa eUipt. ft.
auf dleä)t. cfr. @r. i. 1017.) „einen auf redjt eerficf/ern." „ein guet
auf red)t »erbieten." „9)?ag ber porgen gel)aben auf redjt." £b9\.
Ms. ». 1455. „21 uf ted)t lebig tafien" einen (9efangengef)aitenen. @em.
9teg.ei)r. III. 48 4. Srgf. unten bat Adj. unb Adv. aufrecht. „21 uö
bem Dienten" gen einem, ju einer beftimmten @erid)tsfti£umg uia)t er.
fdjetnen, um fid? gegen if)n jti »erantworten. -MB. IX. 214. X. 129. i5o.
„93 et bem Dienten" (ju Sendet) fein, ften, filmen, befonberS atö Ücj
tf)citfprcct>et (bafjer 93eifi<)er), Beuge ober ^ufdjauer. MB. IX. 214.
X. 130. XIII. 4 41. £ura> Dltd)t, mit .9ied)t, »on .9ved)ts wegen.
MB. X. 136. 137. Jüt .9Ucf)t, »or Oeridjt. „Jür DUdjt fteen,"
ftd) »or .©eridjt freiten. 8.9t ». 1616. f. 725. 3n ein Kedjt (in
einen fprecejj) fien, treten, ft'cf) einfügen mit einem. ®emein. 9*eg.er)r. III. 47.
„3n baö 3ied)t ften ju einem, if)m »or Oeridjt bei)ftef)en." S..9\. Ms.
in 14 55. cfr. £eumann opusc. 92. 9 5. ^nKedjt (»or ©eridjt, ju (St-
rid)t) ften , fürbringen, fragen, antworten , erfennen. 3n 9Xid)t »er;
tretten einen. Sid; in Dleü)t Tagen ober einladen. ©rctjtSDrb. ». 1520.
Xit. 4 u. 9. ,,3 m Kelten reben." £r. £f)bl. XVI. 580. VII. 309.
Iftit bem 9ied)ten (»on ©eridjtf megen) , j. 93. einem etwaö einantwor;
ten. MB. X. 150. „einem einer anfpraa) ober umb einer anfprad) entr
breften mit bem redeten," »on bem 2lnfprud) beffelben geridjtfid) frepge:
fprodjen werben. MB. X. 99. 128. einen »erberben mit bem 9ved)ten,
ein Xobe£urtf)ei( über if)n falten unb mattieren. £eumann opusc. 66. 67.
etwas »ertretten, »erfprecfyen mit bem Dtedjten (gertajtfid) garantieren).
MB. XIII. 405. 415. onredjt, of>ne Dtfdjterfpruct). £.9v- ». 161 6.
f. 287. „on alleö red) f." MB. IX. 201. „je unredjt," besgr.
MB. X. 99. @- oben a n Dl e a) t. 33on ;Xed)t, »on .9*ed)t6megen.
MB. III. 210. „SSone refjte," MM. 94, fonft lieber bi ref)te, i. 509.
7 99, jure. Seil bem Dledjten »erglaiten einen, ifjm (Tdjereö ©eleit
»om @erid)t jurücf gewahren. „Wit einem Etagen »on SR,ed)t ju diedy.
ten," »on @erid)t ju @erid)t, »on <5i£ung ju ©ißung. MB. X. 99.
3u 9Ud)t fttjen. einen alö .9\ed)tfpred)ec ju recf)t feljen." £r. Sf)bt.
VIII. 508. 3u 9ved)t, ju bem Steckten fomen , erfd;einen (»or @erid)t
erfdiemen). MB. IX. 214. XIII. 4 16. einen fanglid) $u D\td)t an;
nemen , »on @erid)tömegen »erftaften. E.fK. ». 1 616. f. 724. „einem
jiim 9led)ten »erfunben." 2.91. ». 1616. f. 459. „einen jura DXtdy.
ten rebig lafjen, »erglaiten." @em. fKeg.gfjr. III- 48 4. 9J?alefijOrb. ». 1616.
„eine (gcftolne) Qadie ju Dled)t »erbieten," »on @erid)t»mcgen mit
<}?efd)iag belegen ibid. 8? 5. ju ,9ied)t fragen, bep ben 9iecf;tfprect)ern
ober 95em'tOern Umfrage galten. Ar. £f)b(. VII. 508. „ju 9ted?t erfem
iien," in @erid)töfiljung ober »on @erid)tjwegen. einem ba$ QBort tbun
jiim Dledjten (fein 9ved)teantvait, 2(b»ocat fei>n). Ar. £f)bt. VII. 485. 508.
einem (fidjeref) ©elait geben (entiveber bloö) jum .9ved)ten, (ober aud))
jiim unb »om .9ved)ten. 9iad) feinen Weiterungen crbielt fo
eto ©ertc^t, ein Otec^t b) t>, t). eine ©eric^t^lßung Perfcijiebne
SRetyt 23
«Benennungen, h- 23. ®orf = , Jj>ofmard) = , £anb = ic. Üiecbt
Jperbfr = , Äirdjtag--, Ü« at tcmber - tc. 9ied)t. (ißclfd)
9iei*ertöi)ofcn 65. 179. 181. 186; S.v. £bbl. X. 565. XI. 109.
MB. x. 161.) Gl)aft = , @ n b -- Oiecbt. »arg«, £'i>f=, Jfruifc
Oiedjt. ©aft = , «9?ann = JKe*t. 2e&e»»$Ked>t. Oiecfetumb
aigen, 93?a tefii = 9i cd? t, role man nocb fugt Ärtegd = , ©tanb^
Ol c * t pon einer einzelnen ®crid)ttfoerfammlung. © t a n g e n-
Öiedjt tprol. £.0. P. 1605. II. 64. c) tat 9i ed>t/ beftimmtc
©etbfumme alt Oieidmff) ober alt Abgabe, roeldje ein älnbrer red)t=
lid) anfpttdjt. 3n einer alten £l)umjtaufüfd)en ^lauttabeüe belfit
e$: „ain ©alj = ober 2ßeln = ober ©eroanbfdjdff gibt ain Oiecbt
b. f. XXXVII bn. 9iegenfp." f. 95ob en = 9i ed)t. „Saä man au
Straubing anfebüttet von ©ctrelb, ta gibt man ni*t mebr bapon
bann ein ©tegreefet 12 öiegenfp. Pfenning." Ar. £bbl. II. 185.
25aä gorffcred>t/ jdbrlicbcr 3tnö ber in einen gor(t ober 2ßalb
eingeforjleten Untertbancn ober „$orft rechter," eigentlich tat
Urnen baburd) jur SBejiebung einer gciolffen Quantität Jpolj geficberfe
«Ked)t. Ar. 2&M. XVIII. 354. XVII. 170 ff. MB. IV. 294 ad 1076.
Dag £Uln = 9ied>t, Abgabe an 93ictuallen geringerer 2lrt, ali
epern, Ädfe, £übnern 2c. „Dai Söurgred» t." MB. IV. 3S1.
3)er Warnt/ ber für einen sinbern einen 3agböunb in geiufffer 2lrt
beforgte, fptacb, tat ©ailreebt, ber ein «pferb, tat j>aum=
redjt alä 2)ouceur an. OTedm. p. IM12 in $reib. ©amml. II. 111.
125. u. paff. d) tat Oiecbt, ipag in 93eaug auf eine ©ad)e,
ein Vergeben Oiecbtenä fjt, ble ©entenj. „2>ij red)t babent alle
ble, bi roerung iebent auf tot leivt." „bfcj reebt babent alle bl
fo ungetretolid) gut bin tragent bai man in antrourtt. 9i. p. %. 9id)tb.
5S(tr. 25tr. VII. 172. 175. @. unten 9ied)t fpreeben. Sa£
^debreebt, beftimmter •ilntbefl an ben clngcbenben ©traf: unb
anbevn ©eibern, alt ©porn jur tyflicbterfiiüung ben ©erid^^bienern
bereinigt, na* SBcirer dissert. IVT. »on jcbem «pfunb Pfenning ein
©cbilllng, alfo ber Ste «Pfenning. >2iu* ber (rrfldrung ber 2anbctf=
frepbeit I. £b. Slrt. \l . ergibt fid), ta$ biö ju berfelben gelt feifcjt
bte bobern lanbetffitrfUicben 3ufiijbcamte» folebe 9tad)re<bte bejogen,
alfo auf bie 23crbred)en ber Untertbancn fpeculieren mußten. 93ep
23ijbunm>anbeln nabm ber ©eriebtäbiener ben sten «Pfenning jum
9iad)red)t. £anbtag3kfd;roerben p. 1501. Ar. XIII. 1137. £>at
Oid)tb. Ms. p. 1455. cap. XX. gibt von 72 dn. frem ©d)ergen 12 ein.
2trt. 6. Sit. 4. tet £anbred)t$ 0. 1518 fagt: 211$ oft ber üi lebtet
brepffig dn. ju puefc nimbt, fo oft fol bem gronpoten ober ©cbergen
barauff feeb^ dn. ja Ti ad? reeb t geben »perben. 2lm ganbtag p. 1C12
(p. 246) fommt ilc 23efd?rccrbe por, ba? bep Cntrid)tung ber
Üaubemien ,/aud) ber ©djerg jcberjcit noep baju ben 4ten «pfen^
ntng 9tad)red)t baben wolle." 3n ben 95emerF. über £aubem-
Oiecbte p. 1799 p. 64. 201. beti';t e$: ,/S)ie5?a(bre(&tebet
24 tRed)t
SBcömte« pon jebcm ©uiben 8*/2 fr./ bte noeb 1» ber £arorb.
B. 1736 »erboten, feitljer aber überall elngefü&rt n>or=
ben fin&, Pcrmebren ft'cb. nacb bem 93erl)ältnlj} ber ©Haftung
unb £ au b ernten, unb ft'nb alfo eine neue tyerborrefeenjurfaebe
befenberä nHber lanbftdnblfefee Beamten, bie ganj pon ber ©nabc
ifrreg Jperrn abbangen unb nur in feinem tarnen ble ©cbäßnng »or=
nehmen/' S)a6 itnrecbt, ©elbbu|je für ein geringereg Vergeben,
ani einet feftgefeßten ©umme beftebenb. ,,©o bat er ein Unreebt
tterlom, bai ift einer ^»errfebaft 5 f. dn." f eltlnger (göaft x>. 1435.
Sort SecfcOi. 139. „2)em Oilcbter aln unreebt je puff geben."
?n?ünd). ©tbtb. Ms. p. 1153. e) bai OTecbt, nai jemanb »or
©erlebt in feiner ©aebe vorzubringen bat. ©agt ber, wegen 3n=
iurlen 33eftagte: „ble reb b«a t<4? In Born getan ungeoaerleld) unb
»on falner roarfyalt nlt, ba fol man fein reebt baromb nemen
mit feinem alb. Äaiferbud) 5te$ Gapttel. ©tet er aber fein (ber
©aebe) mit lamgen, fo fol man fein reebt oon jm baromb nemen.
ibid. 13. capit. 2> a i 28 i b e r = Qi e cb t (©eriebt^orb. u. 1520.
Sit. 6. Qirt. 5.), ble Reconvemio. „2Die ber ©aft bem 3nn>oner
bei SBiberreebteiiS fcbutblg ift." ©tcb gegen ben eta^er bei
2Blberred)ten£ gebraueben. 9ief. bei b. £anbreebt6 £lt. 8. ülrt. 2.
f) üou SÄunjftucfen: bai ©eljorlge, ©ebübrcnbe an Innerm 28ertl).
„feebtjlgt5 ©uiben nen) ungerifdjer, Me gut an golb waren unb ir
reebt unb wag rcct betten/' ... „gutbetn ungrlfcb unb pebamtfcb
ble gut an golb fein unb ir red)t unb wag wol baben." MB. XVIII.
270. 300. XIX. 51 ad 1402 — Mio. gj einen ©terbenben „mit
aller eb r t ft 1 1 cb e r Oi e d? t" ( »rgl. oben eine 9ied)ten) ober
„mit allen ebrifltieben Oiecbten" »erfeben. ülufflreb. 9J?lraf.
„Me ©oßrecbtlgfeit empfangen." <Spie0 arcfciw 9<eb.<2lrb. IL 59.
©. berlcbten e), »erfeben. Jpiernaeb Ilepe ft'd) beuten ber in Cgm.
620. f. U4.a ftatt bai @ej = gerät »orfommenbe 2luebrucf bie
@ele = gered>t. h) T>ai öieebt, ble ©ereebtigf alt einer er-
waebfenen qperfon bei anbern ©efcblccbt^, Ibre iKegcl, ble ?0?enftruation.
„@ie bat jr Ötecbt, mangelt jref. föcebten." Drtolpb- „Unjälls
baren Sungffraroen Ift In 2luf;blelbung ober 23erftellur.g jbrer ©t'=
reäntgfett bep bifem 93ab geholfen werben." 21bctbolj. 33abbefcbr.
i) ^Ielbecfer ber ben geräbten 2)äcbern ülecbt tbut „(|te ju rlcbten,
3u macben wefp)." ©emein. Otcg. &)t. HI. 366 ad 1462. «Wcrcr
aln roortjalcben, ob ber tinefen reebt fep ob?r niebt man
fp ... plab beleibt, fo ift ir red)t gefebeeben, fo ifc ber tlncfen
reebt an allen Singen; man bp tpnden froarj genug l|t, fo ift ir
reebt. Cgm. S2i. f. 22. 23. 29. ©d)jvelgen tfc gut, reben befer,
ber im red)t tnut. Cgm. Sio. f. 137. k) bat Oledjt, ©uet^--
Oicebt, bai 3n»entarlum an fabrenber ^abc auf einem ©ut.
f. Verlebt unter richten c). l) (Srb^Oieeb. t, 2eib = 9ied?t,
f. unter ©erecbtlf alt.
fReä)t 25
redjtf et tig adj., (a. @p.) reblld), red>rfd?ctfren ; äd)t. „Dar)
i&r Jpanbel unb 2Banbel rechtfertig wäre." Dajj fte red?tfcr=
tig fepen in il)rem £anbe(. Ar. 2DM. VII. iog. „auf unred)t=
fertige 2eute greifen." ibid. p. 421. „Damit red> tfer tig
«Bier gefotten mog werben." 2.0t. r*. 16 1 6. f. 544. „tedjtoertig
@ut." Oiupr. ». ftrepf. Oirttb. redbtfertigen einen, fl)n ge=
rtcfetltcr) verfolgen; ber)anbeln, beftrafen, proceffieren. „2)afj bu nie=
manb in beinern 2ltnt unb ©ebiet feinen fcfcäblicbcn Wann ju reü?t=
fertigen notbefr." Ar. 2bb. VH. p. 492. „©oll ber Kläger bem
antworter folgen unb ben rechtfertigen in ben ©erlebten, ta ber
antwortet wolmbaftig. St. ZW. X. 419. „Prälaten unb ber «übel
follen um perfonlicbe ©prüd) nincert gerechtfertigt werben, bann
»or Un£ ali 2anbe?fürfren ob'r unfettn gtfjebott." Ar. 2&bl. XVI. 299.
„93erbäd)tfge 2eut mit Porten red)tfertigcn.// Ar.g&bl. VII. 106.
ginen vom 2eben jum lob r cd) t fertigen, binrlcfcten. Ar. 2bbl.
VII. 493. „am 9)?ittwocr) bat man gefepert, beä WaleftVOiecbten
Dalben; feinb fcd?ö «Wcrocr autT offem <|)lafc gerecht ferttigt wor=
ben, all mit bem Oiab gefirafft worben." 2btg. x>. 1514 p. 290.
St. 2l)bl. VII. 414. Dag ^ oc. ». 1618 t)<xt nod): rechtfertigen
sequi lites. item: absolvere iudicio , culpa, item: damnare,
supplicio afficerc. Die Oi e d) tf er tigu ng, ber ^3rcccp. ^3ctn=
litte Oi., fummarifdie Oi. „@i$ in Oi cd)tfertigung ehu
lajjen." ®ctfd)tfO. ». 1520.
recbtfüeglidj (Voc. r>. 1G18), taualid). red)tl)ängig, bep
©erlebt anhängig uub nod) unentfebieben. wirjb. 53rorb. recpt=
gef* äffen, red)tfcb äffen, f. fd) äffen.
Oiecbt fpreeben (naco Oiecbt d?), über einen Oicd)t$fatl feine
Stimme geben, (cfr. St. 2bbf. II. 189. XII. 558 ff.) Die Oied)t=
fpreeper (aucr): U r t aii f pr e d) e r, Urrailcr, 35epfißer,
Oiecbtdfißer genannt) waren nad) ber altem ©erfebttfotbnung in
ber Jpauptfacbe bag, \ya$ iKutjutage in (Jnglaub unb Jranfreid) bic
Jurys ober ©efebwornen ft'nb, fo wie überhaupt btä ©crtdjr^vct=
fahren unfrer 53oraltern roenigftenä für alle mannlidjcn 2ing*feffenen
ober Bürger jebe$ ©criiittfbcjtrf* öffentlich war. (Cfr. ©cbran=
nen.) 3" 95*iua auf ba& Sorfgertdjt ju Sanken geringen fjeirt e> MB.
XXIII. 226 ad 1378: ,,3e bem erfreu , baj alle gepurn unb a(I fefbneu
ju (Jrringen wnb aü anber r)uär)eb(tct) (üt uö ftetten unb oon anbern
börffern ivol recht mugen fpredjen. (56 mag au et) ber rif>ter nierrtanb
für geriet gebieten, er f)at> bann bauor ju fd; äffen. QLT-er aber vor bem
redeten ift, ben mag ber rtpter wof t)aijjen niberfi>jen unb ref»t fpre:
d)en, tttOÜt er ftd) bej feOen, fo mag er im£ gebieten bei; fec^ig Pfenning,
aud) furren bie gepuren an baj geridjt gan atö »on atteö fierfoinmen i(T,
ungeoarlictjen." 2iuf bem «°. iwi ju Sanböfjut gehaltenen Sanbtag r»itl
e» bie 3ugeorbneten von ber i'anbfdjaft „nid)t gut bebunfen, bau üier unb
jroanjig Urt()eiter empört unb bie allein 2tect)t fpred)en foden: fonbtrn
26 SRed)t
ift geratf)fd;lagt, bafj eine 2lnjaf;l sperfonen üti ein unb »ierjig ober
minber erbäte fromme 9}?anu, unb nidjt barüber, fo ungefäf;rlid; ju
ben ©djrannen tommen , iu Dved)t n iebergefeft t, unb bafj allein
biefelben, fo affo niebergefekt unb nid;t nid;t bie, fo auönmibia an
ben Sd;rannen ober bem King ftef;en, ju 9vecf/t gefragt tver;
ben follten; bafj aud) einem jebett 3Üd;ter in ben Grib gegeben würbe, foldje
^3erfonen ungefaf;rlid; unb bie treffentlidjfteu unb »ernünftigfren auö ifjnen
ju nepmen unb nieberjufeOen." Ar. Sf;bt. VII. 508. 422. 425. 480. 3n
ber @erid)töOrb. y. 1520 1 Xit. 4 ©efafc. unb barnad; mit einigen 2tb;
meid)ungen in ber 0. 1616 Ijeifjt eö: „311 btn ©eridjten, ba ber.9vid;ter
für ftd) felbö nit Urtait fpricfyt, fonber an bie fd;ran, bie «öettft^er
ober red;tfpred;er ber Urtait anfragt, tvie bann ber enben, ar&a t>a6
l'anbpued; nit ligt, ber gebraud; ift, ba fot ber Kidjter, fo er ju ©eridjt
ftfet, nit über breijefyen unb nid)t unter fieben 93etjftfeer unb Urtailfpredjer
be» jme Ijaben. Crö (offen aud; biefelben 93ei>ftfcer burd; bie f>errfd;aft,
ber baö ©eridjt jiigeljört, unb berfelben £errfd;aft .9t i et; t c r auf ir
apfce erfieft unb ern?olt werben, bie befren red;tlid;iflen unb rerftenbigiflen,
fo man ungeferlid; be» ortö gel)aben mag. X>iefelben follen, affo ertv.a'f)lt,
öffentlich t?or @erid;t ju Sott ainen 2li)b fdjtvören, bafj fte, fo oft ft)
burd; ben 3vid;ter, jme EHecfyt filmen ju Reffen, erforbert werben,
gef;or>'amlid; erfdjeinen, unb umb l»oö Sad;en f5 pom Dlid)tet beö 3ved;tenö
angefragt werben, unterlief; urtailn unb Di e d; t fpredjen »vollen."«.
,£at ein £ofmard;6f;err nit fo tut gefdjicfter leüt, bamit er bat @erid)t
mit .9led)tfpred)ern befesen mag, fo fol" er etlid; erber umbfaffen unb nadj;
pern aufj bem Eanbgerid;t ober anbern f)offmard;en erpitten, bie iijme t>a$
.9ted)t on Coftung ber partlje»; f)elffen befifeen." ibid. 2lrt. L4- cfr. ©eridjtöOrb.
0. 1520. Xit. 1. 2trt. 4 ff . O.Orb. ». 1616. Xit. 1. 2(rt. 18. 3n Sta'btcn
unb Warften würfen bie 9ied) tf p red; er gewöfjnfid; auö ben ©efdjwor:
nen beö 9uüf;ö, ben Vierern (Jübrern) ber fünfte :c. genommen, cfr.
5)febererö ^ngofftabt p. 9 4. ©emeinerö Sieg. Gfjr. III. 95. ,,@ar eiel unb
oft," fo wirb (ilr. Ef;tr. XVI. p. 379) gegen <?nbe beö isten 3f;nbrtö über
bie Eanbfdjrannen beö 23ijbomamt» Straubing geffagt, „gibt ftd;, bafj ber
Kidjter, fo er *unb ©etidjtfdjreibec gefeffen firtb , allerer^ auf bie Diedjt-
fpred;er i>arren müifen, biö biefelben fommen, einer t»om fprTng , ber
anbere »om 5)tab, ber britte yon feinem $anbwett." lt. 2^er a3erfttffrt
„ainer rapifdjen 2lnjaigung" it. v. 1551 bemerft, ba\> im 91i"berfannb, ba
bie Deformation be^ baprifd;en .9ved;tbued)ö nit ligt, nit nad; bem bud;,
fonber nad; ben fUnmien in SBejpftijec geurtlet mirb (biefj fd;lofj ieneö nidjt
auö; cfr. @erid)töorb. 0. 1520 u. 1616 Xit. 1. 2(rt- 52.), unb fäDrt bann
fort: ,,bebeua>t mid; nit pöp, man liefe ben armen paurfnnann 3111 O^iber;
rannb bev, feiner t?elbarbai;t, barjue er on jivcifel nul^er unb gefd;icfi;ter
roäre, bann jam ortelnfpredjen, fonnberl'.a; in peinlidien fad;en, ba eö leib
unb leben antrifft." (,,3n allen ©eridjten f ölten jivölff ehrbare »erftänbige
angefeffene «Btann ju gefdjivornen Dl ed; tfp red;ern ertieöt unb gefe/it
rinrben, Sn gropen treffeniidjen Sactjen (offen aUweg jroölff, in gemainen
$Keä)t
27
Sachen nit unter fiben, unb in ©ebingen imb Scbreibtagen unb Xarie:
rung ber Sd)äben ftben ober fünf 9ved)tfpred)er bei;m .9{ed)ten gegen:
ivärtig feöti." it. h;r. S.O. ». 1605.) Mtialpg tvurbe bei) bt'n Ärieg&leuten
»erfahren.' Jronfperger 1555. f. LXIIII. ,,©o ber oberft beftubt, baß man
einen llebcrtbater für ben gemeinen Wann flelten, bafetbö ine beflagen »nb
urteil über jne ergebn (äffen fotl, fo fd)led)t man ju ber gemein an einem
gelegen lag unb <pra(5 umb, fürt ben ©efangnen in ben £King, nimt einen
Jelbiuaibet jum Jürfpredjen, jeigt ouref) feinen fürfpredjen beö übettbaters
Wiäbanbrung an, unb begert, bafj er »ottt gemeinen Wan »ermög beö
Slrtifetöbrief ober beö ,ftrieg£>red)tö geftraft tverben foIL Der fprofcß timt
bie .fttag. 3>er «effagt? begehrt einen gürfpredjen au» ben Jelbmaibeln.
2)er tl)ut fein SSerantivurtung. (5in Setbmebet forbert einen gemeinen
jvrieagmann auf, fein Urtel ju geben. Diefer nimt etliche gut ©efeKen ju
fid) aufer ben .^ing. dlad) »Beratpung tritt er in ben .9Ung juri'uf unb
fa«t fein Urtbeii. T>et getbmebel forbert einen ä»veitcn Äriegc-fned)t, ber
t()ut ebenfo. Crin britter ebenfo. 3(1 ber breper Urteil gleich, gut. "2Bo nid)t,
fo entfdjeibet ber gemein Wann burcl) fein Wel)r." cf. LXXVI —LXXVIIf.
'2(uf jeben Jatt tvirb t>a$ öffentlidje 3{ed)t*uerfaf)ren unb bau Jury unfrer
23ora(tern noch, tueit hinter ber SSerooüEommnung juröefgeftanben haben,
mit welcher biefe uralten germanifeben ^njlitutc beurjutage mieber in ifjre
.9ted)te eingefelJt tvorben finb ober merben. (Sefeblt mar t$ tüetfeicftt, bafj
man fte bei; bem Ueberf)aubnef)men beö fdjriftlidjen SuftijtuefenS, ftatt ju
»erbeffern, ganj bei) «Seite geftedt ijut. Sd)on in ben 2aribtaa$»er6anbi
lungen v. I5u7 (Brenner XVI. p. 57) mar af$ mufrerbaft angeführt tüors
ben, bafj „ttn *pabftlid)en £of unb fiMiiaficben jvammergeridjt unb anbersmo
an »iel ©erid)ten große «proceffe aile burcl) @efd)riften befd)ef)en, bafj einige
<part(;ei) berferben <5nbe perfönlid) nimmer fommt." 3m llnterlanb ©trau;
binger HntßeUä, mo bie Sammlung »011 .9ted)t£>fäü"cn ». 1546, ins gemein
be$ i?atfer6 (Subivig) »Bmi;, ober fd,tecl)tf)in : i>aä 55ud) genannt, nicht
gerici)tlid)e Äraft erbalten hatte, crbielt fiel; ba$ .Oled) t f pred) en burcl)
(i)efd)morr.e am längften. <5» mar inbeiTen nad) bem Griminurcober ». 1 7 5 1
II. Xb. cap. i. «. 6. nod) bamafö Die unb ba üblid). 2Srgt. üb.Di. ö. 1616.
f. 482. 797. Wan febe übrigenö bie »erfdjtebnen , at6 Cbigeö gefd)ricben
mar, über biefe mid)tige 2lnge[egcnheit erfebienenen, an «Setegcn reichhaltigem
?ibf)anb(ungen SBudjnerö, beö grfi. 0. 5rei;berg unb befonberö Wau rerö
$)rei6fd)rift.
aufrec&t, d. ©p. a) adv., cttva inft ^em oben anaefüljtten auf
Oiecfet in 58erü[)rung. „SMc Alane l^aben ivtr euc^ aufregt dcv^
dntroortet." Sit. Sobl. X. 51s. „IxcKÜd) unb aufregt." ütixaitfct
Comp. i2o. b) adj. (Obcr=^mmcr) justus, riö?tfa; aufrlcljtla, un=
befd)ottcn. »n aufrechta' Ma". Qhi »crfauftpi> @ut ^era Juiufcr
„meren nnb »or aller recfetlldjcn anfprad) »ertreten/ verantworten
unb aufregt madjen." MB. XXV. 457. „3(1 ein vcrfldr.btgcr
frommer au ff rechter Jperr geroefen." Jpunb @t.S?. II. 47. /;@o
follen fte Uvit ungejroeifelter gar aufregtet Antwort l)orcn/;
28 5Red)t
ibid. 527. „9)?{t 93egebrung, Uns barauf btt ©acpen balb füt
aufregt unb »erantwortet ju baben." „@w. Äönigl. ©nabe wolle
mid) auf meinet Q3ruber$.§(age für aufregt unb entfcbulbigt t)<xbei\."
j?r. £bbl. IX. 35. 68. „2Öir getroften Un6, bap 2Bir in unfrer 3Ser=
antroortung ö[i" ein frommer $?ürft loblid) unb aufregt wollen er=
funben werben." ibid. X. 521. „@. f. £>. wolle (bte QSerläumber)
für lofe unb jnicbtige Seutb, unä aber für rebtief) unb aufregt
balten." «Brief t). 1597. 3tfd). f. 35. p. 1816. IV. 43. „2lfn auf=
rechter Kaufmann." Söeidjtbucr; p. 1579. „2Bollte ftd) ©P. f. ®nab
alfo aufgeredjt beweifen. Ar. 2b bL III. 234.
jjered)t (g'recht, grehhd, gre'd, D.pf. greo'd), a) wie bd)b.
®id) grecht machen, ben Unfdjulbfgen fpielen. b) redjr, «) deitcr.
Di grecht Hand, „sin bet gereebtenn unb an ber gtpnnfen
feitten." ©flr. 93tr. IL 137 ad 1475. /9) nld?t unreif, niebt unwabr,
Hiebt unäebt. Des (waö bu fagft) is scho~ grehht. a" grechte
Junkfrau. a~ g r e c h t a' Wei~. a" grechte War. ,,u n g t-
reebte pfempert." 2.0. p. 1555. 102. „grebtiu pura." gl. 1. 257.
y) paffenb. Doc Roh, d* Schuah fan'ma' grehhd, g.re'd.
s lebfrifcha" Bua' get 'an Albm Deanal zua;
a" langwaliga' Kne'd is fürs Haamdcanal gred.
geredit matben, g-rechrln, reebt macben, anpaffen. d) (in (£om=
pofitib) entforeebenb einem Singe, bcflTelbeu mäcbtig, bemfelben ge^
waebfen. pfenninggered)t, bem ©elbpreife cntfpredjenb. jpet=
tergercebt (ebmaW twn ©eiftllcfcen), im Stanbe, Ungeroltter ju
vertreiben. /f<£$ gab Pfarrer, welcbe offentltd) behaupteten, ba$ fte
wettergereebt fepn unb bk Otiefel ju 2Bajfer ma<ben fonnen."
b. *Sot?^@atenber p. 1804 p. 85. .fiopfgeretbt, bem ©ebroinbei
ntebt unterworfen. OSep Sägern) bitfcbgeredjt, färtengeredjt,
beUgercdjt, fd)u$ gereebt. „3n alle fattel gered)t compo-
situs ad omnes casus." Voc. p. 1618. ©ollte nad) y) ober d)
btö alte ©iibfr. eregrebti (MM. 56. Dtft. öftere für majestas) obm
gcfäbr JU beuten fepn ai6 id quod honori regis, Dei ober quod
ei prae Omnibus convenit, debetur, praerogativa. 2Öenigften3
barf bat gr alä blo&e Sonttaction, nad) obigem grebtiu, nad)
gtebta emendatos i. 315, gril)tet ordinatus i. 361, ungribti
ME 72, ttifyi rectus, jusüis SJffptt 18. 9; 52. 1, 4. für frÜl)C
$tlt t>oraui?gcfef>t werben, c) bereit, fertig. Bist fcho* grecht
ort gred? „3b bin blr lö pil aerebt" bin bereit baju. Siut.
III. 72. ,,'Jilfo ber leu garnier (ober) grebter je roube, sicut leo
paratus ad predam." Pfalter. "Windberg, saec. XI. (ijng (Jon=
junetion wirb grebt in eben biefem Ms. für ergo unb quidem ge=
braud)t.) gredjten, grecptelu, bereit, fertig, 3ured)t madjen.
2>er ©red)ts2;ag (^ugeb.) ber ©amftag. Ollfo in Sejug auf ben
d)rifllid?en ©onntag, .wa^ bk neugrie*if<ie naQaexsv^ (Jrcptcg) in
fBejug auf ben urfpr. ®<xbbaib. „uorgrebtungc preparationem."
9fad&t 29
Pfalt. YVindb. d) gerabe (»Ol bfe urfp. 33eb.), schnuorgre'd,
Liarz'ngre'd , pfeilgcrecht. Er is gre'd und gfchlc'd, l)at feitlC
geraten ©lieber, (b. 2B.) 3n gre&ti in directo. gjotf. 25. 12.
3« fogar rca* gräd in feiner bialeft. 33eb. nur. ©.gereuen
adj. unb adv.
351c ©erecbtigfeit, a) wie f)d?b. b) b!e burd) ein JKedJt cber
©efeß begrünbete 23efugnij;, ©erecbtfamc. ©ewerbg = ©ered)tig-
feit, junftmdüig erteilte Jrevbeit, ein bürgerlich ©eroerb ju
treiben. 2llle folcbe ©eretb tigf eiten waren nacb ber alten ^unft-
vcrfaffung real, b. I). roie Otealitdten erblich unb verfduflicb, lii in
ber neuern geft burd) tk (Ertljeilung einiger blo$ auf ber tyerfon
baftenben ober fegenannten <perfonal = ©ere#tigfeiten bai
Sdbmenbe unb (Stocfenbe beg alten ftoangfpftemtf etwas confgfert
würbe. 9ifd)t ausgeübte ©erecbtigfeitcn nennt man fcblafenbe.
2>ie ©runbgerccbtigfeft, bat Ofccpt, vermöge beffen ein 23auer,
naebbem er bajfelbe burd) bie ülnlait (J?anblol)it, Saubemlum, 9te=
levium k.) erlauft bat, ati ©runbbolb eines 2lnbern, nemlid)
beS elgentlid)en ©runbberm gegen dntridjtung bejtimmter jabr-
licber (Stiften unb ©ülten aufbeben ©ute fiftt. 35lefe ©runb-
geredjttgfeit ift l) eine ^euftifft, roenn fie bloä bis jum £ob
beS ©runbberm bauert; 2) eine vcranlattete $rei>fHfft (aueb
J^ermgunft (Sirngibl. spiobft $fij>d\ p. 152) , 93aured)t, 23au=
mannöreebt, Srcpfaffen-SKecbt genannt), wenn fie fo lange
bauert, <xU eS bern ©runbberm gefällig ifr, niebt auf,*uEünben, in
roelcbem galle er ben «Betrag ber 2lnlait nebft bem ber allenfallfigen
©ut^verbefferungen jurüctjugeben bat; 5) ober ein £eib=Qied)t
(aueb: ßetbgebing, in ©cbwaben: JalhHeben genannt), wenn
fie fid) lebtglicb auf bie Üebjciten be6 ©runbbolben erftreeft; 1) ober
ein grb^Oieebt (in Stevrmarf: &auf = Otecbt, in ©cbwaben:
dt bieben genannt), wenn fie fid) aucli auf be& ©runbbolben grben
fortfe^f. 3Me 3lu*brucfe Urbarägerecbtigfeft, 33aured)f,
53aumanntfred)t, Jperr'ngnab, Jperrngunft ftnben fieb oft
jwifeben 2, 3, 4 febwanfenb angewenbet. 3n altern Urf. , j. 95.
^irglbl. £fp. 485. 488; cfV. 202; Ar. 2()b(. XVIII. 330, fommt aud)
vor ein fogenannteS: Cbrecbt, vermöge befifen man i>be ©rünbe
eine gewifFe Jabt üjabre obne ©tifc unb ©alt ic. ju bebauen erbielt.
pimmerrcebf. Ar. 2bbl. XVIII. 225. 2)er 2eibred)ter, Üth
reebter ober ={Recbtler, ©runbbolb mit £etb = cber (Erb^Oiecbt.
leibreebtbar, erbreebtbar adj. von ©ütern. „(Jbuvf. (üarl
£beobor gab bem 2ibet be$ £anbc$ ein fd)6neS 33cnfpiel baburd}, baji
er alle feine ©rünbe vererbreebtete. glrngibi. f?f\\ löl, 152. 260.
<*rtl in f. Praxis aui-ca I 272 bat fol^cnbe abiodrt^gebenbe @tufen=
leitet ist ©runbgereebtigfeiten: i) 2ubaigen, 2) @rb=
reebt, 5) geben, 4) 2eibre*t, 5) veranlatte Srepflift,
6)««ettftift, 7) blope Srepjtift. ßrfiere, bie in «nferm
30 5Se#t
Heien QSaterfanb leitet am feltenflett »otfommr, ift frctje^ »011=
fommneg Qftaentbum, bie Icßtc bloper ^acfct. Daß e£ in früherer £eit
ein mel)r unb gleichmäßiger vertfjciftcö wai)re» ©runb ; (figentfoum gegeben
f)abe, «nb baß gar fef)r eiere frf>riftttctje OSefi^titer bey ber Unbetefenfteit
unb ©orgroftgfeit ber Snfyabet buvd) afferfei) Äunftftücfe ju ©unften ber
f)öl)ern .Klaffen, »on ©eneration ju ©eneration, auf jener Stufenleiter ab*
wärt? gebogen werben feyen, ift man wol nid)t bered)tigt, mit bem patrio-
tifdjen ©. JKottmanner (93emerf. über Saubemiafe :c. Sledjte in 93. ©. 19.
20. 23. 84« 99; unb gftagifter IfKopbir. O^eumannö 2(ntwortfd)retben an
Srevfjerrn ». £er£omman) anjunefmien. antwortet bod) in ben Stotata
eines greyf). ». 93obmann von 1705 (Cbm. 3 i 1 7) ein 95duerlein fogar auf
bie 3l'inutf)iing, i>a$ er 311 Oftern beid)ten folte, »orfid)tig genug: „91a,
id? raß mir fain neue geredjtifait auf mein £au6 bringen !"::) 3m ®C:
gentl)eit waren nad) früherem .Ovedjte'juftanbe vieler Ea'nber nur ber Surft
unb baä Häuflein ber dübeln unb 5rei;en etneö wahren @runbeigentf>umö
faf)ig, feinesmegS aber bie ganje große 9)?affe ber 9cid?tfre»en. Sollte ft'd)
biefeö iSerljäitniß auf frteblidjem 2Bege, etwa baburd), i>a$ bie Kinber bie
natürridjen ivtiedjte be» Sater», bie jungem !8rüber bie ber altern, bie
©djmadjen bie ber ©tarfen finb, allma'ljfig feftgefel^t ftaben? Ober Hegt if)m
irgenb ein gewaltfames' (Freigniß im ©roßen, wie bie förmlidje Unterjodjung
eineS Xljeileö ber Nation burd) einen anbern, ober gar burd) frembe (Fr;
oberer, ja ©runbe? eine urfunblidje @efd)id)te ber 25erf)ä'ltniffe, bie ber
erfte, widjtigfie ©tanb eineö aeferbauenben £anbeö feit 3a(H'0unberten be:
ftanben, mod;te jwar fdjwieriger, aber jum minbeften nidjt weniger be:
leftrenb unb mifebringenb feim, ar» eine @efdn'd)te feiner ©tabtbürger, ©e:
lehrten, @eiftlid?en, 2lbelid)en unb Surften. =3war ein unmittelbarer red)t:
tidjer 2lnfprud) auf einen beffern Kedjtöjuftanb ber ^elptlebenben wirb auf
f)iftorifd)em 9£ege fdjwerlid) begrünbet werben können. 3« weiter jurütf,
ie rofyer unb unnüinbiger bie große 9)}affe. Ucberall anfa'nglid) nur 93 e:
iWinger unb 93 e j wungene, lauter .9ved; t beö ©tarfen, rauter fp f r t d> t
beö ©d>wad)en — bann airmäf)lid) ©naben beö ©tarfen, Srepfteiten
unb fprioileaien be» ©djwadjen - teretnft etiva in fernen reifern 3a()r;
fiunberten gleiche Dltdite unb gleid)e spflid)ten für ©tarfe unb für ©d)wad)e.
9?od) ftef)en bie am Weiteften vorgerücften ©taatsvereine, wa$ audj in ben
neuern Reiten gefagt uwb getfyan worben fe»;n mag, immer nur auf ber
©tufc ber ©naben unb ber Srepfieiten. c) bie ® CtC C^tigNtt
hei anbern @efcf?ted)tö /■ f. Ote*t 10.
*) greijrid) fd)on um 1440 wirb in Cgra. 59*6, 28119, 55755, 5l417 be;
werft: ,.<IDenn bie armen reut fjirff ober fd)erm fued)en von ben ebern
ober von aiaenfdjafft wegen, unb \id) bann barnad) erejavgen mit farn
ober mit fdjarberdjen ober mit fdjanefung ju l)ai;ligen jeiten, fo wirt
bann barau» ein red)t »nb ewiger jinö unb wirt von in (ben (ybern)
eingefdjriben in ir faibud). Der rai;ber vir ift bie ba£ fjaben getan.
0 wie fdjwariidj bie verbampt werben vnb mit in verbampnen «H ir
erben, bie folid; red^t wellen tjaben,"
rechten, (d. ®p.) wie tm Jpd)b. nur mehr ftgütHeb, »or ©ericct
flreiren, platteren. „55er beut siebter auf ber lantfebrann mft
einem redeten um ein £'mg." MB. XXIV. 411. reebtnen (b.2B.),
w<x$ anberwirtä rationieren, 2IutfjteUunacn machen, janfen. Was
hast denn ällawäl für o' Rechtna* du R e ch t n ar in ! ? b c-
reefaten, »erregten, »or ©erlebt bringen, gerfd)tllcb bebanbcln,
»erbanbeln. 2)er dichter, »or bem bic fach ber echt wirbet. „ein
»erftolneä ©uet »or bem fechten bereebten, e$ gerichtlich reoln-
blclrcn." Oief. be$ b. 2.0iecbtf$ ». 1518 £lt. 20. 2lrt. S. 9. „einen
ali einen Oiäuber berechten'' (procefftren), unb hinrichten, ©em.
mca. (Jbr. III- 120. „berecfcte fad)," resjudicata. MB.XXV.46o.
„Sie pfannt foll man npnbert anbertbalb »erregten, bann ble
bep unfern ©orfreebtern." 2B|tr. 33tr. VII. 326. „Saä folle »or
einem pfleger gum bolnperg »er recht unb aufgetragen werben."
MB. xxv. 399. 407. ,/Dtcweil baß ^ürbott ein ftunbament ber
Oiccbtfertigung Ift »nb ohne baö niemanb »erregtet werben
foll." tor. 2-0. ». I603. »er unrechten, alö mbtelt. »on
Unrecht, einen „»er unrecht en unb »ergwdttlgen." Sit. 2bbl.
X. 181. 251.
riebt adv., (5)?ittel-9il)ein) gerabe, In geraber 2inte. gerfebttf,
entrld)tS (sc. 2öeg£), d. @p. geraben 2Beg£. „Von ber <prugg
g er lebt 6 burd) ba$ J>arb." 2ort2 0i. 180. „darüber gieng ein
prugg bt»i gertebtj ju einer fear." Cgm. 270. f. 259.« „Von
bcmfelben ©eblrg en trieb t$ 2Beg6 über baß 2angenefg bl* in biu
föigel." 5J)?cid)clb. G&r. 55. II. 96. MB. VII. 166. „Von berfeiben
9)?ard)feuten entrichte bij? su bem <Sie*bawp .... entrichte
hinüber burd) bie am." QBftr. 33tr. VI. 191. 192 ad 1410. „in
ribti gerabeju," Dtfr. 3. 26. 25. ribtt abgeleit. ©ubft. f.
rectitudo, trames, regula. gl. a. 310. 531. i. 28. 416. 1028. £)ag
Ungerlcbt, d. <5p. bag Unrecht, Vergeben fowol attf Verbrechen.
,/Meä Ungerlcbt geriebten, $rd»et unb anber Ungerlcbt büjicn."
2.0v. Ms. ». 1453. rtcbtftnnfg, f. finnig. aufrichtig,
a) jvie h*b. b) recht, drtt, gehörig. „2)amtt baß tyfet auff--
rid)tlg unb gut werbe." ©cbeirer 2)tenjt£>rb. ». 1500 f. 15. c) auf=
recht, gerabe aufgerichtet ober Rchenb. „Die 9)?auer war nod) ganj
unb aufrichtig." JMft. ber ». ftruuböb., Voc. ». ißi8. „«Kart
rihtig" dirigebar. g?otf. 108. 128. unriebtig, jvie hebb. ;
irre im Äopf, wabnft'nnfg. ,,3ft in 2anbSbut bep ben armen ttn=
richtigen (im Xollbauä) behalten worben." 95cnno Wir. 1697.
SMe Unrichtig feit (ibid.) Sßahnfinn. „Sie Unterriebt, fo-
genaratte^ INotificetur." 2Bftr. Gl. g?acb ber 2.0. ». 1518. 2. 3«.
2. Xlt. Qlrt. 5. ; 3. Sit. Oirt. 2. fo(J ton ben Beamten an bie fiSr(t=
lieben Oidtbe feine „Unb er rieht gefcbicEt n)erben, e^ werbe ban
biefelb unb erriebt begert." 3tem »on Unb errichten gen ^of,
fo auf ber tyattbe» »fchwdrungen unb anbalten gegeben müflen wer--
32
ffity
ben, 32 du. ibid. Sit. 5. 2lrt. 2. 93on afner unbetricbt 28 dn.
2Belf*. (Äefebertäbofcn 181. 182.
ricbten, A) rote Ixfeb. judicare (fjeb unten B. C). Ol tobten
(Stnem, (a. ®p.) ibm übet erlittenes Unrecht Oiecbt »erfefcaffen.
„Sraroe Otftr.ne, icb flage tu mere: rtbtet mtr unb ritjtet über
mlcb." ffialtber t>. b. &©gefo>. 40. 2S. Sie frummen facbe fliehten,
unb einem armen richten alö etme rieben. 2Utb. 2Bälber
III. 69. „€ta iegllcb burggraue fot rtbten bem armen unbe bem
tfeben/' 2lugsb. ©tbtb. „@rocr ber ift, ber in btfem vrtbc niebt ft'n
rotl, ben fot ber lanöe^berre auj bem vribe lajjen unb man fot allen
leuten gegen im riebten unb im fot nieman rtebten froaj er je
eblagen W>" ojtr. Sanbfrlebe». 1281. £>ie g erlebt Sadci, res iu-
dicata. 08et) .Sero, ötfr., Sattan fommt ribtan in btefem ©tnne
faum noeb vor. ©te brauchen tu 0 man, fuenan. £>ocb b«t eine
noeb altere ©t. ©all. ©toffe rtbtenbi justificando.) sie 2lu^
rid)t, recbtltcbc entfcbelbung , OiecbtPbÜfe. „bringt SSittroen bur*
langet Oiecfeten an Settelftab ; ia tönen bod) in furjen Sagen batte
lonnen 21 u triebt gefebeben." <p. 2lbrab. Sa£ ©erlebt, rote
bebb. (a. ©r>. glribti), plur. ©erlebt ober ©erlebter, reo
man aber ®erid)t*bcjtrfe unb niebt teiebt meljr, roie ebmattf, aueb
®ertd)töft^ungen verftebt. SBol in ^Bejug auf bie anfangenbe
Überlöffung ber ©eriebtöbarfett von ©ette ber Surften an 2lbellcbe
«ab Prälaten fagt ein ctter ^reblger, Q5r. 23?rcbtolb von Oiegenöb.
f 1272, Cgm. 632. f. 96. „®ute riebter (roie .Saifer Jpetnrtb, unb
Äünig Äarl), fie rkbtent niebt, als nu bte rlcbter tunt, ble bag ©e-
rtdjt barumb cbauffent, tat fi ben leuten tr gut abbreeben."
„SBte oft bte £anbgericbt follen geboten roerben. <?$ follen In
jebem Jjabr jroolf 2anbgerld)t gebalten roerben. 3ebe« foH
5 Sage baueru. Unb jroep ober brep Sage nacb bemfelben alS
«Borg erlebt, U'l noeb ein ober jroep Sage Ot acb geriebt gehalten
roerben." £)rbnung beS falferltcben ganbgertcbtä Jperjogtbumä ju $ran=
ier,_r>. 1618. Ser Oitcbter. Sic fürftltcfcen 23orfteber ber 2anbetf=
beerte, Pfleger genannt, roaren eljmal* niebt immer jugleid) Oitcbter.
Ser abetlcbe Jperr, bem eine pflege übertragen rourbe, Ijatte metftcnö
bie «ffiabl, bte @?rerttigfelt entroeber fclbft mit ju perroalten, ober
ju Mefem v25ebuf einen eigenen „Oitcbter" aufjunebmen unb ju be=
folben. (©. >pfleg.) „9Soc attter (fjeijjt eö im ©arbnd) be:< £ant>8eri<bt$
5)vcid)erti?f>ofen v. 15 + 1 bei; <H5erfd) p. iso) l)at ain Spfteget nad) feiner (St.
legenljait ain ,9Ud)ter, ber mein gtyn. £ern gefeflig geiveft, aufjunefjmen
un^ ju bereuen, madjt geOatt. ^>at ain tyfleqev jme an «BefoUtung geben,
tvie fi; iid) mit einander i?ergteid)en f)aben mögen." A°. 1 501 fragten tie
ßanbftanbif: „(Jtridie «pfleget ivorren U n terrt d)tet ^aben, bie eä bod)
bi((ig ferb|T au^ricfjteten, nefmien fcb,red)te ßnedjte, bie je Heiner Vernunft
unb nidjt tvappeu^genop finb, fjaben bie armen Seilt befto mebr Q5efd)tverung."
darauf befa)ro^ ber gftr(t: „tvefd?ec unfer Vfifiwt t'^m Unterridjter
fjaben
SRifyt 33
\,aben toilf, ber folf einen taugfidjen unb oerftanbigen, bocO adein auf
feine .Soften unb anbern Seilten unbefd)n>errta> unb oljne <5d)aben Ratten.
<Jßir ivoden and) feinem .^cidjter ben »Bann oerleiOen, er fei) bann efjrlid»,
eOrbar unb »vawen^aenofj." Ar. gfyfct. XIII. ]«/,. so4. ctV. VIII. S95. 504.
@o ivar bamarö ber £anb:.9Ud)ter ein Untergebener be£ fpflegerö, InZ
foä'ter fetnerfeit^ ber Pfleger tvenigftent- bem Hainen nad) in ben „lianb-
JHidjter" v>erfcl)inofj. Irennung ber ©eivatten tvar cfjmar^ fo »venia äU
nocl) iefet oorfyanben. ra n tri!) täre, lan tred) tare ftefjt gl. a. eis.
o. 56. unb im Voc. v- 1429 attf ttebertragung beö rad) t mb u rgi u£ bt.
a. @efei)e (f. ©rimrn ®r. II- 47 5, b. .%?(. 29S. 7 7 4). „Sbrjcirt iuct) reren
ta n tred) ta ra" erudimini <jui judicatis lerram. Ototf. 2. 10. Ol. a. fyeifit
ril)tari rector, bei) lat. ss. rcgulus, ber eigentridje judex f>Cefj tu o'tno.
B) Spiet fcbelnen Inbeffcn auch einige mlnbet allgemein gangbare s2ln-
tvcnbungen einen «ptaft ju verbleiten, tn re-etcben batf 28ort je mit
verfcbfebenen SSorfplbcn von ben clgentliAen vPebeutungen a) gerabe
machen, b) dirigcrc autfgebenb, c) (ein Unred)t) gerabe machen,
abtbun, fcblfcbten, judicarc, d) (eine ©dmlb) ausgleichen, abtragen,
jablen; (ein 9)?a(j) »ollenb^ auffüllen; c«) bereit machen, bereiten,
e.ß) verfeben, vcrforgen, augftattcn; f) fertig macben, abtbnn, ju
<?nbe bringen; tftun überhaupt, g) (jundebfr auf b bejlebbar) In
.fienntnlji fe^en — bebeutet, a) Jpofj richten, etf In ©cbelterbaufea
feßen. 3)a6 ©cbermejjer (auf beut' 28 e ß ft a l n ober ©trefebfeber)
ab r lebten. «Benvorrene £aare ausrichten, ft'e mit bem (weiten)
Wutftlcbthampol rammen. «Huftiebten (Jlnen (mit <*tn>ai3), Ihn
in geborigen ©tanb feigen, ®ang bringen, Ibm einen gropen 3>lcnft
ertvelfen; bod) melfl Ironlfd). Mit so was kunnt mi' Aonor auf-
ricliten, Bua' mit diar war l auf g t i cli ft! £)u tt>dr|T ber, ble
Kecbtc (roenn leb blcb jum Wann, 28elb, Dlenftboten, Reifer u.
näbme). 23rgl. a. ble 23eb. e(>'. b) füg. ft'cb an (Slncn richten, auf
Ihn losgehen, fleh an Ibn tvagen. ,,<E$ bett fid) vorbin an ble
£eutfd?en nlemanb bürfen richten, fagt fofcon Sivcnt. @br. 185.
Gl. a. 239. 425. rtl)tcn, carll)ten dirigere. unb a. 505. 712. fo=
gar ble ilblelt. reltrlbtll auriga. Jj>err, verrichte mich In beiner
n)arl)alt, dirige nie in veritate tua. Cgm. 87. f- 72. Cgm. 101.
f. 110. fidj verrichten, ft'd) richten, benehmen. I waas mi'
iatz scho~ z" vo'richfn." ®o »valßt ba bid) nach bem (9etvlcbt ju
verrichten, „darnach ivt0 blch ju verrichten." ^etvrb. v. 1591.
entrichten, ani ber Orbnung, OUchtung, Raffung bringen, „exagitare,
commovere." V. v. 1618; be» ©talber verteilten (ein («Hieb). ent=
richtet, externatus metu. V. V. 1618. ©etvohnllchcr filtbet fiefa
en triebt in d. ©chrifteu für entrüftet, jornlg, gebraucht. „5Me
gjachbämrin fprad) gar entriebt." $. ©achö. „3>et?l)afbcn fve gar
übet entlieht ivurbcnt." .ftalfcräberg. „©annan habet er gerihtet
ben rineb bero erbo, ber' furber entrihtet nc ralrbet, etenim
correxit orbem terrae , qui non c o m m o v e b i t vi r. 9f0tf.
@rt)meHet'ö »at)erifd?f* 5Be««t6Md). III. Zf>, @
34 SRidfrt
$Pf. 105. 11. >2inrfcfeten Sinei ju etro«*, iljm anriefet geben,
b. fj. Anleitung, h 23. 3»m ©tublerea, jar SKufif oJer ju etMwd
SBöfem. c) ricfeten, betteten, »errichten/ rerfofenen, <x\xi-.
gleiten. „Dlefelben dürften £erjog ©tep&an x>. Sngotflabt unb ber
». Drliens wnrben g e r i cfe t (reconciliati) ju vPari*." Cgm. 1006. f. 9.
SBtnbecc. 2öen ft'cfe ainer mit bem anbern beriefet. .. . ,3enn fiefe
jwen »erriefetent t-mb ein wuntten, feaj fefeatt bem rtcfcter ni*t an
feiner pusj." Oftüncfener ©tbtb. Cgm. 27. 2ltt. 129. „93 errieten
unb v erebenen," ausgteiefeen, fcfelicfeten. „©aefee, bie jroifcben
unä noefe nlcfet »errietet i(r." „23 erriefet unb verfuont fein
mit einem." Urf. v. 1297. „g$ i|1 vfl unrtfetunge in ber friitenfeeit
baj bu nit aüeä »errieten mafet." „Sin Urluge verriefeten
(fefelicferen)." ®r. 33etl>t. 100. in. „Der 93abft wollt ft'e (bie ©treu
tenben) verrichten." ebron. t>. i486. 31». Gfer. 166. 3>te beriefet,
SSericfetnup, üiiefetung, 23erricfernng, 2iuggleiefeung , '2Iu?=
föfenung. Ar. £febl. V. 156,. 155. 151. Ofele IL 2U5 ad 1287, „. . fo
bie beriefet folt au^Cjefeen," Cgm. 997. f. 236, cum concordia
debuit componi. Qlrnpect col. 459. 93rgl. A. d) d. ©p. riefeteu,
abriefeten, auäriefeten, beriefeten, entrtefeten, »er=
riebten (Jinen cirtcö Dlngtf , metonpm. (Einem ein Ding, ifen
beäfealb aufrieben fiellen, wie roman. pagare, payer von pacare.
,,@incn einer Summe ricfeten." MB. II. 60. „5u <pfb. , ber ft un$
genßücfe g er lebt unb gewert babeu." MB. V. 268. Den »erfepen
ginö ricfeten. MB. XIII. 417. „Die feerfommene ©ebüfer unb
©cfeulblgfeiren abriefeten." Urbar ©ebrauefe p. 121. „(gine Summe
©clbeö abriefeten." fianbtag ». 1669 p. 207. 217. 218. 245. „Die
©leubiger abriefeten." ©raoam. v. 1579 Ms. „Jperjog Subwla feett
jtefe gern mit bem #ürfrentitel abriefe ten laiTen." £btg. ». 1514. 83.
„Der 9J?a»r fol vom @ut nit faren, er beriefet bann bavor bem
i>crrn fein ©lilt." 2.0i. ». 1518. Sit. 34. Qtrt. 2. „@ütt unb ©uet^
beriefet jafeten unb aufcrlcbten." 2.5Hcfet. ». 1616. Sit. 21. 2lrt. 2.
„<ffiaä i* »erjer in trem blenft, H& follen f» mir auiriefeten.
MB. VIII. 267 ad 1599. „Den 93efcbdbigten foll ber «Befcfedfciger
feine« ©d)aben$ entrtefeten." ii.SK. ». 1616. f. 287. „@o ijt ir
gnab be$ ©elj gar entriefet." £ofre*n. v. 1468. 2Bflr. 53tr. V. 207.
„Der bawman fol ben ©utäfeerrn entriefeten feiner ©tilt unb
feines* 53ericfet$." g.Diecfet ». 16)6. Sit. 21. Olrt. 1. „Den claacr
entriefeten." Z.dl. ». 1518. Sit. 27. flrt. 4. „@t foll, mai Äofhing
auf bie Rubren gefet, felbft verrid)ten." gfetg. v. 1515. 74. „Daj
er bej obgenannten gelB ganßlcid) v erriefet unb behalt rourb an
allen abgancr," MB. vi. 439 ad 1377. „Daä feutgelt feab iefe t>er=
riefet mit ber felblgen gefefeiefet." Cgm. 714. f- 212. Der 2lu«=
riefeter, (gori «Brg.OiO 3afelmei|^er unb ©eroaltfeaber ber efemalfgen
©alifcrtiger. Der herriefet, bie üluffüUung ber ©aljfufen.
„«Berriefet'tö Sali/' Üuantnm ©aljetf, von welcfeera bie
SRlfy 35
«B?out, Sluffüll fo anbcr*, fcbon entrichtet ift" Äurj. ^ejrlff ber
(5 ata -Srrungen 1761. e.«) bereit machen. 2>fn £lftb ric&ten,
ben £tfcb beeren, aufrichten, fitrrlchten, bie ©pelfen auf ben
£lfcb bringen/ bdjb. anrichten. Rieht für! mi' hunga't. Rieht di',
Tifchl, rieht di' ! (im %Jlat)td)en). Mior brauchatn s Rieht di',
Tifchl, rieht di'. ,,Qe\\ tifd) abrichten, mensam tollere."
V. p. 1618, gewöhnlich elllpt. bto*> abrieten. 2)le Oitcbf,
ble einjeln aufgetragene ©pelfe, batf (beriefet, bie ©cbüffel. Gl. a. 65(3.
rthte ferculum. ;3wo, brep. »ier k. SKicbt ober Riehm. „X>a§
er bem ©aft Pier 9i lebten gebe." Ar. 2&bi. XVI. 4M. „£u bem
Worgenmal, rote ju bem 9?acbtmal foöen fepn 3 warm Oitcbt."
2anb = unb Police» rOrb. p. 1616. 4. 5S. £lt. 15. 2lrt. 3. „5*e?
Bremen unb Soeben füllen 3 Oilcbt umb 8 (Ereujer, ober 4 9; lebt
umb 10 dreujer gegeben werben." ibid. 3. 58. 3. £lt. 8. Qlrt.
£>fe 9t ad) riebt, ber 9cacbtlfcb , bellaria. V. p. 1735. Sie 21 n^
riebt, Stlfcb ober £afel in ber Äi'icbe ober im gpjimmer, worauf
bie ©peffen jum SHuftragen juredjt gemacht werben. f i d> rieb:
ten, namentlleb jum £obe. jn einer Jpofrecbnung p. 1590 ©ftr.
«8tr. III. los. 106 belpt eg: „3tem au ©djongau alnlge öexen per-
brannt , fo oiel gewatnt uubt gelamentht unbt aber ft'd) gut
g rieht haben." „3tem bie jrpai Jperen (a°. 1591) au Sßellbalmb
perbrannt, haben ftcb gar fd)6n g riebt gbabbt." „Saj jicb ber
menfd) geredete je ftner btnperte." Gl. Sßfnnerf. 9>ral. unten f.
Den «Bögeln richten (nemtlcb ©cbllagen, beeren). SjUfot wol
©ucbenwlrtä: „$lcb baj ich ber fünben per alfo oll gerichtet ban."
„2>a£ ^ngeriebt Im ©cblojj, interanea serrar." Voc. 1618.
®a$ Tgricht, (b. 2B.) ^orrtebrung am 2Bagen. e.^) o~ Toehtar
ausstrich rn, (0-2.) ft'e aufhatten mit Kleibern unb «öctrjeug.
gerichtet, g-rlchft, hcrg'rlchft fein ja etwa* (meifl @d)llm-
mem), et »or ft'd), etf ju erwarten haben. Iatz bin I gricht za'n
Berlin, üä is*s zo'n Vo'hunga'n herg-richft. „@r Ift fd)On t)tt-
gerld)tet," liegt In ben leßten 3ügen. .»>$ln. „@fcb berichten
mit bem ©acrament, communicarp." Voc. sec. XV. „2ßenn man
ftcb mit bem balligen telebnam unfettf berrn bcrld)ten will."
Cgm. 8o. f. I2i.a @ld) nach ber 23ei*t mit ©otetf troft (bem
©acramentc) berichten (perfeben). jSwetl. Oklmcbr. (Sette
comnjuni): „ <® a r f g b 1 e , " b. b- Berichte, \>a$ ©terb-
facrament, \><x$ hell, Slbenbmabl. „£>a$ \)U mit chornc, fialfcbe ic.
berichten." 2lugöb. ©tbtb. 3) er «Bericht, ©netäbe^
rieht, ba$ ©ericht, ©ueterecht, bie Einrichtung, 2lu^flat^
tung eine^ Jpoferf an ©eräthfehaften , «Dieb, ©petfeporrätben ic.
„^Ält allem bem r e eh t unb wir ej vunben, mit bemfclben reht
füllen wir Inj wiber antwurten." MB. X. 65. soö. ,,©l fullent
bie felb It fchwapg aber allenthalben \><xMi&) unb ftlftleld) Ptnben
mit fambt bem g er lebt, baj man un^ baraufgegeben unb auch
(5 2
36 mä$
geantwurtt bat, baj fint fecb* melfcbn) Otlnber, für jiecbenj 93tct>
vlerjjigf mejen babern, alnen wagen, aineu pflüg, . .. Jpaw...
swo genä unb brew büner." MB. XVIII. 244 ad 1391. cfr. MB.
XXI. p. 460, Jpeumann opusc. 67: Da$£anb=Diecbt v. 1518 £it. 34.
2lrt. 1 will: etf foll bcr Q3aumann, ebe er von einem ®ute fäbrt,
„ben ©runbberrn entrichten feiner ©ült unb feinet 93 c r idjtö unb
guet* Üiecbt." Jpfe^u fügt baä S?anb=9t. v. 1616 £it. 21. 3trt. 1
bie 2Botte: „4I0 Jpew, ©trew, £ungent unb bergleicben, roaö jebeä
£>rt£ gcbtcudjtg ift." „Da ber Jperr feineö ©uettf beriet »nb
gült nit befommen moebt." ibid. airt. 10 u. 11. ,,97? f t 35 a r I « f =
fang ©uttf berieb t." ibid. 2itt. 17. „Die #abtnlji unb ber
©utßbericbt geboren bem verfaufenben ©runbbolben; beffen cf>n-
geaebtet ldf;t ixxi b. ©efeß bem ©runbberrn bie «äsabt , ob er bem
23ertaufer biefclben wegbringen laffen, ober nacb ber ©cbafcung in
©clb bejablen will, inbem man ben ©utäberiebt bei) bem ©ut
oljne merfücben ©cbaben niebt allemal entbehren fann." Qkmerf.
unb Säubern. =9iecbte p. 108. „Darnad) fol ber mair bat @etid)t
nemen, alä er bei fcbulbig ift auf bem ©ut je laffen. 2ßa£ auf bem
©ut beleiben fülle ber berfebaft, bat ift aller wtnterparo, mii wib
unb na gel bat, audgenomen ben f n> e inp acb vnber bem beub."
QJaufUfrrecbt Cgm. 519. f. 56. „2Bann niemant fein gut cbainem
pawrn fol laffen, er fe» im bann gut umb fein« guß r e cb t vnb
ge riebt felb ober mit porgen." Cgm. 27. &rt. 115. „Der buber
(foll bewm flbjug von einem ©ut bem ©runbberrn) fine bofriebten
geben." 2Iugt?b. ©tbtb. Der 9)?ülbertcbt. „hinein jeben Füller
unb ©ebmib foll fein 9)? ü 1 1 b e r i eb t unb ©ebmibjeug infonberbeit
gefcbdßt unb angefeblagen werben/' ibtg. v. 1543. 198. Datf febef-
gribt (MB. XI. 44. sec. XIII.), bag wai jebem ©cblffer auf eine
ftabrt alö ftuärüftung unb ©peife - Diation mitgegeben worben (?)
f) 9" Jpodjjeit anstriebten (0.2. von einem 2£trtbe), in feinem
Jpaufe bnö bep Jpocbjetten übliebe SERabl nebft £anj lt. beforgen.
Z" Harmading riclift dac Wihh't d* Houzofn guad aus. „l)tn-
tiebten, conficcrc, destruere. Jpin bu r cfct iebte n, consumere,
dissipare." Voc. v. 1618. „5Mjj ibn (ben ^angraj v. ftrevberg)
ba* <pobagra, befi er vil jar gebabt, a°. 1565 gar blngericbt."
Jpunb£ ©t.1®. II. loo. verrtebten. Kr härs v/richt-t,
er ift gefiorben, defunctu6 est. „Den Sangspau verliebten,
bie gelbbeftellung füt ben ftrübling vollenben." 3ibt v. @t. jjeno.
,,^tlet ülleranber bat ffnbrllcbe Olltei verriebt batt." i2Iv. @br. 59.
„3nbcmc Dr. effengrein tobö verfebiben, baö alfo bip 2ßercf gleieb=
n>ol augefangen, aber unverriebt verbliben." @, ?8etebtbucb v. 1579.
3Sorrebe. ©elbamer brauebt in biefem ©inn aueb e n t r t cb t e n.
Grad hat 'Katz a^ Mäusl vo'richft (eben i|t fie mit einer SOTauä
fertig geworben), iotz palst f* febo* widar auf an andare. @r
i(l ein guetei Verliebter, fagt bei Obetlanbet von einem bran<fc=
SRidjt 57
baren Jperbitiet (». SDelb). 2)er Spant berietet bie Jpcnncn.
$abel altb. 2öälber III. 251. g) au gr lebten einem ettv«^, ibn
bar>on (befonberö »on einem iluftrag, ©rup :c.) in Äenntnlj} feigen.
£>en 2[. bepm <8. ausrichten, im 9?amcn bei 21. ben *£. begrasen.
Rieht' mi' fei" aus dobey ! ©ollte blcjj al'S sOTetonr-mie jufammen-
bangen mit bem Sitten rieten c'tncet -Dinge* (bei) ötfr. HI. 20.
246. 552. IV. 15. 33. ; 19. 22. V. 9. 42.) instrüere, docere, gtelebfam
dirigere, {tat. dirizzare, fratlj. dresser. auäffebten bte 2eut,
über ibr £bun unb gaifen öffentlich ju fdjabcnfroI>er Unterhaltung
urtbellcn, rtebten, franj. medire, es teats nichs was d* Leud
ausrichfn! Wenn s Leud- ausri cht' u net \väc, was bedn
denn di weibafn Leud für a" Freud auf da' A\V»!d ? ,,<£$ g(br
be» ber $elt niettö mtbtezi, al* DÜdjter, verfiele iintfrldjtet,
niebttf mcbrcrä alt* ©ebueiber, verliebe tfbrabfdmeiber." ty ilbrab.
„Die ajettclmnn* können »pol bie getit, jre Wftcbriflen, auärfebten,
aber ju ben llnqleubigen, benfclben ju preblgen, fommen ft'e ntebt."
,Mt in (ben ülbt Soft. Strfttenbelm) übel au$tld)t tu feinen
©cbrtften Carolutf 35o»lllud." >Jiuent. £br. 185. 186. „Dekaliere,
ujirlcbten cintt ar.bcrn jum boften." Vo.c. sec. XV-. OUMberf).
Dfcfe altern ©teilen erlauben niebt, ba* 2ßort, nach ©ramm. 372,
etwa al* atteirücbten, 31t ©crücbt m. m. f. in jieben. ©ld)
ber lebten l äffen, ftd? bureb äsorfteüungen auf richtige Slnftcbten
bringen laffen. Er last fi' hält net briebfn. verrieten
(5inen eine* bingtf, ibn bavon in ^enntnij) feßen. Do ^ilatuö be*
wcrrld)t mai, baj %e{ü$ von jperobci: gemalt t»a*. Ggra. 64, f. 29.
»er r lebten eine Werfen ober ©ad)e, ä- ©p. über ft'e fpreeben,
urtbeilen (cf. auörid?ten). Cgm, 811. toi. 45: Sie Weibe: in
iet ßirdje „verrichten birfj »nb flach*, ivie febon er In bem
©arten tva**/' bann bie (?bem«inner ic. „2ßer boe lernt alfo »er=
riebt." 3eb welp nl.it unter welche S&ebeutuncj einzureiben
fevn mürbe ba* felgenbe: abriebt, 31 bg erlebt, sauf ben JpoIj=
febijfen „ein 21 b geriebt" ^u le^en, „ein tf b r i d) t bavon ju
nehmen" — war verboten, ©eni. Dieg. dbr. II. 283. 303 ad 1501.
SBrgl. oben ©cbefgrtbt.
C<m 3ngol)1äbter ©tabtreebt be\) Jpcumann opusc. 202 ftel)t im 2lrt.
„ber 3ubcn ait" — : „et fol fein gere-tteu bant in tut pud) legn
unfj an baö ©erlebt." 2)ie gorm ift verbdebtig, unb flel)t »lel=
lelcbt ftatt ©er ift, f. Ol 1(1, unb »rgl. Oieiben 5).
Die ©ebacbt = riebt in 3^ergwerfen, fiel) ©ebaft - riebt.
;Ti iebt, eine In ber 0.<pf. iuroeilcn einfach, ncd) öfter aber In ber
^ufammenfeßung vorfommenbc Oit^benennung (f. 2>cötoudjeö «5tattfr,
58eid:r. b. D.yü L 114. 115. 2uG. 220. 286. 538. 557. 583 ic./ wie aueb
$in$$ unb SaifcubergerU öiepertorium). 9#ir felbft finb folebe tarnen
nur unter ber rotrltlebcn Oluöfpradjc Wod, Rad, Reitt porgelommen,
unb fo fürte icb a«<^ bem erften J^»eft ber „geoffn. atrdjipe" in einem
38 JRudjt Dlatf
©albud) p. 1283 — 90 Dumtfrtut ODuringcäriut), ÄoteU=
ttut, £uprebtäriut, 9Mn>enrlut, «Pernriut, <poppenrfut,
roeldpe rool ben jeßt alfogefdulebenen 2>ü r not i0 1, ©oblrtcbt,
2upper£rid)t, 9ccurtd>t, 33 c r n r t (^ t , qjoppenrtcbt cau
fprcdcen. 9ia* 3- SS. 2öeigl (Überfeß. San julnaiä übet £boma$ a .ftempiS
p. 216) bat Äofserörtdjt jroifcben Slmberg unb ©uljbad) roeilanb
SacoHruite geljcifcn. ©olite biefcö Oi ld) t (ba aud) MB. XXIV.
317. 479. 503 $ ut t) e mit) t, Slmenridjt, «pefenribt Por=
fommen) ntdjt blo$ eine Crnttfellung au$ Oi t c & fepn, in ber bcr
£.^faljer baS i e in i mit Ijörbar folgenbem ®eönung$ ^ h umgefeljt
(prgl. ©ramm. 431), fo rodre ettpa an Öltcbtftalt, öifcbtftatt,
(Sort 2.91. 248. 317. 325, ber Jagb tpegen, autfgebßuener «pto^ im
SSJaibe, ©erdumt), tvie bcnn richten überbaupt aud? ben ©inn
betf Oleutenä, Oxäamenä fyaben fann, ju bcnfen. ©onft roürbe aud)
baö fei. rett für sepimentum, gefdjlojmer unb gebeerter Olaum für
SBteb, flimmen.
£>te Rouchfn (rool blcä 3lu6fprad)form unb feinem alten ruobta
entfpredjenb, C.<pf.) 2)ie Olutbe. ©. ©ramm. §. 434. unb ben
vorigen 9lrttfel.
Da$ @erüd)t, wie &d)&., (ä. 6p. gerü&te), f. ®erud>. „ü?eb=
liefen 9iameng unb ©eruebttf fein." d. 9ied)t*fdmften. „roobU
berüd)tlgt," in gutem CRuf ftebenb. anfp. «Berorb. p. 1705.
©ollte He ßrinleitungöformel ,,mid) unbeliebt," eineö pon fieb
felbft Srjdblenben in 9?einertf Stanbelmarft 254, alt „mtdj unbe-
rücbtet," b. b. für: obne mtd) ju rübmen — genommen werben
muffen? «Brgl. a. au$rid)tcn unter riet) ten b).
iRetfye: 9iatf, vecf, xc.
(«Btgl. ölag, reg, :c.)
taef adj., (Slfcbaffenb.) firaff, gefpannt. Reit das Sei nick, ruft bcr
©dufter bem 2einreiter ju, ber ba$ ©eil anhieben foH. 91 ad (fteif)
unb müb rperben (vom ©eben, arbeiten )c). öf. reden unb rac.
udtfcjen sercare, fid) rdufpern. @. raffen unter 91 a eben.
Oladl, mir blo$ in ber 91.21.: fdjroifjen «i» o~ Rackl porgefommen.
SSrgl. ben p. 47 unter ricefen angejogenen Siusbrud für £unb.
radenbürr, jaunradenbürr (zauraclta"dir) (pon 9Jlcnfcben unb
£l)ieren), duperfc mager. 2)a man aud) fagt jaunnatfenbürr,
fo batf rool bat agf. tixacca oeeiput, cervlx perglteben jperben.
s)(0d) beffer würbe, jpcr.n c£ niebt ber $orm nad) ju weit abläge,
Öl a ben, ©teden, pertica, f. b. 2B., erfldren.
£:r Ol ä der, a) ali ©cbimpfname mit bem 93eprport fd^tparj, roie
aud) b) aU S3eneanung einer ftd) au6 ^abfuebt abcjudlenben ^?erfon
fann auf bie anperrpdvt^ portommenbe 23ebeutung einer 3irt Ärdbc
SRaud 3letf 59
(unfern Ötuecben) gegrün&et fepn. c) au&gemtrgettrf ober fonfl
umuißcS ©tötf SBfel), <pferb , ffiinb, #unb, lujjerft oerdd)tltob:
?D?enfd). Du Schind- Raekoc, Schin.lo'räcko' ! («grgl. r a d e n s
bürr, unb allenfalls ba$ nieberb., fdroeb. Kaff er, ratfare
©d)inb?rfnecr>:; f. a. Räckl). raefern, unb ff ob rätfern, ftd>
bureb niebrige 2Xrbett quälen, abmühen, fd)inben. Muo' mov fi'
febinfn und racko'n, < I a s mo~ fei' ßifsl Lebm furtbringt.
'S Wei' muas fi' abiracko'n und Er ligt nohaom auf da*
faln Iiau<l. 2?e» ©talber ift ba$ einfachere rangen frieden unb
fd)ir>ere 2lrbcit t»errtcbten, nieberf. raffen unflätig: Olrbeit tbun,
fegen, puften. Ci'rroagung verbleut fielleicht bas agf. 2lb!.?3eib
vrecan, tel. refa unb brefia agitare, exerecre, poliere,
f. unten {Kode.
„(Karo die t unb hofierer" (©piellente, OTnfjcanten?) Cgm. 269.
fo!. 25.b
reefen Oprät. ä. ©p. raefte, racfcte; a. ©p. rccdxtn, «Trat.
raljta, goti). rafian, roa» auf ein primitiv Qtblautperb rtfan
— laf. regere, dirigere, erigerc, porrigerc — jurütfful)rt, welchem
auch bie Ableitungen riebt, reebt anfallen), im Alldem, wie bd)b.,
b. 1). gcrabe madmi, ftreden. „2>er 2£urm (im <parabiefe) gte aufs
geraffter (aufredt) barnmb, bi& er ainent fraroenpUbe gcleldiet
rourb." Cgm. 7G5. f. 35. l) mit ndcbftem Scjug auf ba* gerab
ju Wacbenbe, ^u ©rrerfenbe. aufreden ben Äopf. a) efgentl.
b) jügürti*: «) aum sßorfdjeln fommen. „$ew'm 2Birtr> baben f
ttllö 9?eue, roas tax &opf auf redt." @l)arfreit.<proc. ,,©o etwa*
ben Äopf auf redt, ba ift er ju Jpattti" (b. b. in allen fächern be$
2ßi|Tene). <8u#crf f. US. TV. 231. „(5* redt alle Augenblid a neue
©teuer ben Äopf auf, unb bat bei- \3aacr nicfctf, fo babn rolr a nidtf."
geijii. ?edberierbüdjl. /?) empor, in blübenbe Umfrärtue fommen —
gejpobnlid) ellipttfd) mit 5Beglaffung bei regierteil ©ufcftantfo*. —
Boy dero* Toirum (Zbeurung) ka" kao" Merisch aufrücket*. Er
hudlt und pudlt fi' Tag und Nahhd und kä" dö' not aufrecka.
I>i viln Abgäbm iassrtt kaa"n Menfchm aufrecka\ ,,©0 liefen
bie ton (Kcgenfparg ntdjt* aufreden." @cm. Gfcr. II. 3.16 ad 1597.
(>D?it biefer ncutrlfcben ftorm ift ju vergleichen: aufrecfcnbtf Jpar, '
ft'cb emporriebtenbe^, fteifeg £aar. Cgm. 52. f. 15. h 17.-1) Reck
's Göfclrl her! (f<terjl)aft: jum ÄmTe). 2)ag Stfaul öerreden,
gero6t)nl!cr; figürlid) : rolberbcllru, rnrgrgenbelfcrn nacb rrbaltenem
93erircife. Xhen munb irrefen, ei^enrl. bto Orff. III. 6. 47,
Reck 's Braul her, (fcberil). bie ^>anb). 2>ic .Oanb reden
(einem, jum Jpanbfanag). 3IB. X. 134. „(gm. ©naben Araber bat
l)cut gemaiuer ianbi"d)afft mel;vcrtncils i>k Jpmib geredt/ tl)nen
gnibiglid) jugefprod)cn , baö muffen @n>. ©n. aud) töun." Zbt$.
x>. 1515. 275. Reckt« d1 Hent rfam, gebt einanber bie Jjänbe.
aufreefen (seil, bie ^>anb ober Ringer) auni <5ibe; fcbnjören.
40 ÖlecE
®em. Oieg. @f>r. II. 336. „211b, ber mit a u i g c r a * t c r t) a n t unb
mit geterten »Porten gefroorn rolrt." „©roeren amen geterten 2iib
mit ufaeradten feanben." 2.0?. Ms. », i453> Cgm. 574. f. 15.
„Da foltu mir, Jpelb, fdjrooren ain aufgeteilten ülib." Oieime
r>. 1562. Die Q3rucüe foll fo bod) fepn, „baj ain man mit geraebter
bant auff ainem flop ober auf ainem febeff (fiebenb) an bie prüden
nlcfct rüer." 9)?üncb. ©tbtb. Ms. ». 1455, Cgm. 27. f. 21. „Wtn
uuinc raebta ftne bant m ae mir." Cantic. Cantic. 5. 4. „rebbita
ftna bant." %at- «ö?attf>. XII. 49. „©eracter extenta (manu)."
Gl. o. 265. Rech d: Haclsf-n ä", flrede bie Seine, füg. gel), eile!
„Davon ted? et ftd)blu tore" (erigitur membrum). Cgm. 724. f. 201.
.£ofen reden (aUnjgau). @ine Olrt bei (Hingen^, wobei) man \id>
gegenfeitig nur am Jpofenfaum padt unb burd) 2£enbungen unb Unter=
fcfelagungen ber Seine aue bem ©lefcfcgeroicbt ju bringen unb ju werfen
fud)t. <£$ r ccf t mid), ich fül)le eine innere Slnjtrengung jum
@rbred?en.
„Der mannen l)at vom 2ob erroedt,
©er (iget l)te r>om £ob geredt." ©effU. j?immel£gl6dl.
v. 1685. einen reden (£erminu6 ber roeilanb 3u(tfj), ibn foltern.
Da$ „Oledbdndl," b?r Oiedtburu. @. unter reden 2) bte
9? ed. (Daö rabdjinja baga, Diut. n. ?,n , mit bem agf. rac=
centa catem» fann, roenn aud; nld)t eben in biefet ndd)|ten 93e--
jtebung, au reden geboren.) „Unber ben d?ramen foll man all
laben ansengen, alfo ba; ft oben an ben mauren geradet (fefi
angejogen, gerabe) aufgeen." 2Bftr. 35tr. VI. 98. reden neutr.
(für fid) reden), fid) erftreefen. as reckt bis.... (<2lud) ver=
reden, ital. crepare, ijl ein 9ceutr.) Die Üted (nad) <J)rafd>)
scries. „eine Oied C&olaO Step," bei) ©falber bie Redete, ber
üt e den, eine 9?eit)e, peile r>on 2euten. 2lgf. l)r eac, engl, rcaf
strues, acervus i ft ivol unoerroanbt. >Brg!. unten Oted unb OUd
unb Oi ig. 2) mcfonpmifcb : mit 3ln5ftredung, iünferengung ber
2trme, £dnbf, ©lieber berühren, aeigen, geben, beroegen, »er=
richten. reden, barreden, Einreden auf ein Ding,
(mit in Jpanb, bem Singer) barauf binrceifen, binbeuten. (©ollte
bieber ju sieben feon: „Olngcrodtc (»orbin errodbnte) £6pf."
2cd)felb. SWiraf. „Die uorgeregfbten Oiecbten." 2Bftr.»tr.vi.joo.
3d? fünbe inbeffen in biefem ©inr.c öfter beregt, geregt, ange=
regt, angeragt, fonft moebfe icb baben aud) an bat alte Xranfitio
refan, reedjan, arrecefcan, irrefen, fpdter redjen (im
Oie'tm auf fpreeben), agf. reccean indicane, exponere, edis-
serere, interpretare , benfen, roomlt aneb tabl)a (OIcbe-Dbjeft
causa, @ad)e) jufammenbangen mag.) „$an mid) betf bofä genj=
lid) mit ber gürtel verüben, bie id) gereft ftan," MB. I. 443.
„zonä quam porrexi." ©tintltl. b. 9T.21. 157. ©piejj tedeo
(gidjtelgeb.), bep Äinb^tauf = ©djmauferepen boUetne ©piepe jum
Med 41
ftenfter plneinflreden, um cht <BtM Äutfen ober $leifd) anjufptetjen.
aufreden ein ©dtfff (gorl SBrgSK.), e$ au« bem offnen $luji an
einen Ort bringen, wo e$ über 2Binter vor (Sto'gefabr unb brgl.
gefdjußt fft, bep ©talber reden, ein ®d)iff Rieben überhaupt.
reden, in ber 23cb. jiepen (an einem ©atl), mujj rcol angenommen
werben ju: Die 9Ucf (er)mal. 3uüiiterminu$) , einmalige 3luf=
jtebung unb Olnfcblagung be$ ^olterfaile*. „€inem perbdefctigen
93ettler ober Vaganten eine JK c et, ein @efelln = {Hcden f*en-
fen, mit lljrn biefe Operation vornehmen." Cod. crim. p. 1752.
1 £b. (Jap. 11. §. 5. Drei Rech einlauten, vorlauten,
bepm i'duten für einen Verdorbenen ober jum »live 9)?aria 2lnfang6
brep 2lbfäßc mad)en. ,/Hve SWarla foll man mit brep OUcr allzeit
vorlauten/ ebc man jum 2Öcttcr lautet,'' ©elpamer im OJegifter,
rodtjrenb e$ imkert beijjt: „2Bann man voiber bat £od)gcn>itter bk
t)ocr>gen>eid)ren ©toefen lauten will, muü man mit brev 3 11 gen »or
bat »Jlve 9)?arla ablauten." (Sin 2anbmcetncr, ben id) confultierte,
beutete mir bat Sßort ganj einfad) alt yiur. »on Dl 0 d. 9)?an t)6rt
auefe: atne, jtvo, brep Olecfung lauten, ba$ erfte, zweite,
brltte Jeicijen mit allen ©locfen geben. volreden, verreden,
voUitredcn, vetljieben, »errichten. „Da$ bii fllft unb felgerdt
volrecbft, volbradjt unb geent iverb. MB. XVII. 130. XIX. 446 ad
1372. wiß Perr muj mein gemalt werben volrefcbt. Jporned. <.-. 90.
(Volreden bep Sßaltber ». b. SB. 13. i. febeinf, nad) obigem alten
reedjan, explicarc ju bebeuten.)
* „®o fol er aud) perreefen bat,
Daä er ju tlmen fid> vermag." Cgm. 57«». f. 8.
„(Sin fürbringen verreden unb »oflbrtngen." @em. 9ieg.($l)r.ni.26o.
Cf. dt wat fünft: all bing jugcracU,
3n ber beil. brep funig nad)t, (vorbereitet, jugeriettet.)
2ßolff l>i(T. VolfeUleber p. 611. <il5. 616. »mit. Soöte baö nad)
einigen a. ©teilen in tiefem SBort »orfommenbe e. ee. ei (irreeepent
comprehendunt, 9?ot£. 17. li; U r r e e (!) i t> a «üaphonias, gl. 1.91; frani;
reiedjarra translatorcs, i. 859) richtig fepn, unb etwa einen 3ufammeu:
f>ang mir reiben (f. raid)en) »ermut&ett raffen — or)n«efa'r)r wie fiti)
5)cAud) ju .9; uef vetfi< SSrgr. baä nieberf. r)c«- rafen längere unb
colligere nefcen retten, unb f. regen.
„reden (fd)ipäb.), burdjft'ebeu." Viellcid) «od? 311 bem unter bem
folg. Öcede aufgefüllten agf. 2lblaut=Vetb gehörig, ©onft |>at
rebeu (ro. m. f.) biefe 25ebeutung.
Der Diecte, ä) (d. @p.) junger Wann, Wann überhaupt im bellen
©inn (gl. 1. 498. „redjo vel funger, pubes;" HU rectr vir ge-
nerosus, beros neben ractr adj. fortis, unb tecCi fortitudo).
„<ir l)ct ber (!bried?en tut erflagen,
V«ibeu reden unb jagen." ^)ej ?u ^orncd; unb fo tn
ben ©ebiepten beö XIII.-XV. 3brv. passim. 3m Zbibüti) Cgm. 311
42 £Kec£ 9üce
\^
roerben fol. 142 aU ble »let Otecfen par excellence aufgeftiört:
©untber, Jpapmc, 2ötttlg unb Jpagen. 9iod> bte 3ngolft.
Seltne ». 1562 fagen:
„bu r>{( gctreiver recfe.
SDlfe brer> funen tecfen
ble famen für ba$ tbor."
„Waniger frort gern mar von tarfcn unb reden," Ctonr.p. 9)?egenbcrg.
Cgm. 328. f. 97. „@g waren jn berfeibfgen Seit rotlbe Otofen
in Jplfpanfen, griecben uub roelfcben ganben; bie palbreten bie Eeut
über bte Wlaft febr." Stpent. £br. j>ier tonnte aucb ble folgenbe
93eb. ftatt haben, b) (a. ®p. gl. pass.) ö i" e c d) t o, recdjeo, recdjo,
rccfco (agf. Dreca, vom »ilbl.^erb Vl'ecan agere, agitare, pellere,
propellere) , propulsus e patiia, proftigus, exul , proselytus,
advena; agf. au& cltenb (f. b. 2B.), miser, engt, nod) roreteb.
3m 3*1. W 1) r a f etivaö ^erraorfene^, ein Wutfnmrf, (nleberfddf.
92$ rat, l)*b. So r a cf; r>rgl. rdcfejen). £u einer biefer belben
33ebeutungen (bte ptclletcbt burd) ben begriff elnctf ©ereilten, ®e=
roanberten jufammenöangcn) roirb tuet unfer Qiedet, atö ©cblmpfbe^
nennung gegen 9)?anneperfonen, geboren. Du schiahh.»" R eck 1 !
©eivölmllii erftdrt man bat aueb anbenvdrt^ porfommenbe fK c f e t
(Sieget, üümmet), fld> refetn (grob, lümmeifraft beuebmen, engt,
to plan reaftf, ben 3"falenten fpfc-cn) bureb reden, ftd> aut
flrecfen/ befrnen. ©. «. JKacfer. 53ergleid)c aueto 2lntred>e
Cgm. sas. f. 57, a. @r>. anet = tecbo anas mas, neben .Julian*
b e b b e -- r l cf cousors thalami, £em ,ftui;ldnbtfd)en 33 r 4 u t e = r l d?
(Bräutigam). ®. oben :rid>.
£er Ovecfbolber (febrodb.), 2Bacbfrotöer (gl. o. 15. i. 175. Voc. ». 1429
recolter, red^otblr juniperus). S>rgl. ter l. £b. @. 455. iMttf
ein crubc£ agf., ju recan raudien, tlttli Ouudjerung geborigee adj.
reeol frieivp aurütfjugebcn, ipöte unbijtorifd). Q$ müßten benn ble
atf. ?0?ifnond:e bvt 7ten unb 8ten 3l>rfr. burd) ifrre Ülutotltdt ble unb
b« einen Ibrer etwa mit Äintitcfrem jufammenbangenben <pnvtncia=
liemen In Umlauf nebrattt b«ben. SSrgf. ?tn>a in SSe^ug auf ben erften
Skilanbtfrelt bat bekannte Ned-fratres (L 9t 6 t. ,,2Bdr bei einer
raueber Oictaltcr, unb [dfe ble ber ab, b*i er tempfige meufdien ge=
funt maette." ©ufo. Cgm. Sil), f. £30.
25er (?) OJtcf, l) ( 9corbfr. ) a) fortlaufcnbe SHcifre , Continuum.
© t ein = rief, Üicibe »on ©teinbaufen. b) ©eilell, «m etwa ber
Oielbe i\ad) batan, barauf a« bdngeu, au (teilen. £? f e n = CK i d?,
Satten um ben Ofen/ („ein tit&itt ober benalpavom laquear."
Voc. ». 1 119). ,,:':er Itgfpatwet fal5 auf einem gulMn rtef." Cgm.
236. i'. 2i32.]» Äannen-9itaü, ©eflett für Äannen. 3l" 5»leberf./
engl., ^oll. l)ent dn foldjee ©ef-eil ober Oicgal rat, ref, rool »on
reten, In Crbnung (teilen. Weberf. gilt ritt für pertica, bat «Beib
rttten f)etf c : ein ©eldnber, eine (Stnfrtcbtgung von ©tangen macben.
SRld SRoä 43
93rgl. a. f$I. I> r i E t Iongario, »ieUcicrt and) eMcntl. longnrius.
93rgl. Oiigc t. 3>er Sbegriff fccr Grinfriebigung fd)eint aud) flatt su
baben in 2) ber 9Ucf, 2 an b rief, (a. Säger = @p.) Me 2BUbgaflV.
„533o aber ()in unb n'ieber im i'anbt ber> ben (iJefoüfjen burd) bie »Barcfetber-
eingefangne unb »erfribte SBilbtgaffen ober Sanbtücf fein, buret) wetdje
bau üßifbpret von einem ©eftüfj in fca6 anbre feinen freien (Sang Gaben?
bod) in bie angebamte Selber nit fommen mag." ßjejaibtJOrb. ». 16 1 6. 2lrt 20.
2(uf bie a°. 1501 in i'anbßfjut porgebradjrcn lanbfta'nbifdjen SBefcfctuerben über
getviffe ^agbbebrücfungen erfennen bie fürftfiriien Siatfje, büß ,,eö \it jiem:
lid? bebüufe, bajj beti armen Geuten ifn'e £ecfen unb •JÄ'Uritie, ba nidjt
Eanbreiff) mären (ba wo feine fofdjen CtBitbgaffen wären), nid)t jertjarft
unb niebergebrodjen mürben!" £ie;u bemerft Jperjog ©eorg eigeufyanbig: in
bem 2trtifef roifl id) mir fein 9ttap feigen [äffen. QBci^ mid) tvol barin }U
harten. ßr. Sf;br. XIII. 195. 171. Müf bem Sanbt«. v. 1^79 tvirb mie:
berijofte .(frage geführt, bafi oiele neue, „tnib l>ieoor ungebreüd)iae Sannb;
rüdf) viÜtaaH woll mitten burd) bie angebauten oelber gemad)t" mürben.
@S mirb barauf »on Seite be6 Surften berfproayen , biefem Umftarib abju;
Ijetfen mit ber »Bemerfung, ba$, menn jmifrt)en „beim SSnnbertfyonen »nb
tiorffrern ober 53berreittern , meUidjeö ein 2l(ter ober Steuer ,,.9i uef f/,"
ftrit fürfarten mürbe, bie Diegierungen auf ber SSnnbertfyorien erfarung (ju
geben) unb 2(ugenfdjein ju nemen" hatten. ,,9tid unb £etfen für r>erein;
fauffen . . . , ber Sticf für £erabfauffcn .-. .'■ l'ori 2ert)3i. 512. 557 — 559.
93ei> igtatber ift ber Dlirf, ba 6 .9t i effi ein <S?eg (über ?(n(>öf)en) öfter
baupt. ffirgf. reifen unb Di e i \) 1). 3) „9t. 9t. bat einen 9? i cü
©am, ben i'ie fclbft gefpunnen, mitjjcbraebt." SeCofelb. 9)?irafc(.
2ßol ein *unb. Gl. a. 565. i. 242 fieftt riceuia, riecutta, ric=
citin für ligaturas (uvac passae lib. Reg. I. 25. 50), be» Srimm. I.
66G ift ric, riefe*, ber öerje^rtf £rf|t. unb 3fatbc 2969, nexus
visceris. 2)ßtf ©et*ief exta, viscera, @ibet'tf Gcmma gemmarum.
©onft mod)te man aud) an bat nieberf. griffen breben, ba* gerb.
»raiqvtf cy.okiog benfen. 3n Diuf. IT. 152, 136 bringt un* ber
2Binter „leibei riefe" unb will ber SDeufei un* bie JKtte unb ben
©lauben »errief en (?). f. „flerricfeln."
JKicfel, Riclta-1, nixlcnt (Saufname).
2>a* Rickal, plur. Riclielar (». ». «WoII $iücxtl)al) , pritnula Au-
ricala L., vool cigenttid) ^urifclein.
„»errieef ein, verrbeiten /' nad) einem fd>rift(. iBeprracj, an ber
Unt-Sonau iiblicfc. 3* wei^ nid)t, ob rolrfüd) »erriafein gefpros
eben ober b(o* ftatt »erriefe In gefebrieben. cf. 0 erriefe In uiucr
Oiief 5).
2)er iTeocf (Roh, Rög, Sitntn. Recltl; D.^f. Hüls, Ru.ik), wie tjd)i>.,
(a. gl. ,,rocd) rochus, froecus, tunica;" brunniroed) ihorax; (afi
roed) paludamentum ; gifttjit V 0 Ü) , armclaus«, tunica auac retro
fit ante est divisa gl. o. 72; — baö Voc. v. 1 6 is fagt unter, bem 2(rt.
Wönd) : ,;ber 9}?önd)en «gcaplier, Armelausa, vulgo dieta'1 — 5 nnv3
44 fRod
folfen ttuf ber fpeutinqerifdjen XafeT bie, root »om abfdn'eibenben OTontt) unb
jroar im Sorben ber bape 2>onau angebrachten Armalausi (?) — 3m Q'apttulare
». 807 ift »on einem roecus martrinus unb lutrinus bie fHebe , roa» mit
gl. «. 607. i. 115 Orod), rod) melote auf einen urfprünqtidjen fpelj beuten
tvüroe). DaS Reckäl ift namentlich, ber Untcrroct bcö »peiblicben
©efdHecbtCy. Wja du, s Reckäl get doc fiT 'n Kidl ä'hi\ Der
& lapper rOtorf (UVOTapn), $rad. 93on Äafen fagt man im
^tUertljat (na* 58. p. 9)ioll), wenn ftd) bie öiinbe »on benfclben ab=
fcbdtr , bat; H'e ben diod abjteben. 3n (Eonr. t). g^eaenbergö
aSud) ber ^certur werben bie Membranen, worauf bic .ftatnblafe, bie
3lbem befiehlt, 0? 6 efe genannt. „Die Oiunftabern (venae) fhtb
Oioren nur »on einem Oiod, bie ©elftabem (arteriae) »on jroenen
9? 6 den."
35er Ovo den, wie bebb., foipobl ber OxodemiStod, alt bie um benfelben
geipidelte Portion filad}* , (a. ®p. rocefoo). 3um SKoden, jum
Oft o d en l iecb r, in bie Ol öden (tu ben gen, faren, raifen, von
SSeibern: mit bem (Spinnroden ober vielmehr epinurab, überbaupt
mit n>eiblt*en arbeiten auf SSefudj geben. „Der £anj ift beä £eufelä
Jp e » r I o 0 unb fein rcd)te3 Dtodenliecbt." Drud p. 1586. Die
Oiodenfart (drefeftot.), OiodenraU Opafjau), ein foldjer Sßefud)
in einem anbern Jpaufe. Diefe Otodenraifen, con benen natür=
lid) bie junge >28elr männlichen ©efcblecfeteg nie ganj autSjufdHicpcn
mar, rourben roieberbolt verboten. £•£>. p. 1518. 4. 95*. 7. am.
2. u. ^pol.Orb. P. 1 616-. 5. 33. 9. £it. 20. 2lrt. O.tyf. ^ol.Orb. ». 1657. IX.
«Banrcut. «pot.Otb. p. 1746. cfr. ©unfel, .pof, 3 u ng f t a u b o f.
gbenfo wirb burd) 9)fanbata gegen „unjeltlfcbe Danj, Dil) öden lieb,
©ajTengcfdr;-», ©ottefdaftern 2C." geeifert. 2Selfd) Oieictoertäbofcn p- 2U6.
„Olu* ben o*aibel unb >2ßindelrodcn entftebt t>tl unjuebt, beinu
liebe beiraten ic." Oimbeu ©fcSB. 36, 3m ©ebottifeben beipt eine
jebc iubenbiui'ammenfunft »on ^adjbarn a roding. >2Iuf eine »llrt
£otf = ober 2Bal)rfttgefptel febetnt ju beuten bat folgenbc:
„Sole gefeit bir ber funt,
Da* man mit roden tut beiant
Unb mit ber färb )d)an>,
2£ie jetlid)3 berßenfrau
©en jrm lieb fei gemut." Cgm. 270. f. 165. a
Der Dioden secale, f. Dtogfen.
Da* JXorf cletn (Röcka-1), 9Iame einer Crtlicldeit in Stfuncben (®ar=
ten, ©aftbau* auf bem üioderl) arotfdjen bem Jpci-- unb englifaen
©arten. 2lud) bepm *Sd)loj5 Xafmbaufen fommt, nach ber ilbbtlbung
bcffclben in bei' Topograjdiia Bavariac I. , ein „:)i 0 d l) c l c mit
fielen ^l)6nigUpujt" vor. :ßurg.l)oijcr£ 2Degn>elfer glaubt p. 141,
baß bat 9)?i!ucbner jKodcic »on ©rotteniperfmacbern, Rocailleurs
mofeliercn cter it>rer 2ltbeft (Rocaille) für ben .^ofgarten unb
bie (Äefib^nj/ ben tarnen &abe. 3nbeffcn ionnten an biefen <5rboi)«n=
Olotf dl\x£ 45
gen früber itatienifcce Roccoli (gauben unb 23orrtd)tungen jum 9SogeI-
fang) geftanbeu baben.
IKotf enboll, ©cblangenfncKaueb, alliuni scorodoprasum L., frattj.
roca m hole. „.ftucbenfrdutliverf , <xU ©pargel, ©alat, 3u>iefel,
©cbarlotten , ö? o ef e n b o 1 1, .ftarifiol, tyeterftll «nb fo mebrereg
aui mbtnim*" ©Utmaffier 58i. „iKotfobol." g»«ut=Otbnung
V. 1765.
Der „SXutf" SBilbgaffe, f. fÄlcf.
35er JKttcf, Oiuefen dorsum, f. föugfen.
&a$ Sffuefgdu, bte (£bene jtvifctjen bcm ©peffatt, Obenroalb unb
£aunug.
Der JKucf, a) Dunft, Dampf, Oiaud) — bcfonberS in bcm (Jompofitum
Jpai = rutf (Hii-rucli, Häi-ruck), Sunfl in bcr aitmofpbdre, f. £af,
unb orgl. 9<eue pljilof. Qlbb- b. b. >2ifob. b. 2B. V. «8. p. 453 ff.
hä-rückat, b. häi-ruchi' adj. (von bcr 2ltmofpl)drc), mit Dunft wm=
jogen. „Die tuft ifl rcorben fünfter von bcm ruefl) bcr grueben."
„Die bell ift «in rufet) ige n> flat." Qgm. 619. f. 355. fUucö 9cotr.-
17. 9; 36. 2u [jat neben roub ble $otm ber nid), fcer nigb unb
batf Adj. r»icd)eg, unb fo bic gl. a. 175. 459. 560 rucd)i fumus,
ruebiget fümjficus. b) Oiaud) auf eigenem Jperbe, ftg. eigene jpaug-
baltung. „@r fol nidjt preiven , er fei beim felbtf wlrt vnb l)ab felbtf
Dauä ober «igen rufd)." qktff. ©tbtb. Ms. jpferauä ifc root, unter
SSenvecbfelung mit Otugfen «iorsum, bte fpdter übliebe gertcbtltdjc
iK.<M. entjtanben: diu ®ut mit aigenem Diu den bcfiBen, auf
bemfelben »voljnen unb bau^balten. „Der Jpolb foll feinen ©runb
mit eigenen Oiucfcn befißen." Urbartfgcbr. 106. „Datf J>aue
beö Äiofterä 'ilnbcd)^ in «Jftüncben wirb gleid) einem Jpofpitium burdi
einen spriefter biefeö Orbenä mit eigenem öfüden befeffm."
■*ura.l)oljer* Wünd)cn 131. cfr. 2öftr. 23tr. IV. 374. Der Otücfen^
beflßer (faljb. Jpübner 458)> bcr ein ®ut auf folefee airt inne bat.
„Slmtänufeung mit eigenem Diu den." Jpajji ©tat. III. 1136.
@. OUud). rüetcln, nadj JKaueb rieeben ober fdjmccren. fb-
rutfen, roieberfaucn, fefcon I. Stljeit @. 129. 475 aufgefüllt, febeint
alt n>febcrried)cn, b. b. roicbcrfdjmccfen (»rgl. IKaud) unb rieeben)
um fo mebr bleber ju geboren , alt niebt blotf ba£ gfcfdjbebeutcnbe
agf. eb = recan, eobrocan (fo tvol fiatt eoborcan au lefen), fon-
bern aud) bat ältere nieberfdebftfebe ibrifen ruminare neben rifen
olere, olfacere , Diut. II. 225. 22s, bann batf fldmifcbc e beriefen,
e = riefen jundcblt barauf Ijlnroeifen. 93crglcid)e inbeiTcn a\id> ba$
foigenbe.
ruefen, n>ie bd)b. rüden, a) aeutr. Ruck Urfch-I! fdjerjl). aiuf-
forberung, vom ©iB^Uaft ju rüeten, ^laß ju ntad)cn. (Jinrucfen
über einen, fid) al^ bcr ©tdtfere an ibn macben, über ibn ber-
faaen; fdjerjr). ein ruefen über eine ©peife. »er ruefen (a. ©p.),
ftd) irgenbJPo bt»/ wegbegeben. „Ob (Sw. frtl. @bn. annber €nbe
46 SRuc*
ju t>crtttcEI)cn vorl)ette." „3fr Jperjog 9?. gu fanf. «Wt. vetrucfbt
auf £inj." Sbtg. p. 1514. 39. 480. „3>afl ber 9?«rer unoerfebenä
tob« Perrucf te." Oltbcrtin^ ©uttnan 406. (93ou ber j3elt) ver=
geben. „5luf sjHittrpotf) vor Simon unb 3uba näd)fi verrucft."
„3u furjverrucften £agen." Ar. Sbbl. IX. isi. XVIII. 273.
,,9c"ad) SBerrudung fcr tag." 2lcten p. 1504. „.Sanft bu per=
rucften 9)?agbtum (verlorne Sungfraufcbaft) unterbringen? Cgm.
5)9. f. 48. (©eruedjen je bero £>ot)i bero tugibo." 9cotf. 47. 2.)
b) act. „@fo face babern, gcrucftS (gerüttelte« ?)?a&." MB. XXII.
461 ad 1434. Den £tf* ruefen (D.^f. ), ad?t Sage na* ber
Jpodbjett gletcbfam jum ©(bluffe roleber eine SfTafyljelt geben bep 9)tuftf
uub £anj; (s7ilbelung. 5891; „ben tifd) ban rüden," abtragen,
i>a$ 9)?abl fd)lfci?en.) iHufruden, portuefen (Einem etroaS, wie
vorrupfen. ((sollte unfer ib = rucfen (f. it XI). 1. 129), Hö alte
itu-rucd)an ruminare, benn bod; nlcbt ju ötutf, Oxaud), &erud),
fieb @. 45, fonbent bieber geboren, unb ble ipabre agf. Jotm nfebt
eb=recan, fenbern eb=rocan, £ve'ö cerfeßteö eborcan, unb mtt
bem abgeleiteten rocetan ruetare tbentifd) fepn, roie benn aud? Hi
lat. rumino . rinnen mit ruc-to penpanbt fcbctttt?) Sftotf. faat
pf. 257: ,,l)irto gejert bin furöer unöe fur&er gerucebet tver&ent;" fonft
ifl mir öa» <XBort auö ber arten Sprache eben nicl)t erinnertief;. T>a$ i»f.
f;rörf»a neutr. cedere, moveri , act. agere, torquerc ift rupf e()er jU
renten ober boct) auf einen Stammtaut mit a ju beu'eften. I>aö fa)n>eb.
r \) cf a t>at aueb Sie «Beb. reißen. Der Ol U Cf , üt U cf t X , bim. baä
Rucka'l , furje einmalige Bewegung vom <piaft. r u cf ro e i $ adv.,
in einzelnen, ubgefeßten Bewegungen, Momenten.
r u cf e l n (nad) ber #u«fp. ungeipl§ ob ü ober l, c f ober g f ). @d)iej?er
rücfeln, etnrurfeln, fogenannte ©cbufFer ober ©dmellfügelcben
auf bem 35obcn nad) flefncn ©rübeben treiben ober fd)ttellen, ein be--
liebteö, uralte^ ©plel ber Älnber, fefonberS In ber $aftcnjeit.
„Die ßfnber folJen niebt feberjen, niebt rlflen, nlcbt bllnbmaujjen
fernen." ©elbamer ad ir>96. Der Otücfeler, ba* 9iü der lein
(Rick.vi), ba6 ©cbuellfügcld)en. 9)?an bat bereit ble blotf auä £f)on
gebrannt ftnb, unb anbre, ble burd) eigne fogenannte^cbnffermüblen
auf 9)?armor jugerunbet, unb baber Marbeln (Arboln) genannt
»erben. *e» ©talber Ift ble Otuget, ba$ Ötügell, Äuget, ÄügeU
eben; rugelen, fugcln, rollen, »poau ba$ i(-U rugga volutare unb
aueb unfer. SSort a(S rüg fein fitmmen mod)te.
Daö OiUCfetcin (Buckäl, <plnjg.), anemone alpina; aad>: geum
montanum ; (^)6fer) bellis perennis; rana bombina (prgl. ba$
norbfranf. Oiübling, ©umpfftofdj).
ruefern, ruefejen, roukezn, vrb. n., gtrreH; jammerlicb bitten,
93ev Ulpb.ilaß Ift Ijxut »übst., Drufian verb. , vom twt bei
^»abne^ gebraucht.
SKttff
Stab 47
ricrfen, rieffetten (richfna"), fdwfern, \id> fcbcrjweffe Wqcn, ?*n'en,
befonberä von iüngern SSeibäperfoncn, btc »or 97?amu" lernen n d)t
fercu genug fdjeinen, mit feigen. Sag ©eriefä. 2)«? ©erieffet,
©pfelmerf, £anb. Sie üiiafen, a) SBeib^perfen tiefet 2lrt, e gl.
cc rig. b) (läufige) Jpünbtnn. «Sollte bief bie erfte Deutung fein?
(<S*ottifd> ift rad>e eine jpünblnn, agf. rdec, eng!, rad>, ilf,
raeff, nieberb. rclel eine 3lrt ipunbeä). 53rgt. a. Ottgier. 3«
allgemeinem: auf einen Saut bezüglichen «Sinne (lebt inbeffen riten
in bem Rogner SDfirafelbucb: „2Bet ifr, benne ntt bei* »Baibeö Saufen
unb Traufen, ber 23aume €d)nai£en «nb Äraren, ötlren unb
sBrlren erfdnoefet."
SKeifye: SRab, reb, :c.
(SSrgt. öiat, ret, :c.)
Saä ÖUb (Räd, pl. Bedac), bim. Otdblein (Rä'l), n>fe (d>b.,
(a. ©p. rab, fefcon gl. a. 358, wo r »on fyr nod) unterfdüeben wirb;
für ©rimmS br ab (1. i(J5) raufte icb nur, gl. l. 83, „feor
brebiro reitun, quadriga»»" wo aber batf $ auf \\>xi anberä jn
weifen fdjeint; im 9J>(f. unb 3&- febeint baö 2öort nf$t angenommen,
wo bafür i)öeot>l, bveobl, boeol, engl, wbeel, blol, fanneb.,
bdn. biul ftatt bat). dlM- SaäOUbleiu lauffen l ä j? e n,
ber @ad',e ibren 2auf laffen, ctf geben laffcn wie ei gebt; unbe-
fümmert fepn. Der faufft und fpilt drauflos, und iafl't halt 9
Radi Uffa".
E) Buo% las 's Ra'l läffa\
laz bist cr't mei" ScHäz !
(2>iclield)t \>om Oidbleln an ben ctjmaligen ©d)l6j5em ber Jeuer
gewebre). s Radi is iam laflbM wor'n, er ift närrifd) geworben.
25er OUb lein lauf (Radilauf), angvenjenbe ^ferfurebe, auf weldjer
baö <pflugrdblein feinen ©ang Dat. Ser Oidteilauf wirb febr oft altf
©renjlinle jwifdjen jwep liefern in Oinfprud) genommen. (iKegnet.)
35er Oi ab er machet, (JM)@.) Ößagner, im nerbl. Seutfcfef. Otabc^
madjer, ©tellmacber. Sie im 9)?üncbner ©teiierbucb v. 1618 aufer
ben 12 SB agnern aufgeführten 2 0Ublmacber ft'nb nermutbücb eine
9lrt Srecbeler (oon ©pinnrdbern unb fcrgl.) Sa£ ©erdber (Gredac,
©erebad)?), bat Oidöcrgeftell am <pf!ug- SaS OtdMcin, d. @p.,
Äreiä, Oiing, in welcben man jufammen (lebt. „Der Jpaubtmanu
niuft bie .firtegtfleut üben mit Oteblcn macben, mit in ber Drbnung
berein (einljer--) treten" ic. Olo. <21?r.. Sa madjt man ein Ot ab lein,
cfr. ffiftr. «ßtr. III. 121. 126; ber Oiabfüerer, mä bleinfuercr
(Ra'lfüorä'), ©em. Oteg. (2br. IV. 237 ad 1 5 1 1 ; ber StA beb
matftet/ 2lo. <5br. 100; Oidbelf ü brer, engl, ring^leaber.
^Ser beil. ©eotflinö mag billig untet ben OKartitem etnOiet&enfü&rer,
48 SKab
ein 9Ublfül)rer,inartyrumcoryphaeusgettannt werben. ''6eü)amer.
(di brauet wol blebe» an fein agf. vrebl), gotl). »rttöutf grex,
iäl. ribilf, manipulus militum gcbacfct ju werben.) „üllnSÄdbel
von ©anb Sfflattcin, ain Dia bei von ©irren" (Cgm. 715. fol. 5)
fdjeinen £an3lf cber (Oxeiben) jn fe»n. Sie 9iab = 33eren (Radwem,
Eäwarn) , in Uranien — m$ in 2ilt33. Me 9idblein = 2;ragen
(Ra'Iträgng) ober ble öidb lein = Strumen (Radltruhha") , 23el)dlt-
nifj für «Wortel, ©cblamm, 9J?tftwafFer, Äotl) unb brgl. mit einem
flefnen Oiabe, auf welkem eä fortgefdjoben werben fann; ©cfeub-
larren. 2)ie Oi abflaut, a. ®p., .öanbel£plaf>, wobjn bie 2Baaren
blo$ ju 2ßagen , nid? t ju QBajFcr , gebracbt werben f onnen. J. 95.
9i6rblingen nennt ft'd) 1512 eine JKabflatt. 2lud) Som. propr. •
r ab ein (radln, raln, räu'n), i) im Otabe, Äreife brefte».
umma'rä'ln, aufsiradln, j. 93. ein %w , ein 9J?dbd)en benm £anje.
2) (2llj.) eine Oiablefntruben fuhren, in einer 9t = fuljren. 'on A'l
dänni räu'n, baä 9)?iftwa(Jer wegführen.
Rädl , gonrab.
raben (©peffart), fiebert, \nxi ©etreib reinigen, geraben, gefiebt.
«Bf. f. reben 2).
1) gerab (Grad) adj., wie l)d)b. gerabe. — Grad, gäd, O.g. kräd,
lind, adv. a) wie l)d)b. Grad sä, käd fo; gräd iatz. b) tfyeiltf
mit vorgefe&tem nan, tt>citö ol)ne baffelbe: nur. Nä* gräd, ober
na' Lad des nef, nur ttOd) bfefeö. I will nä" gräd fegng, was
hü ans diar werd. Iatz raas mo' na gräd glei' aus'n Gficlit!
Gräd aa~s, zwaa etc. Des is gräd o" Gedanlo" dagegng. I
hä' s gräd ä'grüart, fö is#s 'bröclia\ Gräd glei', nur gleld).
Gräd gnua', nur genug, as rengt eam hei't no" grä'gnua',
etf wirb Ijeute nod) übergenug regnen, «um. seenn biefeö ©ort nid)t
burd) eine SSerbinbung ber SBegrirTe gerate unb fcfjnett mit bem fotgetv
ben jiifammenba'ngt, fo müßte icf> auis bert arten 3>iateFten nid)t£, ba$
iftni entfpra'0)e, eö tväre benn etiva ju bei- «Bebeut. rectus t>a$ tot. röb
ordo. raba disponcre, agf. raben ordo, status, gerabe prosa, unb
unfer reblid), unb ju adv. a) ba$ Xatianifdje girabo (für ecce bev>
gjjattt). I. 20. unb II. 19), tuobet) mit au$ bem ©ammr. f. Tprot II. 60
einfaßt: grad (ei), fiel)?) das war a Dunda'rwe'ltar o" grausigs ! £inftd)t:
riet? ber <8e&. b) nur, tonnte man aud) auf bftä arte bunffe e c r r o b o,
lat. i S5. 179, edjrobo, gl. i. io^s, ecdjrob, i- 721». 727, edjrot,
i. 960, e d) e r t bei) 3iot£. ju benten verfugt fct>n , tvo beim nod) batf
obert. kh m ©djrag Farne; atfetn iene ftorm beißt im Otürnb. Tbc. ». U82
oeferö, unb unfer adv. b) verhält ft'd) ju a) benn bod) roof bfoö wie
fd)fed)t (nur) ju f et) f e et) t (gerabe). Srgf. raten 2tnm.
2) gerab (d. ©p.), hurtig, bebenbc, gewanbt, tücijtig. ,.f>eijog
(Jforiflof roaö ein gerab er f)b\lid)tt Surft , bem tvot roaö mit .Otitterfpif
unb barin faft geübt tvaö." ,,f>eräog «Bolfgang wag ein geraber 'Süril
unb ber (tercffjeft am teib tinber feinen bruebern ... er t)ttt aud) bie frönen
bäum:
SRaib 49
baurnbim gern fjott." @i)ron. in v. ^reiberg? Samml. I. 196- 198. cfr. 186.
,,£>ie atten Xeutfdjen meinten, bie ftd) rang für $raiuven Muteten, »würben
ftarcf, a er ab, rang, groß, art, männltd) Settt. £ergreid)en eilt" man
aucl) mit ben 97?ei)ben nid)t, man gab jufammen , fq gfeid) am Seib, @e:
rabig feit, Stcrcf, Sitten unb ©eberben maren, bamit. fo ftarcf, gerab
unb gleid) jufammen famen , ft'egerabe, ftarcfe jtinber anfingen. Clatigura
befteUet bie gerab eften an3 @a(rien" (um ft'e, aiS mären fie £eutfd)e,
por bem XriumpOtvagen ber gefjen jii raffen). 9(»ent. (26r. f. 8.5. 17 5.
„«ei, bu bift ein gerab man." £)iut. II. 79. „Wargretfj 9t- ein gar
fdjöne gerabe 3uncffram. £unb St.*8. II. 288. 3m Cgm. 524. f. 66
gibt a°. H8o ein Srancifcaner bem <pabft «nb ßaifer ben ?tnfd)fag, jum
3ug miber bie Xürfen auö iebem Broiler feine» Orben» einen ,,iungen
graben Wund)" ju nehmen, ma» menigfienö 56,ooo Wann gebe." „ilaifer
^ainrid) IV, ber übel, lieffe ba* beftf roß »nb bau gerebeft ba$ er funbt
in bem lannbt, pinben in ben rein, bi6 ba$ eö ertranf." Cgm. 21 3. f. 17 7.*
Sie ©erabigfatt (d. ®p.), Jpurttgfett, 53el)enblgfeit in f&rper-
llcben Übungen, Aunftflncfe, hoffen, @trcid?e. . „Saltator, triber
ber © er a big fett." Vqc. sec. XV. „3tem etlichen, fo auf bem
©all ©erabigfatt getriben unb gefodjten baben, 12 f(." £ofred>
nuttg ». 1560 in 2Bftr. bift. Galenb. ». 1785. „Der leicbtfinnfg treibt
©erabigfeit."
„?0?it fprinaen unb © e r a b i g f c i t,
ölpern, felbern lit er bereit." Sp. ©acbe\
Singen unb fprlngcu, tanken unb all ©erabffett treiben. Cgm.
837. fol. 75. Einern ganbfarer, ber mangerla» ©erabifd)ait unb
<parat lunbe, gegeben 1 <pfunb- Otecbn. p. 1592 in ftrelb. ©amml.
II. 149. ©rofe unb ©erablgfait ber perfon flel)t im beut=
fd)en 2segetlu$ ». 1529 für staturae magnitudo. siefeö gerab
(aud) im brem. SBcrterb. grabe, grai:, ()urtig) mag jirni arten adj. rab,
Grab (gl. «. 210. 244. i- 16 6), agf. l)räbf), Hl f) r a b r promptus,
celer, alacer, citatus , agilis , efficax , adv. rabp, f) r a b 0 («. 215. 2^5.
32 5. i. 148) celeriter , continuo, efficaciter , agf. f)rabl)e cito, comp.
6 r ab f)or citius , potius, engl. ratl)er, fooU. rab cito geboren, ivoiu
(Otfr. 1. 1. 149; 5. 19. 7) bie Ocebenform rebi promptes vorf)anben bar;
Gl. i. 217 ungirebirn tardior. ©. reblid) unb »rgl an gerät unb
rätrid) (racüV).
ratbeln (raadln, frdnf. radln, rätin, redin), l) brct)Ctl, $Ufammett=
breben, namentlich einen ©trief mittele cineö Jpotjc^, um Ibn ftrajf
hü madjen; eine perfon ober ©adbe auf biefe 2irt binben, torquere,
constringere. „£>le Seutbmlt ^rennen, Oialtlen ic. tormentiere«
unb peinigen." Wanbat gegen bie ötoboranten p. 170Ö unb 1719.
(Jlnen „rab ein, ratteln," rolrjb. Serorb. gegen bie fremben
^Berber v. 1735, gegen baö 2)lebtigeftnScl v. i74n. „«Sie 1(1 niebt
mandjer gerattclt, mit ©triefen an £dnben gemartert, mit bem
fc^weblfcben fcrunf gequält roorben." 2lbele feltf. ©er. $?, I. 157.
©dimeUet'Ä «Bawifcfjea SB35rter6ud). III. Zf). 3)
50 SKaub £Reb
2) bie Jpaare brefjen, fräufcln, crispare. (Gl. a. 493. l. 932
reiben; 1. 810 gfretbba vibratos (calido ferro crines, 2len.
XII. 100), i&l. ttt reiba füerbit, vibrare gladium). raib adj.
crispus. Voc t>. 1419 (gl. a. 5. i. 265 reib). „Der f)at atn
r atbö Ijar, lnc crispus est." Cgm. 690. f. i8.b „ratbej &ar."
©ucfyenrolrt.
„3r raiben locf brune
@te im je lieb t>ll biefe jteren folte." fcitnrel.
„<?r nam fie mit geroalt
93t irm reibeleten fear." tparctfal.
9?od) I>et#t im Dorflein Oilmberg (im 3lmtbal), üermutblid) »on ei=
nem nad) biefer (Sigcnfdjaft benannten frühem, ber jeweilige 33eft'ßer
einetf ber bre» Jp&fe ber Raad, in befTen ginget (bem Raa'n-Anga')
ber Rou'n-Andre-l (©Treiber biefeö) unter 93ud>en unb (?id?en feinen
2lntl)cÜ »on.ftnaben = unb 3üngl{ng$=2:räumen geträumt. CRaibens
bued), Ortsname (Jpunb <Bt.tß. II. 261), Mgl. DUttenbued).
Oiatbminfjen, Äraufemünje. Cgm. 73t. f. 129. Dag ©tamm^
»erb, rtban, fiel) l)inter OUbet. Der OUlbel (Raadl, Raa'l,
o.pf. , fdjroäb. Rait-1, frdnf. Rätl). l) Jpolj jum Falbeln, fpan.
garrote. 2) jebe*> Jpolj (ftefyenb ober abgei)«uen) »on ber Dfcfe eines
OUibel«, <prügel$, Änüttel*. 93ann-&atbel, Jpeg = SKef*.
„dln i)renl)olj ober rafbl-" 2llte «ßotbtafel am Galoartenberg bep
Jjjoljenburg an ber 3far. 3) (9türnb. fg.) ein \>erfd>mlf?ter („abge?
brebtet") 9J?enfd>.
Die iKaubcn (Rau'an, Raun), n>ie f)d)b. Diaube, ®djorf über einer
SBunbe ; fRaube, (a. @p. r ii b a , l) r ü b a , b r ö b o unb b r i u b f ,
UU 1) r n b r). r a u b i g , t)d)b. raubig.
raudi -maudi , raudis - staudis, adv. , aUci bunt bnrebeinanber , jung
unb alt, gro§ unb Hein, »orneöm unb gemein, bep (Stalber rübf*
unb ftübttf. Die jroeitc Jorm ma&nt an bat nieberf. rubbtf unb
ftrubbif, cradicetum, alle* roaä man auf liefern unb SSiefen, alt
©traudjroerl , autfreutet, vrgl. föaut, aber aud> ©talbertf: etroatf
gel)t „rüebf," fft 2ltten preisgegeben; etf in bie „SKüebl"
(9?iibf?) geben, fo bau jeber rlptfrap* jugrelfen mag.
Die SReb (R<-d), tute l)d?b. Dtebe, a) ratio, a. ®p. reba, rebia,
bremif* rebc, rebina, boll. reben, gotl). ratbiO. b) sermo,
loquela. a) @tnen je (Heb feßen, ftellen. Oteb unb «Mntroort
geben über etroag. „3 n rebe ften einetf btngtf, Dtut. III- 53.
rationem ponere, (agf. gerab fettan) , rebafcjHn/ reba
gelten, rationem reddere, £at., abrechnen, (reba tuan, Otfr.,
rebia urgeban, MM. 18, 9?otf. p. 270, rebiun ergeban,
Äero 2. lofi. lio, ratbjDn utfgtban, Ulpb. Vornan. 14. 12,
2uc. 16. 2, ratbio apt#^o?, 30b. 6. in). „<äuf bt reb, ba$..."
hac ratione, ut . . . MB. XXV. 141. „?D?it ber 9? e b e unb U-
fdjalbenbait ali vor gefd;rlben ift," a. Urf. Gl. l. 245 „(quo)
3fob 51
more, rebo;" „in thla tebtna, aftert&eru rebln u,
ea ratione," Otfr. IV. 12. 113; 19. 111 (agf. Olt tl)dt g e r a b e,
cn tö« gerab). 3Srgl. unten rebltd?. b) £Je 5Keb werben
(z- red wer'n) mtt (Slnem über etivaä, mit ibm barauf jn reben
fommen. Vd" den is haa" Red, baä verfielt ft'cf? »on felbft. Des
is ja meP Red, ba$ meine ld) \a eben. ,,@e» tl)r bte Ol e b
(©pracbe, Stimme) verfallen." SBcnno 9)?frafel 1697. Sie 2lbreb,
a) i»le l)cbb. Slbrebe; b) bat «Beweinen, Seugnen. ab rebig (eines
•Ding«) fepn, a. @p. eä leugnen. Dletr. ». spilen. Sie «Borreb,
a) roie t)ci?b. b) ^ürfpradje. Tua mar a Vou'red bey'n Herr
Landrichta*. c) vorläufige SSerabrebung. Ar. ZW* L 1S9. V. 342.
«Brgl. »erreben.
l) reben, n>ie feefeb-, im Dlaleft gerne ftatt bei affectletter fc^ef-
nenben fp rechen »enoenbet (a. @p. rebfon, reblnOn). iH.2l.
Is fovü g-redt, ba$ will fagen. Braucht kaa" Redn, bat Ift rldjtig,
roirb von niemanb rclberfprocfcen werben. Ma' muos d- Leut redn
lass-n, 'Gens künna* s net, roo ba$ fcberjftaft ^iguioofe in ber 95e=
tonung bei 2B. 2eut ftatt be$ 28. reben liegt. (Slnem etroatf je
®e&6r reben, einem dritten etma* ju Goren geben, inbem man
ei an einen anbern abrefjtert. einen bart reben, il)m rebenb
fronlfcfte ®eltenl)iebe beobringen. Ge, du lufst nicks als d- Leut
hart redn. „'Jluf (Sinetl reben, verbis quem designare, taiare
quem." Voc. v. 1618. 21 u i e i n e r <3 a d? e reben, baruber fpreefeen.
9luf $8elt reben (fdjrodb.), ft'cfc gegen ben 2ln<jerebcten ber per-
fönlldjen ftürivorter (Du, 3t>r, @le) enthalten, f. £&. I. ®. 219.
Datf 2Bort ober bie Wötburft reben (Slnem »or ©erlebt, für Um
fpreefeen, franj. plaider. über bat S3luet reben, In einer Gri-
mlnalfacbe pldbleren. .ftr. £f>bl. VII. 43. Das JKebfenfter,
bie Otebftuben in 9?omtcnflöftew. rebgeb adj. „3(r ein 2lrmer
rebgeb, man fprid)t er fep ein fdjroefjer." 93ud) ber 2Öelfen ».
1485. f. 91. reblid>, rebfetig. „@o man geeffen unb getrunefen
tjat, fo rolrt man rebleid)," Cgm. 632. f. 38. rebfam (Voc.
sec. XV.) argutus. rebfprech (ibid.) faeundus. Der dl ebner,
(a.@p. rebindri »on rebina ober rebinon). a) üßortfüljrcr einer
©emeinbe. Die ad)t 35urgermelfter ober övebuer ju ^urtlj. 2er.
v. Jranf. II. 253. Der ©tat (ju München, 3ngolftabt, Slmbcrg ic.)
föebner, Oiebner ber ©ematn. 5)?und)n. ©tbt.JR. (Cgm. 544.
f. 44). 2ß(tr. S3tr. VI. 117. 2lcabem. Oiebe ». 1833 über bie @po<be
1397 — 1403 p. 9. 55. 2lmberg. JKatl^Orb. ». 1370. „Die oier
90? a f r (SSierer) sn ®ermifd)gctt> fotlen alle ®rafcnblng alnen
JK ebner haben, ber ibnen offnen foll mit roorten, ober baß 93uecb
lefen bie alten 0?ed?t unb geroon^ait," ei)aftbüd)l- ». SßerbenfelS 1431
(Cbm. 1533), »on einem folgen Dtebner gcfd)riebcn, um »on ItjtnUx
ben eelldjen iatbingen »or 9ii*ter unb ©emeinbe abgclefen ju roerben.
©emaintebnet ju öttlng. (g^aft biefe« Dorfe« Cbm. 3068.
® 2
52 &eb
©adjrebnet, ©<br«nnenrebner, (Kecbttfanwalt. Ar. 2&bl. VII.
432. Sapifdje 2lnj., tpr. 2.0t. v. 1603. b) ber m ebnet, bte = fn,
(D.S.) ©ctjipafjet, :fn. „e* fpretbenb bp weifen, ba$ roeger fep ein
ftum unb roatljafft, bann ein Oiebner tügner," JBucb. bei 2Belfen
p. 1485 p. 92. abteben, 1) rote bdjb. 2J irre reben, in ber
$leberl)if?e reben , f. a i n r e b e n. 3) einen abreben von etroa« ; au* :
@inem etwas" abreben, eg fbm ml$ratl)en, l&n bapon burtb
Öteben abzubringen fuefcen. Slinreben (®erbenfel$) irre reben
(f. abreben, bat ab unb atn pfellefcbt aug einem alten a I. @. l
entftanben, ba bie d. @p. ein dfufen, afp teilen delirare batte.
beteben, i) rote befcb. 2) befdmardjen, eulpare, arguere. Voc.
v. 1618. M. „9M<fct0 unberebt lafen/'an aillem roas ju frlttelu
baben. ber eben eine ©adje (uor ©erlebt), d. ©p. fte bartbun,
erweifen. „e&afte ftöt, «ine ^rlft ic. ber eben; berebenmit
bem aib," £. 2abn>. Otedjtb. betteben einen, ibn bureb Oleben
in bte enge tteiben. o' faäd-n do'red't, das a' häd mögng
bluadige Zabbae vraan. @{<b ©bet einen entteben eine«
©tngeö, (d. ®p.) ffcb obet it>n bel&alb entfcbulblgen , tecbtfettlgen.
„3n betpetdjer n>tfe bu in perfogen I>aft , in berfelben n)tfe folt bu
in entreben. erfftug felbe ifl ir (97?agbalena'g) entteber"
(entfdmlblget gegen SDfattba). 33t. 93erl)t. 90. Ifl. geteben, a. 6p.,
petfptecbcu, jufagen. „Unb bat g er eben 2Btr ibnen bep unfern
fürfUidjen 2ßorten unb freuen." Ar. Sbbt. I. 24. IL so. VIII. 421.
einen überreben eine 3 bing«, (d. Otecbtäfpr.) übertreffen.
Jpeumann opusc. 59. „2Öer bei überrebet roirb, ba$ er ein Oiuffian
fep.'' (Hegen fp. (Statuten p. 1306. unrebenb, fhraint. 2Birjb.
93erorb. p. ioi8. „Onmacbt, ble ©pneopiä beipt, »penn ein« utt=
reben tplrb." Drtolpb- „Jpat ft'cb nlcfct pettpuft, unb ifjt unge-
rebet gelegen." qsenno strafet 1697. „Dein ©rebenbeft,"
eloquia tua. Cgm. H4. f. 33. U n g 1 r e b e n I) a i t (Jpeumann
opusc. 703), „ ©djmacb, 3njutien. " Unrebbar roar in ber
gftetfierfingerfunft ein 2Bort, bat man im 9Ser6 anberS brauste,
altf man an reben pflegt, J. 35. ber 9Sater mein, ble Sfflutter
gut. ®agenfell 52S. perreben, l) wie bebb. yftan mnep"
ntebts perreben, ali b at 9Jafen ab b ei fien (nemltcb bat
Unmogllcbe, fttfc felbfr ble «ftafe abaubelgen). 2) ,,e« foflen ble
9)?efjger fein glelfdj, alt ob ei Perfauft ober »errebet (beftellt,
perfproeben ?) rodre, binber ft'd? bengen noeb perbölen." (Cfr. «Oor--
reb). £>.*Pf. S.Orb. P. 1657. f. 545. Hntri. T>ie ä. ep. , j. 93. bat
2(ug6l). @ta&tb. , jP3 refcet, gere&et, retete in reit, gereit,
reite, fpätec ivor rait ic. , jiifammen. @. unter raiten bie 95er:
mutfjuna, bafj biefeö nid)t fe^r arte ffierb auf fofrtjem TOege anö reben,
infoferne e» bein 5Keb a) entfpridjt, qebirbet fepn fünnte. 35rar. unten
reben cribrare.
tebli* (redli, redla'), »pie l)cbb. 9Han fönnte baf ©ort, ben
figürlichen Übergängen uttvorgegtiffetij nach bsn 33ebcutungest tbeilrf
a) ju gerab l), ttjcitö b) ju 9t eb (ratio, tueld)e* inbeiTen felbft
mit jenem jufammenbangen roirb), tl)ell$ c) ju gerab 2), bem aiten
brab ober brebi promptug, efficax jfeben. a) ein reblicher
93?flnn. Des is redla und war, ganj geroijj n)al)r. Ja wöl redla!
ganj geroijj! (2)a$ i£f. rdbvanbr ]>robus, integer vitae nebjt
bem @ubjt. rdbvenbnt f. roirb feinerfeitg ju rdb consilium,
ratio geboren), b) 9?0# MB. XXIV. 640 ad 1459 fprlcfct m\
SBater r>on einem ©oh,n, „ber nlcbt fo reb lieben ober oernuftig
ffr, alt fein notburft roere unb icb gern fäl)e," bremiffc = nicberf.
rebelif, »ernünftig. „U nr C b ili d) 0, irrationabilitcr." SRotf.
7. 17. (Cfr. a. @p. rebiftaft, rationalis, ordinatus) , nieberl.
onrebenlif bler, animal irrationale. c) 9; c b 1 1 cb arbalten.
„Jpat fieb re blid) gebalten, strenuum hominem sc praebuit."
Voc. ». 1618. reblfcb ejien, trinfen. „Sie (bfe fteinbe) fd^nfjen
rcbltcb in bic Statt." dbron. in ». greibergö Samml. I. 150.
3Srgl. 3roein 6524: „bin jroei iungen fenten ftd) ndctj rebcltcber
mlnne." etn reblid) Sfien, ftarfe, nabrbafte ©pclfe. £b@. <8c»
ber 33efefUgung von gjfühcben im 3«br 1445 folltc jebem $ron;
«Urbelter „all tag »on ber Statt gebn werben ein erbergg prot, bej
ft'cb ain perfon einen tag rcbleicb betragen mag." 2öftr. 93tr. VI. 188.
reblid)e Slnjafgung, binreiebenbe. „Obn reblicbe Slnjaigung
einer 9J?ffTetbat foll niemanb peinltcb gefragt werben." Carolina
poenalis. r e b 1 1 cb e Sp i n b e r n t ji o b e r Ti u t, roatf : ebafte
9M&. „te bli* er ©cbaben,". Ar. £()bl. VIII. 42 1 (großer, be--
beutenber). „£ein SJrj berautfrocrtljen, ban rebltcb 2lrjt, bat
tfaufmanntfguet fei." £orl 9$.(H. 71 ad 1587. „unre blieb, ia-
strenuus, unbttpffer." Oieblicbf eit, impigritas. Voc. ». 1618.
(cfr. rftbrtlibbo, strenue. &ero XVIII. 57. u. diät.)
reben, raben (ablantcnb mit bem <partfc. prdt. gereben, gcraben),
(fdnodb. frdnf.) cerncre, secernere, cribrare, ftd)ten. 2lfd)ajfenb.
geraben, gefiebt. „28il er fein 9Mb felbfl reben. ©o pm bann
fein g)?el gerebenn rolrt." «Baprentl). 9)?ül)l--0rb. ». 1514. ,,©o
ibm tat 9/cebl geraben roirb," fpdtere baft'ge «polfc.=Orb. (®ocb
beijit et in einer 2lndb. SSererb. v>. 1671: tat aufgefdjnttete Äorn
foll man fteislg auäräben, bemad) tat Slutfgcrdbete in ble Wüble
tbun.) „?iimb gereben Slfcben," atre 3agerfmi|t. „(Jin ©tblein,
ben ftaub jn reben." «Bncb ber 2ßelfen 2iug$b. 1485. f. 55. reben
tractulari-, tantarisare. Voc. ». 1482. 3m 2lltt)ang JUtn überfluten
SSegctiuö 2lngeb. 1529 i\\ „geraben Pulver" bem „fnelleten" ent-
gegen gefefct; aueb, ftebt bafclbft für vdben, geraben Oool nadj
®ramm. 442) raren, gerären; f. raben. «ep otfr. IV. 15. 3t.
l)ti$t et:
„Xf)aj muafi et tetan iu tl)aj trniat,
©0 man forn in fi'Ue buat."
54 Sleib «Ktb
Gl. a. 17. 678. o. 145 flcf?t rebeftap plodapsis, rotsbulum. Cgm. 649.
f. 567 rebftab taratantara, baculus roovens triticum ad molarem, ^n
einer ä. yjlüfylOrb. t>c\j £eumann opusc. 251 fomtnen neben 9)?elb?aften,
SBannett unb ©djtvingen aucb, rftebjüber »or. £ie „JRöben" ((!•
Sieben) im angeführten £rucf t». 1529 wirb wot alö eine 2lrt ©iebeö
ju nehmen fei;n. „£ai|j bir machen ein r oben, bie voll «einer i'odjer
feö, nimm ivetnflain , far<j , farcf unb ijarn , mad) ein gjfufj barauö, unb
flreid) e$ inwenbig an bie röben" (um nemtid) ©arpeter ju gewinnen).
©. Köbel (öletfeid)t beffer JKebel) unb renn ein. (?6 bleibt ungeroifj,
ob aud) Ötft'ibö reban ein 21btautoerb getvefen. 3n fotdjem $ail wäre
ein «präterit. t'uab ju vermuten , unb t>a$ SSerb würbe formet! jum
got()ifd;en ratf)tan, rötfy, ratfyanö numerarc („tagra [jaubibiö alta
garatl)ana ft'nb," 9flattf). 10. 5o) ftimmen. 2(ud) baö oönabrüdifdje
reben, ia$ fdjottifdje to reb bebeuten secernerc purum ab impuro,
fidjten , orbnen , wie benn ba6 i»f. r a b a orbnen , r ö b f. örbnung , unb
etwa baö gotftifdje ratfeijo facilius mit einfallt. SSrgT. gerab unb
felbft reben (disserere, loqui).
1) reiben, praet. rait, partic. geriben unb geriten, (d. @p.)
roenben, breöen, flehten, (a. @p. riban, gl. i. 538. 558. 795.
938. 990. 1095. 1115. o. 196 torquere, contorquere, Hl. rtba,
agf. v r t b b a n). „©in Ijer^c ftd) nfdjt reibet von OJfanljalt."
©udjenrolrt. „tfflin antlüfje ban icb. ntd?t r> erribcn von ben, bie
mid) ftrafftett unb anfpirftten." Cgm. 101. fol. 22.
„Den flujjel ft ba u m b = r a 1 1
•Df cbuueglnne gemaft." Gaffer (übr. Ms.
,,2)arnad) Funb ftd) bie funne rool an ir jircfel repben." £lturel.
35er; Jpofer ifl bie „©cbluffelrelt" bie Diunbung am ©rlff beö @d)lüf=
feltf, „eine Oieite" eine SSenbung bepm $al)ren. 2Iua) (treibt er
jf?au$relt, £ofreit fr. £ = gutt, f. b. SS. u. JKict. 93e»
3amtefon (fdjott. Sßrtbdj.) tiTr roreatl) ein gefebjoffener 9>laf} ftir
SSicl), moju ein agf. vrätr) „inclosure" angeführt ift, ba$
td> bei) Spe nur als grex (gotl). p r i 1 1) u $) finbe. 3n ßori'tf
58rg.9i. 520. 499 bcljlt e$ : „2)le Jpeber unb JafiFer follen an
ben (@a(j=) ©djiffen bie Reiben Opiafc auf bem «Berbetf?) nldjt
verlegen/ bamit ber ©djlffmann arbatten mög." ®. raiben unb
öilbet.
2) reiben, (d. ©p.) burdjrolnbcn, burebfetben, liquare? „©i bcgunbe
reiben bat füefe £an> (burd) ein feibein tue*) in ben munb."
©ud}en»uitt. €in SfJecept in 2)iut. II. 271 fdjreibt, in Söejug auf
geroifTe ©pecle^, vor „rlt ft'e burd) ein tuod)/' rodbrenb ee bei) einem
anbem Material bei^t „fi* ei bur* ein tuod>." 2)lefe^ riben
wirb ebenfalls abgelautet Ijaben. «Bcrgleidje SStgaloi^ 108I6. SBenecfe
p. 5ti6. ©rimm. II. 851. ©. ©eicb^mibcl.
Ser 9Ub (Voc. p. 1618) Ui Sieber. „'Hat bid) ber Wib fdjütt!
ut jactet te querquera febris." (JKibo tremor, 9?otf. p. J60,
*Kib 55
rlbrtU febricitare, Gl. i. 971; HU rlba f- tremor, f. a. ÖUtt).
Grrrlbem, vor groft erbittern. Cgm. 826. f. 65.
Der OUbel (Hi*l), gleite, ©efledjt; SButjl von Sled>ru>erf t'c, ctn
OUbel J?ar, Siebte $lad)fe*. Der @efd>=9tibel. (93.».«JÄoii3Btl»l.)
SBünbet ©dmürc von jlubbaaren , tvcmtt blc Öffnung ber ?tö$fc&fe{&e
verftopft wirb. Der ©tro = DUbel, SSulfl von Inelnanber gcflcc^te-
nem @tror), ©trofjrotfd) ; Unterlage von ©trob, auf iveldje ebmalä
In ben fogenannten <perfnfen bat ©afj jn llegeu tarn, ioü SSvg.Oi.
298. 390. 646. Der Kleber = CK i b e l (tylnjg. Jpbn.^, 2£utft am
lieber, über reeller ber OiocE (Kicll) bcfeitigt ivlrb. £rag-OUbcl,
franjförmige, auägeftopftc 2Bulft, blc von beu 2öe{b?pcrfonen, ivctm
fie eine Saft auf bem .ftopfe tragen, untergelegt wirb. 2) (Cb.&utb)
ber 35ergrütfen, Srböbung Im £errän; fielftc an einer ©djrcfncr;
ober Zimmerarbeit; Ollegef. Unter anbern Salbungen Dcljit es* Hist.
Fris. II. II. 525: „3tcm aln OÜbet jtoft an 9?. sJi. ..; irem aln
£ol$. . ." 3m III. ZI), von £unbä ©t.9?. ($rc«b. ©amml. in. 582)
rolrb eraä&lf, ba$ ba$ feiner ;3elt angcfe&ene 9)?ünd)ncr @efd)led)t ber
OUbler von einem Sanbmann abilamme, ber fold?e „ftroen Ottbt"
raobl gemacht In bie ©tabt jum SBerfauf getragen. fcfefW ftiber
fallt in ber 93ebeutung mit Diiaet n\ m. f. fo fcf)r jufanimcn, bafj nad)
©ramm. 4 40, f. a. jP> t b c r unb £iget, tat eine bldiS 2iuöfpraa)e beö
anbern ju fepn fdjeint. 3n ber 'Beb. i) mag fKibcr baß aetyte fei;n , tri;
fofern eö fid) tvie raib unb rat ben alt» bem a. 2tl>fautr>ert> r i b a n,
agf. » r i b (> a n , engr. ro mritfje, ii>\. riba breljen , flehten, binben
erfld'ren läfjr. £er .9vibit discriminalc, licium, gl. i. 26'). i S7'_\
ribifon discrimlnare , i. 3S9, fann gauj unfet Wort fe\Mi. Der
<5 e i d) r i b e l ftimmt na'frer ju reiben 2).
Der ©talnrlbet, 1) blc ©telnbroiTcl, turdus saxatilis L., 2) La-
nius infaustus L. 2öol (Sntfteüung auti öfütcl, Oiotel vo. m. f.
Der „OUbllng, einjähriger Oicnfe." 2Bftr. 93tr. IX. 309. Sßcför. b.
2öürm=@. p. 132. 23rgt. Äoftlbrcnncr Material, v. 1782. 75. 82.
£6fer£ Oiltllng, junger Otljelnanfe salmo maraena, unb ©talberd
Ototl)llng, salmo mnbla mag berfclbe $ifd) fevn. ©. Oiotet unb
vrgl. oben ötlgllng, »vclcfeeä nacb ©ramm. 44ü entjtellt fcpu fann,
rtbifefe, rlberlfd) (ober befler rüblfct)?J, raub, grob. „OUblfd?
ferus, ferbx, barbarus, rudis," Voc. ». 1618. „2Bfe rlblfct,
ivle unbcublg, role ungefd)lad)t t|t ble 3ugenb." „2Beld)C mit it)rcn
Untertanen grob, rlblfd? verfahren." ©cll)amer.
„(26 bat nitd) langfl bauebt, civer Gpbcn
©ep gar rüblfd) unb unbcfd)clben." ^. @ad)«(.
Des is z ridifcha', r i d 0 r i f cha' Menfcli. R i d o r i l'c h • s
Fleifch, trotfne^, grobfaferlge^, jvlberlld) fdjmecfcnbeö. J^aberbrob
U\ ridarifch. Jladjö, Im 2Ba(Ter gerodet, ifl r i d er i fch o€,
alt roenn er Im (Regen unb Zi>a\x (auf da' Wida') gar gemalt 1(1.
©djjveutlcb, an Oi üb geborig. Gl. a. 355 fle^t btotag rudis. 3^,
66 3lteb
ifi &roba = legr, brobfufullr grob, plump. 15a« agf. r ebbe,
rebbfg,(roebb asper, ferus läfit ungerolf), ob bcr 23ceal einem
bd)b. uo ober e (t) entfprecbe.
Die „OUeb," bat OiippenftucE an einem Ocbfen; bie „braite Oiteb,
bie ^älrfcb." «Crgt. £R i c b. (Die Oluöfpr. Ria' balb ju «Rl ab,
halb su OMeb ergänzt.)
Die „OUeb." ginige faljb. Sanbgericbte »waren in Stieben, unb
biefe in Oiotten eingeteilt. (Jpbn. 901.) ©oHte eine GrntfteHung
an« 0i üeget (f. b. 2B.) ju oermut&en fepn? 9grgl. bat Zilie b
unb bie OU tt.
rieben (vermutl)lid) cbmalö ablautenb r6b, g er oben), reuten,
auSreuten, räumen (idl. bribba vacuare, broblnn evacuatus —
bat agf. ge&roben fdjeint gegenseitig für instruetus, repletus
ju gelten (cfr. empig unb muejien). Stök ria'n, rei'n. 3m
b. 2B. beipt rieben, riebern fpectell: fdjlecbte Sßalbgrünbe »on
20 ju 20 3ai)ten burefc Jpauen unb »rennen für 2 3al>re urbar
madjen, unb bann roieber mit SBfrfenbolj anfliegen laflen. Jpajjl
©tat. IV. 413.
Dag mlcb (Riad , Ria') , @ e r i e b , plur. lieber, a) tut-,
gereuteteü SBufdjroerf, £olj u. Riad brennt, b) <p[a^ »on Jpolj,
53ufcfott)erf :c. gereinigt. „2) a t ganj OMeb (ber auägereutete
&raft) ju ^wcfeelbcrff, Jr>6jfe, Jpube, Seöcu, unb alle« bat in bem
mcb leit." MB. vil. 145 ad i2Si (?). 9)?eicbelb. S&r. SB. IL 75.
SSir baben in ben Ijof geben je OUeb, je 2ltfer, je 93etb, je 2ßanb,
je .f)Olj IC. MB. VII. 407 ad 1559. („OUeb tractus vinearum."
$opoiflitfcb). „©allgrub, ein Keine« Dorf ober OUeb." 2B|tr. 23tr.
IV. 60. 62. Dat> Oi ieb Siltenau, bat OUeb 5ßurmann«au. Ibid.
„ju ben -Dörfern unb auf ben {Riebern unb Grinoben." Ar.
2bbl. xill. 227 ad i5oi. (Da« faljb. Sanbgeriftt Slbtenau ift in
11 {Rieben, unb biefe wieber in 55 Oiotten abgeteilt. Jpübn. 531.)
2)aö OUeb leben. MB. II. 434. Die Oiiebftatt. „3n ber 2Balb--
reoier ft'nb SUebfiätt ol)ne obrigEeltl. iBorwlffen niemal« erlaubt."
©enerale v. 1762. c) «Unfieblung auf fold? einem airtgereuteteti tyla^e,
im b. Cberlaub alt OUeb ober OUcbcrfcbaft nod) meinen« »om
großem Dorf unterfcbleben. „tyignot ift ein J?of unb OUeb nacbenbt
ben Sßiecbtad)." Jpunb ©t.58. I. 271. „OUeb ober Sellerie, viculus
rufeticus." Voc. v. 1618. '»Bon ibu-m urfprüngltcfeen j5uftanb Ijaben
unjäbli^e Heinere unb größere £)ttf*aften ben tarnen bcbalten. Da=
ber bie vielen ülieb in Sägern (wie bie bäufigen Oieut in bex
obern ^)falj, cfr. j. «B. MB. XIII. 8.) Oft fommen bie formen
OUeb unb Oveut neben einanber oor. OTfan bort j. SB. <pillmer^
riad unb «p i Im erfreut, »rgl. Otid) t unb Oieu t unb Otau t.
gjad) bem $ii)uriob (beutjut. „Gieret ," Ecc. Fr. or. II. 80{j),
2)rul)ireob(bei>2Birjb.), MM. 37. 38, bem OUetb, MB. IV. 163,
gl. i. 814, febeint biefem 2Bort b gemdper alt t, rodbtcnb boeb
SKieb SKob 57
OHut beftänbtg mit t auftritt. 3$L tfebr n. novale, concaedes.
©. toben unb reuten.
Datf Cfifeb, carcctum, f. CK iet.
toben, auäroben (rool Sibleit. pom ebmaltf ablautcnben rieben),
reuten, au^reuten, ausrotten. ?D?et)rere Ortsnamen auf =rob,
,,srotf)" roeifen auf ein baber gcborfge?, bem Oiieb unb Oieut
entfpred?enbetf ©ubft., nbrb. Üiobe, Diabe. Hin anbetet vielleicht
alä gtgut bennQÄ ju biefem paifenbeä Oiob f. unter CK Ott.
35er, bie Ovo bei, rotulus; (©erl*t$fprad)e) Oiegifcer, gifte. „9ie=
gtfter, Oiottet, ^ettel." Ar. £l)bl. XI. 58. 3n ben Äl&ftern nannte
man fo bie' febrifttiebe Qlnjeise über ben £ob eines ©liebet ber <2on--
fraternitdt, bie ber fxobelbot an alle conföberlerten .Sl&fter ju
bringen batte. „60 ber bot blc rotl aufregt, pnb bp bruberfefeaft
ber» allen cloftern erfudjt." ©cfceircr DienfbOrb. p. 1500. „robel,
rotula est convoluta cartula." Gl. a. 677. 2lud> ©uef/empfrt fagt:
bie CR Ob et. , ,25er 3»ben Cftobeb rodale seu thora vel talmud."
,,Ut nullus Judaeus juret super rodali praeterquam ad nostram
praesentiam evocatus." oftr. litt5. p. 1277. „Jpiepor lebt ber lubcn
robel, nu prifet er ber criften buch." (Jonr. r>. Sßrjb. golbne ©cbmlbc
1408. 3tn Cftieg gilt robeln für „anzeigen" (rool pormerfen im
CRegijter?).
Die CRobet (Ro'l), (0.2.) Qltt Äinberfct/lftten. Qt beftebt ganj ehu
fad) aue jtpep Jpöljctn, bie burd? bie S3einfnod)en einetf ^pferbetf
gefteeft o&er mit ßlfen befd)lagen ft'nb, unb einem ©fßbrett barüber.
robeln (rodln, rö'ln), vrb. n. im ©crjlittcn fabren. „9)?cln magft
rebeln mit mir, muefc mld) aber nit abwerfen." «Seit (Jonrab
©ebroarj in f. £ract;tbucb, ad iö:>2.
robeln, rubel n, rütteln, rubren. Auf-, um-rödln, rudln. roben^
^ äfft (rübrfg, leböafr), f. tottenbaft unb prgl. grobein II. 102.
Der ot «Uro bei (^ln$g.), Cfiübrftab bepm Ääfen. DfcOiobel,
55lcd)bü<fofe mit ©teineben gefüllt, fllnbctf läppet. Der Oiobetapfel,
©cfelotterapfel, in trelcbem tk Äernc borbar fcblottern.
robeln (rodln), vrb. n. mit ©etone atbmen, roefceln; (oon Äafjen)
febnurren. Der Üiobler, ©eraffel bemu 9ltbeml)olen. 53rgl. rogeln.
robeln, tubel«, rollen, fugein.
t 6 b e t^ (redin, re'ln) , vrb. acj. , a) rollen macben, fugcl«
macben. Arbas redin , auf einem beljemen £cücr bte polIr"omm=
nen €tbfenlüge(d)en abrollen machen, nmbrcnb ber llnratl) baraüf
liegen bleibt. 91 per robeln (Aor re'ln), ©dnellfüg rieben ober
©cbujfer auf @per rollen läffen, bie am $oben in 9ieit)en gelegt
finb, um roelcbe ju „fpaefen" uub baburd) ju geroinnen. b) ju
runben Äügeldjen , ju @rü$e malen, abj Jrjaber, ($iffe. Der
CJiöbcl (Be'l), ipa$ burd) Oiöbeln erjeust wirb, aifa foipobl bte
pon ben @pi£en unb Jpülfen gereinigten Sortier, bie ©raupen, bie
(Stufje, Häba'redl, Gerstnredl — ate aueb bie flbfattenbe» ©pfßen
58 (Rub JRucb JKaf
unb hülfen, roeldje alt fogenannte^ J^cnnlmel (©rüljmebl,
@tüfd>, erüsca) gum gutter fürä ©eflugel bienen, unb enblid) btc
mit ben abgemalenen ©pißen unb Jpulfen »ermifebt gebliebene ©rü$e,
ber Henna-reell. 3<*) n'eiP nic^t, ob „gereft bonen , faba fresa" b<6
Voc. ö. 1618 fdjon flatt gerc'lt flc^t. 25rgf. a. ©eritr, tollen, rem
nelu unb .9v c ^ c t- 2>a übrtgenö btc Deutung beö e alö B an ftrf) nidjt
notfjtvenbig tft, fann fefbjT QSerüftrung mit reben cribrare ftettt fyaben.
X>cr Öiüb, Oiübet (Rid, Ridl), a) rote Dd)b. föübe, 97?dnn*cn pon
Jpuaben unb Judtfen; b) Voc. ». 1618 9Ub molossus, 33aurn=
üib canis villaticus; Voc. p. 1419 Ol Ü b Ober ®tOCEtlib molossus,
Gl. a. 500 Ijrubeo, 132 rubo molossus, agf. robl) = fyunb.
rübif*, f. rlblf*.
2>a$ Oiueber, l) roie l)d)b. Otuber (a. @p. ruobar, agf. robtjer),
auf bem 9J?apn »orjugäroeifc bat ©teuer = Oiuber. <Brgl. Oiige unb
© treibe. 2) füg. tat Sabripaffer , ber £&al»peg, ble „Laufart"
cineä ©tromeä. 2)aä 2ed)rueber foll ble ©renje jiplfcfeen ben
d)urbapr. Sanben unb ber faiferl. 2anbvogtep bllben. 2orl 2ed)raln.
529. 507. „2)afj ber 2ed) iebenmaln, alt bat Oiueber gaut (je
nad)bem bat ftaljrroaiTer rced/felt), geben unb nehmen mag, n)afcn=
mit, griegipelä it." „£>a$ Oiueber (im 2ecb) gibt unb nimmt."
„T>at Oiueber auf biefer cber jener Seite bet gluffe^ fubren."
2ori 2ed)=0i. 157. 550. 575. 403. ruebern, vrb. n., 1) wie £>d?b.
rubern (einfacher nieberf. rujen, agf. röuan, HL ruo, al)b. piel^
leid)t ruoMn); 2) lärmen, ftd) lärmenb bewegen. De Rinda'
r u d d 0 ' n was umma1 'n gani'n Tag. 33aut. 93ap ©falber r Üebc H.
clV. allenfalls* b. f.
Oiuebolf, ber 9?ame Oiubolf, unter gemeinen Äatbolifen tiicfet eben
üblici) — an ber $egni$ fonberbar in Pofarlo entfallt, a. ©p. J)ruob--
olf, wovon ber erfte 3kftanbtbell tvol bat nod> itL l)xubl)--t laus,
gloria, unb ber jtpettc au$ uuolf perfürjt ifl. Öiuebolf=ing
(Rua'lfing) alt Ortsname. SUiit biefem Ijruob componiert ft'nb »uol
aud) ble tarnen Jpruob = pcrl)t (Oiupett, Oiücpel), Jpruobiger
(Otübiger, ital. Ruggieri , fratlj. Roger) ic.
Ofailje: Olaf, ref, :c.
Ser Oiafen (Rafan, Räfa\ Räfm), a) ber £>ad?fparrcn (gl. a. 504.
542, i. 131. 821. 1075. 1121. 1130 taPO tignus, luctans, asser;
o. 190 „rafuun plur. capriuns," franj. ckevrons). b) 33amn-
ftamm, ber alt ^^'«icrboli au einem 2)ad)fparrcn verroenbbar ifl;
jeber 2Balbftamm, ber bep obugefdbr 7 — 8 poll am untern Crnbe,
24 — 36 Suf Jr>6l)e l)at. „3ungeö in Oiinbcn hattet ^olj, §. (5.
£ imm et; {Raff er ii/ ©tange« ic, foll nidjt auegepedjlet werben."
28gn. (!ip. n. Sam. S5c«mt. II. 245. „QBeitter foll man vnnbten
*Raf Olaif 59
im baufj btt an ben <pobenn ÖUfen aufmalen an bem gemcur."
gwrb. t>. 1591. „«Huf bcr prutf m$ efn ©cfcranf mit gropcn
rafenn." Goncil. o. Gionjtanj.
35ie Ox a fei, (O.tyf.) 93orbacb; fcbledtfeS, nur nad) (Einer Seite ab=
bdngigeS 2>ad> von aSrettetn über eine ©dmpfe unb brgl. „5)?an bat
auf ble nad) bcm 35ranb wfebcr aufgebauten Jpdufer einstweilen nur 5Ä«=
felbdcber gemalt, b<*t ft'e nur „anger afett." (fcurfcbenrcut.)
S)a$ agf. rof unb brof, engl, roof culmeu, tectum, UU toi,
rofut/ t'täit n. tectum, l)tüf statio navalisj caduca structura
paffen formeli (aujjet etwa wie fuor neben faran) nicijt btcber.
93ea#tung verbient ba& agf. btäfnan susjtinere. 9)?attb. VI. 24.
raffen, in Gompofttiä tpte auf = , weg = , jefamen = u. raffen,
wie im Jpdjb. als verb. activ. »crwenbet, gebt bctoor aus einem
veralteten neutr. raffen, itfl. brapa, ftcb mit Scbtteßigfelt be=
wegen, ruere, praecipitari, festinare, in reellem Sinne ftcb nebft
bem terroanbten strepere, perstrci)ere, fremere, Voc. v. 1618,
im Slaleft ble $orm raffeln behauptet bat. S R6s is glci' auf-
g-raffalt, fdmell aufgefprungen. „Sie Steufel würfen ben reiben
Äau^ in iljr ©cbtff, unb raffelten mit biefem Oiaub obauS."
„2Bo ber 2Betn, b<xä 93ier eingebt, ba raffeln ble $lu<bwort wie
Jpöüpfcit berau*. " ©clbamer „9Jiit furzen 2ßorten wll icb blr bat
Merraffeln." Cgm. 746. f. 28u.b 2)er Oiaffler, plo^ltcbe S8e=
wegung, ober babureb enrftanbcneS ©erdufd). „@cfd?al)e in ber
Wüblcn ein Staffier, als ob bie 03?üt>lc begeben unb ein urof;cr
@tein jwtfcbcn ben 9Jfal)l(iein fommen war." Secbfclb. 9J?lr. ^e-
famenraffeln, wie straffen, Hl rafla. @p.2B. PfaftVguat -
Raffalguat: get z-fam in eTn Fingo'liuat. 5)aS ©erdffel (Grattal),
©erdffelwerf, unbrautbbareö ©erdtbe, ©erumpel. ®eräffel=
.Kammer, «potterfammer. 2lnraffeln, beraffeln einen, ilm
l)«rt anlaffen, befdmareben , auSjanfen; Hl brappa increpare,
altbebb. reff an. Sie Gaffel, l) (Dbr.<pfj.) oerdcbtlfcb: bcr
sjtfunb. Tou da Raff-1 af! 2) »erdcbtlidj : altere OßeibSperfon
mit bcm gtebenbegrijf bcr Wagerbett, ober bcr bofen -Bange. *2iltcö
Oiaffelgcficbt, Otaffelaefcbirr, Oiaffelfcbeit. 2)a$ letztere
2Bort tVtrb jebod) im Voc. p. 1618 burd) homo volatici impetus
(be» bem e$ rappelt) erfldrt.
Set Oiatff (Raaf, pl. Reaff, ®im. Reaffl, f. ©ramm. HO, juwcilcn
aud): bei, bem jc. Otaiffen), role tjfyb. Oiclf, (gl. i- 881
reif circulus (fundae), i. 911 circulus (dierum). a) um ein
gaj?. Unter bcm Oiaiffen, aus ganjen Sdffern, unb nlcbt in
Heinere Wajie »ertbeilt. 3Mer, SSBein unter beut Oiaiffen i>cr--
fduffen. „Ob ble 'Dtacbpaum ju fapuactot mit bem wirt iud)t uber=
ain modjten werben, fo motten ft, alt? oil ir i|t, ÜUeta fauffett,
unb unter bcm raifen austrinken." MB. II. 105. Der 0£aiff=
tanj, ftgurtettet %Mb, mit ga^reifen in ben J£>dnben auSgefäbtt.
60 Sfoiif SKauf
b) ba$ ÖUiffletn für ben glnaer, einfacher Otitis obne Änopf ober
©tdrt. ä" guldPs, o~ fiibari's Beaffl. c) Sdngenmajj in ber £etn=
n>anb*©d>auanfta!t ju 3mmenftabt. (©eigertf Topographie p. 66.)
@fn ©tücE £einroanb jum Dia tf tragen, bamit ber Ovaifer beffen
Sdnge meffe. (2)aö Dvaif?) d) (U.SWapn) ber Ötaif Srofcfcfdjenfel,
fo ulel beren nemlfd) in einem 95unb jufammen verfauft werben.
cf. «ffilblein. e) ber unir bat ötaif, OUif, «ffiatbrelf (wlrjb.
SBalbotb. ». 1721), Jpoljmafi von fünf ©d)nb Jpobe unb fünf @d)ut)
Sßrelte. SSerorb. ». 1740: „ble Jpotjfarn follen gerabe einen nürjb.
©tabtrelf £olj faffen;" v. 1744: „blc ftorfter follen ftd) nl*t bie
tlnterlegftücfel von ben aufgefeßten Reifen jueignen;" p. 1793:
„ein Älafter ober Oieff ©cfjeiteg wirb auf 2 fl. r&. angefangen."
3m 9?teberfd*f. en Oiep Jjpolt neben repen, #olj meffen — mU
cbeö mit einem ©eile (rep) ober einer Äette gefd)lebt. ($& fd?elnt
bemnad) Ülalff, in ben 25eb. c) unb e), bem nieberf. rep, agf.
rdp, Wl. relp n. unb bem alten reif (gl. a. 260. 336. 447. 481)
funis, funiculus, rudens . lorum ju entfpred)en. 2>er SBegrtjf
circulus wirb erft »om gefcblungenen ©eil ausgegangen fern. 23rgl.
gl. i. lio telpMri tortor. Gl. i. 581. 393 (lebt bto = rcif
jugum, i. 824, o. 158, Voc. 0. 1429 2lfterreif postela, 2)lut.
III. 151 Cbtnneraif submentile, a. 578. 824. 158, o. 323 ®te=
gereif stapha, distula, strepa (fr. etrive), unfer ©tegraiff,
früher n>ol ganj oon @ell= ober OHememocrf. ,,'Janbarlo* genam
nie fleger« ff ä mar, er fpranf baruff(auf6<pferb)." Cgm.577.f. 204.
„©tegrelfer," in ber 5Wautl)-0rb. o. 17Ö5 fwnonpm mit „Sa-
m.ifcben." 2)er CR a t f = ober 9ialffl = @trumpf (D.U.), furjer
geralffelt = geftricErer Änleftrumpf. ratffeln (reaffaln), mit
ralf= ober ringförmigen gr&obungen oerfeljen. Gl. a. 225 rolrb
ba$ falf* auf funis belogene funeratus burdj piraiflt gegeben.
©. a. Ol e f . ©ritnin in ben b. DltdjtMüevtf}- <5. 42S. 67 jie()t aud)
ben reipöuä, ceipuS ber artfränfifdjen ©efelje, alö fpmboHfcben £auf;
preiö einer 93raut, ju biefem Kai ff. 2>ie 25eb. b), n>enn ft'e alt genug
wäre, nnirbe nod) beffer ati bie <8eb. funis, vinculum fugen.
Otaifel, f. Otainfal (Sriauler--5Beln).
rdnffen (räffV), n>le b*b. raufen (a. @p. roufan, £>tfr. l. 20. 22,
gl. i. 293. 953 vellere ; gotl). raupjan uU.eiv, rool von einem
2lbl.9?. rlupan, raup, rupum, rupantf, oon welcher leßtern
Jorm unfer rupfen; follte bat agf. „briopan," 9)?attl). 12. l,
alt reopan abgelautet babenV). «Statt beg befcb. fiÄ raufen
(mit einem). fa^t fcer 2>ialeft bloö rauffen, baubgemeln werbeu
mit einem, biet; möge nun roirftid) mit Jpuar = raufen, ober mit
©djldacu, ©töpen, Rieben, ©tlwcu, ja fetbi^ ©d)üffen abgeben. Bey
'n Biar tiiant d" Uuobm gecn rulfo". A'm KalrJberg liabm de
Kaisa'linga^ (Im <Be])t. 1796) mit n Franzöfna" g- rafft (fld) ge=
klagen). 2)ie Dldufferei) (Rafforcy), ©^lagere». „2>a bie
3tef 61
gjtettföaft ben ganzen £ag marfdjier t unb gerauft &atte." Militär.
OlmWberlcbt ». 1812. ©eoff. OlrcbtP L 124. DaS ©er au ff (Graff).
„3h einem ©er df f jtveter Oiufftaner." £unb ©t.93. II. 298. 31 b-
rduffen (ginen, tbn ja «Poben bringen, jerprügeln, jerjaufen.
j?erduffen '(«•räfFa"), jerraufen, jerjaufen. Z-rafft, incomptus,
UU rüfinn. Sie OUuffen, Oiduffel (Raffa\ Raffol), bie
Oiaufe im 3Siel)|tall; cfr. £eH = rauff. ®. a. rdupfen.
DaS, aueb ber Oteff, Oief t, a) (öb.<pf. Sranf.) 3lrt ©etfelle* »on
(Stäben ober 93rettcben für 2aften, bie auf bem Otücfcn ju tragen
finb, wat in 3llt-33. bie Ärdd>fen. „(Reff, clitella," Voc. p.
1429. 1482; ref sarcinula, gl. a. 19; burbref pera, £at. £UC.
22, 35, 36; „meifa vel ref sarcina, ©tut. IL 237." Der Ötef-
trager, Oieferer, Jpdnbler, ber feine SSaaren, befonberö 9Sictua-
lien, als ©efhigel, @»er, ©(bmalj uub brgt. auf bem Oiücfen r>er=
umfragt. 3n Nürnberg beftebt für ft'e ein eigner Oiefmarft. Die
Nienburg. $orft=£>. p. 1690 f. 31 fcbrelbt „Oiaiftrager." refen,
refern, vrb., blefeS ©efcbdft treiben, b) ©eitell, in »t)elct>cö bem
SSieb. H$ Jpeu :c. jum frcvfcn vorgegeben wirb, Qiaufe. „Die
SBa&reu unb Steffen follen mit (Sfft's befprengt werben." Olnfp.
«Biebfeuct)c = 2Serorb. p. 1643. 93rgl. tnbeffen reffen rupfen. DaS
prompt. <piniclanl p. 1532 gibt manrlibulus bureb $ anre f. Unter
bem aBegriff beS Stragenben fann »vol aueb, bat alte reu, bref,
agf. brtf SBdrmntter, uterus, unb venter überhaupt bfebergeboren.
3Srg(. bteua = uunt, in venire — in r euo — plagatus ber Legg.
Baiuu. et Alamann. sftoeb nennt man n>ot eine 2Beib3perfon fpott?
weife ein 9*ef, ein altei «Kef.
Die Oieffdjnur. „Dem ©aller für eine Älafter iKeffcbnür 1—
i*/2 W' 93a»reut. £ar=Drb. ».1.644. 2Bol tpaö Otebfdjnur;
follte Otef bloS als frdnf. wie nieberf. ülusfpr. von Ol aif f ro. m. f.
ju nebmen fepn? (©ramm. 149—151). „2lug pajt maebt man fail
ober gut raffenreff." Cgm. 27ü. fol. 73. b ?£rgl. b. ». 3n ber
©cbeirer Dtenftbotemörb. p. 1500 ift bk üiebe von ainem reffail.
3m 3talienifcben ift refe gipirn.
„reffen (d. @p.) rupfen, jupfen." 2U>ent. ©ramm, „©roer bem
anbern ft'n guet abereffet, unb binfurt unb bingflucbtlg Witt."
SlugSb. @tbtb. QSrgl. allenfalls agf. breppan tangere, attingere.
2) febetten, bart anlaffen. „Da$ er ben armen nit reffet, si non
increpat pauperem." 2Blnnert gl. , wo inbeffen falf* gelefen fetjeint
ftatt beg alten reffen, tcb raffte, geraffc. 93rgl. raffeln.
Das 3iefenter, Oiebenter, Diepent, JKeferent, Oiefental,
(ebmaltf in Ätö|tern) bat Ötefectortum ober @peife$immer. 51p. @l)r.
306. ©em. meg. (Jljr. in. 70. Ofele R. b. Scr. I. 586. MB. v.
525. XII. 166. SBr. Verebt. 396. (Jbron. p. i486. Gl. o. reuinbre
refectorium neben borminbre tlonnitorium ; Diut. II. 218 rlftre.
Der föefentfnecbt (Voc. p. 1618), ber ölepenaUr (Dufb^S
62 «Reif SRif «Ruf
faljb. <2br. 106), Diener fm ©petfejlmmer. „Der 0?epet»tmaffter.
Der OieDentbiener." ©cbeirer DienfbDrb. o. 15oo.
retff adj., toie bcbb. reif, Do* bem gemeinen Wann viel minber
geläufig aW jeftig (a. ®p. rtffi, ttpbj, nieberf. rtp, agf. rtpe
neben ttpan metere, rfp messis).
Der Ötelff, juweiten noeb ber Oiefffen, wie bcbb. Oteif (d. @p.
rtfe, a. ©p. rtpbo, rifo, gl. o. 22 bnfo pruina, nieberf. rtp,
baö anberg gebilbete agf., iel. bttm, f. unfer {Keim, mag bennoeb
»erwanbt fepn). Oteiff-brenncn ober bafjen («pinjg. Jpübn.),
an ben Jrüblfnggmorgen ben Oieif auf ben ftelbern bureb Otaucb »on
' angejünbeten Oieifern unfcbdblfcb §u macben fueben.
Sag ©eriff, ©erlffel, ©eriffelwerf , (ö.tyf- Käufer) mi :
©eraffel (ju »tgl. etma btö HL brip opus tumultuarium).
riffen (£.0?. t>. 1616 f. 304), ben gladj* bureb bie Qtiffel jieben,
riffeln, nieberf. reppen (gl. i. 275 rifftlun serrare. 3fafd
41. 15). Die Stlffel, bo.6 miffel^elb, a) wie bebb. Riffel
(gl. i. 272. 275 rlffila serra , 3fafd 28. 27); b) gejaefter 93erg=
©rat, roobep man, nacb ber fpan. sierra, an bie fcptbif<b*n Montes
Rhipaei, 'Pinaia ootj ber Otiten, OUfffttg im agf. Orosius, }u
benfen »erfuebt ift. $ig. W.21. Durcb bie Düffel jteben, ober
bloä riffeln ©inen, wie: bureb bie Jpdebel jieben. ®o ift
sielleicbt aueb bat HL rippa upp »oridblen, berjdblen §u nebmen.
mtffling (3pf.), o.pf. Di.21.: auSfeben wie bat 93ilb oon Oiiffling,
b. b- fcblecbt, entfärbt, ©ollte OHblfng bep 9?eumarft gemeint
feim?
Die Ütufen (Rufa', Rufon), 0.2. JHuf, Oiuft, bim. Rüfa-1, Rüfal,
wie bebb. Otufe, ©eborf, HL f>r uf a; (Qtnfp.) raube Dberfldcfcc »er-
trodneter SSrofamen, ftffcbgepflügter unb nacb gefallenem SKegen
fcbnell getroefneter gelber unb brgl. rufig, rüfig, rüferig,
rüftig adj., voller ©eborf, räubig, raub. ®a$ alte riob, agf.
breof, bteofl leprosus fieben mit Oiuf im Slblautoerbältnif.
58ep £atlan Wattb. 8. 3 Ift ruf lepra, ber ütüfe (2lutffcblag)
bep ©talber entfprecbenb ; gl. a. 54. 576, '». 150. 849, o. 201 (lebt
ruf, bruf, plur. l)rufi für rumcx(?), papula, pustula.
Der ötufcnl) aller (bep ©elbammer ad 1696), 2lrt fileebter fetter.
(Docb faum (latt verrueffen.) 93rgt. b. f.
Der JXüffidn, Otuffldner (a.@p.), roaä bat ital. ruffiano, ruffo,
fp. rufian, fr. ruffien, alfo ©elegenbelttfmacbet, Änppler, 2otter;
bube; (rüffigan, rüfftauncr leno, leccator. Voc. 0. 1419
unb 1429.) 3n ben Oiegenfp. Statuten ». 1306 (®em. @br. I. p. 463,
cfr. II. 94 ad 1356) belfjt ei : „Weine Ferren »erbieten alle Ölüf-
fian, unb wer be* überrebet wirb, bav er ein Oiuffian fep, ben
foll man ab bei' ©ebupfen werfen in bie tyaßenbüß." „.Rein SBein-
febenf, noch «Huftrdger, noeb Äocb foll einem Oiuf flau, noeb einem,
ber perboblne WeiTer tragt, uoeb einem, ber fcet Stabt f^dbli^
«Kuef SRaft SKuft 3fa$ 63
ift, $u effen ttnb ju trtnfen aeben." ,/Suben unb Sttufflan."
„®a£ bfe fötfflaner, fo auf allen 93?drcften, .Slrdjtdgen Im Sanbt
mit großem ©pH, £WH'ön8e" l,n& QBelbern umbjleben, meggefdjaft
JPerbett foHen." tpr. 2.Ö. V- 1603. £>afj t>a$ «ffiort ganj romanifajen
Urfprungö fei>, unb etwa ju rufo get)ore, weit, wie ^u Gfange meint, bie
fiebernden SGeiber in Italien btonbe £aare unb grette bleibet jur ©cfjau
ju tragen Hebten (wobei) an <8r. 93erfjtortö ©Uwe rinne, f. ©erb, ge:
bad)t »werben fönnte), ivirb burd) batf nieberf. ruf fem (tHippefn, »er;
führen), Dvtif feter (Äuppfer) ttn>a$ jweifelfjaft, eö wüßten benn biefe
formen ebenfatfö au» jenem <J33ort gebitbet fevn. £o(l. ift reuot, ra»ot
lupanar unb caterva nebulonum.
rüeffen (ruoffV), o.pf. rüeffen (rciffm). 3d) rueffet, r)ab ge-
ruefft, gerüefft unb ld) rfeff, l)ab gerueffen, »vle l)d)b.
rufen (a. @p. bruofan, agf. brepan, HL l)rupa, gott). fytDp-
jan, woju ba^ umgelautete rüeffen (tlmmt). eigene veraltete
ober blaleftlfdje üimvenbungen. ©td> einer ©umme geruert rüef-
fen (MB. XVIII. 384, XIX. 378, XX. 20), benennen, bejeugen,
bajj man fle empfangen l)abe. berueffen einen, lr)n befdjrepen,
ir)m nad)fcbrepen , Ibm natbfdjrepenb Sarm machen , it>n anflagen.
(gtnen Otduber, einen 9?otnüfter berueffen. SBftr. SBtr. VII.
82. 91. MB. II. 526. perrueffen, gerlcbtllcb. aufrufen; einen
verruefen, tvle berueffen. Der Olueff, rate r)d>b. Sfiuf (gl. i.
709 ruopl), fonft lieber ruoft); na* bem Voc. p. 1648 „am
gafftltcbä ©fang." 2) er «Berueff (2lvent. <£br. 229. 412) la re-
nommee. gn einen großen SSerueff fommen bep einem- ®«$
®erüeff, ba* ®crüd)t, ber 5Kuf. „Jpemafn ©erüeff unb ge-
febrap." @erld>t$=£>rb. v. 1518. Sit. 7. 3lrt. 7. ©er «Derrueff,
obrtgfeltllcbe Prüfung, bat tyreclama. ein alter Überfeiner bei
enfer ©tbt-Oi. v. 1212 verbeutfd>t ftd) „X Kalondas RTaji*«
burd) „an bem jebenben ber Diuefftag bei Wapen."
2)er Baft, Röft, Roftn, ber SKanft, unb »vot barauä entfleflt, tvle
bai fcbwelj. Rouft neben ibuft (fanft).
Die Oiuft (b.Obr.2. aud? norbfräuf.), ©cr/orf, raube Otlnbe. f. Stufen.
rüftlg atlj.
ragen, gerabe, geftreeft, ftarr fepn, rigere. Voc. p. 1618. „3r
prujtleln ragen alfo fere, redjt fam jtvu plattern wabert? lere.
3roel tuttlcln ragent alt ein fper." Cgm. 713. f. 47. 49. „Sie
verborgen Itgcn unb vor 5trdgf)eit ragen, qui latitant et torpent."
«albe 2lgatl)prfu^. 9?ad) bem $ed)tb. v. 1332 (2Dftr. 2?.tr. VII. 92)
foll man ber #rau, bk mit einem 5Rann ju fdmpfea f)*t, „einen
64 aftag SRatg SReg
Mn ttt ir flaueren (©djlewer) geben, unb fo( fr ben flanken unter*
&alb bet t>ant unjen in bie bant beroinben, baj er tog" (brefcen,
baj? et fletf fep?). ©priebt ber Jürft: ei fft fa't, fo fptidrt ber
JpofUng: „ei Ijurnfgiet , id) bin fdjfer geragt." ©efler p. Ä.
„©eragten im bie benbe." @ufo. Cgm. 819. f. iL „Jpagen
fd^Dj ben ger uf 3rfngen, bat, im »on boubte biu ftange ragte
ban." 9Hbetung. 8351. «Be» @u<fcenn>irt beijjt ei: „Die 3nngen
regen alg bie ©cbeft." feoßte Sa* taubragii, taubregil ber
leg. baiuuar. et alamann. nid)t nflef) ber alten nuwberlidjen latein. @tv
Härung ali taicbr. claudus ul pes, ros tangat (f. ©ritrtm. b. 91.21. 94.
650, cfr. ^»eitmann opusc. 24o), fonbern etwa alt taubrragil ai£ auf
ben 3U6 gef)enbe£ Ädj. tob;fteif (yrgr. ralje) ju nehmen fet>n? @. mort
taudus II. £(). @. 615. 3»l. iß ragr feig. Gl. a. o08 ft'nbet ftd) ein
bunfleö ,,pi fraget confragosa." ©.regen, r i g e n , unb ralj' unb
r a cf .
Die OiagiPurj (JicbteU®.), baö jJtPepblatt, ophrys nidus avis.
Der Oiaigen, f. JKaijen.
Der Waiger (Baaga'), berdieiber, feiger, ardea (gl. a. 29, o. io5.
452 regara, regero, regro, regreo neben befgir, betgro,
agf. brägra, iil begrf). „Die Ovaigcrbai^, ardearum venatio.'1
Voc. p. 1618. „Der 9taigerbufd?en, Oieiberbufcb." ». Dell.
„Der die $el/' regula. Cgm. 461. f. 159. Der Regler, Cano-
nicus regularis. Cgm. 69<i. f. 105. b
Der Oiegen (Regng, geiPoijnUcb pollenbä Reng, f. ©ramm. @. 128,
Dim- Rengl, Rengäl), wie l)d)b. (a. @p. reg an, agf., t$t. regn,
gotb. rign n.). (gp.sffi. ,,9?ad) renng fumpt gern febon." 2lpent.
©ramm. JperbfbOteng ft e t & i n t a c n j> a u n auf, im Jperbft
regnet ei, ebe man ft'd)S »erjiebt. Der Regenbogen, gereobn:
lieber Jpimmelring. „@ie patpent auf ben 2Bint unb jimmernt
auf ben regenpogen," fd)6ne3 93Üb a\xi Cgm. 765. f. 159. 1)a$
Diegentudj, (9cürnb. $$l.) <BtM $euä>, ben bie 93anemn>elbcr,
tvenn ft'e jur Älrcbe geben, jufammengetpicfelt unterm Slrme tragen,
um ibn, falltf ei regnen follte, übet ftdj ju beeren, dbmatö geborten
fotefce Stücber, aud? obne Oiegen, 3um ©taatäanjug ber Nürnberger
Bürgerinnen. d$ niar getpöbnlfd) grün, be» einer Strauer aber iveip.
regnen (renga~, bimill. renga-ln, rengaln), jpie bdjb« (a. @p.
r e g a n o n).
Reng3", renga" TrbpfV,
'fiuobma' mua' nu' fcböpfö". Ältiber = 9?efm.
JA. 21. „(?$ regnet jm ein, est homo parum sanae mentis."
Voc. p. 1618. «Drgl. „<£i fe< ibm im Dacbilubl."
Der Oiegen (Regng unb Reng — fcfoon ad iiö6 betpt ei> in Jpunbd
Mctrop. salisb. II. 45 ,,inter duo flumina videlicet I m b r i s
vulgariter 0? e n g ac Dannbii"), ©efammtbenennung bei befaniu
ten ^ufluffc^ ber Donau, ber felbfl lieber ani bem »peilen unb
fdjtp«r=
fteg 65
fdjroatjen, wie ber teßtere ani bem gropen unb flaincn
{Regen gebllbet wirb (II. 545), ben SHieb ad 919 9tes*tu
{Regenäburg (Rengfchpurg, fdjon ad 1269 {Renafpurg bet>
Öileb 513, wenn ja bat Dipl. ddjt fit), gl: o. 127. 391 {Regane^
buruc, [Regfneäburc, i. M78 jufammengeaegen föefnee'bur.g
(dbnlt* bem, von einem [Rego Gen. (Regln abgeleiteten Manien
beä nfebt weit bat>on Uegenben Qoxh$ CK einkaufen, a. <5p.
(Reginbufen, (Rieb ad ioo7), bobm. R'zezno, büS aud) auf
Ratis(bona) ju belieben fe»n fonnte. 2>er CR egenfpurgev,
f. Pfenning,
regen, a) roie bdjb. CDie ©runbbeb. tft «>opl aegre movere sc.
rigidum quid.) b) anregen etwas (iüügdu), e«? antafien, be-
rühren. Reg mar des Gwer et ä"! E" dar Arbat 'in ben @fd)tern)
darf ms kä/T Re"d et a~rega\ „9Ju reget baj fipert." 9Rajh
mann 2)entm. i. 28. c) in ber (Rebe berühren/ ermahnen. „-Die
oben angeregte, beregte/ geregte <&ad)." „Darumb er ben
durften unfern gn. £errn in bem fdjemitbtfef a n g e r a g t bab."
(ürim^Qlct ». 1517. @. reden. 25a fdnm int atteflen ©ang ber t».
Sprachen eine confequente gftifberung be» f in () (et)), be$ f) (d)) in g
nadjroeiöbar ift, (b barf roof aud) ein ^ufammenftang biefeö Äcliv. regen
unb beö Neutr. ragen mit reefen, red)t (f. bie ÜBorrer) angenommen
roerben. Gl. a. 479 flef)t ref)ter rigidus. anbrerfeitö mag ba£ Hl. re
(aequitas, 3ved)t) mit rig rigiditas in aSerroanbfrfjaft flehen- Unb \o wirb
aud) ba& gptbifdje rag in ort regere, rid)ten, nebfl ben Raginburgii, Rachini-
burgii ber a. @efe(je (f. Sanbr idjter), bie in. regin aumina mit
f)ief)er faden. 3n>ifd)en ben Ht. riga rigescere, riga aegre movere,
riä attreetare, rigr rigor unb re i g i aft rigescere (bem, Pbtv>of)t in einer
anbern ©eb. , ba$ juagireigotin attingerent ber Gl. a. es entfprid)t)
fdjeint Slbfautoerfjaitnifj ftatt ju rjaben. Srgr. r igeln unb reiben.
tegeln, a) (fpubner faljb.) gro£fpre«en. (2>a«i i$J. reiafaft be=
beutet foroobl ftetf werben, ft'tb fteif machen, al$ grofjfpredjen.)
b) (£>b.3nn) bie 2eut abregein, wag: bie Seute ausrichten,
if)nen Üble^ naebreben. «Brgl. regen.
regeln, (D.tyf.) Vettern. 3Srgf. grageln unb fräcfefelu. (®enn
nid)t regeln felbft, fo tonnte bod) bat II. Sit). ®. 107 citferte
uuibargregilin obstinatus als giregilin jum aflf. wrfaan,
ttl. roga niti, conari, tendere geboren. @talber t><xi raggen
für frieden.) «Brgl. rdben.
Regal, (Regina, f. a. CR etgl.
regieren, wie b*b. (f. reigieren). 2)aä [Regiment, (d. ®p.)
bk [Regierung, Orbnung, Difciplin. „(Regiment ber JiimembRen,
aristoeratiaj (R. ainö ^errenö, monarebia: ba* gemain $Rt=
giment/ ves publica; bie CRegimcnt^fierren, auf 8tc&U
ment« Äojten. <St b,elt ain fein^ [Regimen;, «cnsilio et
ratione rem administrat. @$ f ffc fain {Regiment/ diseiplina
€djmtU»x'$ «Ba^evifdjeä «JßJrtertu*. III. 2^. Q
Sfoig *%
lapsa est. Otegtment tm @tTen unb £rlnfen, Regimen." Voc.
p. 1618. 2>a$ Ärteg$--{Keglment, (a. @p.) 9)Wltar = Orbnung
unb 93erfafFung. Regiment f>atte in ber Ärieg6fpracr,e beö XVI. ^fjrf).
einen umfaffenbern »Begriff a(ö tjeutjutage. 2(ü"eö n>aS unter bem Oberften
Hauptmann beö raifigen 3eug6 ober bet JHaifigen, roerct/er
Je(bmarfd?arf l)ie(j, ftanb , affo bie gefammte G-aüaUerie, mar (?in
Regiment. (*in anbereö Regiment, bie gefammte 2JrttKerie , tvar
bem Oberften Hauptmann ber 2lrcfeiret), tvera)er Dberft 3eug:
maifter Gieß, untergeben. (Jnblicr; ber Oberfte Hauptmann ber
gufsfnecfyte Gatte ba» tritte Regiment, nemud) bie gefammte 3n>
fanterie. 2(tfe brek) JRegimente beö RrieQivottä ftanben unter bem
Oberften getbfjauptm an n. £ienf)art Jronfperger 1555. fol. II- X.
relgleren, l) aet. role fccfeb. regieren, „9}acbbem Jperjog SUbrecbt
3m felbä nit allein, funber untf allen SSrübern unfer gemefn päterllcb
@rre reiglert." ®em. Oveg. @&r. III. 484 ad 1471. „retglren
regere." Voc. r>. 1419. repgieren, MB. XX. 219 ad 1424.
tUM. SV reigia'n künno', ft'dj rubren, frei) bewegen tonnen; fügurl.
fortfommen tonnen, (cfr. regen ur.b retfen). o~ rechta' Reigiara',
ber atteä gut anjufdjicfen roflfj, ber gern commanblrt; reigiaiifch adj.,
gerne commanblrenb, reglerenb, im Regieren gefdjlcft. 2) neutr.
fpufen; poltern, janfen. Da reigiarts, b<x tftö nldjt gebeuer, ger)t
ein ©efpenft um. £>«$ Reigiara'd, Greigiarat, Greigiar, ber
@puf, Ui ©efpenfl.
Reigl, Reigal, öiegina, Staufname („@«nt tftefgina." Cgm. 521.
f. 270).
relgen, rigen, f. reiben.
„ötlg." 2)a»on im @aljb. bie @ompoftta: 9tlg = gruemat, OUg=
Oi neben, ©raä, ba$ anf einem ©toppelfelbe peroaebfen, Üiüben,
bie ln$ €toppelfelb gebaut finb. Sßenn rolrfllcb CR i g unb nidjt etwa
Ot üg anaunebmen, fo läge U$ UU rig rigiditas jlemllcb nabe.
SSrgl. regen, tat) unb rlecb.
fcerOUg, bem, benötigen, ober berOvlgel, £>.<pf. (6alb ?)=
perfcbnltteneä mannlldje* ©cbroeln. 93epm Jpofet ift ber Algier
ein nur balboerfcbnittener Jpabn, Im @ngllfd?en tt)e rig ein balk
perfcbnlttner Jpengft, t&e rlbgel ein bfllbperfdmlttner 93ocf, im
©cbottlfcben tbe riglan ober riglanb iebe* balbcafirlrte £pler.
«fladj Jporne Soote'tf (gtpmologfe »on to rig, agf. vrtgan bebeefen,
roell ein £bell betfen, roaet t<er (Jaflrator wegnehmen wollte, tbm
bebeeft blieb unb entgleng! 3d) würbe an bat unter regeln,
Vettern, angejogene vrlgan niti, conari benfen; f. a. ra"ben,
reib er n, unb ba6 oorflebenbe rtg.
„9t ig, leg ber flalnen In elm baw, corium," Voc. p. igi8, alfo
2age, ©*ld)t. lieber pa^t ber rlgeftab norma, anaussis (Ottdjt-
febeit be$ 9)?aurer^). Gl. a. 515. 557, i. 696. rlbft«l> >• *104;
Ht nleberf. r Ige, rege Oieibe, Seile; (orgl. Oteib). ßl» anbre«
SRtg 67
2Bort, tsnb entließt au« breac, bem liU b rauft su-ucs, ijt wol
ba« agf. brfg. «Brgl. Oiecf, Oifcf unb befonber« Ollgel.
Der Oi t gel, © ta in = Oiigel (b. 2B.), ©teinlage; (na* @*ulte«
1(1 ber Oi igel In Dberofterrei* ein (teuerer 3lbfafe eine« 33erge«).
©In Oiigel Selb, £ola ic, ein ©trieb, eine Streife. Ob wol fo
a« nehmen „ber Otanna = 011 gl" im 2anb ob ber eng. £unb
@t.33. I. 309 unb Ar. «l)bl. öfter«. SOrgT. Oiig wnb Ol ich (Jpolldnb.
Oiegel m. Oieilje, >3eile, £inie, au* agf. regul regula ift m. ober n.
@. a. b. f.
©er Oiigel, au einem gewinn ©ebrau* jugeti*tete« £olj *>on
madiger Sänge, unb wenigften« geringerer Dicfe AU ber halfen,
(cf. engl. rail). 2ßege über naflfen ©runb werben mit Oi igeln
(fonft au* prügeln) belegt, Oiigel weg. ein jtann, ein ftall=
tbor wirb au« SSrctter« ober au* au« Ol igeln gemad&t. Der
©tdnber mit 2o*em für ble Oiigel (Üucrf^angen) beifit MeOiigeU
faulen, ©ine Qßanb wirb „in ble Oiigel gebaut, cratibus
insertis aedificatur." Voc. p. 1618. Ol {gel wanb, Ollgeltttanr,
Oi igelwerf, paries concratitius, $a*werf. 3n gort1« £e*;Of.
p. 559 beifjt e«: „3um £anb = ober 2lnftof?gelb ab iebem $lop i fr.,
unb ab ber Klafter Jpolj 2 fr., »on einem gef*nirteuen 3engjlc|j ab
jebem Oiigel (biete Satte?) 3 fr." Oiigel am« Jpeben, Jpebel.
gjtft bem 5Sauf* = 0iigel treibt ber 23ott*er Oieife in einen
58auf* aufammen. „© to(; 'Ol Igel, .öebftang, vectis.-' Voc. v.
1618. „gjiit rigeln auf iren a*feln, in humeris suis vectibus."
Gl. bibl. 1). 1418. Oiigel assia (asser?). Voc. v. 1429. In specie
wie b*b. ber Oiiegel an ber £öür (rigit repägulum gl. a. 676).
Die 95 i er Oiigel, *Mrt eine« ©ebetfegen« über ©terbenbe, Cgm.
229. fol. 56.b Oi.fl. €iner <perfon ober bem SSorfyaben einer <J)erfon
a"n RIg-1 l\hiofs-n ober a~n Rig'l vori'chiobm , ft'e ober e« auf
inbireftem Sßege ober bur* 3ntrtgue verbmbern. „jto Jpof finb
lauter ©*lofier, aber nur fol*e, bte einem wollen ein Oiigel
f*lefcen." ty. 2lbrab.
Der Oiigel, f leine« SSunb »on feft aufammengef*lungenem ober
geflo*tenem ©trob, gla*« unb brgt., ©trp&wlfdJ. Der ©anb-
Oiigel ober ©tro = Oiigel bient jum gegen, ©*euern. ein
Oiigel »on ©trol) , Sumpen, paaren ic. wirb unter eine auf bem
Äopf a« tragenbe Saft gelegt, Tragring. „Jpawptring, £aupt=
tigl, cesticillus quem superponunt capiti ancillae aliquirl la-
turae." Voc. ». 1618. „(viridi) serto g et ige." Diut. II. 353.
f. reiben.
Der Oiigel (a. ©p.), 2lrt welbli*e Äopfbebetfung , ©*leper.
„Rica, l)«ub ober rigel." J- Piniciani Prompt. Olug«b. 1532.
„2lln fluef »on bem rigel 9)?ari«" unter ben Oieliquicn be« Älofler«
Sor* an ber Oiem«. Cgm. 644. f. 90. ©. b. f.
Die Oiigelb«uben (Rigihaubm), eigentbumll*e 2lrt Jpaube ber
e 2
68 £Ktg
9)?abd;en unb graue« »om «8ürget|1anbe in ?D?ünd;en unb einigen
anbera altbaprifcfcen ©täbten, golbcn ober f Übern (b. b. mit
©tiefere») In ©olb ober ©tber), unb biep enttveber r c f * , guet
ober blo£ f a t f et1. Qluf betn Sanbc werben biefe Jpauben <Bd)iat>et-
Ietn= (Sclilaa'l-) Rauben genannt. Qaxaui ifl ju »ermutben,
ba% njenigüenä früher eine Sfft ©äleperä (f. bat oortge üiigel) mit
biefem Äopfpufc, ber i» feiner jefcigen Jorm, bei) elegantem, fo gut
alt nid?t$ tnebr beett, unb tr-eber bem alten rfban, agf. »riban
velare, operire, nodj ber tat. rica ber judjtfgen Römerinnen ent^
fprtcbt, in roefentlicr/er «Berbinbung geftanben babe. 3eboc^ follen
Me etraa aa<b ©otd?eä gefenben unter ben jabltetäen 2>erebrern ber
Siiegelbäubcfcen bier obne eine ©aloe altbeutfeber ©lojfen — i. 242
tlcuüa, rtCCUla, ligaturae, a. 530 fjregtlon redimire, ornare,
i. 5. tegüjieriba muliebra, unb agf. I) r dg l amiculum — ntd?t
roegfommeu.
rtgeln, etroa$ ©tarrerf, Steifet, fiepet, ei regen, in ein?ge $8e*
roegung fe§en, rütteln. 2t»ent. ©ramm, gibt surgo, surrexi, sur-
rectum ganj parallel burd) „ffdj aufrigeln." Bigl- dV a" BlfTI-,
rege, ruhte bi* bod), fep nf<bt fo trage! S8epm britten ©rab ber
Tortur „ben Daumftod nad? ganjlictper j3uf*rauffung etlfcbe Sttabl
riegeln." Cod. crim. t>. 1752. II. 8. §. 3. 2) l e Jpueftcn
tigelt fid), ber ben Jpuften oerurfacbenbe @*fcim fängt au loder
ju roerben. 2)ea ©trofaef rigeln, «ufrfgeln. 25ie SJrjnep im
®iat aufrigeln. „Gbocolabe mag id? nid)t, roelt bat ^Innbext-
gefäuf nur b Unfeufd)t)elt aufrigelt." SSucberg f. 2ß. IV. 235.
$lg. : einem etroaä (j. $8. einen ibm geleifteten 35lenft, ein ©e-
fdienf) aufrigeln, roie »orruefen, »ortupfen, t>orl)Jlten.
einrigeln, ©etreib, gj?et>I unb brgl. in bat 9??aügefäü, inbem man
blefeg rüttelt. „5 ©cbäffel uneingeriegelt unb uneingeftofceneä
«Oral«." 2Bagner Q. u. <£. 58. II. 55. rigelfam, regfam, rübrfg,
tl)dtig. o" rig'lfams Par Eleut. 2lnm. 3ufammenf>ang mit bem
folgenben Adj. rogel fct)eint unverkennbar. 3d) t)abe inbeffen 2(nftanb ge;
nommen, oon biefem au£jugel)en, unb bau 2Serb, ettiw nad? bem nieberf.
tögen, iu breiten rügetn. Saft »ermutfje id) irgenb ein nod) unfiareö
1lbUütvtrf)ältniB entreeter jtvifdien ben Jormen rag, reg, rig, rog,
ober ein anbere« jtvif&en rigen unb bem elfajj. r eigen, b. i. raigen.
„•20er betn in einen faef reite vnb jn reiget ober riitret." Cgm. 530.
f. 2.* ©. befonberö regen. Ob t>a$ alte rigifon gl. a. 82, i- 555.
542. 546 JU Prudent. ed. y. j 750 @. 16. 74. 76. 292 fovere, rupen
ober fdjtafen machen, ber 23eb. torpor, sopor junädjflfotgenb , f)ief>er, ober
ju Dtfrib^ figürlichem rigifon (5. 21. oerriegein) gef)öre, (äffe id? bafjin:
gefleUt. 3m Cgm. 17 («a?inbl>. !pfalter) f. I45b ftef>t über anim&m re-
luctantem: feU bie tviber rigen ten.
2>ie „iRige" (2ifd)aff.), eine 2lrt fürjem Rubere «einer ©djiffe, »er^
fdjieben von ber längern, bep gropern Jabraeugen ubll^en ©treibe
SR\c>t Olos 69
unb bem eigerttlicben (o. I). ®teuer=) Oiuber. Dafj tiefet &u£fpracb:i
nad> @ramm. §. 372. 589 Im ©runbe au* foroobl ü ai£ üc fepn fonnte,
fo tfi ^u oergletdjen bat? alte rugeman remex, gl. o. 512.
25er Otigling, f. Otogel, Otogling unb Otlbllng.
rogel, rogltd), rögl<n, adj. unb adv. , nietet ganj compact ober
biebt gebrängt ober fefr, fonbern etmaä loder unb beiiKgllcb. erb=
refcb, SSatfroerf ic. liebt man r og ct. „Otogel gemeffeneä ®*ets
terboiV' Sorl 2.0t. 134. „Sie febütten au* fofd) Juttcr tust ro*
gell ein, fonbern ei mup eingefroren fein." Ar. £bbf- VII. 265.
Der patm iplrb rogel. „iöeren, ba jj einem bie S^bne roglidp
roercen." P- 2lbral). Der Äatarb/ bte -fmefren roirb (vuenn bie
SSerfcbleimung fieb aufloht) rogel. gig. : Otoglid) umgeben mit
etmat, b. I). fachte, mit 9Sorftd)t. v. Delling. „9)?ine pfaffen bie
fuln rogel ejjen," beijjt eä bep Sacbman j« 'Baltber ». b. 9S. @. 157;
bod) rcol nid)t unfer ftgürl. locfer, laute, regeln, aufrogeln,
locfer macben. ®. r ig ein.
Die Otogel, @elb; Otogel, b. 2B. biminut. Ut Ragal , fleifetf,
in gorm eine«! boblen <2plinber< gebrachte«! tyapler, roelcfccä unter
ft'cb glelcbe gjfunjftücfc aufnimmt, ©elbroüe. „$ajr ($elb in b*
Otogeln, fagte ber SSorfreber , altjeit 50 ff., unb freute mir eine
©ebnflel mit 24«n Unb eine mit 17«™ bin." (gtpelb. 33r. p. 1805.
Dag „Otebel," b<x& in einem .Äocbbud? einen boblen £eigcp!fnber be-
beutet, tplrb rool baffelbe 2Öcrt fepn. ©ebroerlid) blo«, nad) ©ramm.
440, eine entfiellung aue> Rodl (rotulus) in Rogl. 3m $eurb. p.
1591 ift Qtbagetl gleicbbebcutenb mit ©cbarnüßl. 3m Cgm.
717. f. HS beißt eu : ßxawc min, bu rogel aller finn (bu ®efd{j,
3nbegriflf, @cbaß aller etnnlgfelt?). 23rgl. ba«! folg. ber Otogen,
tpelcbeä juroeilen aueb ber Otogel lautet.
rogeln, rodeln, „er roirb balb fierben, er rogel t fdjon."
p. Dell. 9Srgl. r 6 b e l n. (Da* Hl. brigla asthma moribundo-
rum, roobin gl. i. 459 b r i b u n g a anhelitus, bat agf. briung
ju geboren febeint, n>lrb voaeä anbere» fepn.)
Der Otogen, 1) wie bd)b. $lf<b = Otogen (a. 6p. rogo gl. o. 106,
rogfn 311, KU rogn n. Pl.) 2) fu. SSortbeil, ©erulnn. „93epm
©eblemmen unb ^raffen wirft ber ftlelfdrteufel fein OJeß <xui , unb
i i e b t niancbmal ben bcflen Ot 0 g e n." ©elbamer.
„Der mir ben bellen Otogen
Jpat auö bem Sßeutel 50g cn." feiner.
„€r bat ben betten rogen gejogen, optima, potiori parte
potitus est.'k Voc p. 1618.
„Wjnpfelbt ein arger 3Sogrf,
©ebnapt nad) bem befreu Otogel." Heb pom $,i!Ip p.
1632. 95rap Otogen, aueb rool Otogner Ijaben, niel &db b^ben,
teid) f<pn. 3n einet re» 'Jlbelung h. v. an^efübrten al:cn Über:
feßung ter 6prud;e SaUitnonä be^t ee! cap. 8. 10: unb mein
70 9\og Dlueg
rogen (geaimina mea) ftnb beffer bann crwctt^ ftlber, cap. 18.
20 : btf rogen fetneü Übt, gcnimina labiorum.
2)er OUgel, Oiogling, a) (reirjb. gifcb=Orb. 0. 1570) ber Dtoöner,
reeibüd)e gifd), W. btwgna f.- b) ber Oiögling, „öjäbrifcbet
SBarfcfe/" unb fo luol aud) pon anbeut ©attungen ; reenfgften* fcbeint
ber Oifgling (SJZeidjeib. £l)v. 33. II. 215), ein üienfe t>on gereiftem
Sitter (DÜglingreat, Slrt 3'iföjeug in ber dbiemfeer gffd)--Drb. p.
1507;, biebcr ju geboren. @. «TUblfng.
3Me 9?uge ober üiuege, (Ruber, f. OUge.
rüegen, rüegen, a) im Sinn betf jeftigen bcbb. rügen unpolKs
üblid). b) ä. @p. ein 93erj?cl)en ober ben ©dmlbigen rüegen,
ei angeben, ber Dbtigfett anjefgen, fbn anflagen (a. @p. ruogan,
nieberf. re regen, ogf. v r e g i a n , gotb. p r 0 b i a n , UU r 6 g f a,
fd^reeb. reiß;. 3« ber &t5alb=£rb. für# 3nn; unb 2ölpptbal p. 1719
„fallen bic Salbmatfter jäbrlid) in ainem jeben Oblap ain ober jreeen
llntcttbanen ju Ohiegcr furnemen. Unb reetdjc alfo ju Otüegern
gefefct fepub, bie follen, fovil fie unrecfcteö erfabren, treulich, an=
jaigen unb rüegen." „9)?an febol alljeit über bp pefeben IUI purger
baben, bie int undjauff rügen." Straunft. ©tbt.Qi. p. 1375.
„Daf> iebet'man mclbe unb rüeg auf fein gereiften, maä er reife,
ba bem ©ctSbauS febaben von fornen müg." MB. II. 521. „Ob
ein fun fogetan bing von betn pater rücget (über ben «Batet
ausfagt), bi bem pater an ben leip gent." CHctjtb. 0. 1352. einen
bem riefcier rüegen. SBjtr. 53tr. VII. 89. m. „2Ber nmb fpil
ober bi fpiter ju bebarefen gcrüegt reürbe." SSftr. 93tr. VI. 183.
3n ber altem peit mupten bep gereiften. jdbrlidjen @erid)t$perfamm-
lungcn (£aibingen, (Sb&afttepbingen) „alle läret, bie in bem
geriebte gefejjen, mit gelerteu aiben fagen nnb freern, reaj atner
pon bem anbent gebort unb gefeben biet, baj an baj gerfdjt ge^
bort;" btefe „Oiuegung (fagt bat Oiecbtbud? v. 1346) baben reir
abgenommen, rean baoon großer unroiüe unb bajj unber ben läroten
geroefen ifr, unb babent aud) grojjcn febaben bavon genommen, rean
ft iaerleicben mit ben riebtern abbingen mußten, bah ft fit bej froernä
»berbueben." 2>ie armen Teufel mußten unb fonnten ftd) alfo pom
unnetbigen ©cfcreoren unb Singeben ibrer ^Jacbbarn förmlid) lotffaufen.
«Brgi. Jpeum. opusc. 124 unb &mbbud) v. 1518. £lt. 7. 2(rt. 10.
3m Ute« Jrecbett^brief ». 1365 befüt e^: „au* reöllen reir, bat
alle ruegung in allen unfern gaiebten fürbaß ab fei." Cfr. 31ß.
X\. 30 ad 1299, Jpunbä 2l«merf. in ^iuauertf 33ibiiotb. H- 16?,
grtl pra\. a. I. \>. 6. 3)ie (Kueg Cgotb. »reb^r agf. »röbr*
iil rogc m.), ä. ©p. a) geri(ttlicbe Slnflage; b) ©egenftanb einer
folgen Sinflage, Vergeben, Serbrccben; c)Q3ufe, ©träfe, bie bar--
auf gefe&t i|t; d) @eri*t, bem barüber ju verbanbeln juftebt. „2)ie
Gentfcbcpfen unb Otüger, aud) fflirtbe, feaen oerbäd)tige «perfonen
rugreetö bep ben Gentbeamten anjetgen" ^tanf. 23etorb. p. 1738.
SRuea Wog* 71
„Datf 5Bürjb. 2lmt SBernecf bat bie öoöe 3ent, b. f. bic vier bebe n
Ütugen (Dlebftabl, 33ranb, «Rotbjucftt/ 97?orb)." £er. v. $r. II. 95.
2Balbrueg, 33luetrueg. 2B0r. *tr. VII. 45. 4«. „Die ft'cb
obne <permf»'fton mit ©rafen, Sauereien :c. im Jpoij Herben fünften
laffen, bätren 2 tyfb. für bic 0?ug ju bejablen." Der 3abrbütet
foll bie im $clbe ic. als @cbaben £buenbe betretenen unb ©epfdn=
beten foglefcb „in bie Otueg geben, unb bat <pfanb bem SHueg=
riebt er elntifern.// „3nnerbalb unb auperbalb ber Ol Heg."
würjb. «Bcrorb. p. 1700 bf$ 1746. Die „Oiug" ober bat 9tug£=
amt in Nürnberg, eine Qtat()?bcpntatlon attf ©erlebt über J?anb=
langen gegen bie jpanbwerftforbnung niebcrgefei?t. 2Bcnn in einigen
faljburgiftben ©egenben (Jpubner 162. 178. 228. 9üi) batfjenfge ©e^
meinbe^iieb, wettfeä bie S^bnarbeiten unb He gemeinen 55c»träpe
anjufagen unb ju beforg^n bat, ber „OTugmann," unb ber ibm
übertragene 95ejirf »on 20-30 «Bebaufungen b<x6 „OHgat" betpt,
fo liegt babep reol aueb ein frübereä rüegen im obigen ®fnne ju
©runb; (cfr. bte «leb). Ötfr. IV. 20, 19; 21. 26, £at. 193
beißt bie aecusatio ruogftab.
Otueget, ülrt gtfd> (?). „Derweil bie J?6d)ten, Ratten unb Oiuege-
ten ober Sreufcben ben ft-ereben unb 2lf*cn fafl fdjebllcb." £orf
2ed) = iK. 384 (piellefcbt blotf »erlefen ober uerbrueft). X>Ai agf.
breobebe, reobbe famras, engl, roacb, franj. rouget, aueb ber
fcbiveij. Oiucb colymbus paffen nidjt.
Der JKogfen, wie bebb. JKocfen, Dioggen, bcct> tninber üblf*, ba bafür
lieber Äorn gefagt wirb. Da* rogge, rogco, roeco ber gl. ».
21. 54. 679, o. 449, wie batf agf. rpge, iil. rüge, gelten foroobl
für secale, „sigala," alf5 für siligo, far adoreum. Sollte biefe
Unbeflimmtbeit aud) in folgenben Mnwcntmngcn mit »orbreeben?
Da* Ologflein (Regkl), 23robcben au* SSaijenmebl/ b*6 eine
93epmffcbung von Oioggenmebl bat, unb etwa* fcfewdrjer al* bte
©emmel ffr. 9?acb einer 33ered)nung fn 2ßagner* (!. u. Q. 23. II.
p. 292. 299 werben au* Steig von 2ß e i j c n m e b l immer jwep
Ztieile ©emmetbrob unb ein Xbell Stoggeln gebacken. 2Öenn
ba^ tyfunb ©emmelbrob 17V2 Pfenning foftet, fo muf ba* <pfunb
3?6ggelbrob auf 14V2 «pfenn. ju lieben fommen. Die fleinfre
2lrt foleber Regirin foftet jeßt 2 tyfcnn., unb entfpriebt, ba tfe
9)?ünje fortwdbrenb gefunfen ift, wol bem früber vorgefommenen
Jpalter = 9t6gltefn. „Die 33dcfet am Jpof (ju Stegen« b.) mögen
aueb baden einen Oiocfenwect um l unb um 2 <Pfenn., unb SabenwecE
um 2 Saibling, aueb Jr) aller weef ober 0UH." ©cm. Weg. @br.
IV. 17 ad 1497. 3n einer „^roba" ». 1585 (-©flr. 53tr. V. 315)
»erben erft bie ^aller^öfblem ober £aller --Olegg \, bte
©pl^wecten unb bie ©emel aufgefübrt, bann „folgt baö Ologge
83rott." ©o beiet ei aueb in ber tprol- tDtb. p. 1603 vi. S3. j. 75
7 2 3fo>8* 3ftug6
unter bcr Mnfförift: „SÖaiaenbrobt unb Kogge l:" „(grftticfcen
follen bie $Wen btc ©emlen ober ^opffl auf* bloflem guetem
©emelmcel, ur.b bann bic Köggel (barjue atn roggenet
Öofl (©auertatg) unb lauterer @tab »on SSaijen genommen
unb gebraud)t tperbeu feil) nad> bem folgenben (in §§. 77 unb 78
enthaltenen) Star ab packen/' 9tun erft fommt bcr §. 79 mit ber
befonbcm Sluffcbrift : „Koggehbrobt." „35afj ber Änabe ein
®en>äd)« iu @rof;e eine« Jpallerrodel* an bem Äopf mit auf
Uc ©elt gebradir." 23enno «Stfir. ». 1697. 35a« «promptuarium
Piniciani v. 1552 gibt pastillus burcb. „p r 6 1 l e ober teile."
3m tyaffaucr @tbtb. Ms. jtebt: „ber röflein 2Betfb;" 2Bjtr. 35tr.
VI. 146. 150 ,M« rödlein 9tfelb;" „gut rodlein prot," roa«
bepnal)e ein, neben bem folgerten rogfefn, nad) falfdjer Ülnalogte
mit fem lein, gebtlbete« allmablig fubftantipifierte« Slbjecti» per=
mutzen lie£e, »enu niät in bcr ä. @p. ein auebrudlidjer „@emeU
Kcden" sorfdme. „35ie SBdder am £of Ratten vor Reiten nidjt
@ e m m e l r o d e n , fonbern nur 9? o et e u m e cf e n , unb nur ju
2Bei^uad)tc» grofe fcbelblid) geitdubte ©emmel gebaden." „35er
neugefcadene ©emmelrod rourbe a°. 1394 auf 7 9J?ard 5 SBterbing
gefegt." @em. Oieg. <£t)t. H. 3io, III. 565, cfr. II. 181, III. 69.
„Der (Semelroden bet XIIII lot an ber roag, ainen @ed?«ling
epom gab mau umb XIIII fd)illfng," alte Kedjnung. „3tem fo fol
ain neropadjen ferne (r od l)aben »ier maref mimner fcroapr lot."
^3atT. ©tbtb. Ms. (gjud) in Hamburg ivar ber @d?6n Kogge eine
3lrt QBeipbrob von beflimmtcr $orm.)
rogfen, rugfe» (d. ©p. rodein, rodln) adj., pon Koggen.
a" rugka's 2$rob, rugkone Klei-w-m, ruglione Rubeln, rugto~s @rrö.
„2ßi(! gern roggene .finobl eftexi, tpenn id> nur einen faubern CRocf
htöz" $. Slbrsl?. „Senn ber Koden ein balbe« <pfunb gilt, fo foll
ber rodene SSeden baben loVa SKarf, unb ber ©emmeltped 9V2
ÖKatf." 0cm. Oieg. <5l)r. II. ad 1376. A°. 1468 brauchten einige
«ftünebner SBäefet bie „Sei 9 ^unfr." @ie fteben (belfit e« 9ßfir.
S8tr. VI. 149) ain bopfenroajjer unb tun gcr ain jpenig bebffen baran,
unb treibn c0 auf, unb mit bem tuajjer macbent baj prot, bah rceber
ßäppfen no* Kodein« babei i|"i. „©emelprot unb fd)6n rodein
pi'Ot." ibi«. 14S.
35et Oiugf, bic altere gorm »om folgenben Otugfen (tergum,
dorsum), für \iü im eigentl. @inn nod) »penfger üblicb, aber in
einigen jum stöcil aboerbial gebrausten (Jompofiti« unb im ftgür-
lfd?en Kugf 2) erbalten (ben rugge acc. 3roein 6775, 2Baltbet
V. b. 35. 55. 56; ruf Je atc. «ftotl. 17. 41 ; rugge tergum gl. a.
687, o. 50 J l)l'Udi dorsa, terga gl. a. 354. 485, i- 858 — „in
i)Vttdl unferemu'' in dorso nostro Äero VII. 122; I)TUCCa acc
pl. 3ftbor 3. 6; nieberf. rugge, ö^f. t)rpcg, Hl brpggr).
„Uf bem rugge tragen/' 5iug«b. @tbtb. „35er butfbjet Jperaog
$Rü$ 73
gubwtg trueg ein grojjen Jpofer auf feinem Otudb." §bron. in
». grelbergä ©amml. I. 141. /r3t)t fragen auf ben öiugg binab
ift gböffr auf teilen ©elten." Siteb: bie Xcutfcb granjofinn , 3nntf=
ferud 1637. binter--r ugf , gewöljnlicber l)inter = rugf$
meiner, beiner, feiner jc, ober aud>: m ir, bir, im :c.
btnter^rugN, ol)ne mein, bein, fein u. Sepfepu über SSMjTen.
„35afj folcber brlef ir binberrugf ober on wipen burcö im bau*=
rolrt nit war geben Würben/' MB. IX. 310. (gl. i. 274 & In tat
rucce post tergum.) o b = r u g t fcbiden (a. @anjl.@p.), jut»tf=
fcbiden. über = rugE (Ar. 2bM- XV. 66), auf ©aumpferben unb
nidjt auf 2Bägen ober ©cfcijfen.
„©tltu bflben gut gclud,
@o trag bie armen uberrud." Cgm. 252. f. .137,
Übertrug! tragen ©inen (£btg. v. 1514. 93. 95), ibm connt-
vleren. ge^rugf (Z-rugk), a) jurüd, b. &. nacb riidroärtö. (3 e
ruffe, TiOtt. XII. 41. $i ructc uuurfun rcjecemnt, gl. i.
808). b) ton rüdwärttf. $u rud in ben Jetnb fallen" (b. b. ibm
in ben 9iüden), 2l»ent. @ör. 9)?and>mal bloö rugf. rud = erftellen,
jurücf erftatten. „9)?it Diuderftellung t>e* ®ut*, ber Sbre,"
a. @anjl.@p. 35ie JKug t--$L b er, n>a^ fonft bie ©ulbene #ber,
alfioQijoi'g. „@o bie ©olb: ober JÄuggabern ju bcfiig geben."
Dr. gjfinberer 1620 p. 155. 156. „3)1 ibm 52 3abr bie Qiud--aber
gangen/' üßcnno 9)?irafel ». 1697. 35er Ötucfborn spina dorsi.
Cgm. 700. f. 87. 35er JKugf = grdt, «Küdgrat, (gl. i. 323, o. 30.
398 ruggebein, ruffipelnt, agf. brpcg^bdn; baftfr braud)t
Cgm. 601. f. 112 grat=rugf). 25er JKudrtem (Cgm. 700. f. 87),
ber JKugf = ©trang, Oiudgrat. 2) ber Oiugf, fügurU 93crs-
ruden (wofür aucb bai Ul. brpggr, agf. br»cg, engl, ribge gilt,
wie benn SSerggeftalten gerne burd) £l)ierformen befcbrlebeu werben;
vrgl. Äopf, Isafen, 9 1 0 ce , »lellefcbt aucb £al?en = @lnbogen,
cfr. Oiieb 5), bod) wol nur mebr in jlebenb geworbenen tarnen.
35er Jpauärugf in .Obcröfcerrcicb. „SBorm ©epirg, an bem lecfc.
rain, an bem b auftrug!." Crrcldr. ber £anbt*freil)ett t>. 1508.
©0 ber „Jpunbfrud." Gl. a. 801. 813. 817 (au$ @t. ftlorian)
fiel)t „©teinrücbe, geoel, abrupta; rubefebe, geoelle, prae-
rupta; rubefe scopulus;" 35lut. II. 196. 228 nbb. rofe, rod-e
preruptum, rupes scopulus , VCrfcbieben »Ott roefen jugum 220 ;
roobep (Slnem bie romanlfcben roc, röche, rocca, rocher ju <£>iun
fommen. @o folgt aucb, bzö Jpcfeb. in 93ilbungen wie jurütfe,
Siüd^grat jc, wo ber Umlaut ü bem alten bruffi entfpreebenber
fdjeint al£ unfer u, ber frühem, unb nid>r ber unten fol^enbtn Jorm
SKugfen; bod) bat febon bat Voc. $. 1429 ruggen^grdt, ruggen=
leber (allutum). rügflifcb adv. , rüdiing« (gl. i. 4 ruebi-
lingun supinus). bogrudet, bogrüdig, adj. decrepitus.
Voc. sec. XV.
74 5Ru$* SRafy
£>er Oiugf cu, wie I>d>b. Üiücfen (bod) im efgeatl. ©inne min*
ber üMid), ba lieber 35 utfel gebraust wirb). Ser $eb = rugfen
(„Slegrücfen," 9)?ünd)ner 2Bed)enblatt »om 16. 9tOP. 1828),
$ud>ärugfcn, Äüntgl--9iugfen, fpeljroerf, uermutblid) t>ctn
Dtücfent&eU ber bejeiebneten £biere (f. $e"b, äüniglefn), neben
Siel, JpattftbeÜ (5 u d) ö f c l , f. Äelmarber, unb £ul) unb
2ß a m m e n , 33aucbtbeil ($ e b w a m m e n , Judidivatnnteti).
' §tg. £Ä.»2l. „2)en Oiugfen barbinber tbun, laborem subire."
Voc. x>. 1618. „Oiugfen b alten Einern, il)tt untertfüfjen. 2>er
gfiugfenb alter, einen muafen fueeben." Ar. £bl)l. X. 206.
274. 356. (Cfr. gl. a. 26o bat tyartteip arruefit fuleitus.) 9?acb
@eb. fitatit fügte man, wenn man Sinen bofiieb, ber 33crrätr>eret?
jeiben wollte: „@t bat einen ftarfen üiütfen/' ober „ift ftarf im
Kücfen, er tan ein $J?an fimfaeben, awenjlg auf ein mal bie ©tigen
beauftragen." @. b. ».
rügrein, f. rütfeln.'
(23rgt. Otad), red), öia, re, Oiaw, rero).
ral) (ralih, rag, rä, rchb, reihli), wie l)d)b. rebe, b. t. fleif, rigidus.
2) er Od)i, bat Dioftf ic. ift rab, t)at Die unter bem tarnen
„JKeoe" berannte l ranfljafte ©teifbett ber 93eine. je rab werben,
rebe werben. „2Ber »err fot reiten, ber pint et)fend)raut unb pepbo*
bem pferb unter ben fdjopp, H$ erldt (erliegt) nimmer, ei wirt
aud) niebt je rad? (je rebe). Cgm. 92n, 31 725, 46422.
„3* wünfd?, bai im (bem Ungetreuen) ft'n roj? beflec
21uff wiloer baib, unb werb §u räd),
©o er allergernft fddv
£)<x$ ei in »on ben feinben trueg." Cgm. 270. f. 117.
üiuf einem alten «JSorfeßblatt bei (üob. gmmeram. 1). 3 ft'nb Piererle»
Olrten blefeä Übelö benannt: bat, waijerrdd?, mducbeltdd),
wintrdcb, futerrdd); Cgm. 904. f. 103 ff. fuetterred?, wafjer=
red), winbred). rag babergeben (©d?llr.), fleif. räbh tbun
(». ©trb. tytnjg.), fid) flolj unb bo*mütl)tg benebmen. 23rgf. raef.
SDer Otdbwafeniy fteifer, borflendbnlid?er Oiafen ani ©pffegratf.
3m ©d)»äb. unb ©cbweijerifdjen wirb rab aud) pon berbem, un=
anaeneömem, befottfrertf »on ranjlgem ©efebmatf gebraucht. „2>er
qjimfenfaft ift gar rel)e unb wdfferig." 3d) jweiflcinbeffen, cb
biet bai (fciemgauifdje Grehhos (faure/ geronnene Stfildj) unterju=
bringen wäre. 23cp ®rlmm I. 748 fle&t ein altere* rdbc für
raueus. @. a. tiet}.
tdben (Jraafeni, com 9?dnmi;en bei ©effügeltf: ba$ 2Belbd;en treten,
cf. teibera unb CRlg.
3M> ötaty 9lau& 75
$fe 0?ar)en, Dt «eben (Rähh^), a) (3far -- Jtofcfabrt) £oij ober
©fange, meldte bie 33dume elneä glopetf ober 2Balb fd>ragen<
nad) ber Üueere verbinbet. Di vö'dare, di bintare RahlnV. igfj)
Jpofer III. 527 wirb benm §ifd)en bic 2£at an ibren Qrnben mit jwev
Oiaf)en (Stangen) aufreebt gebalteu. b) (3nn=@a(j.) 9ttajjftab für
aufgefcblcbtetetf @d>elterl)ofj. „2ßlt (J?olj) einem einantworten mit
ber (Ka*ett." 2ori 33rg.Di. 26. „Soll unfer SBalbir.alfrer ain
orbentlid) map alneä Oiäcbl, baran folcbe aufgejainte Jpolj gemeffen
werben, fürnemen, unb berfclben etlicbe «ein Jpcllcfn verorbnen."
faljb. gorft = £)rb. ». 1524. 3n ben Salinen von ^allein ift Hö
Dtdbletn eine Klafter, 4 0idblein ober ÄUftern ftnb ain DU eben,
16 Dl d* lein ein viertel , „64 Didcbletn werben für ain tyfann
geraitet." 2ori 35.0i. 644« f«ljb. §crft=Orb. v. 1592. Sn^ben Salinen
ju Dteicbenl)all unb £raunftein machen 2 3? a eben eine Klafter, l ein
9)?anftüblein, so einen Shilling (D?ad>en), 240 ein UfanJj
(Di a d) e n). l Di a d) e n bat 16 2) a u m e { (f. j> a u m = e 11 e n).
„93evm auägefcbloffenen .Aufbog jdblt man 7 ©cbeiter fiir l 2ßarb,
6 Sßarb für l Oiacben." Äurjer begriff ber Sal>3rrungen v. 1761.
„@in ^pfunbt Diesen auf feinen Sanntern Ijaben. 2lin balbe
Di aßen 2ölt ö für bre» tyarb ralten, unb für 6 tyatb ain Dfatfcen."
2orl 93rg.Dt. 2lJ. 140. faljb. Dieplic:@d)tift ». 1761. 35cr>l. f. 43.
gluel 23efd>r. b. @ebrg. 33. (Gl. o. *n c«&a pertica, nieberf. <ttaa,
iet. r* <5eget:Stange, jebe ränge Stange. Grttvaö anberö wirb tvol Grafta
gl. i. 526, taia «. 54. 576. 677. 1127, rauua i- 205 radius (bei
SBeberö?, ieT. f)ratf m., agf. fji'eol, engt, reet) fetjn. Cbec fottte baö
l>iftral)anen (f)rufH giiutinnan, raub« bitjrafjitten) im £übet>ranb6>
lieb, MM. ig, tvojii ba6 i6l. rätia spoliaro gehört an eine, ber comifcfjen
äl)nlict)e @itte . bie bem ^einbe abgewonnene .OiüfUing a(6 Trophäe an ei;
nem *pfal)( aufjufrangen , benfen (aijen.) 2Bdre ber 'Üu^brucf: xaif-
rack3"dürr «tg ja u n-r d r) e n=bü r r, b. I). bürr wie $aun\ieden
ju crtldren — unb waren bie bfaleftifcben formen Hanichl, Härchale
(Jaunfteden) nur 2Iuöfprad)e von Jpag^rdblein? Sa^MB. IX. p. 550
ad ii5u jweimal vorfommenbe ®alcrdbe patibulum würbe \'iv alö
®algr@tange, Üuer fterten über einem @oole--@d)6r>ffcrunuen erf laren.
Gl. i. ift ft. galc = raba antlia wol ju lefen galc^raba, wie beim
ebenbafetbft 155 $oba falfcb für Job« canicula §u fieben fdjeint.
35er DUiben, f. CRaiien.
raub, raud) (raubh), wie bd>b. (a. ®». rüb, «gf. rü t> unb reob,
wel*em ein b. riub entfprdcbe, f. ried)). a) ©egenfaß be^ ®Iat^
ten unb 9<acEten. 25on Sbteren uub ibrem gelle: mit paaren ober
mit gebevn tewaebfen. 2>le jungen 236gel werben raul), fluber=
raul) (flüde). 25le DUucbbauben, ^eljbaube (©. Otofenöelm),
wie Dtaucbwerf (tpeUwetf). 93 on Sergen: mit ^»olj ober WaA
beftanben. 2>er Diaube Äulm im (Segenfafj beö fdjlecbten (glat=
ten, naeften). 2)affelbe ift wol aueb, vom [Raulen Sje^öberg
76 fRawf)
(jefct einem £>rt?n«men) ja balten. 93epm ©etreibe ftelpen ©erfte
unb Jpaber, pctmurbiid) wegen ber ©tJcbeln unb ©pißen, bte ficb an
ibren Äornern bcfinbm, rauftet ©"traibe, im ©egenfalj beö
glatten (öioggen, 2Bafjen). Sa* raube 9ft ä p (bet raul)e
gießen, baä raube Viertel/ 2ld>tel, bet rau&e 9?apf) —
infoferne eä a($ 9J?afj für ©erfte unb Jpaber »on b*m für &om unb
2öatjen perfdüeben war ober ift. 2Son Daumen: In 2aub ober Nabeln
ftebenb; noct) bte 2ifre unb $mna,e an ftcfo babenb. „Saä Ufer mit
Otaucfcbäumen pcrbenfen." £ori 2ed)=Oi. 414. 424. „raub=iglet
(b. 2ß ). S Kaibl (.Salb) is ganz rauh -iglet, langhaarig wegen
9)?agerfelt; au<t> pon 9)?enf:en." raub fpilen (b. 2ß.), um bobeä
©elb. 3n einigen ^-ebeutungen fcbeint raub mit rob (crudus,
unbereitet/ unbearbeitet) jufammenjufallen. „kaufte Jjperbafcbe,
raube Jpdute, raube (ungebunbene) 58ücber." wlrjb. SSerorb.
raubet Butter, nad) Mfcetmig: ©ra£, Jpcu, ©trob im ©egenfafj
»on ©etretöe. Ob bat {Raudjfuettet/ bat alt iäbrllcfce 9?ecog=
nttion pon ben Untcrtbanen an ibre 33ogt unb ©ericfctäberren ju
reieben ift, ebenfalls bieder ober ju Otautfo (w. m. f.) gebort? 3«
ben Urf. ju SEelfdjg CKei*err$bofen p. 181 fommt gar OUud)fuet=
terl)olj por. „3tem et bat au* vor alltet tjer ain »ber Otfcbtet
bie öiauäfuetterbotj jue 2öeinad)ten genofTen. Sie fuern
bte ^aurn t>on tyarr jc., »ber ein ftueber Jpolj au£ bem SSetbloorft."
£aben bit Jperren Pfleger ju Du aueb Jpot* $u bem raupen Jnttet
gereebnet, ober ft'nb Jrobnfuber ober Jubren jur ^eit ber 9?aud>=
ndebte §u verfielen? raubbrädje« einen ffielnberg, worauf bat
jwibradjen folgt, wlrjb. .öäcfertar. p. 1746. raufywerfen,
(eigentl.) pon gefällten «dumen bat Oberbolj, b. b. ben 2Bipfel unb
bie x'ifte wegbauen unb aufarbeiten; f. werfen. (5ig.) in (©taatä=)
Jpdnbeln taueb werfen, ©ad>cn, Jpdnbel beraud) werfen,
fie präliminar beraten, ju einem ©cblup vorbereiten; in einem
#u*fcbu(; jum Vortrag im Plenum bearbeiten. Siefer üluäbrucf
fommt befonberä bäufig auf bem 25tg. p. 1515 »or. „Sic fürft=
lieben 0?dtbe berauebwerf en fp. 148), mi an bit 2anbf*aft
überhaupt, ber lanfcfcbaftiicbe Qlugfctoup ober eine gewlfie Ulnjabl von
baju ikrorbneten beraueb werft (149. 155. 159. 182. 208) mit
bep^eorbneten fürf:(td)en Diätben, maß an gemainc Sanbfäaft ju
bringen Ift." „grflärung gemaiacr £anb6frepbeit, wie jüngft auf
Jplntcrftcbbrlngen an gemaine Sanbfcfeaft »on ben Serorbenten g e=
r auswerft Ift worben." p. 215. cfr. im (Sngllfcben to rougft-
braw, rougblKw, rougbeafe Sie Diaubc, bie DUuben,
maubi^eit. (iBrgl. Oiauben.) Sa^ Didul)lein (Rühhli, Q3obenfee),
»om 2ßinb gefriufelrer ©treifen ber 2Bajferfld*e (agf. breob fd,
engl, rougb fea, turbidum mare). rauften, räubern,
raueto macben. „Sie 2ßeiber, bie in bet 3ugent fdjon antlufj baben,
bpe baben in bem alter gereudjte unb gcrumpffett gintiuß."
9ta? «Keif? 77
Cgm. 311 f. 46. „®ic (bfe .Krabe im ?ot«) roubtc vafle ben
gagel." 3lltb. SBatber III. 206. ©dmbc von geräuchertem 2eber
jur Strauer m tragen wirb burd) bie wirjb. £rauer=örb. ». 1785
»erboten. 93ep ©talber fft „gerüd)te# 2ebet" ©ammtleber, wol
pon ruhh rauft, unb nid)t ton Rouhh Oiaud). „S2U$ er bie f Übte
rieben (raub, unglatt werben) fad?" Cgm. 63. f. 3.
Qai 9te*b (Rehh, O.tyf. Reihh), plür. Ol et) unb JKeber, rofe b*b.
(a. ®p. reb Meram. tcia f.?, agf. rdb, iöl. rd). „Ötebct
faben." <?rcl. b. Sanbäfrepb. p. 1508. Sie {Reb = ®af§, a) »eiM.
(Keb, b) b. 28. eine nicbt naher bezeichnete Qirt f^roerverbanlicten
<ptlje$; üiel!eid)t bod) biefelbe mit ber folgenben.
25a$ (Ke bei ein (Rega'l, Rehha-1), ber Diebling , eine 2lrt <pilje,
agaricus cantharellus.
gerebcn (g-rehba'), f. gereeben, gerabe.
2>le DUfb, Reiben (Reihh, Reihho", Reicf), i) rote bebb. O^elfie
(nieberf. rige), bod) mtnber polfäublid), alö bie €pnonpma: ©d)nai=
fen, feilen, @trigel:c. 2ßftr. 9Btr. VIII. 125 bat J?oij=
Öietbe für £oijjtofj, strues. 2) (in Nürnberg unb einigen opf.
©tdbten) fcbmaler @ang jwifeben jwcp niebt ganj anelnanber (leben;
ben Käufern, „©ofern jwep Jpdufer neben einanber aufgeführt wer^
ben, fo foflen feine Oieiben ob.<r 28infel mebr flatt finben, fonbern
eine fteuermauer burebgejogen werben." anfp. ^uu^Orb. 2luf bem
ganbe nennt man befonberg ben fd)malen föaum binter ber ©cbeune,
jwffeben biefer unb einem j5aun, bie Reihha\ „2)te Dteibe folt
beleiben bapben Jpofileten , unb fainer niebtö barein machen." MB.
X. 545 ad 1445. 3m Nieberf. ifl bfe Ölige eine (ormlicbe ©äffe
ober Oiefbe J^dufer. 2>aö febott. rero, en»l. row fft wol pom agf.
rdp« m. ordo, series, welcbetf eljcr zu Oialien ftimmt. 2?rgl.
oben OUcf (28llbgaffe). 3) bie gtelfc, Reiben, Oielbin, au*
wol ber Reiben, Seifte (beä fcffcblerg, ber 9<dbetfn). o*n Reihha-
ei' ziagng (in eine audgebobelte JHinne). „"i^lbt wan fnoben pnb ber
rige (älrmeUeifte?) , m$ an ber frawen bembe ganj." <parcffal
e. 16. „«JJfft reiben ober mit nat, mit (trieben ober mit fnattien."
Jpornecf cap. 687. 4) bie pertiefte Slnie am menfd)lld)en Selbe , ba
wo ft'd) ber 93aud) an bie ©cbentel fcbliefjt, imus venrer, abdomen,
ilia. Voc. p. 1618. „gajje c$ über bie 9t eibin unberbalb bei
9iabel$ auflegen." „ffiorn auf ber Oief bin." Dr. gjjinberer 1620
p. 131. 226. 227. „@r bat 2Bebtbumb auff ber OUibe unb unter
bem grabet gebabt." 53cnno SKirafel. „'ilucb babent fte wee pmb bie
reiebe." Cgm. 601. f. 111. * „sptücb, bfe oberhalb ber r cid) fein."
Cgm. 751. f. 82. 5) gfnfe am £>bertbeil bei «ßot&crfuM / wo fi'cb
biefer an ben Unterfcbenfcl fcblfcjjt. Uff bem reiben feiner füefL
Cgm. 138. f. 127. @d)wdb. dlM. übet ben Oteiben reben,
(ginen anfteeben, Qlnfpiclungen auf il)n maefecn. (viell. 33eb. 2),
(Gl. i. 501 riga circuli lineaj 60 t tgirt spiris). ©, b. f.
78 SRetfr mei) 9to& fR\x\)
reiften, reigen (reihho~) , Partie, praet. 8 e l* i 8 e n (garihua*),
a) (Witten Otftein) mit weiten ©tieften ndften, fteften, ju S?aben
fcfctagen, franj. faufiler, nteberf. rtjen; ein rigen ber d., rtgan
(reig, rigumeg, girigan), ber a. @p. fefteint na* ber OMfte
tieften, anfaffen, elnfaffen überftaupt bebeutet ju baten, „©efton
gerfgene Jpember." „@r (©ufo) madbt ba$ nfberflalb gar eng, unb
üornan jefamen gerigen." Cgm. si9. f. 37, Cgm. 362. f. 362. —
Gl. i. 559. 2234 gerigina, girigana unb gertgeta sutiles
(gefaxte, angendftte, an eine ©eftnur gereiftte dbelftetne, Prudent.
hymn. jejunant. 158, Hamartigen. 268). — girige serto (Prudent.
c. syram. II. 663) gl. i. 1261. ffirgl. mig, migel, Reiften.
«Brgl. Ol 1 1 -- r e i f e unb SH i ft e r. b) 4. ©p. fieeften, flecfen. „ettlelcft
gefangene 3uben ftiengen bie Otomer mit ben füjjen auf, ettlefcft
rigen (fteeften) fp an bie lanjen," Cgm. 299. f. I5i'>. „Diu
ftoubet fte abefluogen, fccin \mb arme genuogen, unb rigen flu an
bie rcdfen" (fieeften fite an bie ©piepe). OBernft. 9)?arta 2 18. „<D?aria,
bureft ber fei ein froert g er igen wart" (bureft beren ©eele ein
©eftwert geftoeften würbe). Cgm. 101. fol. 23. 27. 51. 34. 41. 44.
„<plramfä unb £Me, ben wart von minne fo w, baj fte jteft rigen
an ein fwerr." 2lltb. S&dlber III. 25. „®aj ein rint ba% anber er-
rige (erftdefte)," Olug«b. ©tbtb. ben $tepberg p. 27, (2Balcft p. 32
erriefte, Cgm. 559 f. 5 errieft, errüge).
r e i b e r n (2lfcft«flFenb.) 9Som mdnnticften ©eflügel : bat SSelbeften treten.
2Bol nur in ber siuSfpr. »erfcftleben »on räften, ». nt. f.
rieft, rieeft (fcfcwdb.), rauft, trotten (befonbertf Dom SWunbe, ©efelunb),
„rieeft, rigidus/fterr." \oc. ». 14S2.
„2Birt, role ift ber wein fo reeft,
er ifl mir in bem ftaltf alg fper,
pring un$ palb ein füjjen fter." Cgm. 270. f. 176.b
QSrgt. baä agf. reoft u. f. a. raft.
roft, roeft (röbh), roie fteftb. (d- @p. rare, a. ©p. rauu=er unb
rouu = er, rao, r 0 0 , agf. ft r e a v , iil. ft r d = r). 2)te 9? 0 ft e
(Bohhe), JHoftfteit, cruditas. 9?aeft ber d. $orm im tyaff". ©tbtb.
(©cftaflerbrlef) : „@g fotlen aueft bie leberer enftalb ber 3nprugf ir
leber rab£ ftingeben unb nlcftt gefruerß." 3n Jpoferä rabenfper/
jaunrabenfper (oon Obft) wirb rool aueft noeft obige $orm liegen.
©. aueft „räbare*" 9)?aut unb t>rgl. rauft.
rofte.ln, ruft ein (rehhln, rülihln), roftejen, rocfteln; grunjen;
roleftetn; feftrepen wie ber @fel; (gl. a. 442 rofton, ruften 9?otf.
21. 14 rugire; i. 561. 1011 roebuttga rugitus, grunnitus.
„93on hoffen ein Dreng unb ©eftofj,
eitt ©tampfen, Oiucfteln unb ©etummel." Jp. ©adjtf.
„rüdjlen rote ein @j?el, rudere. Voc. ». 1618. SOrgl. rülen.
T>n „öluftling" (9?orbfranfen), ber ©umpf; ober Steicftfrofcft.
ffirgl. (Kucteser.
afttlj SKatt SKett «Roll 79
£er Waffen, be$ OUljen (opf. Räio~, d. ®p. bet r e tg e, hei
t ei gen, agf. rd»a Genit. rat>an, engl. ron>). a) 3)le utfpr.
Sßebeutung it»ot : chorus, ordo, series, role nod? ia ber engltfcben
§orm. (So bat ba* Voc. \>. 4618: OUien, virginalis circulus,
virginum vel puellarum Corona, chorca. ,,T>lc 9?onne 9J. 9?.
bur* einen felfgen £ob unter b(e bimlifdje Jungfrau = 9?a Pen öer=
feßt." Otibler Älr-fter. b) 3>fe gtnftellnng Weiterer jum £anjen,
unb baä £anjen felbft, MS man ft* neuerbfng* aufteilt/ bie £our,
Je tour. D.^Jf. Drcy, veiac. . . Räia* tanz'n. 'an eio'ft'il, an'o'n...
Räia~ tanz/n. „9?u fa* er fommen einen r eigen, b* giengen lelgen,
betbc »rouroen unbe man na* roerltltAen fiben an." 3llfo: an ei-
nem reigen gen. 3Mot. I. 386. ,,Q& war pft mtnncr funb, an
bem funtag je aefern, »van repen je füeren an cem tanß."
Cgm. 478. fol. 2. 3n bem £obtentanj von Cgm. 270. fol. 195—195
r>et§t eet : ,,jd) ntup an bcö tobetfOiapcn treten." 2Cnd)
fptiAt ber Änocbenmann: „3* tanfe cud? »or fraro Aaiflferln, nun
fpringt mir na*, ber Oiap ifl mein. 3r mußt mit mir ben
(Hapen fp ringen J^abt jr nun mit fraroen i)od? gefprungen,
be$ mueft ir an biffen Qtapen l)«ffen." 9J?üncp$ Oitetbcna
p. 168; „ben reiben planjen." Den rapen treten ic.
2Benn ber Sßeit (Jonr. ©dwarj, ber 2lugdhtrger ©tußer, in feinem
Xracbtbu* bemerft: „Adi 25 3ul. 1560 l>ab ich unb J)an$ 9?.
SR a t e n a u jj auf bei 9?. 9?. £anß ," fo meint er t>ermutl)licb, mai nur
jeßt ble leßte Äer (£our) ober ben Äeraujj nennen, c) d. @p.
Stanjweife, fcanjlieb. ©inen töeien fingen. 60 manAe Oieten
fommen nnter ben Winneltcfcern cor. f. SBenecfe S^eitr. cf. Oidbel,
©d)nitterl)üpfletn. raijen, verb. tanjen. @em. Weg. @br.
ad 1320. Qi fol au* Aaln frdlin no* *aln bienenber tfneAt an
Aainen rapen mer gan, ba ble burgerin an rapent. Qlug*b. «Stbtb.
„£o*ter fptun ben roefen unb lafj bein rapen." „(5ren ben mefen,
fingen unb teien." »eneefe 9ftinnelieber p. 184. Oienner 1648.
SKeifye: SRal, re(, je,
t«llen OMgdu), herumlaufen, roie rollen 4). ütma al$ Contractum
bem raljelen bep ©talber entfpre*enb.
rellen. „©ereilte 5Sonen, faba fressa." Voc. p. 1618 u. 1735.
f. r ob ein, rollen unb renbeln.
Sie Oiellmautf, „glis. Voc. p. 1618," £afelmautf, etroa pon
teilen frendere, jernagen.
rollen, l) wie b*b., bo* ni*t fefjr volf^ublf*, unb geroobnli* bur*
anbete «Berba, j. CR., roaö ben 2aut betrifft, bur* f*eppern,
pömpetu, roaö ble Seroeguug betrifft, bur* fugcln, rdbeln,
tutfd?en, tpaljen ic. eifert, Snbeffe« nJifb tollen für bat:
• '
80 ftott
über 2anb fabreu pon Jubrleuten ((Rollern) mit Sagen, ble juc
3lufnat)me »on {Reifenben, befonberä meflfebefucbenben Äaufleuten,
eingerlcbtet waren (Vollwagen), fm I5t«n unb I6ten 3abrb. aueö.
be» uns gebrducblid) geroefen feim. Qßenlg.ftend feben ble Sßagen
nnfrer fabrenben ganbboten «od? jeftt gen)Dt>nffd> eben fc uncomfor=
tabd au*, ali ber im 9t o l ln> a g en b u cb lein (einem luftigen
?Oabemecum für (Rollwagen - ^affaglere) pon 1557 abgebllbete. Der
(Rollwagen carpentum. Voc x>. ici8. ,,@tn furjroeilfger ®e=
febrt ift anftatt elneä (Rollwagen ä." iMbertlnä ©u^man. 25on
3otenbaftem ©efprd* fagteman: „Da3 gebort auf ben (Rollwagen."
2) Jr>aar ober ^laüi rollen, ibn \>or bem 35re*en inö feinere,
buret) eltte ftdrfere Srecbel (ble (Rollen genannt) grob oorbreeben.
3) (tyaffau) bte 2Bifd)e rollen, mangen. 4) ©erften rollen,
rote man fagt: fte robeln, rennein, rdnbeln, jrolfcben ben
9)?üblftetnen entbülfen. ©erollte ©erften, Perlgraupen. SSrgl.
r eilen. 5) rollen, rollejen, rolljen, rolljen (rslz-n),
luftig fetm biä jur ^uägelaffenbelt , fadfetn, befonberä mit ^er=
fönen anbern ©efcblecbid. „Jperumb rollen, vagari, errare licen-
tius," ÜU rölta dispalari, divagari. Voc. p. 1618. Datf ©es
roll, ©eroll, ©rrollej, ©rollej, ©rollj (ftürnb. £$l. O.tyf.),
ble Idrmenbe 2uftbarfeit, Suftigfelt, 6d?dferep (prgl. ber ©rollej
luftiges 5>?abl, ©elage). Da* (Rollfafc (9tümb.), ber (Rolle bufeb.
(fdjfibt.), ber {Rutabotf (2ßrbfl*.), luftige, basi @<t?dfera llebenbe
^erfon. Der Voller, bie (Roller in (©elbamer), unjüätlge
^erfon. 93ep ben 3dvjern beifit rollen pon gewlffen ©attungen
2BUbeö: in ber (Brunft fetm. 6) anrollen, a) vom jagbbunb,
bat ©Hb, ei anbellen, b) (b. 2B.) einen, ibn mit rauben (Sorten
anfabren.
Der Voller (im ©cberj), alte J?au<fltnte. SSrgl. ©talbertf
OUU=@d)iefen, (R oll tag (@d)iefitag ber 2anbmiUj).
Die (Rollen, bai (Rollelein (R?la-1), l) (Rolle, 2) rnnbe
©cfcelle mit einem frep barlnn berumro'Jenben Älcppel, spferbefcbelle,
nola, nleberfdcbf. Ringel, r 6 Hein (rala-ln), rollern, fleine
©djellen ertönen laffen. 3) grobe Srecbel. 4) auf bem 2Bürmfee
ift ba$ gabren in bie (Roll (in d- Roll), mit ben (Rollen,
(Rot Ifaren, eine 9Jrt ju ft'fcben, weldje auf bie fogenannten 33oben=
renfen in ber £lefe abgefeben ift, unb wöbe») Pier tyerfonen au*
ww neben elnanber gebenben JEdbnen bte ©egen nacb entgegen^
gefeßter (Ricbtung auswerfen unb, fieb an elnanber feftbaltenb, wle^
ber efnjicben. MB. VIII. 354 ad 1520 wirb bebauptet, bajj bat
gtfdjen mit ben (Rollen unb Springer auf bem 2Bürmfee
»erboten fc»; prgl. ©cböpf.
Der (Roltcnbaßen, „(R ollobaßer/' f. Saßen. „Die donftanjer
ur.b 2)enad?er Dtrfpfennlnge, genannt (Rollobaßer, bie biöber Pier
Äreujer gegolten baben, follen nun füran um breöjeljn Pfenning;
aber
SRott fRul Svitty SRulj Slam 81
aber b(e anbern, als $ix$ev, ferner, Sucerner unb anbte berglefd?en
{Rollo baßer um jroolf «Pfenninge, unb ble I?albcn Oiollobafeer
um fcdjö «Pfenninge genommen werben." 9Äunjgebot v. 1510. ^r,
2bbl. XVIII. 281.
Da£ J?ar=röllerlein (Jpüfcn. «pinsg.), ble 2Bafierbad?frel$e.
rülen, l) brüllen/ »vielem, fdjrepen (f. r 61) ein, ruljelaunb
grellen), „rülen, rugire." Gloss. ». 141S. „«Beim bu n)le
ein Qiojj nad? benSßkibern rüblft," <Self?atrcet. „Der Cd)$ rofjrt,
fcaö «pferb riefe lt." <p. übrafo. 2) »erdd)tltd? ». 9J?enfd?en: beule»/
weinen. 35er ülalet, Oiüllet (U.97iapn)/ ^uc^t^ter, garte.
55er Oiülp, SÄülp » ö , (»lellefd?t ein veröunater @laenname), grober
9ttenfd?. „Die grobe ungehobelte Ol i l p e n." <Seli?am. r ü tp i fd>
adj. @. b. f. unb rüljen.
„rnlpejen/ rülpfen," ».Dell. Der Öiülj, OUlj, grober 9)ienfd).
,/3r feartberljtgen groben Oiilfeen unb ^Ußen," fagt Im Cgm. 837.
f. liub @t. ©tepban $a benen, bte lt)ii jtelntgen. f. Oiülp.
rüljen (rilzn), grüljen, a) rülpfen. l>) febäfern, ff* fd?erjetib
balgen; tva$ rollen 4)
Ovetfye: di am, rem, ;c*
Der Oi dm, JKOm <Ram), Qinfaij von @d?mu!j, ülujnc. an berJpaut,
sordes. Dei~ Glicht is volla' Ram, is a~ laius' Rani. ,,®f
pabeten l?atnafd?ram ab in." «pitrolf 1809.
„Do er ben roum oon im vfl gar
getivueg mit einem brunnen ....
@ln waper f?iefd? ber iunge man,
er ttvueg ben roum von im fan
unber ougen unb ab ben J?anbe«." «parrifal.
„Den lafler nie beruorte nod? feiner miffetvenbe ram." $tta£m.
Dfm. I. 14t. „3f?r (ber Jpanbroerfer) ®d?mufe unb Otoum an
Jpänben i(t jbn ein größere <5l?r, bann ein gulblner Oiing." @eb.
granf IG01. f. 233. Da« Oiamlein (Räml), watf ftd? be» «Berei-
tung von gj?e!)lfpcifen an ba$ .ftod?gefd?irr anbdett ober anfeftt, unb
getvobnlid? al6 befonberä fccmacfliaft abgefd?arrt wirb, bey >2lbelung:
ber Oiatjmel; Unreinlid?leit von ©peifen unb brgl., bk fid? j. 33- am
©efid?t, befonbers von Äinbetn, angefein- Du bist voller Ramin.
(vrgl. 9i dum). Der Diamet (Dbrm.), rußiger, fdjmufttgcr ?töenfd)
(bep v. Delling „Oi amaftel"); fd>n>arügeftrelfter 9)?eBgerl)unb.
r d m lg ; rujjfg. „Der ftd? an ben $ef?el (triebet, ber roirt gern r 0 m i g"
Diut. I. 324. (Gl. a. 261 fte(?t bev furvus fowobt raamac ali
Öramac, vrgl. ramm corvus). berdmen, beramen (bräma~),
berdmfen (brämf-n), rujjig, fcfomußjg mad?en. ftd? anrämeln
(arämaln), jtd? anfeßen. ©. Oi dum unb Oiaum.
<3d)meU«'$ ?3at;<vifd)e$ *B&vtevt>ucf>. III. Zf), %
82 £Kam
®fe Kam, ber Kabmen. „Kam furo 5Wd}, camarium, $oltervam,
equuleus," Voc. ». 1618. „®pan ej tttif ein tonte." Cgm. 821.
fol. 108. 109. rattl«, columna, sustentaculum , gl. a. 621.
o. 43. 138. „blu tarne (beä QBebere)." Dlut- H. 123.
Porten bringen unb tulrfen an ber ram,
ir (bet Tonnen) beljelnlu bet ft'n fdjatn. Cgm. 717. f. 98.
!£, a Kern,
berämen, anberamen (nad) ©ramm. 1 13 öfter beraumen ge*
fcbrieben, @anjl.@p.), beftlmmen, feflfeßen (einen Termin, Zag).
Cin Kf|t be£ alten rdman unb ramen eines 2>fnae$, batnad)
Jielen, trachten (Otfr. 3. 1. 70 ; 4. 17. 6; «flotf. 21. l ; 53. 1; 77. 57),
nccb nieberf. ramen neben ram m. jjiel, UU aber ramma. 93ep
4>. &ad)& bei§t e£ einmal:
„Dal? fiel) jr jebe$ flelpig rebm,
Unb nur feines getelctoen nemb,"
toai rool «ud> nod) bieder geboren mag, fo roie:
„2Banu Ken) bein berej I>at auffenrleunt,
fo (cfccltu bid) ain$ priefterg remen
unb ßancj unb aar cor im perfaemen." Cgm. 714. f. 258.
„SBefdjer man nimev feiner 3ud)t ft'd) rempt." Cgm. 715. f. 26. 154.
£)er Kamm (7 Communi), ber Kabe (gl. a. 226. i. 828. o. 202;
9iotf. fpf. 146. 9 ftram corvus , corax, nad) ben alten (Slaw
namen tvie £bramnu$, (SbramnlgU, SUbalramnug, 2lngtl=
ramnutf, glberamnuä, ©untbramnug, gantramnutf,
früber rool fyramn, unb bem agf. brämn, Ijrafu, iiU brafn,
unb fomlt unferm a.b. braban, raban — gl. o. 209. 447; 2BÜ=
leram 5. 11 — entfpredjenb). 2)aö alte 9?al)t = bram njeticorax
(gl. a. 468. i. 665. o. 108. 169) fommt nod) In einem fllegenben
©latt ». 1644 für caprimulgus por.
>,3br Sftojjfübe, 9tad)trammen
ßommt alle jufammen."
©er Kamm, be$ Kämmen, and) rocl ber Kammer (b. 5B. 0 pf.
g.Orb. p. 1657. f. 514), ber ©djafboof, SBtbber. Gl. a. 504. 541.
i. 498. o. 203 tarn, pl. remmi; agf., engl, ram aries (olelleldjt
in gufammenbang mit Sem toi. adj. ram = r fonis). „Beatus ergo
Ramvoldus, qui desiderium suum, quod habuit in Dominum,
optime prodidit vueabulo Arietis vo lentis.'' Arnolf. de
S. Emmerammo ad ann. 1030 circa In Canis. ant. lect. II. 129.
93om fafäb. 35ifd)of Olbalramnuö (f 836) fagt ein gleldsjfftlger
3lutor (Jpanftj II. 126): Nobilis hanc Aries cognomine dictus
avito djgnanter chartain perlegat ore sacro. 2>fe alten .Kräuter^
namen „ramcä ore, herba saiviamm, romeä or, herba salu-
taris," Voc. x>. 1429, rametf abra, strignus, herba salutaris,
gl. o. 94. 469, geboren rool ebenfalls biet? er. %u$ t>U tycb, b. Kamme,
Sftam SKaim Sftaum 83
ber 9i ä tn tu f I o ß ober Qtammblotf fcbeinen eine ftgürlldje f8c=
jlebung ju Gaben. 2kgl. b. f.
35ie bammeln, pl. ble Jpoben, testiculi. . r am m e In (b. 2B„
remmeln) »on ©*afen, Jj>afen, .ftafeen, coire. (Gl. a. 68 ram=
malob/ coitus; i. 224 t emmllonte m 0 , admissario sc. capro,
529 rammilunga, admissura, 551 rammtlotun, ascendebantur).
2)er,bieö?ammel(v.2)etl.), OUmling, 9iamlerin(Voc.sec.XV.),
dissoluta virgo. 53rgl. b. ».
rammeln OTiürnb. Jpäl.), nid>t ivoftt von fiatten geben. @£ ram--
melt, tönt nlcfet gut. 93rgf. remmen, bemmen.
ramatten, befonberö mit »Dorfplbcn Vunta', zfam-ra matten eine
@acbe, fi'c »ollenb* ju ©runbe tieften (jiemlicb, bat fpanifefee re-
matar). 2ori »rg.Oi. 267 : „®ott laftern, romotben, Uujucbt
treiben" — tpol für romoren (nieberf. ramenten, boll. ravot-
ten).
2>er SR a m a f <b. G£ern>fg$ Journal) , bat Äerbbolj (f. Sä a b ü f c^ unb
Oi e ttt i f (b)
(Kalmen. „I>amlt in bem untern SSerb nlemanb überfübre, würben
In ben jenfeltlgen 2>onanatm JHairaen gelegt, auf ber Sanbfelte
aber »on ben ©ölbnern bfe Oianbgänge häufiger vorgenommen."
©cm. 9ieg. @&r. III. 480 ad 147t. «Bermutl)licb, wenn anber* fein
blolfer Schreib - ober Sefcfeljler ftatt bat, roa£ man fonft in ber
5ßafFerbaufun(t $ lernen nennt, nemlicb. nad) 93 od) „lange rcagreebt
ober überaroerd) an ble &o»fe ber <J)fable befestigte Jp&tjer." (23rgt.
©ramm. 148 u. 304.) @ollte ble $orm öiaimen »trftidj gegrün-
beter fewt, al£ OÜemen, fo würbe )id) ber Oiuöbruct SRiemling
(ro. m. f.) nacb ©ramm. 148 bier alt SKalmling anfcbliejjen, unb
c$ rodre ein ©ebanfe an Otfrlbä irreiman, II. 14. 259, neben
trriman, IV. 2. 26, (obtingere, contingere) erlaubt.
„räumen, in aurem dicere," Voc. u. 1618; „rammen, romen
susurrare, mussaje." Voce. ». 1429 u. 1419. (Einräumen (Einem
ttmai, eö ibm elnfcbivd&en, Ibn baju bereben. b. <©. „3um Jpelm-
garfen gen, unb b<x t>il gerumen unb geladen. " «8r- 23er&t. 353.
„rumere, runfjare, susurro," gl. o. 65. silfo niefct eine bloä
jüngere GrntfteUung autf rauuen (unten <§. 95). 2]rgl. aud> rauen
(oben ©. l).
räum. £>ag tiefer gorm entfprecbenbe rüm ber a. ®p. roar ein Adj.
rumlu (gl. a. 109) spatiosa, rumaj CDtfr. III. 18. 128) remotum,
(nieberb., agf. röm, iel. rünur, gotb- tüm-W — rooju He Adv.
rumo (agf. rume) proeul, longe, rfimana von ferne. 3» obert.
iMften bei XVII. 3brb. fommt no<b »or bat Adj. fuejhraum für
gangbar. „5llä bie ©ebirg »on bem gefallenen @dmee rcieber fueß-
raumb tvorben." $n einem Sflümfener Sp®. sec. XV. tycifjt e$;
„2)em fluefet got alä bem fewgenpam,
ber nit trug frnefet unb fiuenb geraipm" (leer?).
5 2
84 Dictum
©et {Raunt/ f. feintet bem Verb. räumen (ramo"), tute bdb.
räumen. 1) efn Sing, eä entfernen, rocgfftjaffen. ©tatne, ©rode,
9?ufcr)roerf, SPaame, £äub räumen, „rammen ober ra rotten"
1431. 2) metonomifd): einen Ort, ifjn baburd), ba$ man etroaä bas
pon entfernt, reinigen, frei) maefeen. Den Stall, bie 2Bffen, bie
egerten (t>on 5J?ifr, ©teinen) räumen, (gfn Jöaue, ein 2anb
räumen — fid) barauS entfernen; ä. ©p. ej rümen, bep 9?orf.
10!. 7 eüiptlfcb bloö rnmen, fortjieben. „Sßinbcr bat ei feie
g er um et," ber Sßinrer ift fortgejogen. 93enecfe'ä 9<itbart 5ü. 3.
©tat rümen, locum dare, gl. i. 576, unb eHiptifd) einem
rnmen, ibm roeirten, a. 73, Vloth 43. 5; 54. 13; 108. 11 5.
Doc. Mise. 1. 46. Da$ Voc. v. 1618 bat bU (K.OJ. : 9S 0 n bet
£ e b e t räumen, stomaclmm narrare. © e t m ^erjen räu-
men, exonerare conscientiam suam. raümig tt> e r b e n ei-
ne^ üanbeS (2.0. p. 1555. f. XII.), ci »erlaffen, fid) barauS ent*
fernen, „(giner SfttjTetijat falber tanbtreumig werben." 2.JK.
ö. 1616. f. 723. abräumen, i) ein Ding, e* entfernen.
2) einen Ort, it)n reinigen. Der J^fmmet i(l abgeräumt, frep
»on 2Bolfen. 3) fdjerab- abräumen einen, roie abraufen.
aufräumen, roie abräumen 1. 2. Der Oiaumauf, ber
gerne aufräumt; befonbers ironifd), alfo: ber gern in Unorbnung
bringt, aufräumen, 1} ijerautfncbmen; 2) burd) Jperauönebmen
reinigen, einräumen, bineintbun , geben. 3efamenraumcn
(zfämrama^) etroai? , jttfamment&un, in Orbnung bringen; j. 93. bie
Jpär, componere capillos; fid) bereit macben, anfd)icfen. Darfst
di' fehef bald zfamrama". Der Oiaum (Rani), 1) feie Jpanblung
beä entfernend, 2Begnebmenö. einen redjten Kaum (©rfff, «ptlfe)
macben. 2) roa$ entfernt, roeggefcbatTt roirb. (Kaum: Act, 21 b=
räum, U-ttatb, ©dmtt. erbe. (Die l)eroifd?e Oieben^art: ,,©id)
mit Rüm bebeefen" rourbe — befonberä ju 9iapoleon$ -3e't — am
Ober = DH)eln niebt obne ©runb febr jroeibeutfg aufgelegt.) 3) Ort,
*P(aß, ber burd) 2Begtd>arTung »on etroatf fiep gcroorben — befonberä
ein autfgereuteter ^(aß — roie öicut, (Hieb. \) bcfUmmter <))[aB,
ber etroatf aufnehmen fann; ber JpeusOiaum, j?eu = 93oben in ber
©cbeune; bat gana abftraetc [Raum (gl. a. 109. 150. i. 926 ali
Ableitung »cm Adj., uub rool fem. rümi, rümfn; agf., UU, gotb.
rum) iii niefct eben vclEemäjjfg, unb roirb lieber burd) <piaß gegeben,
©eraum, Spielraum, *D?uf;e. „Da ibr ©eranm genug gabt."
©em. Oieg. eijr. IV. 211. geraumä (gräms 0.<pf.) adv., roelt,
geräumig, geraum fig (gramsi) adj., aufgeräumt, mnnter (Jpauf er),
(Drgl. bd)b. geraume $eit, aber aud) bat agf. rpmet, locus,
spatium). gcraumlid), „ba$ man von einer ©aul jur anbern
geräumlid) feben möge." 2ori 2ed)=SK. 389 (gl. a. 270 carümo,
oportunus). Da6 ©eraümt (Grämt), plur. bie ©eraümter,
auögebauener töicbtroeg im SBaibe.
SRaum Stern 85
beraumen, f. b et amen.
2)et üidum (Ram, fd)iDab. Räm), ber 9)?f(d)JÖiabm, bie ©abrse,
f. ©ramm. 171 ff. Sue^cr, fauterOidunä. „Oxigaliium,
9» i l d) t a m." Jpbn. Voc. v. 1445. 2)er Oi dumf oeb, 0? d«m=
©trübet, ©petfen mit ©abne bereitet, rdumen (rämo), tjott
ber Wild): ©abne anfetjen, f<bott. to ream. o* gramote Mj.1i\
Wild) mit Oiabm. abräume« ik Wild), bie ©abne ba»on ab*
nebmen. 5lnm. Jür cremor (lactis) gilt im Oliefterf. , f)otr. r o o in,
agf. ream, rem, fetjott. rcam, i£t. aber riömt, in ber 8d)t»eij Gört
man neben Rom, wenn ia) mict) redjt erinnere, and) Rum, unb für unfec
Raml (f. Kam), Rümo, Rümolo , ivaö bie •öeftimmung beö enjenrlictjcn
SSoeatbeftanbed (ob Dtäm , JKöm , Stium , ober gar 3t a u in , b. ft. a. <Sp.
.91 um) fdjnnerig mad)t. Xer «Begriff betf tveg^enemmen tverben jvönnenben
ober ©offenben liegt fomof)l tnSiäm ala In .9t a um unb.9\äum; elfterem
ftef)t, ber <8ebeut. nad) , im 2(gf. forum, im §61. gar forim fuligo jur
©eite.
£)lc Olem, a) mitunter voa6 bie 9? am (». m. f.), b) ©efiell t>ou
Seiften ober Brettern für ©efebtrr, QBerfjeugc :c. <Bcbü0cl = ,
Äocbleffel- :c. (Kern, c) (nad) ». .Socbfkrnfelb ©aljb. unb
Verebt. H. 578 im <pinjüau) £enne, ©djeuue, (gurftö dauern -.eituDg
1819, 9?ro. 34) „£cnne = Ralfen," (nad) Jpufcner) SBrutfe. d) Jpeu=
SSoben in ber ©d)eune, Jß e n « 9te m. e) Jade, ©klinge, bie man
«Bogetn flelir.
„Daä er tecferltdjen cbau
unb fd>on gen ir gep.ireu
r>nb rool bec jeit cban fdren,
roa ii im lau ff et in bie rein (in bie ©d)l(nge),
fo mad)t er ir balb »tberjdm
all (anbere) man vnb liebet fid) allain." Cgm.270. f.l48.b
„«Bogen, Oibem unb ©prinfen (teilen" ift in einer rcir^b. £>erorbn.
». 1559, toxi fleine 2ßalbiuerf betreffenb, verboten. 2>iefe SBebcu:
tunken finb frbroer unter einen J>ut ju bringen. Unter bem begriff
beä Jpebenä, betf S?<xltcn6 in bie, tu ber J)et)e (f. rama unter
OJ a m) tonnte vtellelcbt an i>a$ gotb. uäiftramian (crueifigere)
gebaut werben, nulcbem 2öorte inbi-flen 3. ©rimm, ©. 125. S44
ber b. 0ied)tß = 0ltt., bie bteber niebt minber pafjenbc 93tbeutung
figere unb 2}ertr>anbtfd)aft mit bem tüc^timotU adrhamire (nad?
3l)m, befefttgen, firmare) einräumt. SSrgL etwa cud) b&6 HU ram = r
fonis, rem« conforfarc — unb bjg alte rdmen ff. berdmen,
roomlt gewobntid) iencö adhramire jufammcn^cb^tJfn wirbj. 95rgt.
oben ©. 82 Oi dm.
r e m e n , a) fiel) r d m e v. b) remen, einremen einen SSJagen
(ibn bemmen ) mit ber JKem fetten ober bem Oi e m - B d) u b.
atfebaffenburg. ^Brgt. rammeln, Oiamm unb Oiem.
remen, geremte Jpehat, f. rennen.
86 9lem SKeim
rcmmeln, a) 6. 2B. roag rammeln, b) Oerftcn temmeln
(Scbroelnfurt, 2er. ». $t. V. 689), (!e ju ®rüf?e ober ©raupen
macben. (33rgl. renbeln, rennein, teilen, rollen, rebeln,
unb vielleicht fclbft Oilemlfd).)
3)et Oieim, .Otetmct, Seltnen, a) (elcbter Ötelf ober Dunftmeber-
fcblag, wie er ft'dj Im SBlnter an ben feigen ber 33dume, an Jpaar
unb2BcHe, an2Bdnben berplmmer u. f. f. bemerfen lajlt. (a. ©p.,
agf., 1*1. brtm pruiha.) b) »vcl^ltdjcr 2>«ft an einigen Obflarten,
alt ©d;lebcn, groetfdjgen. c) ((HottbaD toai fiel) ang ©efdjlrr an=
fodjt (f. Diamel). ber einten, »errclmen, mit CKelf über jleben.
•ßäm fän' vö'reimt. relmeln, anrelmeln, berelmeln.
„Dem menfeben beteimelt fein bart ober bar." Gonr. ». SOfegenberg,
Cgm. 589. f. 30. @p. 2B. „2Benn tu ben jroelf 9?dd)ten ble 93dum
relmeln, gibt ä oll Objjt." 3m b. 2B. fagt man: „Da bin I
zua-r-i ober ä~-l<emo~-r-um af" GTeim'lte (fel)lt ein Subst. fem.,
boci) nt$t 9)?Üd)? cfr. Dictum), td) babe ml* felbft betrogen, In
©djaben gebraut, bin angerannt.
2>et Ölelm unb ber Dielmen, rote b*b. ütelm. SR. 21. : Heim di',
odar I fris di' ! SSiefleidjt liegt ber nad) ber ic^igen ted)nifd)en 93ebcu;
tung beö SBorrcs' btot- ftgürttcf? genommenen .Xft. fid) reimen ju etivaö
nod) bte urfprünglicoe beS alten Slblautuerb» geriman contingere (ötfr.
h. 2. 26) ju ©runbe. £aju fr-mmt ber> cbenbemfelben (2. 14. 239) ein
abgetötete» irreiman in äl)nlid>eni ©inne »or, and) bitte unfre a. unt>
bie agf. ©p. ned) ein anbere» abgeleitete» riman numeraie (gerimit
numeratus, lat. Wattf). io. 30, MM. 160, Otfr. l. li. lo*) unb ein
Subst. rirn numerus, agf. gerim cornputus, calcndarium, in festerem
Sinne nod) iel. rim. Gl. a. 154 flcf>t rima summa. — £jfi inbeJTeit
bic rima , rime , niua ber füblid>en eurpp. @prad)en , bem ICcrt unb ber
&ad)e nad), gerabe beutfdjen Urfprungs' fel.>, i|t nid)t ltMhrfdjeinlid). £&$
Obc germanifdjer SScilfer war für bie «ffiieberfeftr gleicher 2lnfangö s SonfO:
nanten ber wichtigem «IDbrter gefdja'n't unb burd) üe ergeljt (eine Urfdjei:
nung, bie mit bem fprineip ber nod) im gotf)ifd)en Xialeft lebeubigen Die-
buplicatten ber ^räteritaiformen jufammen&angen mag), nnüljrenb ber frei)
ltd) fpatcr aud) norbtvä'rt» gebrungene 0feid)ffiing ber 53ocale CHiTcnanj
foivotjf, oXi eigentlicher ©Plbenreiin) »om finnlidjern ©üben ausgegangen
unb baf)in jiinädjft burd) bic 2(raber gefpmmen \i\y.\ möctjte. SSrat (JonbCe"
Histor. de los Arabes cn Espana, prologo p. XVIII.
2tud) ba» Sansfrit reimt, unb jtvar ben jiveiten 3u^, wie wir ben testen.
So war biefer <2prad)e bie 2l(literation nid?t fremb. Selb|t im Cbineft;
fdjen fommt ber .9\eim oor. ©0 gut ft'd) nun ber 2(u»brucf ,9letm au4
ben angetii^rten altb. Portern erfia'ren liege, würbe id) bed) aud) für i^n
lieber füblid;en Urfprnng, unb (fntilellunq ber rima auö rythmus, qv&uos
annehmen, um fb mef)r, ba im ©lawifdjen ro'trtlidj ncd) Pföfia f. für
IKeim gilt Tic (Jintljeilung ber SReimc in ftumpfe (männliche) unb
f f Inge nbe (njeiblidje), r üb cen b e, fdjnurrenbe, fd)ullenbe
Dletm Dltem 87
Dteimen, @<f)rag<9Uimen k. unteu ben 9)?ei|terfuitjcrH f. bt\) 3B«8fn*
feit de civitate Norinber^a p. 5l9 ff.
reimen, f. räumen ftatt raunen. © e r e i m , in gereimt*
tue 16, fiel? rennen.
l) ber 9i lernen, 9Uem (Roam^, nuc l)d)b. 9ilcmen, (a. ©p. riumo,
riemo, agf. reoma, aber Hl. reim f., felbfi: fianufd? remen').
2)er @d)nuer = 9tiem (Selmüarom) über ben 9)?ieberlafj unfrer
£anb = unb ©tabtfrauea unb 97?dbctjcn fommt mot fanm mel)r Ali
eigentlicher, b. t>. leberner, Oliemcn vor. £>er rücfriem, öiücf:
grat. Cgm. 700. f. 87. (Salenber v. 1483. Cgm. 120. f. 19.
„Succidia, gefallen 9i lernen von fd?>velncn slelfd)." Voc. v. 1618.
2)fe 91.21.: „93relten 9t Urnen fneiben au* anbcr beuten 2eber"
fcfeon bep 23r. 58eri)tolt. Cgm. 632. f. 94. SSielleicbt i;> mit Mefem
JlelfdjerrXerminu^ verivanbt bie 9T.91. ©eibamcrä : „(5$ gebt an
bte 9t lernen;" einmal aber: ,,(*i ael)t an bat 9iübmen" (ans
(Sterben). 9ilemenfled>en, ein ©lücftffpicl (ben ülbclung befd?rie-
ben), unb fcbon im Slugsb. ©tabtb. (ffrevb. 5) vorfommenb. S?ay
©erlern, roofür be$ Surften Oßappenmeltfcr ju forgcn Ijat, in einer
9Ced)n. ». 1392, $repb. ©amml. II. 109. 2)er 9i iemer, OUemerer,
9tiemen[d)nelber. Wiemercr unb ??ejHer. 25er ©elf =SHte=
merer, ©afenmeifier, ber juglcid) tpeljjc 9ttemen ju 2)rlfd)eln ic.
verfertigt.
2) ber Oticmen, Üuerbolj im -IßaiTcfbau — fiel) 9? atmen.
(Weberf. t(t 9icmen, gl. o. Sil rlcmo remus.) 2)er 9? lern;
llng (Reomling), «Brett von 2 gott 35lcfe unb 15 ^oll Steile.
©enerale. 0. 1768. tüi. v. 1616. f- 764. „jpoijpfoften ober 9iäöm=
ünge." 9J?«ut&=£rb. v. 1765. „rlemling." Ms. 9. 1500. «Bon
9iam unb 9Um jtel)t Inbeffcn uufer ©ort, bem SSocal nad>, ab.
3|t, »vle e* fd)elnt (f. fr legen), ein ©ed)fcl ä'.otfcfcen te unb ei
annehmbar, fo fann Giemen in feinen beiben 23cb. mit ÖUlmcn
jum alten glrtman conti ngere gehören.
9liemifd> (Rcamifch), ölemffd), 9i6mifd), »üuöbntcr ftfr bat
9loggen = 9)?fl)l von ben jiven eritcn ©dngeu, alfo ba$ befte, von
fiepen mögliä/ft reine, ober sBeutcbSCRebt. 2>a$ 9üemlfd) = 9)?ef,
ober aueb, Motf ber 9Uemlfcfc (wo vcrmntfytfd) 9ioggen l)lnju=
verjtanben wirb). „2)er römtfdje 9iocfen, b. i. b<x$ $8eftc vom
9iocfenmebl." ©emein. 9teg. £bron. IV. 91 ad 1501. 9Uemifd>
«Brcb. 3m 2lugtfb. ©tabtb., 2Bald> p. 74, (Cgm. 559. f. 18,
Cgm. 560. f. 13) fommt vor: „pdrotelt aber er (ber Rentier) ben
roggen bnrd) alnen romlfcfeen (remifdjen, ricmlfd)cn) beu-
tet" Dcmnad) fdjclnt bat 23ort eigentlid? eü; Adjectiv ja fe»n.
2Wein ble elucntlldje 35ebeutung beffelben i|t bunfeL Q4 fommt bajit
au* vor ein 33crb. rlemtfthen, 1) Wlclil von biefet ©orte berei=
ten, ee beuteln. 2) ben Sttü&lftf In jur Vereisung (oldjen S&ttMet
in ©tanb feijen. „%n ben Drtcu, ba man b«^ öfel an ber Q??ul
88 3lom
nit peütett obet tomlfdjt, fol bet SUrülIner umb ben brltten
taii mcr mel, al$ betf Äornä geroefen ift, antworten; aber an ben
orten, ba. man pflegt ba$ mel an ber Wiül je peutln ober ro^
tnifcfceu, ba foll am jeber 9MUner »on 6 9)?e&en gutä Äorng
neuntbalben meften 9)?cl unb anbertbalben mc^en Äletb — unb »on
bent geringtftn ad)tl)alben meljen 5)?el unb jwen me&en Äletb ant^
wurten." OT.Ötb. o. 1553. f. 142. cfr. g.fö. p. ie-6. f. 635. 33e=
tanntüd? gefa?al) baä 23eutetn erjmals pon JF>anb, uwb erjt um 1487
fiteng man an, bajfelbe gteid) burd? bat «D?ür>ln>crC üerrldjten ju
Iaffen. (cfr. beuteln.) „3ur 33eforbereng ber <J>ecftjen unb Selber
follcn nad) ©eftalt ber SDtublen ain, jroap, brep frain ju bem Semmel*
meel auggeromtfd)t fepn." „@$ foll ein ieber ©dnger brttteltbeil
dner Güen bicfl) unb na® gelcgenljeit unb »otturft auäger&mlfd)t
fepn." alte SOfü&lorbnung 31s. „2£aun ber gaufer nt#t gefebränft
ober geremifebt ift, alfo bafj er falt maljlcn fann, ift bie ©träfe
34 fr. 2 bt." gj?üf)(:3nflructlon SÖagner 2. u. £. 93. H. 99. 3n ber
9?euburg. SDfü&uOrb. bep @bltngenfp. de jure hofmarch. @. 127
flebt, wol feölerbaft, jwetmal: „3fr ber spobenftein ober gauffer
ntd)t gefebrenfjt ober gerdnltfd)t, gercintfebet, bafj er falt
maljlen fann" — 3D Er. 3n einer Ijanbfdjrtftlidjen o.pfdlj. $0?ubU
örb. p. I6il: „2Bemt ber Oberftafn ober gauffer nit gefd>rencfl)t
ober geremblfd) ift, bat er falt mablen fann/' (Bav. 4° 4i7d).
2Bol junddjfi wieber oon bfefem 93erb finb bfe2iusbrücfe: geriemf fd>t
9Kel, geriemtfcbtcS 33rcb. 9J?an bort aber aud>: greamifch
gtfel, „geremtfebe 93tott." Proba de a°. 1583. dt gilt bep
ben Füllern ber 2luöbrucf ber OUemifdj au* oon ber Äerbe,
ötinne ober $ttae, bie in ben @tetn, mit bem fetnetf 9)?ebl gemafen
werben foll, gehauen werben muß, unb welcbe anberrcärtä ber
Stümr.icl beifit; Cum 33remen ift Oldmel eine fieine Diinnc,
prd)e, Oiillc). „@epnt bie SKemif\ft (im 9)?üblftefn) lenger alö
7 jjol ober tiefer cli 2 3ol, gibt jebeS SSterteljol (Straff 15 fr."
„3ft ber Üauffer ein rampfen büner bann 1 ^of , bat bie 9Umtfd>
fo flein fcpnb, bafj ei nit ließ malen fann." alte 9)?ül)l--C>rb. bei)
<5l)ltngen^berg de jure hofmarch. ©. 126. & ift bler bat 5Bort,
nad) bem diteften «Beleg , womit bie gegenro. 5lu^fp. übereinflimmt,
mit ie gefefcrieben. @o lange bie ©runbbebeutuna unfieber ift, bleibt
jeber aiblettungguerfud) miölid). 3d> b\abt »om flarciftfen rubati,
rybit' (l;aucn, cfr. üiabüfcb «nb Diamafd)) Uä jum Ul. rtomt
flos lactis (cfr. fleur de farine , the flour) gefdjWatlft.
OJom (Ram, Rom), bie SBelfftabf, (a. @p. öiuma unb $onte).
Ä;nbfrn fagt man von mandjem Dinge, befjen ibnen auffallenbe 2lb=
»efenb,eit man ntebt ndber etfldren mag, eö fep auf ober nacb
Ovom geratfet, befonberö von <pcrfonen, bie in bie 2Bod?en ge--
fommen/ (in 2lfd}affenburg) »on ben ©locEen, bie an ein paar
fcagen ber G^arn»od?e nid?t gelautet werben; im ©ct/crj audj oon
3lom 9*um 89
einem gefftlfdjen Jperrn in bem $all eines ndcbtlicben $efud>e$ &e»
ber roeibl. Dfenerfrtaft, ben man ibm etwa jutraut. Die {Rom:
fart, (d. ©p.) ^ilgerfabtt, a) ad limina apostolorum nad) OtOrtt.
„@r foat ein 0t om fart au^ridjtcn." ©ent. Oteg. £br. ad i45i.
2lmb. Olftcrt p. 1580. „Dieroeil St. jpaimeran was auf bem JRom^
roeg aU ein spflgram." Gbron. bei) 'Jrepb. I. 15. b) nad) jebem
anbern 2Ballfabrt$crt, bn jur $eit ber rcmifd?en Jubiläen vom v$abft
au* anbern Äird-en ber Gbriftenbeit aleid) geltenbe straft te»cretegt
roorben war. ,,2BaS ein Oiomfart jn 9)?ünd)en, ba fam ©refj gelt
babin." öfelcl. 6JG. Da3 ital. romeo, fpontfcfce romero (<püger),
romeria (2B«llf«brt) tft rool eben fo entftanben. Die Ilomani
tributales, tributarü unfrer ulteften £rabttiortfurtunben (j. 53. Canis.
ant. Iect. II. 488 seq., vi. U48 seq.) roaven »ermutbltcb Ü6crMeibfel
ber frühem (atintfierten 3?e»6(ferttng. *2Saö mag root iHocntin meinen,
roenn er, in SSejug auf alte beütfdje Siebter, ben Oluebrud brauet:
alte 9tömer? ©. I. £b- ©. 4-16. Sie ©teile beißt in einer alten
£.©. ber aiü.Gftr. f. 581» : „<SMf* alt Ötbomer, oorau* 2Bollffram
von <£fd)enbad), ber (üling^obt tmb ©djaber :c." cf. ©. 85
rumere, ©. 90 ruomärc. „Otumefdje ebraut, beta," Voc.
D. 1419; römifebe Äole, brassicä," gl. o. 471.
,,0i6m erle, modiolus, parvum vasculum potorium ," Voc. V. 1618;
bag Diminutiv beö bod)b. Körner, tveld)e£ fonfl in unfern @egen=
ben unbefannt ifc
„rommein unb über bic ©fangen (klagen" unb brgl., in einem
Nürnberg, latent über Me $ed)tfcbule (v. 1625) verboten.
Die, fpdter: ber 9tumor(u-i Romor, Ramor), Otaufbanbel,
@d)ldgerep, Tumult. SJ.föcfct. v. 1616. f. 695. 724. 801. 816. Cod.
crim. v. 1751. I. £(). 5. g. 10. §. är. 2l)b(. XVI. 384. 9lv. £l)r. 101.
rumoren (ramom ü-u) vrb. n., (Haafbdnbel, Tumulte anfanaen.
barb.lat. ramare. Der Hiumorer, ber bk öffentlich^ iftube flott.
Die Dtumormacbt, ter Oiumormaf fter, bie Dtumorf neebte,
ebmal« tva£ jeljt: $oliceproacbe , ^olicepcbef, tyolfccpbtener.
1) ber Otummel, itaf. Ja ronfa, franj. Ia ronfle, bie $abl ber gtcfd)=
artigen ÄartenMdtter tut Biquet --©plel, bie ©equenj. 9t. "U.: (St
verflet ben öiummel, il eonnoit sa carte, er tveii ft'cb ja fei;
nem 95ortbell ju benebmen. rummeln, vrb. n. branbeln unb
rummeln. Ädrnten. 2) ber SR u m m e l, im ©cberj ober »er=
dcbtlfcb: ber Vorfall, Jpanbel; befonberä larmenber 3irt, brt £umulr,
&tie»ittm. Der baprifebe Dtummel, ber baprifebe Srbfolgefrieg
v. 1778, roobep ei befanntlid) of)ne @d)lad)t abgfeng. „a (JprolcrO
Sieb im 5ratt}ofcn--0iiimmel 1795. " Da« ©erümntel, @e=
tümmel unb ©erümmef, ©rümmcl unb Kümmel, ©e=
rtmpet unb ©etimpel (81t). <2br. pnss.), Ä*le#*Gtrm (nad) bem
UU rumba fastus, procella pieüeidt au^ rumpeln entflanben).
3) ber Otummel (Jranfen), bie ©elb^Ototte.
90 SRuem Slam? SKettip SRumy
2)er {Ruem (Ruom, Raam), i) rote bd)b. {Rufern. 2>od? in bfefer
23eb. mlnbcr »olfgmdfjig ald in ber folgenben. 2) spralerep, gloriatio.
«D?tt JRuem, jactaater, Voc. r>. 1618, roo&tn ble aud) l)d)b. SR.fl. öne
{R U e m JU melbCll ; (a. ©p. l)ruom jactantia, arrogantia; clamor,
UU rem clamor, vox, neben forö$ für laus), tüemcn (riama~,
rVamay), rü&men («. @p. liruoman; agf. fereman clamare, täl.
tüma verbis efferre). 2Me Öiomer 2h>entin6 (f. oben ©. 89/
I. £f>. @. 446) ftnb »telleicfct eber {Rüemer, tyraler, ble 5Rüe*
mar ©udjenrotrtä , ruomdre 2Baltt>crd 41. 25; bromari jaetans,
gl. a. 285. berüemen (breamo\ pfre~ama~) — 1) ffd) b. , glo-
riari; 2) d. £anjl.@pr. crn)d()nen. „oft berühmte, mebr bc=
rübmte ©adjen." berücmt (breamt), berübmt; roor/lbefannt,
angefeben (auf 53Brfef = 2Ibbrcffen an Jj>anbel*(eute unb brat.), 3. 98.
„J?rn. .Saut, berübmten @d>reibmaterialienbdnbler in OTüncbcn."
uerrüemt, mte berücmt. „uerrübmbt macben," illustrare.
Voc. v. 1618. 1)Z$ {Rüemfel (Reamfl). o Reamfl macha~ r>on
etroatf, ei übertrieben unb ungegrünbet loben (Dtfr. IV. 6. 70,
gl. a. 504. i- 365 ruomtfcÜ jactantia, arrogantia). 3d) finbe
gl. a. 582 ein Adj. untlleruom voti compos. 25fefj ift rool ein
gan$ anbrer ©tamm, bem glclcbbebeufenben agf. »i^bre'mig unb
bem einfachen btemig compos entfpredjenb.
3)er JRampetf Oilfcbaff.) , geringer, faurer ©ein. ®. {Rappe*.
Die „Oiemp" (faljb. Oibtenau £übn. 338), Jpltfdtfuf).
tumpet, Adj.
Rlaa" bin I, ilaa~ bleib I, grous mag I net wer'n,
Schö~ ruropat, fchcT pnmpat, wia d" Has'lnufs-Kern.
rumpate ftumpate , adv. , mit ©tumpf unb ©ttel, am iRbein: mit
JRump unb ©tump, nieberf. rump--fiump.' Sllfo rool pon ber
meljr nieberb. Jorm CRump für {Rumpf. 3)od) fann rumpet,
wenn ei eben fletn bebeuten foll, su ©udjenroirtö rumpen
(fd)tumpfen) geboren-
rumpeln, ein eumpfeä ©erdufd) madjen, ftd) mit tlngeihim beroegen.
hin-, her-, aussi-, eini-, durchi-, in d Höhh rumpeln. „25er
ebrle ÄuntE 'llrtu^ torifdjte mit ben aubern, rumpeln unbe roanbern
mufte er mit in bin unb ber." .tpeinttd^ £rirtan 2904. einen
antumpeln, anfahren, um = , ni ber rumpeln (im Saufen unu,
niberroerfen). einen rumpeln, itjn jum heften baben (oieüeldjt
vom {R u m p e l n ober Jp d n f c l n ber ^Bergleute genommen). 3d)
merN fefcon, <lae grumpaite Hiasl war I, td) JPttre ber 93etrt>aen<;
(vom ©djroeiue) coire. £>aä {Rumpeltbier, bat mdnnlicbe 3ud>t=
febroein. 2)er {Rumpier, bumpfcö <§erdufcb; fcbnelle einmalige
33etv>egang, 2lnlauf. a*n Rumpla' taa% macha", Xai ©erümpel,
©eldrm; «Uerlct) aH unbrauebbar burebeinanber geroorfence' Spant?
gerdtöe. Sie Oiumpeltammct, ber SRumpelfaflen für »er^
Ülampf Dttmpf 91
roorfeneä ©erumpel. Sie Otumpelmetten, nai „tyumper-
metten." Die Dtumpelnacfet (faljb. «Pangau), (Jbriftnacfet. 3n
ber Ofumpelnacbt pflegen bie Wäbcfeen iljre 2tett}abcr mit bem
Älojenfdurjen (etncm ©tuet Älejenbrob) ju befäenfen. Sputa.
338. £ie öcumpelfuppen (gfdjtelgebirg) , erfte ©petfe, bie bcr
ffiocbnerimt na* bcr ©ebuttgarbeit gereift wirb. cfr. Oiummel.
Die Oiumpumpel u-u, ©pottbenennung etneö alten 2Beibees.
cfr. Otunfunfel unb Kumpel.
£>er Oiampf, Kämpft, Wamft (Ra'ft) , a) bie Oiinbe, befonberä
»om 93rob; ber auf ber bem ©dmitt cntgegengefefjten ©citc feine
föinbc bebaltenbe erfte Slbfcfrnltt ober leBte CHeit eines Zübei. &
Raftl Broxid. b) Saumrtnbe altf @efap bienenb, anberrcarttf (Kurnpf.
„Kampf, barein man erbper llfc." Voc. ». 1482. c) ^ibfdjnitt,
truneus überbaupt. „ranpbt truneus," Voc. ». 1445, vielleicht
junäd?(t ber Ovumpf bei menfeblicben £eibe$. Sa* biefem ledern
2Bort entfpre<toenbc UU rumpr gilt für podex. d) otanb uber=
&aupt (gl. i- 114 ramft labra, 825 rampbt cantus). „%ix ten
(Xanfften bei £obe$." £>ruce r>. 1697. 3n einer altern «J3?ül)U
befd?au=Crb. beipt ee in 23ejug auf bie 9}?ül)ltfeme: „3$ ber £auffcr
ein (im?) föampffen bünner bann 4 jM," wdbrenb eiae neuere
fagt: „SBann ber 2auffer »on Oianf bünner i\\ M 3 ^olf." «Wir
bleibt bie 5Beb. unflar. @. rimpfen, aai beffen 2t«rsgcj>4 ^fe 50n
Ottnbe gfemftg natürliib $u fliegen fdjcint.
2)ie Kämpfen, Jpautfrourj, sempervivum tectorium.
rampfen, (93aut) raffen, 93on einer ©fd)el, bie niefet gut febnetbet,
fagt man, ba$ fie bat ®t<xi, b&i ©ctreife nur rampfe. 2>rgl. b.
f. unb r am f eben. 2)ie Kampfe l, babfüdjtigc >perfon. b. 2ß.
rimpfen, (a- ©p. rampf, gerumpfen), i) eine Kiße ma#en,
aufrimpfen, aufrißen- (Gl. a. 525 ijrfmfit, terit, b<xi Kim=
peln, ^bne einfagen, ber ^.ammmaetjer rotro al$ mebr nleberb.
gorm bjeber geboren.) 2) a) jufammetijte&en. „2)a$ Unb ftd) rot
ber l)if?e ju bea eften rampf." ,,©o ercbücEet ber füfe regen bat
gerumpfen Ift gelegen." Cgm. 270. f. 213. „@in SBurtn, mann
er getreten wirb, fo r impft unb nunbt er ft'd), rote er fann."
©elbamer. „Abominatio, ein unroll alfo bj ft'cb einer rympfft,
alö iüolt er ffd> Irecben." Voc. «Kclber. sec. XV. Contractos
(frigore remiges) gtrumpfan. 2)lut. II. 348. .,© e r u m p f c n,
nai im bie baut jn ben Klben." «parctfal. „faf, bleid? gcrunpfen
unb tat," 2)iut. II. 133. „du gerumpffen antlu§." Cgm. 311.
f. 46. ,/illtern SSeibcrn r impf et (wirb runjlld)) ber büd)."
3lftb. 2ß. III. 165. 2Me ©tirn, bie 9Ufen rimpffen, in
Oiunjcln iufammenyeöen. ,,T>ei rimpbet fiel) rdl manic brd."
2Baltl)er 75. 31. (Gl. a. 507. 547. 1078 rampl) caperabat, 1075
gtrunfan rugose).
92 Stumpf SKamf «Kemf 3Kumf 9tan
rumpffcn, run$li*t macfeen. „?D?lt rumpfung ber nafcn per;
ni*tfgen, subsannarc." Voc. scc. XV. ©egiättete Saf*e ic. »cr-
rumpfen. ßig.: ein 3)?äb*en ums' rumptV, eä ungebü&rlt* t)er=
umsieljeit. SSrgl. tum feit.
r a m f e n , abramfen einen (£).<pf. granfen) , il)n auöf*elten,
corripere. ©er Oiamfer, 2Jcrt1)Ctö (ital. rammanzo). ©te, wenn
fte nubt antf bem franj. ramasser entftellt ift, rcol ibentif*e Jorm
rantfcfcen, (Obrm.) raffen, corripere, z-famramfcirn , jufani:
mentajfen, auä Jpabfuit fammeln — bat s2tbnlt*feft mit tem fdf.
fyrammfa violenter arripere, bvetttttta unguibus arripere pon
brammr pes ungulams. sßrctf. II. 110 gremfen, gremflg.
Der OUmfer (£>b.3far), allium ursinum L. , Ofamfel; agf.
bramfa m.
„®eremfl lora, peribolus," Voc. p. 1618. „®eremp ber ftegen,
gen^en, creferen, lorica." ©afppobiu«:. „Untere Jj>au?flur, bte neben
ber £bür ein groM bolterneS ©itrerroerf Ijatte, tpobur* man nn=
mittelbar mit be? (Straße nnb ber frepen 2uft in Verblnbung tarn,
einen fol*en Vogelbauer, mit bem »iele Raufet perfeben waren,
nannte man ein ©erämtf. Sie grauen fa^cn barin, um ju näöen
unb &u fbiefen; bie .fioebin laö ffyren 'Salat; ble Barbarinnen be=
fpracfccn \i<k von baber miteinanber, unb bic ©trafen gemannen ba=
bur* {n btt guten *ja\)ttieit ein fübllaje«? ^tnfeben." ©oetbe „ftu^
m. Sel'cn;'' glei* "anfangt. ©aä Ärembö ber <p.<p. graneifeaner
ju 3)?un*en (@. II. 2b« 386) wirb tvol ehpatf Üibnll*etf, obf*on
minber $reunblf*e£, geroefen fcpn.
rumfen, rumfein, vrb. n., »on <J)erfonen: f*erjen, ft* mutbrofllfg
balgen ; pon 6*»pefnen, Jpunben, Taljen: na* ber Begattung per=
langen, ft* begatten, cfr. rumpeln, rümpfen.
£Retlje: £Kan, ren, ic
ran (räv), ranig (rani, rä^g), fcblanf, f*mä*tia. a" ra"a Bürfchl,
Deonl. „g)?el*lfeb?* foll lang, ran unb roolgefurbt fepn." $ion=
le'*n.<prcc p. 1580. „Dein leib fft ran; gar u>ol «etan [ten bir
beia brufr." gjfufcabfor. 3n ber mitt ift fte g er an ig. Jfpanö @a**.
«Norf., Jpoll. ranf in berf. 93eb., agf., engl, ranf fprtefcenb, üppig,
ftolj. 3* serrnutbe faft €nt|lellung unferö ffiorteß au$ einer Sorot
ranb, f. b. f. unb ränblg.
©er Ran.-.- unb ber Ran1 (»aur 0.2.) , baä CÄanf = Äorn, franfbafter
2ln3rou*6, bet ben ®*n>eincn befonbertf bep großer Jpiße im ©aumen
auffibrt. 'an Rana' löf-n, baS 9?, &erau*f*neiben. (23telJel*t
na* ©ramm. 108. 447 beffer Dianben, womit na* 441 bat b*b.
3fan SKain 93
SScrt alä 0?ang = £otn ubereinfHmmen mürbe.) ©. b. f. unb aucb
Otonen.
Die Oiannen (Rano"), beta vulgaris rubra L. , f. Ol an b et!. (53tgl.
aucb (gerann neben ®<br«nb, ©enn neben ©enb.)
t«in (raa% opf., fäwdb. rar, Jranfen rät, re), Adj. unb Adv.
l) roie bcbb. rein, bod) in biefem «ginne, roentgftentf in 21.55.,
nf*t eben »olftfüblicb unb burd) («aber erfeljt/ (a. 6p. breinf,
{$(. btein=n, gotl). braintf; im 3lgf. fcbelnt bat 2Bort gefehlt ju
haben. 2pe'£ rein ft'ebt febr unfäd/ftfd), felbft buä boll. repn,
nieberf. rein febr unnieberbeutfeb autf, rodbrenb bod? ba* bep ©rimm —
b. 0?ed)t*-3Ut. @. lio — alä bevba pura naebgeroiefene franfifdje
cbrene = cruba für fein Dafepn fprid)t). a" raa's Kaibl ift ben
gtfe&gern ein .Salb, b<xi niebt mehr faugt. 2) (O/jnn) fdjmäcbtig,
gracilis.
(SStal „gan$ bleid), fcbrcarfj, bürr unb mager,
g er apnig, bünn unb hager" bep J>. ©acb£.
Sollte l)ier blotf eine SDcrmengung mit ran flatt haben.) 5) Adv.
a) bepnabe, faft; b) nabe, fetf, biebt, genau, ganj unb gar, febr.
(Jr ift ras" 15 3ar alt (faft), Obrm. Haft no' zwuo Stund rao\
baft nod) rool jroep ©tunben ju geben. £Jpf. Ms. „Me venfter rain
iu tbun" (wobl oerfcblie^en). ©djulm. Jpueber Ms. ». 1477. „rain
pro febr. di ift rain falt, alias fefnblicb" (falt). >ptafd) 1689.
rain pergein (Cgm. 117. f. 129), Adj. von ratn unb parg,
barg (©ebroein)? „9)?ft rainpergein fmer, neue$ reinpergein
jroetnetf fmerb." unrainen, »erunratnen (d. @p.), »emn?
reinigen. „Die mnnbern 95ruber fagtea auf Äapfer ftrtbrid), er
wer ein fobomita, ober ba$ er USid) »erungeraint, ober er
fep ein fefjer." „»Bftbunratner ober .fiefter." 2.0?. Ms. 0. 1455.
(feiunrein ian, violare. 3fibor V. breinnan fr. breinian,
reinigen. Äero IV. «Sep Otfr. aueb reinon unb gl. a. 142
reinffon, purgarc 2$rgl. bie 2lnm. hinter ben $u OUin ge*
borigen 2lttifeln.
Der Oiain (Ra»~), 1) wie bcbb., b. b. ein jroifrten «Mcterfelbern un-
gepflügt liegen bletbenber ©renjftreifen; jeber Oianb eineö ©tücE 2an=
beä, befonberö n>enn er abhängig (7 (Jommunl rain ig) ift. ge
Oiain, ali Adv. unb tyrdpof., angrenjenb, contigue, neben. „Die
tiefer ligent anclnanber je rain. Dem »lief er >ü get je rain ber
«Krfer 35; je rain be* Ol. OMicfer*. 3e rain bei 9)?üllerrf pralten.
£e rain ber 2o." MB. XVII. 195. 226 ad 1470— 1487. XX. 193 ad
1419. „Ob ber mair bai gut von rain btnj rain geparoen bab,"
b. b« ebne irgenb etmai ungebaut ju laffen. fünfte SBauftiftfrage.
Cgm. 549. f. 55.b 2) ber mlttere ütbeil eine^ fdjmalen 3lcferbeete^
OBtfangä), roeldjer nod> jum Umpflügen (Sluöactern, 8lu^
fangen) übrig bleibt, roenn burd) eine <Pflugfal)rt bintodrt^ unb eine
anbete berroattö, ober bureb ba* fogenannte ab=, anratnen, beteit<
94 Dlatn
auf jeber (Seite befjelbcn ein ©treifen abgefdmttten unb umgeftürjt
ifl. 2lud? bau HU rein f. (vielleicht ftatt brein) bebeutet porca,
lira. 5) ber gegen ein 9>?oor ober gegen ein SBafferr, fcefonberä §fwp=
«Bett afrbdnglge Üfanb beä böbern fcerrelnä, Uferbang. (QSrgl. Selten.)
•Der 9Äo$ = 9lain pon 9)?oo$ = 3nnt«e blö gegen WooiSburg. 2>er
«ä # = üi a i n (X'ra^, wenn biefe 2luefpract)e nid?t etroa auf ein
mlnber pafTenbeö Qfbrain gebt), unb fpec'ell: ®alMd) = 8tain
(GaaüVraa-) , Oi 0 t a cfo - 9? a t n (Rodo'raa*) im 2.©. £olj. 2>et
3tmper = Dialn. „3luf bem ÖUpn bep ber 3fer je Dbernoergen, je
9Ubernpergen/ je @ngelfdjald)lng, je £aggolfüng unb je 3$manlng."
gfteldjelb. H. Fr. II. I. 153 ad 1319. „j}u Cberpergen auf bem
3farrain." MB. XVIII. 254 ad 1598. „spogenbaufen auf bem
3farratn." MB. XXI. 169 ad 1457. 2>er 2ecforain, f. 2orl'<
Urf. jur ©efd). bei 2ed)tain$. 15en für perfcbjebne Drtlldjfelten
porfommenben tarnen 2B a g r a i n (j. $8. bep Qltnberg , mit SSalb
bero?.d)fen unb burd) alte ©rdber merfroütbig) mödjte Id? au$ bem
alten 2(ppellatlp 5ßdg (fluentum) erklären, wenn überall baUv
SBafje t porfdme. Die öftere ©djreibung 2B a d) = r e i n alter Urf unben
fft nid?t bagege«. „Terminus qui 2ß ad) rein dicitur, sicut ille
Sißacferein tendit usque dum Treuina fluit in amnem Trauum."
Ä. <pUtpp$ 93eftdt.33rlef ber faljb. SSeft'fjungen p. 1 199. „De Danubio
usque ad 2Bagrefn." MB. XI. i4i. 143. I. 354. „S81 bei metei
reine." SSSernbertf SKarta 133. „an cineä flabe* reine." 2)iuf.
III. 98. 2)cr Q?ain-a5aum, Oiain = @tain afß ©renjjelcfeen.
2)er 3talngcno{j, beffen ©runbftücf an bat eine* tfnbern ftopt, in
"Bejug auf biefen; glurgenoffe. //Ob ft'cb, fefeatur pber anber ungelücf
begeben nmrbe, folle ee jm wie anbern feinen Dtainsen offen ge=
balfen tperben." 9Kel<fcelb. <£&r. ®. II. 187. MB. X. 283. 3eßt bort
man in blefem ©Inn ber 9)?ltrainer (Midraanoc), befonbertf wenn
ib,m ein OUin jur Jpdlfte mit angebet. rainen, 1) vrb. n.,
grenjen. ©eip&bnllcber ftnbet ft'cb, ba* Gomp. anralneu, angrenzen.
„33ep betsen negft berum anrainenben 2anbfcbafften." 2anbtg.
». if)ß9 p- 535. „T>afj bie ©pore ben anrainenbten Oluelenbcin
in ber <pfalj jue groffen nuj gerateten tt)etre." £btg. p. 1612 p. 218.
„Stnratnenbe unb inlenbifcbe Ärlegticmporung." ibid. p. 80.
3) act., d. ©p. (®runb unb 93oben) abgrenjen, tbellen. „2Bir füllen
bie J?ob nid)t rainen nod> fallen." MB. XX. 533. „2ßlr mügen
unfer @rbred)t auf irem @ut roeber perfefcen, »erf offen, perbepraten,
taplen, rapnen, npet; perdnbern." MB. IV. 393. „<?$ fott ntemant
üerfeßen, fauffen, »erfauffen, werlenr rainen ober fallen falner=
Ul." MB. II. 165. „2Öann man aln bolang (eine ^fitiang) por
ungetpiter unb fnee niefot gerainen modjt (bie ©emerfe ober 2anbe*=
grenjen por bem aBobmerroalb feflfeßen) 1392." grelb. ©amml. II.
lno. 105. (»ßrgl. ber iBcraln Im Sablfcben, ein früber einem ge=
Öorlgeö, bann unter SQ?el)rere getb, eiltet ©anje pon ©runbjtücfen.
9faritt Dfoutt 95
«UHgem. ^eftg. p. l S20. f. 968.) tt b r a i n e n , a) abgrenzen ; b) (O.tyf.)
Me beuben Oidnber eine* 53if angg afrpflügen (f. Main 2). „3301t
einem Stagniert ju atfern fttttt abratnen unb auöfangen 1 fl."
SSfltmaifter 572. auärainen (ein @ut), a) ei auggrc-njen, aufc
tnarfcn. b) bie ©renjralne barauä n>eama*en. „Daä bat benant
gut an pil enben auägetapnt ift werben, unb ganj in baS anber
gut gebogen." MB. X. soo. verrat nen, permarfen. Die 33 er-
rat nung, mehrere einzelne Selber, bie obnsefäljr na* einerlei?
5Rl*tung liegen.
tainen, raiueln (rärin), ft* ju einer, an eine tyerfon,
(b. ÜB- Dbrm.) jt* tbr nähern, an fte balten, anfd)miegen.
Räi'lts enk net a'fö z'fam ! Wos räi'lft dV denn o'fo zei-i
fön ia'? „Do ft ft* mit oaften gegfn g»t gereintt," cum jeju-
nando Deo appropinquabat. Gl. Winncrl. „De$ lanbtä <Xl\-
rainenben 23erberben fteum" (perniciei ingruenti oecurrere).
gbtg. p. 1612 p. 77. Der Oiaingartcn (Räi~-Gaa*tn, b. 2D.0brm.),
na*barlt*e j3nfammentunft von SDiannt- ober 2öetb$perfonen, mat
Jpaimgarten. »ntn. rainen, Stahl, gehören obne 3»veifet naa)
Oramm. 956. VI. unb 1057 VI. jum verb. frrinan (berühren, tangere
Der a. ©p., ogf. ftrinan, Hl ftrina, adhaercre, aber and) t»eineit,
fdjrepen). ,,£»f)er euuutf) fcrinit, Jjrinit fme£ angin feftun, qui tos
tetigerit , tangit oculi ejus pupillam." Isidor III. 26. Olfrid passim.
lattan. 60. 4 (Wattf). 9. 21.) „Oba ifj (in giuuati birinu, tftanne
uuirbu ift f)t\l" Wit fdjemt fogar aud) r a i n (a. ©p. ft r e i n) »er;
möge be<5 ©egritfeö beö ©ebrangren, ©enauen (f. rain 2. 5) bafttn ju
redmen-
Der Ofalnfal, SSein pott Otfpoglio in Surfen, vinum rifolium, bep
ben eilten vinum Pucinum. „IXalnfäl unb anbere berglef*en
fü(ie 2Beine fepnb ben ©aften obne ifjr 33egelnen ntt auffjufefjen."
@t.0J. p. 1616. f. 531. ©onjl fünbet fi* au* bie $orm Oiaifel
j. 33. @em. Sieg. <5l)r. IV. 196 ad 1513.
Der OUtnfan, tanacetum L., l)*b. Ofainfarren (a. @p. refnf;
»ano). „Wim geftofenen rain» an." Cgm. 592. f. 39. 40.
„Diafniger, rangifer, an i mal simile cervo," fagt bat Voc. p.
1618, etwa juna*ft auä bem boll. repnger, franj. rangler, trat.
rangifero, mittellat. rangifer (n)enlg|ten^ ni*t bep tyliniuä »or=
fommenb, be(fen tarandus pfeifest fo ju nebmen ifl), n>e(*em root
bat lappif* -. finnif*e raingo ju ©runbe li?gt. 3ebenfaW flimmt
bie erfte ®plbe (rain) weit befler jum ÜL I)rein--n, f*roeb. ren,
agf. I)r5n, aU bie bei übli*ern ÜBorte^ Dtenn = tl)ier.
raunen, roie b*b. , bo* man*mai in räumen (oben @. 83) au^-
wci*enb, unb in ber einfa*en Jorm minber altf in ben abgeleiteten
raun ein unb raunjen oolföubli*. 3>a» ä- rünen, a. tünen,
runön, j. 03. Waltf)tt ». t>. SS. 53, gl. a. 543. 684 qilt ebenfaUö für
su*urr«re, oann foftn, fid) f)timiid) beraten, agf. rünian (in Doc
96 £Raun
Mise. II. 28, wo eS für incenium ponere, £ue. I. 9. ||, ftefjt, wirb
etwa rufjte, raupte ft. rnnte, raunte »u refen feijn). „©wer mit
in if>t raunet." @em. 3vea. Gfjr. I. 429 ad 1290. „£o traten für @e
ri*t unfer Älagfürer, gürfpreef), Kawner unb COBarner," ibid. Ilf. 46
(rünari susurro, neben girüno, örrüno auricularius , gl. a. 486,
i. 2 4 6. 611; agf. geruna consiliarius ; igr. rüni collocutor , rün,
rüna collocutrix; girüni mysterium, sacramentum , ^fib. , Tat.; agf.
rün, aotf>- euna m. colloquium, arcanum). ,,2Son bem übernatürleidjen
©eraune beö ewigen OBorteS." Cgai. 89. 'f. 74. %d) fel)e nia)t ein,
wie mit rün etwa ba» bunfle ,,in giriuno," gl- »■ 7 92, über ex alto ber
2leneib. VIII. 595, Otfr. I. 19. 18; 27. 70 formell jufammenjufcringen
fepn wirb, wenn ba& agf. gereonian conspirare, concinnare beffelben
©tammeS ift, f. raunen raufen. W\t biefer «Bebeutung ber geheimen
gftittbeitung, etwa ber brieflidjen, ber „Kterarum secreta," fann allerbingg
bie beö föf. unb oielleidjt erft oon bal)er jum £l)eil in bie übrigen Dialefre
aufgenommenen rün f. (getvöOnlidjer im plur. rünir, Wunenbudjftaben)
jufammenf?angen, au3 wertem jene» ^biom ein SSerb rpna, perscrutari
a) literas, b) oecultas res abgeleitet f)At. 93ek) £ero Q3.SR. 54 Werben Eulogiae
(2(rt «Briefe) burd) runftaba gegeben. Ob ba$ bunffe runiftranc lina
(linca?), gl. i. 826, Ijiefjer, ober oielmebr jum isl. , oon rün ganj per
fd)iebenen runa linea gehöre, bleibt zweifelhaft. 3m Cod. Paris. No. 52 39
*ec. IX — X. fdjliejjt laä barin aufgeführte Oviinen ; 2Upf)abet (naa) Oraffö
9J?ittf)eifung) mit ber «Bemerkung : ,,Hae lilerarum figurae in genteNort-
mannorum feruntur inventae. quibus ob carminum eorum inemoriam
et incantationum uti adhuc dieunt. Quibus et runftabatf) (?)
nomen imposuerunt ob id ut reor quod his res absconditas ricissim
scriptitanda aperiebant." 35iefe6 würbe $u ber 2(nfid)t ftimmen , t>a$ ber
Käme 9tunc unter ben bie6feeifd)en germ. SBölfern nid)t einfjeimifd) ge:
wefen , wenn nid)t ber romanifd)e, um 568 unter Jranfen lebenbe «8tfd)of
SSeRantiuS Jortunatuö (Poemat. VII. is) oon einer barbara runa wüfite,
unb bie ©acbe fefbft, nemlicb, ein, nur jum if)eir bem fpäter, wof mit bem
(?f)riftentf>ume aboptierten entfpredjenbeö frühere» Hlpfyabet, nad) mandjerlet»
Spuren, im <H3efentfid)ften alten german. SSölfern, fübficben forooljl alö
norbifdjen, gemein gewefen wäre. SSrgl. «ZDitfjefiit ©i'imm ,, lieber beutfdje
SRunen" unb in ber SBiener 3af)rbüd)er 45ftem QSanb. 3u ber oben oor:
fommenben 2lnfpiemng auf incantationes ftimmt eine weitere «Bebeutung,
in weldjer unfer <ZBort oortommt. GL a. 52 5, i. 12" ift r>el(irun,
Ijelliruna necromantia , a. 15 boljruna lamia. Damit fdjeint, in
•Betracbt beS jweiten <Beftanbtbeilö, 3ufammenf)ang ju Ijaben baö folgenbe.
©et Alraun, bie SfBurjCl ber Atropa Mandragora L. , ober
auefo. roobl ber gemeinen ^anntübe (Bryonia L.), roelcfee bte ©eltalt
eine* roefüen, jweobefnigren, bebaarten ffiännditai bar, unb, unter
geroijTen Zeremonien ausgegraben, »on 2lberg!äubifcften, al^ beimlid)er
J^etl unb ©tuet bringenber ^au^aei|L in l;ol)en (S^ren gehalten n»trb;
Spiritus familiaris überhaupt.
SKaim 97
,,H$ macfct fid> blefcr J^ollenbracf
Oft bubarolnji flein,
Unb fältefet oft al* Oiaup unb ©djnacf
3n$ Keimte »u*fcrl Quellt.
2>ief? £euferl, vulgo ber 2l(lraun,
©djmctBt 23a$en jam (Srfraun." ^Rataü. (Sturm; 3)ec
£eufe[. 9?acb ÄoblbrennerS Watcrfalien ». 1773 p. 39 fofl no$ bamaü
ber JaH tjorgefommen fecti, baji ein „binterftellfger" Beamter bte Sdjulb
auf ben QUtaun fdjob, welcher il)m über bie @afFe gefommeu fco.
„etlicb, bie fnifjen pilb and rubm ober «u$ snbein nmrejen
9J?it erb jte c$ pefturejen, barin fein f?e ei rcurteln Ion,
%>ii bai ei ml oafen wirt bon.
2>en tummen roelben ali alron fe» ei ju fauffen geben."
SUcicbel S3e&ara, Cgm. 291. f. m.b «JWft einer auf ba* jefct t»olEö=
übltöere tauneln, raunjen (w. m. f.) gebenben 9lnfplelmig wirb
eine weibliche ^erfon, bie alliuviet ju njlnfcln, ju Hagen fdjeui»,
eine Alraun (Alrau u -) gegolten. 21W mandragona fommt
alran gl. o. 4i>2 vor, unb btc aberglaubifcije <8ebentung ber 5)flanje
gebort fd?n>erlid) erft neuerer jkit an, bat alfo rool jur ^Benennung
berfelben ben ©runb gegeben. >2öa$ ber erfie 23eftanbtöeil fagen
wolle, Cfl fd?wer ju befUmmcn. 9Siellefd>t ftnb fogar bei ©otben
3ornanbe$ (de rcb. getic. c. 2i) etwa entftellteu aliorumnae
mulieres magae ju »erglefdjen. 3^ Voc- »• 1429 ift alrauu
malum terrae «nb rtUcb. allota piscis.
raunein (rauln), rannen; fcbmeidjetnb fcbnurri'n wie bie Äafce;
brummen; im ©cfyerj: (mdj vom @plel auf ber Violine.
Wenn kaa* Geigng luat rauln,
langt ma-r-ä" r.u'n Laifln.
2)le Raul, fd)meid?elnbe <perfon; Äafje.
, /raunen, laufen, neben reineu (rennen?) traben," fimbe in ei-
nem nldjt ganj verlangen $$e»trag. jebcnfalW beftebt jenes in ber
3ägerr@p. für bai S^tin- unb Verlaufen bei Jpafen, biefes* für bai
Kraben bei $ UCbfetf. SBäre ein rinnen anjune()men , fo tonnte Damit
in Wauttferljättnifj flefjen einerfeifß baß alte rün meotus. motus , gl. i.
109. 279, (agf. rt>ne, gotf). tun; 3 cursus, igt. runa iinie, forfc
laufenbe fKebe), &aä antsruneo, ant-runno (gl. a. 246) profugus,
unfer abtrünnig; anbrerfeitö bie jtveite Raffte in nortitu'oiier
norbirönet aqullo. gl. a. 205, unb fo in ten übrigen <IBtnbnan'eii
öft:cöni, uueftitöni, funb-röni, faU» in iljncn baß o aaä au,
unb in ben entfpreebenben ist. Wörtern , vieUeidjt felbft in r«na ^Seetvinb,
ba» « unb «, gegen bie 9"vegef, auc- en entftanben tva're (f. tt. 7os), —
enbtic^ ta^ oben @. 96 citievte in gtriuno. ^ei) «ffiilteram VIII. ; ^at eine
Seöart berunen ft. bc rinnen für obruerc. ^od) aenug ber müßigen
Sermutljungeii , bie man oft ftjnterfjcr be« tfarercr (?inftd)t gar fel)r, unb
oergebenö, juriicfjunef)iuen wünfdjt.
erfjmet?«'* «Ba^erifiJ)«* Sß5rtfrbucf). III. 2b. @
98 - Otaun JKen
rctunjen (räum), <i) (£>.£./ r>erdd)tlfcb) reben (in flufternbem, mU
nerlicben ober mi&'mutbtgem £on). (Einem fürraunjen r>on gtroaS,
fbm barüber in bcn Obren liegen, b) fcbrenen rote bie Sähe, wenn
ibr e troaS febtt. Sie Rauz, roeineriicbe Werfon. 3n 23ud)er3 jUnber=
tebre @. 22 fprtcbt bet Jperr Pfarrer mit ben dauern von ibren
Oiaunjen, fcnft Olanjen (äfnbern). rauTzi* adj., roeinerticfc; er-
bdrmlid), fcbtecbt- Crntroeber, nad) ©ramm. 554, ju rauen, ro. m. f./
gebörfg , ober njaf>rfcfcclnli*cr nocb bat alte r ft n a § a n , r ü n } a n
mussitare, gl. a. 92. 112; i. 244. 806.
rencln (reo in), (O.tyf.) roiebcrn, (nieberf. roren^fen). ©d)tveb. ift
»renff unvcrfdjnitten , agf. vr«nc geir, gl. o. 306 ivrentS rot>,
457 filieren eraissarins, i. 959 UUretltlO, 200 tanno, «. 57. 4J8.
5 58. 58 2 :c. r n ti 0 , öfter veinno uuarannio, admissarius,
(itat. guaragno . »vor fdion auö bem niebern 2*eurfd)en). Unfer Q33ort mürbe
bemnad), »venn bieff ^Berührungen flattfjaft finb, etrca nad) ©ramm. 148
etgentlid) rainern ju fdjreiben femi. Cb in ber lex salic. II. j. 2 t>a$
hranne, chranne für adraissura genommen werben bürfte , ba bod)
XLI. 8. 4 für admissarius uuaranio girt ? -^rgt. a. ranfefn.
rennen (prnet. gerennt), i) verb. neun-., für taufen, wie bd)b.
3n biefer 5Seb. gilt voot aud) ba$ fd)iveb. rä'nna, im Weberf. , £ofi. ba$
vom «pra'terit. plur. ober Particip beö 5primlti»ö rinnen abgeleitete
rönnen, ruiuien, in ber a. <Sy. aber, fo roie im @otf). . 2(gf. unb
3öf. biefe« primitiv ferbft (f. rinnen). @ö wirb fid) rool nod) jeigen
raffen , bafi and) biefe 93eb. erft nad) unb nad) au* ber fofgenben frühem :
faufenmadjen , tummern (ein spferb, incitare cquum) hervorgegangen fesj,
mo fid) fef)r natürlid) bie beS fdjnerreu .leiten», incitato equo fern', ferbft
(fdjon im 2(nnorieb 4 8. i) unb nod) fpofter aud) beö Saufend ju Jufj *f-
anfd)(ofj; mie benn aud) fyrengen in biefem ©inne jum neutr. geworben
ift. 3m arten ritterlidjen .Olennen (bem romanifd)en torneo, tournoi)
»erfreut fid) biefe 93ejief)ung auf t>a$ Xf)ier von felbft, mie nod) in unferm
unten forgenben stennenb. ,,@tecben unb Oiennen. 9lin Oiüflung
jum ®<broaiffrennen. >3roen ganr, spünbt jum ©pteaetrennen.
3tt>en föennseug jum <J)untrennen. iÄennpart, Oienntart-
fdjen, CRennjaum, JHennfporn, (Xenneifen, Öiennbuet,
Dtennfcbojj, Otennfattl it." Jparnafd) = Inventar ». 1562.
kennen jum Otfngl, kennen über bie VaHnn, fdjarpff rennen
nod) 1568 jn 9)f ünc^en- Cgm. 029. f. 56. 59. 61. ®a^9iennent»
(Rcnno'd, Rennst; plur. bie jKennoter, Rennoto'), b(l^ <Pferbe-
Otennen, eine in Sknern, befonber^ auf Äircfcroeiben, 3a&rmärften
unb brg(. febr beliebte 9Solf$belu(Hgung, bie (na* £ipotv^f»ö OJational-
garbe=2Uman«cb für I8u9 p. 69) unter ber Regierung Jperjog 9Ilbert
be$ dritten aui bem «Batertanb von beffen ©cmabltnn, einer braun=
färoeigifeben gürilentocbter, na* Sar^ern oerpfjfanit roorben tfr. Qa$
er(ie Oiennen in Sttüncben »vurbe im 3. H4S »abrenb ber 3acobitulb
gefleben. £>a$ „vorbrift pb«rbt gewann ein ©ebartad) = £n* , H4
£Ren 99
anbct batnadj «In ©perbet mit feinet jtaegeb&nmg, b«g br.it ain
<Hrmbft, annb bag left pljarb ain ®ait>." OTfacb r>. j£><ijji fallt ba«
erfte Oiennen in 23. auf 1456.) Snbeffen ift fdjon im Cgm. 652,
ber alter febetnf, fol. 21 b ble Cftebe »on folgen, ,,b i e It to$ laf fent
lauffen pmb g c w f n , alt lauffen ober rennen «mb ben
fcbarlacb." @o waren auf bem öiennen jn 9inggburg t>. 1474
„«in *5<&ar(acfe, ain 2lrmbroft, ein @*roert unb ain (San" (orgl.
etwa (Hennef au) «Ip greife autfqefeijt. 3n einet alten Jpofrcd&nung
(5Bftr. 93tr. v. joi) beivt e$ ad ann. 1467: ,,3tem mein gn. Jjperr
rerjert je fbaben auf feinet gnabeu fefoloff, alt et gen Säcrbing rait
ju aim öioffrennen X (}i. XXVII dn.>" — ad i4fi8 : „ata 2lrbmjt Bat
et bergeben ju ben fAarcbtacö ju bem rennen ju iacobp." Die SanbtÄ-
unb $)olicep=Orb. ». 1616 3. 93. Sit. 8 2(rt. 2 will, baf „bie Oiennet
in ber beil. ^aflenjcit, bie man an etlichen Orten febier njocrjcutlid?
anflellet, abgefebafft werben follen." Dag J)«utev = SKeuneub,
kennen mit 2{cf et - Raulen. Der iftenn^ueb, bat ÖUnn^Olotf,
b&& 0?enn = ©erid)t, ber Ovenn^aificr, batf n?enn = #an!efn :c.
2) verh. factitiv. , a) a. @p. taufen macben überhaupt: „rennit
fatigat (equos gl. i. 752, Aeneirl. I. 520), itl. tcnna b e fU,
incitare equum ; ber» Ulpbflas Wattb. v. 45 ur = rannian (ble
(Sonne) aufgeben machen, b) rinnen macben, im 2Ba(fer fortfcbwim=
men macben, flofien. Jpola rennen. „6o($ au« ben ©ebirgen
foB man, wenn bie @d?necflaiT geben, flaufnen, verrennen unb
Su ber ebene bringen." SJotft = ürfr. u. 1616. Qfrt. fi5. Die £ola-
rennen (£>.?. t>. Delling), bie ^oljtriftcu. c) fücfv« macben,
fdjmelaen. ©fuefe \>on 9?ob = @ifen rennen, einrennen, jer^
rennen, j'rennen — fie im fegenansten gt{fd)=5euet neuerbtngg
febmeljen ober glübenb macben, um fte mebr von ber ©eblaefe gu
reinigen. „® u l b e n (©olbftücfe) jertennen unb wieber um^
munjen." Ar. 2f>bt- XVI. 250 ad 1507, Den «oben mit ^»ed?
überrennen, $aper verrennen. @ine ftuge, ein 2od> mit ?pe<fc,
SBacb«1, 33le» :c. verrennen. Riebet gebort obne ^roeffet in ftgür-
Ucbem ®inn ber gerennte J? ei rat, wöbe» bat Vermögen beiber
Verlobten in etntf verfämolaen unb eine unbebingte Äütergemeinfcbaft
bergeftellt, ober, wie man auefe, fagt, @ut unb 93lut jufammenge=
beiratet, »erfebmoljen, ?eib an Selb, ®ut an ©nt gebraebt wirb.
A°. 1470 erbalt bie ©tabt 3ngolftabt eine ^rewbeit (vprioilegium)
„umb gerennt Beirat," »on ber ge rennten jpelrat wegen
Äopf an Äopff, unb a°. 1471 einen 93eftdtbrief Äaifer Jribricbö
über ber @tabt ^repbeiten, unb fonberlic^ „um bie gerennten
J^euratb/ ba$ fobalb bk arou^erfonen unter bet Decfen jufammen=
fommen, jr baibet ®ut ain @«t fcp." ?0?ebetctö Ongolft. p- M3.
Dutcb 5)?anbate »om 4ten 3U;. ieo8 unb 9*«« ?un. 1 0 1 5 werben „bie
gerente^eutatb/ fo benen Äinbern etftec Cbc unb armen Pupillen
au ©ebaben geraden," »erboten. „Die in (Sicbfiäbt üblicfce Com-
© 2
100 Ölen
raunio bonorum ober fogenannte getonn tc .^eiratb ertenbfert ftcö
nidjt nur auf gegenvodrtlg pon beeben SBrautperfonen jufammen=
fcringeub, fonbftn auef) auf aHe$ übrige pon felben ererbenb errlngenb
«ab alio quovis modo acgultiercnb SSermogcn." Urf. p. 1754 in '
3. 2D. Scfber^ (Erörterung, ob bie 3agol(tdbtifd)e Srepbeft pom ge=
reneften Jpeitatb ftefe «u&e: ben SBurgfrlb erftreefe, 0. 1756.
Unter ben yormuiarten beö Cgm. 955 ffnbet ft'cb f. 42 ein „JMrat^
brief eines* gerembten beprate£." (Sine SBitroe fprlcbt: „<JUfo fo
rotr bapbe elicb bepainanber gelegen ftnb, pnb unö bie begfb &e=
teüdjt tjat (altfbalb fn an Mi preutpett Jörnen unb fo bie beefb
belaucbt bat, f. 47b), alfbann jeihmb fol bifer betrat in gereimt
rcepfe, fopf an fopf, In fein craft gegangen, unb furter all*rö unfer
guet . . ain guet baijjen onb fein. Unb na$bem aber ich, aW ain vpittb,
gemainem lanbt3l>raud> unb ber tiat&alt na*, meinem lieben bautf-
iprrt, aU ainetn jungen gefefln, ain erung ober Itebrmg ju geben
fdmlbig bin • ." d) gerinnen mad>en (bie 9tttlcr>), b.2. 35ie (Kenn,
ber (Henner, bat öienfel, ba$ 2ab, coagulura. „£>cr 5dfebe=
reifer nimmt etrpatf fftennet aus bem Oiennfübel unb rennt bie
mW ®- v. ÜKoB. „(Sin eingerent Stfilid?." ?D?ünd)n. betl-
®.=©pital Ms- p. 1519 f. 31. 52. a. 6p. rennen cogere (melk
favis , ©eoraic. IV. 14o), a i r a n t a conüavii . girennit ttuerben
confleniur , g f't a n t o i ooagulasii , giranter, granter coegulatus.
gl. i. 281. 502. 5 17- 3/t0. jirennt confla (atirum). jiranta coiit,
girantei'D najt, Hfjuato rore, gl. i. 503. s 1 7. 560, ,,bo uuart min
feta jerennet" anima mea liquefaeta est. «JBiüram V. 6; alt), rennian
UttÖcan ftl.l» te f,Opa, glutinare vitri fragmenta , gl. o. 42 8, rennifal
quactum (lac), o. ur. 35er Sftenner, l) Oiennpfcrb. 2) furnma^
rjfcber Otecrmuugtfautfjug ; Steal-Jnber über Qfftenftücfe unb brgl. ;
föegljter. (23rgl. ben Neuner beä Jpug. o. £rimberg, oom Siebter
felbjl au$ bem J?fn = unb J?er rennen oon einer Materie jur anbern
erfldvt. @. a. Springer unb Samener.) 35er Dtennfanen
im altern ^rieg^mefen. „25em Jelbmarfcbalf roirb gemeinigiiet) mit
feinem ®efd)roaber öteuter, Hi er unter it)m bat, berOiennfanen
unb Sorjug befolben. <£o er ben £>orjug mit bem Otennfanen
bat, fo foll er ein jimlicbe SBeite por allen Raufen bjnjte&en."
Jronfperger 1555 f. XXXVI. „35er Otennfanen, ba$ Dtenn-
fanlin mit bem oerlornen Jpaufen." f. XX.* 35er ©cbanjmaifter
bat be» bem OJennfdnlctn porljin ju jieben. XXIX.» $um
JKennfdnlein Im SSorjug gebort ein 2ßagen mit Jpauen, ©cbaufeln,
ein ©rucripagen unb ein ^eugroagen. XXXIV. 35a€ Otennfail,
womit bie Seite an bie Crrbe befeftigt werben. Sudjennnrt. (3Son
unklarer eigcntllcber 35eb.) 35te 0?ennfau. „eine gemdfle
(Rennfau burd) bie ©tabt jagen." «RageW ^ürgeraufrubr p. 67.
Op tep biefer eigentlidKn 23eb. eine läufige ober etroa eine jlattlicbe
8um <prei^ bepm Otennen geeignete <&w ju verlieben? 3$ IjaU
9ten Olein 101
Sftennfau, {Rennfdrfct nur alt &<totlwme gegen £inbet ober
28eib£perfonen, ble juDlel tyercmlaufen , gebort-
rcwneln (renln, rendln, randin, rindlu) Jpaber, ©e^te, (Er&fcn IC./
ftjre ftrucfctfernc auf ber 97?iif)le cntjrcepbredjen , fpalren ober bod?
entbülfen. 2(nbetn>dttö fommt rcutjneln, rollen, r e 1 1 e ö,
r ob ein in bfefem ©tnne vor. 2>aS fpr. £.9t. o. 1605 fagt trenbetn.
2lud) bet 2lug£burger .fjenifcb, (161G) tjat: getrenletc, gehaltene
<grbi§r rofe mantf am* bem 2anb ju 35ol)em bringt/ pisa divisa."
«Bleßeidjt ift ber atutfbr. wirfüd? mibeutfd? ; »tgl. allenfalls bar
bobmtfdje trzenj <gpalf. 9}ari) ber SÄüncfoner 9ÄÄttefc= ürb. ». 14C7
(Üöftr. 93tr. VI. 1154) burften „bte mülndr, «oct> jumtilmir, noct? fyanU
fnecijt mer nid?t vorbent oon nncinpt je Ion iveber tuet; flcit», munten
noch, 2lb?>rennbtad)('#b:rennbtad)? hülfen, &Ic»en), noä) nid?ts
anberd/' alt eine bafetbft befUmmte @umme Pfenninge. ©er
«Kennet (Rcndl) , bie @rüf?e. ,/ilht 5)t e n b e l m u jj /' ©djeirer
2)t?nft--0rb. v. 1500 f. 43. 3JI einer ©t. Smmeram. Oiecimung t>. 1325
(2ß(tr. 93tr. II. 258) ftetjit e£ „pro rennet HU sca. ave.," ttsaö
Strnglbl bitr* „für OHbel ober ^aberfontcr, i ©cijaff Jpabct" er
Hart. £ie Priorität jener Jottti (atfo nl<fct eine gjejte&ung auf »Kanb:
gebt n>ot aucl) fteroor am* gl. •-». 20. 679, <>. 1 4 r» . 315/ n>o rennitar
dm r n (a. u i r n) , unb fogar bat elnfadje rennet«, rinn eile
für scussarium (»ol bat itat. scossatoio, ?)?üt)lbeutel sur Slbfonbe-
rung ber puffen, Älenen »Dm tyieljk, 2>lut. III. 15j taratantara
mulifcfctotele vel rennete) ftel)t. 2>tcfcö renueln würbe ft'd?
wie rennen alt ein ftactitio. »on rinnen ertlaren , wie aueö
bat oben angeführte Di 6 b e t (all? Oi ebcl) 311 reben cribrare
gefroren f&nnre.
Die Olein (Reif) unb Oielnen (Hern, 5)im. Rei'I, Reinl, „DTefnbt,"
Reino-1), ftet&cl getootmlid) artangeg beeren ren Stecb, öfter »on
Sfron, jum «Braten ober Sacren »on gifci5= ober 9J?ebtfpeii'en im
Cfenrofrr unb ju anberm äbnlidjcn ©ebranaje befttmmt.
a~ Scliüfl'o-1 und o~ Heins 1
Is all »Hei' Kuch'i - G'fchirr . . .
Sinfattg einc^ öurd) feine 9)?elobie fear befannten SSßlWliebtß. „Die
"QSrattt ried);n, ble Oieine bünfien," deiner; „frixorium, te\)nbel,
roftpfanneu/' Sl»ent. ©ramm. \>. 1517; -,lebc-s, reinbel, resbl/'
\ occ. o. llt Ei . 1445. HtiS; „rtna eacaba (caeahus), oü.i.-- gl. a.
507. i. tiu. i'vafd) tut; t bei) Jpeumann opusc. 684 neben bei1 iSratrein
gar aitct? ein?. 9J«cbtrein c.nf, unb in £){terretd) üteiut man unte-:
änferm SSJort einen Stieget ja tjerfleljen, worauf svoi ryn-.^n fni
^/.nücbe, rendtik ia-s S5ö6mifd>c gekommen feyn magv ba bte reinern
ftaw. Sbiomc ßidjt* SttDnli*^ tennen. Slm @atggnberg bei) €iä)ftäbt
(2er. o. granf. iL 272) wirb aud) eine tiid)terfrrmigc fficrüifang im
(Srbietd), in melier fi* bAO SBflffer fammelt unb «ntcrirDifcrca 3lbs
flu0 nimmt, ein „Oieiubel'' genannt.
102 Stein
2>er Öleln (Rei\ am Obet = JXfeel« felbfl: nod? Ri~), ©ermanienä
(Strom, a. 6p. JA in (gi. i. 570. 1133, bo<r) nicbt alt genug, nm
§u entf<r)elben , ob nidjt aucp im 'JDeutfcr)en Jf>rtn gegolten), bep
@ttabo lPr,t>o;, ben {Römern Rhenus, ben §ran$. unb ©pan. abet
wfeber Illun, Rin. Qet 9lame foramt and? tuol anbern 2ßdiTem su.
60 j. 23. get)t ein Oll) ein in bte Jpaoel, unb im £.©. SBerbenfellS
Jjabeu reit baS romantlfcr}n>llbe Ol e i n t a l. ©elbfc im 3*1. ifl r i n a r-
mäl Oiaufdjcn eineö (jeben) glujTee', rpie benn auet) 1470 bet tilget
ttlr. £eman pon @t. ©allen im Cgm. 692 f. 5i „pon bem jlu§
ober Olin, genant «Rflpo (9H0" fprfdjt. 2Ödte £tin bie a. b.
gotm, fo roihbe (©rimm. II. 12) batf a. r) rin an (foroo&l: sonare
b. allen, nebft bet Sluetveicbung in ben begriff bell, alä: tangere,
nnb ©renje btlben, roeldje ledere 33eb. bk 3?eutfcr)en r)offentlld> nie
spcvben gelten laffeu) ein Crtpmon gercä&ren, roenn anberä bet9iamc
nfcr)t nod> au$ einer porgermanifefeen ©pradjc flammt, b<x aucr) ein
Reno (Rhenus) bep ^Bologna oorfommt.
Sitte Oi.«. „Ob ain fraro fcr)t nnfugS tat,
£e t)ant baut fi ben Olein perprant/' man beutet
ei !ör gleid? auf bie fcbltmmftc 28elfe. Cgm. 270. f. 115.» £bun mit
Cincr, „als man ienfeitö öleineä tut/' Cgm. 713. f. 56.
25er Oxeinanf, geroobnltcbfr contrabfert: ber Ölen*, ber, bem, ben,
bie Ölen Jen, ein ebler ftifd? unfret ©een, 23lod)£ Saimo Wart-
manni. „Slfco, Olinaticp, ambo dulces nimis in cosnedendo."
gragm. beS lat. @ebid)te$ Qluoblicb, Ms. „XXX. pisces qui
rinaneben dieuntur." fcegernf. Urbar, ($relb. £eg. 255. 236).
3« bem ©albueb ». 1275 (üori £ed?=9i. 27) belfjt e$ bep Sie&cn:
piscarie solvunt in aridis piseibus mille pisces qui dieuntur
„Ol e i n a n er) e n" — unb gieid? batauf ,,item apud Schondorf
duc ßagene solvunt in aridis piseibus mille Ol en CT eil." 3n einer
Urf. v. 1322 bep sQlefcbelrecf (Chron. Ren. IL p. 56) werben brep--
b u n b c r t Ol e n cE b e n autf bem QBürmfee einem baiben tyfunb
gjlundmer Pfenninge glci<£gefci?ä&t. Olm 3abrtag für äönig ^einrieb
jn S&&r)rcea, ben bat äiofter graueiui£t)iemfec 311 Ratten r)atte, füllten
„bie 5j)rtefter unb bie ©amung einen befunbern Sfcroft baben an SSefn
unb an 9Slfd)en mit einer baiben Wenfur unb einen Oleinanl&en
leter «petfo«/' MR. II. 478 ad 1332. 2)a^ Äloftcr Stießen reldjt
etnein ©uttffcfcenter unter anberm jdbrlicb iou Olcnfen. MB. XXII.
266 ad 1350. „Oc. ?l. geben LXXü Olencren anö bem viinmerfee"
(UDO). Cgm. i5-i. f. 60. „III f*illing reinanfen." Cgm. 152.
f. 9> 55a 2c. A°. 1125 öerfcöreibt ^er^og 2ßilbelm für ben Äonig
©tgmunb auf bcfTcn «Berlaugen na* <pre?burg Olenfen an$ bem
2Büimfee. 5. ob. 3on. $tf*crä ff. ©ebriften IL 209. „@o roerbcu
?.°. 1602 (2ß|tr. S&tr. IV". 205) Oienfcn per Staffette an Äapferl.
«Waieftdc (Olubolpb II.) nacber ^jrag vcrfcbicEt" silm wortteiflidjfien
mmt biefer ^ifrfp au^ bem SBürmfee, n»o er in f?in« erflen Jogenb
Olein 9lin 103
©angel, ^"«9 c f / na* einem 3a&re Oiib ttnij , unb usen« er 2
ober meutere tyfunb wiegt, SBobenrOienf genannt wirb. 3n ber
*temfeeif*en $if*-Orbn. ». 1507 (Äoblbrenner «Dcatertalten 0. 1782)
rofrb p. 81 }iiuf*en bem SHbeinancfeu unb ©terjllng, p. 85
än>lf*eu bem (gcwa*«nen) {Renncf&en «nb ©tcrjllng (ober
„halben 9i ennef fyen") unter Rieben. 3n bem 2lugenblicF, ba
biefer $if* «n« bem ©affer fornmf, iü er au* fcfeon tobt. Da&er
gelang e« bem 2ibt 2ötll)elm von 53enebictbeucnt (| 1483) erfl na*
rofeberbolten 33erfu*en, lebenblge Üienfen au« bem £o*el-- fu ben
üBalcben^See ,31t bringen. @. 9J?etcpc(becf (Chron. Bened. I. 189),
ber biefen ^ffct> mit bem Voc. t>. 1618' «tri) bem ty. tyerenfelbet
Albula nennt. Oietnanfen im 2öaginger ©ee, jjmbnet ©. 61.
Die im 9)?onat Detobet in ber 3l'at vorfommenben Keinen SSeiplinge
werben von ben 9)?un*nern 3f«t = 0ienfen genannt. 3n bem
£egemfeeet 3nvcntarissm ». 1025 (^eitf*r. f. 93. ». 1817. llfr*£eft)
fleht bep retia lacunaria bie ©loflFe rinan*ora. konnte biefe
etwa ftatt ber Sirt bei 9?elje«, ben §ifd) , ju wcl*em c$ gebraust
wirb, bebeuten? Cassiodor. (varia XII. i) lebt neben bem
Karpfen ber Donau ben Anchorago Rheni, vgoüte biet unfer
gif* feim? 3* weiß ni*t, ob in S3etra*t be« S3eftanbtbetl« «ttnf
bie fpan. anchoa (clupea entrasicolus) , bet ftrtnj. anchoi Otütf;
fi*t »crblenen fonne.
„Dibelnwunber." S»r bie Wunbfaule gebtati* Öibeinwunber,
fo eine« au« ben fürnembften Jpöggengeftäubt ift. „93lüe von Oipein^
rounber, fo in ben Jpeggen wä*ft, fteben, unb fiel) bamit gurgeln."
Dr. o^inberer 1620 p. 107. 114. 224.
„riuen, weinen/' D.*pf. SBenn biefe Jorm ni*t etwa au« bem
^rdtcrit grincr üon greinen f*on fatfcr> aufgefaßt Ift, fo fonnte e«
jum agf. brinan ejulare, l«i. brtna clamarc im 2lblant;93er
biltnifj freien.
rinnen (Pract. Cond. r 4 n n / runn neben rinnet, Part. gerun=
uen), im Qillgem. wie b*b., (a. ©p. rinnan, ran, runnume«,
r u n n a n , agf. , »erfefct , i t n a n , t*l. r e n n a , gotl). rinnan):
l) currerr überhaupt, eine in ber a. 6p. vorfommcnbe, im 9Igf„
3«U ®ot&. gangbare 93eb., in weiset, na* ©ramm. 957 b), pon
ber <prätertt. - gorm rann bat urfprüngü* factitbe Neutrum ren.-
nen 1), w. m. f., abgeleitet ffr. (©. unten bie no* allgemeinere
9Seb. 4). entrinnen (atrmna', 0-2. In zotrinno", jeentr. ?),
wie b*b. Grad bin I no" s-lrunna". os is ma' hält fo auflV
ztrunno' (entf*lüpfc :c. btö 2Bott). G'. i. 541 intrinnan
apostatare. 2) Riefen. !•»• IiV rinnt bey Müncho* vo'bey,
dar I" rinnt in 'Daana. 'Daona tuat mit Eis rinno', fjfe
fubrt @runb = (Si«. „5im junbieinug {jt bie 2:una» mit epf« ge-
tunen.y/ aßflr. 93m III. 155 ad 1476. „Da« SBafTet pon beo
Da*tinaeo eine« bauten bei) gjtftifcelfelbt in ber $falj rinnet in
104 SKitt
jwe» unbcrfcbiblfc&e bdcfc, beren einet v>erm&g anbern glueflTen tn bie
25onau unb ber anbter in ben OJ&eln rünnetb." 9?otata be$ ». 5Bob=
man p. 1709. Der See rinnt, fagen bie $ifd?er am 2öürmfee
bev ben Strömungen beflTefben. JK.21. : s Bluat rinnt zfam, oft
mit bem SSeufa^ : hat da' Bauo' gfagt, hät'n Gaasbolt in da'
Mualta'n a'gllocbo~ (2MutJ?r>crrcanbte galten $ufammen). 5) Im
SSaffcr fortgetragen werben (oerfdjfcben oom felbfttbdtigenScbwimmen
ober %<xt)ten). „?e. 9c\ i(t In bie 3fer gefallen, 900 Stritt weit
bartim gerunnen, unb weilen er bei Scbwlmmenä unerfabren,
entließ übergangen." «Benno €0?trafct r>. 1697. „Die 9c. ift (auf
ein gct&ane* ©elübbe) in mitten ber 3fer in allen iren dalbern wol
btei Ultferteng wegä gerunnen, unb an lalb ant ®ftab angerun-
nen." «öotbtafct ». 1531 in 2llteu Cttlng. Sin Sdnff rinnt bin,
wirb, unreglcrt, vom Strom fortgeführt. Die Jp oben au wirb rin^
nenb, b&t ScbtfF, bat pon <pfcrben aufwärts gebogen werben foll,
wirb vom Strom tibwitti geführt. Die glofjteute fuefcen ben Slo|j,
ber auf einem ®zlt$ aufftet (feftfiljt), bureb. Stangen wleber
rinnenb (flott) ju macben. „So foll unfer riebter be.e bieb ge=
- bunben an ein lebM f*iff feßen, unb fod in an alle rueber rinnen
lagen" (im @biemfee). MB. H. 507. „A°. 1739 finb bnrcfc bat 9Iu<^
treten ber 3far bem Sctobinger Füller umb 4oo Scbnlttfcdumb oer-
runnen, unb bie b«lb Drift (aufgeljaufteö §loj;l)olj) i|t aud) »er=
tunnen." 93urgf;ot5er$ 9J?ünd)e« 369. „Da$ 2lu$rfnnen, 2Beg=
fdjwemmung bet J&ofoeö bureb bat «austreten ber Srome." 2ori93erg-0?.
©ie jF>olj = @inrlnn, nemlicb. ta ben Jr>ol3=>Borratb»plaß. in Jpallein.
Jpbn. 305. Die 3ager fagen »om JMrfd?, er rinne burd) ben $iup
(flatt febwimme). „Bann £uenaw »nb »ffcb nnmer rißt." Cgm.
271. f. 73.b „Jperjog 36rg (i 1503) bet afngmaltf actebt, ee er
wolf, bat berf?og Sübrecbten fein lanb wurb, ee wolt er, bat (et)
aln fee war, uub et ain änbt t>nb barauff runn." bapr. (Sbronlf,
C^m. 565. fol. 92. 4) a) geratben, tommen. „Da* bie jwo febweftern
aufammen rtinnen" (jufammen tarnen). £. Sadtf. J? int er fldj
ober juruef rinnen, jurücf fomnten (in feinen ©tücföumftdnbcn).
„Dajj wür unng mit erfbaujfung ©netter ... baten eingefallen, r>nb
babureb etwatf juerutfb gerunen," Jperjog QBUbelm an ben 2anb.-
tag o. 1612 (p. 67). 3n Sd?ulb rinnen, in Sdmlben geratben.
„SUicb, fo 3rer bbfen bau^wlnfcbaffc balb tn fcbulb rvnnen, in
fcfculb gerunnen feynb." 2.0. v. 1555. f. 103. 104. „Da^ er
einrunn in grope SÄulbt." fy. Sacb;'. „3n bin ein ftabrt ju
tief blnein gerunnen" (ju tief In ben £ert geratben). 9io.6br.iou.
b) ci3ot jundcfcfc an biefe #cb. febiie^t ftd) an bie bet Compos.
5C rinnen (z-rinna), jerrinnen deficere, »ertommen, ausgeben,
anfangen ju mangeln, abgeben. Die a. Sp. fagte: mir jerinuec
cine^ binge^. „9?i ^irinne berrin," non doficiet prineeps,
SfiborVIII. (Uns ift) „ber foifc jernnnen." ««Ifeel. 6562. 2Dann
Ottern SKon 105
im pleti jurünne." MB. XXIV. 267. „£>eö im jurunnen wag"
(ma* i&m gefehlt fyatte). greib. ©amml. II. 125. 128. 9?od> 2lpenf.
(J&r. 332 „@$ wirb eber ber 2eut, bann brt Srraibg su rinnen;"
unb J£>. ©a<fcg „2Beil euep ber Äunft nie ift jetrunnen." £>ic
o.pf. 2.0. ». 1657 f. 512 t)at: „Unb ba $u selten ein $lelfä> j er-
rinnet." 3Me iefejge ©p. fagt: mir jerinnt ein Sing, s. 33.
ba$ SSrob, ®elb, btc ©ebulb. @$on MB. II. 101 ad 1466. „«Dann
bem 2ßirt ber 2Öein jerun;" unb $t>ent. G.l)V. 75. 332 „<Bon 93ile
beä otrleg^olcfg ju rinnt bat ÖBaffet." „T>a$ ju fcbrelben, würbe
mir |3elt unb 2Befl§u rinnen." ^tr. 2&bl. VII. 231. „2Ufo jerunnc
«n bem enbe ber wägen jween" (wären 2 Sagen ju wenig). „6o
baj d)orn setfnnet." £fut. III. 99. (3n DtfrtbS (I. 18. 32) „Wl
gitfnnit mlb. t&ero uuorto;" unb 9cotfer$ (^)f. 8o. 2) „bar tuuero
uuorto ne gerinne" wirb girinnan sufficere, juflfcfien bebeuten,
wovon jirinnan bag ©egentbett ffr.) c) (a. ®p.) bervor, jum
93orfd)efn fommen, oriri, nasci, feimen, (priesen (fix lefjtetm @lnn
nod) fdjweljerlfcfe , aueb I?ie nnb ba in ©cfcwaben, $. 93. nm Sfcingcn
übllcb). ,/Do bie funnen(?) m<x$ uferrunnen," (cum sol ortus
esset). SBcrnl). SOTarla 1S9. „liebt ift irrunnen" orta est lux.
9?ötf. 96. n. arrinanter, oriens (sol), runnanera, orto (sole),
rinnent/ nascentur (dies). Gl. i. 71 i. 729 ad Georgic. I. 434.
438; III. 156. „®i Ift genamet ein garte/ baj ientt etwaj ba inne
rinne" dicitur hortus quia semper in eo aliquid exoritur.
„Warfen garte Wirt nimmer ane wudjer, ba inne ift enrttnnen ein
wucfyer tat nimmer jeget, ber gote£ fun." „Bin Mume bin ba uj
gerunnen tjt." Gl. Stßlnnerl. 2>rgl. ran.
„OUanlen," nad> ©d}UlteS Üuife II. 200 ein ebler gifd) be3 .ftonfi^
fec'ö , gadus Iota. 3<b ft'nbe gl. o. 510 einen äf)nlid)en ftlfcp^iamen
„tiene cavena," 3H aber rinne capitenus. £>bige$ 2Bort wirb
wot plur. unb Diminnt. fepu.
„ftonen," (2lfcbaff.) pl. ©triemen auf ber Jßaut, von ©klagen ic.
«Brgl. ber Rana\
„Ütött/ r*obur, est quodam genus arborum valde firimim." jpubnet
Voc. p. 1445.
©ie Dianen ober dl on (Rano1, Bau), 23aumftamm, bci"onbe?ö cht
com SSlnb fammt ben ©arjeln aueigedffener, ber, wegen Unmogl
feit ber Qlbfü&rung ober fonfl, im 2Balbe ober auf bem 23erge im're-
nufit Hegen bleibt. „Da ligt ein alte Oioön, barsuf \?t?t et tieb
nnb flirbt" (3nfd)rift einer Ungliicf^tafcl auf bem 28ege xion ber
banrlfcbeu $efl nact) ^uborf.) „alt ronen baijjet er ob* geben."
Aaiferc^rott. 2£ietter Ms. „2>a maniel? boum waä geoaft nnb grojje
tonen lagen ... über eh« rouen bnibte in ba$ wip bi (tnem bar."
2£lgalot*. 3m tyaxcüai beift ee: ber rone. „9JH ungefertei? reit
er ba\x übet ronen unb über ficin. £n$ begunbe Uixüitn fieb bet
walt, mn b«^ ein tone wa& gefalt anf einem »(an. Unbet be^
106 SRun SKcmb
gefallen tonen aft. 5J?tt im et ab bem tojje fptang, unb btuctt
In t>bet einen tonen. SSor 35anajarun «off bem plan mc gejelt=
ftangen müfje roonen, banue im ©pecfcte^atte fp tonen." — „5' ei--
nem tonen, llnbet einen tonen." Ittjt. 9152. 16135. „Sigen a($
ein ton" (unbeweglich). Jpefatldtf Sttiftan 957. 3n £ori'^ 93tgiÄ. LIII.
i\\ oon einem (SaljauSgang fut <paffau butcb bie roflbe Oiannen
auf ffiegfdjalb bie Üiebe. 2)iep ift oetmut&lld) bet ftame einet
2Balb = <pattie. ©a$ Üionacb, „ötannacfc," Collectivum »on
8t on. faljb. 28alb&tb. p. 33. 45. tonig, oott 9t., kennet 7277.
«tgl. b. f.
(tunen), pettunen, (d. @p.) obruere. „?)&$ man bie 2Beg nfdjt
vettunen fol. 2Bet ben weg pot feinet tut obet oot feinem ijane
»ettunet, HZ bie wagen an ahanbet nld)t gcweldjen mugen."
gKün*n. Stabtbucfe üttitet 574. Cgm. 544 u. 546, Cgm. 22 I)at
uettünen, Cgm. 290 oetrüen, Cgm. 685 (Voc. p. 1432) fol. 114
oet tonen obruere , pettonet obrutus. „killet pftab »er=
ainet, mai bifer roalt fo wilbe oettunet unb uetftalnet." Stltutel.
„2)en odtfen fol man (mit ftelnen) »ettnnen, t>nb be$ fjeifdjcS
fcfcol nlemen ejjen." Cgm. 21. fol. 88. (Exod. 21. 28). „9*0*
bie aba betunent fie, nee flumina obruent illum. SBilletam
8. 7. 95etunet werben, obrui." <pf. 2Binbb. Cgm. 17. f. 8i.b
„©tu fcfoam treip in in ein fcol, bavot gtoj getune m$." Sßlgaloitf.
SBrgl. Slbelungä ©etöne. GL i. 109. 279 Ifl bei' obet \>cn tun
meatus, momentum, augenblickliche Bewegung. @; t unb ig.
2(iim. i>ic <Bebeutungen Der nun folgenben »erfdjiebenen <8Ubungen t'nb,
t'nj, ruf, t'n6, r'nt, r'nj greifen in alterte« ^ertvanbtfdiaften
buidKinanber, fo bafj if>r fester (Jonfcnant in niedrem fällen bloö ab;
leitenb getuefen fetin lvtrD.
©et üianb, wie bdjb., beeb. minbet oolföübllcb, aU öiampft, Oianft.
3>as: rant, pL renbi ber a. ©p.; j. 25. gl. i. 141, aaf. ranb, «61.
rönb, galt auet) für ora clypei, umbo. unb 5d)itb überl)auvt. Sffterfivürbig
Oei(;t ti nod> in ber tprot. *:.£. ». isoS: „Sie <H3irtf)e fotten bie .ftaitungen
. nit summaric in Raufet) ober über ©djitterant, fonbetn parliculariter
tt}nen." Ob tvol bamit baS engt, at ranbom, auf @eratf)eivol (wie ein
£ieb, ber Mos auf bieSdjifbe treffen tvieb), franj. ä randon, praeeipitanter,
iufanunenljangen tonnte? £aö «ZOort ranb alt <5d)iib mup and) im 2Utfran4.
rorgefommen fepn, »wenn ber in unfrei- 3eit fo begannt geworbene OUnie
Tallcvrand (Perigord; in Canis. antiq. lect. IV. II. 96 fonimt fd)0n ad 1357
ein Carbinal Thalayrandus Pctragoricus »or) fotiief Ali unfer £au'enfd)itb
beöeuten foU. T>&$ üielteidjt ef)er mit bem franj. a randon, al£ unferm
rennen »ermanbte l>o!t. Cfltl turnen t)ei:";t effuse currere cum impetu.
SS a n b , plur. Oidnbe, Oianben, tan big, tdnben
tonnten öleaet*t, al$ beffere, ben Sln^fptacfefotmen Hant, Bant.
Rantn, ränti', ranfn jn ©tunbe liegen; inbeffen , ba an$ t\w
Dlanb SKcnb Oltnb Olunb 107
Deutung biefet legtet« au3 ÖUnf; föänf, {Kanten n*. mogltd)
roare, ftnb fte lebfglfcb naä? ibrer Slaöfpradjc utiter rant aufgefübrt.
T>te ötanben (Ranna\ Rana~, ®ramm. 4-17), bie OiunEctrübe, Oiange,
totI>e Oiübe, beta vulgaris rubra L. 3u ©djwaben unb in ber
©djroelj gilt bte oollftdnbigcrc aiu^fpradje Randa' (neben Randich),
ju meldet jtd) batf f)tfb. üi a n g e nadj ©ramm. 441 jn »erbalten
fcfceint. 2lm untern 9tta»n gegen bie Zauber bort man Rand", plur.
RaneßV.
renbeln, f. rennein.
Datf OUub, ©im. OUnbletn (Rindl), wie befcb., (a. 6p. brinb,
plur. brfnbir, gl- o. 188, 203, welcher spturalform ber agf. Singular
Ijrpbber, t> r u b f) e r , aufrief, rit&er entfprtcftt). Unter einem 3al)r
&etjjt ein Äalb ein 6 ta Ufa Iblefn (Ställ-Kaibl), fpdter efn ©tall=
JJUnbletn; e& c$ aber noeb .ftub. über arbeftenberOcb* ober ©ticr ifr,
roirb etf 3 ung--iftfn b genannt. Ar. 2l)bf. III 47 ad 1457. rlnbetn,
(a. ©>. tiuberin, rinbrein), adj., pom CRlnbe: a~ rinda's
VorelT-n, f. I. 21). @. 119. nullit ftifdjet rtnbreiner mild?." Cgm.
592. f. I3.b „Dtinbrein febul) fol tragen ber bauman." .Slaifercr/ron.
(cf. OUntfcbu öfter im 2Iugöb. @tbtb., unb 9iinbfnter, 0?unt=
futer bep 3ac. u. Ä&nlgöbofen) unter @uter. rlnbcrn, vrb.,
vom Oiinboieb: brünftig fe»n, coirc.
Die Ötlnben (Rinfn), wie befcb. Oiinbe, (Otfr. rinta, Gen. «n,
agf. rinb). „JpanbiOiinben, mit welcr/en b<x$ «Pec^ gefummelt,
au^gefotten unb gegeben wirb." *D?anbat x>. 1765.
runb, l) wie bebb. (jefe ftnbe weber für biefetf beutfebe, nod> für bctS
engl, rounb, fd?web. runb in ber a. @p. ober im ülgf. unb 3tUinb.
i&i entfprecfcenbc SfBort. 2lud) ba$ franj. rond ftimmt nldjt ju ben
itrtl. UUb fpan. Ableitungen tondo unb redondo von rotundus.)
2) rcidjlicfe. rund a~ groufs Stuck (aud) fd?n>cb. in biefem @inn).
3) D.U. wacter, tü&ttg, etu^rtebtfam. „(Ein runber gjfenfcfj, totus
tcres atque rotundus, gctlli ttollfommen." Yoc. ». 1618.
Schö" is a* net''mei" Schäz, rund is a* tnua',
Gald. häd ar a' net vil, mior is '8 fcho tnua'!
Unfo* Rapla" is a~ runda' Herr.
„'Sin recfcteö 2öeib met; lautet unb baben:
erfllidj ein rotten 9» unb,
öupfcfc gefanb,
geborfamb ju aQer ©tunb,
®olb uni? @eib naefe bem <pfunb,
iit nit bellt wie ein Jpunb,
bie einem «Diana alle* gutrf »erganb,
bie nit wirb ungebultig, fo man$ au$ fcfcunb,
bie feto purtig unb tunb,
brf man fein beffete faab." *p. 8br«&.
108 SKimb SRanf Otang
„5Botf yt.ein tan ber, gefcbicfter ©efeß." „Jpannd ». ©umppens
berg in ber lugent auf bem ©aut mit bem girmprojt anb fpieü »aft
tnnb unö hurtig." Jpunb ©t*. II. 117. 334.
„9lu<r> mad)t festen, roer e£ rool fan,
„fmttig nnb tljdtig ein jungen man,
©efAicft unb tttnb, le?d)t »nb gering,
©elentf, fertig gu ädern bing." %. ©ad)*.
I"n Winta' da wars fo rund löfn,
war s Bett fo fchö" warm a~ da' Früa. £{eb.
0J.2I. dinem je tunb feptt, ultra captum. Des is ms' rrund,
wia 'an Baua'n da' Schokolad.
£>le OtUttb (Runt), roie I)d)b. Otunfce, la ronda, ronde. ruß:
ben, runbieten/ rondare, hie {ftunbe machen, vigilias Tel
exeubias obiter Iu3trare, circumire. Voc. ». 1735. „'pfui bet
©d?anb, muü man ben j3om fo g«t weit riutbieren Ulfen?"
©ell)am?r. 2$rgl. b. f.
mnbig (rund:\ runti'j, runbige&i (runding), adj. Unb adv.,
flint, feurtlg, gefd}rüinb. a" runti's Deanl. laf runti ! machrunting!
SSrgf. b. ».; aber cud) bad alte tun (unter »errunen), aug »eifern
fld? in ter SBebeutung bei 2iugenbliccltd)en, ©«gellen ein adj. rün ig,
mit verkoppelter donfonanj nad) bem furzen u, runnfg, unb fotnit
nad) ©ramm. ©.359 2lnm. 3 r unb ig bilben konnte.
3)aä Ötunbell, i) bat Oionbeü u-, il rondello; ü) ä. ©p. la
rondelle, la rondella, Qlrt ®d;ilbe$. Voc. ». 16J8.
©et OUnft (Ra'ft, ö.<pf. Raa~ft), f. Ocampf.
©es {Rang ober {Hangen, (ftraufen, 0.$f.) n>aä in 21.SS. ber Otanf,
Tanten, fottlaufenber 33ergbang, Jpalbe, öUin. Der fangen,
Nom. propr. etneö Jp&benjugä im £.©. <5ulmbaa>. 2er £rid)teU
taug bep «pfaffenreut im gtdjtelgebirg. Sind) einige ÖrtffdtfeltSnamen
in 3t.93. mögen baljin gehören, j. 55. ©adjtang, ber ©acferang=
Wßlb füblicb, bc£ (Ebiemfeetf. etioa aU #snper = ötang aud) ber
3lmpfrang bep ettat? „Unb bo er (Äaifer gubroig b. 25.) fam gen
spartenfurci) , fragt er «ad? ber ©efegenbaif, bie man nennet ben
gintpfftang" Osm b* jene» Älofler ju bauen). (Sttaler (üf/ron.
Sßrgl. tt, 2Bang.
2>er Oiang c-ber üiangen, (l!.9)capn) Sfletf im ©djiffe, um roelcbc«
bat Sanbfeil gcfdjlungen wirb. 3u einer tvlrjb. SerorD. t. 1784«
ble SSerjollung be» Jpollanbcr&olscö betteffenb, wirb auf eine „fo^
genannte Oi a n g e t>on 3 Hi 7 ©äjub, lang" i «Pfenning gefe&t'
■iBrgl- ÖUnten.
tan gen, (bep einem ©al$burget bei XIV. 3at)tl>., ^>cffmann^
furDgr. I. 336) ringen.
Steng SRing 109
„2u ir mit armen rangen,
£>afj &er$ gein berj in frerobcn fprung,
Unb baf> man/ altf nit jangen,
23eb munb mit lud 3cfamen jrpnng,
Dae* 4f id) für aß fangen.
ob mir an tr fo rool gelang,
3<$ jsolt mit ir niefct rangen.
Ob fp mid? lleoletcfc, uberrung,
3»ar (roaf}rll<$) leb. begert öec (langen (ergäbe mlcp)."
f, ranfen, tanfeln.
Keng, f. öiegen.
£>er Oiing, nne bd)b., (a. ©p., agf., M. &ttng). (a\ ©r>. füg.) ber
ÄreW ober 23ogeu, in reellem bep ©eriefct ble Urtöeilfprecfjer um ben
Oilcbter fajjen; bat ganje alfo oerfammeUe ©erlebt. „<S$ fol ber
Oild)fer offenbar fragen an ben ring.'7 Oiupr. o. gr. CRcbtb. „Sie,
fo au&oenbig an ben ©<f>ramten ober bem Oiing ftcr)cn, feilen ju
CHed?t nldjt gefragt werben." .fir 5<l)bl. VII. 308. „2ßer por ben:
richtet beflagt rolrt omb gelt, bat ber nidjt baroö »nb öof In ber
ftat, ber fol bem fldger bat gelt gut machen in bem ring, ob er
(ber Kläger) fein nla)t geraben roll." SUiundm. ©tabtOidjtb. Ms. o. 1453.
„@r Job. flct> bei* an ettlid) an ben ring, nub an anber frum leut
»or bem ring it." MB. XXiv. 165. „Oßer fid? felbft btt 2Bort im
Oied)ten nidjt tbun »iß, fann einen anb^rn autf bem Oiing tee
@ertd)t$ neunten, ber ihm reben will" Ar. 8ftbi. XII. 341. Cfr.
Jpeumann opusc. 57. 2>ie 9J?ündjner 97iagiftr«t6 = 35erorbn. v. 1370
(2B|tr. 93tr. VI. lio) verliefet alletf „tttmüfj Arabern bep @ertd>t^-
fifjungen," wer rebet in bem Oiing ober bep bem Oiing inner::
balb ber mitfern toaut Im Qiecbtbatva , gelt bem richtet ü dn. unb
an ble ©tat 6 dn. cfr. MB. IL 511. 3n MB. X. 174 roerben aueb
bep einer 23efd?au auf bem Selbe ble ÄunbfcbafWmänner in ben
Oiing gebellt. 2)a$ <p«t er = 9ii ng lern, ^atemofter^ügelcben.
„Die Oiing ein rutfdjen an ber ©ebnur ganj fltnf unb paar unb paar."
9)?. ©türm, „^abfl 2ileranber l> '■ gab auf jebetf Oiingel im ailer-
beiligiten Oiofenfranj 500 £4ge 2iblap." 9lnt. v>. 58neber£ fammtl.
2Bcrfe III. 49. ®cr @unnen = Oiing, 1) (0.2.) Regenbogen.
2) Heiner düng, ber an ber «Sonne b'u ©tunbe jcigt, tragbare
@onnen = ilr)r. £>er 5 au vl-. Oiing, (0.2.) Oiing, »on gebauten
2egfot)rendflen geflochten, um jum $eftt)alteu ber Üueerüangen an
iJannpfdble gelegt an roerben.
Ha" oft a'n Zau" gfchlagng,
ha" ltaa'-n Ring nit ä'-glä't,
bä" fcho* oft o" fchö~-s Deonal
1* 'n Tanz urnmo* 'drer.
£e ring, ge ringtf, gering^, adv. rtng^. „@ering^ uaib
bd$ bbtffl." MB. XVII. 365, gori S3rgöi. 6. zrings um ed um,
110 gftttg
ringä bernm. 93rgl. Frings Umringen, rote bebb., aber, in 53er*
mengung mit ringen luctari, bai Partie, ptdt. umtungen bilbenb.
ringeln, tüte t)cbb. , barf SBrob ringeln, (Sinfcbnitte in felbe*
macben, bamit man leichter baoon abbrechen fönne; f. r anfein.
Der Olingler, um bie 3aljre 1460 — 1470 eine geringe ©cbelbe-
münje, bie man mit S>cPt£> für einen fallet nabm." 2ort 9J?jfö. I- 83. S7.
Der 23afnrfngler, ber 25einbreber, befonberä ber <)>aternofter=
€?lngeld?en au* .Snocben brebt. „^Bürgerliche 33efnringler unb
Otofenfranjmacber." 2ßirjb. «Berorb. ». 175?. ,,k°. 1457 fonberten
ft* in OMncben bie Dredjälct in 2Bütf(et unb 35 einring lex."
». gutner. Daä Dilngelfpil, runbe 35ül)ne, an beten Kanb
aUerle» QBdgelcbtn unb £[)ierfiguren jum 2lrsffifcen unb DMten für
.ftlnber angebracht (Inb, unb roetebe an einem fenf rechten QBellbaum
im Greife umgebrebt roetben fann. Der 9?ame flammt roobl »cm
alten ötingrennen, Di Inge (rennen, roo man im freffenben
Jjperumgalopiren nscb einem Oiing ftacb, rote bevm .ftopfrennet
OBftr. 93tr. I. 182) nacb einem £opf geöanen rourbe.
ring, gering, adj., rote bd)b. gering (Äero 24, 44 ringt), fommt
aber au* noefc in feiner eigentlicben 35ebeutung vor, al$: leld?t, b. b.
beroeglicb, in tbdttgcm unb leibenbem SSerftanbe. Was net fdbwär
in, is ring ober g r i n g. Hei"- 1 ge-w- T recht gring, geb icb
reebt erpeblt, Obne Safl. ..Und 's Deoiil is gring, wia a" Summa'-
floigl." d" rings, a" grings Rös, ein letdjtetf, fcbmäcfetigeä ;
ein fcblecbteS tyferb. 3n ber v. $runb$berg Jpfftorfe heipen bie Oietter,
bie roir jefet mit einem, bem Deutfcben befonberg roiberfirebenben,
franjeftfeben tarnen Chevaulegers nennen, OUngepferb. „<Sed>g-
bunbert Äürtffer , taufenb fünfbunbert OUngepferb. Über bie
Olingepferb roar Hauptmann Gilbert «flügger." „{Ring gerounr
nen, ring t>ettl)an, facile parta facile dtfabuntur*" Voc. w. 1618.
ringfdbig. „®ie icb in meiner ^rebf^t, aber gar rtngfabig er-
roffen," fagt ty. Sitlb tefebeiben in feiner 93ennoprebigt ad 1723. rfng=
fdrig, pernix, celer. Voc. v. 1618 (i8r. Serbtolt 189). rlng=
fertig, geringfertig, leid)t, fcbnell im ©eben, Saufen; gering=
fügtg. ,,9uid nos tantilli, pusilli, roaä follen ruit ©eringf er tige,
roir Unvcrm>icbc." JM'tbner. ringfinnig, gering finnig,
(O.g.) Icldjtftnnlg. Die öiinge, ÖUngfdrtigfeft, agilitas,
celeritas. Voc. ». 1618. Die Otlngfgf et t, ilnroicbtfgfett. «D?anbat
v. 1755. ringern, verringern. Voc. v. 161S. DfefcS ring
etwa eine früb verbunfelte ©-Ableitung von tinnan ferri?
ringen, rang, gerungen, role örtb., (a. @p. ringan unb
ringen; agf. v ring an noeb in ber fpecleßen ^cbeutung torquere,
stringere, bie aud? nod? in unferm: 2Ddfcbe anbringen ju Sage
liegt). Die 6rrungenfcbaft, ba$ (Errungene, befonberö bat von
einem Gbepaar gemeinfebafttieb erworbene.
©et Oianf, pl. (Ken!, bie SBenbung, Ärümmung, j. 35. beö SEegetf.
Oi.QI. @inem b e n Ol a n f (üdjb. Qiau?) a 6 1 a u f f e n , Orgl. bie
Oieiben, ber Oiib). „@in Oiancf fiexus, flexura, 93ug."
Voc p. 1618. $ig.: frummer 2Beg, tfflfge« ©treid?, Umtricb,
3ntrtgue (agf. prenc fraus). „(Sin gefcb. winb et Oiancf.''
«»ent. <£l)t. 98. „©er SR a n cf be$ Slbgefanbten <polpcrati$." $. SUbraf).
„<5fnen Oiancf erbenfen." „Öiancr, tyo&, stropha." Voc. ». 1618.
3m Jpd)b. ift nur ber Plural Oianf e fn biefem ©inne abliefe.
,,©fe UmbrencE eine$ fürftc^tigen 23elbobriftcn." Jpenbfcfeelä <prc=
bfgten. «Brgl. Oiant unb f. teufen.
©er Oianf, öfter ber Oianfen, a) ber Oianb, Oianft. „2ßann ber
Saufer wn(?) OiancE bunnet 1(1, «1$ 3 s?oQ, fott pon jebem «BierteU
joa ©träfe fepn l fl. 8 fr. 4 fei." «Sttü&lsOrb. SBagn, ioo. Sin
Oianfen (9Jurnb. Oidnfel), aucfe rool Oienfen ober Oiunfen
33rob — wie man fagt : ein Oianft, wenn man gleid) ein tüd)tige£
©tücE überhaupt will perftanben wlffen. b) abhängiger Oianb im
£errän — toat Oiang, Oia in. „@inb jm bk CRofl" fammt bem
*Pflueg lauffenb werben, unb über brep Oiancf in einen Jpolwcg gc=
rennt." 93enno SOiiraf. 1697. ©a£ Oianfen = @cfewdmmelein,
(naefe 9)opowitfd) um Oiegenäb.) bat Oiainfdjwammcbcn, in £)ftcrreid) :
9?ägelefn = @ci)>l>ämmelein , agaricus campestris L. (?).
„Oianfen," permutfetfd) m&: bie Oi ante n, alfo ©fange. „4 ©ag--
bdume, -l ©tdmme jn ©adn'innen, 10 33auftamme, 60 ^aun-
Oia nfen." SJuSfcfereib. bei 2.®. ebertfterg.
©er Oianfen, plur. bie Oianfen (Ränltng), ber ^upfnoefeen, ÄnoAen.
K?lbacne Ränhng, Äalbgfüfie. 9?ian pflegt aud) iebei magere ©tue?
«Biet), aucfe wol ein mageret Äinb einen Oianfen ju freiten.
«Brgf. b. ».
„Oianfen," (93. p. $?oll gißertfeaU feroofel ber gemeine 9Jiapfdfer
(scarab. melolantha L.), aU ber ©arten=.Holbcnfdfer (scar. melol.
horticula L.), alt aud) ber Zweifelhafte (scar. dubiu9 Scop.)
„tanefen, rudere," wie ein (Sfel feferepen." Spbn. Voc. p. 1145,
ranfen, ranfen ffefe, fiefe jtteeeen, bebneu, pandiculari , alare.
Voc p. 1735. „rang gen vcl renfen." Cgm. 665. f. l. 33cp ben
©urcfefcfelecfeten „fpafcfeelnt bi Äinber vit unb ranefent ft'cfe." „©aji
\i fiefe nit perranfent (»errenfen)." Cgm. 601. fol. 113/ H5.b
„9Kit eim Äuflfe fi in empfing «nb mit einem u m b r a n f e n"
(amplexus). Cgm. 714. f. 221. @. rangen, ränfeln, renfen.
ranfen, (Nilgau) abranfen einem etwatf vom greife, Sofen ic,
abbrechen, abjwacfen.
tanfcln, ringen, fid) im ©djer^e raufen, fl* balgen, fcfeüfcrn. ©ie
Äübe ranfelu, fpringen mutwillig aufeinanber. „'«etari, ringen,
rancfeln." ülpent. cf. rangen, ftcb tan fein, faul au^jTrctfcn,
pandiculari, nbrf. rcfeln; f. renfen.
ranfen, (9?ürub.) b&i ausgebreitete J&eo ranfen — eö na* geraben
112 Ston* SRtnt fftm? «Run* SKanf CKunf
£fnf en jufammenr ed?en. ranken unb Unten mit dtwai — bamtt
fdjalten nnb roalten, (f. ranten).
ftd? rdnfeln, jtcb. fügen, ss ränk'lt fi' nicks, es will fi'
nicks rank'ln. I maa" ällawäl, oa foll fi' do' no" eppas
ä'r ä n k • 1 n.
räufeln, bai 98rob, (Sfnfdmitte In baffclbe macien, bamit man
bequem bavon brechen fonne. äbarenkeln, abfcfcneiben (QSrcb) b. 2B-
f. »tauf,
renfen, prär. tancte, a) d. <gp. jie&en, jerren. „(Einen xenten
bt bem £5re, im baj Ore bin nnb &er verrenfen," wie SDTelfrer
Sita* feinem ©dn'iler 3fengrtmm. (®rlmm Öiefn&. $. p. 338).
b)renfen, flectere, deflectere, reflectere currum , declinare
bigam. Voc v, 1618. äußren fen ein ©lieb, ei ani bem ®e-
Icnfe bringen, verrenfen, l) n>ie öd)b.; 2) vrb. n., vom au*
gefdioffenen Sßilbe: (terten. Slucb baä agf. gewrinc tortura,
vrinc (eageel) ictus oculi beutet auf ein entfpredpenbeS 23erb.
cjo roerben aud> me&rere ber bfer voranftebenben formen auf biefe*
renfen ju bejleben fepn. 9iac& bem 23erbältnlü wie faben,
&abcn ju fangen, fangen, verbleuen fogar bie formen rec&,
recf «Eergleicfeung.
25er 9Unf, f. Oielnanf.
„Oünf, Oiinbe" (e&lemgau). SBloS 2lutffprad?e wie bie fflinf, ftatt
bie Stinte k.? (iBrgl. -Kant).
25er Dtinfen (eigentlich King fen), bie 2igraffe, fibula. Voc v. 1618
(©int. II. 123). „Der 9)?antel ob ber «Brnft mit einem. OUnfen
jufammengebefft." 3llt. - Dtting. JMftor. (Nilgau) ©cbubfcbnaße.
rinfen, efn = , juerinfen, jubeften, jufdmallen. 25er Öitnren=
fdjmfb, Ötinffcbmtb (ebmalä ju 51mberg, Nürnberg) verfertigte
bie faxten eifernen Letten für bie gubrleute unb anbere. 25er
OMnfelmacfter verfertigte Oiinglefn von 9)?effmg nnb @ifent>ral)t
für bte ®ürtler.
25ie {Kunfunfel (eigen tt. Oiungg-, u-u), (im ©cfcerj) altetf 2ßeib,
(von bunfler Gompofitlon — vrgl. runf en corrugare, 25tut. II. 209,
unb ©unfel).
ranfett, renfen, f. ranjen.
25ie nnb ber töun£, föunft, töunften, Üiunzen, ba$ (Kinnen,
gllepen, Strömen; Oiinnfal, SSacfe, SBafTeraraben. 25ie Oiunä ber
2lmmer, 2(u$(tr6men berfelbcn ani bem ©ee- „Offen 25luet>
Otnnft," blutenbe SBnnbe. 2.m. v. 1616. f. 404, in ber lex Baiuu.
plot = run«. bluetrunftig, im (Rdjtb. Ms. v. 1453 blo$ bluot=
runö, adj. „25er 25acbgraben ober dnnften ju ber QBaffer=
leltung." tyegiuö do Servitut. 556. 25er öfnnjenjcug (<Popcn>.),
®arn, womit man bcpm gtfdjcn ben 2in^tritt eines ?lnpes verfperrt.
„QBenn bat ©efcbtrt einen Wnnj bat," (baji ei rinnt), qj. 2tbra&.
3»
. fKant 113
3n ber a. ©p. fommt fotvol>t runfa att rune', runjt, Genit., Dat.
runff, runftf vor. 53eu Ulpl)ÜaS jünöet fid) «in einfacheres
run = $, Dat. runa- @. rinnen.
3)et üiant, plur. Rant-, a) bk Benbung, franj. le tour, einmalig
^Bewegung, momentum, eine übrigen^ blo$ au$ ben uacijften Otebe*
forme« gefolgerte 35eb.: alle Ränt, alle Slugenblfcfe, (»rgf. all*
Straoch, alle Ritt, alle Rot etc.), ränt-weis adv. , H)ecfofel6n>etff,
lumelUn, tour ä tour. b) gtnfdjlag, Giftiger, luftiger, mutönnliiget)
©trefeb. „In arena consilium , nidjt allein im ©anb auf beut 2anb,
fonbern aueb im SüafFer, e^e man ftranbt, gilt ber ötanbt."
55ogenberg. OTfrafel, an Rant, älla'üand Rant anfangen, aufteilen,
eraa&ten. V61Ioc Rant fepn, fteefen. „2$ie id) jung gcn)efen, f)ab
icb, allerlei Otant angefangen, icb bin balb auf 9Jfagbeburg , balb auf
Srauenbofen »erreifet, " ty. 2lbraf>. „©olefce üient bebt ber 9*efb
an." ©elbamer. ,,©o f^au id? ju unb fc^tvetg frccffttU, unb la£
ibr (fcer Oßtberbellerhm) iren Sfflat unb Olant." Jp, <&a<t>$. „luxu-
riari, gogel fein, rant babeu." Sloent. ©ramm. ränt?, adj. w.
adv. , a) (£>.<pf., b. 2ß.) liftig, gewanbt, autfrlcbtfam, tudjtig, treffii*.
b) 01.25. Üppig, (tolj (agf. tanc). a" rantiga' Ruo', o~ ranti's Deani.
os is mt ranti', eben nid)t oorjügltcb. a~ ranti' Eff-n, tectetetf 9)?abL
s Touch is net vil ranti', is nPks ranti's damit.
„I tat gern aa\s singa", und tat gern aas sagng,
Was d* Schiorgng und d' Viara' für a*n Unta'fchid liäbtn.
D- Schiargng fan' ranti und d' Viara' fan' stolz,
Zan-a'n Holzfehlegl nimt raa* gar saltn o~ guats Etolz."
Anfang bei befannten ©cbergenllebe<> au$ ben 709« 3al>reu beS
XVIII. 3af)rl). c) (b. 2ö.) ridjtig adv. , r ä n t i is o" 'kema'.
ranten, ranticren, a) luftige ober mutwillige ©freiere treiben
ober erjdf)len. b) (leb ranten, grof; tbun> ben ©rojieu fpiefen.
Jptefyer »crmut&licfe, aud) ba$ abteuauifebe iu-ranbeu, auf iülplerart
iurfdjreven ober fingen. Jpbtt. 659. c) ranten, («paffa«) befumntern,
argem, verbriefen, os hat mi' gram, \)xt mid) oerbroffen. ©leb.
rant-n ober ftcb ränfn unb granfn, fid) gramen. (2>rgt. ctn>« gräteu
unb ©talber abranben, nac&jmnen, allcrlet) ülnfdjläge faffeu.)
£>a$ Stusfprarfvt tiefet gönnen »u«tg id) nia)t ju beuten. Iln Dl anb
clypeus. ettva in »Sej. auf bie Di.?{. „GttoaS im Schübe führen," ift tuof nia)t
in beuten. Crine 2iu?fp. nt ft. nt al$ ©egenfag bec 2tu6fp. nk (1. nt (f.
Stinten, hinten) aiijunefmien, ift bci> bfefet fa)on altern Jonn miitid),
obfdjon bie hörtet Kant, .9vänfe, agf. prenc, paratfete 23eb. ^at>en.
2tud) ettva eine 311m 2tbtautt>erb ringen luctari (agf. aringan lortniere,
stringere) gehörige 2tt>teitung 3vang'b neben einem atten rang lucta
(cfr. bat nbrf. .9iange, rangen renommieren, unb t>a& fdjroeij. .Otung
momentum. Mnfaft, Mnfatt) f>at formen wenig «Ißafn-fdjeinticfjfeit. 3tac^
ber 3v2l. „^poffen, Suiten reifjen" an ba-i atf. renban, engt, renb
©ajwtUt'* 93a!)erifa)e^ %}5Ttet^M<^. III. S^. S)
114 Sfattt
ju benfen, wäre nicfjt imnbec müßig, ^ttl ©tfjott. fommt ranbi) für
äänftfrf> vor. &ai> engl, to rant, tolle (Streiche machen, pafjt inefjr jtt
r anjen. (5f)er (Hmmt* t>aö unter .9tanb fccmerfte at ranbom, ba<>
fyoU. raub in; neu offuse currere unb ranben, ranbten delirare,
insanirc.
Sie üidnt (Rant) plur. , ßtnfünftc von ©runbfiücrcn ic, Dienten.
■Kommt faft immer in SSerbfnbung mit gdnb ober mit @ult vor.
(Ränt und Fant), „©o lang unb wir HS ©cfloö j« Wldjaü mit
feinen Jperllgfaften, Tanten unb ©uften fnn ßaben." MB. X. 301
ad 1-146. „gjtft allen £ren, medtfen, ©ulten, duften, mannten,
Tanten, ©efudjen, ik bajn (junr ®ut) geboren." MB. IV. 200
ad 14SH. „«ÜHt allen ©üetem, miauten, SOenten, j}lnfen,
®ültctty/ jc. MB. XVII. 458. 395. „2ln, von öl dnten unl i Ja n-
ten." £r. 2&M. I. 195. 196. XIII. fo. XIV. 110. „Unfern an.
Gerrit einfommcn, ölent unb ©fit/' 2btg. & 1515 p. m. «orf
2ed)-9i. 190. „jperjog Jpetnrld) wolle Urnen alle $renf)elten beftdtten,
alle unreblidje 0?dnt abtauen, unb alle ©Bulben bejahen." Ar. 2l)bf.
III. 235 ad 1447. „3oll, £rll>Ut ltnb Öl enbt." 33albe de van. mundi.
„Ölent unb ftent." Slvent. <2f)r. 134. $66. „all rant unb nußung
efnnemen." gfrer XXIX. „^eifjmalfter, bie innemment rant unb
©ütt bcr Äirdjen." Cgm. 632, f. 17. $a* Öldntamt (U.?.
Rantamt), Ö.2» ölen tarnt, wie fed)b. ölent = 2lmt. 2lmt, welräe*
bie lanbe6l)ertlld}en @inlünfte an ©elb unb Naturalien in empfang
nimmt unb verredmet. Neben jebem £anbaerid)t be(tel)t ein foldjeg
ölent am t, welcfceä burd) einen öleutbeamtcn unb bat lljm unter=
georbnete \))erfonal beforgt wirb. Senn bat einmalig vereinte Jjerjog-
töum 5?avcrn in vier Rentämter («S?ünd)en, 2anb£ljut, ©rrauMn*;
unb 93urgf)aafen) eingeteilt war, fo ft'nb barunter Regierungen unb
Otcgierung^be^irfe ju vetfte&en, beren SSorftcfyer, bie fogenanntcn
Ölantmalfter, öl cntmaifier, ntd)f bloä mit ber <£rl)ebung ber
lanbetfljerrlidjen ©efalle, fonbcrn, wie nod) früher bie QSfcebome, hu=
gleid) aud) mit ber 2tu6übung ber l)ol)crn @erfd)t$tarlelt beauftragt
waren. 3>iefe öl e n t m a i ft c r battcn in iijren Rentämtern
aHjäf)rlid) ben fogenanntcn reutniaifterffd)en Umritt ju r)alten,
babei) vorjügltd) bie untergeorbneten Beamten unb beren 5(mt*füf)rung
fd>atf in* Slugc ju faflTcn, unb auf ber Stelle ober burd) 93erfd)t über
bie crfunbenen ©ebtedjen unb 23erbredjen 51t verfügen, cfr. erneuere
ÖtetttmalficrOnftruction v. 1669. „Sie Jpauptftäbtc SOTündjen, \ianb^-
l)ut, Straubing unb 93urgl)aufcn waren be$ rentmatftertfdjen
Umritt* befrevt." 2btg. v. 1669 p. 241. rentmalfterffd)e
«Berbredjen, ©trafen, Qß anbei waren gteidjbcbeutcnb mit ben
9Sijtf>um = ober ö;ilaleftj = 9Serbred)en, ©trafen, 2Bdnbeln,
unb jogen ik Infamie nad) ffd). Unter bcr ^errfd;aft 5)?arimilianö I.
unb ber 3efuitcn würbe aud), wer an einem Safttage Sl^fd) aj?,
ober an einem gci>ertagc feine Weife berte, rentmaifterifd) abge--
Olant 9lent SKanj 115
flraft. MB. XIV. 545. QBftt. Str. V. 206. 2Beff. dissert. p. 14. 92.
23agn. £. u. £. SBeamt. I» 23. 232. II. 67. rentig adj., «ja^
einen Ertrag abwirft, „unartige ober n n r e n t i g e Öbgarten,"
opf. Sßalbotb. ». 1694. 2orl 58.9?.. f. 56a. Sie Dient ep, reddi-
tuarium. MB. XII. 91. Dicnten = 25 erwalter ic, altere kprcutb>
23erorb. ranten mtb fänben (rantn uub fantn, and) rankng
unb fankng), in Skjug auf ©i'unbftücfe ober @üter, SSerfugungen
treffen, fdjalten unb walten (etwa jundebft mit ihrem Ertrag). Mit
mcPn Sach Itän I rantn und fantn wio-r-I will, hat ma' nlomd
nicks einz-red-n. „sfli&gen fw nun ber bemelbten ®üter rnibcrwin=
ben, einjie&en, innbaben, nujen gebrauten, rentten, fentten,
»erüommern, perfefeen unb verkaufen, unb bamit panbcln, tptm unb
lajien, wie fp bann perlufr." üfieicbelb. Chron. B. II. 202 ad 1523.
Sie Äaüfer betf „®atl Sft. " mögen ft'cb. beffelben „gebrauchen mit per*
fumern, perfauffen, ranten, fanten, bamit t&un unb lajienn al3
mit irem aigenn pab unb gut." MB» XVII. p. 414. ?(ucp fitfriö^
renton (II- 9. 147, III. 20. 173, V. 19. 13) mag, gerafceju J>cm rom.
rendere, tat. reddere entfpreajenb , l)ief)er gehören w\t öenn baö ©ubft,
rent '". , ren ta f. (itat. rendita, fpan. renta) auet) im 2(gf. unb 3$l,
»otfommt. Unfer a in tiefen Sonnen mafynt an tie franj. 'ÄuSfp. »Ott
rente, rendre. ^rgt. a. etar&ei-ö ranten, eine oeftimmte abgäbe »on
etwa» bejahten.
Sie öianten, plur. JA a* n t e n (Rantn) , Sim. ba2 Oidnt lein
(RäntI, RannI), Der ©cbofillng; fcblanfer ftfebtentfamm psn 60 — 70
©cfcul) 2dnge; ©tange. (»Brgl. baS &d>b. rani (fdjlauf) unb Oian?e;
bie 85ejicl)ung mf H$ alte irrlnnan fpropen, wovon ba& HL
runn^r surculus, feierte gewagt» ©. a. ran.) ÜJrgl. a. öiange.
rentfeben, rentfcbel», a) fcfeaufeln, oscillo sc jaetare. Voc. p. 1735,
b) (D.tyf.) auf bem Gife fortgleiten, c) (fdjwdb.) fjcrumfcbipdrmen.
d) f. riemifeben.
ranj. (3m Cgm. 27o. f. I57a fdjeint ein Adj. ran& anjuneömen,
„2Ban jr rain weiplicfo glanß,
Unb jr jatterf munblln ranß,
9)iuj? fein auf erb mein fyimelreld?." Qtm ftfuttoßcnb ?
92rgt. ranjen).
Ser Dia n jen, ba$ Didnjlein (Ranzl), a) wie bct)b. Sie gorra
b e r Di d n j e l Hingt oberbetttföen £&rcn fo frembartig atä b e r
©cbeffel. b) baS 9? d 113 lein, ange&enbe Striwfcnöeir.
ranjen, wol ridjtiger: r anfen, r enfen jkb, 1) ft'd) ferecren pot
©cbldfrigfeit, $aull)eit :c. ©ich, ranjen unb ftranjen. „9?acf) bem
flaff folt b\x bein arm pnb bein glibev reffen pnb biet? renfen, H$
ftcrefet ben leib pnb fendjt bai plnt." Cgm. 517. f. 5iJ> „rannfen
Hügeln, alare." Voc. p, 1145, „alare ranggen vel renfen,"
^ 2
1 16 afamnj fR<vp
Cgm. 665. f. l. ytfbo icfdjetc üttb ranfete fcet jungtt Itp in ftme
fdjoj." 2öilb. p. Cranfe. 2t« £&. Gafparf. 3d.b „Sagt ber £err:
mf* fdjldfett; fo tbuet fid? ber ©cfemaläler r außen/' $p. 9l6rab.
Hast r!i' ao" net bäl' ausgranzt ?! 2) peradjtlidjet SiUÄbtUCE für
unanftänbige ober unnüße ^Bewegungen aud? anberet 2lrt; pon einigen
gieren, coire.
„3enfel tpoljr butf mit mir tanejen?
@o fom atp#,
SSocfifd) roelltvir pmbljin ranejeu.
3anä nir firamd),
ilnb fdjou mir meiner fdjrancjen,
barcefc, 3enfei bajpd)." Stfipalb v. SEolfcnftafn, Cod.
Vimlob. Rec. 200s. 231. 32a, nad) jpoffmann p. 5aller$l. Sieb roiber
etroaä ranje«/ ftd> barübet formalfft'eren, aufweiten. ©elbamer.
ranjen einen, (Dr. Qd) il)tn übel mitfpielen. Der Oxanjer,
fca$ einmalige 2lu$!treaen anö $aull)eit; fauler 9)?enfcb. 2)ie Qtan=
äen, (£X£.) batf ipeibltcfce ©cfcroein. O es fchiahhe Ränzn! ruft
man im jjillertl/al ml avd) Äinbern jn.
raunjen, f. raunen.
(2?rgl. 9?ab, reb, jc.)
Der öiapp, be$ öiappen, l) fcer Otabe, corvus corax (fdjon Voc.
1429; gl. o. 109. 169 rappo). „9??an fadj io bie rappen prin=
nent foten in jren fdmebeln tragen unb beufer anjimben." fclrcr.
rappen--, folrappenftbtparj. 2) tyferb pon ft^roarjer Jarbe —
getp&bnllco, itf au* bie ftorm: ber Oiäppel (Rappl). ?RM.: Den
Oiappcl ober> öUppeti lauffen lajjen — jügellotf, perfd)tpen^
berifd) leben, o Räppol (— -u)! fadste! eingehalten! befonberS in
figürlicher 2tntpenbung. 3) ber „^adjtrapp, noctumus grassator."
Voc. p. 1618. 4) „Oiappen an ben ^cumen." 2(mberg. ®tbtb.
p. 1554. (9(io. 5. 4 werben iuol al$ OUp, OUpen, b. b. Siutffp.
pon 9i an p, ro. m. f., ju nebmen fenn). 5) ber Öiapp ober Oiappen,
triens, tertia pars assis." Voc. p. 1455. ^eutJUtage in pürld}
i*/2 Pfenning ober 3 Malier, allgemein aber nacb bem neuen $et)ti<x:
fpftem in ber ©dnpelj al$ Vi.» 33afien ober VsÄKitJ« angenommen,
©djon a°. 1559 galt im beutfd>en öieldj ber ülappen^fenning
2/5 .Sreujer; ber JKappcn^ierer */s Äreujer. A?. 1542 roarb
ber Qiappeu = ^lapbart auf 2',- tfreujer, ber 9Uppen = @cbJlling
auf 5 Äreujer gefegt. 2ori 9)?$0i. L fol. 225. 254. 262. 263. 6) ber
JKappen, ber SBortbetl, ©eroinn — pielleidtf nad) bem jübifeben
Olebbeö, övebbadj gebilbet. 2luf feinen Oiappen fepn, auf
feinen SSortbeil bebadjt fepn. „Die 2£efd)bifd)off muffen fedjöbunbert
SRap Siaviy 117
Bulben bem Stapft geben für bfe £onji'rmaf-tön , bettalben jrer »H
»on folgern ölmpt reibet abzogen unb baS teft'gnlert, baj? fie bie
romifdjen Oiappen nit baben erfüllen funnen." Slpenf. (übr. 42 1.
(Jpicr fdjeint inbeflen, cber als ein <pittr., ein Singular rem. fratt ju
fjaben, f. tappen). 7) ber ö?appen, (U.Wapn) entbeerte £ranbe
(Voc. U77, rappe, racemus. ©leb, r e b e t n). „OTappe*,
vinum ex acinorum folliculis aqua mistis et cipressis confectum,
laur, beeripein." Voc. v. i6is. ef. gumpe?.
2)ie OUppcn, (0.2.) £r«l?e, 9?aube. Kr is voll Bäppm. rapeig
adj., raub.g; raub, bolpcridjt. 6. Oiapfen unb (Koppen. ,/Ber
fcieütappen (ben «polppuS) in ber «Hafen bat." Cgpn. 731. fcl. li. 207.
rappen, rapfen, vrb.n. u. act., (Ö.9)f«/ b. OB.) foaftig nad) etwat
greifen. D« wirb ®clb, et werben «ftüffe, Gipfel ic. ausgeworfen,
Boubm , da gV'ts was z" rappm! Gebts acht, wer rappt, dac-
tappt. CDatf nieberb. rapen fft i>a6 l)d)b. raffen).
rappeln, wie l)d)b. rappeln, rappelbürr, feör buvr ober mager,
rappelfopflfd).
3)a* Oiap ul at, «ßormerfbud), älufjcldmungSbud? , Manual. „3d?
ftnb in «fflarggraf SubroigS alten Rapularüs, @d)»il&- ober 93crf«ß=
Öiapularen, ba\i er . . ." Jpunb <2t.2$. II. 6. 15. Hartman ©djebeW
Rapularius in MedJcina. Clin. 288. Kapularius tfb aud) bei' 9?ftttte
eines latelnifdjen ©ebfd)tä von 510c» Sßrübcm, einem armen unb einem
reiben, worin etf »ou bem einen tyeljjt: Rapüla crevit ei rcliquis
onormior una. Clm. 237. f. 109 — 115.
2)et JKaup, beS Oiaupen, ber 0? 4up l tng, aud).* bie Oiaup,
(JranEen) einjähriges ©tuet Mfnbvlel). £m einet «Serorb. v. isoo
über bie freigegebene <&i)iaäitüm bes «BieljeS in Söirjburg wirb ber
@d)lad)tlol)n für (in .fialb, £amm ober dixeti Hammel auf lö fr.,
für einen {Raupen auf 20-^-24 Er., bann für ein @d?wein auf
30fr. gefcöt. „Oiaup, fd?au in bein 33ud>, taumle, librum in-
. spiee," fagt in ». SangS «HiarelluS p- 31 ber «profeffot sunt ©d)üle;\.
„Die <p. <p. ©uarbianc folltcn farber feinen jungen «profeSTen einen
vrfcl ober Raupen nennen." Aayujtn.^Drbcn in SS. @. 81. Jpicr
fdjeint eine Sßejiebiwg auf Hi Zljicr &8*fb, inbeffen wirb batf SSort
febr oft, ob>c eine fold?c, für £augcm'ä)tS, gotterbube, scurra,
nebulo genommen. 91ad)t-, ®afmt-, <grj = ifiaup. 55aS Voc.
ö. 1618 gibt Oi atl p burd) unus de multis, de plebe, plebejus.
rauptfeö bui'd) plebejum, sordidum , illiberale, wdi)renb tUfd
im Voc. ». i73.> scurrilis bebeutet. Xk Raupen pl., unflätige
(Heben , Sd^roiinEe. Dtaupen fd7nciben, poteu reiben. 2)ie
Ütaupctes), gtob^ntwtbiuillige ©efinnung, diebt ober Jpanblnna,
2?übcrep. (Sine Oiaupercö anfangen, Ouen treiben. «Boller
Oi = cn (retfen. 2)a$ iü. raup jaetantia papt aud) ber germ nad?
ntd)t l)iel)er, »penn etwa unferm «Ißort «id)t au ft. an (ai;. t» ge=
bü&tt.
118 5Ra\iy SRep 9ttp 3fop SRup SKapf
Sie Kaupe. 3« 211MB., O.tyf. ift bfefeö tycbb. 2Bort t»em gemeinen
SKamte fremb. (St fagt bafür Kai?, 2Burm, ©raöipurm (roel=
cbcS alä grafß-unurm and> metft in ber a. @p. für eruca ftebt;
nur tn einem Voc. sec. XV. ftnbe fd) tupp, gl. o. 496 rupe;
Hin m$ ©rimm in. 368 ruptf, rup^e).
repetieren etroaä, (SKüncben) in fpottenbem, rügenben, berechtigen^
ben 2one barauf Sßtücffommen. ©cbeint mit dfern, dntetn
(dnbern?) auf einem $rincip jn berufen. Sie Kepetii (Kieä),
«ftacbfcbulc.
Sie Keputaj (©elbamer), Keputatfon.
reppeln (^ranF.); reiben, f. rippeln unter ribeln. reppen
(Käufer), f£<fe begatten.
tippen, rippeln, f. ribeln.
SaS Kipp unb bic Kippen, a) nrie bebb. Oiippe, (a. @p. ribbi n.,
gl. o. 30. 234, unb xibba, a. 619, agf. rtbb, WI. tif n.) „gj. SR.
I)dt fid> mit einem roadjfenen Kipp verlobt." £ed)fclb. SÜfirafel.
„Da n«m got ain ripp an$ abamS feiten, unb mad?t bat ju ainer
frarc." Cgm. 652. f. 63. («Bon eime rippe ukj an bat anbire.
©T»fc II. 292.) Sie ff als Kippen (Fäj-rippm), ?Ke$gerfp., ba*
glelfcb sroifdjen jrcep Kippen. Sem Ktnbfleifd) vo" dac Faj-rippm
n>itD m bei* gleifd^anf gerne nachgefragt. @. a. Scho>ipp. b) batf
Kipp, verdcbtlfdb: SBeib, (etwa na^ ®enefj(J 2. 21? bat „bripun
prostitutam," gl. i. 102 wirb rool roae anberä fepn; prgl. a. Oieff).
Sie Koppel, <'2lug3b.) manngfüebtlgeä Sttäbcben.
Koppen, (b. 2ß.) ginnen im @efi*t. roppet, rdubig, raul), bolpc=
riebt; WfgT» Kappen.
Sie Kuppe», (Kürnb. .ftoebb.) bic Olalraupe, Ö.uabbe, gadus Iota L.,
f. Kutten, Oelf&e gorm burd) „rupita ruppa," gl. o. 459, »er;
mitrclt ftfefnt). 3n bem tat- ©ebiebt Kuoblteb, ^ragm. Ms. (lebt
unter ailbcm @ee = §lfd)en: ,,Bubeta fundicola, truta digena
mfa vel alba." ,,?ßll faften mit guten tuppenlebetn." Cgm.
713. f. ISO.
„Kupp, (Voc. gjumb. 1482) ein fleintf JpduStcin im ©cbiff," bep
(£d?erjt concameratio puppis. Sagegen bat gl. o. 162 de partibus
navium: „t\li)C pretoriola sunt domuneulae in quibus merces
ponuntur."
Ser Riidp, ber Rüapal, a) (0.2) ber £aufname Kupert (Jpruob=
perbt). „Kuep 97?et(f)ammer, »on Kuepen (Sber," Kotate be*
$lbt6 »cn <S'ti £euo in f. (Üalenbern p. 1668 u. 79. b) Kuepel,
Werfen »on febroatser Hautfarbe. (<pinjg. Jpbn.) berpobeKüapol,
bac Gnbe einer .£ol;-Kife. Ser Küepler, 2lrt 9J?ünje, f- Küebler.
Sie Kdpfen (Räpfj-), (Kttm.) maubc, @?inb an ben ftüfien ber
«pferbe, Me Kappe, tdpfig adj., raub, rdubig. jTeb rdpfen,
gerdpfeu (rapfV) vrb. n., erbatten, fid) mit einer rauben Stufte
3fampf SKoyf SKupf 119
überleben. „Die Grrbe wirb gta pft fcepm ctften Jtoft, wenn nur
Die Cberfladje eine bünnc ®d>ale befornnit." <Popowitfcb. 5) c t
6d)ltce rapft f i d). Gl. i. 514 gltapb.it colligit se (cicatrix),
i. 447. 541. 567 ptrap()t« clausa, praesicca (cicatrix), 560
tap bellten recrudescentibus (plagis). \£. Oiappcu.
rdupfen (rapfcf, röpfa, @ramm. 171. 175), raufen, rupfen, wie
i. $3. eine niebt bintanglid? febarfe ©dpeere betmt £aarfd?neiben.
(£oifa(b-2ecb) mit aon ropfo", fj# mit il)tn raufen. ®p. 835. Hintri
gropft und fiirhi 'tanzt , (von einem lebigen ober vercblicbren
tyaaxe) jeben 2!ugenblict janfen unb »»lebet grieben macben. Diopf=
b anbei, 9iaufbaubei (giften). Har ropiV, gtacbtf (aut bem <Bobcn)
jieben. Gras ropfo~, jäten. (OKetd?. Chr. B. II. 218.) 2>a$ Köpfet,
3at=@ta*, @ta$ jum QSiebfutter gefammelt.
ropfejen (gewobnlid) gTopfazn, g-roppazn), rüipfen, ruetarc,
(a. ©p. rop baaan, ropfejan unb ropfajon, iät. r o p a).
„repfejen unb befeben." £rtolpö. „ropfiejen ober fopein."
<£onr. p. 9)?cgenberg. Cgm. 689. f. lös. 2)et DiopfcjC/ be$
[Ropfeäen, ruetus. Cgm. 724. f. 188. (3m 5Igf. rocetan,
ipdbrenb aueb H& folgenbc fürrupfen mit fürrueten, ber fäwcij.
Oiupf, nbrf. rupö mit 0Ucf, unfer Diupfcn mit Oioceen glcidjc
95eb. bat.)
2)atf 9iopf= ober JftupfrJpü eitle in, (£>.?. 23aur) bei) gemeinen
Seilten bat Oiebbubn. 2>tefe gorm mit pf fümmt alt bebb. redbt
gut jmn nieberb., febweb. rapp-'b^n, rapp = l)öna. S3lelleicbt (lebt
aueb gl. i. 212 repbuon fl. rcpb = buon, o. 209. 9tad) bem
nieberb. repbun, o. 299 coturnix (aug bei) Spc lieft man in biefer
5öeb. ein fettfameo" rcpbung), ivirb bec begriff bc$ Säiortetf cbmalS
weiter gewefen ferm.
rupfen, roie bdjb., auf = , für-, vorrupfen (Sincm ctmat, et
ibm vorwerfen, vorrütfen. „2öe!d?er ainem feine Mängel auf=
rupf fr," üjfe.igreinö JBeirijtb. cap. IX. „Einern ain guttbat auf=
rupffen." ibid. Vo' dior mag I niclts, du thatff mos glci'
wiaV iürrupfo' oder auViipfa'. Gcts! feids laute' Scholmo",
darf l;aonac den andacn niclis für rupf a". „Uttferm ^Ctrgott
unaufgerupft," ebne unferm Herrgott ba£ ibm erjetgte @ute in
Qlufredmung s« bringen. (Sbarfr. = 9roc. 25er gürrupf, ber 5Sor=
wurf, bic SSefcbulblgung. „£) ungteieber «Borrupf, baf; ein SBelb
ibrer vorigen ftruäit bei) bem anbern Wann vergeben follre." „©pott--
teben unb falmeufcriftbe 23 or rupf." Slbcle f. ©rcbtfj.
£>er, blc Diupfcn, i) wat jum 5lbfpinnen an ben iKocten ge-
bunben wirb, b?r 2Bccrcn. ?8ep üdc ftebt brop, colus, brop;
o»rc, coli opus. 2) 2Öcrg (bei) ©tafber Ötupp). 3) £einwani>
anö 2Berg. „einen üiupfcn über einen SoaL'cn 2Saarc sieben."
/,25ie (^epweber bringen jbte Oiupfen unb ^ipild) ungefdjaut gen
3W«rt&t." «ettg. o. 1605 p. 333. „Sem ^rif? prüe<bier für xxxil
120 OSupf diät SRet
e£n tupfen ju »ogltücAern." alte JpofcOlecfcn. r>. 1468. 2Bffr. 53tr.
V. 204. „Sin pcbe tupfen fol fcaben breiig @len." tyaifauer
®tbtb. Ogm. -303. fol. 72.» 35iefcS ©ubft. ffc »fellefdjt nur ba$
folg. Slojcct. , nacr) »eldjeta bie ©ub|h 3*"*' 2Bät au^gelaflen
finb; bod? fre&t in ber Äleiberorb. t>. 1626 ©efbenrupf. Olupfc
IKaff (©al$b.) grobftc 2lrt »on 9?afc6. rupfen, d. ®p. rupftn,
rupfein (rupfT, rupfa"), adj. oon SSerg (©egenfaf? ton r)4rroen).
rupfe"s Garn, rupfTs Tuach; a" rupfate Pfaod. 01.21. Da hart
runfa\s und härwo's, b. I). äße* miteinanber. „bärben unb
tupfen 2eln»af. f eib e nr upf e n ggglpauben." Obige Äleiberorb.
//©tben eilen je fjcmb unb je bruodj, baj fol fein rnpDein Stuod)."
-Saffer^roniE 2Bien- Ms. (von ber Reibung ber dauern). „93on
rupfieincm tuc&e." Cgm. 37. fol. 109. Um tyaffau nennt man
ein SSrejel »on Ologgenbrob a~ rupfsne Brez-n. (3ft blejj blo*
cBcr)erj, ober befielt ancb bier eine unter ropfcjen berührte 3Ser=
Jößttbtfdjaft s»lfd>cn rupfen unb rugfen.) Gtne fcberjt). gtgur
anbrer 2lrt fcfectnt t>a& bcp ^rafd) »orfommenbe ölupfbaube velli-
catio capillorum; eben fo nennt man im b. 2B. a) eine 2Belb£perfon
mit vernacfcldfftgtem Äopfpuß, b) eine 2lrt .ftüecr)el.
rupfen, „ba3 bu ben laubfrofcb, nicfct r)6reft rupfen." Cgm. 592. f. 40|.
//2>er 3 i t n? a r (Zedoarium) fterft ben magen, unb mact)t ainen men-
f$cn »ol auf rupfen." Cgm. 589. f. 37.
Sfoifye: SRax, tet, :c*
rar, au» bem §ran£. ober gat. entlebnt, unb feör oolfätiblicr) geroor;
ben, befonberS in ber 2?eb. oorjuglic^. a* rärs Eff-n, a~ räve
Perfcho\ aT Madl etc. vo~ dac rar'n (sc. ©eilen, f. b. 2B.), Won
vortrefflicher 2lrt. Sogar ein @ubft. bk R.ir-n. Vo" lauta' Rärn,
»ortrcjftld)/ fet)r fc&on. 25fc OUritdt, a) mit l)*b., b) 9Sortrcff=
lidjfeit. Vo" da' Raritet, V«>n OOrtr. 2lrt. r.iritetifch, adj.
reren (ro:n, rea'n, „reren"), (D.S.) a) fcfcrepen »te ixxi Olinb (gl.
i. 556, o. 205 retsn balare, agf. rarian, engl, to roar, nbrf.
raren mngire, boare). b) »erdd)tlld> au* »om 9J?enf#en. c) laut
»einen, »einen überhaupt.
's Dirnl hat ma' d Liah aui'glagtj hat ras' nicks gmacht,
Und zlescht hat d Lappin falba' gre'scht , I ha" brav glacht.
25er Ol er er, ®d)re»l)al^; '^einetlicner Genfer), 25ie Oleren (Rcon),
H$ ®efct)rep, bie Äraft ju feferenen.
„Der r)at a (Stimm, ber l>at a Olörn,
0)?an fann iön fepon t>il Wäi mit Ijörn/' 9JI. ©türm.
C). o. 204 fceipt tk 9lcf>rbommel rarebum.
9ier SRe'ix 121
re'ren (re'n, reo'o, opf. rcJa'n), bcm Sag ber ©cb>ere folgen (äffen,
faßen ober rinnen laffen, bsfonberö flüfftge ober tofe in .SomergefhUt
»orfommenbe Äorper. ein fcbabbafte$ ©efajj mit ©als, 9ttef)f, ©pp^
©etreibe je. re*rt. (Sine fanbige Sßergivanb rert. ®em. 9?eg. Gibr.
II. 143. 2S4. geute, bie mit brennenben gittern, ©pa'nen, pfeifen
in ©djeune ober ©tau herumgeben, muffen 2fd?t baben, ba(j fte nid?ttf
ein^e'ren, verreren. „Damit mit brennenben Äo&tcn nidjt gc*
rebret nnb linglucf cauft'ert werbe." SBapreut. Jpofcjeuetorb. o. 1722.
„Da$ ber faufman b<x$ ftatfcf> nu$ beS rittertf leib fd)nelben folt aun
pluot Perrern." Cgm. 696. f. 12G. „fetten nid?t ein sjaljerlcfa
Perrcrt." 2lo. £br. 18s. ©alj oer r 6r en. 2)^ Oi 6r If alj.
£ori 33r.9idjt. 17. 487. „b* ©tain »erreren f f d>, friantur et
dissolvuntur lapides." Voc. v. 1618. „Daß ber birf; ain ftangen
trug, i>nb bie anbem gerert (abgeworfen) betr." Cgm. 289. f. 107.
„Der $D?ap rert taiveö tror." ©ucbciwirt. ,,@olid) obji roatb von
ben jtoeigen bo gereret."
„Der roa^er fo bie lüfte
bar iviberbergeS feret
unb ej ban mit Harer büfte
auf erben niber in bianfer parroc tcret." £fturef.
„(?r Ut vU froatj gereret." Cgm. 632. f. 84. „@$ wltt albie
gereret unftr Mut." Diut. EL 153. „ttntrime Ut it fämen 113*
gere'ret." SSattber 21. 32. „SlufJ bem fpifngen bollj nemen fp
bem mägtltn ir jund'fraufcbaft, unb »erreren fp ob bcmfclbcn
ftafn." Duartc 33arbofa bep Oiamuffog I. 303b, Cgm. 954 (f. 61),
953 (f. 49). 2lu$ ber a. ©?. fenne id) nur in bsn ©[offen auä ©t.
glorfau (mihi i. ii93), wenn anberö fiteljct geborig, umpipirerlt
uuirbit impetuntur (crebrioribus insidiatoris sagiteis peccata car-
nis ignorantes, Gregor. M. cura pastoral. III. 30). Da3 Dierad),
©crerid), ©ererf d)t (Grera', Grerat), m$ t>A berab=, l?erau$=
fällt ober rinnr, befonbertf, in ber ©ebeune, bie auß aßjnburrem
©etreibe con felbft auögefallnen Corner, ©a$ e »or r wirb einem
altern et (unferm unb bem gotf). a i) entfprecfyen, unb fo jeigt fief? «nfer
©ort ab$ eine naa) ©ramm. $. 9 56 ganj regermäfjige tranftti»e 2U'feitung
»oti reifen fallen, n>. in. f. iBare nid?t ba<5 e naefy ber ä. Sp. unjwets
fcltjaft unb aänatirf) tum ö abfte!)enb , fo nuirbe man freplidj nad; ber
2>iarefrau3fp. ein jti r leren, rrie frören JU frieren, <jcf;uiigeö roren
annehmen fönncr:.
„reiren," (fcbroäb.) abfallen, wk reffet ober gefrorne^ öbit, SKeb=
roerf ic., alfo etroa nad? ©ramm. ©. 140 waö rei fen. SSrgL b. o. u. f.
,,©i muiten alle ivcinen;
man svdren fte alle (leinen,
fo motten afle scriren Verfallen, au^cinanbergefalfcn) ftit,
bo ft faben ber megebe plu." Marien clage.
Cgm. 107. f. 25.
122 Öltet SRot SRix SRuet
ticrcn, fallen, abfallen (formell perfdueben von reifen), neunte Id),
unb jioar ali Utbtautocrb unb bem agf. brpran, beffer fcreofan,
breag, ftruron, gefroren entfpred)enb, blo$ folgenben 23or=
fcmmnifFcn jn lieb an. SBepm £cid)ner „riern biu piren von bem
paum bermber." 23om Präteritum abgeleitet: „So f ffc ber Scblop-
berg (bep £anb£l)ut) rürig, «nb möge nid)t grojjeS fd)lejjen erlelbcn."
Ar. 2l)bl. XIV. 105. (Ober ttvoa nur alä rerig ober ririg ober
rüerig ju beuten? 23rgl. Oiufet.) „2>aS Olbrprl, quidquid
cadit ab arboribus, quisquiliae.'1 2lpenf. ©ramm. ('X4elleid)t
abriert, faum abrerl ober abrifel; cfr. agf. D r p r c prolapsio.)
2>fut. II. 541 mtt« volabat (sc. ruebat equitaus). Sd)WeijeÜfd)
tranfitio türen projicere. Seltfam ragt neben einem »ermutfteten
l)reofan ber a. ©p. (gl. o. 20 7 ift bei) ftriufu reor »ieüeidjt wirf tief»
gemeint ruo) bas gtetct/bebeutenbe triofan, gctf>. briufan. „(tonnte baf>
b eine fpräformans fepn unb ba& t> »erbringt tjaben? ober umgefefjrt?
5J?an bebenfe etwa i>a$ alte, alt)., angf. tntrdtan (Ctfr.); anbräban;
onbraban, abrfiban, bräban; engt, to breab timere neben bem
ief. f) t d b a g timere , f) r ä ; b a terrere.
2>a3 OiOt (Kour, Rou\ Baor, Raa', cpf. Raua'), tt)le l)d}b. ülotjt,
(a. Sp. roor, raor, gl. a. 71. 184. 270. 387; Ul repr m.,
gotb. rauö). 2)a* 3iorad>, ©erorad), ©croridjt, Stelle »oll
Scfcflfrobr, Sumpf (teor rorafjcS ferae arundinis, i. 525). „2)er
tuüefle unb unfdlig ber&cg 2lrnolf Pen Sd?etern (von ben jj>ljtorfo=
grapben ber ^eit genannt ber Söofc) warb gefüert pon bem tcufel
gen Scfcepern in baß ©erorad?." Ruberer Cibron. (£i ftbeint bic
Sorot 9t öt felbfl in einigen fallen, befonberö in Orttfbenennungen,
ali Plural ober alt (Mectipum genommen ju fepn, «nb ein 9??oor
ober einen Sumpf ju bejeid)nen. J)io&r, Diorbad) ;c. 2öie roirb
je$t ber rorino feo ber wirft, ©renjbefdjreib. MM- 57 Reißen.
Sollte Oiobelfee barauß cntflcllt fepn?
3Me Oioren (Ren, Rea'n, cpf. Reia'n), bas Oiorlcin (Rerl,
Bei, R.-ia'l), rote bd>b. Otö&re (rora, raora, rorra, a. 29.270.
547, £at. 61. 200. 208). 2)aö Olorleinfraut, ber 26n>enjal>n,
Leouiodon taraxaeum L. öiören = Rubeln, 3lrt Rubeln, int
£)fen = 0?obr gebacien. Der Dior cnfd) ieb er, Jpauft'erer mit
Spengler = unb ßiafdjerarbettcn. wirjb. «Prorb. p. 1764. f«6rn=
ftupp, OUrlfiupp, im lieil. ©eifrfpitalbud) p. 1519 f. 21. 25 i|1
vool bie Überfcßui'.g beö lat. canella, itat. cannella, fpan. canela
(Jimmt), alfo Jimmtpulper.
„roren," f. rcren fetrepen unb rcren faßen laffen.
rürig, f. rieren.
tüeren (rüo'n, opf. reio'n), 1) Wie f)d)b- rubren, movere, com-
movere (a. Sp. l)ruorian, agf. breran, iel. l)rora). ,,^ann*
p. ©umppenttrg mit fcen langen £)l)ten bat, wann man ibm iu
Xanß gemaebt, bk obren feiuee« gefallen« fünben rüren, weltpe«
fRwex 123
gar felfeam unb smmberbartid) geroefen." JpimbS €^"55. II. 117.
Den SC c£ er rüeren, wleberpffugen, baß jrocitc 93?al pflügen. Ö.2.
9iup&arfctf spaffau p. 26. £>a£ S?t<i rüeren, üt Raufen fcfclagcn.
,/Wan barf b<i£ Äteeljcu niest auscinanberfcfclagcn, aud? nid)t rubren
ober anwärmen wie ba$ gemeine £eu." 28/lr. 23tr. II. 373. 2)a6
aufgefdmttete ©etraib (auf bem äornbobcn) rüeren, umwcnoen.
£>fe 9Md) ober eigentlich, bie «Sabne rüeren, cjeivoI>nllct? als verb. n.
au ö rüeren, buttern, ©er Oiüer--&übel, Q5utterfap. 2)te3iüer=
9Hilc&, SJuttermiidj. ber Oiücrel (Ria'l, 3nn=3far), (Sdjfotier*
^ttdv geftocfte 9D?ild). (»BfeUeic^t anbereei ©rammeä). 2)a*0iüeret
(Riarad), »aö auf einmal autfgerüljrt wirb, Oiurat im l)eil. @ei(l=
fpitalmanuat ». 1519. f. 26. 32. 2) a. 6p. tangcre berühren.
„SM lebenbig rteren, jjigulum pctcre." 2it>. ©ramm.
„2)er fünfte ftn ifc grtfen, ruercn,
bei woUuft für biu anbem gat,
fwa rnenä an einem reibe §at,
bie ficb, bitrd) liebe ruercn lat." 2>fur. J. 31?.
„Sie weil baS fajijf ben grunb nidjt ruert." Cgm. 270. f. 98.b
„Ob be» monei fdjein einen wunben menfeben r ü 1 1 an blojj fyaut,
bat ift gar tobttdjcn." Crtotpl). 3) pertingere reiben (a. 6p.
Druorian). „2Jtö weit meine tyfleg rüpret." Ar. £GM. VII. 10.
rüeren an..., bataxi reiben, flogen, grenjen, treffen, „©rünbe,
bk an unfern gnäb. Jperrn ©rünbe rubren." Ar. 2bbf. VII. 4 19.
„anrürenbe ©ejaiber." ©eiafbfcOrb. t>. 1616. „Die gürfduflcr
taufen alleö auf, roa^ i&ne« an bie .$anb rübret." Ar. £bbl.
II. 185, VI. 42. „©0 üni anrübrt" (betrifft). Ar. 2&M. II. 189.
einem an bie dt, an feine <ir rüeren, efsvatf gJjrenrübrfgeä von
tbm faaen. 2)aä rüert nieet an, ct> 1fr faum ju fpüren, teidjt
bei) weitem nld)t Jjhr. rüercnbe ineimc werben in ber d. b. «peefie
foltbe confonicrenbe 53erübrungeu genannt, bie nidjt ftatt baben
feilten. anbcrüeren (ä~b-rio*n), mat: anrübren. „ein aubc=
rüert er (Kofentranj." „Sft an bem wunbcrtbdtigen ©nabenbilbt ju
Sft. anbrüel)rt worben." 2Ba$ mid? anbcrüert, mtcb betrifft.
Sie Oiuer (Riiar, Rua\ ß.tyf. Rouo'j, 1) commotio. „j?ein
?Bolf, fagt 2lvent. @bron. 120, bat fo oft, cüi bie Deutfdjen, bem
romlfdjen Oteieö ein 9?ul)r geben, unb bie 9t&met uub jr Äaifet
gemabnt." bieSlufruer, 1) ber Slufrubr, 2) d. @p. Ärieg^,
Unrube überhaupt. 2tufrul)r jwifeben 5we» Surften. £r. £l)bl. V. 275.
Uiufrubr ur»b aufbot, »bfd. XI. 55»). „j^evjog Oiuprccbten ju bitte«,
fein 3fnfrubr 5u giften, ibid. XIV. 85. SS., eine 2lnfrur
füllen. Dbbefcbribenc Ärieg unb Slufrur. 2lt).(2br.loi. 396. ,,S?ai\i
SBenjcl ben 25. December 1705 in ber 2lnfrnt)e bep 5!?ind)en von
ain Et)aiffcrltd)ea reitber gefdjoff?«." ^ottotafei am ©atsarlenbetfl jn
^obenbnrg an ber 2fav. 2) (ciellcid-t von ber franfbafren, tft fc=
gar b,6rbarcn Bewegung in ben ©ebdrmen) ber aud) im S?d;b. fo be=
124 fKmt 3fof
tiattntc ©aticbfluf. „fönt, He on plut geenb ifr, rceürigfu rur,
fd)ii?enbe rar, äiarrheä. Ofurttanf (Olbfä&tungSmitteD. Oiur,
bie mit plut geenb ift, tote rur, dyssenteria, unoerbdtfu rur,
lienteria." Cgm. 303. f. 532; Cgm. 317. f. 47; Cgm. 649. f. 580.
Voc. 51. fol. 108. 3) (alt ©abfh oon rüeren 2. 3) btö 23erül)rcn,
Slnjtoflen, 2luf|To£en. bte ®runb = 9tuer, ©tranbung eine$ %ahx.-
äeugeä, «Oerunglutfung elmi gubrroerftf auf 3emanbä ©runb unb
SBoben, rooburd? cß i\ad> einem alten, aber febon »on Subnug bem 58.
in fetttem ganbefJtfteile aufgehobenen fogenanntcn Otedjte, mit 9J?ann
unb SOTau^ bem ©Igentöumer blefcS ©runb unb 23oben£ juftcl. „2Bdr
aber baj ©runbruer ia (an ber 95ogenbaufer «Üfuble) befand*."
MB. XVIII. 402. £t. 2f)fcl. VII. 44i. © r u nb = r u e r i g adj.,
g.r. @ut. ®em. Dxeg. Gl)t. n. 171. 172. 4) bie Oluer (bei)
©udjenroirt), 33ratfenfeil, .Stoppel ber 3agbbunbe; cfr. 9?lbel. 37S0.
rucrig, geruerfg, tuetig, geruerig, gerüerlld), rüörlg,
regfam, frdftig. Er is no" a" gruariga' Ma". „<2ato ift gar be=
rürlgä gittert getvefea." Sluent. (jn bemfelben ©inne gl. i. 458.
475. 997 gituotig viridis, florens). Ob tiefe gormen na*
©ramm. 634 U. 686 itl ber ^Uäfpracfye $ti ruaSvi', gruo'wi', rüocwi',
gnia'm' geworben fepn fonnen? 3* jroclfle. (2luf feinster ifr et
uoeb, rcd)t griaVP. 2)er ©enefeube wirb fcfeon «riebet grua'wi').
@. tic big.
SKetfje: SRaö, reo, :c.
2>er Oiafcn, fn 21.33. tvett weniger ool^üblid) a{0 2ßafen. „Cbe
®emein=9iafen." 2er. ». granf. IL 96. 3* fünbe biefeS SBort
webet in ber a. ©p. nod) in ben norblltfen 3biomen. ©onberbat
Jjcipt rafa im 3$L eespitare, faüö aud) bicfeS tot. 2ß. ju cespes
gebort. Sag blrafet damnatus est, gl. i. 1173, wirb bod) wol
nid?t auf ein alteö Mecfetf fpmfcol (cfr. ©rimm b, 0?ed)t$--2llt. ©. 1 1 1
bt$ 120) ju begießen fern.
tdfen (räf-n, nie räfn, ©ramm. 108)/ wie fycfcb. (IM. rdfa currere,
cfr. cgf. rdfan ruere, irruere, prorucre). l'dfenb (ralVd),
als adv. gerne für feljr gebraudjt.
taf leren, ebtnalb au* eine 2lrt bet £ortar, Oi « für ? Tortur.
SJagncr Str.. u. dam. SBeamt. I. 178.
2)er 3?af$ (». v. 97?ott. @ijb.), peng, beffen ©runb Sein unb beffen
gintrag ©oCc tfr. Oiupf^Oiaf^, grobfte Slrt betreiben, nieberf.
JRaf^; cfr. sibelung: JSafr^, »on ber ©tabt \rras.
Bafl, Crasmuö (üaufname).
tafeln, a) rolc bd?b. raffeln (nbrf. ratein, eujif. to tattle; cfr.
iet. tata unb l)tata ruere, gotö. otaton ire; vrgl. rdp).
b) ftatf unb fyotbar 2lt^cm Ijolcn, f*nard?cn. „Spat brep Oiapler
9taf £Raif 125
get&an, baf man »ermalnt, e$ fepen feine brep legten ©dntpferl."
tßenno Sttfraf. 1697. 2)a$ Voc. p. 1482 bat in blefer 85ebeutung
raufen, spoI ba^ alte rüsan unb sunt ttl. Slblautoerb fjrio ta
gehörig,
taf (räffj fd/jpdb. reff) , f<£arf, a) befonber^ pom ©efebmaef, ftedjenb,
receut; b) pon einem QÄcnfc&ea, Safere: fyeftig, mutljig, auf feinen
9Kann, feine« $m(t lo£gel)cne (d. unb a. 6p. mefft in biefer lefctew
93eb., bic atfo faum blctf fönriid) ift, raje, rdji, orgl. roraton,
Grata unter r afein), af raflV Kre", Radi', PfeffV, Weir, »
rafs-s Naga-1 (@cwjürj = Steife). ;3apf--rafer 2Öefn, recent, pom
Rapfen ber. 3m ©cberj fpri#t 2llbertin$ ©ufmann 65 au* Pon
„japf fragen QJurften." „rdjer rout," «Saltijer 106. 21.
» raflV Menfch, mit bem »tiefet viel ju fpafen ifr. o" Rafse, tpeibl.
«perfou, bie einem feine tHntwort fcfmlbfo bleibt, tPOttrdje/ f«>9«r
m 0 r t r d j e. Wbelung. 5395. 849 5. r d j e t Imnt , r d j e r uuolf,
gl. i. 118; Xat. SWattlj. 7. 15; gfg. : raff fpf len, um arojjeS ©clb.
Des war ma' z-raff, ober ironifcb : War net raff! b<n$ rcdre mir JU
jtarf, unerträglich 2>ie öidfen (Raten), bie @d)drfe (rdji, rdjln,.
®er Oirtfling, agaricus deliciosus, buxanthus. spopotP. CäSrgf.
inbeffen fdd)f. OMtffe, c6l)ttt. ryzec). rdfen, incitare, Voc.
Ms. £egernf. y. 1455; cfr. raufen unb raifen.
®er (Kaf, Jponfgroabe, ^trieffenber hungraf, destillans favus."
Voc. SD?elber, a. @p. rd$a f., nbrb., Ijoll. täte, bep 9lbelung
ba$ Ö?oo f.
raifen (raaf-n, opf. räii'n, granfen raf*n, refa"), 1) Im ©an$en wie
l)d)b. reifen. 2) bialeftifä, unb vielleicht ber eigentlichen urfprüng-
lidjen SBebeutung noch, am näd&itcn: fief) erbeben, fteb. aufmachen,
fortmachen, auä bem .fuufc geben, fe») c$ aueb nur nacb einem
ganj naf>ett Ott. Wo raast d- aus, jpobln gebft bu? Ge, raas!
raos da, pacte bid)l Ra9s mar aus 'n Glicht! Gets raasts mit enka'n
Gfaad! Qj?it bem QJocfen raifen, ober bioö Ovocfenraifen, mit
bem ©plnnroden au$ bem Jpaufe in ©efeüfcbaft geben. 5) (d. @p.)
fid) aufmachen gegen beu^cinb, in^ gelb jieijen, (»rgl. auff fe»n,
auffbieten). „®af unfre armen 2eutc normalen in aufboten pur
bem 2ßalb auc^ gereifet Ijaben." Ar. 2l)bl. XI. s.'ju ad iöu2.
„Otaifen, ©tcuern, 2i3ad)en, raic ein anbrer mifcr karger."
4) bie Äue tuet raifen; ft'e i\\ raifig, jte will jum <3tler («pinjg.)
5) ba$ Voc. p. 1419 ^at rpörayfn incitare, repfen instigarc,
rpcld)e gornlen aber, neben raiffen vexarc, aftlcere unb delirare
beö Voc. p. 1429, araeifelljaft «u^feljen, unb su raifen ober r aifyen
geboren fönnen. 3>fc Oiei^ (Raos, Räis), 1) ipie f?d?b. 0?cife.
2) (0.2.) ®ang au^ bem Jpaufe, ^e{ndj in einem fremben Jpaufe.
3n bie Malt gen, auf SBefucb. Sic Siac^t^ai^, Otoceen=
0i ai$, Stacht =S3efud?, ?8efucr> mit bem ©pinnrouen. 5) (d. ©p.)
Jpeerfabtt, gelbjug, Ļieg^ug, noc^ bem Voc p, 1618 miiina,
126 SRatf
expcditio; frü^eteö Voc. (u. 1419) equitatus. Sftait Uttb ©tettCt,
gRUijbienft unb ©teuer. „Jperjog 2ut>wlg t&et oÜ OiaU." 2Bftr.
Str. II. 95. „2tuf bie {Reife wiber bie dürfen." Ar. 2l)bl. XIV. 542.
Per taifam uersus Dornbcrch cum Bohemis faetam et per
prelium cum Ludovico duce a°. 1193. MB. XI. 21. „Unb tueldjet
6er wäre, ber rat* waren feite, imb ber an beg rats urioub l)ie
Kaiman belibe." 2lugg&. SSerorb. sec. XIII. Cgm. 574. f. 20.
„Stern 1382 rar bt mürben auf ber fd>warfcen erb erfcblagen 46 SfRan,
»n befdjad) in ber bair ranfi, xmb würben bfC fd>abr)aft, »nb weret
bie fetb raif 4 iar." Stugöb. djronoU «Rotijen. Cgm. 567. fol. 211.
2)ie SUiöbar (fronfperger 1555 fol. XXI.»>), «Sabre für Ar ante
ober93err»unbeteim$el&. ratäfre», cmeritus(mile3). aio.Qbr. 133.
2>a$ {Rafggelb, Ärieggfteuer. Sit. 2bM. x- 153; XL 263. {Ral3=
gejaib, Sagb auf flelneS Sßeibwerf. raf$ = ober felb = gerc#ter
Sager. Jpeppc 179. 2>er {Raiäfpiefi (Jronfperger 1555 f. XX.a),
»erfebieben vom £anb$tned>tfpiej?. ®er {RaUwagen, Leerwagen,
ÄtiegSroagen. Ar. 2t)br. VII. 8i; IX. 122. gbtg.p. 1514 p. 18. SSetfcr)
{Reidjertebofen 202. Sie OiaUjucfet, äriegSjucbt. 2lo. @br. 132.
&er {Raifer, 9Rann ber ju #elbe jiebt. „2)en maifern ju JRoff
unb $uj5 eine Lieferung geben." Ar. gljbt. XI. 550.
„O reif ere? bn fyarte fpeig,
wie tuflit mir fo ant im paud)." 2ieb eines {ReuterS
Cgm. sio. f. 168. taifig, geraifig, a) auf ber {Reife beftnblid),
h) (d. @p.) jum Jtriegäjug geruftet, gebörig. ^amentlt^: „raif ig
rof, mit fdjcllen ober barnifd) bebengt." Voc. sec. XV. „raif ig
<p f erb, e<juus bellator." Voc. o. 1618. „raiftge ober 2$agen=
pferbt." Sb.Oi.o. I6l6f. 554. Sie oon {Reihenbau batten a°. 1434
jwanjtg „geraifige ^ferbc" sn liefern. Ar. 2t)bt. IV. 23. „Der
©ericbtövogt foll un6 mit einem wo&lgerüpten raifigen tyferb ge=
wirtig fepn." 93e|taabrief ». 1759. SSelf* {Rei^ertSbofen 203.
„£>ie gueten gewad/feuen SSolIen, fo ju geraifigen pfertten . .
tauglict), follcn binter 3 jäten au$ bem ianb nlt oerfauft werben."
9Serorb. beS XVI — XVII. Sabri). ®o «nb fo oll raifige, b. b.
«pfetbe / unb, ba in biefem ©Urne Dtoj} unb 9Rann unjertrennüd)
fmb — orgl. chevau- leger, ol %nnoi — {Refter. 9?acb bem Voc.
V. 16 IS „Hauptmann ber {Ralf igen" fiatt Oilttmelfter."
„2B a «) t m a i ft e r, tö r o \> o $, $ d n b r i <b :c. ber {Raifige n."
raifiger Ä n e d) t (berittener tfriegäfnedjt). Ar. £bbl. XV. 1 7.
„9Ri*acl 2i*tler, Saurömann, be$ SlbtS oon ©tatngaben raifiger
Ärleggfnecbt." 93enno 3Riraf. ». 1697. 2»aS unb ber raif ige
£eug, Oiüftung oon «Pferb nnb {Reiter (ftcuerbueb o. 1591); bie
Oleitcret>, Gaoallerie. ^r. 2l)bl. III- 224. 4) 9?.tf.: 2tnf bie tiiaii
(auf de Raos) biefcä Wal. So fagt man au* bie gart, aiud? im
iRieberf., J&oIT- ift cne, twe jc. JReife ein, jweo 9)?al; f*ioeb.
gang. 5) (3nn:@alj.) ©erüft, in welcbem eine iRamme, ein 3««=
Dlaif 127
fdjlägel aufgesogen wirb; halfen, worauf fd)ieflaufeube (Äaudjfänge in
He Spb\)t #riant ft'nb. ®ie »frcifa bc» Oifeb ad 819 entfprid)t iroljl
einem 33crb pfreifon (circum cavallicare commarcam, blc ®renje
beraifen. Cfr. bereiten). 9tad)raffen, «. 5ed)t=2:erminu*.
„Der soraljau unb frumöau,
2werd)l)au, fdjillcrtjau , fdjeftlerfyau,
SSunber »erfafjung imb n ad) reffen,
tteberlauff, burdjwedjfel ctlld) Reißen." J?. ©;td)£ »o:n
Jeebten. „l)0W, (lld) auf all nad)taf$." Cgm. 558. f. 128. 129;
582. fol. 39. ii. SSrgl. unten SSorraffer. fid) »errat fen.
@r f)at ft'd) »errafft/ er fffc »erreifet, nidjt ja Jpaufe. eine ge=
fdjworne Hebamme foll ftd> nid)t »erraffen unb über Taut au^
bleiben, witjb. Hebammen - SScrorb. ». 1755. 3)er 23 or raff er,
„SSoreffer." ©o öetpen in ©emetn. Diegensb. <g|r. IL 297. 299.
500; III. 62 ad 1595 u. 1131 bie »on ben 2lbelici)en be$ Eanbcg ab-
geotbneten „SEerber" an bie ©tabt CKegenäburg um bie @rl«ubntp,
in tfyren dauern einen £umferl)of galten su bürfett. @ie Ratten
juglefd) über iie grfjaltung ber guten £>rbmut3 »on Seite ber £nr=
nlerenben $u ma^en, wofür fte fid) ber ©tabt formlid) verbürgen muß-
ten. „9?. 9?. fft a°. 1284, nebi't anbern, 2öcrber unb 23orraifer ge-
nsefen jum 15. Surnier gu Oicgcneburg schalten." $utö @t.23. n. 58o.
Jpunbä form 23otraifcr ifc rool nur (n>ie SSorja legen £l)cfl I.
©. 655) eine bem 2£ort bod) einigen ©inn gebenbe Dumowferung ber
eigentlichen gorm SSoreffer ober gor elf er, welche ol>nc ^weifet
ju 2Sorc»6, gore»6 gcl)6rt, btö be» Ulrid) ». Stedjtenilein (Cgm.
u. f. 41. 105), £eid)ner unb anbern für £urnier = unb Oiltterfpiel
»orfommt, unb wie fo mancher anbere ritterliche Serminuä autf bem
Oiomanifdjen cntlclnit fe»u wirb. (3m ÖBigaloi* %ct$ 178 ift ein
groj $oreU ein großer gebannter 2Balb, ftorft). 2)aö lat. ady. foras,
btö man gewolmlld) bem S3egriff be# gebannten halbes (Lorestae)
ju @runbe legt, formte l)icr ftt feiner cfgciuifdjen SJebeutung a\xfr
wdrtg, au$ (sc faren) genommen feint. Cgm. 525. f. l\ fommt
in einer Oiedmung ». 1498 ein <petcr ^nrraiffer »or. SBrgt. „3d>
bin fein ungeftewer, unb bfn ein frember abentewrer ju fürffen, ju
I)erren, üu fönigen unb ju feifern, unb bin irer Wappen ein nad,,;
reff er." Sp. Oiofcnplut auf £erjog üwbwig »on Sßa»ern ((Janker
•D,U«rt«lfd)rift I. p. 52). »rttri. %Vi Sei*, flnfie ld) in b« a. 6p. fein
reif au, fonbern reifen (unb nur be» Ctfr.), bas efter uom @ub{L ab;
aefettet febeint, unb nur V. re. 1 att 3teutr. aUenfaÖS unfenn reifen
entfpredien tonnte. Cfö ftef)t tratfjltit) I. 4. 21: 3it uuarb tf;o aireifot
tempus adduetura , adveclum erat. IV. 29. 51: ©i (caritas) ij atfaj ßCte
reifet (besiegt, ndjtet aitiä auf Sott; &a inbeffen an biefer SteUe eine
bitblidje teejiebung auf SBJeOöJ »crauoaef)t, ift vietleid;t baö agf. örifet
radius lestorius ju öei'öleidjcn). 2)aö <5ut>ft. reifa wirb IV. 4. 40. 78
vom (5-invitt CFr>rtfti nad) ^erufatem ae(>raud)t, unb fo fdjeint bem 2Cort
128 ataif «Kauf SRef
(f. 3t a i $ 5) ber $8e}ug auf» Spfett roefentfia) ju fepn. £>unfef bleiben
in (5rmangerung tOreö Terteö fcie gl. i. 160. 422. 981 reifan nodos,
reifunga casus, reifo sessione; bagegen beißt reifunga gl. a. 505;
»• 298. 565. 1096 machina, machinatio , apparatus , praeparatio (urgf.
JKa i 5 5. unb SS orr ai f et). £ia£ gotf>. ur;ratfjan, iöt. reif«
(naa) fem engt, to raife), agf. aräfjan (excitare) afö 5cctitit>:3orm
(nad> ©ramm. 956 VI.) »om gori}. reifan, agf. rifan, Bf. rifa,
nbrf. rtfen (ferri , befonberts sursum ober deorsum, f. reifen) fa^eint
ben (Srunbbegrifr ju getvä'örcn. 2tffo au£ incitare (equuiu) affmä'ljlia) .
9?eutr. equitare (f. rennen, fvrengen), fafjren, ruere überhaupt
(agf. r ä fan); Ober au3 incitare sursum, errigere aliquid, 9teutr. ft'd)
ergeben, tfa) aufmachen, n>af>renb ba$ incitare deorsum, projicere nod)
im obigen r i r e n liegen wirb. 35a6 fa}tveijerifd)e reifen (raife n)
anorbnen, ätiredjtmadjen , abretfen abfeiten, abmahnen, an reifen
anmahnen, auffegen (f. raifen 5) ifl, dttern SBebeutungen entfpred)enb,
nodj ganj trarultic @. b. f.
laut-taiif laut^raifig, (4. ©p.) laut. „£>a roart bie juntf=
frato luttraifj, baö tt in ber Eamer bat." Cgm. 270. f. 36o.a
„Xtt gab unb guetbalt tarotrapfig machen mit eern betf geberg
»or anbern menfäen, auf ba$ ble guetbait nft vergesjen beletb."
©djlierfeeet <2i)ron. Dfele L 379. Gl. i. 775; gjeneib. VI. 120
lutretfig canorus, fonft ft'nbct ftd) -rei|tig. 53ep £ero 9veg. VII.
177 ift blu trefft er clamosus, «tfetfer de octo modis nennt belle
Orgelpfeifen (fuuegela) lüttUfte, eine ju tief geftimmte geper
unlii tretfla. Gl. a. 509. 683; i. 709 lu trefft et clamosus,
sonorus, argutus. ruemrafftg. „2Batf tprannffcb, wa$ anfc
t&ürffcfe, , tt)aö gefjfg , roaä r u e m r a l f i g , roaö unfeufd? ffr."
^uterbep f. 60. Ctompofttum autf Saat ober laut unb raifen
erbeben, attollere? (3m 2lgf. fommt ein tvol uitöertvanbtei* brlffan,
Ijrtjran, bviftlan stridere, strepere vor). ©. b. ü.
raifen ftatt raijen. Cgm. 108. f. 73; Cgm. 579. f- 30.
raufen, anraupen (a>auflV), (Sitten, (Sillgdu) ifcn anfallen, rvitb
unb ungeftutn anrebca. Dear rau fst äPn a% wia d* Sau a'n Sack.
9<acb bem t)d?&. befönetr^en vergleichbar bem ä. rujsan, fei. ab-
lautenb 1) t tu ta stertere. Cf. rufjen.
XU Oiefel, baö Refa-1, Refal, £&erefia. Die ungariieh ReM, ble
Äaiferinn $?aria ^öerefta, Äöniginn von Ungarn ~ bep altem fieuten
nod) in gutem Sinbenfen.
Oiefolmer. „©0 fie (bk Göcfrauen) fruc auffren, se volprittgen ir
anbaut, fo tviberfpvecfjen in baiJ ir man, vnb boptTen (fie) öiefol=
meren unb Ijimelbennen vnb »il anDer folc^er ftumpftger namel."
(fberegeln Cgm. 757. fol 7J>
XU Dtcf^, ber fall, »bbang, 3. 93. eine» SluiTe^, eines* £acbe$;
©raben jur Ableitung eineö QBaiTcr^, fefeb. Diofdje, ciV. reffen
bep Ülfcelung, fßrgl. il. ttl tat cursus, meatus, alveus.
X*i
afaif 129
2>«* ÜUtl, piur. bie meto ober Keffer, l) »je Hb., bocb »ors
jugäroeife »om Saub&olj gebräucblicb, (a. ©p., agf., WI. bri$).
9?adj bem Sßerbenfelfer gbaftbüc&l. ». 1431 giert* btc ©renje biefer
©raffdjaft mitten burcb ben 2Bald?enfee an baä (Jpbenteid (rool
eine einzelne autfgejefdmete gtbe). 2) Siebe, gteicbolei ob ein: ober
ob taufenbjdbrig. 2lu#: Sticfe^ef* (Aabh-Reis). @d>nftt=0*eU,
6<&aufel = Otef*, 9?ab = Öiei$, Crfcbenftamm, bem ^cbreiuer, Füller,
SBagner bieniidj. SBaumgartner* 25ef#rb. t>. Weuftabt a/2>. p- 141.
Sßlaitti 3orft3tf#rft. Ar. 2&M. XVII. 94. Der «ReU = 3lpfef,
(O.tyf.) ©aü-SIpfel. „repSapfel, gallas." »iloent. ©ramm.
3) jeber 58aum.
O Tanna^bäm du edls Reiä ! 5SolKlleb.
Xat Sä{? = 9?eU, J?eg: ober Jpaprei*, ®am = aiei* tn ber forfc
rolrtljfcbaff. MB. XIII. 459. gori 2e*=9i. 140. 286. 417. 418. &aö
©ereff-, M Oteffa*, ©ereifad), Oieifera* (Reisa\ Reitera^),
goßcctio. öon JKeitf; gaubgeboli Cr ff ad) gl. o. 85. 268); SHcffer-
bufdjei, wie bat b#b. (Keifig. „Daf bep Wacfrt bie Öfen mit 2ötbt=
gcretp unb jpolft eingericbt werben fallen." Srepf. $euer=Orb. o. 1719.
SBurgbauf. $euer=Orb. ». 1779. „Sa* ©eftefber unb Reiferer au^
maifien." (Üalenb. ». 1676. Webrere Ortsnamen Oieffa*.
reifen, partic. praet. g er i f en, ft'nten, fallen (a. ©p. rffau,
reU, gartfan, nieberf. rtfen ferri deorsum; agf. artfan, UU
rifa, gotb. urreif an ferri sursum). ,,9ieifeä ober fd?abl)afte$
Ob(t retö t oom 3$aum." riftt pluit Cglans, Georgic. IV. 81),
gl. i. 741. „2Me 93ldtter reifen uom 93aum. abreifenbe Blatter,
folia caduca." Voc. r>. 1618.
„Unb wann bat 2aub oon 93äumen reift,
3(1 aucb, ber Jperbft nit weit." Epithal. Marian. ». 1659.
257. „2)a vielen riter, alt baj laup oon bürren bäumen rffet."
@ont. v. SSBfrjb. „Wob. ftn loub ne rffet, et folium ejus non
defluet," gjotf. pf. l. 3. rifanttu lapsa (folia, stenetb. VI. 310),
gl. i. 776. (goubreU, b. b- Laubfall, sccnopegia, fieb unten)-
(Keife* Äorn rettft au*, fällt au* ber 2ibre. 3toent. ©ramm. ®e>
treibe (in hörnern), !ofe* grbreicb, ©anb rei*t. „6äuf bat @e^
tralb (im 9Kajj) auf, bl* e* abreist." Oiltere 3nftrucf. „Slujj jbr
gbauffter ©awfeen = ©d)t>p bier bie gottlfd) tyrobtfam reifen."
SSog. «Wirafel. „33epm 58runnengraben ifl bat Dberfotb reifenb
rcorben." Sluffir*. 5J?irafei. „3)a* erbrefcb, am Ufer reifenb
macben." Sori 2e*=9?. 381.
„ .... Sin ©tainlctn roertl),
Dai obn ein ^anb in bife* 2anb
55om 35erg fye rabgerifen." Epithal. Marian. 459.
Mittel „für ben reifenb en flein." Cgm. 384. f. 59; 823. f. h.
W. bat bep lo 3abreu an einem reifen ben ©tein ©cbmerjen er=
litten; but(^ gütbitt «D?arid 1(1 ber ©tein oon ibme fommen."
SQmtüti'i »fltjertfcf;?« «EBprtfrfcucf). III. XI). 3
150 «Keif
Otuffircb. mit. (»lafenflein; f>ier ift taS üfetfen «lebt flar).
„2Bem baö bar auSrtfet" (ausfallt:. Cgm. 443. f. 95. ©anb tu
ber ©anb=W)r, ober bic Ubr fetber ref*t. „MeweU bic teifenbe
übt (beo etner ©ant) laufet ober reifet." 2lmbera. ©tbtQL 72.
reifenbe £r. ®em. Dieg. @br. III. 131 ad 1443. 2)(e 9Ui$-tlr,
clepsammidion. Voc. ». 1618. „Sie 0?elS = Ur l|t fd)On Völlig auS=
geloffen. €r foll ftd) richten ju einem feiigen £obe, weil allem 2ln-
felien nad? bie Oteiä-U&r auslaufen roill." ©elbamer.
„2ßann bu etroann baft ein Jreub,
9Öefinn bld) nidjt jur 2uftbarfelt.
2Bann bie DteifJubt auSgeloffen,
3fl aisbann fein Jreub ju hoffen." % ©analer.
Unfer QBort gebort aueb In ber gemeinen ©pracbe au ben veraltenben,
fo bafi feine SSebeutuna. in einigen fallen auf baS äbnlid) lautenbe
reifen übergeglitfdjt fdjetnt. da reisst 9} e b e l , c S tuet
9cebel reissen, ber Oiebel faßt in ©eftalt eines feinen, bieten
«Hegend su S3oben; e$ fällt ein feiner föegen. 2>iep fdjeint au* ber
Satt in ber ©teile beS £anb=i)w ». 1616 f. 531 : @ine «perfo», bie
2Bein bolt, fott ber SSirtb mit in ben Äetter für baS Ja? geben
laffen, bamit fte felje, ob ibr ber gerechte 2ßein, unb wie er ge=
riffen i fr , gegeben werbe. Sßenfgften* galt rifan aud) t>on
ftlüffigfelten. „OfegeneS tropften rtfente in erba." Tittt. <pf. 71. 6.
9Srgl. rifeln. „211S ein tau reifet clugfcltb." Wieb. »e&am.
Cgm. 291. f. 93.a meU alS Subst. „£ o b r e i S ober 2abfall,
scenopegla" (Eaubfall), Voc. ü. 1129. ,,2)re» boebjett ber juben,
bie oftem, bie pfingfien, bie 2aubreujj." Cgm. 267. f. 244.
58e» 9iotf. Vf. 7. 2. 15; 17. 10; 67. 13 betjjt diabolus «iberris
unb niberfal.
reis, Adj.
„9)iercf aueb bu mein alter ©reif;,
Oßeßftefn gnefjet, ©icbel groefjet,
SBlft febon 3äbrl = unb äorUreli" 93cg. Wirafet.
Ob altrifo ailicfernius, gl. o. 57, alS rtfo ^teljer geboren tvfrb?
©. bett = rU. 3fl g1- ?■ 22f> //tifi cadus" cadueus gemeint?
<£oat jartfantiu ft'nb (gl. a. 206) bona caduca, jirifenteem,
(Äero II- 98) caducis. „Das Oi ei fei, 31 br ei fei, ber 2lbfatt, quis-
quiliac." %x>. ©ramm. %>a$ £ennen = Oieffel, £. = @ereiflcb,
n>aS bepm 3lblaben beS ©etrcibeS auf ber ©ebeuertenne ab= unb
ausfällt. 2>le (Keifen, Oteiffen, (Dber=2olfacb) 93erg&ang, an
roelcbem baS @rbrel<&, befonberS ©anb, nieberrollt. «Brgl. OiefS.
reif ig, adj., jum Oteifen, abrutfeben geneigt. „2Bo ber ©runb nit
reifig, AM, ftainig vnnb grelblg." faljb. gorfV-Orb. 90. 109.
reifen. „Ration mag bfr glücE unb bail au reifen." 58ud) ber
QÖeiSbeft, lllmer 2)rucf v. 1485. f. 177. ,,©0 mobt ime gelucte,
tjeil unb falbe unb erc üfrifen." 2öaltb« 39. 31. ©ebroerlicf) baS
9foif 131
Alte gatffan (praeterit. garifta) competere, congiuiere, con-
venire, pcrtinere. 2llfo entroeber reifen fallen , jufallen ober (ba
rffan, nad) ber Ableitung urrtft a. 335 resurrectio, In ber a. ©p.
an* in ber QSeb. ferri sursum vorgefommen feiw muß) surgere,
oriri. SSrgl. ©talber II. 268 — 269.
©er 2llt--5Ref$, (^ranfen) 2Utflicfer, ©djubfttcfer. ©em. Oieg. €&r.
I. 348; III. 366. 3)er QUtreißeumarft l)inter ber 93arfußer=
ffrdje in Nürnberg. „Sßerofe, ber alten ©d)ul> 9ttacber/' Voc
». 1482. Jpiernad) rodre 2lltreu$ anne&mbarer. 2lbelung t>at alt
nfeberbeutfd) Dlbrufe. SMntfter (Spraye ber 9)?enfd)en ®. 116)
gibt jum ©ingular ülltrefß einen oberb. «plural 2lltriffe an.
3n ©attererä ofonom. $0?agajln I. 247 werben unter ben ©croerbö-
leuten Nürnberg* aud) «8ud?cr = 2lltrct#en, b. t). »Antiquare,
Jpänbler mit gebnnbnen 35üdjern, aufgeführt. Die SBanEreiffen
plur. (o. 2«ng b. @cfd>. III. 320), £l)orwdd)ter , fdjwerlld) au »er=
brübern mit ben SSettrifen, w. m. f.
„@ereU." „2Beber--@ereU" (Voc. 16I8) licium. 5ßrgl. ©e-
rel$ Slnorbnung, ©erüft (bei) ©talber) unb raifen.
reiben, i) n>ie l)d)b., d. ©p. rijcn, bod) jiemlid) feiten. „25o reij
ber umbljand) encjwel." Cgm. 107. f. 21. 35er umbbanf jeraU
fid). Cgm. 632. f. so. @g reißt mid), (r. reißt mid) um ober
Gin, id) vermag nld)t ju wiberfteben. (3m tylättelfpiel burd) einen
2Burf) ben ©tarj (bat aufgehellte $*iel) reiben, umfallen madjen.
@inc retten (£).<pf.), fie jn $&üe bringen, (Sfnen reiben, iljn
abpritgeln. (£$ tuet 9tebet reißen, f. reifen. @td> reißen,
um ober nad) einem 35ing, barnad) große 2uft l)aben, fireben, fid)
barum bemühen. I reis mV net feHi' drum. r/©le reißen fid)
gewattig, baf fte fiarcf fcferepen, toto corpore rontentioni vocis
asserviunt." Voc. o. 1618. 23et> Slventfn obne fld>. „Wad) ©elb
unb ©uet reißen.'' „$lavlu$ Somittan ijt gar geitig gewefcn, Ijat
geriffen nad) gut, wie er funbt unb mocbt." „33eamte, bie Sag
unb 9tlad)t nad) ©uet riffen." @l)r. 195. 219. 286. giitd) im Jpcfcb.
wirb man eine 2Baare reißenb au, fie gel)t retßenb ab. (fdjwdb.)
cin©efd)irr, ©lae, @r> verreißen, e$ jerbredjen (voa$ gewolmlid)
burd) nid)t$ weniger aU beißen gefd)ief)t). einen ©runb auf-
ober umreißen, mit bem Pfluge auf=, umbred)en. ^ereißen
(z-reiffn), jerreißen. ÜIM.: fid) ben Äopf, $ Sjltn /. rciff-n. 's
G-fchir z-reiff-n, fid) übermäßig anftrengen (rate <pferbe vor bem
5Öagen). ®er Oteißer, batf öieißerlefn, fd)neibenber Spaten an
einer ©tauge, etwaä von Räumen ju reißen. (Unter =2Immergau)
grobkörniger ©djlelffteln , worauf ble 2BeftfWne abgefd)llffen werben,
ftlurl SSefcbr. b. ®. 58. 2) (aud) Wb.) auf einer $?ldd)e entwerfen,
jeid)nen. 's ReilT-n lerno\ Iiünii»^. a'rciff#n, fürreill'-n, al^e(d)nCU.
vorjcmmen. Ob l)iel)er gel)6re bat ftg. : hoffen, ^oten, ©rillen
reißen (vrgl. fdmelbeu,). 9Benn ber ©dmeibcr, bic geemetrifd)e
3 2
152 Steif EReuf D^tf
treibe in ber Jpanb, ernxJgt, wie et au* einem ©tücr £ud>e$, ba*
CRocf unb £ofen geben foH, allenfalls au* no* einen SBrwffcfleCf
&etau$reij;e, mochte man flim btefe* 20ort ebenfalls in bet 2t«n
58eb. jutrauen. Olllefn au* gar manebe anbre £eute, bie feine Ätelbe
fübren, ft'nnen oft na*, wie ft'e eä aufteilen »vollen, bafj ft'e bfefe*
Utlb jene$ UOcb rausreilT-n (erübrigen, retten, eripiant ruinae),
alfo teilen l) , iebo* faum jufammenbangenb mit bem beliebten
froftfgen £roft bep vertrauten jpanbeln: es wird fi' fcho" 'naus-
reifT-n (ein erträgliche^ ober bo* irgenb ein gnbe nebmen), ber eber
au$ ber Äunftfpracbe ber Jpoljfpalter entlebnt fct)eint. Ol Kleber
au* gebort reifen einen ^immerbalfen , Ibn au* bem ©roben
bauen? f. Laiben. 5(ud> im Weberf. unb $oU. fommt ein unferm
reitlen l) entfprechenbeö riten, riiten (foivor findi, scindi, rumpi at4
ändere,, scindere, rainpere) vor. SaS Cljan unferer a. ©p. (Otfr. III.
17. 72. 79; gl. i- 272. 801. 481. =.56) hingegen, fo nüe baö agf. »rttan,
•nfll. to iv rite, i»r. rita l)eipt, ber 2«" «Beb. fofgenb, faft nur entwerfen
mit fiinien ober <8ud)ftaben, fdjreiben. £od) flel)t baö <prätert reij scindit
(cutem. «prubent. CFaffian. 56) gl. i. 556. ©. £KtfJen unb rhjen-
Sie Ötefffen, Äoble, f. a) reiften unb reifpen; b) »Reiften.
teufen (ruif-n, b. S.) trauern, f lagen, nau' ruif-n einem 2lb-
roefenben, einem Stobten, na* ibm trauern. Der JKuifer, 9Ja*=
ruifer, einmalige* klagen. I Jag, es tats hao^n Ruifor um
mi, wenn I hei't fturb! 2ßol ba* a. riufen, a. f)tiuulfon,
«gf. breoofian poenitcre, lugere, f. teuen. (Sollte bat a. unb
alte giblautpetb riejen, rioaan (f. rofjen) (n 2lnf*lag fommen
bürfen, fo müfite unfer Dialeftroort n)ol ruifl-n lauten.
Die 9?eufen, Oieufchen, Cgifcr?=) Oxeufe (a. @p. riufa, rtuffa,
tfiffa, nassa, gurgustium , na* ©rlmm II. 5o no* vom gotb.
rau* Oiobr). 3Me entftellung 9ieuf*en f*on Voc ». 1445
„3ain=reif*en." (Jbiemfee. $ff*:Drb. ». 1507. ®. JJaln.
t\i, adj. SBettrrU, bettr tf f g, bettr f f ff g, betttifHg, adj.
(peraltenb) bettlägerig, role xk&ansvis. „2Bar pet&tiü unb lam,
rourbe petbrfjj." Segenbe p. @t. ©ebalb. „211* f* pou meiner
Äranfbeit, ber id) von 1556 bl* 1557 ain bottrif tvar, roiberumb
auffam." «Deit u. @onrab ©*tparj £ra*tb. „9?. 9?. lag betbrlfffg
mit 9Serldbmung feiner ©liber," Hlt^Öttfng. J^ifr. o. 1698. $enno-
Wirafel. „Dfl ber ©laub ber Präger bem «ettrifen (?0?attb. 9)
nufi •'"/ a. 2)rucf. „pettriä, clinicus, qui de lecto surgere non
potest.'; Voc. p. 1429. „pettttlfO, paraljticus :" gl. a. 674,
i. 596. Otfrlb III. 14. 132, V. 16. 80.
iKU, snbsr. T>aiO) ^tennrOii^, Äömer, bie »or bem 2)refd)en
au^ ber ®arbe fallen. „SSorfprung, Dxi^getraib unb ülfterlg
pon ben berrf*aftli*en ^ebenbfrüdjten, na* ©etpo&nbeit, $$ juiu=
eignen, rcirb ben perre*nenben Beamten itutetfagt." »pir*b. ißerorb.
p. 1737. ®ieb JKeifel @. 130.
Olif 133
rifeln, vrb. i) nentr. faBeu, gleiten / fecfonberö »ob lofen in
©taub--, tropfen: ober flornergeftalt »orfommenben Körpern (f.
rifen, reifen, reiren). Der ©anb rlfelt t>om JBergöana, bat
Äorn »om übcrnoflen @efäp. Die 3>?auer fängt an ju rifeln.
rtfein (9türnb. Jp«l.), flcin regnen. Otamcntltd) rolrb rifeln
»om JaBen f leiner JpagelJorner, \a vom Jpageln überhaupt gcbraudjt.
„dt rl feiet, cadit nivosa grando." Voc. t>. 1618. „Die ®elft=
lidjfeit fd?iebt man überall voran, roo'« brat? berriefelt," fagt ber
q)ater Umgang Im 93orberlcf)t jur Gbarfrept.tyrocetT. Der OUfel,
a) bie @d?lo(;e, bat J>agelfotn, £agel. „9?ur et»r>eld>e 9U fein,
bie roarn fein ©pei«." 2Bllbf<bufjenlleb.
„OU«l grop al« wie mein $auft,
28omit man %itl) unb 93?enfd)cn (auät. —
©djmaraffugcfgrojje öllfel." 58udmer<pafffon«actlonl4i.
142. rlfelroeift, blüe = rifel = n)cijj, f^ne^blüe^rifchroclf,
roeiji roie ©djlofen, fcbncetveij?. b) (Um Nürnberg) »va«: bie JKf fen,
23 erg rifen. Da« OUfelfalj, Jpajjl ©tat. ill. 1040, x>ermutOlict?
au«geronnene« ober (Kerlfalj.
Die OUfen (Ris-n, Riss), natürliche/ von aller Vegetation ent;
blökte (Sinne an einem 53crge, in welker 2Baffer, ©eftein, ©anb ir.
nieber „reifet," ober gcfcblagenc« Jpolj berabgeföoffen roirb; fünft--
li<be, au« glatten 53aumftämmcn ju biefem proecE erbaute üifnne.
93eftcbt fo eine fün(llid?e OTtfen au« 5 ober 4 blo« nebenclnanber
liegenben Räumen (Prägern), fo beijjt fte nngefattelt; l)at fte
linf« unb red?t« einen 33aum al« ©cldnbcr (2Berer), fo fft fte ge=
fattelt; ifr fte rcafferbältlg, um bat Jpcrabgleitcn be« Jpolje« burefc
SBajfer ober @i« ju beförbern, fo roirb fte eine 2Bafier = ober eine
@l«=9Ufen genannt, oft ijt eine fold)e Klfen auf ®tü$en
(356cfen) J)0<fc über bie Ungleldjbeiten bei 93oben« unb über 2lb-
grünbe fyingefubrt.
,,@u« warf er in al« einen bal,
eine rife l)in je tal." QBfgalol«.
rifen (geivoljnli* riflr-n, D.2.), auf einer SKlfe berabfebaffen. „Da«
Jpacfben, i)iifen, Glaivfen unb bringen bei Jpolfjc«." faljb.
SßlbO. 76.
rifeln, vrb. act., (C.tyf.) ft'ebcn; j. 35. ba« ©trol) au«rtfeln.
Da« Oiifel, grobe« ©leb; >ürt &orb von befHmmter @rope ju Noblen,
©ebon in einem aimberg. Wtt x>. 1385 fofiet bat Oiifel Noblen 9 dn.
Cb ba« febrceb. riffel ©icb, riffla ft'cben jum i«l. brt«la unb
Ijrijla, agf. btifclan vibrare, quatere, gotl?. af - u«: I) r i«j a n
excutere geboren wirb? ©. reiften. Gl. i. 722 ftetjt ein bimHe«
,,rt« oscilla," Georgic. II. 3S9. 2)a« rifora vel uuagota roinatur,
-Jlenctb. X. 196, gl. i. 801 fann au rifeln, rifen, faUen, geboren.
SBugl. rofeln.
Der 9iifel:5lu«fd?lag, (». ©ett.) bie «D?afern, ber rot^e Stiefel.
134 Dttf Oüef
Da« 2t n t i 0. „gut bti 31 n r p £ unb «Wäger." Cgm. 584. f. 9S.
35a« Übet fepeint mit bem fonfl fo genannten ftetfü, Olnif,
I. X&. ©. 64, IL £p. ©. 703, ein« ju fepn.
Der 9Uf? (Ris, pl. Riff-), wie pepb., f. retten. „Der 2Bafer=
0U§, ©epluept, Diaüin." ff fort SSefcprb. b. ®. 3. 27. Riff- «Silage)
Itriogng. Da« ® e r t # (G-ris). Gine <perfon ober @aepe, um bie
man fiep refpt, bat ba« ©e-rijj, c$ ifl ba« ©erijj um fie.
Der 3 e r t ji (Z-ris). i) Volla' z-ris fei~, ganj jerriflTene Äleiber
pabew. 2) ein jSerfü fepn, einer, ber viele Kleiber jerreffit, fie
niept fepont. einrijjfg, adj. , von folepem Jpolje, welepe« fiep bepm
58et)auen ober 23epobcln welter auf: ober fortreißt, al« ei foHte;
ftg. »on foleben jperfonen, bep benen eine IRebe ober Jpanblung von
großem folgen ifl, al« fte e« bem gewöpnlicpen ©ange naep fepn
feilten; retjbar. Dirnrtf ig, fopfbreepenb.
Die Oiifen, (ö.qjf. ©epllr.) bie ginie, Otcipe. $. 58. o lang*
R i ff -n von Jpaufent. etwa ju r e l fj e n 2) geporig. 9?o# Cgm.
649. fol. 559* Unb ba« Voc. Archonium sec. XV. pat Dilf? circinus,
voeifici rool alt fem. ba« alte gleicpbeb. rijja ifl. (3m Olllgäu pelft
bie Äegelbal)n H$ „-Regeln«.")
Dai Ovie^ (Ria3), lanbubliepe aBenennung ber ©egenb, in weleper bie
©tdbte aSopfingen, 9?6rblingen unb Öttingen liegen, unb bie, naep
bem 2er. ». ©cpwaben, oom Jpertfelb bep SBopftngen, bem Jpanen--
famm bei) Deggingen, bem ©epwanfelb bep 2Bembingen unb bem
SBirngrunb bep Düufcl«bupl begrenjt tft. Die (ginwopner biefer
©egenb (bie Riofer) jtepen viele ©dnfe, »on benen ganje beerben
naep 2lug«burg unb tWüneten getrieben werben. Sftacp Eccard. Fr.
or. I. 57t) fepenft a°. 760 Äontg tyipin bem Älofter $ulba eine villa
quac dicitur £()fnfnga (Deining) sitam in pago 9Ujt super
fluvio qui vocatur 2lgira (£ger). ©in Diplom r>. 898 (Cod. dipl.
Ratisb.) nennt bie curtis 9iOrbilinga in pago Retiensi con-
stitutam. ,,0Hef3 Recia, provincia Sueviae." Voc. \). 1429.
„ftiej Rhacia." gl. o. 272. Über bie 3bentftdt biefe« 911 ej,
(Rief mit bem Rhaetia ber Sllten ifl wol um fo weniger ein Zweifel,
al« jencö SSort fru&er eine viel au«gebepntere Sanbflreefe bejeiepnete.
„Sfagfpurg im Wlc£." Sl»cnt. Qbt. 375. 384 (cfr. Colonia Rhaotiae
provinciac. £acit. Germ. 41). „Die flat iUugfpurqf im obcrn rief."
8lug«b. @pr. v. 1483. ,,«ßar pin gein einem lanbe, bas peijet baj
Sliefce bo ifl ein flat fitne, biu fceljet 3lugu«purc." 33r- 33erptolt 587.
,,©ü für gen ©waben in ba« Ötiefc,
in ein flat ju teutfepen lanbt,
bie war ju teutfep älufpurg genant." Cgm. 751. f. 92.
Gl. o. 122 l)clßt e« : ,,trts sunt He ti £e , R c t i a curiensis , R et i a
augustensis ....'•* 3n biefcm weitem ©inn wirb wol auep ber pagus
retiensis bep Ecc. Fr. or. IL 616. 849 ju nehmen fepn. 93rgl. allen:
fali« $allp#ufen« ««a*tr. ju beffen Urgefep. ». 03. @. 57. l». 118.
Ottef 3fo>f 135
Der „föiefling," eine 3M fcbledjten SSatfftfcbefJ bei ©tambetgerfeeg
(o. ©djtan« b. 9?. 260). Die 2lu$fpr. Riafslin würbe autb auf
öfüeiilfng paffen.
Die Oiüfen (Roufn, Rasfn, Dlm. Resl, Reisl, Refa-1), wie b<bb.
Otofe. (3n ber a. unb a. ©pracbe fcbelnt bie erfte Declin.2lrt üblicber
geraefen ju fcpn: rofa plur. otfr. 5. 23. 545; ro€faro rofenfarb
gl. a. 150, roägarten i. 56; fogar Ali masc. fommt rofe vor.
„3ween rofen, ber britte rof." Cgm. so8. f. 11). ffig. Refln,
rotbe 23acfen. Grrenrofen, Jperbfbrofen, malva major, malva
hortensis. Voc v. 1755. Die ,/0l 0 f c tt auf ben ©#ttben ober
©cbuedjrofen" ben S8urgcrö = unb Bauersleuten »erboten in ber
Äleiberorb. ». 1626. Die ®ollcr--«H efett, rofendbnlid)c ^ierat
au$®ilbenc, bie oorne vom ©oller ber 2Belb$perfonen berabbangt.
g®. ©dwngau. Die Jj>uet = 9iöfett ber gjffeöbacber unb ^Rxei-.
bacberfnnen. Die Oiöfen (9)?üncbn. 9)?el?g.®pr.), ein gewiffer £beil
»om ©cbweifftüce eine« Oiinbetf. Ol o f e n b u f cb ■ \ u n g f e r n In
Wüncben, beutjutage blo$ jum 58eten beftlmmt, urfprimglid) ju eU
nem ganj entgegengefefjten gwecre geftfftet. 2lretin iBtr. 1SU3 £S. I.
Jpeft IV. ©. 8i; cf. $rauenbau$. Der töofenfranj, wobev
bet gemeine Wann an niebt* weniger ali an Qfofen mebr bentt.
Briglttfner ötofenfranj. 23ucberö f. 2B. III. 91. Der fteuben*
reiebe Oi., ber fcbmerjbafte üi., wobev nad) jebem 3l»e 9J?aria
gewiffe €rinnerung$formeln an bie greuben ober gefben 9flaria'3 unb
ibreä ©obncö eingelegt werben. 35er 2luäbrucf tyatemofter
für biefe* Olequlft't ift in 2lltb. ulcbt üblieb. gj?. f. tyiter, 93eter,
dufter. Der D?ofen = ©unntag (0.3- Rouf-n Sunto'), gatare ober
g)?ittfaftcn-@onntag, wo, wcnfgften* weilanb, ber spabft vor feiner
«ÜTefTc eine Diofe ju weiben pflegte, bie ali bebeutfametf ©efebenf
verfenbet würbe, eine fol(be Oiofc, von $. ^elfr V. bem Jperjog
Sllbrecbt HI. vetebrt, figurierte unter ben Olnbedjfer „Jpalltumen."
2lm ©onntag gatare ju Witterfaflen „bo bet ber SRapfl 9??ejj , unb
weibet ben rofen unb jafgt bem »olf in ber banb ben Otofen."
Soncil. v. eonftans- 2ln biefem Rat bat an einigen Orten baä fo=
genannte £obaudtragen unb bat 2Blntcr - tmb ©ommerfpief ftatr.
©. Sranct 2ßeltbud) p. 135. <Büf<bing w6d). ^Ja^r- 1. 1&3-185; III. 3 66.
Die 3iofen= ober öiöfel-2öurft, (ftranfen) SBanft ober Ditfbarm
9ÜA 2öurft mit 93lut gefüllt, SHotbwurft, Wotb = @acf. /,5Hofen=
WUrft apcKabo," Piniciani Prompt, v. 1532. „llilla r Of C n W U t (l,
magenwurft ; est fareimen quotl fit de multis intestinis pinguio-
ribus unuin mngnum implentibus intestinum, vulgariter fcbul1 e?=
wurft." Cgm. 649. f. 568.b „®u mufit vor cfTcn ein IKöfeU
w u r ft." S). @acb«. //2lm beif. 2Öc»nad)ttag aitt porrion von Oi o f e n=
vub geeberwurft." ©pelfejettel bei beil. ©eiftfpltalö von QSiläbiburg
a°. 1755. Der Oiofen^ ober Oiofclfcbni^ (23.), «ibfdjnitt von
einer 0i6felwurft. „(2tne 2eberwurft, ein (Kofenfcbni*3, btö i$
136 SRof
meine Äo/t in ber %xui>." 21. SSucber* f. 2B. IV. 235. „jjwen rofen»
f d) n i $, je$eif T*»te tofenrourfl," Cbm. 2086. f. 2. 82. Cbm. 698. f. 17.
©cbroetlid) nirb biefeö ©ort etwa im »Segrlff ber $atbe mtt bem
»ottgcn jnfamraenbangen; prgl. bat agf. brp$l abdomen, arvina,
adeps, womit bai febweb. rofen f. abdomen jufammenbdngen fann.
tofelecbt (refalat, reflat), adj., befonberrf pon ©eftebttffatbe. „©djöne
testete Jarb b«&en." SEftr. Sötr. V. 113 ad 1580. „Da tofelobt,
Da tüjen»ar." Cßaltbet 53. 38.
,/toftg," (D?ebni$) rofUg. 3d) ftebe an, biet, nad> ®tamm. 678, blo<
gntfleHung auS rofHg anjunebmen, ba bep Äero 64 rofomo aerugo
fteljt, meinem bti tofamo robur (rubor) ber gl. a. 481 entfpredjen
wirb. SSrgL Oiofem nnb tofen.
D?t JKofem, 4. <$p. Voc. 1429. lentigo in facie. {Ro$mun lentigo
(lentiginem?), gl. o. 166. Die Oiotfmngt'en (Oiofm:mugf en?),
Sommer fprofjen. roSmngfet, adj.
OlofÖgCl, (Voc. p. 1618) tpag Dtaufcfegetb, sandaraca vera."
tofen, tofeln, vrb., (Jpbn. *pfnjg.) bat ©etreib teinlgen, ft'eben.
gig.: Im @piel perlferen. ein tyinjgauer 9J?äbcben, btxi feinen 2leb=
baber finbet, mujj na<b tbtem £obe „auf* Skugger 9J?ootf, 93ad?fdjciöct
(2Sacff<belte) tofeln nnb £abl)oljer fän" (faljen). Jpbn. 23ef<brb. »cn
©aljb. p- 689; cfr. rlfcln unb agf. btpfan coneutere, iöi. rufl
quisquiliae.
(Sin OUfelein (9 Resola), (ftürnb. 2lnfp.) ein 95f*cben, ein Hein
ipenig. Negativ: kä" Resala (wobep mit b<x6 catalanif<be no-res
gtetdjbebent. btm ft. ne-rien einfallt). Daä alte rofa, gen. rofun,
gl. i. 708. 733 crusta (glaciei, Georgic. I. 310, III. 360), liegt
entfernt. 93rgl. tofen (ft'eben) ober andj Sftofem.
£>aä JKofd (Rös;, plur. bie mofö (R6s) unb bie Koffer (ReOV),
baö Oiofäteln, Oioffelein (Refsl, Reffo-l), b*ö «pferb (meldet
b*b. 2öott tn 2lltb. gemeine geute nntet fieb, niebt leldjt btaueben
werben, fo wie e$ anberwärt* bnreb @aul erfe^t wirb, a. @p.
btoä, agf. perfekt bor$, ä. @p. roö nnb perfekt orä, 6rf#;
fei. btofä n., brpfft n. unb btpffa f., in ber fpeclellen 23eb.
equa). Otfrlb IV. 4. 38 nennt au* ba* £bier p. SRattb. 21 motf,
wie man wol noeb kfjt im @pott fagt OTo fö ©ottetf. JÄoffl*
fprtngen, <pü = roffl=fpringen, ein ©piel, wobep ftcb bie £bell-
nebmenben, in einer (Entfernung oon 5—6 ©dritten einer pom anbern,
in eine ölclbe gellen, unb ber U^te immer über bie äöpfe ber
SSorfcetenben wegfpringt, um ftcb »orne wieber anjuftellen. Da*
95ete = 9iof$, MB. VII. iü7. 168. „^ur peteroä fecbjeben pfunt
ferner," (prgl. S$et= nnb ©ültpferb). Das ^>anb=DiofS,
1) qpferb, ba6 recb« neben bem @attel=9? ofö gebt. 2) eitbftbt.
^g.: 0ut, welieiJ ber 23eftl?er nid)t bewebnt, fonbetn nur neben
feinem Jpauptgnt bebaut. 2ubau = ©nt. f. Jpanb. Die üioi6-
»rbeit, l) eig., 2) füg.: fcbwtte, grobe, grope «rbelt. Der C?ofö=
3fof 137
barg, DtofSbancb, rot&c Pflaume (»ieflctcfet ju rof$, nbrf. rotblld)
geborig). Der D?ofä:»ueb, ^ferbejunge; ba$ D?ofä = €ffen,
J^uf=@ffen; ba< (Kof^Jpdr, ^ferbebaar; Olof öf nc<^t, f. Ritas.
Der Diof^Äopf/ i)elg., 2) Äopf beä roctbenben $rof<be$, $rofd?=
quabbe. Üioftf muafen, ©ommerfprofien; f. Diofem. DcrDiofS-
@d)tttecfer, mentha sylvestris L. , tt)0l bie toff CO JTlf nj a, gl. i.
522; f. ©cbmecfer. Die Dlofäwacbt, ber Diofiäwddjter. „Die
9tacbpaurn (ju Diorbad)) mit famt ben von 9t. balten jwen Oiofös
rodcbter, bie jne allenedjtigf Hieben von @t. Sorgen Sag bljj
auf ©t. 9)?artbfn$tag, fo terr fp wlber b<*ben, jre tofö auf ber
9?acbtroalb blä 9florgen$, ba ainer ainen Pfenning »on ai=
nem ballet ernennen mag, büeten follen." ee'baft ber DTofä=
road>t au ötotbacb. Cbm. 2157. „Der CÄof^roäd> ter fot bie rof^
an bie roaebt reiten, unb ft'e beä morgend wlber einrelten.// ©d?elrer
DfentfrDrb. ». 1500. Cgm. 698. f. 54. Der Di offer, Oioffin=
ger, Ot6f fer, Diüffer, Dtofgler, beffen ©cfcbdft ei fit, mit
^ferben umjugeben. Unter ben Änccbten einetf Füllers in 93?üncben
bat ber Oi offer bie aum Spin- unb £erf<baffen beö ®etretbe$ unb
ÜKebleä beftimmten <pferbe su beforgen.
Mei~ Schäz is a* Röffinga', fehiefct mar a~n Gruas,
Und cac häd net dac Wal, wal a* d* Ros füada'n inuas,
(Reut Im ößfnfel. Der 2ltnröffer, 2llnruffer, d. ©p., ein;
fpdnnfger. Ar. 2bbl. XI. 527. 2lv. <2br. 11s. @cm. Dieg. £br. IV. 55.
SBftr. 58tr. V. 108— ho. 3eßt 1(1 ein OltnrofSler elnS3aner, ber
nnr 1 «Pferb befißt. „Der DU liier ober «Blerrmann, melier ben
©cbiffreftern (bep ben ©aljfcbltfen auf ber 9iab unb 5>ltf) auSbclfcn
unb bie <pferbe füttern mu&." 2ßlltm. 132. Dtöfiler OBerbcnfeltf),
<Pferbe=2jerle{bet jum Sßorfpann. 2e6en = röföler (Lehha~-refria\
97?üncben), 9)fcrbe»erlelber, £obn = ober 9)?letl)futfd)er. r offen,
verb. (ll.S.) von ber ©tute: nad? betn Jpcngfle verlangen. (Gl. a. 70
i(t bruffe bitUJ, cervus emissus). Die a. ©p., gl- i. 349.
799, bat aud) ein Adj. rufftn equinus.
Der öioämartn (Rousmarr). %ie fmnbilbllcben ©erodebfe ber 93ot=
weit: 9)?prtbe, (Jppteffe, Sorbeer, *palme, £ljrocfg, @fd)enlaub,
3Dfl|iel Je. baben, wie natütlld), feine 95ebeutung niebr für unfer
SSolf, bagegen tfr auffaßenb, bafy ei einer tyflanje, bie eben fo
wenig alö bie tneiften ben eben genannten, bep uns elnbelmlfcb ift,
eine foldjje beilegen fcbelnt. ©ebon In einem .ftrautetbueb be6
XIV. 3abrb., Cgm. 592. fol. 45 ff., werben bie 26 £ugent biefeö
vorjüglld) ebeln Arautc* weitläufig befebrieben. 58ep Jpodj^eitcn Ift
ein Oiosmarlnjwelg ein unerldfllcber ©djmucf an ber 93ru(l cincg
ober einer jeben, ber ober bie bamit In Irgenb einer QSeibinbwng
flebt. Qluf bürgerllcben J?ocbjelten tvlrb bem ©eiflllcbcn unb beu
©dfteu geroobnllcp ein ^roelg, in eine zitrone geficcEt, jnm ^)rdfent
gemalt, ©tlrbt eine ^erfon nu»erebltd?t, fo wirb ibre Xeidje mf£
138 SRof 9tuf Oluef
(Rosmarin gejiert. 3m £illertbal tragen bte lebigen 93urf<be an
^efttagen ganje öioämarinftocfe, peilen ertolbertcr Siebe, auf bem
SpuU Der ©ecen&aum wirb (rcol ironifd?) 3ungferu--CRo$marin
genannt*
rofen (ben gladjä), fn gdulung bringen. Dat* Neutr. rojen faulen
root gl. i. 703: „girojeteg mifteö male p'mguis arenae, »erbor--
benen SRifteä?" Gcorglc. I. 105; bei) ftotf. 15. 10: „min lu&amo
nc fület nol) ne lojjet;" agf. rotlan, engl, to rot, Ml rotna
putresecre. (Sftacb ben partic. praet. engl, rotten, ML rottnn,
unb ©talber* Adj. to 0 mürbe burd> Jdulung, ifl ein 2lblaut»erb ju
»ermutben ; f . r o | e n unb r 6 fr e n). 5)tc S?6f, <Pfüf?e jum 5tacr>^röfi;en.
„rofeln," (b. SB.) röcheln. 93rgl. radeln unb rufen.
rufen, (d. @p.) fd?nard)en, (a. ©p. rujan). <it fcblleff, bas
er ruffen nurt. Cgm. 270. f. 559.b cf. raufen.
Die JRufel, <2igcn=9iame ehietf SSergetf im b. SS. ©dmegrafa „2Ban=
berung über ble CR u fei" 1824. 2iud) meine icf) bat 2Bort alä *p-
pellativam gebort ju bäben, wo bann bat agf. brufa mom prae-
ruptus (etwa ju Ijrcofan, f. r leren, gebörlg) ju bebenfen Edme.
Der {Ruf (RulT), a) rote b$b. CRuffe (Diut. L 348 rujen, gl. o. 120
tu ja unb rujin Rofci; 3n>etn 7584 je Oiiujen, tool roie man
noefc fagt: Äaifer aller (Reufen). b) grober SSengel, Riegel, ber
gerne aßeS ju ®runbe richtet, roomit er ju tljun befommf. (Jtgur
»Om vorige«, ober gar jum UU brotti nequam, homo inusitatae
vastitatis geljorfg ? 3m Voc. Melberi sec. XV. fie&t bluot=
ruffig crudelis, blUOttUf figf ait crudelitas, faum fr. bluot:
runfttg).
Der Ruasbdum, (0.<pf.) 23alfen, auf roeldjem bie Derte ber ©tube
rubt. Wut 5RoO--b. (f. fRefr) entfrelit? Olbelungö CR ef bäum ift
wol baffelbe. 3m altfdcfcjtfcben .tpelianb 70. 23 tft broft tectum,
laqucar.
Den o.pf. Ru9sfned)t, jerirofnen spfannfudjen, roeif icfc ufebt ju
»erbauen. ©*roerlicb CR off-- f., eber CR oft* f. 93ielleld)t b«t bte
Qlugfpr. Kniodl (Änöbcl, n>. m. f.) ju einer fpaffjaften 33erroed)$lung
mit Kncad (.Snecbt) QJnlaf gegeben.
Der CHuef (Ruos, o.pf. Rous), wie l)d)b. {Ruf (a. 6p. ruoj, »0^
ju bat agf., Hl föt, l)oll. foet nur md)t im 2lnlaut frimmt, bod>
gilt in Jylanbern roct). ruefig, 1) rufig. Der ruefig* ftreU
tag, ftreptag »or ftafnadjt, an bem man fieb bie unb ba mit CRup
ju beftreieben pflegt, rcle et an ben ©aturnallen ber Sllten gefebab-
Die Oi uef igen (in Nürnberg), «ERetallatbelter in fteuer. 2) fig. :
uiebt tabelloä; niebt obne gebier. „2Bir fepn alle ruffig." 2lo.
&)t. 44. 150. beruefen, ruefigen, mit CRuf bcfdjmufjen; an
ber Cbre bewerfen. „0 beil. 3ungfrau Qacilla — müfteft bü auf
ber erben unter biefen £umpen un «D?uftfanten berumgeben, fo
fdmeft bu faum ungeruf igt baoon." 2. 58ud?erii f. 2ö. IV. fl.
[Ruef SRafdfr «Kaufd) 139
©et JKüef et (RiafT-l), tple befeb. {HüflTel; »eräcbttlcb: gjfunb. ©atf
tu b fei, ©tut. 1. 106, paßt weniger alä ba$ agf. »rot promuscis,
neben »tötan, nbtf. n> töten, engl, to root, ÜU töta roü&lcn,
aufroüblen, untet roelcbem 23cgtiffaucb M./ febweb. tot, engl, root
(2Bur$el) gefaßt ju fepn fcbelnt. rüeßeln. „9Jran fol aud) ble
©wein rüeßlen «nb ringeln" (bamit fte nlcbt rou&len fönnen).
MB. II. 106.
taf<b, wie bebb. unb geroöbnllcb blo* Adv. 3er? finbe gl. i- 426. 456
rafco vivaciter, rafcor ardentius neben ber comparatipcn Adj.-
$orm (i. 453) refeiro ferventiur, worauf id> feb ließen möcbte,
baß ftcb baö adv. rafco jum adj. refcl (refcb) wie fafto (f. faft)
ju fejlt, & a r t o ju berti »erbalte, ©aä iäl. r ö f f r entfprittgt
n>ol aus taffur, t»a* ebenfalls auf l)d)b. rafeu, fpdter refet
fübrt. tafeben (Jpfr. unb b. 2B.), ftucbtlg auflefen, mit ben
glnge'rn (als mit einem Oiecben) jufammenraffen. Räfch-s Rearat
(t>&& 2lu<Eel)rlgt) zfana cini e" d- Schwing. SR.%.: No~, wens's
net glaubm ( aqitivoC mit klaubm) willft, fo häVs räfch'n!
3n ber a. @p. (gl. i- 562. 700) tft rafcejjan, agf. rdfeettan,
tafdan vibrare, stridere, HU taffa Utlb tuffa strepere, turbare.
raufeben, wie l)d>b. (d. ©p., 3. 35. Jpelnricbä £rlftan 791. 2191,
ruf eben, a. ©p. rtljen stridere, ©tut. II. 259. 339. 312). „QU
nett außtolfpeln unb auß rauf eben" (pcrlacben, oerfpotten). ©cbercr
gegen U^lnger 1589. ©atf ©erdufd) (Dber=2ed)), Äranfbelt bei
9iinb»feb$, wobei) Ibm unter ber berübrenben £anb ble J?aut wie
«Pergament raufebt. ©äranf b. 9i. ©er Oiaufdjenbattfcb
Cfturnb), tyerfon, ble aüeö mit ©eldrmc tbut; (cfr. nbrf. 9?ufe=
bufe SBirrroarr). ©a$ Voc. p. 161S bat aH £artenfpicU£crmlnutf:
,,ba& ober blat im rauf eben charu gubernatrix, index charta."
(Etwa ©ubft. unb bem ttbrf. Otufe Waffe von ©acben, SBaufcb unb
«Bogen, „9t u mm et" SSttfd), 93üfcbet entfprecbenb? 33rgl. b. f. unb
3ngereufcb.
25er Otaufcb, a) Voc. p. 1429: impetus. (fluminis) impetus, ber
raufefe. Cgm. 365. f. I79.b „©arnacb fwang ftcb mit freiem raufcb
(impetu) t><\$ bi wlbcr über ftcb," Cgm. .i-io. r. ns.b ©aber nod?
ble 9t. fl. : im er fte n 9t aufeb. b) ble 93ctrunfenl)clt — vom
Jefuwita'-Räui'clil bitf jum Rapaziua '-Raufen , (nbtf. tliff, fat-
rüff "••> f*web. rüö m. temulcntia, vlclleldjt erft autf bem ©eut=
feben). raufcblg adj., betrunken. ©p.2B.: an Raufchinga" foll
o" Fuada' Heu ausweiche, „9t au fd) lg unb bcfoffctt fepttb jwepcr--
lap," beißt ei In einem alten (Jalenber alö Überfcbtlft jur ©efcbldjte
be^ dambpfe« unb ^retafpc^.
©er 9tanfcb, ©tütfe Pieper}, bie bepm 3lbfonberu »om ©aimcp unb
roilben ©eftein butcb ein Sßafcbroerf am etilen su 93oben finfen.
«ort 93rg9t.
140 SKaufd? SRefö flffcifö SReufc^ SKofö
2)er 2ttb= OJaufcfc/ 2Üben = 9*aufcb, bie 2Upenrofe, rhododendron
birsutum foTOOl, fl(6 ferrugineum L. 2)a$ nbrf. raff, engt, tllff),
agf. rpfc scyrpus, juncus roirb ml furjeö u baben, aufierbem pajjt
au* bte Q3eb. nicbt. «Benpanbt fdjetnt ef>cr bcr erfte £betl im b#b.
Otaufcpbeere vaccinium uliginosum L., unb Qibelungä niebcrb. (?)
{Äu$fe(ü?) ruscus L. «SroX b. r>. „2Bf(tn ftparj ferbcn, ntm, ju
ainem aimet »affer, (Kaufet? VI <pfb, unb laä in barin fieben. @o
bu nit «Kauf d) bafl, fo nim .Strampttftauben." Cgm. 821. f. 115.116.
refcb, f. rof<6.
£>te „iÄetfdyen," ber tjaariofc Sbeü am $?aul beÄ Oiinbeö, «Pferbcö.
„Jpab bat (ft'cb baumenbe, au^reiiienbe) tpferb nod) bep ber 9?afen=
reifen bertpifebt."
„föetfeben, Äorb, roorin man erroaö trägt." Jpeumann opusc. 700.
3SrgU Oieufen, unb in einer anbern 35eb. Keiften.
Sie Üfenfcfcen, f. OJeufen.
£a$ ©erenfeb, Singercufcfc, 3ngereuf<b (Graifch, rgräifch),
bai Singeipefbe, junadjft von £bieren. 3)«3 ©anägereufeb.
2lugäb. „3ngeretpfcb aug bem vlfcb." Cgm. 725. f. 141. „2HIe$
3ngererofcb." £.£. p. 1553. f. 157. „Derm, ingrenfd), lactes."
iypenr. ©ramm. p. 1517. „3ngereipfcb ober ingeroaibe, intestina."
Voc. v. 1482. „eingereifefe, ©cbmeer, Unfcbtitt ic." SBapreut.
Jpof=3nftruction ». 1722. Unter bem 23egriff be$ büfcbel- ober
b a u fd) förmigen jMammcnbangenä (prgt. 2Jaufcb, lein) vielleicht ju
JKaufcp (f. rauf eben unb 9Hb = r an feb) gehörig. 3$I. raff
intestina piscium neben tumultus , von raffa, f. rafeb.
röfd? (reich, fcbroäb. räifch), adj. unb adv. i) rafd>, lebbaft, heftig,
a' refcho' Menfch, a" refch-s Ros. Gin <pferb refeb ju machen jum
kennen um ben ©cbarlad), gibt Cgm. 964 allerlep CRccepte. Reiche
Sanieren, riefen von ber 35rtift roeg rebeu. refch fabren. (2t bar
reich, tft gield) aufgebraebt. „$t aQen btngen fult ir refdje ffn."
SSr. SSerbt. 194. Gin rofcb Schlagen tbuen, acriter pugnare,
d. dbron. „So lief pirnftenqcl gar refeb pon bantfj ju banft."
2>iut. II. 90. 2) (Ocürnb. J?6l.) ferjr abbängig, gab. (Sin refebeä
Dacb. 5) unter bem Druct niebt naebgebenb, fonbern fprtngenb ober
fracbenb, fpröbe, b«rfcb. ftrifebes 25acttperf, S?rob :c. muf refd)
fepn. „a raf feber 2Bera," „a r aifcb 2ßufc;e." «ffietjmann III.
115. 114. „@i fnat unb bacbet .fiiiecblacb, nun iü mein lieber bruber,
(I fein fo refeb unb febon." 3ngolft. {Reime 9. 1562. @tart gefrorner
6*nee, febr bürreä Jpeu, Streb unb brgt. ift refeb. Oiefebetf
©etratb, Oioggen unb ©aijen (cfr. hart), „refd) eborn unb
tingö d/orn." ÖBftr. S5tr. VI. 172. „^roen Wichen refcb efeomtf
onö üroen WeBen gcrilen unb jtvett heften babern." 9)fetcbelb. <3br.
5». II. 85 ad 1390. 4) (Sictfcebt) betfer; (orgi. aüenfall^ 1*1. raffia
sercare cum sonitu). 3Me Refche, Oiefcbcn, 1) 9iafd)l)eit
alacritas, vigor, fervor (gl. i. 555. 455. 464 tefet). 2) ©pröbig*
SSufö Ruefö Sfafr 141
feit, »Ott ^(ßC Ober Aalte erjettgt. De Semaln häbm loa" fchöne
Refch'n. d* I1Y hat heut a* weni' 3" Refch'n, einen Stnfaf}
»on QU. 3) ©tellljeft, Qlb&angfgfeft. rofcfyett, tofd) mac&en.
$ie Aalte röfd?t ben ©dmee. 2)le Äocfefnn rofcfet ben SBräten.
3m Voc. Archon. sec. XV. {fl reffen frigere überhaupt/ Voc.
Mclberi rofd)pfanu sartago. 2>aö ©eröfd), tva^ ©Smarten.
„9)?ad)e auö @rbft'd) = ober ®t. 3obanni*träublen mit Jpcnig ober
jjutfer, juctjiem brot unb butter ein ©djmärrlefn ober ©erofd?."
Dr. gjffnberer .Sriea$araneibüd)lcn ». 1620 p. 149. Cf. g?e$el, u. b. f.
23ep ©talber ro 6fd?, ja fogar rofp imb roft. Slud) Voc. Melbcr.
bat rofd)er veiox. 93ep ©rtmm I. 748 ftebt ein ältere^ rofcfce
asper. „Unb roerbent tofdje unb eioer fam t>a& falj," Cgm.89.f.54.
9?otf. % 28. 9 rofdje veloces. 2juf ber anbern ©eite beißt e£,
3)iut. II- 148, ,,burcb menge rofdun »uilbe" (praecipitia ober
aspreta? f£(. Ijttüjtr ober toft? cf. ©. 73), WOneben ibid. 205. 217
ein nieberbeutfcbelnbeä refd? gleba, cespes, reffen oespitaVfe
(fei. rafa). 2?rgl. oben rafd?.
„Rusclii" (®ramm. 92), (b. 2B.) ©peife aus* uerfcfclebenen ^utbatcn,
ali .Kraut, ©rbfen, Oiollgerfte ic. «ßrgl. b. v. unb Öiütfdjer.
2>le Otufcb, bie Oitifter, Ulme, ulmus campestris L. „ginben,
Oiufcfcen unb Mafien." ©aumgarten ftftbt a/3>. p. 125. „Wo=
raftige örter fofleu mit gelbem unb Oiufdjen beftecft werben."
©enerale. o. 1762.
ruefcben (ruafchn), mebr al£ biaig eilen, übereilt, unbefonnen banbeln.
Bifi. drä" vo'bey gruafcht, und Iiäli os m*t g'fegng! Furt-,
dabP-, weg-, 'rumruoichn , rennen. ein ©efdjaft überruefdun,
überl)ubeln. zlamruafclm, jufammenraffen. ruefdjenb (ruafcto'd),
partic. ober adj., alljU eilfertig, Uttbebacbtfam. Des is a' ruafchaMa'
Ding. ®er Otuefdjer, bie Oiuefd), bie Diuefcfeen, ber, bie QU-
fertige, Unbebacbtfame. ©ollte es einmal ein 2lblautoerb rafcan,
praet. ruofc gegeben iiaben? 2lber felbft SKaufcb u. fft bebeutung«"
»ertvanbt.
tftfpeln, a) raffeln (unb etwa barauß entfteüt). „Smmerju auf ei-
ner ©alten rafpen." ®cb. ftranf. b) eine 5lrt ju feilen, wie
bcfcb., tjiclleidjt unter bem ©egrlff vellcre, jupfen, jufammenljangenb
mit b. f.
r afp ein, raffen, eilfertig fammeln (9iotf. c 113. 116 bat rafpon,
bap Voe. Archon. rafpen. ,,©ie rafpen, bau nie jbr 1(1, jn
ibren facf." @eb. $ranf). Auf-, zefam- etc. rafchp-ln. „Wären
uom £orenfagen aufr afpein." 2J»ent. @(>r. l. „(gntfdjulblgungen
jefametr afpein/' Dr. gcf. Gl. a. 215. 3G6 fommt ein Qlblautoerb
fjrefpan, brafp, gahrofpan colligcre, veliere vor, ivomit
eincrfeit^ baö a. girafpe quiscpuiiiae, gal)rcfp (a. 2GÜ praeda,
wie wol fr. praedia ju lefen, t>v<i) papt awd? biefe^), anbrerfeiN bat
142 SKaufr ateifr Siify CKufr Sfaft
d. figürttc^e bcvefpen (vellere, vellicare aliquem, Sgr* 35ert)t. 111),
nbrb. berlfpen increpare, pleüeldtf aud) ba$ a. reff an jufaot:
meuljangen wirb. Daä Ofafpeletn, f. Diffpeletn.
vdufpeln, em, rdufpem (nbrf. tüfpern). Der SKdufperer, ein?
mallgeö Oi. Da$ ©efdjwiir gleng auf burcp einen „SKetfperer."
«Benno 9J?irafel 1697.
Der Dielfpel (0.2.) , Ofelferbüfcbelcben, burd? weldjeS man $lüfffg:
feiten felpet. 2)ag a. brfäpabl (gl. a. 566 vlrgulta) wirb x>lel=
lelcfct als brffpctbt ju nebmen, unb mit unferm Ortsnamen
Otelfpad» an ber bapr. SBttf (cfr. öttfpab be» 9Ueb 72) ein
2öort fepn. Gl. o. S6 fteljt 9 1 r e b f p c l) l quisquiliac, als g 1 1 e f p e b l
etyer ju bem mit unferm relfpen In ber 35eb. analogen btc fpan
(f. rafpeln) geborig. Da* inhorruit (aper setas, 2lenelb. X. 711)
gibt gl. i. S04 barer; glrufplt, m$ weber ju brefpan noefe, jum
ä. rlfpen crispare (orgl. ®rlmm II. 789) pajjt. ®. b. f.
ttb^relfpen, abjupfen, abbrechen, befonbertf ble »erjebrten Sfcbelle
eines brennenben @pane$, einer %a$el, um b<x$ glcpt beller ju
madben. o~n Spa ä'reifpm. „«Brennenbe Sorben ober $acfelu
foCt man an leld)t geuer fangenben Orten nldjt afcreufpen."
35urgbauf. geuer=örb. cf. figürl. : Du folt weber In leren noeb,
berffpen. Stauler 1543. fol. 309.a Die Relfpen, bat 3lbge=
jupfte, SJibgebrorbene. „Die Relfpen fott man ntebt na* ^Belleben
fallen laffen." Jrepft'ng. $euer=£>rb. p. 1719. Die @te!n = Üielfpen,
©ternfdjnuppe, ©tempufje- @. a. reiften u- b. f.
Der OUfpel (Otorbfranfen), ©ebdnge oon gwlebeln, Mogeln, Obft
unb brgl. ÖBrgl. DUlften unb ble befcb. JKlfpe, panicula). ®<x&
OUfpeleln, OUfpeleln (Raspal, Rispal, «8. ». «OM 3lllert$al)
liehen islandicus L. , ble Itfldnblfcbe glecbte. 23rgl. b. r>.
Die Oiufpen (sing, ober plur.?), 9?ame einer 2Balbung unb elnerf
baran llegenben 2ßellerS bep Sreufjen. „Sluf ble (Eonfewatlon ber
Olufpen" foll ber Sortier feljen. „Die Olufpen »erwalten."
„Ol ufpen= Verwaltung." „Olufpen=Balbung." «apreut. ©entenj,
ble Gireujmer ©otteSl)au$=Vetmogen$=21bminifrration betr. v. 1747.
Die Olafl, l) wie I>cr)b. (a. ©p. reftl, reftln, refia, refllba,
agf. reft). 2) (d. ©p.) eine ©treefe 2öege$, nad) welcher eine Olafl
notblg unb erlaubt ift, Station, Ulpbftaä gibt H$ iitliov h
(5»attb. V. 41) burd) „rafta alna." Gl. o. 246 Ift rafte für
leuga gefefjt. dln Diplom ». 815 (Eccard. Fr. or. II. 118) befagt
,,leugae duae id est rafta una," unb fo geben bem aigrlmenfor ben
Dufreöne duae leuccao (fpan. leguas, franj. lieues) ober tres
milliarü (cUfo brep unfrer nad) bem Suf ganger berechneten @tun=
ben) auf ble Oiafta ber Deatfcben. „Lunae lacus (Wonbfee) XXX
ferme rastis a Ratisbona distat. Guntharius montem petiit
quem a Coenobio Altahcnsi una forme taftff distantem idiowa
tRaft SKejt «Reift 143
theutiscum Otancinga jam nominavit." Canis. antiq. lect. II.
49. 144 ad 1030 circa. „2)ie ©djar (Jpeufcbrecfen) pvaitct fid) fo
»aft, baö brfttbalber raffe fie bctt an bcr läng." £ornetf. „gaube
bunbert rafte I>et verbleuet rool fein ftanbe." spltrolf 1790. cfr.
9?lbel. 195i* Ol od> su 1320 f>ei#t es in ©em. SKeg. (5t>r. : 9ilemanb
al$ bfe glfdjer foll innerhalb ein?r (Raft auf bag SSaflfer nad) Sifdjen
fabren. 3n @onr. ». SWegenbergg beutfcber ©pbara von circa 1310
(Cgm. 328. fol. I02b) „madjent 125 fdjrttt atn raft, 16 raffe ober
r e ft ein teutfebe mell." 3m Cgm. 597. f. I09b bagegen madjen
125 fdjritt ein Stadium, 8 stad. ein mell, 2 meff ain raffe. @«t
ffeebt alfo bet) Gonrab raffe Ho* für Stadium. 3n ber ©d)U>efj f ft
nod) ber Oiaft Arbeit, foulet alä ein 9ied)t jutn Muäru&en gibt
(nad) jvelcber SSebentung fogar aud) ba$ Sßcrb r a ft e n für arbeiten
felbft gebraucht roirb), bann eine 2Öeile überhaupt. 3n biefem
©fnn febetnt aud) 58r. 23ei:l)tolt 214 ju fagen: „ftu raffee lachen,"
etnö ladjen. 2)aä be» Jpeumann opusc. 700 unertlärt aufgeführte
„r a fl l a n g bauen" wirb eben fo ju nebmeu feptt. OBrgl. fK u e,
*))oU, @d)id)t). (S3 t|t auffallenb, bap bie a. @p. blo* in bcr
S3eb. 2) bie unabgeleitete gorm bebalten, in ber 58eb. 1) aber nur
bie mit t abgeleitete, beumlautete perroenbet bat. 3m 3llt=9iorbifd)en
fommt, nad) 53jorn, nur rofr in ber 2*™ «Beb. vor. ©ottte inbeffen
btnnod) ber Urbeariff uon 9vaf;t in einein, beut nod) i$(. rafa labi, cadere,
ra£ lapsui, oscitantia entfpred^enben Clement vermutet werben biirfen,
unb btefe£ felbft auf irgenb eine nort) unauäjumittetnbe IDeife mit rtfan
ferri deorsum el suriam (wie tvirElid) XatianS lirrefti rosurrectio mit
refti quies) jufanunentreiTen ? ©. b. f.
rafien, 1) tpie i>ct?b. (a. ©p. reftan, b. b. refltan, praet.
raffea; Hö sprafenä raftan finbe ld) nur gi. i. 375. 541. 703/ agf.
reftan, nbtf., boll. gar ruften, fdjnjeij. ruften; cfr. i)*b. ent-
rüflen). 2) 2il$ ^»eiliger auf einem Slltare in einer Äirdje fteben.
„Jpie raftet ©t. Martin, St. ®6rg ic." 9)?etd)elb. H. Fr. I. II. 427.
„3u bem ©ofjbaivtf, bo ber lieb Jj>err ©anb .£efnrid) inue tponent
unb raffeent ift," ju St. Jpeinrid) am SSürmfee. MB. VI. 441 ad 1389.
„T>a$ Sbloffeer je Fölling, ba bcr bcillg ©elft raflet." MB. X. 80
ad 1316. ,,2)urd) unfer grauen tplHen, Uc b& (im Oionnenfloffeer
<s()femfee) raftet." MB. II. 478 ad 1332. ®ie Srage, ob ®t.
2Mom>fiug in ftranfreid) ober In Siawcrn (ju ©t. gmerant In töegen^
bürg) rajte — entfefeieb spabffe £eo in leßterm @inn. SÄ», df)t. 402.
„3u 2lutun raftet ber Abgott Qipollo." ibid. 241. @. b. f.
Die Oieffe, (a. ©p.) bie Oiaffe, Oiube. „3n ©tilfe, in diu unb in
(Reffe," MB. XXIV. im ad 1355. „Die ©onne gebt ju Oieft
unb ©naben/' 31». (Jbr. 26. ©. b. v.
ftb^reiften, reiftnen (0.2.) bie £o£)len vom breunenben Span,
fie abbreeben, abfallen madjen; (f. reifpen). 93c» ©talber ift
reiffeen ^olj vom aßerge rutfd)en laften; ^eucr f<feüren, Ulpbilaö
144 5Ret(* Stift
bat af=&reUjan fiir excutere aufrütteln (UU, formell petföieben,
brifta). Spielt gehört tpol i>a3 in ber Skbentung .fioble angeführte
{Keiffen, ba* benn au* (Keiften (cfr. (Helfpen) entließt wäre,
fad$ ntcrjt etwa gar baS Umgefebrte anjunebmen. „Txxt ©etratb=
fembl »erbrlnet auf einer fc^Icc^t befleHten SWaljborre oft jn einer
(Keiffen, nnb maebt folgfam ben Struncf ganß bränblet unb übel
gefdjmad)." Cj&tingenfp. de jure hofmarch. 231.
2>le Oi elften (Reift-n, Reiff-n, Reifch-n), i) 33ufc^el gebrochen
Sla^fetf, fo »lel man auf einmal mit beiben Jpänben burd) ble Jpecfcel
gejogen, Äaute, Änocfe. 3n>anjlg Keiften machen geroobnlld? ein
©djot, breijsig einen ©djilling. 35a$ Voc. Archon. sec XV.
r/at „stupa r et) fit ober gunggetflad)*," ein anbereä ». 1445 „hispa
reiften." ,,%la\Jei eine riften." 2)iut. I. 384, tradula rtfte,
III. 150. „*0?an broert fein ©erolffen bWroclleti um ein SHetfl £aar
ein." 93u*er$ Äinberlebre 52. r e t ft e n (reäfta") , adj. aug ge-
bedjeltem $laä>$ (föroeij. AUS), reiftene Selnroanb. 2) SBüfcfcel,
©ebünbe überhaupt. & Reiß-n Zwifol. 35er SJHorbbrenner bat „ain
fd? ab reift (©d)aub = Oleiften, ©ebünbe ©trob?) anjintt."
gfporoöf» ©efd). b. b. erfm. = 9i. p. 169. SSrgl. ffiifpet. Sie
reifte, gen. reiften, fyelpt im Cgm. 75 (9?ürnb. (Jalenber r». 1475)
lebe ber jrolfc&en Linien berablaufenben (üolumnen einer Itabelle,
glelcfefam «elfte. aufreiften ben $lad)$, verb. ©djelrer 2)lenfb
Orb. V. 1500. f. 39.
3>er OUft, 1) wie b<fcb., b. b. ber dürfen bei £ufie$ (agf., nbrf.
»rift, f*(. rift). einen &ö&en mtft Gaben, bOdjritfig fenn.
//3t füejet djlatn, pogvtfte &ot,
ein jelfel i\<b r-erborgen n>ot
l)let unber irem rlfte." ©udjeniolrt aui 2Blgamur.
©rimm b. Üt.2T. 83. 2) ba$ OUft, (ä. @p.) ber ifiücfen ber Jpanb
obne ble Singer, carpus (ober blotf jrolfdjen ben .Snocbetn?). „Sin
brltt ®lpp öeft fiel) an an bem rifte, baj an ben arm jtojjet."
JMtb. Ms. v. 1332, 2B(tr. 93tr. VII. 108. cfr. 15s. 9?acr> bem
@dn»aben=@plegel cap. 259 fou* bei febroorenben 3uben „geredjtiu bant
In bem buodje llgen unß an baj rifte" (alias ben r t ft, bep Jpeum.
opusc. 262 rool falfd) ©erlebt). „<3Wlj »on beme lengljtln tingtre
unj an baj refti." 2>lut. IL 292. Riebet geboren rool ble alten:
r i ft e 1 1 U tt, r t ft e ü 0 (bod) aucl) „r i ft e l e n"), dextralia, dextrariola,
5lrmbdnber, ber gl. i. 220. 359. 1157. ülber mit bem djnioreft, bat
gl. !. 1135 neben buabitla für mantele ftebt, nnifite i* nlcfct*
anzufangen.
Tict OUfter, plur. ble (Klftern, ($ranfen) fflecfe, roomtt jeriijTenetf
Oberleber an ©dmben, ©ttefeln u. geflirft rolrb. Xai til. riftar-lebr
COberlebcr) Ift beftlmmt »on rift (^u^rücfcn). riftern einen Scbucb,
ibn auf bfefe SSBeifc fllcfen. 9iad) bem 3$l. rolrb idoI aai) «Stalberö
„OJieftet" eigentlid) Oilfter fenn. «rgl. reiben unb %U-.xeli,
m
sRteft SRoffc 145
2>le flUe fl er (Riafta1), ä) bie tyftogfterje. „ötfefler, Pflugfvoans,
Btiva." Voc. ». 1429. rioflra (ad Georgic. I. 174), gl. i. 705,
rfefla, a. 533, teotfa, a. 578, rtfl, o*. 261, stivaj aber reftera,
a. 13, rfefter, a. 35, rfoflar, 512, rtefU, 553, rieflra, 622,
denrilia (ber boljerne £alt ber <Pflugfd)ar, ober wa-S stivae alt? dentes
arairi?). «8et> ©talber ift ber 5>?icfler baö ©trefdjbrett am <pflug.
Gl. i. 199 ftel)t gar: „amussis est regula fabrorum quod nos
dieimus tfeflar," womit tie (agf.) gl- »• 952: „reftrag tignarii
qui tigna faciunt" jufammenge&Äiten, beinahe auf eine Giompofitfon
mit bem im iß«» 8$. ©. 453 eriüdbnten ter (Jpolj) »erfallen lief;?,
n>enn nid)t audi frer» £»e ba$ agf. einfache r e 0 fl dentale »orfdme.
b) »erdcbtlicb: bie SBefne. „Reck .1- Riaftör a, fpute biet)/'
2)er Oioft, rote l)d)b. , atfo fowobt ferrugo, aerugo aW rubigo (a.
@p. rofl, agf. ruft). 9)?an fef>e bie formen $R~i\t unb rofig,
bie td) mir nietet getraue, etwa nad) ©ramm. 661, 678, Heber ju
Rieben. 35lefe£ föoft felber aber fonnte tuol au5 bem alten rojan
(agf. rottan, f. rofien, rbften) gebilbet fetnt. rollen, roie
l)d)b. (a. ©p. roflen, roiragen, i. 346. 890). r 6 jl e n ben
ftlacfeg, wie ^d)b. @. a. rofjen unb roßen.
£>er 91 Dfr (Roult, Raafcht), n>fc f)db- (a. ®p. rofl craticula, arula,
i. 221. 943). 2)lc Oioft, «portion SKcbt ,$um einbrennen, in einer
Pfanne geroftet (vteßeiebt erft metonomifdj flatt ber Pfanne felbft,
ba gl- i. 943 rbfta, gen. roftuu f. für sartago fle&t). ®a$
Fem. t 0 fl a , catasta, gl. i. 543. 5t!' (Prüden*. Emeter. V. 56,
Roman. 465), Idjjt unentfebfeben, ob ruirflieb ein 5&ratrojl, ober nur
fonft ein er&abeneg (SJerufl ju verfielen, n>o ben« and) fca$ adj.
cömparat. r 0 fl i 1 0 editior, gl. i. 552 (Prud. ßippoiyt. 224), unb
etrca gar ba* agf. brofl, engl, roofr, flanb. roeft ©fange, »vorauf
bie Jjmbner fißen, voie and? bat altfdcbftfcbc broft rectum, taquear,
£elianb 70, 25 (cf. Diu 3 bäum), ju bebenfen fdme. 2>fefe3 alleä
würbe jtven perfebiebene ©ramme vermutben laffen. rollen, ruie
l)d)b. (gl. ä: 5. 12. 657. 676), tuflo fVigo: im jil. ftnbe ich bat
bem febrceb. röfla entfpr. SÖort nldrt; a?J. ro flau, unb barneben
Öprflan frigere foiPObl ZU murmurare, u)eld;e^ vielleicht ber erfle
begriff ifl — »rgl. b reg ein unb atf. brfftlau crepere — , engl,
to rofl, roman., bod) niefct fpan.,#rostire, rotir. llnferm 2Öort
mürbe, wenn bem agf. fyprflan, nU einer «Berfe^ung, ein btoftan
cntfprocfcen hatte, br roefentlid) gewefen fe»n. ^it bem agf. bpvfl au
tft andj bat bar flau (frigere gl. i. 221) ju »crglcidsen, etwa mit
ÜÄofr felbfl i>a$ für (5rböl)ung ic. »orfommeube .^orft.
I>er OUfrer, .terfdjen-, ^roetfebgen f)t., gefottene .ftivfdH'n
ober «pflaumen, mit ©emmeff^httten in ©cbmat';, gerofeet. 3Srgt.
aueb Ruas -Änc*t, ^KoBel unb IKutfcbcr.
2>er9iofcer, (Wilitdr) bat ^erjeid)ui^, bie 2ijle. Der 2B a d) U
(Hofler, Sifle über bie «Wannfcbaft, bie von einer Kompagnie auf
©djmeUcf* 55«i)fiifcfic« SBovtevOu*. III. Zi). Ä
146 £Kuft SRat
bie 2ßacr>e lammt. @tw« <*u$ Oi c glft er entließt, wie ba$ |(an>.
reeftr' m.
ruften, a) v. n. Vorbereitungen treffen, »nftalt matfeen (a. @p.
[)rufran unb () ruften expedire, praeparare, ornare, exstruere).
3um ßfien ruften, anruften. „2Öentf bort nickt* tft, fo muep lcf>
batt iä anrüften," es H serfuefoen. „Daj n>ip barotber ruftet."
Diut. II. 136. ruften, gerüjten, H4 @eruft aufridjten (ju ei=
nem SBau). b) f £ c^ ruften, rote fteftb.
Der 8?üft, OFanr 0.2.) ber SSerfyeug, baä ®erdtbe. (cfr. otfr.
V. 2. 11 riiftt f., MM. 59 btuft). Der Oiü|t »om ©djueftcr,
©cfcmib 2c. Der Dengetrüft, Jr> au^ = Di ü (1, .ftucfcel^üft.
SDatjer: Oi ü ft - & a m m c r , batf @ e r ü ft tu e r t (©erumpel). Daä
©erüft, JVte l)d?b. (a. @p. g atKUftf instrumenta, machinae,
tormenta neben ornamenta, phaterae, noct) Dlut. III. 74, ja fclbft
«od) fdnucijerffcb tft b a * unb ber ®e ruft tyuß, ©obmuef. ütueb
ba$ agf. verfemte b p r ft subst. , b » r ft a n verb. ijat btefen ©tun.
3« ben 7 Gommunf fft ruft an f leiben, ®«rujle Äleibung). 3*
nermutl)e 3ufamntcnöang jrotfeben bfefem bruftan ornare, phalcrare
unb bro$, broffetf.
„Der ötuftbaum ulmus," Voc. v>. ici8, befcb. bte Öiufter. Jpöfer
bat ber Oiuften unb bie Otuffet.
Sfteifye; SRat, ret, :c.
(Vrgl. Oi ab, reb, Je.)
raten (rä'n, rou'n), t cb rtet unb ratet, bab geraten, unb
bie (£ompofita, Im ©anjen rote bd?b. ratben unb bie (Jompofita in
folgenben juni ^:f>ett eittanber ndberjtrebenben £auptbebeutungen.
(©. unten bie >21nm.)
0 geraten, gelangen, fommeu, befonbers von obugefdbr, lyyxfW'
»erben. Die d. ©p. »envenbete ba* Verb alrf ein 2IurÜfare jum 3n-
finltip, toie ro erben. 9iod) im Ulmer „Vucb ber Steffen" ». 1485:
„bo fle geriet bungern," alt fte bungerig »würben, (9?ad> bem
33enfcblaf) geriet fie gr offen (würbe fefetpanger). &ucb batf iii.
v d b a wirb fo gebraucht. Die $rau i ft geraten (nemlld) in*
»Bocfcenbett), Würnb. ©erdten au einen, angeraten an ei-
nen ober irgendwo (befonber* auf ibm uubeltebige, fdjabenbrlngenbe
«HJelfe, iil. tab<\i i\). Sin ang era tiger 9)ienfcb, ber 2tr.bern
gern ju nabe tritt. Die 21 n gerat (Ä"g-red, ü'grod, »lellelctit
elgentllrt? plur.) , ©cbabenftlfrere», ■fticbtrfntifjigfeit. Auf alhr
A " g r e d ramge". (cfr. Otfribtf a n a r a t i n.) Der Unrat,
u. ©p.) 9?acbtbeii , ©tfeaten, UubeÜ. „Webrern Unrat b un*
unb unfern lanb unb (cuten ju fiirfommen." &x. ^bbl. V. H9. 122.
Die U n g e r d t e (Otfr. u n g i r d t f ) , Unbeii , Unglücf . „9Be(cf>er
Dlat 147
fcanb u n g e r c t beinern fcercjenlfeb ju banben get." Cgm. 714.
f. 16. 2>a* joafaratan (bilis), gl. a. 206, n>frb, bem bar-
auf folgenben gapolgan (ira) entfptedjenb , bieber geboren, vleU
letebt aud? 345 ra tonte (sontes, nocentes). Sdep ötft. unb fpdtcr,
j. $8. 9fi&ct. bat rätan, tdteu an einen gern ble üble 58ebeu-
tung moliri, machinari, (?{nem «aufteilen, n>o He 23eb. 5 unb 6
vorflidjt. „@n>er an baj riebe tatet/' ein 9tetd)tft>ertdtbcr, <Huge*b
<5tbtb. bep ftrepberg p. 68, ein Unternebmen bat geraten,
eessit foliciter; ©etraibe, Dbfit us. bat geraten. £>er 9??iff--
rdt, SOWroadtf. „25er Wifrat ober fanget." 2orl33rg9u f. 159,
9)Uf8*tdtig, miftfratllcb. „Samft man in mUrdtigen Daten
befto mebr Straibt im £anb bab." 2.9?. 9. 1616 p. 502, ganbtg. x>. 1612
P- 49. 9)Uf Grätig Nif. SRanbat v. 1715. „«WUra tung."
tpr. tyol.O. ». 1605. ®at> ©erat, (d. 6p.) n>a* ba auf bem gelb,
im ©arten geroaebfen t(t. „ftleifd? unb brob unb anber ©erat,
batf ber aefer tragt." MB. II. 517. „Obä, Äraut, Üiueben, 2lrbep,
greifet unb bergleicben geringe üSictualia ober ©attenger d tb."
S.Df. ». 1616 i". 516. 5tu* bat einfache (Kdt fotnntt in ber d. ©p.
in biefem (Sinne r>or. „®iben idt guotiu, alleä ratetf polliu."
Sfur. III. 99. 3a in noch, weiterer ^ejiebung auf ba<? fcbierreid):
„bröt unb nnn, bah »lef fd) mit ben plfcben unb manigen anbern rat."
9<ibel. 3725. @o fagt eine fdjottlfcbe 53allabe:
//3 Icft pou routb o1 a(e anb breab,
m» bairnlee! quail for bunger anb neeb."
OHud) bat allgemeinere SSor^tdt tpirb junddjft auf QSictuaUen ger
gangen fe»n). S)ie ftortfüljrung bei ^Begriffe" auf topia, facultas,
opes überbaupt fcbelnt jlemlfcb natürlid?. öl dt (ja ben ein Ding
(urfp. t»ol etnetf Singe). <£i tfr 8idt an einem "Ding. „£*' ffr nod)
diät an ber $t\t," ©ofcbl. £>fe .fiaifetdmm. fagt: „ber j*elt
ift nu guot rat.
„SBerber i|1 ein finned) man
bem, ber in erfennen fan,
banne ein man, ber allen rat
dne ganje ftnne bat." 2ötgal. p- 214.
Gl. a. 232 rdtbaft locuples, 259 raat facultas, (cfr. UU Kabfc
mabr, rdbtffona, taebt dispensator, dispensatrix, dispensatio
rei oeconumieae). r <t 1 1 1 d) (ratla, radla, 3nn-®alj.), reidjlid).
,,Menfcha' wenn I iatz cnlia" Taal wollt fägng,
So müdfst I >vol ratio' a"n ganz'n Tag habm." ©pott-
tleb über bie Wdbcben. ,,Sibm radla guade Jär wer'n kema\
Göd häd ruf radla aufjtemd* laffn." ©ofd)(. 93tgl. inbcifen
t e b l i d) unb g e r a b. b a u r d t i g (»on ©rünben) , jum ©ctreibbau
taugllcb, $$&. 666. @o roirb au& f d)if f = rd tig, fd?iffbat —
„lein ®eltetu-, fonbetu eiu fcblfrätlg ^auptflu^/' fBegl. jur faljb.
Oieplfc=$<j)r. ». 1761 f. 34 — »pol nt$r nad) ^eb. l) in bem materiellen
Ä 2
148 TRat
©inn faljrbar-, gangbar für ©cbiffe, ju uel/ttien, unb eber lieber
?u ftellen fe»n. GrS malmt au ba» agf. componlcrcnbe Stäben
(rfchaft, =f)eft). Sörgf. au* ralf. Der 9t dt, (4. ©p.) baä
©erdtbr, bie ©erdtbfebaft. „Rejfel, Durd)fd)fog, Söffet unb allen
9? at in ber ätuben." „Der ©eioatitmaifler foll ber ©dfle £a§ «nb
91 at aufbeben." ©cbelrer Dfenfr = Orb. ». 1500 f. 12. 13. 9Sfgf.
©erait.
2) beraten Offnen, ibn »erfeljen (mit Mitteln für bfe fommen^
ben SSebürfnlffc), begaben, anblatten, (cf¥. gl. a. 258 pfrdtan
fartire, fuleire). „2Ble ©ot bfe 2Bltt»e beriet." 2.9?. Jpcum.
opusc. 80. einen ©un, eine £od)ter beraten, fte au$ftatten.
„St" »udr ianbtvecbt, bafj alncn unberatben tflnb fo »11 erb$ unb
gucrä folt werben, alt alncn beratben .ftfnb." MB. vi. 299 ad 1441.
@ette=@omunl : beraten (boratan), ßefraten. J~">ler fcblfefit ffcb
jundd)fc au ber Jpei = rdt, elgeutücb ble Siutffratfung unb ber 2lft
barüber (»erfebieben »on ber @be) unb baö etil bar>on abgeleitete
«Berb beitraten, (urfprünglld)) jur JpaugjTeuer, -Jlutfftattung geben.
„Daä Im fein »atter bag lelpgeblng auf ben ©üctern ??. 9?. ge*
beurat bab unb ju bewratb geben babe." MB. VI. 500 ad 1441.
„Dap leb 9cfclatf ju reebtem reblkben Beirat fumen bin unb ge?
betrat Ijab §ti bem erbern unb weifen 3acob *ßecf, burger
ju Ti., ber mir bann fein e liebe £ocbter 3uncffrawen Barbara ju
einer eifdjen bau^fraroen gegeben, unb bat mir ju tr ju reebtem
reblieben Jpelrat «überlebt unb bejalt XXXII <pfb. dn. unb barju
ein erbarlae Fertigung." Cgm. 706. f. 140. „Cn »r$ »aterä unb
muetern willen fol ber lanb^fürft faln frawen ober juncefrauen wer-
fte» raten, wo etf aber »orber aefdjeljen unb noeb mit ber Qe nlt
beftdtt wäre, blefelben beprat follen blcmlt aueb abgefebafft fein."
<5rel. 2. greift, ». 1508. @ln .ftfnb »erheiraten, austraten,
H auSfratten. „Ob unfer erben ffeb bebelg traten." 2t« ftrelbelt^
33tlef ». 1322. Ob baS agf. b f - r e b gleiten ©runbbegrlff gebabt
baben wirb, wclp leb nlebt. ®. Jpel^rdt II. Zt>. @. i5i. Der
© ottr93er dt, ©et tö --35er dt, Q>>abt an eine .filrebe ober milbe
Stiftung; befonberg gefHfteteö beffereö 9ftabl für «pfrünbner, »rgl.
£rofi. „Daj man ben bürftlgcn dlllu lar fol gebn fjwen ©otberaut,
leben »mb 1 tyfb. dn., alnen am mentag nad) pftngften, ben anbern
auf @t. Wlcbelttag." Cgm. 8. f. 18.<> 2in hui ©pltal „jwett ©Ott-
berdtt geben, unb ju »eglfebcn ©ottberaut fol man geben ©upp,
ftlaffeb, Ärut :c." ©tlftungäbrlet beä ©pltal* 3. beif. ©elft In SlugSb.
». 1415; f. a. fflfcr. «tr. VI. 333. 343. ein anbere* ©ott = 33crdt
fiel) unter 4) , »rgl. 35 e r a 1 1. Dae: & i l = ® e t ä t (Solgrad),
legatum ad pias causa«, b. b« u)a^ »on ber Jpinterlaffenfdsaft eitieö
^erilorbencn jum Jäeft feiner ©cefe (pro remedio animae, 3IM.
III. 345) einer nclfUlcben »iinilalt (Aird?e, Pfarre, ^(ofter) für @eelen=
ntffTen, Sabrtdge unb brgl. jufdllt, ober »ermaßt fgefebafft) tfl.
9fort 149
„@r ift immer riebe,
fiver fincr feie f# äffet rat,
bie nnl er np* bie fraft bat/' fagt fepon ber £err »Sater
SSjölf in Der JalcL ©rimm Di. J. 355. „>0?<m fol fcer fei ir lati geben,
unb barnacb gffeid) tatlen/' Oluvt. ». per»'. 0?<*tb. , Sit ». Qth-
febaften (2Bftr- 33tr. VII. 109. 115). Die meiften 9§eflfcungen bei einmali-
gen £f öfter (^reiben ficf> ivoljl au$ ber 3e»t f)er, wo e» fo matu!;cr gtonittu
geratljen fanb , einen £of, eine «ZBiefe ic. ju einem ewigen Scelgerat
feiner öeel unb burcl) aller feiner SSorbern Seef willen einem
(5ottöl)auö jujuwenbem Tu biefe 8e(gera'tl)e fteuerfrep »ucbeir, fo
gieng barüber ten anbern Untertanen eine größere Saft ju, weswegen fia)
«°. 1545 bie «Bürger pon Wunden bep Äaifer «JubWig befeuerten, unb ba3
©ebot erwirften, bafj alle @ottöf)dufec bie fünftigfjin pon $0hind)»iern per;
machten ©eetgera t f> e binnen 3a&reöfr-tft ben 'Bürgern biefer <3tabt ju
fnufen geben foütcn. (<2Bftr. >Btr. VI. 169)- Da» ärtefte E-.Ov Ms. (cfr.
$emnann opusc. 101) fagt: ,,Swefd)e» tlofter unb gooijauö fein» fefger«^
in nutsleia) gewer ffi-t far unb tat unb fed)6 wo dien an aue red)t
anfprad), baj fol fücbaj beweiben fefgerai} mit rtt fiucn frcr-ieid) por
alter anfprad;-' Da» «'anbred)t p. 1 ^ 1 1> f. 576 beftimmt bie öeefgeratbe
folgenbermafjen: „Die öeelgeraib ober Remedia fein aigentlid) bie pfarr-
(id)e 5JJed?t »on einer ieben perftorbnen «perfon, waö man nemblidjen bern
«Pfarrer außer beö anbern Un soften», fo über «Begrebnuf;,
«Befingnuß unb D reif f igi ften gel) et, bejahten mueß." (?» l;ar,
nad) einer eben bafelbft porfominenben (Jfafflfkation, eine «perfon oon 21be(
ju geben 0 «pfb. dn. , ein permöglidjer 'Bürgersmann 5 «pfb. dn. , ein ge<
mainer «Bürger unb .<panbmerf»mann 12 fit. dn. , ein 'laglöfjtier 5 fil. dn. :c.
,,Dic «pfarrer auf bem £anbt feilten oon einem «Baiprn, fo ein ganzen $>o\
befugt . 12 fjf. dn. , von einem £ueber ober l'efjner ö jji. dn. , bann »on einem
'Sötbner 5 fit. dn. unb niedrer» nit für bie Reinedia nemmen." Diefc 93e.-
fttmmungen fjattc mofjf Einer meiner Jreunbe im ?luge, altf er, in einem
mir gelieferten »Beptrag ron «propincialifmen , Definition unb Ptmnoloaic
pereinenb, fdjrieb : „©eefgrab, bie .Klaffe (ober Gradus solemnitatis).
in ber iemanb beerbiget wirb." Oiadj obiger £.Orb. 0. J t> 1 0 ,, gebührt i>aö
©eefgerätl) adein bem «Pfarrer, in beffen «pfarr bie perftorbue «perfon
jur jeit ii>reö abflerben» fjaußlid) gewönnet, uneradjt btefelb «perfon ü?r be;
grebnup in einer anbern «pfarr Ijette." cfr. lüeivcr «iisseri. p. jk7 jur«
funeralia. «icagner <5ammcrat:«Beamt. @eet:9led>t. 311 iiv. l'f)bi. VII. 39s
ad 1470 unb XIII. 175 ad 1 5 u 1 , bann Erg. v. 1605 p. I8i tommt bie
erbaulidjc Rlaqc oor, im$ bie «Pfarrer ju Reiten bie Xobten nicf?t begraben
wollten, e» waren beim bie Jreunbe besfelben porfjin mit iljnen um bixi
«Seefgeratl? übereingekommen. 00 mußten nod) ju 2(nfang bec- XIX.
3a(jrl)- in ber -<paupt|rabt öpanicnö permögenloö geilorbene «perfonen, aii
£eid)en offen tfid) auögeitellt, pon beu SSerüberge^enben fo Picl jiifammci;
betteln, baß fte »on ber itferifep begraben werben fonuten. 35te Voce.
». 1419 0. 1429 geben ©elgerät b.nt'0^ animatun» «nb excquialia;
150 ?Rat
citt «Itbetee bur<& excquiae, testamentum. 2>a£ 2>ort muß Wo«
ftüf) uld?t meljr reebt peritanben tporben fepn, ba cä ffd> bereit*
MB. XV. 2SO ad 1323 nnb fpdter bduftg in ©elgetalt umge;
beutet finbet, rote umgefebrt ble formen @ er alt, altf ©erat ge--
ft^rfc^en, vorfommen. Cgm. 620 f. 114 fteftt gar ble ©c tß er edj t
(f. ÖUebt). ®erdt Ift rool baä gird tt ber a. ®p., ba4 lieber,
oXi batf einfache 9idt, für consilium fiebt, roo man audj nacb 93eb. 4)
an consulere animae benfett fann. ©djon In bem poetifefcen @t.
Utrlebö geben ani bem XII. 3aprp. (Cgm. 94 fol. 66») fommt unfet
$Bort per.
„Scnte Ultld) je auberre gutdte
*D?acbete, je fe leget dt e,
Utenbur He abbetete (Ottenbeuren, Ottobeuern)
93rl mit prtüllcie,
35aj Utbelbern je leben ipatf gegeben,
£>lc nnle er roa$ In beme leben."
„2BUtu feig er et fepaffen, fo rat leb. blr, *>a$ ba r-or IjapfTeft geben
belnen geltern unb btenern." Cgm. 402. f. 96. Cgm. 507. f. 398:
„©elgetct maefjen, ober ben pfaffen etwas fcfcaffen von ber fei
nugen, mag atn jetlfd? menfep, ber fein fpnn ober vernunfft ge=
praueben mag/'
5) conjicere, conjeetare (roo ble 9$eb. l) be$ jufdUlgen (Gelangen*,
Treffens unwfenubat). 0v.5l- : raten role Aucnj In ble 9?uf»,
b. b. bltnb, grunblo*. o.pf. 9?ürnb. @alembourg = Üidtbfel: Roud,
wei geits Kaa'ri äf? roud! £>a$ Oiatfcl (Ratfl) , Voc. p. 1445
ratfal, gl. i. 665 rabUlf, agf. räbeltf unb rdbelfe, engl.
t e b b l e.
frage: „Ei da mci~ liaba' Nazi,
YVoher kumt 's erfte Razl?
SinttPort: Vo'n Ratzn frammt das Bätzl her." Galcm-
bourg eineg ©olfediebetf. 3)ie, ba^ (?) öiaterfcb aenigma, Voo.
t>. 1618. „ein Otdterfd) erratpen." „mt mir blfe rdtfeben ble/'
Cgm. 577. f. 117.« Gl. o. 257 rdtlfcpe, a. 15. 50. 529. 654
rritlfea, i. 235 tdtifff, a. 99, i. 34. 152. 235. 290 tdtuffa,
2at. ratlffa, i. :'55 ratlnifca, 291 ratnuffa, a. 654 reteb
ntffe — neben ratifcon, rablffon (a. 509, i. 106. 566. 567.
569. 678. 689) comminisci , conjicere — ptellelcbt gat unfetm
grätfeben (II. ©. 125). berrdten (do'rä'n, da'rou'n), er=
ratben (a. ©p. Irr dt an).
4) consulere, suadere (ebenfalls mit ber Jplnftcbt auf ein noeb
ungerolJTeS Gelingen). (Geraten fein einem, d. ©p. Ibm mit
Oiatb bepftebeH. „25le acbtjlg gefroorn foüen bem rat bflflld) unb
geraten fein." Webcrcr Sngolft. 94 ad 14U3. 2)er JH dt (Rad,
Roud). „3(p frag blcb Oiatp umb biferf, consulo te. Oiatb*
gefragt, consultus (*. ©p. rdtftagon). 3* rollö baf ju dlatl)
diät 151
Werben, amplim deliberandum censeo." Voc. t». 1618. 9?.2l.:
2Benn id) bfr (guet) jnm Ol a t bin, wenn bn auf ntefnen CRcttl)
mai bältfr. @in 25lng (ä. @p. eine« Dinget) ift 9iät, c« fann
umgangen/ »ermieben werben. „£aft bn bieb nlcbt voll gefoffen,"
fragt be» ty. Äfcrftt). ber 93eid-/tt>ater. „3a, ba« fann nit ratb
fe»n," antwortet leitet. „Dabt fad) wol £agene, baj ftn nü)t
waere rät" (bafc e« unvermef blieb wäre). 9itfref. 6335; cfr. Orfr. II.
6. 94, III. 21. 51. Öfter: üiät, guoten rät baben eine«
Dinge«, e« nid)t notbfg baben, eö taffen. „3* bän ber bnnbe rät."
9?lbel. 3741. ,,3d)bänbc« guoten rät" (brauebec«nfebt). aBtgaloff.
„er will ntebt b«ben rät, er bring e« ju alner fune" (roill ci bureb-
au« i. e. ©. bringen), ©ubrun 1723. „pe febene bet id? be« niebt
rät" (mufte ei burebau« feben). tyttrolf 5924. ,,©o will er tr je wibe
baben rät" (batwn abflebcu, ftc jum 5öeib ju baben). 3wcin 4495.
„ftucjoaßen« eriat mid? bureb got, ber creu id) gern rat ban."
£anbarlo« unb ftlorbibel. Cgm. 577. fol. 215. Oiät, guoten rät
tuon einem eine« Dinge«, ibm Slbbtlfe oerfefcaffen. 3wetn 5422.
©. unten geraten 5). £cbb.: toatb, febaffen. Dajn (ä. ©p.
be«) fann JKatb werben. (3w. soto. Dint- II. 81). ©talbcr
bat „9t at antuen einem," ibn pflegen, „tbn raten, raben."
„©ebuffen im alncn barbierer, ber im rät tet" (ll)n rafierte). Sircr.
©onberbar fiebt bai febwäb. I wäis mei's Hais ltäi~ End, roefü
mir ni*t ju Reifen. Der Wätgeb (®em. (Reg. <äb,v. II. 146 ad
1367), ber (Jonfulent, (<2lug«b. ©tbtb.) Oiatb«berr, Senator (agf.
räbglfa). „Die ölomer »ertrtbent bo ble funig, unb crwcltcn
ratgeben unb ©efefcmaeber." <£bron. t>. 1486. (Gl. a. 29 rätgebo,
auricularius, 3flbor IX. d)irabo, consiliarius j ba« cinfacbe Ovatb
in blefcm ©inu muji junger fe»n. „Der Stifebratb pärawitis,
assecla mensarum." Voc. ». 1618). Üiätlauff? „Oiab lauf f,"
93ebcnfjeft. MB. XXV. ioo Der 93 erat, (ä. ©p.) «eratbung,
0tücffprad?e, 93efebiufc; Slnfdjlag. MB. XX. 470 nimmt (l* ber
Siebter „bei SKccbten« je riebten 93erat, öffnet bann (an einem
anbern £ag) ben tyarteoen feinen 9?crat." „©leb über eine ©ad>e
einen 93 erat ju einem nemen," fie ad referendum nebmen.
£orlgeeb=ft. 126. Ar. £&bl. I. 59. 274, III. 124. „einen falfcben
93 erat bintertrclben." Sibtg. ». 1514. 309. Der ©Ott berat.
„2Bcn ainer gfenu auf ben ©ottberatt, unb funb atn gang mit
«rat." egflj&alm. 33crgbrief ». 1308. £orl 93erg=0i. f. 6. (puratbc--
jlcbung ©otte« burd) bie bcrgmännifdjc ffiünfcbelrutbe ?) ©. unter
93eb. 2) ein anbere« ©otNbcrat. Der Vorrat, bie vorläufige
9?cratbuug, Suratbejiebung. „Wiit wolbebacbtem 9)?ute, guter @e-
wi(;en unb jcltlgem Vorräte unfer «ßormünbe." MB. XXV. 272.
306. 358. rättg, bera'tfg fein ober werben eine« Dinge«, bar^
über beratben. ^tr. £bbl. IX. 552, XII. 406. „belftdnbig unb ratlid)
fein einem. Ar. 2bbl. III. 136. benrattg unb bestätig fenn
152 9tat
einem. «ßlelleidjt gc!>6rt bleber alö fccptatig baä baradi',
(b. SS. Adj.) , »«et bag ©einige (in bens2fugen Ruberer, me&r alt et
Collte) au Otatöe bdlt, geijfg.
5) gerate« eine* 2)fngee, (iefjt nad) ©ramm. 728) ein 25fng,
»One e$ feon, ff* (äffen, entbehren, bebb. entratben. Des g-räd I
leicht, häb I leicht g'ra'n. Wer s Liagng gwot is, ka"s nimac
grä'n. S brau Biar tat I hart g-rä'n. „^erfonen, ble &xantt)dt
Ijalber ober »on 9Jatur feinen "Bein einnehmen bnrfeu, fönnen betf
2lbenbmabl£ ol)ne 9tad>t&ctt gar geratljcn, unb ftcb an baä
SBort unb bte geifittdje Wejhtng balten." baoreut. ^ir*--2lgenbe.
„Der 253atb geraten." 2.0. ». isss f. ux. „£>e$ 2Bod?enmarftg
geraten.'7 Ä*. ZtjbU !■ 233. r/Dc& man afletf rool geraten fnnbe."
Soent. £&r. 76. „2}aj wir nnfer »ogta» geraten unb entbern
n)oßen/' — „geraten unb mangeln füllen." „<Solt ber erb feinet
etblebend geraten unocrfcbulter fadjen." MB. VI. 252. 294. -156 ad
1445-1346. „Sil ft fein nit geraten (toia ffe barauf befteben)."
„$)arum, bafj ber atitn)crd?eleut nieman geraten mad?." 2ß(tr. $tr.
VII. 117. 165 ad 1332. „Sffiellcn wir, baj tie «Sogt tretf bienftß
entbern unb geraten/' MB. VH. 163 ad 1329. „<5i füllen ber
Pfenninge geraten, bte man in geben folt." MB. XVIII. 58 ad 1309.
2)te §orm Ifc bemttad) fdon alt genug, unb fid>er feine Crntftellung
au6 entratben. Slber roie ju crfldten? Qtm nad) 35eb. 1) roie
fr. sc passer de q. eh., obne c* fortfommen; boeb rodre ber blojje
©enitio biefür faum bimelcbenb. aitfo rool jufammenbangenb mit
mat babeu eine« 2>inge<* unter 2?eb. 4).
6) »errate«, 1) wie i)d)b. (unbelcgltd? aus ber a. ©p.; agf.
for-raban prodere neben male consulere, Ul. for = rdba; cfr.
baö forrefni bfr lex. Fris. II. 1). 2) funb tbun, angeben, mit
tbellen Überljaupt. 1 waas -s net, was do' Herr 'predigt liät, I
liunnt da' s net vo'rädn. Kä~ ma' s neanid vo'radn, wo a"
Bädar is, der mar a" TM i tt l vo'rädat für mci~ Brankat?
5(iim. $d) müßte Diefc üerfd)icbenen <8ebeutungen »on raten nicfyt
natürlid) auöeinanber Oerjitfeiten ; unb bod) tautet ba» 9Serb in atten auf
gteidje Weife ab. £>ie etnfadjfte fdjeint mir immerhin öte erjle ju fek>n.
3m 2(gf. unb 5|f, ftcf)t, bod; niä)t für atte SBebb., raban, rdba. £a£
agf. raban, engt, to reab legere, neben bem tot. raeba loqui, werben
met ati rebau (e = ö) unb cSba (goto, cobjan) iu faftn, unb nidjt
t)ie<)ev ju jie(>en fei;u. 'öerüf>rungen obec 2Sermengungen mit betait,
geratt, m. in. f., finb unverfeimbar. Wh m-gf. aud) gerab, tebtid),
r ebe n.
®raf = Oi atb, ©rafratb/ ein baptiWer ttaufnamc nad) bem
inkvnbifd)en ^eiligen auö bem ©cfcblcdjt ber (Srafen oon Diepen unb
9(«b«N/ ber atö ein JpcrosJ ber «üorieit in riefiger @c|lalt abgcbilbet
'.ylb. O/r fd)tua, mic 'Jlbfjieitter, sBrunner, 'O^eidjetbecf u. 2t. auß „An
nale» domestici-' »vitfen , im 3. 94S bie Ungarn, t>efud)te mit ^ubitt), beö
9tot SRait 153
$erjog£ ^einrieb ©emab'in, bas ^eilige £anb, unb flarb al» gMna) in
bem oon ii>m errichteten £d'fterrein ©erb an bic 2Jromer, bem beutm-
tagigen 2Daü"fabrt£ort ©t. Gira fen -3{atf). £fefeö JK a t fdjeint, wie
Dtajjtt, JRaffo, eine alte 23er(lütmne(tma auä 9tat:poto ju fetjti,
beffen erfter Xbeil aueb in Onanien nne 2)an c(> ; r ci t (Xancreb), £clf:rdr,
agf. 2trf.-rCb, ber gtvtite in 9legin;boto (Äeimbot), Sigiboto
(©tfcoto) k. t>orfommr. Srgf. Xf). I. 82. „Anno DCCCCLIIII ftajjo
comes coenobium 5Derbe ronstruxit in pnde sui castri *R a jjen b e rd>."
Cgtn. 227- f- 152.
15er Oiat, Otaten, 0?ate(, bat Otatelforn, Olatelfraut, ber
0?aben , agrostema gitbago L. ; fcttfye unb llnftaut überhaupt
(a. ®p. neben rabbo, rat, gl. a. 44. 691 raban, ratan, rat in,
raten, a. :,71. 566. 665,/ i. 116. 478. 599, o. 14. 16 zizania,
lolium, git, nigella). raten, antraten, verb. von Oiaben,
ober Untraut überbauet faubern (ein Äornfelb).
„Oiat ei'' aia.ll, JKablein?). £>em ^illcrtbaler bebeutet benm febrift--
lieben Oleomen t>a& beleben O einen ©ulbeu, ein .Hrciö mit eingc=
frbloffcnem Ärcuj looWulbcn ober „Oiateln." Jpübner sgaljb. (£.733.
@$ belfit a. a. ö. weiter, ein üucrilrid) (— ) bebeute so fr., alfo
wol einen l)alben ©ulben, X bebeute 10 fl., A 50 ft 2tuf «anj
abnlicbe 28elfe verfahren bte einmaligen 35eutfd?en in ben @ette=£omuni.
35alpojjo p- 228 — Ml. SJrgl. raiten.
25er Oldttd) (Radi'), roie bdjb. Olcttig, rapbauaus (gl. a. 53. 676
nnb Voc. ». 4419 r a t i et?, o. 96 raatift, agf. rdbic, engt,
rabifb/ Hh rebiffa). 01.31.: Sein Radi' kriogng, einen 93cr=
tveie befommen, au£gefd)olten werben. gar 97?er = rdtld> (coch-
learia armoracia, o. 180 ttl et t = r a t i(t), f. Wer) ifl bat ail£ bem
iSlawifcben flammenbc Ären (II. 387) üblteber. 3m Vor. ». iii9
fteljt bem 9)? er = retfcb „raphanus minor'4 ber rub-retld> „ra-
l)hanus major" gegenüber; im Voc. Archon. bagegen ifl rueben=
vettid) r. minor uub merrettid) r. major. Gl. a. 53, o. 42(»
beifjt merrattd) radigudium. 25er Äo i = 9?ä ti d) (Kol-radi,
£).£.), ber Jtoblrabi (brassica oleracca gongylodes). Gl. a. 676,
o. 180, Voc. v. 1119 |lel?t ratlcb gcvabeju für radix, »pomit et
ebne Reifet ein 23ort ffr.
„tatt," adv. (sftötnb.), „ratt nfcfetä," ganj unb gar ni*t^
„ratt unb glatt," ganj uub gar, f<fcled)t roeg. 33rgl. ©.49 brabo.
25fc Olatte, ali mefjr nieberbeutfebe gorm ben unä un»olf6üblld>, rnib
In War? »erboebbeutfebt.
raiten (raott-n), i) reebnen, Oiecbnung flcllen. 25er SBlrtb, ber
2irat 2c. tuet flarf, vll raiten, mad;t flarfc Diecbnungen. „9)?it
einem raptben." MB. IV. 169. „raiten, raiten feilen fite
bem dürften" (Oiec&nung ablegen). 9?agelö ^ürgeraufrubr In ganböl)Ut
p. 70. „ralttcu mit brn d)ncd)ten.// Cgm. 64. f. 59. „42Öle fot
id> bir gcraitten berr got meiner, wen bn djinnft an bem geriebt. "
154 SRait
Cgm. 87. fol. 82. „<2Baj bu ju «otbarft von bcm beinen nlmeft,
baj reit für getvin." Cgm. 341. (see. XIV.) fol. 25.b „2Die man
umb gelt raiten fol." 9)eün#n. <5tbtb. Cgm. 27. $rtlfel 19. 3t>.
„9U»)t rolber ÜOn beinem malrampt," redde rationcm villicationis
tuae. Cgm. 632. f. 57.» „Dajj ber 2Bfrtl) bev einem 25ab baffelbe
fit 2lufnabme bringe, ift «onnottje«, b«f> er ein 9J?ann fe»e »on
SBorten unb 2Bettfcn, reiten unb reben fonne." 2lbelbolj.
SBnbbefdjr. ab-, be = , an = , auf=, aujj^, jefamen;, »er;
raiten. Der SBeraiter, «Serraiter (Beraatta', Vo'raatta'),
(Salinen = 2Balbungen) OfedwungSführer über bie Jpofaarbeften, %t-
roobnlid) ein 3?auer. <?r l(r bat Jpaupt einer ober mehrerer (Jpolj;
fnecb» SWalfterfcfjaften. 9J?it fbm unterf)anbelt bat Jorjtamt.
©alj=betaiter, e&malfi in Wüncben. Die Statt (Raatt), bie
Otaftung (Raattang, „Oialttumb," Raattam), bie Üiedmung.
Die 25urger=0ialt (faljb., QSerfen Jjjübn. 346), töedmung über bie
einnahmen unb Sfurfgaben ber SBürgcrföafr. „«B?it rechter raitung."
«Hage*, ^oll v. 1282. Cgm. 574. fol. 21. „Dürft ber matttumb
reebt geilen." MB. IV. 109 ad 1355. „2lfnem etwa* an bie
Ütaltumb legen." eä fbm oerreecnen. Ms. 1431. „Qlincr ralt-
tumb begeren." ,,'Un bcm tag, unb man raittumb roett, fol man
rattten." „2ßer bcm anbern raittumb roett, ber fol mit im
raitten bee felbcn tag*, unb fol sroen erberg man ju ber r«ft=
tumb netnen." 9)?üncbtt. ®rbtlv, Cgm. 27. >Mrt. 19. öS, Jpeum.
opusc. 129. 150. 158, £0t. 0. 1616 f. 262, £anbtag 0. 1669 f. 171.
«Brotraitung, S3robt«e (9türnb. Jptft.) Die «ttbrait, 2lbral=
tung, bat 3lbraiten (Ä'raatt, ÄYaottam), Slbredmung, befonberg
ber Suhltag ber Jpodjjeitfofien im 2£irtös?&autf, bie «Kacbbocfcjeft.
cf. £übn. ©aljb. 200. Daä 9Uft = 2lmt,Qi.--93uecb (registrum
\ oc. 1419), 9t. = Jpolj (Äerbbofj, „dica, apota; ©eg enr alt bolj,
antipota," Voce 1419. 1429), 5K. Kammer, Ov. Pfenning
(Cgm. 739**, 7401 ift bat, in älterer 3ett üblidje anfchaullcbere
halten mit (Kai tpfenntngen bargefteüt, orgl. oben Otatel),
m.*m$, bie m. = £afef, Ue m.=3ettel (Conto, 2ßflr.35tr.v. 206).
2) glauben, eracfytcn, mutlmiafjen. I raatt ällawal, hei'* kimt
no" a~ Wedac. „"Wen mi' denn dac Vada' ho da' Hand nimt, und
i'vgraffcht *s, das I 'n für a'n Narrn ha': fo raatt I, ac wird
mi ftäd 'n Segng ba dac Grips nema~ und brav trifehakng."
„ür hat ga graal't, mia' fän' Aüsfpehö'." ©6fd)t Genes. 27. 12;
42. 50. „Daö Ift von Qlllter* nie berf&ommen, auch, wie ju rattben,
ain fennbere Unbfllfgfbait." ©raoamina o. 1579. jer alten
(z'raatfn), fojufagen, bepnaÖC. &B$ Öueden vor bem Xlll. 3aprO.
hjüfte id) bai SBerb fclbft nidjt nadjjumeiftu. 3^oc(? \lef)t gl. «■ 51 4. 55 5
rettdjamara emporium; Dtfrib fagt V. 19. 99, bag 2trme unb £Hti<i)t
»oc bem SBeCtridjter al ebanreiti (für areid) vitl aeredjnet) fei)cn. 95e«
bentüctier Jfl ba6 t-erftf, mit njetdjem in einem Gob. auö ©effobrunn
Statt 155
bie Seite anhebt, <uif rvthitet bie, in MB. VII. 575. 574, 3}hit. II. 868
abgebrurfien 9D7afje »er;eid>net ffnb. ©t'efj unten berait, beraiten,
reo Q3erüf>rung mit unferm ODort fatim abjuroeifen ff!. 3m 3^f- bat
reib« aud) bie 23ebeutung ponder«re. ©oUte unfer QEDort aud) nid>t erft
<iuö ber im XIII. , XIV. ^afjrf). geioofmttdjeii (Jontraction reite, gereit,
bei «Präteritum ron r e b e n envadjfen fevn , fo fdjeint e$ bod) in ©inn
unb 5Prrn genau mit biefem SSerb, unb bem gotfjifdjcn ratfyian jjäfjleii.
rat&ip, aaf. flerab (ratio) jufammenjiifjanaen.
2>fe £cf--9Utt, --Oialten, »Otaltln, --Kalti (Tiütni. Hufarat),
ber £ofraum bcp einem tanbnUrtbfdjaftllcben ©ebdube. „Unfer aigen
be&aufung, wie unb blc mit otern unb ganjer bofralb elngefangen
Ift." MB. XVII. 2ß2. „Qln Hui unb bofralttn." 3nd?enl)ofer
Wirafel ». 1605. „Der l)ofr alten" (gen. sing.) MB. XXII.
636 ad 1500. 2)fe l)ofralten (plur.). ibid. 392 ad 1407. „l)U$,
bofraltt »nb gefdii." 9??emmlnget Urf. p. 1421. Cgm. 615. „©t
füllen ft in Ir Do fr altin be&alten." 3lugöb. ©tabtb. „Unfer I>of=
rait, baf? ©. mit bau*, mit ftabel, mit fpfcfar, mit hofftet, mit
Munbcn." MB. XXII. 334 ad 1559. „2ßle einer arbeit, alfo ftebt*
um fein Jpofreit." ©cb. ftranf. 3n ©lltmatftertf SJmberg 6. 135
fte&t: „(f afern mit bem babcp befinbllcbcn J>ofraltb." 33cr> Gbr.
©djmib finbet ft* In dbnlidjcm @lnn ein alteä $a\xnt<xite. ©leb
oben, ©ettc 54, reiben 2) unb unten blc Dil et. 93rgl. gl. a. 70
breltl-buoba colonia.
berait, adj. unb adv. , i) In ber allgemeinen 33eb. betf betjb. bereit
nldjt eben oolftfübltd), unb, n>o eo" »orfommt, a(6 pfeaad auÄgefptodjeii
(fer/on Im Voc. v. 1429 pbralt, parate); Im O.t. fommt nod) »or:
allbcralt, älbrap«; blc ä. @p. l)at für bereit blc ftorm gerclr,
gcrelte (j. 93. 3n>. 3415. 4158. 4175. 4627. 4975, 2Bernl). Waria
150. 201); agf. gerdb instruetus, engl, rcabp, nbrf. gereix
beraltS, adv. (fdjnidb.), balb. (3». 3608, SBetnft. 9)?aria 49. 50.
61. loi. 112 gereite). 2) (d. ©p.) fpeclell: geruftet, autfgerufict
(jum Ärteg, vrgl. ralflg). „$?lt 500 beratten Wannen mit
bclmen." Urf. p. 1518. ,,©t fuln aud) unfern Juten geben, bret
unte »in ben bereiten, ben anbem pper unb brot." llrf. p. 1312.
„9Daj Ir fgtlcber mit bauö an ber balflat fißen fol mit einem maiben,
beraltcr mit barnafd) je faren." Urf. v. 1311 bcp ßurj öfterrefä?
uHter grtbr. b. ©cb. ©. 420. 455. 468. 5) »on ©clbe: baar, nixt-
lld) oorb^anben, peeunia parata, iöl. retbipentngar. „©inö
bloj? an roel^ unb faroarjen Pfenningen 1121 ff. in ©otttifaften be=
r alt gefunben tuorben." 52llt.:£)tting. SM- »• 1698. „Jpab In 3at^
unb Zag, aufer meinen ©d)cln unb ben Älrcbcnberaitjettl, nl*t^
gfcbrleben," fagt ben 21. ». 33u*er (f. 8». IV. 243) ber ©cfruu
melflcr, ber bep bei <pfarrer^ Srofingott JjMnterlaflcnfcbafteper&anb:
lung Slctwariu^ fepu foU. 9Srg(. ®ott« berat (Äirdjengelb). „Unfer
*etatt$ eitmebmen, betalt bejahen." Ät. 2ljbl. VII. 116 ff.
156 «Kalt
„Umb beralt Pfennig ober je pit," gegen t>««te 23eja&lung ober
auf Grebit. 5)?un*ner SWaglftr. = Vererb. o. 1570. „2ln beratet
pfcnlng flat." MB. II. 60. „3$ fol au* ber gelter ben gaft nid>t
pfant anbringen, ob er beratt Pfenning ball*ent bab." (Re*tbu*
0. 1332. SSftr. c#tr< VII. 143. MB. XIV. p. 167 ad aü. 1423 f*enft
ber 2>e*ant oon jUmunfter bem Alofter Unberöborf feinen alletltebften
@*afe, b. I. feine ^el unb anbre volumina feiner $8ü*er, bamlt
ll)m bafnr ein erclvier 3al)rtag begangen werbe; „be$ fept Ir baromb
rool f*u(big," f*relbt er bem gibt unb Gonoent, „roen l* ml*
40 ber alter bucaten letzter »evmegen (oerroegen) l)let." „?ßmb
Lambert ©ulbln unb omb jroenbreliJig ©ulbln, ble fp mir genfjll*
beralt baromb beri*t unb bejalt Oaunt." MB. VIII. 259; cfr.
I\1B. V. 189. 2Bftr. *tr. I. 590. „Congruam eis justitiam faciat,
paratam vero nullam ab eis pro hoc exiget." MB. III. 321
arl an. 1157. Ü3iellet*t gebort l)lcl)ct bat ofterr. „93om 05 r alten
(23 *r alten?) leben/' »om Capital jebren. 9fl)nif*e$ oermutbe
t* OOm agf. „räbe^taf Ol commodum tributarium,'1, geben, ba#
baar ©elb ju entarten IM. 2)le 5ierattf*aft, baareö ©elb,
Q3aarr*aft. „95on 3öeraf tf*aft, btc er \m$ gcllben bat." ©amier
f. $prol IV. 297 ad 1512. „@lti ®nt mit *eraitf*aft löfen."
ibid. |>. 298- „2Bo bcraltf*aft ober anbet gut bep alnem über
lant njlrt gefant." 9)?. i5tarre*tbu*. Ms. o. 1453. ©. a. beralt
t c n b).
b eralten, <o tolc b*b. bereiten — allein nfrf)t febr oolWmafug —
»lcl!ei*t roell eä In ber gemeinen >2ludfpra*e mit br alten (braattn)
jufammcnfallen würbe (agf. rablan, Hl. relba, nbrf. re'ben ju=
red)tma*en, außruften, it. aetedare). £>a$ £ue* beralten, ibm
bur* ©*eeren ble &ollenbung geben (nbrf. QBanb ber eben). „3tem
fdjuücn ble S*erä- allen lacuten gute» tu* bereiten." Oregentfb.
fHatbeoerorb. t>. 1259; f. üibclung 5tu*berelter. auäberaiten.
„2ßa6 fle unter bem 2luftnb = Jammer am Aeffelberg auftreiben, ei
fco ju Aeffcln, Pfannen ober allem anbern @ef*frr, folleu fie nl*t
antfberalten, no* au^atbaiten, fonbern bem banbroer* ber &upfer=
unb Aa[tf*mib überlaffcn." £ori 5P.0i. 132. beraltfam, lel*t
ju bemten, ju baben. Ar. 2bbl. 1. 227. b) bellen, berl*tlgcn;
r ntvi*tcn (nbrf. b e r e b e n). ,,Qt fülle ber amptman feinen öerrn
bcraltn umb alleä ba* er blnj Im je oobern bat." ,/£>cr paroman
fol au* ben berren beralten unb bert*ten feiner ©ült, fefng ©e-
tl*8 unb felnö ©uer«re*t." „Der berr fol ben bauman beralten."
A. Zubm. Die*tb. £eum. opusc. i5i. 162. 165. „Die 2ßltroe fol
btc erben beralttcn, wa$ exH ba fep." SSBftr. 5ötr. VII. 125.
23rgl. beratt (Selb unb ralten.
Sa* ©erau, (d* 6p.) ber ;3eug, ble (Rüilung bei SKanne^ unb
beä ^DfctbeÖ, (agf. rdbe apparatus, HL relbl n. cpbippium, m.
postilena, au* Sautoerf, neben relba praeparatio, nbrf. rebe
Statt Dtaut 157
apparatui, it corredo, arrcdo, fr. arroy). ,,£urtteli^ , ©ted)-,
2lrm=, !8afii:@ratt" 1392. Jyrelb. ©<mtml. II. i«. ,/9eratbe
unter bem fattel subtela, vorbei- geratb antela, btnbergeratb
ober affterrapbe posfel»." Voc. sec. XV ; afttrreibe id.
gl. o. 158. „£ t n t e r f b r a 1 1 ober Jptrtterjemj von iveipem geber.
39 £interft)ralt famt ben ©telalebern." «Bftr. 93tr. V. 168. 169
ad 1580. „Der fjengft mit bem fattel unb gütben g traft" 91».
@br. 390. „Daj gereite »on aolbe." 3». 3163. „©erelte
phalcrac" Gl. o. 137. „@lnb geritten in aülbin ©cratten nnb
in aulbin ^amen." 2ßflr. »tr. III. 132 ad 1 476. „©tlmaetäb
frontale." Voc. v. 1618. „$Son wegen macfcung etlid) vergoltter
fpangen auf QBagengeraib." ibid. 79 ad 1367; cfr. gl. o. 316
,,UUagCnretbe cylindrum."
3naerait. „On ain gen>eid>t (ioroorat fambt frtnem 3uge--
ralbt 97?c& jn galten," fit «erboten, ©arper Crbtnatlen v. 1377.
Cgm. 148. fol. 39-b ?(u£ ©erait apuaratus fcfjetnt ftd) unter nieberb.
(Jinffup enttviefeft ju tjabeti bä$ folqenbe © e r a t f d> a ft. 3>" &■ Cfrai:-
.9ted)t f. 47 ml 1555 (jeißt e*.- ,,3Me Staube fotlen fi'dj bermapen in ©e;
ra'tfdjaft fc()icfen, biif; ffe mit if)rer ftattieften ftiffe (ieben *>(ugent>Iirf) ju
jiel)en mögen." Stfefeä © e r ä tf clj a f t ftefjt of)iie 3roeifcr für ein, jum
unter berait citierten a. Adj. gereit qefyörigeö ©erei tfduift. SSrflf.
oben fKa t (©erat()e).
8n tu. IMe ©runb r ^bee a(l biefer Di a i t- formen liegt tvol aud) im
a. auftreibt, antreiti, antreita, antreitiba seriös, ordo, gl. a.
152. 608, i. 77. 1195, 30. V. , tfero, tat (OJotr. 95. f, antre&V?),
3Mut. HF- 55; antrelton digerere. i. 1071 («oetf;. de cons. IV. prosa ti).
,,T>tv ift antreitente (disponem) füie diofe (sermonen») je gofiö urteile."
?((te 5f?üncJ)n. <prebii,ten. ©oth. qaraib rerayfiipöv , garaibeinä
<$iaTay>'j. (tue. 5. 15, ad Roman, ig. o). (sv, ftefre ^ufammenhattq mit
Di eil), Dvaiien ordo, series nid)t imfeenfbar.
(Haltet, rattetn, f. Watbel, raibeln.
9Utten = bued}/ halten- t)a*ta<b, Hainen e&mallgcr £!6jter unb
ar/nlfd)e von anbern Orten (Cod. Trad. Enadorf ivioriz 316. 362,
%int Repen. Rav. , vir:. III. 106, VIII. 7) febeinen im erften <8e=
ftanbt&etl einen alten '^erfonnamen »u eutljaften, von uniefcem nod>
ber öftere vorfommenbe ©efd)ferf)t(?'iMme (Haft, Ol «ftlj berftammen
mod>te. Oialtenbued) ift in neuerer ;5cir, nad) fatfcDer Deutung
ber in ©ramm. §. 331 berührten Mutffpracbe, ju Oiortenbud) »e'r=
öoebbeutfebt roorben. aSrgl. oben (Seite 50.
2)er diaut ober ber, bte bauten, hie Otaute (a- ©v. ruta, utt,
agf. rube). Der €be trau t (©ebirg)/ senecio incanus L. Der
gruene föaut, Achillea atrata L. , eine ber 3ierp(lau5cn für ben
Jput beö ^ifplec^. Die 3o*-9tauten, @talw-9i«utcn, Achilles
Clavennae L. Die 50 el l) ^dl au t e n (Wefrautu), ruta graveo-
lens L., ba$ porjügltcbtle unter bei» Krautern, ble ju geiviffen fird?--
158 «Kaut 3fet
lieben fteftjelten geweiht werbe«. „"ttimb frlf^en SÖelntauteu,
unb ftofe jbne In einem Sttorfer." Dr. gj?inberer p. 75. „©Über
SRautten l|t guet für ble Jjjarnwinben." Cgm. 589. f. I57.b
Da*, au* rool ber (Kaut, (€>.£.) »aä föent, w. m. f. (auch, in ben
@ette = @omuni 'j 9?aut, pl. be OUute — auä bem altern <pratertt.
rüt »on riuten gebllbet — »rgf. betanren auä betiuren,
tau*en au« tiuhen). Dag (Kaut am @ocfeelfee be» ©cblebborf.
„Der benannt rawt." MB. X. 176 ad 1445.
retten (rett-n), a) (gincn, wie hcfcb. (a. @p, retian, rettan,
agf. fjrebban, a=brebban, nbrb. r e b b c n emere , eripere.
b) etil) a$, e$> abwehren, bagegen Jpttfe »erfcbaffen. Den 33ranb,
baö Jeur ic. retten, löfdjen. 23a»reut. geuet = ürb. ». 1752,
gjfüncbnet». 1751 unb 1370, 2Bftr. 3$tr. VI. 2C, 9)?elblnger$ JÜanbäbut
59, 2Bagner@. u. G. SBeamt. IL 251. gcut = ÖUttung$=3nfrrumente,
Slofcbgerdtbfcbaften. ,,<&ic foUten ba£ jämmerliche 9J?orb retten."
31». @br. 277. 95e» Otaufbänbeln r e 1 1 e n , abretten, abwehren.
Cod. Crijn. ». 1751. 2lnm. p. 60. Oßgnr. @. u. g. 35. II. 44. „«Bot
bem ftrajj ber £eufcbrecfen bulff fein Letten." 21». (2br. 356.
c) burcb abwehren befcbirmen, fcbüf)en, fiebern. „üUr Äaltett grof
bte waicben Jpänbleln retten/' Epithalm. Marian. ». 1659. p. 403.
„einen be» feinen ütofoten unb §re»baiten bebalten, retten unb
fcbertvien." MB. tx. 512 ad 1529. „(Sie »or £erjog ©eorgen, ber
bie fcanbttener an fie begehrt, retten." Ar. 2bbl. XII. 291. „*anb
unb Seute wiber ben $einb retten" (»ertheiblgen). ^r. £bbl. XIV.
678. 722, XVI. 205, XI. 224. 551, XIII. 66, VII. 5S4. „gfoe SBe-
fafjung retten," einer ©arnifon ©uccurg bringen, eine Jeftung ent^
fefjen. Ar. 2bbl. VII. 551 ff. „eine fefle @tabt retten," de ent^
feßen. 21». <5br. 74. „?ur SÖerettung ober Söefeßung 2Bien unb
Dfen." 53. j?raitf--D?ecbt f. 19. „Sir fullent auch für übt nicfet haben,
ob bie ^if*o»e unb anbcr Pfaffen mit galftlfcb ober mit weltlirter
Süere unb rettigung gegen Un* fe»enf." s))?eld)elb. Gbron. Ben. II.
117 ad 1431. „(Seinem ®utrf »or bem 2ßllbpret (Rettung ober 93e=
rettung l)aben." .<lr. 2bbl. XIII. 171. ber retten, erwehre».
<§tcb »or junger, Dürft ic. dacrettn, fjd> Jpungerä, Durftet :c.
erwehren. „@icb beö merern (SUenbt* s» erreth en." frmbtag
». 1669. p. 141. „@o fan(t bu bfd) beiner »einbt erretten."
SwrbudjMs. ». 1591. fltett = lo (üu_ü! Jpilfe! OJettung! Öiettlo
fd)rc»en. £>a$ a. retian iveifet auf ein früfjereä rat..., ba6 aber,
in $infid)t be-J agf. ftrebban, nicf/t mit 5K d t iufammenfjanflen wirb.
3m yoCn. ifl rfttoMwc beffen . ffat». . ruft", rat" j?rieg.
„Qietlen," (Salab. ©ittenorb. ». 1736. §. 9) nad>t!icbev «efucb in
tct Md>c, „&ucbel = £aimgarten." $e»Jpübncr ftütftenth. ©aljb.
e. 397 (cfr. 438) helft e3: „5emer unterhalt fid) bat juuge Usolf mit
Öiotbetn, 2Bettlaufen cbet fogeuanntem Springen, Jpoljtrtften,
Stoffeln, <p«r6ptfprtngen, S3rücfenbaueu, ^ofenrecten unb mebtetn
Dielt 159
fcenjidcfcen f&rperltdjen Ücbungen," roobe» man fafl an
@ e r a b 2) benfen mochte.
reiten (reidn, rei'n), (d) rettet unb ritt, <L @p. talt, bin ge-
ritten (gridn), i) wie ö*b. (a- <5p. rf tan, reit, tlti, gatitan,
aaf. rf bau, f*[. rt ba).
3n ber a. S5p. bi$ inö 16*« 3af>rft., tvo vornehmere «perfoncn iore Keifen,
tvie eö ftd; bev ber bamatigen Sefdjaffenbeit bei: Juprtverte unb ber iianb
(trafen tvol een feibft verftanb, nidit ju SBagen, fonbern ju ^ferbe machten,
aud) be» feverlid)en 2(n (äffen nur auf bem Xf>ier, a 4U0 orunis iiobilitas;
erfd)ienen, tvirb bau TOort oft auf eine, jeljt 11116 jvutfd)enf apren ben
auffattenbe 2(rt gebrannt. Der gute 2(ventin fagt, er pabe feiner £iftorie
tvegen ganj ©averfanb burd)i*itten. „Die vom 2lbe( be6 Janbeö reiten
nit ju öof, bann tver Dienft unb 6ofb pat." ,,Äird)farten reiten.''
2(v. ff&r. I. 12. 51. 3n einem Scpreiben an bie Janbfdjaft v. 1439 ffagt
£erjog ßubtvig b. j. von 3nao(ftabt, tvie bafj er „tili ein attsgeftofjner armer
ijerr pabe muffen umreiten." .ftr. l'pb(. I. 156. Ibid. VI. p. 155 ad 1467
ift bie Diebe vom Einreiten unb <Iß t e b e r a u ö r e i t e n be» £erjog6
(Jpriftoup aus ber ©tabt Deggenborf mit feinen 9)?i tr eitern. £>ai? ff. in*
reiten eineö Surften k. , iva<> jeljt ff inj 119. Ibid. VII. 214 ad 14 64
peifjt tö : ,,Unferm an- £errn jur 3e()rung aeben, a(6 er am "DJiittivod) ju
unfrer an. Srauen nad) ©urgpaufen reitet (im original fle^t tvop(: rait):
8 qpfb. dn." Ibid. X. p. 299 ad H90 tvtrb gefagt, baft fid) ^opannö von
Degenberg pabe entfdnttbigen raffen, auf bie 3iifamtnentiinft ber l'ötvler nad)
(Fpam ju tommen , er tonne ßraiitpeit pafber nid)t reiten, tvorauf ipm
£erjog Otto jugefd)fieben pabe, tvenn er nid)t reiten tonne, fo fotte er
fahren, aber auf ber ©rette fommen ; tvornad) er bod) geritten anae:
fommen fet> SSrgr. ©ein. 9teg. (fpron. III. 141. „3n ber <H3od)en, ait
tvir von 9tom verritten," fagt ber (Farbinaf Otto von 2tugeburg. Hist.
Fris. II. II. 5t7. ,,A.°. 1368 ivif( <8ifd). GFpunrat von 9fegen£b. von bem
?anbe gein 5Kom ju bem fpabfl reiten." JKieb 904. IGie ber bitter,
fo tonnte atup ber »Beamte feine ©efdjäfte über i'anb nta)t fd)icfiid)er a(a ju
9{oö reitenb abmacpeu. ,,Der ©eridjtfcpreiber rettet mit bem *Bued)
ju ben 9t ed) teil-" 21ften v. 1442. ,,2(uf bie Svän reiten," ftreitigr
©renjen befidjtigen. Ar. ?f)br. XI. 411. 2(uf bie 2(nfait reiten (f
21nfait). Waß ber ?(nleiter anfeitet außer ber Stabt (lürjbrg.), baö fott
er ju 9vo{3 unb nid)t ju ?juÖ tf)iitt. tvrjb. S.Qi.O. v. I6is Die 9tent-
mai|ler fyatten jvüf)t'(id) itt iprem .Oventamt 11 m j u r c i t e n , ben reut;
m a t |"t e r i f d) e n Umritt ju fjatten , b. t; bie 2(emter ju vifttiren
<S. oben p. 11 4. <8ev ben fürfttidjen unb floitertidteu Availenaintern gab e£,
um ben «efianb ber 5rüd)te unb 3eöenbeu ju bereiten ober ju um;
reiten, b. f). ju beftditigen , audj tvopt 2tu6ftänbe einjutreibeu , eigene
«Bereiter, Ä aften j Q3ere i ter , ,,'BDreiter" Girngibl sprob|1. ^fpd).
p. ss. 107. »Beut. üb. t'aub. 9J. p. 20«. aBftr. *tr. IX. 24-,. £r. g^f. X. 76
©aljbereiter betjm ©aijamt töfj, lOftr. ©tr. V. 287 (vrgf. inbeffen
©eraiter). Gittern einen ^agbbejirE etnreiten, if;m benfeibett burd)
160 fReit
fev>erticf)e Umreitung tibergeben. 3irngibr a. a. Ö. p- 102. 10". @ranj«n
autfreiten. Weberer ^ngoffr. p. 54. Cfinen ©tragen;, 5fur;, befonbers
ober einen Jorfi; ober 3agb ; <8ejir£ überreiten, benfetben beftcfjtigen.
unter feiner Wuffirnt oaben. 2?er lieber reite r, ber unmittelbare Auf;
feljer über fofet) einen QSejirf. Hist. Frising II. II. 563. tfr. ?bbf. f. 258.
Um ben (ff* reiten (f. Crfd))- 3n sproceffion „um ben Jfur reiten."
£er $ (ur ritt (roirb nach wirft. Äircfyenorb. ». 1695) in eine <proceffion
ju Sug »ertvanbeft. ©egen ben Seinb reiten, a'. @. (a potior!,
nemrici) tem fren.'tmen abertdjen Xfjeil i>e* £eere^) wie mir jeljt fagen :
marfct)ieven , jiefr n. Qa* QBiber reiten, ber feinbrief/e Angriff. (Sern.
5Keg. O'br. II. 539 ad mi; ©. unten Leiter, 5)titter. reit-
ftetig, reitftetffd), ritt fle tt f d> , reititüfjifl/ adj. t>om tyfcrb,
aud? rool »om 5)?enf<fcen: roiberfpenfllg, ftcr; ftrdubenb, eigentvillfg fteßen
fclelbenb. „25ar ein erjreftftätiger OXapp ber £engft, aber bem
3«ben öattö nidjt gfcfcabt, wenn er and) angeführt roorben war."
%, ». 93ucber$ f. <Sd>. IV. 251. 2>er Hefter (Reido*), rote
l)rt)b. Apoftel-, Brei~-, ^ulT-Reida', fdjled?ter JK., bem man rool
JUttt ©pott Brer, Brei'! Nfcff, Nuff! naefcraff. Schef -reirlo'
Stängl-Reidac, berittener Arbeiter bc« ben ©cbitfen, bie »on tyferben
ftromaufroätt^ gejogen roerben. Strik- reido' roerben im Spott btc
©cnbarmen ju <pfcrb genannt, junäd)|T mit 2lnfpie(ung auf bie T>x agoner-
@dbnüre, bie \\z alö jefit unnüße Sterbe am Sicbfeltbeil be* öteefet?
fubren. 9?acb Sflr. Gl. biegen bk eömaltgen, i745 aufgehellten/
@tricf = reiter (»on ben £)iftricten) eigentlich Stricforeiter.
*lßie übrigen^ bie oft t'orfonnuenbe, ;tvar in ber bat)r. 2(u6fp. mit Reich'
jiifammenfadenbe Jorm 5Keu ter, fdjtveij. .Ovüter, l)ou". (auö bem I^eut;
fdjen .') runter (neben rpbber), fdiroeb. rnttare entfianben feon mag'
2Son beiben ift ivieber bar- ahberä abgeleitete 3J i 1 1 e r (a. ©}). r i t ä r e,
iöl. ribbari, fd)tveb. ribbare, f>o((. ribber; ben £unb St.«. II. in
fommt gar „ein bitter in. (Suta t>. IBetlbad)" vor) getrennt. ©. fKitt.
<IBenn r unten (fbrmeft ünferm re'uten entfpredjenb) im £o(i. fo viel be-
ieutet al6 einen fXaub.jug ti)un , imb aud) in öodibeutfdjlanb bura) baö
i5tf unb 1 6te 3abrf). Keutereo, reuterifd) in ahnlidjem 5inne ge.-
nommen murbe. fo fd;einen biefe ?(uebrücfe jiinadjft nur QEaifcfprüdie beö
bamaligen '2(bet^ getuefen ju fepn, ber föfä)e Eilige unter aeroiiTeu tlmjlan:
ben nod> für nobe( ivonte gerten raffen. ,,/Serr (ißilf)afm t>. Gutenecff) gab
ftd) auff bie fXeuterep unb 5)ianberei>." ..^an? 3oad"'m °- <p*pven6aim
bat vil fettfamer gantet unb iKeutereo getriflen." ,,oat- v- 'puediberg
iin reblicfter Wan, in feiner ^ugenb SReitt'ereVj gebraucht. et(id> er(id)
3üg getfian." ,,9Iad)bem aur bem Otorffjaiv bie Dteuttereii unb .^auberep
fafi überbanb namb." , 0'f)riftoyf> gj?arfa)afcf v . «pappen6aim, ein reutte;
lifdjer, truljiger Wan. ./lOilhelm ». SanbijeU ein reitterifdier Wan"
(urgt. "II. Xf>r. &. 570). .punbe et.'C I 2£,1. 375. II. 16S. 171. 25T9. 278-
9tod) t^r qjretiget lieber \J^t 1685: ,.*Iüann bu auf ein «Karg ein gute
reiterifd)e Ofirfeigen auffangft.'' ,,^a man all fachen vWedjt^^anbei)
nad>
3teit 161
nad> latfäem unb 5)<euter:2Serftan& »erridjtet." Cgm. 920. f. 21.
„<HJiltu reitterifcfy S e b e r ferben." Cgm. 82 1 . f. 255. ($rgr, öaö
anberö abgeleitete a. reita, l)erire i ta, log. ftip. LXVI., leg. Baiuu.
III. s. l. expeditio equestris, turma XLII. clypeorum; agf. rab, iöf.
reib).
2) (O.Salja*) vehi überhaupt, mit nldjt bloS ob be* öioffe*
(ob's Ross) reiten, fonbern au* (auf bem) 2Ba per, (in ber)
@utf*, (auf bem) SBagen reiten; au* fdjtvelj. auf bem ößagen,
6*lff rita% bofl. te »vagen (bo* nl*t ju SSaffer ober ju ©*ijf>
rijben. «fiotf. <pf. 39. 6 je l)imile riten (wie @lfa&), 67. 25 —
„bie (nubes) fint bin reita (currus), uffen bien in bifa uuerlt all«
ir riten öabeft." cfr. SJoetl). 66. „<paurpleut, bie fonft in jrn
algen fa*en nlt ju to# repten," bcljit ei in bei* ©ertcUtf-Orb.
v. 1520. £. 12. 21. 3, roo ber altf notbroenbig cratfctete «Belfa^ an
bat bofl. „te peirb rijben, engl, to ribe on l)orfe = bacE" er-
innert; benn aud) im Cnglifdjen tvirb to eibe (agf. riban) mit vom
JatyreR gebraucht, rieg bebaute t»ecmutl>fta) bec fuanj. <3eitungöfd)reiber
(Journ. de Pari» \o. j;h u. isi«) nidjt, ata et i-ad) einer englifdien
Leitung bie Ocad)rid)t gab, bap Die 7 5iai)rige franfe Äoniginn von (?ngtanD
anbertfralb ötunben lang fpajieren geritten fei> ,,(fuer l16eib mujs reiten,"
lautete baö JHecept beö berühmten Dr. <8oei'fyave für bie Srau eineö dbel:
ntannä in 5ReHenburg. (*r fjatte ti auf ftollanb. 2lrt gemeint, fte «er
(tanb unb tfyat es» auf beutfd), biö fte nidfct mel)r tonnte unb ftarb.
Die Oteltbenn, (Sblemg.) $orrl*tung jum ®tf>llttenfal)ten.
5) ferri überhaupt, befonberä labi, gleiten, rutfeben. as reift
iamal a" Baifan aba' (f. SSalfen).
Da fieig I net aufü a* d* lläba'leitn,
Ha" hale Schuolih ä", liunnt äbi reitn.
ATei" HausI Ret ubin auf da1 Lcitn,
I h'C ja net iichac dabei, wo *s ma' net abac tuat reitn.
„9?. i(t über ein ©telnfelfen neun unb jroan^lg ®cf>ue* bo* abge=
ritten, unb im Jaden ein Jucp abgebrochen." aiufftr*. ?0?{raf.
£o((. rijben oy'tii», in glacic ferri; \&v gitt bat abgeleitete reiba
für ferri unb vibrare. Cfben fo fd)eint fid) unfer rait^fdjen, tv. m. f.,
jum fdjmeij. rito" fidj wippen,, frtjaufeln (cfr. gl. «. 526. 572. 1:22 riti;
fciipl)a oscilla, i. 40 r i t eboum a calasta, genus lormenti) ju t>erf)ö(ten,
3n biefer OSebeutung fdjliejjen \id) an bie oben unter (Serait aufgeführten,
ber a. ^raterit.:Sorm reit unb bem ju biefer gehörigen tytäftnß reitan,
gl.- a. 2 5 invehere, ent|Vred)enben reita, reiti, ge reite vehiculum,
currus, rheda, bigae, quadrigae (OiotF. ^}f. 67. 19 unb ©. 2^9, gl. a.
587. 582, i. 8S. 106. 271. 5io. 1011. H85), agf. rdb — engl, roab
in ber SBeb. ©träfe, - i»l. reib, reituuaga» currui (a. 677, o. 145.
5 2 4. 1015. 104 7); reitil, reitrifttif, reituuefo auriga (a. 50 5.
545, i. 159. 510. 761, o. 145. 52 4) i reitirotf curulis equus (i. 247.
256); reit Hl? curulis (a. 74) — bann, wie mir fdieint figürlid), aud)
<Sct>mtütt'i 9ßai;etifd;eä «ffiJrterbud). III. 2^. g
162 Sfait
p r <X 11 t : r C i t Ct, s- •>.?£!, ". 2'1't andedi» (ferruin superponenilis torribus.
föfef. <Bran>caite, ßranVf. löranbrebeO unb fc afa.-rei t a, T>h\t.
If. Sit; glj a. RO't , o. 15;;. äSä K. :,toreuma" (tabulatuiu superponendis
vasis).
4) 2)er Teufel, bo.6 Ungtüct' , bic Ottmutb, 9?ot& reitet mld?,
fiftt g(et<tf<tm auf mir reine au? 9<r. 1 fließenbe $igur; vral. 95otf>e
jum 2B. y.o.s 1 77 7ri'^fa»«t in beu Cumeniben bc£ 3lefdwtu$ 143; ai\d)
auf. riban, fßl. rfba Oaben bte S8?b. liaorere, insidere;. Güten
in* Ungltkf, in Me »dmlben hinein retten, brlnaen. Dagegeu
tat» Jpanä @ad>g:
„Sin iegllcfar, bieroeil er Übt,
2ap er fein Vernunft melfter fer-n,
Unb re»t ffcf> felb im 3aum «Kein."
V) in 3cm fleratlK» ober femt (Soff, rijben). @r reift, i\\
geritten. Büw'j den derfft net vjl macha", der reift glei' aus!
Er -\verd bal' rei'n , da' Gaul is fchuT glädlt, fingt an bofe JU
werben, einen reitenb (reida~d) machen, ibn in ;3ot'n bringen
(f)oß. boen rijben). (Jigur von 91t. i, wie man aud) faren auf
dfmlld)C SBcife verwenbetV — ober gar sunt agf. vribl)an indignari
neben torquere, engl, to wrftfye/ wreatl) a(g Stammwort von
vrabl), engl, wrotl), HL reibr, fdnveb. vreb iratus gelwrenb'O
SSrgl. rittig, ber--. je=rtttcn.
0) reiten, bre&en, f. reiben.
25er ©djiuarj-Üielter, bat? ©cfcwarjreita'l , ebler ftffä, befonbetS
bei ©t. $artlwlomä:©ee'rf, f. JHotel.
2>le Dielt er unb gleit?'» (Reitto\ Reitto'n), n) b&t Sieb (a. <Sp.
ritra, un, a. 5ii, i. HL 933, rttare, o. 261 Ü-ibrum, agf.
I) r i b b e r unb t> r i b b e I). ©eroolmlicf/ wirb bie Oi. altf eine Vor-
richtung gröberer 2lrt vom ©ib alt feinerer unterfcbjeben. o Reitta'n
und d Sib. Sie ©anbreiter n jum 25urd)werfeu unb 2lu6fd>elben
IH feinern @anbc£. fR.'H. : ®le ^Öaper^Öleltern aufrlgeln —
tfcut ber (lebe ®ott, wenn er regnen läjjt. 93ucber«! ^paff.^ctlon r.'9.
((Et fennte Gluem baben batf IU. brfb proeella, nimhus einfallen).
„Durd) bie Oveiter fallen, repulsam pati: burdj bie iKelter
werfen, repulsam alTerre." ^ oc. ». H»1S. (?in aeivof)tifid>er @va|i
beiun 8d)roten ber. Weißen Stäben ju foaenanutem &(aineit irraut
bejlefrt barin, ba§ inan eine arafofe iüngere «perfon beö öaufe» jn einem
einvertlanbnen Oiad)barn um eine jrrautreitem fd)icft, um bat Ära nt
babiircb 511 fieben. ©roß ifi bann bae @erii'i()ter, irenn 1'1'd) ber bienfleifi'fae
5lbgefanbte ivieber cinfteftt feiuljenb unter ber l'aft eines? n^or>[juaebunbnen
&a<n$ mit - Steinen b)'(D.3nn) 2irt runben Aorbetf oon 2Beiben
gepochten, c) «Borrldjtung ju einer 'Jlrt ©lücföfpiele^, fr. roulette,
f. @(T;0lber. (Gl. i. S7ti, o. 224 ftel)t rltera, rlta für runcina —
Jpobel?— ). reitern (reitta'n), bureb, bie 9?. fdjütteln, fieben
& (öritaron, rttron, rtbiron, gl. a. 74, i. 673. 674, 1017,
SHeut 163
9?0tf. pf. 105. 20, £at. 10G. 4, agf. (jribttait cribrare; — gl. i.
6sü rfberenbemo trituranti, sc. bovi — ). @u.5B. „gauter
Darren & raupen ntd?t reftern." etwas QUtaloget* wirb and) batf
folgenbe bereitem fetm. „Sic Straubenbeer follen nad) etwekf cn
gellnbern Äaltern ober greifen, auf ber Äatter ovbcntlfct? bereitere
mitbin bie fcraubeufämm baburd) ganjlld) feparlert werben/' wlrjb.
«ßrorb. ». 1726. 3m bdjb. OUber unb rabern fcfccint unfer
r eitern mit bem m feinem Ort »orfommenbcn reben vermengt,
reuten (rairn, roii-n, ruifn), wie t>dat>. ta. <Sp. riu tan/ \iU
robia), vrgl. ble wot urfyrüngltcbcre Jorm rieben.
•Die üteut, iUeuti, 0 bat Mitfreute». „2Benn in Ärleaf
iabren ble 93augn'inb mit Jpolj übern)ad)fen , bleibt ble Dteutte unb
Mbraumhmg berfclben mänlglid) unverroebrt." 9)?anbat v. 1G69,
2) ber ausgeteutete <pia&. „?u ber Qferot." MB. XX v. iis.
Daß 9ieut (Raid, Roit, Ruit), ber ausgeredete <pia$. Diefes
5Keut («. @p. rlut, nlt) bat In bem tarnen vieler Drtfdja.ften
ben löres erften ©riinbers verewigt, §. 58. 58a»reut&, (a°. H94:
«BaierruteDat., MB. XIII. 195, a°. 1302: spafrrcut, a°. 1.58.1:
<pe perreut, MB. xxv. 119. iii-i) ble ©tabt, verfdjleben von einem
im Cod. trad. Ensdorf, Jrevb. @amml. IL 196. 254 ad 1126 vor-
fommenben Mansus spatrrerot, ber um 1496 «pawrietb geheißen
baben foll; — fcurfdjenreut (£&. I. 6. 458) je. u. Oieut
im Sßlnfel (füblld) bei ^blemfce1^), In ber Umgegenb blo$ Oicut,
oft aber aud) ganj iviberftnnlg gefdjrleben unb gefprod?en 9ieiter=
winfel. „Snner föofb, aujier üiotb," nad? bev Wugfp. ge-
fdjrlebene Ortsnamen be» Jpübner ©aljb. ©. 205. 20ft Ortsnamen
auf Dient tommeu befonberö in ber 0.<pf. unb in Jranfen »or, einige
uht flatt beö altern 911 at mit 5){icl)t (f. ohe« S: 37) gefd)rieben. 3n
2(03. ift bie Sonn 9{ie&, n\ nt. f., aenn'&nlidjer. 3« &*W aefc(iict)tHc(ieu
Ueberblicf über ben 9Mturarje()enb unb beiTen 8cbabiicr>feit ?c »..1802 nmb
p. 3 3 jiviuten 5){ e u t unb 5Xieb bei: Unferfrtjieb behauptet, i)<i\< tffiti
„einen »um f>oli abftereuteten OJrunb , ber Moö mit ber £aue aefjaeft unb
nur einmal angebaut, jobann mieber jum £orjanfTug ober ?(nbau liegen
getaiTen »werbe," biefe^ aber einen @runb bebeute, ,,ber tvegen ©tinfe ober
©leinen ober Steife . oftne \pflug iMdsl mit ber fyciue bearbeitet, unb fafi
iäf)rrid) bebauet merbe." 'iSecgt. ^ajii'f' €>tati|l. IV. p. 226 (b. 833.), »vo
jene erftere »etrtebömeife fowo^l 0011 dienten alö 5Kiebern üerftanben
wirb. Daö «ereut, Appell, unb pS-opr. 5Me ©djreibung
Äreut (uod) ungegrünbeter Äreutb cber gar Äraltb) ift auä
@ramm. 622 ju erklären. r/@o unb foviel tagweref (Bereut*."
Cgm. 154 passim. 2)aö ©ercutmdb, 2^albwlefe. «bid. Der
arme .^einrieb „tet ftd? ate fmer Hie unj an ein gerate (bl$ auf
einen elnfamen Waoerbof) , bar flod) er ble Iure." Der ®ereut=
Waier (Grerma";, 9? ante utand)e4 gjauernbofcß / befonber^ einjetn
Uegenber. (3m faljb. fiungau ftebt ber Otcttilev jwlfdien bem 58e*
164 SKeut iKit
ft'ßet einer jpalbbube unb bem ÄlefnbduSler. £bn. 504). (®a$,
bie?)5ürreift (im 2ßalbe) 7 OBagenfeU 9tütnb. 258j 321. 325.338.556
2>3$ 9?eureut, 9ieuaereut, novalc. („ufurluten, novalibus,"
gl. i. 39, „niurtote, novales," 2){ut. II. 541, ,,ein nturoe rlute,"
jW. 52S5). ©. a. (Kaut- X*a &<r$ fef. „r « b i a weg" firratWj viam
iternerp, ifjn burcf) beuten, .Ouütmien gangbar, fahrbar macben beijjt, fo
tonnte Und) ba$ (jewSljnWj von rupta abgeleitete fr. roulc, flj. ruta (iöf.
rubbr »egr, via sirata) fyiefjer geboren.
Sie beuten, 2(cferreuten, au*: {Heutet, Oieuter, Oieutern,
ble «Pflugreute , ein (Stab, welcher bepm pflügen jum ©duberu bei
*Pflugbrert* von ber ft$ anbdngenbeu Stbe bleut, nbrb. {Hübe. 3)«*
Voo. Msc. 10 feljt na* buris pflueggeftercj, stiva rewttn.
Cf. d. ©p. rluteltnc, flclner ©peer.
3)er Dtitt (Rid), wie b*b. 98en «popowitf* beifit au* bie $abrt bei
OJ?aulwurf£ unter ber <Erbobcrflad>e von einem l'o*e jum anbern ein
{Hitf. £>cr 2 ein ritt (>2lf*aff.), ber Seinpfab am Ufer bei Warnt.
•Alle Rul , fo oft man et barauf anfommen tdfit (wie man au* fagf,
alle Bo.l, alle Straahh), jebetf 90?al, jeben Qlugcnblfcf. SSermutbti*
• begebt \id) au* batf Hl. anbeti abgeleitete rib f. (bann falf* brfb),
jnomentum temporis, tcmpus brcve , auf bie weitere S3eb. con-
cur-sus, praelium, 2lngritf (HU ebenfalls rib). einen Oi itt ma*en
mit' einem, fi* mit ibm in 2öettfampf einladen. 2)a$ Voc. ». iöis
gibt {Httt bnr* „equitatus, ber ralfig 3eug," wober no* unfer
OHttm elfter. „®ie raifigen Jpauptteut ober iHf ttmatfter."
Jfronfperger 1555. f. XXXVIII> (Gl. i. 77. 769. 794. 807. 844. 854.
I04r. , i. 21 s ftebt für glrlt equitatus, mlüei na* gl. i. 165
„caritte mlnemu," wol nl*t glrit fenn wirb), „©eritetf unb
urltugeä tut £unbf*aft SucanuS." Cgm. 717. f. 107. ®em. {Heg.
@br. II. 121 ifr ber ©ertttene, mi jefct ber berittene.
Der Ölltter, wie b*b. (f. oben Leiter). 2)a$ tat. rlbbarl gilt
für «Heiter unb OUtter. mi unfrer a. <Sp. ift mir btoö reltman,
equester, eques, erinnerll*. £>ai mltteUf)*b. rltaere cntfpri*t
bem bamaligen ®lnn bei Utein. miles (abell*er ©trelter ju spferb).
3m Sedbu* Cgm. 512. f. 110 werben äonlg 9irtu$, Äonig Oiotber,
Srffiram nnb 2an$Uet a(6 bie vier rltter „von ber tafelruin" auf-
geführt. „Der {Ritter felnb vlererten, fagt »Big. Jpunb In feinen
blftor. 2lnmerfungen. 1) bei beitlgen ®rab* ble würblgften,
^) @t. t£att)arlnen = Q3erg$ unb ftnftern (Sterne ble tberoreften,
3) auf ber fcpberbrucfben in Krönung elneä {Rom. Äaiferö bie beften,
4) in ©türmen unb ©*la*ten ble geftr engeften. 2)le fünften
felnb, wann ein romif*cr Äonig erwdblt wirb, ble nennt man
{Ritter one SÄüel)-" 'illnf*ltblg mitter, gemeiner JHitter,
• f. ©*l(b. ^»albritter, J>alb = @belmann, an^ unglci*er dbe
entfproffen. cf. j)ugo p. ilrlmberg caP. 11. 3m ist™ 3abrö. aber,
unb felbft no* Im Sßegettu* pon ber (Ritter f*aft (de re militari)
3ftt 165
iäfagöb. 1-^29, gilt CRFttct ganj für ba^ (at. miles, alfo mi> vorn
©olbatcn |u $uf? unb, Hb. IV. cap. 32. 57. 45, ju ©duffe. ritten
lfd?, ritterlicher ©ang, gvadus militaris, Warfcb = fdjrltt be£
^ufjpot«, I. 19» Witteren, Witter f*aft, militia, I. cap. 1.7.
Die Witter (milites) felbft werben (j. 93. I. 27, II. ü) inWeptter
ober Weutter unb $uej?fncd)te (equites et pedites) eingeteilt.
„Miles ritter, eque$ter reltter." Vöc« p. 1487. „Centurio
ein bunbertrlttcr." Voc. Mclbcri. 3« ben qjafft'on^überfe&ungcn
be$ XV. 3al)rl). finb e$ Witter, bie ben Jf>crrn verfpotten, anfpmn,
freujigen ic. Cgm. 64. fol. 29. 52. 34, 59. 60. Cgm. 73. foL (35.
Cgm. 138. f. 114. 127. rtttem, vrb. n. , a) (d. ©p. ©ucbeMP.)
ritterlirf) fdmpfen. b) benm Äegel = unb anbern Spielen, bep ©cbei^
benfdjiefTen, <pferberenncn unb brgl. trifft frei? nld)t feiten, bafi 3ro^
ober Webrere biefelbc «Unjabt .fiegcl ober «pofutö »werfen, biefclbe
Kummer fcblcjjen, in bemfelbcn Moment bat $kl erreid?cn. 35er
Äampf nun, ben biefc l'ares nachträglich unter ftd) aufteilen, belpt
bati Wittern ; ein 2lu$brud, ber »wie bat gleicbbebeutcnbc nieber-
fddjfifcfee fdmpcn, unb bat bodjbcutfcbc flecben auf bie einmaligen
Witterfplele iu rorlfen fd?clnt. Die Welfterftngcr fugten (um ben
<PreuO ,,glefcfccn." OBagenfeil 542. 544. Der unb ber mufj mit
bem unb bem rittern. ©aber: ber Witterjettel, Witter
fcfyufl ic. bep ©ebetbeufduepen. Der Wittltng. „©tuebten ober
Rotten, fo ju gcraifigen pferben, Jpengftcn, W 1 1 1 i n g = ober ©ct)ü8en~
pferb tauglich." fc.Orb. ». 1553. f. 65, won low. f. 5iu.
rittig, adj. (93. p. «Woll), von Äüljen: mit einer 3irt 2öutf>
beliaftet, roobe» fie wie ©ticre brüllen, im ©falle toben unb tont
3lcifd> fallen. 9?acfe biefer €rfldrung root utebt jnm aud) l)d?b. reiten,
»on Wtnbern: fid) begatten, unb eher $u reiten 5 geborig. „Coleram,
riten." Gloss. bibl. ». ins. rittftetig, f. reftftetig.
„Jpaft bu bfcb, mit einem ri tieftet ig en Sprung auf bie ©cltbcn
gefcbnmngen." ty. ©analer 49.
Der Witt, be$, bem, ben Witten, (ä. ©p.) h\& Riebet (a. ©p.
ritto, = ln, i- 153. 162. 597. »552. 757; agf. rtbcroljt febris).
„DenWtttcn haben, berWttt fdjürt mid>." 2lvent.(Jbr.7<s. tSl.182.
^»erjritt, cardia. Cgm. 649. f. 580. ©. a. Oiib. Der Urbcgrlff
fann im Hl. viba tremere, rib vibratio liegen; Ototf. inbeljen
bat pf. 2. 11 rtbon tremere, ipaä neben bem Ul. relba vibraie
auf ein urfpr. Qiblautocrb rtban fübreu wirb.
Der Witt (in #ebcrrltt, f. I. Zt). ®. 512) nnrb rool b<x$ gleicbbefc.
fd)afbauferffd?e Witte f. , anberipdrttf in ber ©ebroeij „Welt e,
Weiti" Gnbclt) feim; (faum bat agf. »rcobb/ ordbl) ligamentum,
redimiculum, obfdjon eine 5lbleit. pon vrigan, vreon tegere,
induere fddjlid) gut paffen roürbe). 3n einem 2lft (£inj 1 5SJ8) fommr,
neben „Eeinroabt," „Wöbt" por. (5(5 rämc anf btn eigentli^en
begriff be^ alten lagaiiba eunabula, gl. 161, 515. 902, an, um,
166 !Kiet Dlot
roeau et \a etwa in Uga = rlb jerfeßt roerben barf, ju befUmmen,
ob ber leßtere 23eftanbtl)elt blcfyer gefj&ren fönne ober ttic^t.
Die Ox f et, Jpofrf et, bet .ftofraum. „5Ber oon einer verteilten Jpub
bie Jpofrlet befißt, foll im einlofen ber baju gehörigen ©tücfe betf
SSorredjt baben." „Die ©emelngrünbe auf bte Raufet unb $*>{-.
rletfyen verteilen, bte ©cmelnfoften auf bte Jpäufer unb Jpofc
rietfyen au*fd)lagen." tvlrib. «Brorb. o. 1750 unb 1788. 9Srg(. bie
formen j? = üieib unb JjjhSRtfft für blefelbe <5a$e. ©Inb alle dd?t,
fo ro'u^tc ld) rocnfgflcnö ntd>t bie gegenwärtige mit ben leßtern formell
unter einen Sput 31t bringen. ©oUte fte alä (Raum, freoer <piaß ju
rieben, to. m. f., geboren? 93lellelcbt ift nur bat aut Jpofrait
entflelltc Huforot fdn'lftlid, alt „Jpofriet" aufgefaft.
T)at (Riet (Riod), role l)#b. (Rietb, mit ©cfcllf, ©umpfgraS beroaebfener
©rnnb, (gl. a. 7. G20 rieb, agf. bteob carectum). „(Rletacb.
persicaria," Voc. 0. 1129, beu ©talber nodj ütlebadftt, polygo-
num persicaria L. (Gl. a. 531, i. 278. ilUi l(t tCOtadoa,
ttetadj, rletacbtl saliunca, gl. o. 492 rletadjer senecion,
o. 93 rletad)el celidonia jninor).
rot (röüfl, raod), ivlc f)d)b. rotl) (a. @p. rot, agf. reab, itl raubr).
Sßff bat SufammcnfaHen ber Slusbrücfc rot unb rat (ratl)c) In ber
o.pf. 3lu^'prad}e grüntet fid? bte SSerferfrage: 2ßle get 't Äorn
auf? roucl! Otöter $e\XQ, 93acf(telne unb $ka.el jum 93auen
(Jranfen). Da$ Voc. 0. iüi.s &at „rot Qltrament" für «Bltrlol.
Oiot ift na* ber 5Mf$= unb altern tyoeftc bat ©olb. Dem b. SBalbler
ll't bat Adj. rotgulbcn ein (Jpltbetum ber Jpocbfcfedßung unb $äru
lld)f elu Hfät rou'gu'do~s RirTl , m;i" rou'gu'dano' MÄ~, o du rou"-
^uMono* Hergot! (ßerrgot). Der (Rot, bie ©efeamrotbe in ber
fii.Ol. : ,,<£i get einem ber (Rot aus, man treibt einem ben (Rot
autf." Voc. \\ 1018. (2Baltl). 0. b. 93. 4. 50 fagt aud? ber morgen^,
abent^rot. ©0 Dlut. III. 171). ein Voc. Monac. (53) l)at: „in
ber morgen rott, aurorä." 3n ber a. 6p. gab et ein 3Iasc.
rotamo, rotomo rubor, gl. a. 550. 551, i. H3. Die Oiot-ber
(Roupo', Roppo', Raapa'), erbbeere, fragaria vesca L. „rotplr,
fragmn." Voc iii9. rotbrecb.tr rotbrecbtfg, oon lebhafter
©eftd>t6 färbe, rubicundulus. Voc. p. 1G18. „Die £eute oon roelper
@efid)t£farbe finb et)ct »erfrorn unb forebtfam, blöb unb fcbiuad), al$
bte rotftbrcdjtigen." ©elbamer. rotbrücblg, l) rolc l)d>b.,
2) ftg. finnig Im ©efic^te. Hat JR v t - p 1 4 1 i (e ( n (Roudplattl),
0?Otl)l)änflhig, linaria rubra minor Rl. £tet OvOtfaf, (^dölcln)
©dnoelntfmagen mit 93lut unb ©peef gefüllt. „Seilt Jcbertourft unb
gro§ öiottfeef." ^>. <Sa$t. (93rgl. SMbelung^ Di oben m., boll.
roobe bovis ventriculus) , Jcttmagcn, unb Oiofenrourft. T>et
f>i 0 1- f* ab, blc rotbc CRubr, Voc. 0. ir,is, In ber ©cbrceij:
rotier ©djaten neben weitem ©djaben. „Do fcbler bie jelt ber
©ebutt fam, bo fiel it ein meref lieber ftcdjtag 51t, mit namen ber
£Kot 167
rotftb ab." '■Qua) ber 2ßctfen v. 14S5. f. 71. 3>e| :7i 0 t jt c r 3,
ruticilla (avisj, Vor. 0. 1618, (fdjlüeb. röbftjcrt, motaii IIa
phoenicurus). 3>ic Oiöt, Oiöteit (Rein), a) DlötljC. !•» I .m
gcr=£p.) ba^ 2Mut. „(Jtttcbe 3ägcr trinfen bic Oi 6 1 tmb Jycljitc fiu
ben @cbu>lnbel." Weurerä 3agerfun|T. 3m 3tD«tl)al brauet man
gctrocfnetc & am Orot in 35uttcr gcfiictct «16 SWlttet ge/cn brn
Surcblauf bcr halber. röten (roim, O-iJr vom :)iinbr>icb,
rotr> barnen, *8lut barnen. 3m plllcrtbal gUt «16 Mittel biegen bie
„üUt«ln>ur$," 2Bnrjel von bcr scabiosa succisa L. (iß. u. OJcoll).
<&rg(. b«6 iÜ. riOb« cruemare). 2>er Ötötet (lu'l, Rei'J,
Rea'l), l) bcr Oiötbel. £>untel in bcr j)i.>H. : (Sinem ben Oiotel
ncntcit ober berabtuen, ibm Mc Äraft nebmen (b. 23. Jürcn.
©ollte an ein ?aubermittel, fid? nnvcrjvunbbar ober feft su macben
bureb Oiötbel ober gar Ol 6t (ißlut), au benfen feimV o. unten aueb
Ototb (>2lrt ©cfceU. 2)a* Oiötct^llj (Keil-Ao, o.<pfO, b«6
totbc (OftcrO Cro. 2) OÜnb von rötblldjer $«rbc. 5) salmo saJveliaus.
„A°. 1505 bat un* ber ($&jt) von Stcgcrnfee gefeiert LXV Oi 6 1 1 1,
alfo bab mir bt) blnauf gen 2ßal<benfec gefcblcft in See. ©Ott geb un6
(>Uucf barjue." 5Äeicbclb. Chr. flcncilu-tobur. I. 2U. „Oiötbelcn,
gemeine ®ee = ober fogenannte ©djmarjiOt ötbelen, frlfdjc ober
geräudjCtte." 5)caut=£>rb. V. 1705. 2Mefe Sdjm arjri'telen tommen
befonberS im &önigt>; ober ^artfuHomä • See unter fem Ofamen „Sdjwarj;
reuter (, Sri) \v arj reu t er" »er, liub geboren, geräuchert unD in See;
waffer getoebt, für manchen fentimentafen ,9ieifenben unter bic größten
Otiiturfi1)önf>cilcii uufer» Obcrtanbcv. Sd-,cn vor 3alH'0imtcrten waren fic
für rucuuifdje Jafeln gefuebt (i>. ilod); "Stern f 93erd)te&g. I. 70, II. 2l).
fHötctc unjbla , rotte rutilu» , rubcllus bes Voc. v. 1618, rcttling
rubicubis cineS Voc. scc. XV., rote rub^ta vcl tinus, roto ruLus pisc.
ber gl. o. 5t<7. 4 59 werben mot, wenn and) uiclit bcrfelbe , bod) Sifdje oon
rotfolictjer Jarbe, ctiva (fpprinut'ai'ten, fcmi. \Sie(feid)t gehört aud) ber an
(einem Ort untergebrachte .9t i b ( i n g (aus .9v ö 1 1 i n g entflelit.') foicl)er.
Dann moirc aber faft ö fratt ö aujiiuefmien , mie beim in ber a. €>p. einige
5Kot:APrmeu, auf ein ?ib(autverb beutenb, 0(11), anoere o (jaben- ScHmI
baö fcitfame „.9ieutert" mürbe gcmiiTermaficu jiun agf. rcob, ist. riobr
rubieundus ftimmen. i) Slrt 93oi)et. SBenigftcn6 bctjit bcr Stallt:
Ovibet, w. m. f., and) (ivol bcjTcr) ötain^rötcl; unb ber
CR6tCl:geper acciiMtcr i'ringillarius be6 Voi. o. KilS (tVOl
Lanius colluriu, gtntenbei^cr) würbe auf einen ftlnfcr ratben lafjcn.
CA. o. 111. 170 fref)t rottita, rotito, rötet pupuda, cupius, o. 209.
cisi robeffiuino erodion, o. 500 rubetinc pitouius (av<»s). J»ie
robamuö o. 204 bagegeu i|l bie agf. f>rea&&eumä Stcbermaiiv'. 2>iefe
beißt agf. (gl. o. ^'04) aud) c«elbe;rebc 0011 cveib, cüöfb, ic-i.
cpöllb n. , fdm-'cb. nv all (2lbenb), einem <ZDurtc, ia6 , im S?orbe»gel)ei!
gefagt, mot aud) in bem bev» Occugart 9Jr. 195 ad si7 citierteu alamar :
nifdjen (S^uuirtiuuercb (2lcbeit am »beiib bei; üidjt? entfprecljenb bem
168 9lot
tot. i)»nl(b;t»a(a) enthalten tft , ja nod> l)eute im fajtveijerifdien Äfft »•
(flott jlutt, Stalber IMafeftolotjie Q. 7 4) unter bet fvecietten «Beb. einet
©efdjäfrt'gung , 3ufammenfunft in oet 2<benbjeit ober bevm £td)t, befonberö
aber *ine3 ^eftidjeö , ben bet begünftigte Getier bem Siebten in ifjret
Äammer avflattet (©tafbet 3biot. H. 100), fortjiifeben fdjeint.
„1R o 1 h ?" „<Jr bätt bcflatibig fein Dtofenfranj in £änben; cf>c er fein
016 1^ fyelmllcb, gebett, rührete er vor tvol fein Arbeit an." ©el&amer.
€tw« n>aä tyffllter, a(tf eine gerolffe jtabl von sgatetunfern unb
iHvemarla'tf?
Daä Olotelu, 2lrt (Sommer = 95eluftigun8 beä (tragen SSolfeä Im
fafjb. «pangdu. £bn. 597. 138. «Brgl. 91 etten.
35le 9? et (Roud, Raad), «ng ber geroobnllcben (Schreibung Dl Ott
nacb, ©ramm. 69i p feb, liefen, eigentlich ein Adj. ble 310 te (sc.
% d>). (So helfen verfebfebene gluffe. eine öl o t J. 95. faßt ber,
„JRottj" In blc jRebnlj, vom ©eblrgc ber fallt eine In ble Simmer,
eine anberc In ben (Jblemfee; eine gebt ben 3nber$borf In ble ©Ion,
eine be» Äfofter „Stfott," unb ble betracbtlicbftc unter allen blefen
bev ©Adrblng In ben 3"n- @fe bllbct ba$ befannte Olöt = tftal
(Rouddah. 3n blefem Diottal fcbelnt ehmalä eine eigene 2lrt
•Sdjlffc für ben 3«n unb ble Donau gebaut roorben ju fepn, ble von
lim: ben Warnen Ratten. 3u v. Xangä b. 3«l)fb\ ®. 275 Ijeljjt e* :
„<5ln (Sdjiff von <5ld)enl)ota , Olottal genannt, tragt 24 Oiofä."
©. 33uedjc unb vrgl. Äelbamer unb Jpodjenau. J)er roalilftfdje
Motten Oclbel. 4990 ber üiotten, gl. o. 118 Oiotan neben
bieten), 'Podar6s> Rhodanus, fr. le Rhone, unb barautf falfcb
unfer ble 9lt)one, ifl tvol ungermanifeb.
3>er Ol ott (Ro'l, nürnb. Rut), ber SHoft an Wetatlen, am SBaljen;
(gl. ä. 625, i. 467. 1115 rot acrugo, rubigo). r Ottig (rbti\
ruti'), roftlg (2)lut. H. 358 rotag), a" rodigo' Waatz; a~ rödigac
Har, $la<h$, ber auf bem Meter abgeflanben unb In Jdulnlfi uber^
gegangen, („rotig werben, aeruginare." Voc.v. 1445). rotten,
rottnen, errotten (rödn, rödna"), roflen; vom $lacb$: in ber
JKofte faulen. „Sie Äucbenfnaben feilen pratfvlefj unb 9loft nlt er-
rotten lafien." Scbelrer IMenfbDrb. v. 15<h». f. 12. Da' Här will
net recht rodna", häd 's rechf \\ eda' net dazua. bet:, ver^
rott't, verrutrt, verfault (gl. i. 390 Irr 0 tagen neben
irroftagen aeruginare). rotten (reti-n) ben ftladjtf, ll)n In
iBerwefung bringen, roflen. 583äte fn'et »viebet ein TOott, in wettern fkt)
baö ftüfjere t (nbrf. taten, totten, agf. t Ott an, engl, to rot, Mi
tot na putresecre) tljcttß otaanifd) in i) (f. rollen) unb fj (f. t ö fj e n)
umaefei^t, tfjett^ abet ftd) aanj ctub et^alten f)ätte (»tat. gjjaut unb
Lud ataen), rbet abet liegt üiefmef)t tae mit tot (ruber) »ettvanbtc
tot. tob, tobi, tVb rubor. rubigo, aaf. tm rubigo ju ©runbe?
Die Olott (Rod, vielleicht auch, beffer fo gefcfcrleben) , a) Orbnung,
JHelbc, £our, In roelc^er unter 9)?el)rern von 3ebem eine «Berrld^tung,
*Kot 169
befonberä unter ben (galj^ubrleuten «nf ben ©aljftrajiert ba£ labten,
soriunebmen ffr, nbtb. ©bebeurte, *8eurt (oon gbebeuren,
öebubren). „(So baben bfe oon tWltterroalb eine Otott gemacht,
baß feiner nid>t fabr, bann c$ fen an tönt. 2>afj er nid)t fabr, bann
e* fe» bfe fRott an ihm." Ar. 2bbl. I. 226 ad 1453. Sa* @alj
rolrb oon (Station ju Station bureb 3?oben, fRobf arten, £Rob=
fueren fpeblert. tpr. 2.£>. o. 1603. 2U6 fid) ber #anbct mit bem
Orient nod) nid)t um baö (Jap ber guten Hoffnung gejogen fiatte, mürben
bie von 2(ug£burg narf) Italien unb umgefefjrt gebenben ftaufmannSgüter
foroof/f i« J?anbe aU ju TBaffer auf ber .91 0 1 1 ober rottroeife fortge;
fdjafft. QHne .Tvottflrdf? für Dtottgüeter gieng von 2Uigfrburg auf
baorifdiem ©oben über bie .9xottftätte (Stationen) Staingaben, ©djivau-
gau unb Jüßen , ober über Sdjongau , 2td)etc>bad) , ?(mmergau , (partenfiren,
3J?ittermatb nacf> Jji'^brutf. 3" Süßen unb (ädjongau, reo Webertagen
maren , bifbeten bie rKo ttf uerteute, 31 ottreute, JRottfrö fj ma i fter
jufammen bie Dvottjunft ober bie .9t 0 1 1 be» Orteö. £ori CedjjfH. 160.
171. 269. 275. 309. SSO. 398. 415. 504. 537- 5*5. „CR 0 b i t U t l)."
tor. S.D. tt. 1603. robelroete, per tumum. ©amml. f. SC. I. 248.
cf. föoobpferb, foobroeitf, unb ba£ 53crb abrooben (tourtoelfe
oornebmen) ben Stalber II. 282.
£)le [Rott, role bebb. (Rotte (etroa rote Hi vorige elgentlid) eine
2lbtbeflung «Bleier, roie ftc In Ibrem £urnuä «ufjutreten unb ju
roirfen bat?). 3n mebrern (Stdbten, j. 93« in tanbtfbut, waren ble
SSurgcr (jum JpUfelefften bep geuerebrunften unb brgl.) In Oiotten
unter ibrem fRottmaifter eingeteilt. 9tad) Der d. £anbn>ebr=
Orbnung beftanb eine [Rott unter inrem [Rottmatfter autf loo
5Rann. 93eo Jronfperger v. 1555. fol. LV. tvirb „iebeö fiänkin i?ned)t in
Dtotten getfteilt. altroeg in £aafenfd)ui;,en unb einfad) .ftnecfjt in ein
£Rott, beögfeidjen and) 6 3>oppetfoibner in ein Di o 1 1. £>iefelbigen 10
ober 6 foffen bann ein Diottmeifter unber il)nen ermbf)len. 35icfer
mirb mit feiner ©efotbung getyatten tvie ein anberer gemeiner Äricgömann."
3m Sdnbcfcen 95er(ttee<gabcu bllben mebrere „©notfdjaften" ju^
fammen eine CR Ott. So ftnb in einigen faljb. ganbgertebten (£bn.
292. 321. 331. 900 ble £)rt|'(t)aften, CRleben, viertel, Reiben, Äeu^
tradjten In {Rotten unter ibrem CRottmann eingetbetlt. üfjnttd?
ftnb ble 12 „[Rooben" be^ ßantong O/ppeniell, bie ft* fpdtcr, nacb
ber (Sonfeffton, In „inner unb aujjer" jerfpalten baVcn. Die
Innern werben feibft roieber in Heinere OToo ben abgetbeüt. ©taibcr
II. 282. rottiereu, verfammeln unb eintbcKen, orbnen. „Sie
Pfleger folfen bie iPauerelcute muftern unb rottieren." Ar. ZbbL
VIII. 518, XII. 186. anrottteren i^ptfeb), anorbneu, in ©ang
bringen. (Jpteber gebort ettoa baö fcbiudb. rottolo adv. orbentlid)).
9J?ir uniicrficinbrid) f)eif;t eö in einer attern 5<mt&3nftruction Ms.: ,,^n
@erid)tfd)reiber fott nid)t gefiatten , baß nad) erijangeuem 2(bfd)ibt ainidje
©traff rotiert, »itmeniger gar tiad)gefef)en merbe."
170 £Rot iRxit
\sd) fince ivo( ein et rotte, pl. e (SNaßmann 3>enfm. I. 145; im Xriftran
6895, 9552 ftub j,\vb rotte ai()t yjiann), aber in Cer a. <§?p. feinen U3e!eg
für<$aö <ißort. 2>a es aud) in ben mebein SMmeften üorfommt, nbrf. (ofyne
fcaö bebenf[icf>e igt. rr.tr n. tmb prot m. $u jätyleu) rot, rott, Ijüll. rot,
rotte, roote, engl, rout caicrva, tunna, fetbfl im ffam. rota Kompagnie
©Ofbaten, altfranj. roule, compagnie de 100 gendarraes, müßte id) mir nur
ju fjerfen mit t>et ?!nnal)me, ba$ mibe (Jntlcimung fcc^ 2iu»briicfö nadj bec
einen ober anbern Seite ()in flatt gehabt, wate bei* 933ort adjtb. , fo mürbe
id) beu (yebanfen an ein ftgitr(icf) aif- spatium, locus, lempus, ngendi ger
nonimene» 9tob ober .9t üb nid)t burdjauö läcpcrlid? finben. (oben©. 56. S7)i
25aö Voc. »?. 1429 überfefct burd? ain rot baö lat. conTallium; unb biefeä
lagt fid) red)t gut atö ein gemeinfdjaftlidj aiu?gereuteter 93ejirt benfen.
rotre'r, routrei (- u) , adv. , über Jpalit4 unb .ftopf, tn bic 2ßette.
Routrci'! fcfcrewen bfe jungen, wenn fic anfangen in bic 2ßette ju
taufen. 'Buabm tan' routrei" glorla\ Wia <1" Ermuado' bey
da' HouV.at Hüarhl ausgwarftV had, da is*s an 3f Roulrei-tappm
gango . Wad) bem ßtetd?geltenbcn r>au = breln, tvol rot = btcin.
93rgl. ©tatbero auöruteten, @clb unter bic £eute werfen,
rottcnliaft (rodnhaftj, (ipcantÄ) regfam, rüfjrtg, gefunb oon 2tuö-
fel)en. 2)er alte Sftann ift nod) reeftt rodnhaft. 3fl bic ©egamm
»olfummen unb rotten tyaft, fo fot man k laf;en gu ber '.übern,
wer \i aber ptef* unb pbifig... Cgm. öoj. f. I03.rf (95rgl. ba«
fdjroeij. fid) roben, fld) regen, rubren. 1 ha tovil g-eibT, clia1 mi'
fchiar nimma' roddo").
2>ie Motten, et)malf3 efne 2lrt ©aitcn:3nftrumcnt (a. ©p. rotta,
Jyra, cyiliara, psalterium). ,.In \ igUia nativitatis beatae Mariae
beö 9)iarfgravcn . ftrtetfct von 33aben mit einer (Hotten geben l tyfb."
Otfnbere bergt«d)eu ©efellen probucieren fi# mit „einer fttblen,"
anbere mit üauten). Oiedjn. o. 18»?* ^retb. ©amml. H. 118. „%{i
Der 2>aoib fein rotten fpten, roau er barauf fyerpfen roolt." Cgm.
121. 1. 88. a „Nauplum , rott, cliordas liabens ex uti a<jue parte
ligni cavati." Cgm. 619. f. 5<}2. „rott/ rubela est parva figella."
Voc. 1119. The rotC a sort ol' guitar, tlie strings of vvhich were
managcd byaliind of'whcel (mcint2Batter @C0tt tm3»«nt)0eIV. 159),
alfo eine ©reöleoer. rotten (d- Sp.j, barauf fptelen (roton
psallcre, ?)?orf. <Pf. 91. 2). „Der iuit tjarpfen, bifer roll roten."
Doc. ^lisu. II. 291. „©atmrotten, psallcmus." 2öinbb. fpfait.
(Cgm. 17. fol. 51.b)
Mottete. ,,£affcn l>crab mit rottete (n) cht bruefen, pontem de
superiore parte trochlcis laxant/1 Vegctius de A. M. o» 1529.
!\ • 21. 5>rgt. b. ».
2)tC OiOttCl, f. OlObel (rotula).
5Mc iKutten, aueb: tu l = r u 1 1 e n , bie *üalraupe, <HaUD.uappe, Gadus
Lota L. @eft:nb wia ai.fitttt*ji, rntfngfund. ßtma rote Oiupp en
oben ©. 118 auö bem mitteital. rubeta?
«Kut SKuet SRatfcfy 171
b e t = r ü 1 1 e ti , wer = tütten, j c = r ü 1 1 c n , 1 ) tute ftriib. jerrütren
(perwirren , l« Unorbnur»g bringen, Petitoren). Hast ma' d- Här
ganz da'ritt-t. „J£>afl mir meinen ■äipcttt, o ©ort 'ßr.fer, roücft
peritf.". SBucber ei)«rfreit.^roceff. löi. ,,X>aj} er Der Sanbfäaft
jre Sreppatt unb alteä Jipcrföommen j er ritte." ©animier f. £mol
II. 129 ad 1487. „einen «Bertrag ftete, peflc nnb un jurüf te galten."
„Datf folget' eftrfd) tmaufpcprod)en nnb unjurutt Meißen fol."
MB. XXV. 469. 485. „Die ©libcr (betf ©efreuiigten) würben alle
jerrütt mit gäl)et pein." Cgm.63o. f. 125. a 3crütt »wen <Ii3efb^
perfonen) deflorata, niefet mefyr 3uugfrau. Cgm. 652. f. 4i. 2) er=
jiiwen, entrüften. Datf Sing bat mfd? ganj d.M-itrt, »rrituts
„2öem fott ber aiufaug nit jetftten,
ba£ fliner fd)t!t auf unfern .fti'mfg uauf?" '•Bolftflicb.
5)jentttet (zritt) fepn, nid>t b>» ©innen, perfranbctffrre, »«{)«=
finnig. Die cb.ldub. jR-.flfii ©ctrulb, befonberg Jpabcr unb öcrfto,
indaritt maen, einfüercn — (in ber Unorbnung wie bic Saline
unter ber gewöbnlidien ©enfe fallen unb liegen, unb elme \ie in
©arben ju binben) — wirb wcl niept alt in ber 9iftt au crfldrcn
fcpn; (gl. i. 155 ftel)t ein bunfletf ritta, culmis). £>;»« 5Kütt=
©tro, SBfrrftrol), au* l)d)b. .()iütt|trol). Oiüttforu („3 SKe&cn
ütfttf.")? in einer £oljer Wuäfcbrcibung. 3n ber n. ©p. finbe id>
nid)t» (*ntfpred)cnbeö 9ibrf. t o ; r ü b c u , t i> ; r ti t b e n ; hl. rtibia
disturbare, aber neben rnbla tumultuari audj ribta, unb rtbl tumultus.
SSrgt. reuten, aber aud) retten s) unb rittt«.
Die öiuetcn (Ruatt-n, o.pf. Routrn, Rouhhfn), wie bd)b. föutbe
(a. ©p. ruota virga, gjotf. <pf. 22. 4, 77. 55; jegelruota
autenna, gl. o. I(i3; mejtUOta pertica, o. 159, •Dtut. II. 547;
agf. rob pmica unb eräkj altf. rttoba örux; aber unflar iii,
warum, nad> ber Lfe'fc. Sax. £tt. II. 51 l, ruoba ,,dicitur äpud
Saxoncs CXX soli.li,"- alfo eine ?al)l, ein Duobecfmal^fumbert,
prgl. oben ®. 155 Oiatel. 9Hd)t mhtber bunfel i|l „roaba, roata
fictorj'1 gl. a. 265. Oirfll. ®rimm II. in). J»- lloulihtn föWägng
(D.ff.)> bie SBunfdjclrutftc «u Olattjc iiel)en. „Wutacl), vrrgi%lmm."
Cem. 668. f. 6.
rätfdjen (radl'chn), 1) flappem (nbrf. rat ein). 2lm (!l)arftcptaa
wirb nid?t mit ©lotfcn gelautet, fonbem gerdtfefet. 2) ben «mt r
nid)t reebt au^fpred?cn, fdjuarren. 3) perädjtlid): fd)iuaßen, plaubern.
Die 2Beibet tatfd)en gem. Die i)idtfd)cn (Badfchfl), 1) bic
£lmrm flapper, welche in ber (ü&anuodje von ber 3cit ber @raMegunge=
<5eremcnien bi^ ju benen ber Shtfcrftcftung flatt ber ©loctcu gebraucht
ju werben pflegt. (^ \) a t f r e p t a g = dl d t f d) e n. 2) glad)öbre*e(.
Voc. ». ]755. 5) fd)waßl)afte Werfen. 4) c£itnFge|d)irr, blfea,
ligneum vasis genus (juo in tabernis et coenobiis jiolus cireüm-
fertur ad supplenda exhausta vascula. Voc. v. 1618, 1755 unb
172 SKaitfdj SRttfty Dlotfdj gRutfö 9ta>
f. Oid&en. 5) fm <S<bcty. 3e<fce, fKedmung. Mach ms' ncf s
rechte Radfchn ani ! fagt bet $ed)tt JUttt ftclbefütjrctlben ffitttl).
«Brgl. Üf.alflenb«rt.
rattf<t?en (raatfchn), Qtm) fdjanfeln, wiegen, roacteln, (2lftfaff.)
rätfdKln (^r- retten 3).
T)&$ Oll tfd)grad, 1) carex dioica, ©egge. 2) poa alpina L.
rotf#en, vrb., (3m Oifett r>on Äinbern) „mit f (einen ftetnetnen
Angeln fptelen." $Srgl. r liefe In.
rntfdjen, vrb. n., i) wie bcf>b. (nbrf. rutffen). 3rgenb roobln
rutfeben, im ©cfcerj: fabreu. 2tn ^enertagen rutfdjt baä leb-
füd>tige9}?ÜRcben gerne aufSSerlng ober tnöJpefellof). 58rettlein^
rutfcl)en (bre'lrutfchn), im ©cberj: ilerben, weil man ben ©arg
f)te unb ba noefc jeßt auf einem 35rett In* ©rab rutfeben läjlt.
2) rutfeben, rutfdjeln, fcbaufeln. Die Olutfe&en, bte ©Raufet
(cf. ©efcupfen); (ffierbenfelö) bie 2Bfege. Der Dfutfcber, Otutfeb,
baö einmalige Oiutfcben; ©tof. Gib eam 3~n Rutfcha5! (febroeij.
Otuij). rutfd)ig/ glatt, fefelupftfg, reo man leidjt ausgleitet.
Der „OUitfct>er," ©erlebt autf (grbfen unb ©erfte, ober attf etbfen
unb £tnfen geroebt. 23rgt. Rufchi, 9Ub«l, mef?el.
[Rett)e: £Rafc, tat), $&
(SBrgl. Ptaf, ref, ic.)
Die Oi e » t e t (Refiar u-), Me Oteoterung (Refiamm), rote hefcb.
b«3 CReoier, 33ejirf, ©egenb. „Da feblcfttf fauber feinen con euren
Oiaunjen in bie 0?er>ler." 93ueber* Äinberlebre 1781 p. 22. Um d-
Revier, in ber ©egenb, in ber 9?dbe; fteurb. r>. 1591 : „Umb bie
Öterj.erung.-' „Der £aflbrunnen ligt in bet Diefier jroijcben ber
3fer unb 2opfa." Jpallbr. 58abbefdjr. „s3Son Unglelcbljalt ber 2anbfj=
Qlrten (f. 2lrt, L 111) unb gtlfitn." 2.0. v. 1555. f. 104. 3*
fjabe tveilanb t*on «Sdjmeijern im fpanifdjen 2>ienft ben ftrancon bet? Xar:
ragoua, ben Wanjanare« bet) OTabrib nur baö 9ie»ier nennen Dören,
gattj in ber QSebeutung bee franj. rivicre , engt, river , fjoü. riviere,
&tut< II. 215. 224 t i » i c e f., bie fcf)on im <parcit>al porfommt: ,,<Stn
lip tvaö fldr unb fier; 6t bem plan an ber ttwter trcuog er fiel) alle
morgen." 3» t>c'1 rpmanifdjen öprad)en Meinen ftd) bie 2lbfeitungen »on
rivus mit benen von ripa eermengt ju f)aben , anbrerfeits ift ber «Begriff
eines ^lufTe» mit bem einer 2lbgränjung, 2tngränjung permanbt genug,
nne fd)on ba6 tat rivalis, rivinus jeigt. 3Die mögen firf) tvot bie Franci
Ripuarii, Ribuarii in ber 5Wutterfprad)e genannt f)aben ? rei»ier=
tunblg, In ber ganzen ©egenb befannt. „Deffen £od)ter, rote re=
vlerfunbtg ift, jefcon 5 Ätnber ohne «Batet bat." „Welner Iteben
5Wart Urf*el rer-terlfd^bef anute Späamtittit." 3Jud)er« f. 2B.
IV. 90» 294. tepieren, «0 (3äg. = ©p.) roie b,d)b.; b) berum=
9fam> 2Kamv CRuerc rK\x\x> 3£a§ 173
fuchen, fpfonferen. Da mnas I a~ Bifsl rehVn. c) ben Jpang Sacbtf:
wanbeln, lufhvanbeln. „SSerbrojien ich gleich aupfpafelcrt, hinab an
ber *))egniß reffert.*' reoierig, teoierifch, ad;., tvobl
orientiert, «efcbeib wiffcnb, autfricbtfam, gefchicft, brav.
.,F."n rechtl'chaftno~ ßuabm g'fallt na das Dconl wdl.
'De nutz und reviarig, und halt li' recht toll." £>.£. üieb.
„3)ie tbor mit gueten refierigen leiten befeßeu. 2)le bapferjten
anfecbllcrdften onb refletfgiften SBurgcr beflellen." Qlnorb. jur
gronlelch.procefl". ». tWO; Sßjta »tr. V. 91. 138. cfr: gbtg. t>. 1605.
P 358. untefterlg, waä: unweit lauf lg, b. f). blobftnnig,
nicht geeignet , (ich felbfr übcrlaffen ju werben.
SRetfye: SKarc, rero, :c.
(&rgl. Ofa, ve unb föab, Oieb, ic.J
tarn, f. roh (@. 78).
rauwejen, rauweln, f. tauen (<&* l).
IRueit, ruewfg, tueroen, geruewen, öiube, ruhig, ruhen,
f. öi u e (@. 2).
,, Diu warb, Oiubatt ber ©tauefchaft Jpcnnlgau, Oolianb, ©elanb
unb bet Jpcrrlichelt $tlefllanb" (Hannoniae, Hollaudiae et Sclandiae
Comitatuum atque Frisiae Doiuinii Gubernator) betitelt fich
.£erjog QUbredjt I. oon 58a»ern=Strattblng al$ (Statthalter ber lieber
lanbe. MB. XI. 4U3 ad 1 500 ; XV. 481 ; XII. p. 453 ad 13(55, p. 323 ;
Xllli.330adi386. „Jperaog5tlbred)toon33a»rnfö ogbart }u JpoUanb."
Cgin. 393. f. 5." Otbrr. .Otnvaert, nach beut brem. Oßvtbcl). unter bem
ÜRannänamen Kauert, Ruardus alt> Svou : tu an rb , Dluiiruarb, <öe;
wahrer ber ött'entticben .stufte crflvirt ; id) lami inbeffen bn-S f»o(ii1tibifcf>e bem
nbrf. 3laue, .Ocoun'e (3vul;e) ent(Vred)enbe »fficu't nid;t finbeit. ititian fjat .
Kouroaerb, 9toen>aerb, fKetvaerb atö alt flaubrifd) für gubernator
provinciae, r 0 uiuaerb fd) d p dioecesis provinciae.
SKeifye: 9^a§, ref, ic.
(&rgL fltäf, re&, ic.)
Ser iüah, bei» = en, l) bte Otatte, Diaße, ums fattus L. (auf. rät,
nbrb. rotte, fäl. rotta). @el)t gewöhnlich wirb blefeg itbter, jur
Unterfchelbung von OtaB 2), 97fu.lr.alj genannt. 3»i öcherj: ber
ÄudjeUOiaB, Äücheniunge. ,,3d? watb ein rofjlger unb fchmoßfger
lucbelraß." Ollbertlnö ©uüman. „<£«? i(t fein X^auömagb unb
Äuchetraß nlergenc, \ie will ungeftraft fein unb bte watbeft nit
leiben." Sit», (ihr. ?. 2>er ©cfcldfralj, ^erfon ik otel fchfaft.
2)er ©pU=*)Ufe, lelbcnfcfaaftlidjei* epleler, ber ba fplelt „wie ein
174 £Ra§ SRattj 3fo§
JHaß." etma gar barf bobmtfäe i>rac (r.itz) ©pfetet? taften,
CJiürnb.) riet, feil febtafen. 2) bie Otaupe, cruca (etwa jufammen*
l>augeub mit raßen grassari be» Srfgcbanc 2D8)i „£>ie 9Haiofafer
unb 9i«f?en banb icb, an fiebern, unb mueften mit jur bannb flüegen
ober freffen;" fagt fcf?ou 25. f. ©ebroarj von Slugöburg in feinem
Sracötbucb, <niö bem 16"" ^abrl). «Hafte In, pL (p. 35ell. O.2.),
bie<partlfeln ciaet auä gefallenem O.uarf mit&ummet bereiteten ©peife.
taßen, abraßen einen 23aum, i()n pon iHaupcn fänbern-
©er JHaj, be£ = en, ®rU#e, griecbjfcMatboltfcber ©tarne (Rascianus,
fHaije, ungar. Ratz), wie fte früher mitunter al3 Jrjanbettfleute p
«itö (amen. „3Me p. 3)egenberg fübren im ©d>ilbt ein SBruftbitb
efnetf OTdßen ober Stattern." Jjmnbä @t.$. II. 55. ©er diajen
(Radfclrn, Rau rlich-ji) - 35 a rt, (Schnurrbart. 3n bem bifd)i>frid)en
9J?anbat an bic Gfferifei) beö <8istl)umbi? $rejfioj) 00m 16 9)?ärj lhis
ftcrßt eö : ,,21(^0 foüen bie ©eiftiidjen aua) feine aupgefpannte .Oiaifeen;
pari, afö wie bie ©orbnten ober anbere l'aiienperfonen , fonbern abge:
fürCt tragen. " — *{5rgf: ©einer ganjen fpt)»npgnoniie gab es einen eigenen
2(uöbnicr, bajj et ein .Otäjef war, b. I). bafj feine Augenbrauen über ber
Dtafe iufammenftiegen , rvera)e6 bep einem fdumen <£ieftd)te immer einen
angenehmen ftusbrutf »on 2>innlid)teit ftei-porbringt. ©oetfoe ,«2Cuj! meinem
"eben" II. 551.
Die Oi äßen, (^orbfranfen) grojje QMcrfanne »on Jpolj, unten roett,
oben enge, mit einem iHofjr. et'- oben ®. m JHatfcben.
raißen (raatzn, o.pf. raitzn), tote bd)b. teljen (ttlu an, 9«otf. 77. 58;
gl. i. 646 nbtb. „taton" irritare; Hl. r f f t Ä carpere , vollere,
initare; na* @ramm. U56: vi. n>ol ju reiben geborfg). ©e»
«. Delling iteftt bie $orm „raßen." Üblicher attf Mi <primitfp finb
fnbejj bie (iompofita anrafßen, perraißen. anraißtg, »er=
fübrerifd). ©«$ befeb. rei je nö tpirb a\x$ xBücbern gelernt, rapjunbe
fraro, im Cgm. 638. f. 110 m>d) fe&r eigentltci) eine jur ©ünbe ter-
fübrenbe. ®a$ Oiafßgelb (a. (Janjt. = @pr.>, batf Jpanbgetb für
geworbene Solbaten u. ,,3r fult nf<i)t etntf ja bem anbern gen, uub
fagen bofe bfng unb gereij je unb geioerre macben." ^t. Serbt. 126.
Gl. o. 265 aereijf concitatio, seditio; o. c,2, 9iotf. «7. 8 reiajari
lacessitor, arnaricar.s. ,,i)iatjt fic mit bem l\aȧel ber lllintl Pllb
unfeufd)." „©olebö fuffeti unb Ralfen ftnb raiiei ber lieb." Ogm.
241. f. 6?.b 93. '•
3)er «He'ßel, i) «ßren anö jerfodtfem Ob fte. mit Q5robfcbnitten be=
rettet. Slpfelroßel, mala elixa iiicoeti» ]»ane. Voc. p. 1613.
Roller re"ßel, au^ Jjpllanberbeeren. .fter f tbc n = OT., 2ßelcb=
fel^JH./ artopemiaa oerasinuin , duracinum. \ oc. ». 1618.
3»etf^gen-^H. 2) (ö.ü.) 8ttt 9Het)lfpeife, bte fonft ©cbmarren
belfjt. @emmel--Oie'ßel, ge|lo ebener Oi-, getraufter ober
Z x « n f (Traf -) JH e ß e l , S tu n r r Oie ß c t , gequirlter Oi. ®ae
OiCßeifcbmalj, «öobenfaß, ber bleibt, wenn Oiutter ju ®*matj
3ft§ %>£ 175
jerlatTen wirb, unb weiter jttr 93ereltung be£ 3wnt=9le&et$ bfent,
„Wlä oft bfc pawftaro fmalß antffafjt, gibt f» ben blernen bat? er|t
abgefdjopff, barauä bic bicruen «In ciTen mad)en mit brot, genant
armen man ober OUjel." Cgm. 698. f. 43 (©cbefrer DienftCrb.
». 1500). (Srgl. Softer, Oiofäf nedjt, ^litfdjer, ©eröfcb,
OTufcbJ, Oi obel).
riß eil, l) wie bebb. («. ©p. rfjjan); 2) im Jperbfte nur tjaib pflügen,
fo baß ein 2ßafeu auf ben anbem fommt; bie SBracbe iimreifien;
3) fcbaufeln. Voc. t>. 175.0. Tier OUßer, einmalige^ Oiißeu. Der
OUß, bie üHißen, l)d)b. Oi^e. (tljjt notae, sulei, lues, gl. a. 569,
i. 515. 555).
Die Giften, piur., (35. ». gyjoU 3iUertf>al) .ftübc, Uc v>on bnufelrotber
ftarbe «nb nach ber &inge be£ Unterleib*, jtvlfcbeu ben JMnterfüf'cn
bureb, bitJ an ben Oiucfgrat hinauf mit einer weifen QMnbe gezeichnet
finb.
„tl&eröt," (Slfd>aff.> hlutrotl).
„Der föißling/' junget* <3lcgen = ober ©fbaf-) «Bieb, bad nicht wacfcfen
wiß, fonbern Hein unb mager bleibt, (b.9B.). SDaö tfißlingll. ©. ra7
ift ju ftreic&en, b« id) fallet) Ä für 98 gelefen. li>ie!Ief*t elgentiid)
Ülußüng; \>rgl. b. f.
Der 9ioß (Roy.), wie bd)b. (gl. a. 46 roj mueus, i. jo broj iRUtma,
o. 2u5 l>roj mucca). toßtg, wie l>tt?b. rußig, von tyferbeu:
mit bem Oioß behaftet. Datf augenrlcitg lippidus beö Voc. p.
1415 wirb r>iclleid}t altf rußig ober rlejig au nehmen feim; f. b. f.
roßen, Sfcbränen vergießen, »weinen/ a) mit »erdditlldiem 9»eben=
begriff. Muast d' denn ällawal rotrn, <ln rotz©~de Dingin!?
b) auch ohne verächtlichen 9iebcnbegrljf. Dicfc ftorm fcbelnt nach
©ramm- 68*1 \ U. jum d. «Iblautuerb rfcjen, a. rlojan (riuju,
ti>h, rujjun, rojjan, I.-u-rmiari) ju gehören, wooon ci ein roj
(a. 362 hroi) ploratüs, roaag lachrimabuiidus, tristis gab.
roßen, 1) (U.Donau) abiehren, weifen, faulen, verwefen. 2) faulen
madjen, in '»Berwefung bringen. J>ar roßen, SHac&ä roflett/ welches
entroeber burch SBer.fenfurig bcflelben in b&ä 2öafiYr, ober, befonbers
im b. Oberlanb, bureb 3lu*brcltuug befFelbcn auf liefen unb ©toppel-
felber jur Gflnwirfung bees £baued unb 2Bettertf gefötf$r< Die Oioß,
Jpar^üKoB, ftlachöröfie. „barroeß." MB. V. 451. ©, röfen
unb rotten.
176
0.
(Über bfe UiM^fprad) = «ßerbaltnttTe »tgl. ©ramm, 638 — 667, aud> 630).
f, $, a) am @nbe, verfnrjte 0iu3fprad>e von e|j (vos), f. I. ns; von
efi (id), f. I. H9; »on fte, f. b, 2ß.; pon baf (ro) unb beä (ioü),
f. ©ramm. 751. b) am «Unfang r (a. ©p.j fwer, fto ie, fwaj,
fwetf, fwem tc. froel [> er, froeber, fwanne, fwenne, frod ic.
perturjt ani fo uuer :c. ber a. ©p. @. fo. (Sinetf attbertt, pleU
leidjt im ©tunbe aueb nur pro$tl)etifcben unb au* irgenb einer für
ft'd> bebeutenben Jorm perfurjten f (refp. fer;) wegen, vrgl. man
Olrtffel wie fcblecf en, ftpmal, fdjmd^en, ftfymeljen, Schmol-
len, ©djnabel, fd)nut(en, fd) weifen, fpecren, fpratfcten,
fpraiten u. f. w.
gunf unfc> t>m)ßigjie ober @a* &
3f()ti)etiun^
$B6rter, bereu ©tammft;tbe mit © ofme unmittelbar
barauffolgenben §onfonanten auftüngt*
SKeifye: ©a, fe, :c»
(3n Deraleicpen bie Otett)en @al), ©ai unb @atp).
fd, (ä. ®p., apocopiert auä bem fdr ber a. ©p.) aWbalb, foglefcp.
Passim: fd je l>ant, fd je |tunt, auf ber ©teile. „@o ift ber
man fa genefen." „2>aj wir fd erftnrben." ®d ft niber niete."
2)iut. HI. 58. 50. 51. 60. sSot bem SSocal l)at bat r langer gehaftet:
fdr ie, 2>iut. III. 52. 49 <<t. ©p. far io, fdr eo). 2>aä umgefeprte
tefd OBaltber 60. l, altb. ®. III. 199. 2ui) fefoeint wenfgftentf jum
fcöefl tm o.pf. uafa, f. I. 2:f). 121 (etwa ur = fd?), fortjulefcen. 3u
tergleidjen allenfalls bat fä itt ber 9)tnnterfetteu$otmcl, hei-Ia,
hei-fafa, hopfafa! (-u-), womit jufammenpangett mag bat fcfcerj:
fcafte 2lppeQath> : ber Safä (u -), pon ^ufmuuterung^mittein, \vk ©toef,
©dbel, <peitfd)e unb brgl., gebrauefojid?.
Nemts
@a ©au 177
Nemts de Idaa" Geigng
Und de Brädfclrngeigng,
Va'gefsts moc net 'an grols'n Safa (bie 93a|jgeige).
3)et Saitfetibfafa, fd)erabafteg ©cbeltwort aud) gegen «perfonen.
faen (fä'n, fä~, fan, o.pf. feia"), a) wie bd)b. («. ©p. fdan,
fdunan, fdb/an, i& fdwufu, ib, fdta, bim gafdt ober gafdit,
fäl. fd, ef fdbt, wdljrenb bag agf. fdvan noeb in feov, wie ba$
gotl). fafan in fatfO, ablautete; big ieftt cntfpticbt ein engt, qjatttc
fown bem agf. faven). b) in allgemeinerer S3cbeutung: (treuen
überhaupt, vofa-n, »erftreuen, j. 33. ©elb an* ber jertiffenen £afde.
2) e n 2B e g (vom Jpaufe eine* 9)?dbd)en$ ju bem feinet entbeeften
ober treulofen 2lebbaber$, um fte ober il)n jutn «Dtdbrdjctt ber 9tacfj=
barn jn machen, in ber 9cad)t mit ©dgefpdnen ober ©pre«) Pä-n,
beftteuen. J£d)(J. ^wifeben Illingen unb 2auingen foll biefeä 2öeg-
fden jum Jpaufe einer ©ebonen in ifyrcr Q3raurnad)t fogar von
©ette i&rer früher abgewlefcnen ftreper felbft gefebeben. 3e mein*
fotdjer gutmütbig gefäeten >Bege, fo größer bie <5bre. v. Spe\] ?>üt&--
fiüge V. @. 123. Cinem (seil, @d)ldge, £leb?) auf-fä-n, eiTa-n.
2>et @ä = 9)?ann, ben übrigen^ ber gem. 9)?amt nur autf bem Evan-
gelium femtt, beliJt gl. a. 337 faari, i. 2S5 fabari, a. 151 no*
einfacher faio. Tier ©demon (£alenber v. 1177), ber ©eptember.
SSrgl. ©d = t unb ©d-men. 2>le 3&entitdt be£ lat. se-ro, sev-i,
la-tum, unb felbft fe-men mit unfern formen ift unverkennbar.
2)ie ©au, pl. ©du unb <5a\\, a) roie bebb. (a. ©p. fn scrofa,
gen., dat. sing., nom. , acc. pl. füt, füttlti, gl. i- 53. 332
welker #orm nu<b ©ramm. 808 nod) bai beumlautete e.pf." ©du
ber (Sompoftta entfprtdjt — „OKan fol ber feu fpufod) vnb eleu
iufamenmacben," Cgm. 291. f. 37.a — agf. fügu, ubrb. foge).
$a$ ©du lein (Säu-1, Sauo-1), gl. a. 20, o. 382. 41G fiilli
sucula. Um 2lfd)affenburg bei(?t b&$ Äinberfpiel, in welchem ein
burd) eine ©d)welu0f"laue (Sau-ldo) reprdfentierte* ©djwcincben figu=
riert, unb wöbet) ber ©prueb vorfommt:
Wir wolla" das Säucha" mäßo"
Mit lauter Zwibel vnd Kalla" — unb b<Xi vom Oiufe:
Qi fllngett! au* .fttingelorem benamst wirb — bat Säubha*.
SSep <Pferbercnnen ft'nbet ftd) in früherer £eit al$ testet <preh> ge=
roöbnllcb eine ©au aufgefegt (vrgl. 2 6$ II. 5oj. 302 unb unten
@. 99, 100 C?ennfau). ©aber fagt b&$ \ oc. ». 1618: ,,V ©am
baOOntragen, posteriores ferre, ex infnnatibus esse." b) bei) ben
@ct)ul)macbern eine am ©amfiag nid)t fertig geworbene Arbeit, bie
für bie fünftige 2Bocfce jur 5>ollenbung übrig bleibt, c) ba^ 2lp im
Äartenfpiel. ,,©o fevnb ja in ber harten vier ©aü, 31 id) elf au,
©djellenfau, Jperjfau, ©ra^fau, unb weilen bie ©aü mebrer
gelten aW ein ^onfg, fo f ft ja H$ ein faüij'd) ©piel" <p. 9lbrai).
d) ber Sied* in ©efdjriebenem. MW., in weiden bie ^au
®d)menev'$ Raytxmirt miü(xbud). III. ty, 9ft
178 ©au
ibre Oiolle l)at: o" ©au aufbeben, (9(ürnb.) a* Sau einlegen/
rolbet Sßlllen unb 2lbfid)t etroag Ungeeignete*, Unanftdnblgeg, 8ln?
ftofllgeä begeben, ober wie bat Voc. ». 1618 ctftdrt, labi impru-
dentiä, batf ©egentbeil von ber fö.$l.: an et aufbeben. SSe=
rannt ifc bai* ©eilbeimer ©tücfleln, wo blefet Sluäbruce im gtfunbe
bei Jperrn 23urgermelfrer£ ju einer fe&r bebenflicfcen Stvcvbeutigfeit
wirb. SOon ber Donau fagt <p. Olbrab. in feiner 2irt, SStfß ju machen,
baf? fte nacb iprem ftattltcbcn 2auf burd) bie ofterreicfcjföen Staaten
bod) iufe^t fccp 93elgrab noeb eine ©an aufbebe. (Slncn, beffen
rücfftd)tlo6:3ubrlnglid)e$ 33enebmen man abfdmeiben ndll, begrübt man
n)ol mit bem ©ermerlen, ba§ man uod) nie mit ibm Sau g-büart
babe. @ar ju fd)led)t ©emaebteei, ©efcbtlebeueg, ©efagteä ka" kaa~
Sau brauch a~, lef-n, wifl'-n, dacräd-n. 3m b. SS. braucht man,
ehvag SSerlorneg fudjenb, ble mr>ftifd)c Jormel. Saubes', tou's
Gald heo', Saud reis, tou d* Hent wek! ©ie erltdrt fl'dj vielleicht
burd? eine anbre, nad) n>eld)er von einem SSerftotbencn, an beffen
©ellgfclt man jtveffeln ju muffen glaubt, gefagt lvitb, er fei) ber
alten ©au in ben 21— gefahren. Die 9? er f au, Urfau,
Oiennfau, f. unter 9?er II. ©. 705 unb kennen III. @. 99. io.
Der ©au^ber, f. 58er I. @. 190. Der ©aurJpammen, f. £.
Die ©au^£ad)en (gl. a. 529. 575 fu = Ud)a porcaria, porcaricia).
Der ©au-9cicfel, ber SSerlierenbe in einem gciviffen Äartenfpfel.
Da$ @dn = £r (Sai-OW, 9?rnbrg), ©djroefnSobr. Der ©du fad,
(fturnfc. , £).<pf.) ©djiveintfmagcn mit »tut unb ©pece gefüllt. Die
!n ber D.tyf. übliche ©itte, ftcb nad)bar(td) einanber sunt SSerjcbren
bei ©dufaefg ju laben, wirb fd>on in einer 9iotc ju ben öleimen
v. 1562 be» ©clegenbeft bei bcbrdlfcfccn ©djaffdmr-^anfetä bemerft.
Der ©aufdjneiber, ber ©djroefne cafiriert. 23lefe fommen mi
bem faljb. ünngau, befonbertf bem £anbg. ©t. Sttidjael, in meinem
fafc auf jebem ©ute aud? bk Äunfr bei ©aufdmelbcng unb bai 2Sor=
reebt, ft'e in einem von ben Junftgenoffen ibm überladenen ©au be$
l>eil. r&nuTd&en Dield?* roanbernb au^uubeu, vom SSater avi^btix ©ol)n
forterbt. ©auf eng er, „Werobebrüber, tvelcbe 25urfd> man ju^
vor ©dnfenger unb Smnfnfcbneiber geheißen." Simpllciss. v. 1669.
p. 431. ©autanj, f. £anj. Der ©autreiber, ©dutreiber,
@d)iveinbdnbler (vom treiben ganzer beerben jum SSerfauf au^cr
£anbeö). 0i.2l.: ©elb Ijaben, »nie o" ©autreiber, b. I). viel.
^k Üt.3l. allein fdjon bejeldjuct bat 23ortl)eilb;afte, roelcber biefer
Olctlv&anbei für bat Sanb bat, ober bod? gehabt bat. Daji er fd)on
alt iil, jelgt eine qjriamcl bei XV. 3al)rb,. in efebenburg^ Denf=
malern p. 11 7.
,,%n 25aiern jenebt man vll ber fcbtvei«/
ber treibt man vll binab an dein."
„55eperlanb ift fo voller cvcfeeln vnb Ijoljop^, bae! fp allen nadjbauren
vnb 5ln|t6ffern ©aw genug jlcb,en unb mofien." ©eb. Jranf QBeltbud)
®e 179
». 1534. fol. I5.h £>et ©aiirjanb (S-zan'), »erdcbtlicbe ^Bcnen-
nung eiuetf ©abeltf. „2Bo ift euer roftiacr ©aujabn, bamit itjr
bem SWaldjo ba^ £br abgeöaeft." 2lbele. (33e»m Äegclfpfcl) jcber
ber bepben äuferfeen ©eftenfegel.
2)et @e (o.pf. Sei, febroab. Sni, Sea), plur. ©c, 2)tm. ©eletn,
wie bdjb, (a. @p. fe*o, fe, gen. feuneS, plur- nom., acc. fe'a,
fe, dat. fennt, feom, feon, stagnum, lacus unb marc: gl. a.
187. 201 jtd)t fCUüi mare, 539 inmltteitt feiltltm in mediu mare,
alfO Wol nom. unb dat. plur., ttJOJU a. 272, MM. 58 ein Instr. sing.
feuuiu, entfpredjenb bem tel. fae=r, gen. faevar, dat. faevi m.,
agf. fae f., gotl>. f a f t> = ^ m.) 3m Cgm. 152. f. ma (53aumburger
Siniiud) scc. XV.) ftet>t fol. in': „über ben ©ewn fucren," mi
auf bie 25eclfn. ber ©ewe, beö ©ewen beutete. Der (?i)fcmfe
(Kedpfe, a. @p. Wemtnfeo, g. 93. «Wett&elb. H. Fr. I. 104),
Segernfc (a. ©p. Stegartnfeo, ibid. 277. 5112. 515, beibe tvol
nad) tyerfonnamen Gbiemo, Segaro, gen. (£bfemfn, Segarin,
cfr. Stegarfn auua, £egenp2(u, Segarin uuac ic), Sßürmfe
(UUtrmfeo, ibid. I. II. 205). 3m Jpd>b. i\t btä QBort In ber ftti.
mare, n>fe im 3igf., ein Fem. ; bagegen fommt ei alä Masc. {n
unferm 0.2. aud> für iebei ftebenbe perennierenbc 2Baffer, «venu ei
bei) einiger £fefe aud) nur ben Umfang einer Sacbc ftat, »or. ©0
j. 23. verfdjiebene ggel^fc, ein Delbfe, Jpafelfe, Jpoüenfc,
Äoffcfe, Sunno'- (»uot @unbcr=) fc u. f. f. «Berfcbiebette an, in
ober jn)ifd)en berglcfcfc>en jcfjt jttm Stbeil aufgetrockneten 2Öaiferu,
©een, @en>e« (a. @p. ©eum, ©com, ©eun, ©con), ge=
(egene £rtfd)aften fd?ei»eu in ibrem tarnen (nad? ©ramm. 878. 258)
jene alte Datfoform iii auf unfre Sage berabgebraebt ju baben. ©0
ba$ ebmaligc Äiofter ©eon (Otfeb 140 ad 1026 ©eo«, MB. II. 130
in ©cuum, 136 tf. in ©eroen, Sein, 140 je ©en>en, Jpunb
©t.93. 1. 543 ©opn, in gemeiner 2iu6fpv. SoP), ©eun be» -Äloiler
@«rft, Äircbfeon, Djtcrfeon im2.@.@beröberg.£asji©tat.ni. 410,
© 0 i e n sroifcben jwep fogenannten ©een, wovon ber eine in ben
©taffelfee abfliegt, ©oien bei) ©ebongau, Äaftenfojen 2.©. Sbertfberg
Spaui ©tat. III. 449 (In bem 93etutomttafelbu<b ». 1097 ©. 157 Gailen-
feon). g«mUien@oier,®euer,@croer von ©ewen. §reib.@ammt.
III. 646. 25er S3erner öberlanber fpriebt nod? ieljt bie Dttinamcn
Unterfeen (Inter lacus) Untorfcwon aai. T>ai ©e=93latt, bai
febone auf bem 2öa(fcr fd)wimmenbe enrunbe 23latt ber Nymptaea,
unb biefe fctbft. „©ein (bei Älofterg au Segernfee) Sßappen jwei
©eebletter finb, bie (int entfpringen m$ ^ienufar, bie ba bringt
füflfen fdjlaf unb ijt verfteHen bei blutet gang, ben mau beipt hac-
morragiam." 5)?ünd)n. Ms. ». 1470. „©eecrenid}, feeplat, feewurß
nenufar." gl. o. 490 unb Voc. ». 1128. 35aö aud) im ©panifdjen,
Sranjoftfcben, gngllfcbcn übliebe Nenufar fdjeint arablfdjen Urfprung^.
,/@epleter fweben" in^erwig<V'On@eianbe,/^ancn.'/ ©ubrun 5495.
W 2
180 <^e @ei
35a$ <Se*Veig3-l, eine Spielart ber 2et>foie, ble, fcatt betäubtet,
grüne 9Bl4tter l)at. 35er ©eer, (am *Hartf)olomau$fee) berede
tfgtet ©d?iffer unb giftet. 2)te a. @p. öatte ein 5>erb feuuan,
9f0tf. 106. 35 feuuaj«n, gl. i. 571 Prudent. c. Symm. II. 921
stagnare, unter 2Ba(fer fe&en.
Se! fe-dac! nimm f)ln, re-r.oc, nefmte er, fe-f-, ne&me fte, fe-ts ober
fetto% fettad, ne&mt, fe-nf-, nehmen ©le l)ln! (orgl. ©ramm. 723).
Se, da hättaV, nimm fein, bA fjabe blr$! Voc. ». ißis: „fee&fn,
accipe, verbiim pulsantis, verberautis," frepltd) aud). S e Mofcbo-1,
Lampa-1, Heda-1 etc. fe! locft man bat Äalb, Samm, ble -3lege, ln=
bem man etmi jum 9<afd)en barbietet. @o ftetjit ei bep 2Baltl)er
t>. b. 9S. 90. 18:
©o wolt id) fdjrien: fe, gelticfe, fe!
©elücfe baj enboret nll)t.
Unb 10. 26: fo fpredje Ir öant bem armen juo: fe baj Ift bfn! Cf.
©taufenberg 452. 1144. „@e f)ln batf ftngerlln, fe hin min trtiw
je pfanb." Cgm. 568. f. 266. Cgm. 27. Olrttfel 57. „Ttun fe,
t)Ab blr ble todjter min." Cgm. 568. f. 245. Unb fo lebt blefe 3nter=
iecttonäform fo wobl In ber ©d)welj: fe, tiens! feit, fe-nd,
tenez! alä In ÜMefarllen, wo, nad) 3bre, fd, ad plures directo
sermone, fdtt, formula donantis est. 2lud) fd)0tt in ber a. ©p.
unb Im ©otblfdjen Ift ble $orm fe, fal, unb jwar v>om ijmperatfo
fl&, gotl). fall)» (fiel), vide, lot) unterfdileben , mit ber 95e=
beutnng ecce, Ifou vorfyanben. 3ftbor III. IV. IX. fee, Äero
87. 88 fe, aj plm ecce, adsum ; £ar. fe^nu, fe^no (neben
fll^no, fbno) ecce; Ulp&lla* «Ware. 14. 41, 9)?attf). 8. 2,
11. 8: fal Mov! TOenage fennt foaar ein languebocfd)e$ fee, voyez!
©. feben.
fel^n (feP, o.pf. fa), fenn (a. ®p. fmt). 97Hr, fl felnb (mior,
fi fand, fan' unb band, han'), ef felt# (es feits, fats nnb beits,
häts). Conj. ld), er fep, bn fewfl IC. Partie, praet. fd)Wdb.
gefetn (gfei"). Sie übrlaen formen ber Konjugation werben auS
ganj anbern ©tämmen ergdnjt. ©. ©ramm. 951. üßrtb. II. 132 unb
wefen. nid) t fein, nid? t en fein, a. ©p. cupbemiftlfd) :
mit »tobe abgeben, fterben. „2ßcr aud) unber Unä ober unfrrn Tiad)-
fommen furba* nlt fol fein, wenn bai Ift In bemjar." MB.xv. 463.
93rgl. I. £1). ©. 68. nldjt fcpn, (d. ©p.) nldjt an fcem, nld)t ber
Sali fepn. ©o fagt nod) ber ©djroeljer bloö: ei l|l, ober e$ l|t net
(eg l|t wabr ober nldjt reabr). „Daö ©eine @nab follte ein frembe^
5Solf ln^ Sanb gebracht baben, bat wäre nld)f." „£>a§ alle Älnbcr
erbten, bas wäre nld)t." „S)a^ ein $tirfr nld)t mebr 9)?ad)t follte
I)aben, bann ein ebelmann Im geben, wäre uld)t." 5r. gf)bl. XIV.
260. 266. 415. ©rgl. war. „Dem rel)te i\1 alfo," mit blefem
fechte verbdlt ei ffd) alfo. 9tng^b. ©tbtb. bep grelberg p. 103. 107. 112.
„2Bfe l|l blfem maere? 3m l|t alfo/' itrfflan 12495. (cf. bti t)ü)b.
@eu <St 181
2)em ffl alfo). I will eppes (sc. a" Spitzbua', Liogar etc.) fei",
wenn's net fo is.
feuen, feureen, flu wen, (a\ ®p.) näben, tat- suere (a. @p.
flu u an, praet. fluutta, fuU). „©am man du gejattej tuod>
reibet jefamine fluree... freie reot ej roerbe gebuojetr ben fiut
(bte 9?al)t) man ba djlufet (bemerft)." ©tut. HL 53. „®o v-erfüt
unb buefet fin bofen felb atn arme man, roatf gat baö graf engen an/'
Cgm. 717. f. 105.
2)le © e u e l , © e u l , ®lm. ba* © e u 1 1 e i n (Seils") , (*tta.äu,
SSobenfee) bte Sl&le (ff Uta, gl. a. 19. 819, i. 218. 662, o. 83. 526
subula, oljne Reifet vom Ä^cn ftuuan, ftuuuan suere, gerabe
rete felbft baö tat.Sßort, altf suvula, üom23erbum abgeleitet fevn retrb;
vrgt. mobiles von movere, nobilis von novisse). @. a. ©Utcr.
1) ff/ fuffüglert: fö, f-, refe l)*b. fie, b. t). a) illa f., a. @p. flu,
ft, gotft. ft, b) illam, a. ©p- fta, c) illi, a. @p. fle, dj illae,
illas, a. ©p. fto, e) illa n. , a. @p. flu. 9J?erfreürbfg l)at fid) In
fd)redblfd)er «Eolf^fprac^e nod) ein, nad) ©ramm. 260/ ber alten $orm
a) entfpred)enbetf, aber aud) für b) geltenbetf sui erhalten, reomtt
vtö nad) bem @aljad)freläblatt ». 1813 um 2Berfen übliche „fei"
(reol feu) ju vergleichen fcim retrb. Um Älfcbübel nennen bic Dienst-
boten efneä 53auernl)aufetf ble Jpautffrau y.ca tSoyji' ble @eu (d- Säi).
2lud> nod) ©udjenrelrt fe(?t bem nom. fl einen acc. feu, fei gegen;
über, ebenfo l)dlt ci bat 5Ked)t$b. Ms. \>. 1455, aud) Cgm. 632.
f. 41 ff. Satf MB. IV. p. 464. 465. 479. 481 vorfommenbc fen
für fte »erblent, eb ble ^cptbelt ber 2eäart erprobt Ift, feine 9tud=
fid)t. ©onberbar aber foli nad) obiger Autorität um 2ßerfen f&än
(ften?) für tönen vorfommen. «nberredrtä babe ld) bat J>öf=
UcbJelt^Sio »on Jpalbgcbllbetcn alö dat. plur. gebort, obngcfdbr
rete man In ül.93. umgefebrt bat? 3 1) n e n alä acc. braudjt. ©.
©ramm. 719. 737. 3>iefeö fonberbare fpfurat .- © i e als fjoffidjeö ?<nrebc-
ivort an eine fperfon (im 3>taleft bectiniert: $i, Eono', Eono", Eono") ivftb
urfprünglid) n>ol nur auf ben auöbrücftid) gefegten fytutal ($\v. ©na ben
SBejug gehabt ijaben, unb in ber $olge aud) unter aitmäfyliger iBegfaiTung
biefetf ©ubft. fortgebraudjt ivorben fetni. 3m ©'djreiben eineö «eamten
v. 1667 (OJ?cid)ctt>. Chr. B. II. 267) an ben @l)urfürften fjeiOt eö: ...,,fo
0'. ©naben id) l?ieinit comnuinicieren moüeu, öamit<5» hierauf »er;
ftegen taffen." Sie ©naben (f. II. 680) fliegen nart) unb nad) von
ben fürftrietjen auf bie abelid)en Sperfonen, unb enblid), tvenigftenä ettiptifd),
auf iebeö ftabtifdje Äteib Ijerab. Um 1700 muffen fie, ivenn aud) nidjt
aui?gcfprod)cn, nod) be|1immt mm «pronom. unb 5?erb. plur. gebadjt ivor;
f>en fepn. -^eutmtagc aber i|t biefc reservatio mentalis ganj »erraud)t,
unb tuandjc ©na ben unb (?vcetfenien de droit fangen an, bat» naefte
^ic tren <5eite Untergebener ctivaö a((m taeonifd) m ftnben, ein ^eigef)en.
ba» nur burd) Opfer eineö mirflid) granimatifd)en G'imftfitctionötccfed :
35er £err SJl.. finb, fyaben :c. gefüfjnt werben fann. $8epfplele
182 <5t ©0
beg fltfftgiert«! fl. Is f-, hat f-?, fan' f- obCt bän f-?, bäbm f-
ober liam f • ? fft fje, ^at fle , fmb fte, tjaien fte? H* S-, wia S-,
gol' S-! Ha' nS", wia nS-, gol' nS'! fa fi', fie ffd>, G f-, fte fie.
®. ©ramm. 723. 727. ©ebon in ber a. ©p. geben bie »ergebenen
formen flu, fia jc. a(* ©uffira in tonlofe fa, fe über, Otfr. l.
20. 7; i. 28. 20. 26. 32 k. © l , fubftantlolerter 2tuöbr«cC für
ein QBcfen weiblichen, wie Sr mdnnlldjen ©efcblecb«. ©ebon Diut.
III. 2ii. 27 ©i, (5r. örtolpb fagt: „Unter bem Äraut (Aristologia,
Jpolmur^) ift eine fo, ba$ anber ere." ©o aueb (üonr. ». «D?egen=
berg passim. Der SS-mar, SimfcT, baß Si-maui, fcberjbafte 93e=
nennnng fowobi etneä (Sbemanntf ber unter bem «Pantoffel ftebt, al$
and) feiner (Sljebdlfte. S3etbe jufammen ftetten St. Simon und Er-
wei' (©fc Sttann ttnb @r 2Belb) r>or.
„dt belpt ©im an, ber guete ©fpan,
©ie tbuet oft mit ibm raufen." din neweä ©fang, 1637.
23rgt. ©ramm. ©. 521. ,,TJxorem quare locupletem ducere nolim,
quaeritis, uxori nubero nolo meae. %$ roll fain ©ütnon fiaben."
Sloer.tin ©ramm. 8ta ©t. ©fmon* £ag fott ja fein Wann feinem
2Beib!citt wlberfprecben. Cin Jppferlctter beijlt wol: a bughlots
Simanl (>2infpielung auf ©omon von Gprene in ber spaffiontfgefebiebte).
2> fi (?grcbt. fc&Ö, «Wleöbacb, SBeU&elm), e*. ©i U, fi ift, ti ift:
Si is da1 Her, eö ift ber £err. Si rengk', e$ regnet. Si wia'd
fchoi\ e3 wirb fdjon. Si kimp' o~ YVeda', t$ fommt ein SBetter.
Si gi'lt inera' guade Leud, was fcblimme, ei gibt tnel)t gute alt
fcblimme 2eute. Si bedeut-t nicks, eö bebeutet niebtö, bat ntdjtä
auf fidj. Miacb frat fi, mtcb freuet eö. ttmgefebrt fagt ber Unter=
lanber is, os für fi (fte). ©feb L 2b. ©. 121. Slllgemefn: fi f-,
ei fte: Wenn fi f* friart, wenn ei fie friert, fi f-, ei e*: lots
tuat \i ['•. Sa fi', ei ftcb: Da bat fa fi' g-ändact, ba bat ei ftcb,
gednbert. fota k& fa fi' bcfi'a'n, je£t fann ei ftcb. beffern.
fo (fo, l)ie unb ba fou, o.pf. fua, tonlos fa), wie l)d)b., (a. ©p. fo,
agf. f»a, 1*1. fod, f»o, fo, gotb. fva, wornacb fo eine (Jontraction
febeint). ©ewobnlicb wirb a oorgefe^t, welcbe^, wenn eö niebt etwa
auö einem unbetonten al entfpringt, febwer ju beuten ift. 211$ »er=
ftdrlenbe Afformantia werben naebgefe^t: -tl, -dl, .1; -fl, -fn. —
Uifl blefeä in ber 58ebeutuug sie, ita. Die formen folTl, foffn er=
imtern an ba$-a. fu<? ita, etwa au$ fofo. D«$ naebgefe^te da
unb ba^ jdrtlicbere dala gibt meift ben begriff: fo reebt, fo wol)l,
afoda, ofodalo. 2ßal>rfcbcinlicb gebort btefe Sornt ju bem alfob,
fobleicb, bat im lsten^abrb- ganj gewobnlicb fft ftatt alfo, foleieb
(foleb). ©. fob. fo, alö meift übcrflüffige Gonftructlontfpartlfel,
wie ber, bicr i>a6, ba; mancbmal ftatt aber. Kaa' Menfcii fo will
mo* üicks gobm, tolc man fonfe aud) fagt: fein 90?enfcb, bet will
tnlt niebtt' geben. Vor alln und fo nierkts auf enk salba' fchö™
auf! 1 rrär gern aus'ganga', fo bät6 aba' renga" müalln. Hat
©0 185
älls auf c3m gwart-t, no" fo is or abac net 'kema\ „Die ^ep=
fcrtfcben mepnten, er (ber pon ibnen in ber Gngeldburg fcclagerte
^abft (Kernen*) fehlere autf, Selb 31t fammeln (bamlt er tönen bat
göfegelb jablen fönne), fo bewarb et fid) umb bulff unb fncgjjpolf."
J£lit. ber pon grunbäberg. fo, efö,, obnebfn, ebne blefL Aus
diar wird afo nicks. Schlag s zfam, as is a'fo nicks nutz.
Ge glei' mit miar, I ge 3 fo den nemlinga" Weg. Des derf mac
net liaftV, ms" kriagts afo gnua'. fo, ali Oxelatioum für alle
©enera nnb jiablen, im 25ialert unüblid), unb bureb wo erfcfjt. fo,
afo, ali Ijinweifenbctf Adv. ift in ber lebenbigen [Rebe betf gemeinen
Wannet, bem fein ©efül)l fagt, wo er bepm Jporer obnebin biefelbe
innere 2lnfchauung porautffefjen bürfe, ein furjer prägnanter 0?eprd=
fentant für 23iele$, tvaä ber ©ebilbetcre burdj eigene beftimmte 2Borte
unb ©dfee auefübren ju muffen glaubt. fo, afo, einem Verb.
Subst. ober Adj. »orgefefjt, nnb mebr betont ali biefeg, aetdjnet in
gutem ober fd)limmem ©fnne autf. k>a häb I a fo glacht, gwaa"t etc.,
b. b. fO febr. Soä' Menfch, afo a~ Spitzbuo', pl. : So Leut,
So Spitzbuabm , mit So Leuten ete. fo guat, afo fehlecht.
35le «Bcrbinbung fooil (fof-1, fcf-l) nimmt im oftl. D.£. felbft bie
SBebeutung blefe* einfachen fo an. Sof-1 guad, fof-1 fehlecht,
fof-1 grous, fof-1 klaa\ $>rgt. Pil. fogetatl, fotan (fotta",
fetta~, fttla, a~ fettana'), ali Adj. für foleb. (23rgl. L £h. 445).
©oTd), ain föleb ainer, e, eji (a~ ffl'ana", a~ faVane, a" fala's —
a~ fe'chano', o fe'chane, o" fe'dtiTs), ipie b#b. folch, (a. ©. f0 = ll'b/
fu-ltl), UU falit -x, fit fr, gotb. fpa = teif -i, agf. perfekt
fp'ilc, eHgl. auf bapr. Lanier mit aufgeworfnem l, fud), febott.
fic, aber aud) noeb fa-lit; prgl. II. £&. ®. 427).
2Ufo (alfo, äifo, äifa), wie bd)i)., f. I. £. ©. 50. ©onberbar
aber, bafi in ber Jormel alfo ganjer, alfo toter unb brgl. an
pielen Orten a'fo, in ber £>.*pf. regelmäßig aaTo gebort wirb, wai
er)ct auf anfo benn auf alfo fübrt. 2im Oicgen fagt man fogar
nsTfo ganza'. gur unfer tili (abgefurjteä alfo) bat bie a. ©p.
bloä fo, ober fofo, fofa, fofe. fo ofto fo, fo oftalS, gl. a. 478.
fofo, aU (wie), a. 159. 327 et passim. @o uuer, fo uuaj,
fo uueä, fo uueme ic, fo uueliber, fo uuebar, fo uuar,
fo uuanne mit unb obne nod? barauf folgenbetf fo, beijjt: »per,
wai, wejfen jc. immer. SMefeä porgcfefjte fo in f verfürjt gebt
aud) butd) bic mittlere Bett berab. 9to* im 14t™, fetbft 15ta|Sffci*
fünben fid) bduftge fwer, fwaj, fwie jc. ein fo (tvenn ttiebt fam,
tv. m. f.) fetjetnt aucl) einjuteiten ben altern !8etl)eiirungft'piuc(): femiract,
famiraot, (emmirgot, fammiraot! (weteben bei baprifdje frtrioa
^einrtd)X, ber md) U)\n ißenauntc, gerne im 9J?unt>e aefiii;rt l;at)cu muß).
WIM mödjte fie eradtijen: fo mir 90t l)elfe; Gl. i. 244 ift nad) ben
»erfd)iebnen Quellen bat per s«l»tem tunm (Reg. II. 11. n) acaeben bare!)
„fo l>e(fe mit bin t;ufbi, unb bnrd? fo mir bin l)utbt,'' ^i<> ba3 per
184 <&ab <&aub
solutem Pharaonis (Gen. 42. 15) burd) „fetmir, ftemmir, fo mir,
fem mir beö dmninge* f)Mbi," 245 baö per salutem animae tuae (Reg.
II. 14. 19) tmrct) „ftemmir bin rtp." £üut. III. 65 fjeifjt es „fetftir
bin lip," n>o bie eigentlichen aseftanbtfjeitc verftccft genug finb, (fo rieb
mir, bir?). „So mer goß ptut! @o mir bie fünf «Zßunben1."
SReimcfjrpn. be» HppenjeU. Kriege* 8. 26. „Smn mir got enb ber
teivfef f> e r f , alfo f>ab id> fein nit getan." Cgm. 632. f- i4.b „(?$ ift
mar, fammer unfer f)err got." Cgm. 7H26. „@ a m mir aber ettiu
miniu erei" beteuert ber £al)n in bec $abel 2Utb. IS. III. 231. „gam
mir baj [)ei(ige üeM." ©rimrn fK.2(. 279; cf. 895 unb Oramm. III. 245.
3^etl)e: ©ab, feb, ic;
25er ©«bei (Sabl), a) role b<bb- (ein neuerer, In ber d. 6p. meinet
2£lffen* nld)t porfommenber tedjnlföer 3luäbrucf , fpan. sablc, fremj.
sabre, f(atp. sabla, ungar. szablya, unb permutblicb In umgefebrtcr
9?f<btung bureb Europa getpanbert). „Da frieren f einem ba$ Defret,
bafl man Decbant ift, Metben einem be»m ©abel auf, nlr pon
juribus episcopalibus ju überleben." <8uct/er f. 2B- IV. 249. b) Im
©cberj: 53etrnnfenbeit, Kauf*.
S)er ©aben, (a. ©p.) 2lrt feiner ungefärbter Eeinroanb; roeibllcbeg
Älelbungäftüci barau^. „@r perfnalt ir ben faben, baj bembe unb
ten battffein." Aaifer <£t)t. Ol. @p. faban, fabon, fabun
sindon, byssus, theristrum, lintcolum mit bem Adj. faben in
byssinus ben £>tfr. £at. gl- passim. gotb- faban, oiw$<äi>. 2)fc
fpanlfdje säbana (£eintucb, 2lltartucb) mit bem 25lm. sabanilla (je=
bcö flehte ©tütf Sinnen) rolrb n>ol nld?t fo faft ein gotblfcbe* Über=
blelbfel fepn, al$ famt ben beutfeben formen ju bem Sabänum einiger
fputerer Olomer (f. ©djeHer h. v.) geboren, tpetcbeä ber Ootbe Sftbor
felbft für ein gricd)lf<beä 2Bort bält. 3m 9teugr. gilt oaßapov für
SCobtenbemb. -3u weit liegt ab ber baprlfcbe Schabac, ro. m. f.
abeln(Sawei" -u), ©ablna. £d)@. OBrgl. ©ramm. 262). Olnber=
rodrtö ift bie 2>erfurjung Wina, WinaJ beliebt,
über, adj., a) wie bdjb. (a. ©p. fübarl, fübrl, £at. 46. 155 —
bat negative unfupar, gl. a. 554, i. 412 — nbrf. füper, agf.
fr>fer, febroeij. füfer). b) (con menfcbllcber Selbeägeftalt) rooblge--
btlbet, bi'ibfd), fd)6n. a~ faubara' Bua'. 0" fauba's Deanl, &
täuWs Leut. „2)le fc üb er lief)" im ©inne pon La Belle In einem
«Mnrielfcb bei Jperjogä gubroig pon SSapern. Cgm. 810. f. 37. 2>a*
oft irenifeb gebrauchte Adj. fauber wirb Im ©cberj, alg ob e^ au<
©an unb 58 er (f. b. SB.) jufammengefeßt roärc, auögefprocbeu.
2Uä Adv. entfprl(b.t e^ in biefem ©inn ben cbenfo penpenbeten nett
I)übfd), btap. Da wird faubo' nichs draus. Haft mi' fchcT
fauba Jitz-n laffn. „Sie ift baj fo aln cluger gefeHe, n>le b«t "
©eb ©ib 185
ben fo faub er gelallt/' Cgm. 525. f. 207. Sie ©du ber e,
©du bem, a) bie ©auberfeit, b) bic förpcrltdie ©djonbelt. D-
Säubare tuat iar weidar et v;l, fic ijt eben nid)t befonberd fd)6n,
(cfr. gl. i. 101 fuprf venustas). c) bic 9?ttCt>geburt. Gl. a. 274.
294 fter)t auf bem Subst. sordes bie blofe ftorm unfupar (ftatt,
roie a. HO/ i- 101, unfubri). fduberu, a) »ptc b*b. (gl. i.
454.' fuparatl tergere, £at.: fubtren mundare), b) ftd) f.,
pom 93fel) : bie Nachgeburt ablegen; eljm. and) pom 9J?eufd)en. Cgm.
592. f. 35.b Unfdubern, («p. dftr. 26 1) perunrelntgen, gl. i. 42
unfubran fbedare. ®er ©duberer i« ber 9)?üble, 9irt ©teb
für bte .ftlepen, bie au$ bem 58eutel in ben «Borfajten fallen.
®t. ©ebalb, e&maliger Jpauptbeiliger unb Notbbetfer ber Nürnberger,
beffen 2ßunbertl)aten au$ einer ntebt fein' alten .öanbfcbrlft ber bortigen
©ebatbtflrcbe, in welker er raftet, abgebrueft finb in 3. Q>l)ri|topr)
ffiagenfeil* Civitas Norimbergensis p. 1697 ®. 37 — 54. gr beijJt
nad) ber gemeinen örtlichen Sluäfpracbe Seiboi. Xxnbex baö fcbcrjbaft?
SBerb feibaln, in gemein nürnberg. Sfliunbart fprerf)en. eine 2Bieber«
berftellung biefeö permutbtid) latinifierten Namenä ift um fo mltflfdjer,
&14 bie Jpagiograpben niebt einmal über bat? ^aterlanb bei 2lpoftelä
einig (Inb. Nad) ber Nürnb. 21u$fprad)e fcbelnen ju bcrütfftd)tlgen
ber fonft porfommenbe Name ©etbotb („©eibeltftorf," ©ei=
boltborf rool @tgebolte$borf, in ». gangtf Reg. ad 1149) ober
autb ber alte Name ©tgi=n>alt, UL ®tg = palbi.
©ebaftian, gevoobnlicb in Waftl umbeguemt, febrodb. Bafriau , Bn/ii.
(£6 würben in Otegcnäburg am <$ab. unb ©ebaftian tag „8 Jtopf neuen
ftranfempein ab ©t. ©ebaftianä ^)fepl getrunfeu." ©em. Dieg.
Qi)t. IV. 382 ad 1520. „?(uö 93a'»erti tverben «pfeif aefüDrt, ia beine
£irnfd)af mit berüQrt; Die fold;e Pfeiler tragen, a\ä)ti nad) ber «pefte
fragen." QSanib. ©efanab. v. 1707, Sieb auf ©t. ©ebaftian.
£>a$ ©ib, roie b*b. ©ieb (a. @p. fip, agf. fife, nbrf. fef, fepe).
di i|t, alä fetner, »on ber (Rettern, n>. m. f., unterfebfeben. 3)a$
J?drftb, gl. a. 829, o. 143, tjarfepl), o. 313, „sedacium"
(fpan. cedazo), „capisterium" fommt noeb öfter unter ber ftorm
ödftb, bafib, \ oc. p. 1419 t)dftb por. Der ©iber, ©tberer,
©tbler, tplrjb. ©ibner, ©lebmacber. fiben verb., gerne burefc
fden unb r eitern erfei?t. Ob bat allgdulfcbe ftb^feltfam
(duüerfr unltttig, unertrdgtid}) bfeber ober jum pabttport fiben ge=
bore, fter) icb an.
Sie ©ib.- ber, (3nn) bie Jf>eibelbeere; ben £ofer @et = bcr.
fiben (übm, limm), adv. , roie bd)b. fiebert (a. @p. ftbun, gotlj.
fibun, agf. feofon, itil. ffo). Adj. n. ftbenc (fime, o.pf. fimo,
f. ©ramm. 231). 9J.2I.: Über fiben roerffen, vomitare.
„53ep ben ©afrerepen fußen fid) bic 2:6d}ter unb jungfrdrplin ber=
ma^en an, bafj fte über fiben roerffen (btä beipt aber ein jung.
frarotrunceieln!) unb fambt ber Butter auf offner ©äffen unb «pidijen
186 ©arf>
büfjblafj »oll & e t u m ft 6 r 1 1 c n." «Ulbcrtinö ©uemau 475. „Sillei übet
ft bette roetffen, »vatf im £cib Ift." ©effetben überfe^tet Guevara.
2>er ©ibenf (Sibmt, Sibot), ber ft'cbente, namentlld) ber fl £ag
nacb ber S3epfef?ung einet perftorbenen tyerfon, au tpelcbem ebmal*
ber jroetre •©otteebienft für fle gebalten au roerben pflegte; biefet
aroefre ©eelcngottetfbienft uberbaupt, ntenn et aud? (wie meiften*)
nf*t e*en am (iebenten Xag flatt Ijat. (93rgL S)tct# tgft). ,,©lben=
bet l)UOtt, gerum." Voc. ». 1419. 2)et ©ibnet (Sibma*),
a) bie ©ieben, bat Jablaeldjen. b) 9ftunaftütf pon circa a°. 1506,
7 (febtpatie) «Pfenninge ober 2 (bamalige) Äteujet geltenb. Ottan
nannte biefet ©tuet: aud? ©rofc&leln. Sott 93?ä.Oi. L 112. 121.
c) (ßranf.) bitter bet geroöbnltcb. in ber Jabt fteben aufgehellten ge=
fdjroornen ©adwetftanbiqen in 33au--, 'Slut-, ©tenj^ ic. SBeftcbtigung^
gegenftanben einet ©emelnbe „Die ®cmeinb = ©ibnet etneä Dttä
tjetftetntn unb matfen bie ©utet ab." Sßitjb. 23erorb. ». 1753.
«Brgl. MB. XXII. 548 ad 1367. 2)te ©tbncrep, bat Kollegium
bet ©tbner, j. 93. in ifteuftabt an bet 2lifö (1745). 35er ®ibner=
gang, jäbrlicbe 33eftd}tigun« fämmtltd)er «Warfen einet ftlur burd) bie
©ibencr in corpore. 3m b. 2B. nennt man einen, ber ftd) gat
flug bünft, fibengefebeib (fimglcbeid). einen übetfagen mit
fiben obet ibn übetfibenen (a. 9ied>ttfp.) il)n mit (leben Jeugen
überreifen. MB. III. 212. daboljbad). &erorb. ». 1438. ©tben
9?acbt, (a. ©p.) role mir jc$t fagen adjt Sag, f. Watit. „©iben^
jeit/ lotus sativn, trifoliuin odoratum." Voc. tf. 1618. %n einem
«Dolf^llcb (©djnitterlieb) 3n»brucf 1646 „bie © ibc ng ei e tten,
trifolium orloratum." Qi {fr baä trifolium inelitotus cocrulca L.,
tpeld)etf in ber ©dnvefa mit jut Sßereltung bei ©cbabaiget^ pettpenbet
rolrb. ftbenaeben(fiba^ze"hha'). Der ©ibenaebner (Sib^zena*),
gj?ünaflütf im 9?ennrucvtl) pon 17 Äreujcrn, pon circa a°. 1660 an
übti*. Sori9Hj.0i.in. 306. 3e$t nur mebr atf SRarttät obet <&d>afc
gelb potfommenb. „Der ©tebjeljnfujj" (33. p. SHoll), (Jtbptelfufj,
Julus terrestris L. ©ibenatg (hbaz-g).
Olet^e: (Bad), fedj, :c.
(SStgl. ©ab, feb, k.)
Die ©ad), pl. ©ad)Cn (Sachan, Sacho", o.pf. Sacling), Wie t)<t)b.
©acbe, nemlid) a) causa, Slngclcgcnbelt, affairc, Jfpanbel, ©treltfad>e,
Urfadje (ein mebr auf baö Keben unb Denfen gebenbet 53egrlff>.
b) res, Ding (in allgemeinem unb materieller foioobi alg geiftlger
33eaiebung).
"Die 93tbeutung a), ol)ue 3»pcifel bie frühere, tfr bie gctpo&nlicbfre
be* alten f a t) f> a , pl. fabba (£>tft., 1£<xt., gl. pass.) causa, verbum
(gl. i. 274. 283. 284. 306. 308), lis , querela, agf. faen, engl.
©ad? 187
f«fe, itU f6f, fcbrceb. faf, nbrb. fafe. 9cebcn fal?&a beilegt In
ber a. ©p. eine #orm fecd?ca, feebfrt, fed?a Ms, rixa, querela,
»pfe im 2tgf. neben (acu lis ein fecce rixa, proeläam, bellum.
2)ie J">ofmarr${?erren mafUcn fid> an, ju rfcfcten „umb «l( fad?,
dn umb bte brep fad), ble an ben (eib gen" (Wotnunft, 9iaub mit
£obfd?lag). „3d? finb fein fad? (®d?ulb) an blfem menfdjcn," fagt
yilatui. Cgm. 138. f. 08. „<£t finb alnbleff fad? (Urfadjen), bar--
umb man nid?t (jur Slber) tajjen fd?o&\" Cgm. si7. f. 64. „®6
gefd?id?t nid?t$ auf ber erb an fad?." Cgm. 607. fol. 174. „23 on
fad? roeden," wie bat franj. pour cause. Cgm. 1352. f. 40.
91.21.: Des hat fei* Sach , bat I?at feilte «Befouberbclten, Jpinber^
niffe, ©cbtPierlgfeiten, 9Sortl?ef(e. Des hat tat»* Sach, bat fcinbert
nid?t, b«t niebtö auf fid). Des is o* Sach, bat f ft ein verbrleplicber
Umftanb, Jpanbcl. £ber nod? rue&r crclamath»: Is des y* Sadi!
San' des Sachon! „£u fad?&aftig ©cd?, obne triftigen ©runb."
faljb.=bapr. tytocetfär. „%# ©ad?/ bafj... si, quod si." atvent.
©ramm. Ilist. Fris. II. II. 312. Is Sach, das d* net magft (int
ftalle, ba$ b\x nfd?t l»tu*ft). dt fep <Ba&i, et tvdr benn ©ad?,
(b. 2B.) efach, me*-fach, eS fet) benn, et ivdre benn ber ftafl, bafj . . .
efach , er ham net (im $all er niebt fdme). 2)a i|'t ntd?t mel?r ju
l?elfeit/ me*-fach, os war gle' dar Arm ä'gnumma* (außer, et
würbe gleld? ber 2lrm abgenommen). !£>ie Urfad?, causa, wofür
urfprüngltd? bat einfache faf?b« <*<tlt. Slbperblalffd? fagt man:
urfad?, urfad?en, baj?..., urfad? beffen, weit..., betfweaen,
weil; cfr. engl, „for Ü)ii fafc." ©ollte etwa bat Hot alt tyrdpo:-
fitltm ftebenbe ur (aut) mit fal?ba jufammengcroadjfcn fepu. 3>od)
ftetjt fd?on MM. 45 urfad? ah* Subst. urfadjen, verb. , \?cr=
anlaffen. „23lr baben ft'e aud? baju niebt 0 cur fad? et." 2)lc enb=
lid>e tlrfad?e i?6rte nid?t auf, roiercobl bie urfacbenbe ©ad?e mochte
aufboren." Ar. £l?M. X. 214, XI. 312.
3n ber 93eb. b) ftebt fdjon gl. a. 308. 315 fa()f?a res, „fenul?t
faböono"' abundantia reruni j cfr. MM. 22. 43 — 45. 105.
@o ift ja aud? bat eben fo materielle fpan., itab, franj. cosa,
chosc a\xt causa gcfloffcn. 3m ©aljbttrgifd?en nennt man jene
Jpoljtbelle in ben J?od? = unb ®d?tparjrodlbern , roeldje bttrd? Vertrag
»Ott ben an 93at?em überlaffencn ^Salbungen ben anllcaeubcit 3>'~
lanbetn ju ibrer 9(0tl)burft jugctbetlt finb — ^ off ad? en. (Jpbtt. 929).
MB. IV. 888 ad an. n?75 unb 291 ad 1075 fontmr, neben curtis
uttb mansus, boffad?a cor. XXIII. 25. 100. 108 ftebt ,Mt, bofftatt,
I? of fad?e.... ftojjet an 9t. bet ©d?uncri? boffad?e." (airgl.
©rimm 9?.2l. 519 9Jote). Werftvürblg gilt tu *|.<8. bei?m gem. Wann
©ad), rcenn et ©üter, S?<xut uttb ^»of, ©clb unb @ut bejeldjnet,
al^ Neutr. Wenn da' Vada' flirbt, übo'nimt da' Su* des ganr.
Sach. 35fefe$ Neutr. fear tnbejfcn aud) fonfl ftatt, n?o e^ gerolffcr^
ma§en beu ©inn eiltet eollcctltmme' etbdlt. ibim (raunte) des Sach
188 ©ad>
zfam, des da aufm Bod'n lcit (liegt). Da hält dei" Sach (beinen
Sttjetl), las ma[ des mei\ I bett (bete), arbat (arbeite) meP
Sach (fo viel mit juftel)t), lua an andara' des fei'! SJJfatt t)bxt
(lud) IDOl des Sachon, des Sacho~s. 3m geuerbud) Ms. ». 1591
l)eijjt es: „©o ift all @ad)eu vergebeng — ei wäre ban ©ad)en/'
roo man fid) ©aefren alfS alten Gen., gleid)fam W rerum, benfen
möd)te. Sach gnua'! fyabcn berlommlict; bie ^odjjeitgdfte in rufen
auf bie Geremonienfragc beö 9ßirtl>cö , ob genug ju effen unb ju
rrinlcn aufgefegt tvoroen fep. o" ganz-s Sach ober sC ganze
Sach! (mit bem £on auf Sach) eine ganje 9)?enge. on ITfach,
(2tllgdu) eine Äletnigfeit. 2>? ©ad) ift bem b. Dbertänber, nrie
be ©acha bem ^irtenvolf ber Sette-Comuni, fein 23lel). Oluf
ähnliche 2ßelfe beliit ei bem ©cbipetjerhirten 2Baar, bem ©panier
reß, ganado. 23rgl. a. bai agf. ceap.
fachen, „causare," Voc. p. 1115, »pol ali causari (ftreiten,
flagen, litigare) jn oerfreben, (a. ©p. fabt)an, praet. fuob,
partic. gafadjatt litigare, objurgare , queri , increpare , gl. a.
181. 189. 326. 406. 469, i. 897. 943, &ero 23, agf. facan rixare,
ÜU fttfa arguere, gctl). fafan, praet. fof, partic. fafan =6
arguere, increpare). Der © a d) e r , © ä d) e r , @elbfad)er,
Hauptfächer litigans, befonberd ber @elbft = ober Jpauptbetbeflfgte
in einem ©treltbanbcl, ben Bürgen, Slntpdlben, sßorfprcchen gegenüber.
„2Bir, bie «Verbürgen mit fampt bem © e d) c t." MB. XXV. 374.
9tef.--®er..-0rb. p. 1588. Sri-. IV. Sit. gftbl. XI. 284. „Die Oiömer
erwürgten bie J? aup t f a d> er" (bie Jpauptfcbulblgen, He {Kabelt
fubrer). 2lo. <2l)r. 166. „Der atmeebtig got, ali er ber erfc urfprung
unb f a d) e r ift aller einfluije in bifer roelt." Cgm. 276. fol. 66.a
Der SStberfacbcr, 2Biberfdd>er, im Voc. Melber unb im 33uch
ber 2ßeifen v. 1485 nod): ber 2ßi ber fach, bei ffilberfacben,
ber ©egner, adversarius, (MM. 56 uuibarfadjo, cf. in ber lex
sal. 53 gafacblo, gletdtfam conlitigans). Daju gab eä ein 23erb
uuibarfal)l)ait, recusare, officerc, gl. a. 135. 426. 179, i. 872,
unb unfer llturglfdjetf: id) tpfberfagc bem bofen ^einb , ift
n»ol barauS cntfteüt. Dlefetbc 2lbrcnuntiatton heipt Dfut. n. 281 :
il> f er fache ben ttufet, in ber Üpünifcben Formel v. 713 (MM. 66):
cc forfad)o btabolae, von bem bep Äero, £tfr., Zax., gl. a. 171.
387 »orfommetiben farfabban, forfabban (verldugnen, ablauge
nen), gl- >• 1112 „furifabbu mil) abrenuntio."
befad)en, (d. ©p.) unterhalten, pflegen, beforgen. „9)?lt bem
halben $)fb. dn. fol ber djufter bah liedjt je ©ant Slfren capell b e-
facben." MB. XXII. 311 ad 1350. ,,©id) mit (einem ©ut) be^
fachen unb beforgen." MB. XXIII. 185 ad 1556. ,,©icb (ben ber
©aljarbelt) be fachen," babev ernähren, fortbringen. llrf. 0. 1314
ben ßurj Cfterrefd) unter ft'ribtid) b. ©*. 464. „Der fein Hui «vol
rcolle befacben." Cgm. 713. f. 25. 158. 3n ber .ftalfeicbronlf bis
4250 frebt: „fr futt cj anber* fad^en (anorbnen, disponere) unb
e(>ainen &elrat mad)en."
fallen (faacha", o.pf. faichng), bettf vol^ublldjere 3Q3ort für pfffen
(gl. a. 524. 569 fefd)0, i. 657 felÖU mingo, i. 1162 feid)fnbcn
mingentem sc. ad parietem, Reg. I. 25). 3m Ö.2. f ft ^ ld) Jtt)elfle,
ob in 55ejug auf tiefe 3Mbel|telIe , Saochor ein wcradbtlic^ct Qlutfbrucf
für 9)?anin1pcrfon überbaupt, wie, allgemein, Saabb-Tafclm für
2ßeib^perfon. a"" lioufclifertiga' Saacha', o" HouhMaaeha', ein
l)0d)mütl)igcr 9)?enfd). Fei" luftige Tanz-, fünft faabb I cnls nida'!
ruft bep W. ©türm ein übermütfjigfröblidter 'ianjer ben Wuft'canten
JU. $lg.! os faaebt, hat glaocbt, C(J regnet ttt ©troitmi. faahn-
näs, tropfnaß. s Bluat faaebt raus, is raus g faaebt, ftromt
mit Jpcftlgfeit bervor. $er ©aid) (Saohb), bie <pifl"e, ber Urin;
fd)led)teg, nid)t I)intün0tfd> frlfcbeö @etranf. „2Befd)Ct fraiwen ir fhwb
vergangen i|t, bic fot trinefen ben faid) von ainer gaitf." Cgm. 240.
fol. 256.b ®er $alt = @ald), dysuria, Jparmvinbe. Voc. ». 1618,
„Daß netv 2}lcr gern .£>ariwtnbt unb falten © a i d) verurfadjt."
Dr. gtffnberer. 15er ©au = ©ald>, (fdjevjtvclfe) gefdjldngelte filnfe.
2)a$ ®efald)ad), Urin, „Tihn fpangrün vnb gefaldjad)."
Cgm. 246. f. 174. 2)atf ©aiebet, H%U „Spaxm ober ©aldjet."
Voc. p. 1482. Daä @ald) = blüemteitt (Saahh-Meaml), leontodon
taraxaeum. ®ie © a i d) = Ä a d) e i , 9(ad)ttopf. faid) = n>atm,
(von ©etrdnfen) fet)Icvt)aft warm. faidiclu (feachaln), nad) <pi|Te
rledjeu. Der 93cttfaid>et, a) cig., 1») bic ©ecle im ^cberfief,
c) ivatf von ber roetpen (Hube fammt bem Ätaut ivcggefcfynftten tvltb.
Said), (0.*pf.) ©d)llf, ©umpfgratf, carex. 5Uif Saahh ober ©djioten
im «ffielljer baben bie @eier ($?6»en) ibre 9cefrer. 23rgl. , wenn ja
meine 3luffaffung richtig Ifr, ©aber unb batf agf. feie, gl. i. 192,
fonjt fecg, engl, febge carex, gladiolus.
fiel) (li\ fe'), tvlc l)d)b., f. ®r«mm. 73,s. 739. Wellt in «Kerblnbung
mit ^eutralverben, fagt man auf ttal. 2Belfe j. Sß.: Kärt-lt fi'
iiicks.> wirb niebt .ftarte gefplelt? HePt tanzt fi' nicks, beute rolrb
nlcfet getanjt. Da lireuzs't fi' niclis, ba »wirb nid)t nad) Äreujem
gebanbelt. 3« ben 3»gol(h keimen v. 1562, wie in früberu Dld)-
tungen baben bie Verba neutra ebenfalls gerne bfef*>3 fid) jum
©efolge. „(St fprad) fid), fie fiarb fid), er antroort fid), er eilet
fid), er fam fid) u. f. f." ©anj entfpredienb ift baö „geng tmu,
fat imu" ic. im saltfäd)fif^e« biefem „gleng fid), faf fid)" :c.,
roeldjeö fid) bemuad) alö Dat. ju faffen. (©onberbar Ift itatianö
fll) = UUet, f l f> = It W C « IC. ; fil) = UUaj aliquis, aliquid, fU)=
uuanne, aliquand«., fib-nneliber, fl&l)--iu = uuelll)er irgenb
cln(er). Sürfid) (-u), l) int er fid) (-uu) (fiirschT, hintDcschi),
üovnsdrtö , rudlüdrt^. I ge, du gelt, er get, miar f,enga~ etc.
fürsche, hintasche. I li.V's Aa'malaa's fiirsche und hintarsclie.
itberfid), unter fid) (üb^sche , untacscbe) , nad) oben , nad)
190 <&\<i) ©tecfy
unten gefebrt. „Die Sieb gebt unbetffd) (oon Spbf>etn $u 9lte
bem), nld)t üb er ficb."
Die Siegel/ wie b*b. (a. ©p. f t öö if a# gen. un, £af. 76, agf.
ficel). Der ©tdjeüing, (Jpug. t>. Sfcrimberg) fo »tel man mit
ber ©Icbel auf einmal abfebneibet, gl. o. fidKltng manipulus.
5ßrgL Spätling, roelcfecö nad) btefer Analogie eber alö Gabelung
von 9iäbel ju nehmen. Die ©idjelbenfe, baö ©idjelbenfenb,
©cbmautf nad) vollenbcter #rnte. ,,©o bet mlfc elngcfalgt tfl, fo
»ettrinfen ble blern bie aabcl, bcäglelcfoen bic ©td)el, fo
man abgefdniitten bat." ©d)eirer Dlenftorb, w. 1 500. (Cgm. 698. f. 45).
fted) (Hoch, o.pf. feicli) , wie l)d)b., b. b. mit einet langwierigen,
unljellbaren .Kränkelt ober Jtranllicbfeit bebaftet (a. @p. fiub/ fiob,
agf. feoc, engl, feef, ist. fluf, fefeweb. fiuf, gotb. ftufstf,
franf überbaupt). bettfiach, bettlägerig (pettifiubber paralyticus,
£at. 22, gl. I 171). felbffed) unb funberflccb, d« @p. mit
einem unbellbaren, ft'dt? mittbeltenbcn Übel bebaftet, unb in abge^
fonberten Äranfenanftalten Unterbalten, (Voc. ». 1618) leprosus.
Die 2USfled)en in ©em. 5Keg. Sbr. 462 ad 1506 werben wol eben
fo, unb ntd)t als aujser ber ©tabt wo&nbafte tfranfe ju nehmen fepn,
fallS nid)t bat alte üjfubtl, gl. i. 153. 588. 462 dysenteria, ju
bebenfe» tft- Deägleldten bic „armen ganbfledjen" ber ipofredm.
0. 1558 in 2üftr. 33tr. III. 102. ©0 batte bie a. ©p. ble 2lbjectl»a:
manobflob, lunaticus, Xat. 22. uuajjarffob, bydropicus,
£at. 110, gl. a. 41, i. 494. ftigürlid) braucht ©elbamer Slbjectloe
wie btuetfled), blutgierig, erenffecb, ambitiosus, gallfted),
gelbffecb, fpilfled), fonft g.-, %.-, fp.-füd)tlg. 9<ad) ©ramm.
830. 834 wirb ber @led>, mit bem Fem. ble ©iecfefnn, aud) ali
Subst. genommen. „Die 9J?annen = ©ie<ben, tle ftrauen-
@fed)en" (männlidjen , weiblldjen ©.). Slmberg. 2lft. ». 1380.
©tatt: ble ©ledje (a. @p. flub&l, Dtfr. L 457) bat ft'd> bie mebr
b*b. fiotm @eud>e erbalten. 3Srgl. ©ramm. 921 y. aud) fo*en
unb @ud)t. fteebig, valetudinarius. Voc. ». 1618. Der ©ted):
QJaßen, (b. *2ß.) ©cblmpfbenennung eines Ätdnfllcben. Da$ ©ted)-
betr. DaS @ted?bau$, ©ledjenbau*, 3ewol)nlld)er Seprofenbautf,
unb fetjr verfebieben vom Äranfen&auä (ftbbug nosocomium,
gl. o. 153). Der ©lecbfobel, f. n. £b. ©. 275. Olud) ju @ttau=
blng ad 1392 »orfommenb. greib. ©amml. II. in. HS. Der @tecb=
ntaifter, ©iecbprobfi, 2luffeber einer ©ieebenflube, eines ©ieeben:
banfeS. Der©ied)tag, bcS ©ied? tagen, Aranfbeit. „Den
fallenben ©leefotag baben, mit bem blnfalleubcn @led)tag be-
baftet fepn. 9)?lrafelbüd}leln »on 2Iufflrd)en, 3Ut--öttlng unb brgl.
35eferung bcS ©ied) tagen, orisis. Voc. ». 1429. flecbtaglg,
valetudinarius. Voc. ». 1618. Der, baS ©leebtuem, bie ©Icd?-
beit, namentlid? lepra. \uc j>. 1735. „gln wlp, bl beu roten
fiedjtum («lutftaS) bat gebabt awelf iar." Cgm. 64. f. 50.
<5\ed) <5ofy @uedj> 19 1
fielen, vrb. n. , frdnf lid) fepn , mtbin (a. ©p. f ht D f) c n,
frftutj&en, gl. a. 547, i. 539. 859. 1008, Otft. languere, lan-
guesccre); üblldjer fft focben. befielen, (a. ®p.) franf werben.
„Da* gibt afn foldjen bofen ungefunben öiaud) unb Dunft, batf i:i
9?icmanb# erleiben mag, unb in wem eö f bombt, ber muep be=
ft e t>t>en.>y „3u roem bifer gefttmafö f bombt, ber muep befielen,
»nnb fijan nimmer genefen olm fdnverc fbrannfbaltt." Siorbud?
Ms. r>. 1591. „Überfielen/ morbo affligi, morbo luere intem-
perantiam." Voc. ». 1618. „Der fid) Mft t>erfled)t b-'t, UU&
lang lraud)cr gelegen wat." ftrewb. ©amml. II. 123 ad 1392.
fodjert, vrb. n., fi'ecf) ober rranftld) fet)tt. ,/ülfo fod)t er immer
mer, unj baj er fiarp." Cgm. 99. f. 36. „3a OaltV ft (bic- Staut)
prlunet unb übermalt unb foefct cor lieb." Cgm. 817. f. 215. „(Stilcr;
roerbent ferben unb fod)cn in in felbev unb flctbcnt." „Die naefct ber
djunlf lag mit forgen, mit fodjung plj an b'en morgen." Cgm. 11.
fort-, berumfoeben, fld) abfoeben. Der ©oeber, Wenfd),
ber immer frdnfelt. ©prlcferoort : ber © 0 d> e r überlebt ben
Rottet, ein Äränfelnber, ber fid) s« galten tveip", lebt oft langer
al$ 9J?and)er, ber ftd) auf feine fefte ©efunbbcit juidel herausnimmt,
fodjenb (föchs"d), Iranllfcb, frdnlelnb; laugfam. r>u biß halt o
focba~döc Ding, bey diar get nicks fürfebi !
fod)crn. „Slltctf llnfdjllrt, beflfen giamme nur foebett." €afjb.
Rettung ». 1830.
fueeben (luocha", o.pf. fouchng), role befeb. fuefeen (a. @p. fuobban,
agf. fecan, engl, feef, itl föffa, fd)tveb. fola, gotb- fufjan).
SÜ. ©p. fuodjen etroatf, rote lat. petere, adire. „2ßun unb SBaib,
2Baib unb QBajier fueeben," (bat Sßieb) auf bie (®emeinO 2Bctbe
treiben, 1V1B, XIII. 432. Ar. £&bl. VII. 504. „%lni tage*, «in*
redjten fuodjen/' vor ©erlebt, ju einer @erld)t?fi'feung fommen.
Jpcumann opusc. 138. 157. „Dia cbirlbbun fua&rjan," in fcfe
Älrcbe geben. MM. 20. bc fueeben bat Sllmofen (uad) 3llmofen
geben), Ar. gf)b(. VIll. 393; ben 93luemen (bat 9Slc& auf bie
2Beibe treiben); „ein ©ebirg mit bem Jpoljfeblag" (barauf Jpolj
fefelagen); bie ganbftrafjcn (barauf «Bcrfebr treiben); ein ^ifdjiva^er
(barin ftfdjen). g.O?. ». 1616. Der ©ued?, gewobnlfcber: 95 e=
fuecb, ©efueeb, baS ©eben nad) einer ©aebe, um fle ju nebmen,
ju fammeln ober ju genießen; bat Oiedjt bieju; ber tylafc, wo ju
folgern @nbe bingegangen n>ftb, nameutlid) eitt 2ßeib?plaf5. „®e=
fued) ja ben büd)cru einer librei baben." MB. XXI. 136. „Der
gefud) ju einem prunnen." MB. XX. 44 ad 1387. „2)aj rofr
Bürger von Kroftperd) unb bic Bürger »on 3lltenmarfbt ten ©efud)
an ber Slwe, bie ba lelt enljalb ber £ranm, mit einanber getailt."
„Die 9<icd)elpenmt fol ligen alfo unüefribet je ainem gemainem ©e-
fued)-" MB. IL 233 ad 1342. ,,%a (Jgolftnger velb, bauin bie
von £autlng w, ir <pfud) l)aben./; MB. X. 173. „2Bie {^ jfe irre
192 (&\xtfy
an ibrem SSefud), baf? ffe ben na* ifjrer 9t0tbu«ft nidjt befugen
mögen/' &t. £bbl. E 230. „Vitien ©efuocb, (©ratfplafc) tttden unb
benen." Jpelier^b. 119. „Sie SÖatfcungen ft'nb in 4 <8efud)e (Dlcr
viere) .eingetbeilt." Jpübn. ©aljb- 170. 2)er 9?erlbefued), b«^
©ammeln ber perlen in ben sperlbdcben, ein ©taatäregat. 3nftruct.
f. b. tburf. Jpofcammcr i64o. $er SBlucmbefued) (Blaambfuacb),
ber ^siebtrieb, itai 2Belbe = 3iecbt. Ar. 2bbl. XI. 457. „Sie wwb
unb blnemb befnecfc bei wefterbolfc befuedjen." 9fteicbelb. Chron.
B. 6. IL p. 217. 205. 189. £cr SB a i b f%u e d). £.üi. ü. 1616.
Der ©efued?, juwetlen 93efuecb, (d. ©p.) ber 9?ufjen ober $int
von geliebeuem ©etb. Ötecbtb. v. 1332, 2Btfr. «Str. VII. 87. isc ff.
9iod) ba* reformierte 2«nb=9ied)t ». 1588 fugt Sit. XXXIII. airt. 8:
„®l<b, fol «in peber an ber bejallung be$ werbttf, ben er bingeliben
bat/ benüegen laffen, imb nlemanb von bem anbern apnidjen auff-
fd>afj/ gefued) ober wueeber nemen." A°. 1445 mufi bem 3uben
©ellgmann, wenn eine von Ujm entlcöute Summe nad) einer be=
ftimmten $rt|t nld?t jurüd bejablt ift, „ade woeben rood)enlid)en auf
ainen »eben gulbcn befnnber ain pfeuning ju g efuocb" gegeben wer;
ben. imb. XXIV. 674. eben fo ftebt ber 3ubcnjin$ in »mberger
giften ». 158 1. @efuod), usura. Voc. ». 1429. „Set feaj ftnen
nlbttC gab je gefUOCbe/' qui peeuniam suam non dedit ad usuram.
tyfalt. SSinbb. ßafuarj, commodum. Gl. a. 73. „£)er gefuocbrdr,
usuvailus." Cgm. 619. fol. 353. 357. eingefudjte 2B e r f e/
(roirjb. ©tabtbau^ötb. v. 1767) au bei 9cad)bar$ ganj eigene SWaucr
wlberrevttlid) angelegte ©parren, eingefefetc SBogen ic. erfueefeen,
(d. ©p.) a) (fueben, forbern, eintreiben) „eine ©c&ulb ben bem @elb=
fdmlbncr ober feinen ©üetetn." 2.0i. v. 1616. 264 (gi. a. 76 er=
fuabban, exigere); b) „bie gu'jt bei) jbren J?au*wo^nmtgen,"
§u ben Oirjten inö Jpauö geben. 2.5K. ». 1616. 588; c) (unterfud)en)
,Mz Sammern ju bem gelbtgefcfcojj." ftewrbucfe. 0. 1591. (a. @p. ar --,
\t-, ur = fUObb«n, examinare, scrutari, probare; f. b. folg.)
balmfuecben, a) wie bebb. befmfueben, b) d.@p.cf.II.£b.p.i93.
©wer ben anbern &afmfuod)t cor feiner bautftür natfenr benne
fiben fdjuod) langf , b<x er wefenleicben inne tiT, mit Worten ober mit
roereben, ber gelt bem ridjter V <pfb. vnb EX dn., onb bem, ben er
gebaimfuoebt bat, aii vil. SRüncbner SSerorb. v. 1333. Cgm. 284.
fol. 57.b Jpeuman opusc. mo. ©rimm. üiM. 639. »erfnedjen,
b. 2B. (nad) bem gotbifeben fofjan, wie t>ai Ul fof la, agf. fecan,
beumlautet) oerfuedjen (vöTeicho^), wie b*b. 2)ie ©ued)/
a) wie bd)b. ©uebe, ^dgevauöbrncf für ben ©erueb, bie 9?afe be^
^nnbe?. (Ob auf folebe 2öeife txxi alte fuued), ©uet^, „fuoeb"
odor, gl. a. 257, umgebeutet unb entfteüt fenn fönnte?) b) Auf
da Suabh feP, etwaö fticfaen, im ©ueben begriffen fcpn; gefuebt
werben, nid)t »orbanben fepn. ,,3d) weij baj man in olnbet fwer
nlbt ber fuodje erwinbet." ulr. ^riftan 2447. gefüed) (gfiahb,
p.pf.
<5ad)ö <&ed)$ 193
o.pf. gfeihh), ad;., mi flarf gefugt wirb, rar, feiten; aud> bet>
©talber gefüed), gefüedjfg. Huir is 's Obas gfiahli. Mit
Leudn, de fchreibm luinna", da is 's gfiohli,
2)aö ®&<b$, elgentlid) ®«H eulter, semispathium ber a. ©p„
(agf. fear, Wl. far) Ift fo alemllcfc aH bem geben »erfd)wunben.
2)a$ mittetrr)cfn{fd?c ©efel (föebmeflfer) wirb InbeflTen wot nod) bem
febfelln, fabfelfn biduvium, gl. o. 82, i. 1254, entfpreeben.
2lud) ba* a. fc«ta = faM novacula bat ft'd) alä ©djerfadM,
@* er fad), ©cbarfad) HS In* 15« unb lote <$afy$, crbaltcn.
35af fid) unfer 9)?ej3er autS mejjt = fab$ jugefebttffen babe, 1(1
II. 632 »ermüdet. £>afür will ld) bler nod) bat nbrb. feb erntet
vel fearf, febaerf novacula (2)lut. II. 225. Äillan) fpveefeen taffen,
wo fit bepben formen bat f ai (ft. fa r) tf, wie feS fh fei)*) in
ein blojje* S aufammengejogen ift. 3)ae nbrb. tnN Eann füglfd)
au$ metrfag entftanben, unb fetbfi: In mejt verfeßt lvorben fepn.
35ajj ein beutfdje* «Bolf, wie bat Slnnolleb 21 erjäblt, von einer tl)m
elgentbümlUben 2Baffe burd) bfe Ableitung ©abfo, gen. in (woraus
baä Saxo, Saiönis ber fpatern Diomer) babc tonnen benannt wer-
ben, auf. ©cara, gen. an, Ul. ©arl, gen. a, bleibt ptaufibel
genug; unb auä ©ate (orgl. unten fejj) würbe nie <ln nlcberbeut-
fdjeä ©äffe entftanben fenn. Ob bat Älofter 2Balbf äffen von
feinem Stifter, bem a°. 1135 r>i>m Webcrrbcln gekommenen ®erwlg
». 2Bolmunb|teln unb feinen ©efabrten, alß ©äffen, btn tarnen
erbalten babc, welfj ld) nldjt; ble Mnwobncr nennen fcen Ort auf
be*bentfdje SBelfe Sßatbfad) f en. Ommcrbin bleibt Der „pagus
Uualtfajjl," MM. 57, ju erwägen). Olnbere Ortsnamen, wie
©ad)fenbatm, ©aebfenfam (jwar Im C*o<|. \ irgilü ani
Stegernfee fol. 33 ©afflnd)elm), ©aebfenrieb, ©adjfenfteten
werben wot »on elnjctnen etwa auS ©aebfen gefommenen 2lnft'ebtern
benannt fepn. 2)te awanalgtaufenb ©aebfen, ble nad) <paul $fac. IL 6
mit ben Songobarben nacb Stallen gejogc«, waren (III. 5. 6) burd>
granfreld) wleber bclmgefcbrt.
Sachf-n, Taufad Sachfn ! Hall - Sachf-n ! ein für unfd)Ufblg
geltenber 2lueruf, ft'cber ein «ertappte* Sakra!, wobei) icbod) Irgenb
eine bunfie 35ejlcbnng auf bat vorige © a cb S benfbar bleibt. 3m
fc. 20. bort man: Sachf-n di' hol eine ;V ! <8cn Jpofer beißt c*:
,,% 0 1 1 l)oN ©ad) i." üerfad)fnen, (U.Son.) verfdjwenbcu,
burd) luftige* geben burdjbrlngen (.fein ®elb ic.) 3m 3*1- wäre
fara fleln bauen. SSrgl. b. f.
fed)ö (iechs), wie l)<bb. (a. ©p., altf. febä, agf. ff rV Hl f er,
gotb^ falb^). Seehze^uV, fechz-g, toie bd)b. fetbicftn unb fecbjfg,
wo bat i »on ä)$ Ini j »er<To(Ten, wäbrenb btö x Im ajjf. flrteue,
ftrtlg, fertan, fertpglr unangftailet bleiben formte; (orgl,
{nbefen a. ©ed)ter). S)cr ©eebfer, ») ble ©ed)fe, btö $al)U
€d)mtütx'i »atjerifdjtä ^iß6vt«bu4). III. Zf>. 9?
194 ©edjd <5eä)i
seldjeit. b) 9ü?ünjitücf, baS r> Äreujer ausmacht, fommt fctw« um
1491 (Ar. ibbl XII. 527, xill. io. 34. 162) »or. „Stent cht ©erer,
fren btc II jungen fürfrleln auf" darauf), Cgm. 695* f. 147 ad 1512.
c) bat ©echferlefn, jebcr ber G flehten aneinanber gebaefenen
JC ü e d) c I / bie in 9J?üncben com Äüccbelbad?er jufammen für
einen .flreujer verfauft werben. 2)er ©echSlfng, ber feebste £&ell
ehteS Cpaflauer) ©chaffS; alte Snftruction Ms. 5ifn ©echjlfng
eborn, fcrling wafß ic, g. 93. MB. XXI. 453 ad 1409.
Wefner, bei meiner Sechs ober Sichs! SBet&eurungSformel, ju bereu
(Jrflärung frenlich obfgeS ©ach* alt Fem. bequem unb altertümlich
genug wäre. 93rgl. Sächf-n!
fecfyteln, f ec^tnen (fechfln, le'dln, fe'ln, fe'dna', feW) &fe
2Baf<he, (te laugen, beljje Sauge über ffe gießen unb abjtf?en lafifen,
(auch 7 gont. festen). 2)fe ©eebtet, biefe Arbeit unb bk Vor-
richtung baju, namentlich aus einem ©echteljuber (ber am 33oben
eine Öffnung bat, bie bureb einen bis über ben obern H?anb reichen;
ben Stab ober Rapfen oerfcbloflfen unb geöffnet werben fann), einer
©edjtelbanf, worauf er ftcf)t / einem © e eft t e l = ober © e d) t-
fejjel, unter bem bat ©edjtelfeuet brennt, unb einem
©ecbteltuech, burch welches bat befjje SBafiTer über bie aifcbe
abgefeilt wirb, beftehenb. Das Voc ». igis bat: „©edjten,
lixivium vel lixivia. Cjin ©ed)ten 5ßafd), lavatio lixivia."
®at fcbweljerifche Verb festen fommt fdjon be» <pfctorfu* 378
vor. „©auber wafdjen unb fedjtnen, auf echtnen." „Von
ainem ©eebtenjuber XXX dn." Cgm. 693. f. 19. 39. 4i.
„•Den © ed) t elaf eben bat man verkauft I meßen »ei 3 dn."
Cgm. 697. f. 196. 3m £ol)ettlol)ifchen fft bk ©echtelbobf ng
eine Äufe mit burcbfdntitrenem 33oben, unb burch bie ©edjtel-
wanne werben bk strauben ausgetreten, fo bafj l)ier bat 2>urd>-
laffen, 91 bf elften ber ßlüffigfeft ein wefentlidjer begriff gu fetm
fdjehtt. Dae nbrf. © i dj t e r (Vorrichtung aus föoblen , burch bie
unter 2Begen baS 2Baflfer abfliegen fann) bat viele ^bnlicbfeit, wenn
allenfalls flehten, febweb. fietta (fieben) auf ben 53egrfff fei ben
unanwenbbar fchelnen follte. ©clbfr ber in 35a»ern gefebriebene
Cgm. 592 bat fol. 28. h 29.a 3#a fechten für jtebett, flehten, tlnferm
f echt ein entfprfcbt ein fpanifcbcS colar, hacer la colada (alfo
feiben), cht ital. far Ja bucata (wol ebenfalls auf bie Surehlaflotbcr
bezüglich), womit bat franj. buquer, buer, mtb felbft bat l)cbb.
beuchen, nbrf. büfen, fcbwelj. buchV (gcwijj nicht twu ber 23ucfaen-
afdje) gleiche SBebeutung bat. Von einem (larfen Itrfnfer fagt man,
bab er gern fedjtle. Vrgl. fdfteln.
2)et ©echter (Secluo'), (0.2.) SBottchergefäl flehtercr «rt mit giner
•fcanbhabe, wabrenb bat Schaff beren jwep f)at. Der 9>? e l f =
©echter bient be»m Weifen. (11.2.) ^ottdjergefatl mit jweo
(^eid)t ©eudjt ©idjt @ud)t 195
Jpanbtyaben, wdbrenb ba^ ©*aff beren eine b«t. „q)abf*äjfer
ober «pab g e * 1 1 c r." ÜÖjtr. 93tr. in. 144 ad 1176. 3lnbcrwdrt£,
g. 93. in SranEen, f ft bet ©e*ter ein beftlminteä ttrocteumap,
%9K«fl/ Vss Stattet. Gl. o. 190 febtarl, sestar, 152 festere,
sextarius, i. 227 f e l) t r , situla. G£t fdjctnt bat 6 Mfye-.
ffttfen, ba o. 152 aud? fei» (lere, Dtfo 2. 8. 62 fertart für
sextarius (ital. sostioro, frang. setior alt Slüffigfelt^uiaj?) VOr-
fommt.
fel*t, wie b*b. (d. ©p. ft&te). 3m überfeftten «Nutcrbe» Hcit
man: „rofe fel*t (wenig) feuf* i|T baä @bebett, wo..." ©.
feift, unb »tgl. feig ad}.
®eu*t, morbus, lues, „gmafne ©eudjt." VÖc. v. 16/18* f. fied»
nnb ©u*t.
©l*t, ®efl*t, ff*tlg ic, f. unter fefyen.
Die @u*t, 1) obne ndbere 93eftlmmung bttr* ein vorgefeßtee Adj.
ober Subst., a) eine »orübergebenbe, fi* gu gleldier Seit mebreru
3nblvfbuen mfttbellenbe franf^aftc (Jrf*cfnunq. , wie g. 93. Qlugen-
(fntgünbung, Jpaltfweb unb ital »s got o~ Sucht Yum unto'n
Hindocn. 3n biefem ©inn au* bat ®efü*t. „%\xt-, IjaiU-,
büff;gefü*t, podragra, ehiragra, sciatica." Cgm. 649» !'• 581.
b) eine ft* obnebfn aat ber Oiebe ergebenbe beftimmte 9irt von
Ätanfbaftlgfeit. 2>er #unb b«t ble ©nebt. „@o ein ftrau jr
©uebt (ble 9)?enftruaiion) gu wenig ober gu vit bat," fai?t Ortolpb-
2) mit »orangebenber ndbern 33eftimmuBg wie l)d)b., g. 33. fallenbe
©. , ®elb = ®. , 9ßaiier = ®. , 2Blnb^©. 3m Sialeft au* :
£aimfu*t (J)elmweb), ©terbfu*t (tyejt), 2Bunbfu*t
(blefbenbeä Übel von einer 2öunbe) unb brgl. fü*tfg, adj., an-
ftecfenb (In wel*em ©Inn ble a. ©p. au* fufytluoml gebrau*te,
gl. i. 249. 28t>). ©Übt, gen., dat. ful)tl, pl- ful)tl (an^i
fm £>lal. no* mitunter ®ü*t), eine f*ou uralte gu fied), w. m. f.,
gebörtfle Ableitung, galt fOWOl für tabes, pestis, aor rorruptus,
alt, wie agf. fubt, gotb. faubt = $, \tl. fort f., f*web. fot m.,
für Äranfbeit überbaupt. Unter anbern ^ufammenfeßungen Bcrtte
man (Voc. D. 1429) au* eine bluotfubt haemorrhois, mlfel
fttbt morphea, tobfubt mania, (gl. a. 528, i. 431) fnogfuftt
podagra, (a. 528) fltefubt pleuresis, (i. 588. 4f>2) ugfllbt
dysenteria. ©tatt fubt ftnbet ft* gl. a. 29. 55». 512. tiS2 futty/
fotb gef*rleben. 2)lefe$ möge nun blofied 33erfcben feint ober nl*t,
fo f*eint bo* für bat unten vorfommenbc ©utten, Sudn, in
nürnb. o.pf. 2lu$fpra*e ein Sutt, Sud erwartet werben gu bürfen
(»rglN®ramm. 433, unb oben ble UU, f*web. ftonn fött, fot).
©u*t, al$ mora(lf*e Äranfbelt, befonber^ in ^ufammenfcBitugen,
wie b*b, unb wol mit bem vorigen ein giemeut. ,$ß, gftiger,
btner fu*ebe (®u*te) wil nlemer rat werben no* buog." 93r.
9ßerbto(t, fu*ten, fte* fetnu ^ fuclito^ds Lebm. b. SB.
«R 2
196 @b*$t ©acf
Die ©ucbt, falfcfee 3luäfpract;e »on p'ttdjt, w. m. f. Des is o" lladae-
Jichc Sucht (tyaffau), b. &. ein l=e$ ©C3«d)r. Die £ebfud>t,
gebensunter&alt, bremli'd> = nfeberf. lieftudjt, l)oü\ lliftodjt.
Der ©atf (Sah, pl. Seck, Dlm. Sächl), jple bd)b. (a. ©p. fad>,
pl. f e c <^i>. „Quidquid dicatis, j« beutfd), macfct f^t recbt* ober
linftf um, fo b\ab fd> eu* im ©acf" (bin «Duellier übet eud».
93ud)et .Slnberlebr 23. Di.2l. : Den ©acf geben Einern, afferre
cui repulsam , renunciarc amicitiam. 3n 'n ©acf fchfeben
Sinen, irretire, irnplicare. Voc. \). 1618. Kaa~ laroc Säk ftet net,
a<tfd;aulld)er @runb, rcoburd) man fcfcerjljaft jum <2ffen nnb £rfnfen
Aufmuntert. 25er ©acf mann, (d. ©p.) iKduber. „Du rodreft ein
fad) man, ber morb unb mafn ftet getan." Cgm. 7 1 7 5 '* v. 1347.
Cgm. 577 lhS facfbman (fdjwerlicb, nur oerfdjrieben fratt©d)ud)man).
Dem ® a et m a n n rucfeu, ober bloä © a cf m a n n m a dj e n,
ruefen, (d. ©p.) (J. 93. ftreib. ©antml. I. 94. 164) plünbern,
itaf. mrttere a saecomanno , saecornannarc. 23rgl. l)0ll. fflcfen
nnb pacten (plünbern), fpan. saquear, franj. saccager, raettre
ä sac. Datf einfache fpau. sacar fyeifit berautfnebmen, unb mabnt
an ba$ ital. pigliare neben bem franj. piller. Die oon ?0?üncben
„rotonb anf 2lugfpurger gut ben Jpurlad) faefrab in frtben" 1388.
Cgm. 344. f. I30b (©aefraub retten?). Der ©aeftrager, Qngol(t.,
9?ürnb. ic.) Olrt jünftfger Arbeiter be» ©etreibmdrften ober ©*ranne«.
,,facf en ben 2ßeill, saccis vina castrarc." Voc. ». 1618. „b C-
facfenft'd), collocupletare sc." ibid. b a 1) e r f a cf e n , fd)lapp,
plump clnbergeben. einfachen, feit einflößen in einem ©atf, j. 33.
(betreibe ic. anfdcfeln (aTackln), füllen bie £afd)e, ben 93aud>.
Sich ä'-, ePftckln, volleren. autffdcfeln, leeren, „auffdcfeln,
evacuare, exhaurire." Voc. ». 1618. ©. ©ectel.
Der ©aefer, ©ecter, <©cfcn>abcn unb ftranfen) ein üuantum Wein-
beeren, baö auf einmal in bie .Seiter gct&an. unb nad? bem 2lu*-
preifen jum ireflerflumpen wirb. Cf. nad) einer fcfcrlftlidjen «JJ?it=
tfteilung bai „©acferl, Uberreft." Der facdjdrf, @d?elterl)aufen,
ber a. ©p. ift tvobl aud) ein (Mectioganjeä, aber faum lieber $u
bannen.
©actrament (üuJ! fel)r gangbarer Stutfruf be* Unwillen«, porntf,
aud) rool ber 23ern>nnberung u. f. f. 93rgl. Leichnam, ital. corpo
di Christo, fpan. cuerpo de Dios, too überall beo bem jpellfgften
bei (Jultu* betbeuert, gefdworen, gebrobt wirb, übrigen^ wirb in
ber «prariij auf biefe eigentlicije a3ebeutttng fo gut al^ nld)t mel)r ge=
badjt, unb e$ gibt neben bem Äreujr, Fimmel-, aud) ein
Jpell = , ein £anfenb-, ein Renten-, ein 3 e f u ip 1 1 e n= u.
<&ed ©ttf <&o& 197
©aframcnt. Um bcm 2Bort um fo neuerer alle funbllcbc SBe--
Stebung auf bat ^eilige ju bene&men, wirb ivdtflf* bat ment
roeggelafTcn, uub blotf ba$ im Deutfcbcn fmnlofe Säckra, Sickara,
Sackardi (vrgl. ©arbfen unb franj". sacre dieu), Sackrameck,
Sackrawält gebrandet. Alle Säckro fchalfn, rec^t flurben.
„Da wirft ma* hält (follt ä' not fcP)
Vn Zorn gär oft a"n Sakra drei*,
Unds Ment wilcht ä mit nc'r." dauern Oieu unb Mefb.
(Der Söefcbtvater fragt): „Jpaft gfcbolteu 4?""«?" — //3a, ©afr«,
aber ment bab td) niebt baju gfagt." — „9)?ft ment ober obne
ment, Sjani, gfcbolten ftf gfcbolten. 3jfl grab altf tvennfi einem
eine 2Öatfcben gdb|l, bättfi aber feinen ^oßring." 33nd?cri>' tffrifccrlcbr.
,,(5tf gtbt eitern, bie Ibren .ftlnbern cb 1000 Sacra vortragen/ «IS
fic ble 7 aut bcm beif. (Satecbitfmo erlernen." ,,T*at ©alanffiercn
trtngt bcm Ärcujmadjen roeft vor, unb bort man oft von jungen
J^errleiu vil burtfger taufenb ©acrament alt fleber." ©clltamer.
Der ©aerro, aueb, tvol ber ©äeframent — alö äppeffatfo auf
eine tyerfon ober ©aefee bejogen. fatferifcb, fäcffifdj, taufenb;
fätfrlfcb, ffcrrifcb, Adj. unb Adv., eben fo oft in ber $>crivunberuriq,
^civunberung , ali im Jörne gebraucht, Suvos.
Du fäckarifchs Deanal, hifr l'ackarilcli i'clio",
KäTt l'ackarilcli tanx'n, käTi fäckarifch ge".
a" BifTl fickrifch, a* BifTl fäckrifck, a~ BifH houhhg-fegng muö'
ma* tao~,
Baarifch' Täla' mua1 nia'-r- cana" legng lafln, äfae gebm tnua*
ina'-r-eana" kaa"!
Der ©cefet (Seckl), n>ie bebb. (a. ©p. fecebil); ieboeb nlijt eben
volftfüblid*. 9?«dj bem 2Berbenfelfer Cbaftbud'l. v. 1431 (Cbm. 1533]
barf ber Siebter feinen 2lngcfctTcuen gefangen fcftci*. fiaim biefer
eine 93ufic niebt bcjablen, fo foll man ibm beiten, ober „atnen
©ectcl an ben baltf bengeu, l>unß bat er ft'c berarbalr," inbem er von
mbienten 3 dn. immer (!inen in ben ©edel legt. Der ©edler,
.♦panbiverfer ber in fretfftem Hebet, alt ber Iafd>ner unb fBcutlcr
arbeitet/ Oianjcn, gcllcifen, (Söffet* = uub ©tulH-Ubcr'ügc unb fcrgl-
mad-t. „©Cfler, bursarius." Voc. v. 1429. &ei) Otfr. IV. 2.
53; 12. 94 ift von Subaö alt fefllari (©ectetmeffter) bie OicDe.
«Brgl. ©acf.
fetfieren, eine«, ibm befd-iverlicb fallen buret) bitten, fragen,
©päjje 2c, ital. seccare. Die ©cceatur. 25atf italienifebc malmt
an bat altbeutfd*c unter ©ad? envabnte fecebia, rixa.
ftefen, fictern, (9?ürnb. $41.) nat jirfen, fauerUd-t wetitn
CiV. fdnferlid) unb äänfciiidj.
fietnen, fidem, (fdjrodb.) fintern, abrinnen, auf. ficcitan.
foefen, (vom ©alj, bepm ©ieben in ber ©aljpfanue) ju S9oben
finfen.
198 ©od ©uc£ ®ab ©aib @eb
Ser ©otfel (SecM) , bic ©ode, soecus (gl. i. ii6. 45u fodjlli,
callicula). „Sic «priefler trugen ©ocfel ober «Pantoffel unb tyefl."
lilo. (i&r. 31. Sie a. @p. fagte, bem lat. entfpreä)enber, ber ©oef,
pl. ©orte (a. ®p. foeb. soecus, Slut. III. 151/ focefoa pl., gl. a.
656, i. 696, o. 75 ficoncs, udones, pedules). „2Ule l&t JWen
©öl&c." MB. XII. 167 ad 1525. f 6 cf ein, an f 6 rf e l «i, ble
©trumpfe, ©öden an fte näl)en ober fhfdcn.
©uef, ©ud! Otuf, womit man bem ©djwelne lodt; ©d)weln. Sie
©uetet, ©uden, suecula. Satf ©uda-l, jungetf ©cbwetn uber=
baupt. fndcln, (Cfa)|tbt.) unrein, fcftmugig fepn; Äletffe madjen
im ©djreiben.
lud ein, faugen (agf. fpean).
©edten, (JpbS.) ©rillen, ©onberbarfeften. Des fan Sektn! Er
hat älla'hand Sektn.
SKeifye: <&ab, feb, :c>
(93rgt. ©at, fet, u.
Sad, ein Subst. m., autf ben norb-o.pf. 91.21.: tm (i*%) Sad fepn,
jugegen ober vorbanben fepn; tn ben (i;'n) Säd kuma~, aud) f d-
Sä' kum?r, jum 23orfcftein fommen — ieboeb nid)t ganj ft'djer — ju
f*licßen. «Brgl. ©ob.
Set ©aib (Saad), ba* ©efatb (Gfaad), (wäcfetli*) Ut Dieben,
bat @ercbe, (eine 35llbung von fagen rote ber Sttaib, ba$ ®t-
U'aib von tragen, f. fagen). Allvva' dar äld Saad, a~ Saad,
der kaa~ Haamad häd, a~ Iangwali's Gfaad. a"n Saad va'-
bringo", bumm it. böbetreben.
„febcln, anfebnen," f. fetbteln (baüdjen).
Ser ©ebel (Sedl, Sc'l), a) in ber SBebeutung ©ig, sedes üfrerßaupt
veraltet. Sa3 ©ebal ber a. $p. sedes, thronus war ein Neutr.
Sag Untergeben ber ©onne, ber ©terne nannte man (gl. i. 282.
1214, Siut. III. 319) in fcbal ge'n, worauf »fellelcbt noeb, ba*
bialeftifcbe ein gen (f. I. £b. ©. 69. 70) beru&t. @. weiter unten
f e b e in , 9? a a) t = © e b c l unb © i b e l. b) ©ig auf bem 2anbe,
Sanbft'i?, befonberd einer ebmalS fogenannten gefrepten ober abelfäen
^etfen ; „domus et babitatio privilegiata absque territorio."
Sßclrcr. Scr abelid>c 33eftfcer eine*, in ble £anbtafel eingetragenen,
gefreuten ©ebeU tjatte ebmattf „fo weit ber Sacfetropfen gleng"
bfe ©etfcbttfbarfcit, war ben gewobnllcben ©djarwerfen ntdjt unter=
werfen, unb jaulte leine anbre, alä bic fogenannte Otitterftener.
„Stfd von 2Urer ©ebel jtnb, bie follt tt>r nid)t fieuern, welker
aber einen ©ebel baben unb madjen wolle, tai bod? von Qllter
fein ©ebel f|t, ben follt it)t itcueru." 3nftruct. an ble ©teuere
^eifr 199
fammlet V. 1455. &r. üfobt. 1. 246. cfr. XV 1. 247, Ullb X. 116.
MB. XVIII. 386. ©efrcpte ©ebct, Mc in ben 25efiß von Uuabc=
lieben tarnen, verloren iljrc 23orrcd)te. Ar. üWI. XVI. 151 ad 150$.
Der ©ebct ju Cr lad). «B?ebcrcr«t 3ngolft. p- 68. „Weinen
©ebl unb ©iß je 9Ku*plicning." MB. II. 56 ad Hol. cfr. 81.
„jtoen ©ebel ju £artpenning, bre» ©ebel su ©acbfenfalm, atn
Dalben ©ebct ju Jpartpcnnlng." MB. VI. 560 jf. ad 1358.
Unfern Dalben ©cbet jn 9$. MB. XIX. 55. „Unfern ©ebel
nnb unfern paiv je Durgenoelbt." 9)?f fcbclb. $5eneb,b. U.6uadi52S.
3n neuerer $dt, j. SB« i« ättenfngä Stopograpbfa, ftet)t nad? (Stamm.
©. 1711 baä tautologffcb-'crfldrenbc „abelicber ©iß unb ©ebel."
Der ©eb clbof, 9}aucrnl)of, ber urfpruugücb ein abelicber ©iß
war, ober noeb ifi. „2ßie benfelbcn @cbell)of jeß Ulrtct. ©eblmaur
sä Wffaltcrbacb befißt, unb üeibreebt barauf bat." MB. \. 5S6 ad 1526.
Der © ebe Ibau r ober © ebelm aie r (Sc'lmaor), jjeit-, geib-
ober (grbpddtfer auf einem ©cbelbof, viUicus. ,,s&cv ben fiofternn,
pfarrl)6fen, jeljcnnbcrn «nb ©cblmairn." 2ß|tr.23tr. lM55adii75.
(cfr. 2öftr. 23tr. Ml. 523 ©olmair, Salmä', ivelcbetf ju ©etb ge-
boren roirb). febelbaft, febelbaft ig, fejibaft, anfdjifg. „Stuf
ber @oßbaurf urbarn febelbaft werben ober fein." MB. IX. 145,
XXII. 353. „Da§ fie febelbafft werben in ber ©tabt." Sßagen-
feilci s?türnb. 320. „©ölten ft jroen priefter barjue febelbafft lg
gemaebt baben." MB. XV. 55. febcln, befebeln, a) v. a.,
fejibaft mdeben. stuf 3cmanb$ Urbar befebclt fe»n. MB; VII. 504.
(f. f i b c l n , b e f i b e l n). (3n ber a. ©p. i|t f c b a 1 0 habitator,
ainfebalo coelebs, umbifebatou finitimi , gl. a. 210. 265. 304).
b) (3iaertl)at 93. r>. 9tf.) v. n., mit ber Sdjafbeerbe auf einem <ptaß
im Irenen übernachten, c) (ibid.) v. a. , einen spiaß febeln/ ab*
febcln, Um bureb bie Jpecrbe auf obige 2ßeifc büngen. Die 23crg;
mdbbcr roerben roecbfelwcife gcfcbelt unb abgemdbt. ein ©tuet,
bae* beucr jum © c b e l p l a ß beftimmt ift, wirb fo abgefcbelt/
bafe bie beerbe iebe 9tad)t auf einen anbern #lect 31t (leben fommt,
nnb 2l(Ie$ glcicbförmig gebüngt wirb. Dtefeo" Sücrbum rnl)t augen-
fcbeinlicb junadjfi auf ©ebet/ SUcbtfebcl, infoferu btefetf in ber
d. ©p- aud) für Jpcrberg, Wacbtberbcrg, ^acbtlager (f. s)iacbtfelbe)
galt. „Wabtfcbcl nemeu." EL Fr. II. I. 129 ad 1318. „0Rftt
unb bern Strlftanbcd uabtfebcl roerbent uinbert gclicb/' ttagt ber
»ertaffene Äacbm in ,tpelnrid)ö Strlftan 4851.
Da« ©eibtein (Seidl, Sci'l), a) bie .fpdlftc ber lanbubliebcn (®e=
trdnf = unb Jlufft'gfcfW =) $?djj. ©tdbter fagen lieber t)ie Jpalbc.
o" Sci'l Bior und um ovn Kreuzd' Brod ä'J genügfamc ^eftellnng
manebeö tdnblicbeu ©aftciJ bc»m eintritt in^ 2ßirtti£iJjau«, bie man
anbert*ir>o gerne alö ©itte unb Dialcft bejeicbucjibcö s7;ecffpräd)tcfn
gegen Wtoty&tti nberljaupt auf^ Ziytt bringt. „®cr feinen Dürft
mit ©cf bem labt, fang' lieber gar nidjt an."
200 ©eib <Sib
,,Las uns heur 'an Brandwei fchmechha%
3 Sei dl is a Schluckh — das waast ja von e," fingen
bie loaltfafirtenben sptnjgauer. Sin ©ettel, dodrans, dimidia
mcnsura. Voc. ». 1618. „(Sin tttnfcn, ein fibltn." 2lug$b. ©tbtb.
,,Tn liquidis pharmacopolac atque villicae fetblfl vocant com-
mune™ mensuram." 2lo. ©ramm. 0. 1517. De vino carrad. I.
id est situ las XXX, fteijjt ti ad 889 bep Ötfeb. 35tefe Situla
rotrb alfo etn gro&ereg «D?af geroefen fe»n- b) (Ö.tyf. $lurl) «0?afc
für gtj. 2)a^ ülmberger ©eibet 1(1 lang 2 ©d)ub. 5Vs 3o&*> weit
l ©dju& 5Vc goll, tief l @d)u& 25/8 >3oIl; batf ju 33obenn>6t>t tfl
lang 2 ©d)u& 7% 3ott, weit l ©djufr 10% ^ott, tief l @d)u& 57/s 3<>tf-
2>a$ am gicbtelberg l)dlt 12 «Rapf ober bepnabe 6 Änblffcbub.
c) OTotbenburg an bet Zauber, Verrieben unb an anbern frdnftfcpen
Orten) ©etreibmaü, geringer alä ber WeBen unb baä SStertel.
®ag Verriebener 6 ei b lein (&orn) ift nad) bem ffieg.33latt ». 1811
©t. XL. gietob 0,529100 Wündjner Weßen.
augfetbetn, bie Wild), f. feifcen.
Sie ©eibe» (Seidn, Sei'n), <Bdbe (d. ©p. ftbe, 2>lut. III. 151,
gl. o. 278. 262. 253, sec XII.) 35er ©eibennater, ©eibenabet
(d. ©p) ©etbenftiefer. ©le bilbeten ebmale in Wüncben eine eigne
gunft. 3« ber §ronleidmam*proceffion o. 1580 batten bie ©tafer
(@tae<maler?), Waler, ©eibenaber unb 93ltbf)auer jufammen
eine Sigur p tragen. 2B(rr. 93tr. v. 173. cfr. p. 105. 121. 2luf
ber JF)od>aett beö übnlft Wattbtag t>on Ungarn a°. 1476 baben „aln
maier unb ain ©epbennattcr (ritterlid)) geftodjen." SBftr. <8tr.
111. 144. ' 3ur Jpocbjelt ©eorg be* JKeldfecn in ßanbäfjut würben
20 ©epbennatter auf 6 2Dodjen in Slrbeit genommen. 3br £ob«
betrug 398 rljein. ©ulben, ibre Äofl 120 fl. 3m 9cibelungenlieb rcirb
foldje Arbeit „oon fronen orotpen" getban, bie aud? in unfern Sagen
tbr altes ©efcbdft größtenteils roteber übernommen baoen. 2)er
©eibenfptnnerlnn Sag. A°. 1591 „be* (gttagtf nad) ber @ei=
bcnfpinnerlnn Sag." ©em. {Heg. (5t)r. H. 277. (gt fiel , wie
aug ber a. ©teile ergiebt, nad) spbttlppt unb 3acobi, unb roar ber
2ßei&etag ber 3ll)Eird?e ju Oiegenefburg. ©emeiner ratl) (III. 400)
auf beu ©opljlentag im War-. 2)er ©eibenftrtefet ober £nopf=
madjer.
feib, ftb (ex quo), f. fett, fit unb fiut.
2Me, bat ©ibel (Sidl, Si'l, o.pf. nad) ©ramm. 440 Sigl), a; 95anf,
bie jugleid) ©iß. unb a3cbdltnijj für SBdfdje, Äleiber, $1«** «•'
unb wenn fie meljr in leßterer SSeiiebung gemeint tft , © i b e U
% r u l) e n genannt rcirb. „3n bie famer füert fie in ju ainer
fernen fibeln bin." Cgm- 27n. f. 289. „ein ftbet fft etn baue,"
geigt ti 3)fttt. I. 315. „©tbeln unb gaben, bie nidjt angenagelt
jiub." Oiätl'. V.s. ». 1455. £aefi ff bei, O.g. Ätile ober Sruljf/
bie »or einem 53ett unb brgl. aW ©cremet bient. b) (d. ©p.) S3et-
<3ib ©ieb 201
23anf in ber Ältdjc. „3n ber Spbl im &or, ba. bfc brlcfter innfrenb."
gjiünd). Urf. ». 1495. c) (faljb. £ung«u) 93elcbtftut)t. d) (ä. Sp.)
©i$, 2ßofmfi£, SMufentijalt. 35aä üC n f t b e 1. „Unb fjl ein Qlnffbel,
bo ber SSatcr auffajj, unb Idr er ainett futi befifjen baj anflbel."
Oicfetb. Ms. ». 1453, „g»lt fainem 9c «d) t fibel 0)cad)tl)erberge>
auf ba$ (Softer fönten." MB. V. 134 ad 1559. 3n biefem Sinn
roftb aueb batf Stäbtdjen QBun fibel (Wajffigl) benannt fepn.
£a$ ®e fibel (Gfidl), (3(3) @f§. Nemts enk 0 Gü'l! nebmt
$la&! 3>tfll. ftbel tbalaraum, gl. bibl. p. 1418, ftbila thoral,
gl. a. 535, seggesta, a. 570, fibilla setlilc, o. 139 — gifiblli
sessio, consessus, i. 287. 963.
35et Sibel, naefo. ©ramm. 1051 icnooiert Sfbler, ber ba
wofmt, anfd^fg fft. Der 3lf nftbe l (Ao T.'l, Aafigl), ber€in=
ftebler (ctnftbilO anachoreta, gl. o. 40, cfr. a. 344).
au Aa~fi'l, an Aa~fi'l, des get ma' riet ei" —
Will liaba% fehefs Schätzal, a" Zwaofi'l fei".
(3?le in ber Regula Bcncdicti I. gebrattbmat'ftcn Sarabaitae ()eif)en
gl. a. 166, i. 1111 Aamarfibilun). 3)er (Jrbfibel, ber mit
<5rbrc*t auf einem gefyengut fifjt. Cgi». 615. fol. 84. 35er 2a nb*
fibel (Sit. 2l)bl. I. 212, II. 17s), (abetieber) «aWw; (gl- a- 126.
193, i. 47. 543. 906. 1114 fibilo, tantff bf U, indigena, in-
quilinus, colonus, agricola). flbcln, a) vrb. n. , angefejfett
fe»n; #<fe Uuüld) ntcberlaffc«. „Wit einem fibeln, fteuem" ic.
Ar. £f)bl. I. 256. umftbeln, fieb. anbertpärttf nleberlafFen. b) vrb.
act., anfdfiig machen, anfibeln fieb ober anbete. 2)fe 2infib=
lung, Kolonie, befibeln ©inen auf ein @ut, Um alg «pachtet bar=
auf fe$en. MB. II. 56, VI. 596. (fil) ftbolon, Ötfr. I. 25. 47).
23rgl. oben ©ebel.
„Sibergrün," (35. p. «Dioll ^HJerüjal) Sinngrün, vinca minor L.
S. Sin = griien.
fieben (fiadn, fia'n, o.pf. fei'n), U.2. feuben (foi'n, fui'n), Praet.
fiebet* unb futt* (furl), partic. praet. gefotten (gfo'n), tple
bebb., (a. £>p. fioban, fob, futun, gifotan; agf. feobbau,
HU fto ba). «Bier, AaffeA, 9)?et, Sali fiebert. Set JtVfffe
fieb er, SJcetfleber, ber Ä., 93?. bereitet unb auöfdjenft. 2>le
Siebtpurft neben ber 58rdtn>urft.
Aa" Knedl foidt, dar ando' fangt '3 Siadn a",
Schaugt aa* Knedl 'an ancla'n a", wio ac gräd a fo (iadn liä ~l
Unter einem Silbe pon 2lttmann, eiaen wotjluaterfefcten Änobel »on
Äafcr 02llpcnl)lrten) puiftclknb, ber in Söetiadjtung vertieft vor bem
fodjenbeu £opf fifjt. 2»cr fcefmflebcr, a) ei« f)ie unb ba unter
bie QBetpgerber jdb.lenbec ©eroerfctfmaun , b) fig. 9)?enfd), ber mit
nldjtö fertig roirb. Saö Sieben (im Sal^cfen), Jeit, fo lauge
auf einmal fortgefotten wirb, Sub; a'ygefon&ene (Sinrlctjtung jum
©aljfteben, ©aljpfannljau^ „»Bon einem Sieben, ba$ 14 £age
202 ©ob
fortbaucrt, werten 15 m 17 Dunbctt friffc* ju 5 3entucrn gefaßen."
$lutl SÖefirbgi b. ©brg. "iEier von ben ©ubpfannen in 9?eid?enbaü"
Ijeffcn baä Gart -. £r)eobor$ = © i e b c n , jroci) ba* üan b fieben.
„3)a£ Maximilian-, b«ö 2Bi(t)clmi=, bag gerbfnanbf = , bat ^itlbctti=
»Sieben" ju £raun|Tein. „Daä ©feben, genannt bet Jpodjburger
fammt SBdlbern, ©aljbrumtantbeü unb tyfannbaug, mcfjr 4 ©{eben,
genannt Xadjing, gfyfet, $um ©dmaubcv unb im £od)" ic. Ar. £l)bl.
XIV. 38u ad 1505. „Die brep (Sieben: Sd)ref berinn, ^unentacrer
unb ©diinb" tc. ©cfottene 2öod)en (£ori 93rg.Ot. 14), SBodjen,
in welken ©alj gefottcu »wirb. <3Srgt. ©ramm. 994). ©efotten
fenn (im pg- ©d>era), pbereitet, befcbajfen, moralffd) biäponiert
fe»n. S6 bin I gfb'n. Jitha* bift du lo gfö'n!? ißrgl. inbeffen
fob ftatt fo. «Berftebeu, a. @p. fr. fiebert. „SSerfottenc
Duener." $?und). Ijcit. ©effifpftal^frunbregifter Ms. d. 1519 passim.
2ßer bureb ben ©ebraueb elneä enttoenbeten 3nftgel$ über 12 dn.
gewinnt, „ben fol man »erfieben." 9?ecbtb. r. 1332. aiucb nad>
bem üieacuäburgcr peinlichen fftcdjtc würben 9)?unjfdlfcber in öl ge-
fotten. 2Bftr. itftr. vill. 88. fiebig, adj. unb adv., f<brodb.
fervens, ferveater; febr. ftebig falt, fiebig lang. Ser ©iebig
(ber ^ngftfcbjDclfJ) ge't mir ant. o" fiebige 9??aulfd)ellc. 3m Voc.
Mdber. sec. XV. fiebenig i)atjj, fiebenige liebe, fervor.
Der ©ob (O.pf. Sad, Saud), arsura, fervor stomachi, ardeur de
gorge. „(£ö brennt mld) ber ©at, vexat nie stomachi rosio,
plethora dolet mihi." Voc. p. 161S. 1735. „2Ben ber fob ober
bat ©tedjen anfumpt." Cgm. 584. f. 48. "£>&$ SäüdbrehnäP,
©obbremten. &rgl. ©utt.
„T>at ©ob^brob, 33orl)6ml, ceratium.** #eum. opusc. 694.
gnua gegen bat ©obbreunen gut?
2)er @6b, ©obbrunn, bat ©obtvafjer, puteus, aqua
puteana, Voc. p. i6is unb 1753, fonft nidjt eben polfgüblfd) ; agf.
icabb, cisterna, puteus. @tiua »om lebenbtgen ^adMuellen,
ebullitio, fervor aquae?
„gefob," adj. (fcer> Jpenlfcb), gut ober leid)t ju ftebe«. „gefob
Äofttnett, coctivac castaneae."
©ob, ber O'afcn (fommt rool bepm ^ugtfburger Stecbnlfet SSod) r>or,
wirb aber boci) ein uieberb. grcmbllng fepn: bolf. fobe f. , engl,
fob, altfrief. fati^a). 93rg(. ©ob — in ©ob fommen, gietdjfam:
auf ben ^lan remmen? 2Bomit aud) ^bclttugei M.ü.: „!3Die .^anbe
mit im ©obe (mit im ©pie(c) haben, " ftd) einigermaßen berübrt,
bat agf. feob saeculus aber »ocalifd) nid)t jufammenftimmt. 5Srgl.
allenfffll^ aud) bat bunfle bnm.^nicbcrfdcbft'fcbe einem up ber funb
liegen, van ber ©unb bleiben.
alfob, fobleid), föbleict? (Cgm. 514 ». 1157; 54d v. 1 168; 605
» I45i; 632 f. 10. 23. 31. 37; 858 faft immer) alfo, fotdj. cf. ofoda,
afodolo unter fo, unb fo bin I gfodn unter fieben. yibelung
©üb ©ttf ©aif 203
uttb Jpaatf (brutfct) - fr. 2Brtbd)J Ijabcn öle iK.x'l. : 3n feinem ©ob
aufroaebfen, suivre les inclinations naturelles. Grtnen in feinem
©Ob Ober @6bge»t «Ufiua*fen lafTeH, abandonner quclqu'un a-
lui-meme. 3« feinem eigenen ©ob bal)tnlebeu, ne suivre que sa
fantaisie. ©ollte hier fcaffclbe ©ob, unb gar altf @ub|l., anjunefymen
fepn, glcfcbfam batf @o, b&t Esse?
Der, au* reol bic ©üb, wk bebe. 3?rgl. ©utt/ ©ütt.
fubeln (i'u'ln), vrb. n., a) n>le l)djb. b> fodjeu (mei|T In »erad)tlldjem
©tun). Der © üb elf od) ober ©übler, ber Äatbaunen, SBurfte
unb bergt. auslocbt, ©arfcoeb.
Gefta'n bin I aufm Heumarl< bey'n Su tili och gl'efsn,
Hab I zw^lf Duzo~d Siodwürfi. zo'n Fruaftuck gf'rcfsn.
„Die ©übler unb ©ubierin, fo im £agcr todjen, füllen fief? alle
9J?onat mit bem ^rofopen vertragen'' (il)in etroae SScftfmmtes ent=
rieten). $ronf»ergcr v>. 1555. f. 65. 9tad) blefer $5eb. b) fft SBe=
jtefjung auf @ub, fieben unabwetälicb. c) bcfubclt (bfu'lt,
£5.20, wie man nad? ©ramm. 994 and) fagt befebiffen, be=
trogen, b. t). bettlegerifcfc. Dl get s bfudlt her. Er is
bi'udlt. «Brgl. a. fulen unb futtcln.
©üb, bie bd)b. SBejefcbnung ber 2Bettgegcnb, in 2Utb. niwolftüMfcb.
Um Slfcbaffenburg bort man <S<nui>. ®. ©unb.
sRetfje: ©af, fef, tc*
f äffe je«/ (b. 2B-) von uaiTem 3cbcn, ieber ic. uuter bem stritt
ober Drud auf Ijorbarc 2Mfe glüffigfelt aufquellen laflen. ^Jioot-
gruab faffazt, burd)Uapte ©djulK faffo//n; fig. tin 9)?enfdj laffazt
vor Saulbeit. <Z6 jdjetnt ijlcr nod) iaö alte faf, faff et u. (f. ©aft)
ju ©runbe ju liegen. 9iodj ©ucbenroiit bat faff ig tfatt fafttg.
93rgl. fappen.
Der © a f f r a n (Saftara~) , iwte bebb. f a f f e r n , mit ©affran bc=
ftreuen. gefaffert, croceatus. Voc. v. 161«.
Die ©aiffen (Saaffa), bfe ©eife (gl. a. J8. 531. «76 feiffa,
feipt)a Sabona, Hl. fdva).
Der ©atfer, ©aiferer (SaalV, Saafaro), ber ©elfer, epeitbcl,
©d?aum auö bem 9.Tunb. „©ein ©aifer lief er rinnen über ben
ganjen bart." SRelme ». 1562. ©aiffer sanics, Sivcnt. ©ramm.;
faifer oscedo, Voc. V. 1445; gl. i. 545. 989 feiuara pl. spumac.
faifern, a) (Nürnberg) langfam herab--, burd?-- unb fliegen. „(£6
faifert nur." b) geifert. „Du faifereft mebr altf ein Hit*
bunb." Dr. Winberer 1628. p. 57. c) verädjrlkb: fprctbeii. „2Btc
ein roilber Düffel allerlei ©oMofiglcftcn heraus faff fem. fcugen;
gefaiffer/' Parnass. boie. II. 139, IV. 37. d) nad? 2GacEUu*,
204 @auf ©ef @euf
ctferfüdjttg fepn, tbun. 3d) babc nur im ©d?erje SaofVfucbt für
(giferfudjt gebort.
fauffen (faufftf* b. ffi. fäffif, D.<pf. fäffm, Praet. fauffet unb
fuff, Partie, gefoffen unb gefuffen). 1) roie bdjb. mit aller
£drtc ber 9?cbeutung. 3)ie JKot=tl)aler pflegen einanber psutrinfen
mit ben Normalien: gjfidbl, Jjanä ie., I lauf di' a. 3)er <prebiger
©elbamer, wie ber beutfdje ©implfcifftmuö 1669. f. 452, nennt im
Unwillen tttö Sabafraucben £abaf f a u f e n. (&rgl. t r t n f e n).
ber=, »e.t:f«ttffen, erfaufen, ertrinten. 3n ber a. ©p. beifit ba«
einfache fit f an foaar »on ©cbiffen mergi, untergeben Otat. 19. 7)/
f ceffufte naufragiuni, gl. o. 2ii5, (f. fdufen). ©id) perfauffen,
fld) über bem £rmtf »erfpdten, bai 2ßeggeöen vergeifen. „frdÄia.
nnb fä« ff ig/' adj. 3i». ei>r. 533. 2) d. @p. feblürfen, (a. ©p.
f üf an, fouf, fuffun, gifoffan, agf. f i"t p a n , fäLfppa
sorbillarc, sorbere, haurire) , in Welkem ©Inn jeßt bie $Otm
fupf en üblfcfcer. „fauffen, sorberc." 2lu. ©ramm. 2)er 2lrjt
Drtolpt) orblniert „afn ©aft in ainem roaidjen 2lp ju fauffen;
einer (»filiu Wild) au fauffen" ttnb,brgl. Wo* unterfebetbet ber
ferner £>berldnber i>ai förmliche trtnf en »om bloßen fauffen
(fufV), roeld)e$ tut bera Düffel featt l)at. ©cfue .ftub tri 'hin,
treihht (ttinft), er felbft lüft, tjit feine Wild), Motten,
©«ppe lc. mit bem goffcl. ,/ftiemant felbanber fauffen fol mit
cfinem loffel." Ollte £ifd)au*t, Oiaud) scr. r. \. I. 198. 3n biefem
©inn beißt and? im b. Ö.2. iebc ftlüfftgfeft (9)?i(*, <8rübe, ©uppe),
bie iu rrpifnett ©peifen (a- $8. Rubeln), wenn aud) mit bem Söffet
gegeffen ivlrb, bat $3uefauffen, ber ^uefauf. „Darumb madjt
man fauffen autf ber fiebern mein?." Cgm. 592. f. 43.b „2öein=
farof, vinum et panis." Voc t. 1419. „'•EBclnfaufen unb pirn-
faufen mit enern gemadjt, bab mag man rool effen." Cgm. 722.
f. 52. ©iifen, gl. a. 675. 6S2, i. 179, o. 148. 318, fufflt,
pifuftlt, a. 97, i. 245. 609, fftfmuoftti, i. 245, sorbitiuncula,
sorbellum, pulinenUim. ©. ©uppen.
berfauffen (»om alten «prät.ftng. betf oorigen), erfdufen, (a. ©p.
btfOUfan, farfaufail demergere, feeffauffi naufragus). 2)0d)
ift bertrenfen volf^üHicber. 3a biefer aibl.^orm gebort übrigen*
batf alte fouf (gl. i. 14) jus, tßl. faup. ©. a. bie «.Ubl. ©uff.
Det ©eff, bei ©effen, (D.yl) 3ofcpl), f. Sepp.
25er ©efelbaum, ©efler, ber ©dbeubaum, juniperus Sabina L.
(a. ©p» feuina, leuin, feuiaboum). „Öibft bu bem Öieb }tt
trinfen, fo leg aercclbtc ^alm^eljl unb ©epelbofj in« SJafJcr."
?portiunc.--^itd)l.
feufejen (fuifaz-n), feufjen unb feufagen, wie b*b. feufjen;
audj im «arlaam 34 fiuffijcn, Ali ^ibleit. ju bem im Voc.
v. 1419 vorfommenben fdwfe« suspirarc, agf. fcvfian ftimmenb ~
miMi) unfer ffiott ber ^orm m$ uld;t gerabea« ans bem fiuften,
<Sif @«f @aft ®etft 205
fufto» bet d. unb a. @p. entftanben wite. 35er ©eufejet,
©cufjget/ ©cufjer. „ein feuftje baj »ort unbcrfHej, baj
er in furne reben licj." 2Utb. 2Bdlber l. 6?, ©. feuften.
fifern, lifj'ln, langfam, bünn burcfe= ober Derauäfttejjen; ($ranf.,
0.<pf., b. 2B.) fanft regnen, fein regnen.
35er ©uff (Suf). a) bei' ©d?tülf, baustus , amystis; Hl fopl; a"
Hundsfuf, Kual'uf, kleinerer, größerer ©djlucf. an Suf taa\
V 'n Suf kema". Der muas alle Tag feiTn Suf liäbm. b) bet
©aUfer. Du bilt a~ rechta* Suf, du Suf du! 35et ©üfliug,
ber ©dufer. 35a3 ©efuff (Gfif)i (cerdcbUid)) «etrdnf, ©efdufe.
35er 5 u e f u f wai ^uefauf, gewolmlfcb aue: Wolfen befiebenb,
fufeln, fd)lürfen. @. faufen, fupfen.
®u ff en |1ier. 3" ^Balbeö 2ob ber Wägern b/eifit ei:
„#reu bl*, freu bfd), bn mageret £l)ier,
9J?an wirbt an blr nit ücdjen,
»Über aber bem ©uffenflier
35a will id) nfcbttf »erfpredjen.
lat: at qui torosus integrum — distenditur per arvum
iinmugiens vclocius — raptatur ad macellum."
cfr. be» ©talber, SDfaleftoI. 219. 93. 25, ©uffiftier, 9K«ftfolb,
etwa infofern e$ mit ©rtffen, ©uffi/ VUdmolten, gefüttert
worbcnV
füffeln. „jdj füffel mit meinen puffen, " fagt im Cgm. 461. f. 212
her 2Ute, ber über feine ©ebredjen flagt — im Cgm. 8n. f. 66:
//3* f if fei auf ber erben/' „-3wen groj foffei er an fjett," belfct
e$ ©tut. II. 81. «örgl. ferfeln.
©er ©aft (Saft), wie l)*b. (d. ©p. Hi ©aft, a. 6p. baj ©af,
§en. ©affetf — vrgl. Jp u f f unb ©ramm. 681 — agf. fdp, m$
fieb, mit faufen, wie baö alte \eutr. faug, fou mit faugeu be-
rührt, Hl. ©aft f- suecus neben ©afl m. intimus et tenerrimus
cortex pinus). ®et rt>t ©aft, (wegwerfend bat 3Mut. 35a*
©dftletn (Säftl), ßlnfub von $rüd)ten, ©prup. „9<lm bat gifafft
»on enbfoia." Cgm. in. f. 6.? faftig, a) wie bebb., b) berb,
grob, lafclv, lieberll«?. faftcln, a) Jeucbtigfcit von fi$ laflfen,
*>) (fdjerjl).) gerne trinfen. Der ©aftler, ber gerne trlnft.
©♦ faffejen.
„35a gnot gratf ober fafftenl>ew(?) hin wdepfr." Cgm. 340. f. i47.a
feift, adj., adv. , feid)t. „©eiftC Ort, brevia, vadum." Voc.
0. 1618. 35le ©elften, ©elcbtlgfclt, Untiefe. (3dj Sarai mm
entleiben, ob feift ober f e i d> t urfyrünflfidjer; iebenfaiai vettjätt fi$
biefeii jii jenem, wie bad inetjr tibrb. fachte ju foft (\v. m. f.), <JJ i ct> t c
ju Stifte! unb bie ubrb- £rart)t, t'uctyt 2c ju tfraft, i'uft <So
\<t)tlnt umgefefjrt, gl. i- 647, buö tibrb. Sufte pestUuada für fuf)te,
642 gefifte risione für g e f l f> 1 0 ju ft<I)en).
206 @euft ©oft ©ag
feuften, entfern ften, etfäroften, Voc. ». ins unb 1419/
Cgm. 64. f. 55 ingemisecre, suspirare, 7 (Jomunf fauften,
3». fiuften, gl. a. 2S2. 605, i. 15. 242, Otft. füfton.
„2>er fufte lie mlcb nid?t fpreeben." Cgm. 107. f. 10. cf. feufejen.
füft, adv., £im. f6ftal9t, (O.g.) roobl, bebaglicb, leicht, fanft
(tporauö jene Jcrm, wie ba^ fcbrceijerlfcbe fouft, wie Dioft auä
DianftK. entfteHt fft). T)es tuot ms1 foft, t&ut mir roobl-
Iatz tiits (bem Äranfen) ganz foftalot (ctf wäre ibm gauj leicht,
wofif), wenn? n.v oTo blib. @. famft unb fanft.
Oletfie: ©ag, feg, zc,
(23rgl. ©ab, fe&, :c)
fagen (fägng — I fäg, du fagfr , faa'ft, fe'ft, er fagt, faa'd, fe'd —
I fägat unb fiog — I ha' gfögt, gfaa'd, gfed, f. @ramtn. 153. 945),
wie fyfyb. (a. ©p. fagen unb feg ian, W. fegf a, agf. feegan
au$ fegfan — nbrb. feggen, febroefj. fegga% febweb. fäga, bän.
fige). «Beliebte efnleftungäformel: Las doc fägng! Lafsts enk
fägng! Si, lafih S eano" fägng! 3m erjdblenben SBericbt über
©efprocfeenetf wirb bie Ofebe gerne bureb refeblicb wfeberbolte formen
»Ott frtgen burcfeflod)ten. Sag I zö'n Hiasl, was das d- denn nachtn
ne't keina" bist? Mei~. fagt oc, I ha' foval z-tao" ghöd , fagt o, I hed
iTmügli künna" a'da'kema", fagt oc. Gal', fäg I, as häd di' hält et
gfreut, häb I gfagt. Na", fagt ae, gwis Na'nl . fagt o% »vennst des
glabst, fo bist ä~gfüart, häd oc gfagt. Ge , häb I gfagt, fäg I, I
kenn mi' fcho* aus. I fäg glei', f ä g I , miar zwaa häbnvs de' lengst
Zeit mitananda' ghabt. häb I gfagt. fäg I zo'n gfcheidn Hiasl.
fagen, (ä. ©p. »on beugen) auSfagen. „2Bie jungen fagen follen.
@ie follen »on ibrem felbfteigcn tvabren 2Öi(Ten, unb niebt »on frenu
ben Jporen fagen." Car. poen. ®{e ©ag, 3eug enfag^ Wxi-
fage ber Beugen, Depositio. „2Son ainem neben $tüd?n ju »er=
boren unb fein @ag auffjefcfereiben XII du." „«Betreibung, Er-
öffnung ber ^eugenfag." 2.0. v. 1555. f. 29. „©wen bl gejfug
ir fag gefagt babent." «Bfrr. SBtr. VII. 159. „SSorauf bie ge=
(leiten beugen ir fag getan." MB. VII. 307. (©aga, assertio,
relatio, gl. i. 156. 413. 449). abfagen ober entfagen einem,
(a. ©p.) ibm formlich burd) einen „Ebfagbrtef" ben ^rieben ober
bie ftreunbfdjaft auffünbigen, il)m ben ^trieg erflären, romantfeb
diffidare, disfidarc, sfulare, defier. cf. £b. I. ©. 92. Ar. 2l)bt.
IV. 66. 64. 67, X. 466. 470. „Sie betten gleich erft abgefagt,
fo bie beriefet folt ausgeben," Chron. Cgm. 994. f. 236, im gatein
beg 3lrnpecf col. 459: „quia cum coneordia debuit componi,
diffidabant Duci." <sfa a b g e f a g t e r $ e i n b , foroobl wer
Einem bureb einen Jebbebrief abgefagt b«t, «K wem alfo abgefagt
»orben [\\. „$e$ Stifte ju ©aljburg «bgefagter $ e i n b."
Jpunb ©t.33. I. 373. SfefeS noble eigenmächtige Slbfagcn, be^
fonberä gegen ^ütflcn unb £brfgfeften, muß manchmal aueb von
3lnbern al6 eben ^belieben betlebt roorben fepn. 3n ber £proler
&D. nod? v. 1603 ift eine „©traflf berer, fo bie Slbfagcr, tic bem
Sanbeäfürftcn ober anbern fonbetn <perfoncn ober ©erlebten abgefagt
f)«ben, bebaufen," angefeßt- Sßrgf. austreten, I. £b. ©. 3ii3.
anfagen einen, (na* einer ©teile im alten Oicdjtb. bei) £eumanu
opusc. 71) ibn faifcbllcb befcbulbigen. autffagen ft'cb, (9(ümb. Spil,
0.«pf. v. ©trbr.) vorn jjugvleb: beu 2>ienft verfagen, nicht tnebr
Sieben, geben tonnen ober wollen. „9)?etn spferb ift febon lang gan«
matt babergegangen, am 53erg bat ei fieb entlief? ganj auSgefagt."
„£>cr £>$t wirb ft'cb wobl gar autffagen." ©ein ©aul bat fid)
au*gefagt, ift vor Wattigfeit liegen geblieben. SSermutblfcb ift
bfefe 33ebeutung eine figürliche jivc»>te von einer etwaigen erfren auf
«perfonen bejuglfd?cn. (cfr. ftdj einem entfagen, bem Jpieb
beffelben entjteben. Sßigalol*). b efa g en einen, (ä. ®p.) tbn
befebulblgen, auflagen. Voc. v. 1 177. „OBne er (ebrffhitf) mit
pll falfdjer seuefnuj? befaget ift." Sftr. 23tr. V. 71; ,,©o
ein WifFetbäfer feinen Reifer in ber ©efdngnijj befagt... fo wäre
bem ©ager folebe ©ag roiber ben 93efagtcn uiebt ju glauben."
Carolina poen. befagen fiel), (d. ©p.) feine älbbdfion bezeugen.''
„Unb beffen jur Urfunb baben 2Bir Unfer 3nfiegel an ben «rief
tbun bangen, un£ bamit ju befagen." Ar. itybl. V. i6i. ic»2. ir»4.
erfagen, (@anjl.=@p.) eiroabnen, benennen. „erfagte fünften,"
erivdbnte fünfte. e t n f a g e n (Einem j u e t w a ö , ibn laben,
j- 95. ju einem £efcbenbegängnfjj, ju einer Jpanblung vor ©erlebt
unb brgl. überfagen efnen, (ct. ©p.) it)« überweffen mit Beugen,
mit eiben, befonbertf ilm elblicb ali einen „ßanb unb beuten fdjäb-
llcben Wann" erfldren. ,,©o füllen wir mit fiben überfaft fein,
alt beä ^anbj red)t ift." WEEJ. III. 212 ad 1362. „®o pln icb ain
überfaitter man." MB. X. 123. „©0 fvticb aln vberfafter
man baf&en." MB. X. 2582 25-a. 2>ie fonberbare 5trt, wie Ui
Überfagen mit@iben ju gefebeben batte, ift angegeben in
einer Urfuube v. i3-i». ©. J?unb$ biftcr. 2lnmcrf. voce ■. >7üiffenb.
(uberfegian, confutare, convincerc, gl. i. 2ii. 42i). v er-
fagen einen, benuncieren, verfebrenen , verldumben. Er kh~
nindo't mer untoMiemo", is vfeid und braod vo'fagt (vet'-
feferfen). glitten bep bem lanbfürfien verfagen. 2btg. p. 1669. 331.
„TCon verfagen S wegen lief er bic fraw entbaupten." Defeie I
305. cfr. $x. ?l)bl. XII. 2SU. wiberfagen, abrenuntiare.
„3cb wiberfage bem bofen tfeinb unb aßen feinen Eingebungen,
Otaty uni itbat." ©. wib er fa eben. piefagen, (5>om ©e-
febüß) begeben, bat ©egentbeil von verfagen. „2)amit e$ gleid)
jttefag unb auf einanber gannge/' ^wrbd). Ms. p. 1591.
208 $ag
Ser ©age, bei ©agen, d. ©p. ber ba fagt, anfagt, an^fagt
(Ptgl. bag fajo ber lex Visigothor. ©rimm. b. 9t. 21. 765). Ser
Olnfage, ber ctroa^ juerft gefagt bat, ©erodbrämann. ©agt ie=
manb »on @inem etrcag dbrenrubrlgeg , „beg fol er feinen 31 n*
fagen ftellen, roet img gefatt bab. @j fol nleman oon bem am
bern fagen, et bab ben guot an fagen, bt img gefalt baben."
9lupr. ». $& QiedJtb. 2B|tr. Str. VII. 190. Cfr. e=fago juridicus,
gl. a. 520. 629, altfrtef. a^fega; forafagO praedicator, propheta,
a- 475, 3ftb., Äero; uuarfago, uuarfegge divinus, o. oi. 271.
279. 283. Sie Sag, wag gefagt roitb ober i|l. ©. oben ©. 206
gettgenfag. 9cacb beg Sßuedjg @ag, rote bai 9ied)tbud) GSSalfer
Subrolgg) lautet (d. 9?ed)tgfpr. passim). „3$ Hb funbern ©efaHen
in beiner Sag" «Srjdblung). Sua) ber 2Betgl)elt. Sag ©cfag
(Gia'), (Dbrm.) ®erebe. Is des net ällawäl aT Gfä', und waas
niamd nrfcs. Sag ©agen (Sagng), bag (Heben, bag ©erebe.
Da nutzt kao" Sagng nicks. Wenn I na des S ä g n g net
ällawäl hö'n müa't ! Mit dei"n Sagng, dePn laadinga' !
«Brgl. ©aib. Sie ©ag*9J?dr (Sä'mä'), sim. bag ©agmdrlein
(Sä'ma'l), bat ©ertidjt, 5J?d^r^en. Des glab I net, is fched a"
Sä'mä*. „©dmell tarn bie ©agm e Ijr in alleg Jpollanb." @br.
bei greib. I- 124. Sag ©afen beg bunfeln <5ompojttum ft a p f -
fafen, ftapfafen im Docretum Thassilonis fann unfer fagen
fepn, vielleicht aber fcbldgt eg atg ibololatrifd) in bie eben niebt
flarere Sebeutung bei in gl- 'a. 258. 159 »orfommenben „tnfafem
dclibor, infafet> plojtt, litat" ein. ®. ft«b = fagen.
Sie @ag (Säg, Sähh) unb ©eg (S.'-g), roie bcb> ©dge (faga,
gl. i. 177. 200. 267, fega, o. 81, i. 130, agf. faga, {gl. fog).
©pann = fag (SpäTäg) , Jpanbfdge, bereit Slatt mittelg eineg
©trttfeg in einem b6ljetnen ©efielle auggefpannt ifr. ©talnfag,
©tein, befonberg Marmor, ju fagen- Ser ©agbdum (Sä'bäm),
Saum, ber ju Srcttern gefaxt werben fann ober fott. ©agflofc,
©dgeblocf. Sie ©ag^Äleiroen (Sä'kleiwm), ober ©ag = ©d>aiten,
©dgefpdne. Ser © a g f d) n e i b e r , Arbeiter an einer ©dgemüble
(Sägmüi ober blog Säg). fdgen (i'ägng), geroo&nücber fegen,
fdgen (a. ©p. fagon unb fegon). Srgl. ©rimm II. 346.
fage & en, roag fa ff ejen-
Ser ©age r er, ©agrer (Sägara', Sägro), bie ©afriiTep (gl- o.
189. 263 fagardri, fageraere, Siut. I. 307 fagtrere
sacrarium, gl. bibl. ». 1418 fagret gazophylacium). „(gg f}aben
bie Som&errn ein Kapitel in bem ©agerer gebabt." Ar. S&M.
X. 156 ad 1488. „Sie ©d)lü(Tel ju bem ©ager." ibid. XI. ih.
„Sbe bie q)farr Jpainfpad) bem ©agrdr-Slmt k(£uftoberte) su @t.
gmmeram incorporirt roorben.'' jJlrngibl <probjt ^ainfpa* p. 159.
,iSer ©agerer." MB. XXV. 485, an ber<pegnij um bteSägara. 3n
©ibetl gemma gemmarum ift facrtA sacrarium. ©tgl. figrtft.
Set
©rt$ ©aig 209
Der ©agra», <£por, (importfrd?e (?). „5n bcm erfHu fianb, t>a
man tyeraufgeöt bei bem Sagt an In Der Ätrdje ju §rer>ft'ng, ba
(iunb ber Jt6nig.>/ ,/6f. ^ffaciu* hinaufgetragen in ben @öor unb
©agtan ber Atrdje ju jllmiinjter." Shron. iu frepb. ©amnü. I.
184. 189. Der ©agran^aifter. ©djeirer DienfcOrb. o. 1500.
fol. 14.
Der © a g e r e r , ©euerer, fiel) 3 e er e r. < b. §85ö »>S Zedlkraut
»s io grous ci 'gichnidn wei a~ Sägray- wenn e$ , b«tf ©lUiet-
fraut, grob gefdmltten. ä>rgl. allenfalls* and) ©cUter.
„^aiß, sagutn.'- Vor. #enlnger i iS2. Cf. fait unb b&6 bort mit
angeführte fei.
Die ©aig, bie Öüajjerfaig ('Bergbau», ble ©runbdäche be<* ©iolientf,
worauf ba* SSaffpr abfließt. „Die JpauptfioUeu foüen , ber regten
»Bafferfaig naefc, geftaigt werben. Co» ber Bajlerfaig üb>r fid>
b!$ in bie Sirft." üert ^erg=»t. :><it;. 2iy. ^n ben gl, i. s/.o. 5*s.
55o ju Prudentius Gammen mefjrere Sonnen »d* feig., »or: Je liqui-
dulis natalibu» (ad incens. Jucern. iä5) uoinu fe ig l i die » gi|uumfftin,
mit nib arfei g i u , clivosa (jeju/iant. 5.33 bie talafeigun; infestis
(einbringenöeu sc, stimulis. Hyppulit. 108) a u ii V * i g i n ; gl- u 1 1 4 7 non
traducem na§tes> feigania. alle au\ ein Jitm tHbtaunmb ftgan (f. fei-
gen) «ehurifleti 9>epib feiga» iveifeiib. „Der ©aiger, alveus Üuvii."
Voc. »». 1G18. „faiger, atli. , ober verfällt, pendulas, pendulum
sc. vinum." \ oc. o. i4iu. 1429. Der %8>in wirt feiger. Dtut.
II. 159. aöalther ». b. SB. 10fr. 23; baju gl, i. 305 frfetgren,
vrb. n., irfeigreta/ elanguüt (oleuro). erfaigen, erfaigern,
verfugen machen, erfdwpfen, verfchweuben. ,.Tie 35«r«weBcft nfaigt
unb uuauötragig uunbeu. Saljfk. Sfenfö* awu 95i Big« 69; 2>a$ $J8&1(?
eefaigeru. e..}». i\ ibis. i. ;»*. ififti 7i&9. „JMburd) bgt raiferiia)?
©edel aar erfaigert toorben." „<5o id) ein großen tl)eit meiner iugenb,
päterlid}s> ffvfru, aefunbfyeit bee feibiS e r f a i g e r t. " '.'uv (?'l)r. I. 225
,,3n ma* ei)Teri|le er fairer u na unb erfdjopfung ber flanbt ber iprelater;
8«fe$t worben." l jlanbi|"d)e ©ravaniiiui &. is;y. M». ..^.^ iius*' fotdjer
freier jtiraiTuna be>.- inedjfiiuüfr' in uni'erni tauf ein aiercflicti H viaia'T"»ä
rtootflt." X'.O. 0. 1553. lol. 60. .,M(a iebernunn *n bev \;ranH>eit ber
^Blattern ganj erarnit unb erfaiaert fen." .Ur. VDbl. IX- fcßS, ad isou.
„Sern ttn armen erfaiaerten Baueryieuten.' .^r. l'bbl. XVIII. ^0
,,X)ietvei( bai> reinifd) C*iolb ai(et< auper bem i'ant-t aefüert, unb !>infleaen
ber Wünfj bejlomer barein aepi'ad»t, unb a(|"o teutfdK OJ.Uion .m reinifdjeu
@mben fo aar erfaigert' ad i-Vi5. Saji ^fcj^i ntih. Pfenning
ober 9)?ünj faigen, c v f a i a e n , faigern, erfaigern. ,,Umt>
pfennia fa i a e n. ^.^a.' ßii'ba^ niemant diainenn p/en?ifl »ueDer alten
nodj netten, nod) d^aineria» muryj er ja tuen noct) erfudjen fol. ", • Cgm.
502. f- 117. "lUaiYerluirg. ätabtredU. „Taf- inM'iuant l;ailer. üerprennen
unb auefaigen fol noa> »vegen. . unb lver ba Oaiier onfc anber miinjj
befdjneib, ben vevtigt man für einen »elfdjer. «ud) ^aben bie go(tfcb,mib
€d)meUer*^ «Ba^eiifrfjeö 5eSv«ert>H*. III. Xft. O
210 ©aug ©?g
gefronns , ba$ 19 bftain mutig faigeu nod) vrennen füllen." 9)]iina)rter
piHtfffÄÖ*. Cgm. ri 4 4 . f. sä. ,,(yg fo([ Fain unfer >B?ünfmiaifjfr ober anber
niemaub, wie bei- genannt i|T, Rufet 'Pfenning aiuen dt# befl anbeut nid>t
rucken frort) fa ig ein, eamit imfer (pfetttting geerdjert ober gefiiiibeit wer;
tun.'' ad fjseii im >Sli.:3>\- I. 22. ,,rie neiv Winifj fofi geleid) gefla;
gen unb qe^aint werben, baä man f nft e r f a i g e r n müg." ad Hu6.
ibid. £ 2*j. ,,3>ajS SJlpemartt) fain allte >D?ünf3 atiftaufft, auf 9J?at>nur.j.
fctt furter in OMnjj ju fürn , nod) bie erfaige mit gifcnelbag nod)
fünft in fain BBeftfe?' ad Heo. ibid. f. 83. ,,Ta$ bie alt guet föwif
jccptodpü . g t f a i g e r t , hirmroei^ »erfaufft . unb an berfelben ftat ain
ergere 9Rünf gemacht «vorbert ift." ad iiss. ibid. f. 166. ,,'$><i$ man
feine 9{egenfpurger auäfaigern nod) trennen feit... (js foW niemanb
(gelb auisfaigen nod) aupfudjen." Wem. JKegenfy. <?fjr. II. i'79 5U.
%a fdieint bicfee €5aigem ober Cfrfaigern ber^iinje, mefcbeö,
in altern 3eiten, mo man nod) niAt alle ©tücfe einer OJtünjfnrte am @e
Ijctit. uoflfemmen einanber gleid) ju machen mußte, oon ben rKegierenben
wieberfmlt alfo opne (rrfelg »erboten morben ift, barin beftanben 311 bai>tn,
ba$ man bie an Oeftalt fceffern ätütfe einer curfierenten 'TOümforre mit
ijilfe ber »Jöage au«fudite unb bem Umtauf entmg, moSurd) bie in PurS
tfeibente gftaffe au fffiertfj unb £r«bit verlor- £r. 8^1 V- 71. :fi. VII.
52. 35, VIII. 51 i, XVI. 281. Sbtg. 0. lsiti. p. 493. Oerjeg i'ufcroig ber
cReidje ift *°. U5 7 SDillenS, ain faigerte buvdijegne 9)?ünj ju
fragen, bie i>a gleid) roaer, ain Pfenning als gunt al$ ber anter . . .
darüber fmb feine rKatfje ber -IFieiiuing , ,.fcaö man (jtvar) ain gefai:
gerte 9flünfJ flafjen mug." aber fie geben ju bebenfen, .tas r>eber spfem
ning ju brecen ober uieren vftaten geivegen mufj werben, babnrd) bie Wlün%
iti ringer fein, man »ilt ceftting barauf geen mürbe" ibid. I. (#. 44.
25er r ei die £err wollte, ftrjeint e$, biefen 3nbuftriejtveig gleid) auf eigne
Kedmung oorgenommen miffen. 5d) feh,e übrigen« ntdit ffar, ob unb
tute biefeä erfaigern mit bem bergmdnnifdjen , aud) fidjb. faigecn
(feigem . bnä Silber burd) einen gemiifen Sdimeljproceß t»om Tupfer reini;
gen) jufammen^angen mag. Gl. «• lf>59 fi'nbe id) ein ber Jorm nach frep:
lief; nid)t fiieher unb eljer jum folgenben faugen paiTenbet' ,,arfögan
insprobare (quasi bonus nummularius)." SSrgl. feigen.
fauflen, wie rjct)b. (a. <Sp. fiigan). „evfaugen exhaurire, er-
fognet @tunt." Voc. ». 1613. 1)er ©auger, nod) faugt'nbe«
jangeö ®d)«f. ,Mn Sauget foff aufö l)6d)fle 9 ^)funb ferner fepn,
fernerer/ rclrb et untet b(e S d m m e t gejdDlt." 'Btlrm. 565. 574.
Det Sogora', ©dusjlhig. i. 2B. faugen, tefe r)d>b. (a. @p.
fougan, faugl)ian).
©et „«cgel, «tgel," fO.<pf., 3pf. Ms.) ©efc^muCfl , 93eH(e, ®e^
fdjroür.
Der ©egelfan (Cgm. 572. f. 58), velnm. ®er Segelfrain/
magnes. Voc. d. 1618, (M. f e g e l ft e t n = n). ©eboft biel>cr :
„3>ie alten roelb plofen tonb ben f{getftaln// (blafen ben Wagnet?)
<§<$ 211
unb treiben Äuppelep. Cgm. hu. f. 49. ©egel, relhm, ijt n*d)
in einem Voc. von circa iöoo, roie ba$ alte ©egal, ein Mnse.
£>er © e g e n = ober © e g c l = SBaum , ber ©dbenbaum , funiperüs
Sabina h. „Bie oft ifi ber (Sbftanb ein Balb, in welchem aflec!
Jpolj roadjfet, auiTer ber ©e gen bannt tut." <p. 2lbral).
35er ©egrn (StfgVgy, wie bd)b. (a. ©p. fegau, fegln beiMictio,
dedicatio, ;<t gl. i. 1S9, Wie flgf. fegen, liod) signum, nldjL l'loö
crucis, fonbern überhaupt, nemlfd) vcxillum, iiisigne). ftsou bem
©egen (signum cruris), mir ber Wonjhanj gegeben .befd-.rieben),
Öeipt bernt gemeinen 9)?ann biefe fcfbfl ber ©rgett. .<3au*fegen,
gebrtnftcr Bettet mit beil. g&c&idfl unb (Mcbctcn, m mandjer ldnb=
lieben .^antftbür ftdnbar. Jener.', ©äffen-, Buttb^, Bettcr- k.
©egen, überall, roo et nidjtbenfenbe ÄatÖotffen nnb aueb ssul berle»
$roteftanten gSbr, porfommenb. 1>em Vor. v. löis gilt ©egen
alt tauberer; B nnb fegen gibt e* burd) cannen vulnerarium,
' unb bßju ble SJKC: Bunbfegen auftbuen nralcffciüta ratter.
verterp, detegtfre fraudem, facta, furta. Cf. I>r. SOttubetev 1620.
p. 14. ©anet 3*>b«nneiJ Segen, f. Winn.
„*a(i bie jungen ber liebe pflegen,
Mnb trinef bu OJUter!) ©ant 3»&<tnne* fegen
$nb ©ant ^erbrüten tnlutt." Cgrh. 2701. f. 68."
fegnen, gefegnen (fJegnga*, fenga', gffetig^), roie lfdjb. fegneu
(a. @p. feganon, Ul. flgna, agf. fegnian, febott. to fegn,
jnnäcbft Pacere sign um crucis); ble ftorm ge fegen er» be» ÜBalt&er
». b. §ß. 115. 6, Dtnt. N- 295. i. Gfeng God, Gfeng dacS (enk-s,
Eana'-s) Gud! (®ott gebe feinen ©egen baju.). ä)?ft biefern ©prttd)
ermibert ber ®eber ben $anf (ba£ Balr» GöH!) oe* gmpfdnger*,
reicht ber Bitti) bem ($ajt, ober biefer einem äJefannten ben .firug
bar. .,T)tv r>eir. qsifdjpff 9)lavtlnu» mar be« ber Safel be«! Äawferr- ai"
ein Heber unb tverffter ©aft, mau reidit i(>me bar einen Sedier mit TOeiir
ber tapfer aebadjt gfeidmmt, yj?drtitui5< tverbe i"o foüffid) femi , unb ifmie
ben <Bed?er jitftetleii ; aber ber ijeit Vifdmff gibt felben feinem (»apeUan :
trnnfen, @efeng @ott! barbnrd; jii jeigei* , t>\\b ein «priefter einet* fo
Ijofjen nnb uornepinen Staubt fen, bafi er und) ben Gecremten Aäuptfrn
fo« forgeiogen werben.'' <p. ?(braf?. „®feng bir^ ®ott in^ Jperj bin-
eln, bibe salutom medullitus. @feng bfd) @Ott, benc vale."
Voc. p. 1618. „®ot gefeng bfcb/ valß.'- *avent. ©ramm. Slber
and) bie ©djabenfreube bat ll)t ironifdje^: GlVng da'.-;, eatn s.. Göd!
Des gfeng dac da* Teufel! ®of)in IVObl jun4d)|l bie dh%. gel)6rt:
i (Einem e'r-gfenga\ et> hinein füllen laffea. „Watt bat im*
gfeng t/ mala re magna multatus est." Voc. p. 1618. ftd)
«ufge fegnen, be»m üluffteben bat ?eid)en beö Äreuje* über ftd;
madben, unb ftd) mit QBelbwafJer befprengen. „ülm $t<mtddmamdtag
muef ber 'jDireftor (ber 55rocefft'on) umb balbe atva» auf* lengfl auf-
fteen, »nb (»^ ruol aufgt fegnen, «ud; anbed?tig betten." Bftt,
0 2
212 <5f0
f8tr. V. 141 ad 1580, „auff fernen, cubitu surgentibus benedieere.
nibergfegnen/ cubitum euntibus bene preeari.'* Voc. p. 1618.
elngefegnen (ci -gi'engeT), einfegnen, j. 33. ein Brautpaar.
Einern ©terbenben ,,d- Sol nusgfengov- einen lobten (cor bem
forttragen sum SBegrateu) ausgfengf, ££ gefefciebt geroöbnli* in
ber glur be* Jpaufetf, »tritt er geftotben. b er fürge fegn en
(fiira'gfengaj eine ©odmetin, ble nach ooi'eneetcu ©ecberpodu-n
ium crjlen »Wal roieber 3ur Äircbe fommr, woben (te auf J?cm gtuibe
ein @tüd von einem »Bacbäfrocf mit bareingeftedtem <5ed)fer über
Zwölfer auf cen Sütar *u legen pflegt. 93?and?e [äffen fieb nad) 8 ober
14 itagen, wenn fie au* bem Bimmer geben unb ©efdjafte Im fpm«
befergen Wolfen, ben „jpauä feg c u" geben, „pi^erperam sacro
carmine lustrare." V,oc,.p, 1618. !?&$ Tr 'üracgfenga"d , 1) ble .5er;
»orfegnung, 2j bat Opfer ber J>erv»otgefegneten. i),t3 ©efegnet,
(fdmjab.i ber Oiotblauf, «risipela (gupbemWnimS roie ba$ ©uer.
biß Ball n, n». m. f.?;. „rS°- iö^f» Jft iKofin« 9?', an bem ©e=
fegnet fo faioerlld) erlrantft, ba^i tbr oberer Selb nit anbera ge-
roefen, ah* ob er gebraten." i'ec&felb. 9T(lrafe(. „®o ni*r fdson
etroaä oon ©lecbferor, itfotblauff ober ©efegnet »orftaabeu." Dr.
Ofllnberer i620, p. 200. ,,26111 bu bai ©efegnet aurf afnem alte«
fefeaben sieben." M&ö. see. \V. „2)a$ ©efegnet fumpt in .Rin-
bern, fo ble natur auftreibt b*i überbiqtg plui." Cgm. 6oi. f. 112.
3n 01.5Ö. nennt man baffelbe Übel grob roeg bai Ungefegnei
vü~gfengt;. .,.\Ij' rauos gichwollne Glida' trucko li.'dtn, damit
däiTs IT- gf engt net dazup liimt." „Unb ba bat ftd) ble Äinb;
terterinn crfaltigt, unb bat ein Ungfegntä friegt." (fipetbauer
ißrlef. Ogm. 72r<. f. Sjö5: „ftiir ben affel ober rountfudjt ober baö
'2serfegent."
Die gegen (Segng), £egen$ (Sengs), grojje* jiugiwij, n>eld,v* <tu$
stpen jtarEen 2Öanben, ei baran jn sieben, uub einem «ad '(38 ein)
tn ber 9)?itte beftebt; Ca. ©p. fegina, sagena, gl. i. 1016, o. iüö.
225); bat Ofecbt/ mit einer (Segen jn fifcben. §ifdjer-@ered}tfame.
/,5?aran fetten alle olfcfeer fain geoaer mit btn 6engfen uub
2ttUter--9(C'jen brausen." Weidjelb. Chron. BenoH. li. p. 215 ad 1529.
/r2ßer (Im ©ürmfee) eiue gan^e ©egen (ein jiemlt* foAbareö ©e^
gatbe) unb ba* Oiecbt mit einer folgen jn fifeben %at, barf bf$ 100
.Rrebfenröieife ober Äorbe r>on ©eorgi U6 «alli legen." SBftr.
2Bürmfee p. H5. ,/iluf bem QSürmfee mit jroeoeit 'Segens fabren."
7\IB. VIII. .7,53 ad 1520. ,,3us Sagcne super lacu Aterse."
MB. v. 165 ad 1276. „©erecfetfgfaft mit aincr ©egen an bem
OBatbenfee." MB. V4I. 218 ad 1514. MB. VII. 248 ad 1341 »er=
fauft 33erd)toib 0. ©eefelb „bie @egen/' ble er gebabt „in bem
©taffelfee mit allen btn ^uBen, öied'ten «nb ©entonbaft unb baju
gebort £olj iBelb, OBlf/ Older, 2B6rbt unb QBaper" an Äalfer
Subtttig. ^SpptC"1 Sege (juod retia sunt vel piscatm e seeundum
©e$ ©ei$ 215
yd:©ma terrc illius in piscina Amirse.u MB. VIII. 185 ad 12-14.
,. Inferiores autcm piseaturas, que simiüter appeüantur tractus
Sagene et 2ßurf liabebunt solummodo pis'catercs Ecclesie."
MB. XJ. 246 ad l27i. „2lin nebe J) M) feg e n unb £ a f * fegen
foff brer, fcfcfUing (3X5'0 uub jefoenWafrben f)aben." Pftjemfeefifd'orb.
r>. 1507. Die Krautfegng OBürmfee) bient, um an fefd)ten ©teilen
läng* beg Uferg ju fifdjen. 93rgf. Stfr. H. ©. 399. ©egenfffdber,
bec ba^ [Red?t bat, mit ©egen ju fifebeu, im ©egenfafj ber .ftlatnr
f if cfcer- Sic ftorm ©cgeng fdbeint ang >Bcrmengung mit bem
f. Segens (fnlx) bemrgegangen, wie am* bag nieberfd(bf. ©efffe
für talx foroot, atg au* sagena rorfommt.
Der ©egener, ©egner, (2er. r>. ©d?tvab. I. ?i?) fleinere 91?t
©(blffeg auf beut ?8obenfcc. cf. bat vorige.
Dfe ©egenfen (SegiriT'n, Sengfln), Segens (Se&iif, Segnff,
Smgff, Scngft, Senlr, 5-fff, ©ramm. 5Sn. 6So), bie ©enfe (a. (5p.
Uganfa, fegenfa, gl. pasMiriij rpol wfePt fegefna, fcgifna,
i. 696', o. 82. 427, tel. mit anberer ölbleftferm fig--bb, agf. ffbbe,
rrot aug ffg = böe — nbrb. feeffe, feiffe, »rgl. eben blc ©egen,
redete $orm im Voc. t>. J 1 1 9 blnrofcber für fah giln. Dag Voc.
v. 1»>18 bat ©ageifen, rool nur eine aud) anberwdttg mforomenbe
etnmologffcbe SSerbcntlfdjung beg an fid) buttfei geworbenen 28orteg.
,,?!?or ttnb nad) ber ©egenfen," vor unb ttad? ber .f>eumaJ)b.
ittfe: IX. Joe; XXII. <j23. 9??ei#elb. Chr. B. Etö sVo. 2oviü!cd?--Ot. 161.
Der Sengftmaar, (b. >2ß. ► ©enfenftab. Der ©cgeng febmib, MB.
XXI. 297 (Segarff-Schmid). Die © e g e n g -- 2ß a r b , ©cnfenfHel.
Der SaTi-nwet/.^, fd?erjb. ber (alg Ärenog r-orgeftellte) £ob. SSrgl.
©rfmm. IE .11« unb 'ffiagenfun.
Der ©egerer, wag 3ecfcr.
feigen, vrb. n. (ftnfcn), bem febr gangbaren ftgen, feie, figen,
gefigen ber d. unb ftgatt ber a. ©p. entfpredbenb, fft mir in
ber neuern nldjt aufgcfto&cn. Wod? Cgm. 775. f. i§3-: „Die crd)6men
rrawt ftoafg, unb faig nfber in amad?t." Dicfeg dltere ftgen be-
rührt ftd) in #orm unb $eb. mit ftljen (unferm feigen), unb
bleibt ben ben rjfer vorfommenben verfcMcbenen formen ©afg, feig,
©effg mit in Olnfcblag ju bringen. Iftamentlfd) würbe ff* bag er^
faigern ber üDfunjc alg ein ftnfen mad?en unb aitglcfen ber fd?roe-
rertt ©tüde aug bem alten $<rcrffhj feigen leibli* erfldren.
fctg, adj. (iauent. &)t. 136) feidjt. «gg fdieint bte festere jef?t
gangbare ^cm nad) ©ramm. 680 — vrgf. au* ^uff unb «Saft —
aug jener envaabfen).
Die ©eigen (Seign^), »ertiefte ©teile auf bem Jelbe, reo (1*
bag Wcaenroaffer §u fammcln unb fpdter alg anbergn'o ju »erfiegen
vftegt; jebe «Uertiefung im £crrdn. „31nberb,alb ^«gtuerd? in
ber ©epgen." Sbnmftaufer ©albud) v. 1385. S9rgl. 8?ia nnb
@efig.
214 ©etg ©ig
2)ae s2lbgefeiger. „2>amlt alle* <pier, roie aucb julcßt ba$
Ittbgcfetger fCef^tg iu bei ^errfd^aft 23aj? gebracfct roltK" §l)lin=
gendbetg jus hofm. 256.
2)a» <&cfig (Gfig), 23ergrinnc, »olji« isie ©erodffer ablaufen.
ÄocfrsStetnfelb ©. unb &. II. 364. SSrgl. gl. i. 269. 736. 740
gtftg stagna, palmles, roeun bicfe Sorm »td?t ctroa ali gtftg jo
©eigen, ro. m. f., gebort.
25ft ©ig, rote fcefeb. ©leg (a. ©p. figu, figo, agf. fige, unb mit
einet 2ifcleitung flg^or, 1*1. flg:ur, fig = r). 2>as ©tg^talb,
©ig = opfer, ©tg = jatcbcn, Voc. t>. 1618, ben alten Gompofuen
noeb, entfpredpenber, aii ble mebernen ©iege£r.ftt. ic. eine Sttenge
alter 9)?annenamen geboren bleuet, ©tgtbolt (rool unfer ©ei-
fcolb, unb etroa aud? ©cbalb), ©igtbeo (ttna unfet ©eibl),
©fgifrlb (unfet ©eifrtb, ©cfrtb), ©igtmärt (rool febon
U$ ©cgtmeruS bet Zadtnt, rolrb gl. i. 642 nod? appellatloe für
victur gefegt), ©igmunb 0;d)S. 2l»cnt. clfjr- 52 Sigl), »rgl.
®rimm II. 475. 5>cr llnflg. „Der &6uig von ^ranfreiefc f>ett ober
geroanti grofen Unfia" (roar unglücrli* im .Srieg). £l)r. ler> Jreifc.
I. 151. 2>a$ 23erb figen minber »olftfmäjHg, ali obfigen, roo--
trojrbet ßbffgcr, obftgltd?, Obftg; (agf. ftgrian, HL ftgra
vincere).
©igaun, dltetet iffieibername (j. 23. Jpunb ©t.33. I. 163. 175. 295,
II. 58. 132, ©em. 0?eg. Gbr- III- 561), ifi oermutbltd) bie ©igüne
bet alten poettfeben Oiomane »on <parcifal, vorn ©rat :c. (3>rgl.
SSigatoiS, 3roain ic.)
©igoft, älterer gKanntfname (}• 33. J;nnb II. <j), (©tgt^gaft?). —
SSrgl. etroa gar ben Xacltu^fcbcn ©egeftc*, 33ater be$ ©egt^
m u n b u i.
©igel, Jpunbäftget, 3uftgel, iinftgcl (23crdjte^gabett ». ©ebranf),
©lg f anbei (2er. ». 33.), fla|jbne mezereum L. ©elbclbaft.
2>*$ ©igel, Snfigel, l) batf ©iegel (d. ©p. in f igel, a. ©p.
in f ig ili). 2) aud) bat, roag anberroärt* ©tempel (timbre)
fyeipt, roirb in 23apern ©igel genannt. ©igcl=^apier, ®igel=
Simt, figeln (©tempel=^)apicr, 3lmt, roo Rapiere geftcmpelt roer.-
ben, ftempetu). f ig eintägig, adj., im ©enufjfe betf in Sßapern
für gcroiffe Älaifen fyerfömmlfcben, jefjt namentlich auf Slbelidje unb
23eamrc mit unb über bem 9iat!)ä = Orange beiordneten 9Sorrcd>t$,
93rc:e unb Snfttuntente, bep reeldjen Slnbre an geriefet lldje ober
mnartfcie Ausfertigung gebunben ft'nb, mit bloffcr eigner Unterfcfetift
unb untet bloffcm eignem Siegel rechtsgültig ju fertigen. Unfiaer-
mäßig, ivac unter freien teilten urfprünalid) wof)l niemanb , atifi"ec iver
rten in tri' Tf)Cit teine ci^en 3 » fi 3 e t ^atte. ,.(Jin igteictj man (fogt
3vutr. i\ ?ii: ü\td)ibud] , QSJjlr. -Btr. VII. 95), faüe ec genant tfl, bat woi
au 3niiaet, b«i f;at cl;r»i:t, ftvo er es antait um fein fet&eö fad>e (tvo
ec ec- in eigner ©adje anteat." (?<? fonnte (f. a. a. 0.) ein ieber, ber «in
©ig 215
©iget Ijatte , ofine eben eine @etid)tSperfon ju ftytj , beileibe mit auSbrücf:
tidjer SSerroafjrung , baß e'ä tfjm unb feinen Crrben r-fjne Sdjabcn fei? . av.
UrEunben ynbrer regen, bie feinet befafjen („cu'gens infigcts nit enterten"),
unb ifm in ©egenmart scn jtveen beugen barum baten. 3Diefe ^cuaen m
«3 et iim bas 311 (iget ober ter €>iael:t>et mußten aber im ^nfirument
namentlich angeführt werben, unb es ?am juleot auf if)re 2di?fa«e an,
tvenn gegen bie (Sürtigfeit ber lirfunbe (?inmenbungen gemalt nutrben.
cfr. MB. VI. H97; #eumann opusc. 155; £.£R. 0. lbl6. f. 215. 74. 75;
3irngibl £fpad) U4. 46t. £a6 £Hed)tbud) Cgm. 5o7 fjat einen eignen
2(rtiEel über 3nftgef , ©ebraud) unb 5Jii£braud) betfelbeu. 3m reform.
£.3ld)t. ». 151«. iit- V. 2ut. 6 ift naa> <Bemer£ungen übet bie bekannten
3nftgel ber *5täbte unb Warfte unb berer «om 2tbfl ober 5(mt unb QBürt£
bie Diebe pon „fonbern fd) redeten petfonen, bie fpalinäffig
fein. Xerfctben <3ige[ feilen an jcber UrEunbe jive^ feon, bamit einr>
baö anbere beteilige.' 'DW- f. ^ie rerfdn'ebenen Q3eftimnuingen hierüber in
ber Sl.ß. v. 1555. 2teS 33d). £a efjnnUö bie Beamten artf Pfleger unb
.9Üd)tet foivoftt bie Verträge unter ben Untertanen je. , atö aud) bie <Se-
ridjte an bie fjöftere Dbrigfeit unter ifyrem eignen 3nf>f9eI ju fertiger»
fratten , fo mürbe von ben Janbflanben für fefjr notf>mcnbig erachtet , unb
rjt erinnert, biefe <SteUen nur mit fotdjen <perfonen ju befenen, bie ein
angeborneö ober ein t>om Äaifer ober «pfaUgrafen crtf)eiitc? 3nftgel fjatten,
f. t). oon '.Kbet ober figeimdfjifl wären. £er ©ebnuid) eigner »tnt»fieg«T
faßt oeurjutaae nid?t leidet mef?r eine SBertegenfjeit biefer ?irf ju. 3)rcp=
flglet, ÜSicrftgter. „©ollen unfre £ud}mad?er Äerntndjct «nb
'DreiM unbSBierflegler verfertigen , fo muffen fje bobmtfäe
2öoDe tjaben;" (roel ton einer 2lrt «Stempel). Verfall beg ?oben=
banbeltf p. 71. „3tcm «B?ed)Ufd) (tuet?) ba$ peft nennt man t>on ber
toffn, l)Jt V ffgel, batf letzter IV figel, bag ftedjt III figel,
bat in (eng XXX eflu." £egeuifm Ms. p. 1500. («Prgt- ,,%t> fol
ntemaut bbatn tud) nit fdjnepben, ee* fei bßnn g ep e t feb af t."
Cgm. 544. f. 54"). 3m Cgm. 2öS. f. 45, «ud) 514. f. 156 fleljt
ein paar Wal f ib cl für flgel, nnb f ib ein für f igeln, cfr.
@ramm. §. 44p»
2)cr Sigor.J1, bat Singrün.- vinca major et minor. (£inc blo^C Q.WU
llellung nu6 @iu--grucn? (f. fin).
@igel, 6tgcl(lain, f. Ccgcl.
Xn „© igt ift (Voc. p. 16J8) acnMtuns," fenft ift «W e f 11 c r,
w. nt. f., ü(?licb. ®d?on gl. i. 678. 1219, o. 39 figiriftc,
figerfto aeclituus, snrctariu« — neben i. 586. 67S ftginb?5,
flgttlblr soeretarius, aedilis, i. CfJ7 figttari sacrarium.
'£>*& Voc. 0. 1429 bat fiurift, sacristarms. >»rq(. oagerer.
216 @af? ©ety
£Ret{?e : ©af?, fei?, 2C#
(9Srgt. ©acb, fed?, ic; ®ag, feg, ic.)
2>er ©aber, öfter mit bem Umlaut ©dber (Säha\ Saga'), con-
tra&irt @abr (Sär), coflectite: ttc fdjarfen unb fpifjen 93ldtter
Sen?tffcr ©umpfgrdfer CCariccs), rote aucb bei üioggcnd unb 2ßaisen$.
2£enn fcfefe ©etteibarten, eb fie in bcn Jpalm fd)fe§en, ju üppig
roadfeu, tpirb ber ©aber ajbgefdmlttcn unb alt $lel)futter per=
brauet. 2Diefetf Slbfcbneiben belft fdb cm (faha'n, fägacn). 2>ag
©ad? er ad), ©a#crid) (Sahara', Sagora'), (Jollectfpum. „®a=
gerig ober fauerg Jpeu." Jpajjl ©tat. H. 35. Hfl. „©cegrdfer,
alt $rimp-, ©ad)rang = , 9iobr = unb .ftaBenjagel^Äraut." 9Kate*
rlalien P. 17.S2. 761 Sftan fjert aud>, ber Sahara'. (Gl. passim
f«b«t carcx, fabarabi, farabi, carectum).
fef)Ctt (IVgng. fehhef, o.pf. fea" — 1 fihh, du figfi, fihhft, er fihht,
b. 2B. du 1'egft, er legt, o.pf. I 'ia, du fiaft , er fiat — Praet. I
fähh ober iVliliot— liäb gfegng, gfehha% o.pf. gOa~) unb gefeben,
a) nie t)$b. febeu («. ®p. feban, agf. gefeon ft. gefeoba«,
\$L ff a ffc fiba, gotb. falb» an — pon »peldjcm gotb. b» fld> &«ä
1), bai in g überfplclt — giegrig', „ge fegen" audj Sßflr. 9?tr. VII.
8i ad 1332, agf. gefegen — erbalten bat, mitunter aber aucb
ßOfi) bai p betPortatid)t - Wlttelfranfen gaiawa", «. @p. glfeuuan,
agf. gefeven). b; anjufeben fepn, auufeben.
Schwarzhoplat brau- augat , fchö" röslat i"'n Glicht,
Und i>iei~n Scliaz kau I not laflYi , wSl »c gä' fo fchrT fihht.
„feiner l. Sftuctter (Geflaut, ipic fie im Slgofto 1542 gefeben
&üf, an einer &afcl, bie C-brifiopb Slmberger gemalt." SBruber
©djraarj p. 5iug5b. £rad?tbucb. £>fc ©ecb, acics (oculi), Cgm.
653. f. 522, a. ©p. feßa, jnipilla. fidjtlg, adj., adv,, d. @p.
(Icbtbar. „ftebtiger ©cbaben, fidjtige 2ßunben, fiebtiger
@ebrcften." «.CR. p. igiö. Sit. 48. MB. XV. 472. „$fe& ift
fidjtig falfcb, unb ftreitet miber alle @rfabrung." OB agner (5fp. unb
«Pol.rSSeamt. II. 292. 25te halben, bic ^nb wirb fiebtig, (sc. bafi
fie trädjtig fep), (£>.£.). an f eben einen, ibm febefnen, bat
ilnfc&cn baben, porfommen. ,,£$ ffdjt mid? für 9?ot, für
guet jc an." su». (5ür. SDietr. p. <pr. ilb.Dt. p. 1616. „%{$ nnt J>ic
e.?£c anfiebt." ^r. 2l)bl. Xiv: 47. „@d)riftlicber 2lbfd;icb,
bfc Mi in mebr 6tthfen befcbwerlicb anfidjt." Ar. £bbl. XI. 28.
,/Vhtfb ba$ aueb etlicbe mltgefcbicft »perben, will untf niebt unnotb
anfeben." ibid. 491. „ffiill uns unfüglicb anfeben, binter
ibnen yinberung fi'ir<unc!)mcn." ibid. 493 ad 1497. <utfcben,
(ginen mit einer 6trdfc, bamtt belegen. „2Mc icidufcrtigc
2Beib^pen"on fofl im 2Öicbcrbotung^fall mit boppclter, @clb - unb
©eigenftraff an gefeben iperben." kriminal -(Job. t. 1751. I. 5£b.
4*e- <2ap. §.2. anfetblid?, adj., speetabilis, Voc. p. 1618,
®e& 217
anfetynlt* (ujelcfeed auö aufebenltd) jufammengejogcn). „21 n-
feefclfdK gungfftauen »om 2tbt ober ben ©eftfcledrtcrn." „...Die
fcapfcreftett, anfecbllcbifle:i «nb refterfgiflen auf* bri 2fu." 2lnorb.
jur ^onleldm. = 9)roce!T. tf. 1.180. aufffcben, suspicere. gin
?Tltff feöen baten, animurn attendere. Voc.t). 1618. befeften,
(a\ @p.) befu*?n, bffer^n, pflegen, warten, (gl. i. 362. ßoo. 77G.
785. 12JO, Otfr. V. 15. 41 et alibi pifeftan tueri, pascere, colerc,
tergere, honorarc). „Den nafaten ffrttbe«, beit franfcrt wefedjeir,
ben toten roegraben." Cgm. 639J f. 21. „(Saun bic frau»uc bfe birn**
beijet efn ejjen madjen unb ffttt befeb cn ober vlOe " 4i5r. Beritt- tu.
,,©t (bie Wagb) fort bae" bau* fd?en baben befeeben" (beforgt).
Cgm. 270. f- 2<i7." „<?j tft guot, froer ftt? cnjtt beffbt." ©rfmm
meinb. 346.
„2Ban ed gar leibenifeb ju leiben ftat,
5Bag man t>cr beforget »nb befeben \)at." Cat<\
Cgm. 72. f. in. „bat ain man tfatt effen unb trfuefen, unb bat
aiu bautffrawen „„5 «,{n ^ern, bic beffent im fein bfng befeben."
©ebroabenfp. c. 559 8d?iltev. cfr. IF. £b- p. 521. Die Unbefeben^
beit (tTbiegiigö* , O.g.)/ «Sorglofjgfetf , Unacbtfamfeft. Die
58efeb = 2lmm, „<Befed)amm, 58 fedjnerinn, <l\fennerlnn,"
$rau, roelcfce einer 2Böcbnerinn benftebt, unb bie erften 4 ober 6
"Soeben binbnrd) bie 'Barte be* .<tf«betf beforgt, ,,od?oppertn*i."
,,<Qefe& er innen ber .ftinblbettcrlnncn." @em. Oieg. (Jbr. Hl. 599
ad 1177. Cgm. 601. föl. 98'.a ?cfld) ber 5.0. V. 1553. föl. 160 ge=
bi'tbtt „ainer 9?efccbammen ju ücn ain &alt pfunb Pfenning."
Die ^effebt, a) 5?cftd)tlguitg , b) 2infit*r, <8eforgung, <pflcge.
„Vlllt genugfamer 93cfl<bt." ,M(t gueter, feiger Se'fttft"
?ori 55rg.--0i. 25. 208. ,/2>?it getreroer Jpuctc unb »effebte."
tfurj Ofterr. v. #r. b. @cb. 4*5. 464. <•) bic pflegcnbe, roartenbe
"Jerfon felbft, b. fj. wai ^efebetin. Oiadb einem ©encrate ». 1746
gebübrt einer (©genannten ©cbopperln ober 58e(id)t uebft Äo(t
unb £runf rcodjentlld} 24 — 31.1 $v. gaupffct Ms. gibt tu biefem
@fnn al$ pajTauerifdb bic „'»ff d)." Die Unbcficbt, nad) b) (Borg;
loftgfeft. „9Sou tlnbeftebt," per ineuriam. «ßjjlr. 93tt. VII. 171.
beflcbttg, adj., forgfäliig, aecurat. trfn befiebtiger ©öjüb.
Drtotpb. Die *B eff ft> tigfait, Seforgung, ü>crroabrung, Cinfvier
tlgung. „Wtlt 3^""cn unb mit anberer t8cf"i*tigfatt." Oicgcneb.
Urf. ». 1366. „Unbeficbtigfaft (eorg(oftgfcit) aiu^ mesnn^, ber
ba l)ant bat, ift uit anberg, bann ain frartfö feror in bem baroe,
}>&$ ba print vub nienunt Icfrfjct." Ms. sec. XV. bc rfe&eu
(dj'fegng). n) wie Ijd)b. crfebfn» b) fiefc, (oon ©ebroangern) roie
brbb. fieb verfeben an (Stiua^. fürfeben, prospicere. „Dem
gmainen nuß fürfeben. @ctt tfUW fürfeben." Vot'. v. 1618.
fürfebenltd), u n f ü n c b cn tict, torbergcebeii, vorberjufeben
ober ntdjt. „®ow Jpauö ju ^ä««* unfürfebenlicje 3n<inljitfoa
218 $&
nach »crbottnen Suecbem baten." 9?canbat ». 1580, „fürfic&tig
unb wolweif," «• CEoüttciftc gegen öiatböpetfonen t>on trabten
uub Warften, gürftcbtlgiai t, "Poifidjr. f. »erfefjen unb »or=
(eben, gefeben (C.2. gfehho-, o.pf. gfeo), gerne ftatt be« ein-
fachen fei) e tu gefebenb (gfebbo\l, gfea^d), fcljenb, b. b. niebt
bllnb. Sic @effd?t, (ä. ©p.j ba« 6el)en, bie Seficbtigung, blc
giitfftdjt, (a. <£p. biu glft&t;. Jp*t ein 5?abenber „baj, gewant bet
buetetinne emp2)oU)en je her gefiebt." 2Bftr. Str. VII. 75. Sie
®effd>t (ber Staut), Srautfcban. 3iug«b. Stbtb. 2)a« öeftebt,
wie befcb. 2>a$ Gefichtl, a) ©eftdwbcn, b) £ar»e, SRaüfe. 3t uf
mein, bein :c. Cjeftd)t, unter m., b. Manien; auf blojie £reu
unb @tau,beu. «uf« @effd)t ar bauen jc, auf ben ©djein.
„3ltmofen geben ju tum unb jit gefiebt." Cgm. 713. f. 21. ge=
flcbtig, bloi* anfdjeinenb, htö ©eft'cbt fallcnb. ,,23a« ba gefid)tig,
aber nlt gewichtig." ty. 3lbtal). „®efid)t bet Singen" (ab»er-
bia(fter) , augcnblirtüd), auf fcer ©teile, ©eftebt« ober 3lnge=
ftd)t« meinet, bein er ic. , in meiner, beiner ©egenwart. 31 ns
gefid)t« bife« (Srlefe« ic), a vista, gleid), fobalb et ju @cftd)t
fommt. 31 n q c f i d? 1 « feiner 3ugenb , in Sinfebung t j. 2>a«
„©eftljen, ©efieben," Cgm. 721. f. 181 vigus, ©efubt (cf. ba«
alte gifiuni). gleicbfebcn einer @ad)e, ben 3tnfd>eln ber=
fflben f/rtbeu. I'tr, fihht s ja 'an Kirda' fcho" um ad um gleich.
Da fihht s 'an Zgrundge gleich, betfeben, an«fcbctt. Das
fihbt lumpat her. Der Mcnfcb hat iatz i> fcheuzfams Her-
fegng, hat fünft l'o guad hergfegng. I) 6d? a efeb C II, adj.,
(Jß$@.) ftolj, boefrmurbig. feben in eine ©aefce, ober baretn
feigen, über ein (Sin feben baben, tuen, JÄücffidjt nebmen,
ftd) al« aScrmittlcr, ©ebiebriebter eine« £anbel« ober einer ©acbe
annehmen, Wüte! f (baffen. ,,@« bat Dr. $Rf bie £anbfd)aft ermahnt,
bamit (ic in fcen J?anbel feben." Ar. 2bbl. XIV. 59. „Darein
wollten nur al«bantt gnäbigüd) feben." a. a. £. ix. 331. „9iad>
Sllligfcit in bie ©adje feben." £.«» », 1616. f. 41 1. %%.:
„Jpln ein feben in eine tyerfon, wie in einen (Spiegel," (ie über=
au« wcvtl) halten, liebe», überfeinen, a) wie fcebb. Die Uber-
febenbclt, ba« Überfebcn, SScrfel>cn. b) b. 2B., burd) 3lnfdjanen
bezaubern. Sin .R.inb, ba«, ob.ne baj man erratben fann, warum,
febr fd)tcit , in ii e s ü b e r f e fi e n w o r b e n f c » n. 93rgl. übe x-
luegen. übcrfid)tig, forglo«, naebläpig, b. 2Bagcnfell ^turnb. 558.
uberfenig, pactus , f. nutcr fcn. verfeben, a) wie bd)b.
1>) ttorfefoen, für f el? e n. (f. I- XI). 555). „3n SkyrrlanD i\x burd;
ein Dccrct ». Ij574 auebrüctlid) verfebeu, buf, ipei mit einet
Suren im 2i5alb betreten wirb, vor einen übtml cnen 5Bilbfc^üBfn
ju halten." (Eitel pr. a. T. ins. 9#lr fft verfemen (»orlierbr^
fiimmt). Die scUicö ^erfeljung (2?ort>l>ung). Drucü ». 1485.
eben fo i|t wol bai auti) &$&. »erfel)en (>inen mit etwa«, pro-
©eif? 219
videre, ju neunte«. 9iamentlid> !;ci#t (Sine n »er (eben, fbm He
©terbfacramente refeten. c) verfebeu flcb einetf Dinget, $u
(Sinem, a. 6p- ed beftimmt oon tbm erwarten, ftcb beebalb auf
tön »erlaffen. Dabcr Öf e 3u e t> er f ttfc t, blc Erwartung. „Jpabcn
uro aller ber JSedjte, «Sorbrnng, 2lnfpracb unb $\xvetHü)t, bk
wir baran betten, »erjigen." MB. MI. 192. „Unbe »erleben
fi<b an bt#, et sperent in te." SBlnbb. $f«lter. 3n ber altem
(üanjleßforacbc war ftatt guwerfidjt aud) bloä 2Serfcl)en ge=
brauebiieb. „3m gnäbigften Verleben." üerfe^cutltcb,
adj. unb adv. , a. ©p. juoerftdtflicb , juucrläfftg/ allem Slnfcbein nadv
»ermutbiieb. „Denen unfer SScitcr gefebtiben bat, ober »erfcöcnt^
Lid) nocb, tljun wirb." „Dag, aU id? aebte, nun »erfebenttld?
aeid)eben fepu mag." .%t. £bbl. IX. 577. 3S7. „So wäre nlcbt
un»erfebcntlidj, baj? bann allrö . . . fcpn würbe." ibid. X. 201.
,,<$.* nimt mld) »erf ebcnlidj, id> »ermutbc." Eptf &{$=$, 122.
feiben (feihW;, praet. geftben, geflgcit (gfihha , ghgng), 1) verb.
act. , wie bebb. feiben, gcfelbt (fiban, gl. i. 99. 155. 656, -tat. 141,
gl. i. 1021 f t ^ 0 Jt , liquare, colare, agf. feotl, engl. tO fett),
t«. fta).
'Ku3 de wa gmoicha", d Milch de wä" gl'igng,
Und da is des Ichri" Rcfal ei 9 Bett eini gftigng.
„©efigen rofboning, melus rosarum cbfaii. Cgm. 591. f. 118.b
Die Wild) aud feiben, wofür aueb autffeteeln (oermutbllcb ol)tt=
gefabr wie febeln ft. fecbteln, w. m. f.) gebort wirb. 2) verb. n.,
non gtüffigicitcn : abfintern, burdfifjen; d- Milch l'eihht a\
durch etc. befcf i) eri (bfeihh.v), »erftegen, vertroefnen («. ©p.
biftban; gl, i. 571 plfeb, aruit sc. ton*, plflganero sc.
ab«/ sicco sc. flumine, 569 pifibbantu sc. puj,$a, suecus sc.
puteus. Do' Bi unno bfei't, is bfi'o . Da' Rua bfeihbt, bfei't
d- Milch, is d* Milch bfihlu , Ober metonpmifd) : di Rua bfeihht,
bfei't.
Z" Albm hat s o~ Sphnewal gfchniwni, bfeihha t di Rua,
Dahaani hat da Schau»' g'fchlagng; guat gets ma' nia.
Datf 93efei(blraut (9J?onb$raute, osmunda lunaria) ben J;übner
(@aljb. 959) maebt bat «^elloieb, wenn e$ bie obem £beile vom
Stengel blefer «Pflanje abreibet, be feiben. 'Cht Dialcftoerb „be-
fetdjen," basJ icfc für betrügen angegeben fin.be, weip id) blcr
nid)t gut unterinbrlngcn. ©eilte tarin noeb bat alte »teJgebray.i/ie
bifuid?an fpufen? @cl?werlicb. 35ielmebr febeint biefc 5orm bloes
bai nart> ber 5Ju<*fprad;c — ©ramm. §. 525-525 — aufgefaßte br^
fäligen, f. unten ©. 225. 224). „?Son bem biut Hfl bu erfigen,"
fügt 9)faria äum wm StUüh genommenen ©obne. Cgm. 56s. f. 252.
verfelbcn, »erft^en, oeriicgen, oeitrednen. „Der ©cc verfelbet
nimer mee." Pgm. 714. f. 4. Der Brunnen, bat aiid'getretcne
SZßaiTer n* »erfeibt, ift »trfiöen. „23anrifcb Söffet ifl rod)
220 ©al
mcfct »er ftgen." 2Bffr. Briefe bnpr. £en?a. unb @. 1778. „£bet
im ein .^ub werfet!) en, fo tfeet erg afld bie Brufen jetben."
£. @act)0. (Gl. i. trfiuucintu sc. af?a, vacuefactus sc. fluvius,
3öf, M- Vi, nctd> reefeter gorm, um ft'e mit tetn Fartic. ptftl)«n
ju Bereinigen, auf ein frühere* gc-fb. fel&wan imTBtfgcf&foffeit wer-
ben mufc). Sic ©eil) (Seilih), £.£., ber ©elf) er (Seihha'),
Ü.?. / Nie b*b. ©efbe unb @eiber (a. <gp. f f 6 a , gl. a. fc 54 ic.
colum , colatorium). 35er ©elb=J£>abern, ffiefl)-9itbel,
Etimpen ober 93üfd)et Jpciare, webttrd) üirmerc bie 9)?il* fetten-
2Mc ©ei ben (SeibÜsTi Seigng), Cjinfenfung , tiefere Stelle im
£errdn, roo batf 2ßaffer jufammenftfct, ber Dacber, wo wegen $^-
fammenflu§ bc* 2BajTer6 grojjere £obljtegel (B t i I) e n M g f e n,
„€cucbenbägen," gl- 5»«nbat v. 1769) gebremst werben. 2>tel>
Jpot)ljtegc[ felber Reffen in ber 6*efrer 3>fenfb£?rb. ». ISöd f. .16
£ ei) ben. (jcb ftnbe gl. •• 594 ein ftd>, stagoum, im "jM. tin
fift n. . «gf. itd), lacuna aquosa , bie bieder geboren fennen, wenn
tttebr efwrt H& flrb«n, sirlerc, ber gl. a. 553 ein ganj anberer
Stamm tft). 6. a. ®afg, feigen unb ©eflg.
SRei^e: @al, fei, ic.
2*et Säi, Wie I)d)b. (§anl <f a I vel aii^gefjn* fern (tarnen , menianum,
Voc. ö. 1'iD'j, fal. exsolium. gl. a. 79, f a f i f) 11 «! , fefifju?, atrimn,
a. 175, fal. Komata, coenacolum , o. ]5?. 25R, )~a1, templum, Jiuf.
IN. 12«. 15d &t$ nsiitr. . Q5?ernl). 9Jtaria 5#. £f, gl. o. vi9, i»l. fafir.
atrium, nftf- feli m.', dorous , iveid'c Pebeiitiitig aud) im fei ifiiodjan.
falifundjan ber leg. Bacuui ftatt boten wirb. Ta$ agf. fal, domus.
aula, fcrjclnt ein Neutr., im Sdioft. tft \~a l and) ein <jMa(,0. SStgl. t». $agen'ä
Tlibcfungen &■ 566. «eneefeö <7C-iga(oi» ©. 695. 3n einem £>rucf t?. HS5
(•Bud) Der «ffieisb. f. 26) ftefjt Oiaditjai ffit Dtad) Verberge — tvefdM?
al6 Otad)t:f<J f auf einen allgemeinem SBtgtfW ttne auf bcci gelt) fafjan
(divertere, einfefyren) füf/ien würbe. £>rgl. (5JefeIl unb Selben, ^n
ben remanifeften ©pradjen ift tai abort ein Fcmin. , ivie fdjün in ben leg,
Alan». Xtt. 82 „domum scu et salam," edicl. Rolhar. "5" it. !,H ,.de s»lt
propria" exirc. CO bie atten MUöbVlKf«: felefjpf, curtis (gl. a. 54. 6S0>,
felilant, fcilant, terra sslica, Irassilicu*, WeirfjelO. H. Fr. I. 2 H ',. 294,
gl i. 124. 572. o. 54-1; 380. *12. '1 1 7 . riut. IH. 1 10 , ju biefem foi,
feli, mansio fefr. bejimmert), ober ju fal, traditio , felfan, tradere,
geijpren. raffe idj Utifrerüljrt. 3,n ^ort- d'P'- Ratisbon. rnnmen andi servi
salici nub ferainae salir.ic ppr. ^ielleicfit fjat fclbfi ba? salici fFranci)
auf ein anb'AeS af^ ein prtli^el ?>evf)äftnip »Pejng. ^tt ber lex salica
ireniaften^ ftnbe id) nirgenbö ein saJius, fonbern immer (homo) salicus,
salccus, (Francus) salecus etc. 2lnbern>art3 ftnb Franci nobiles vt>n
Fr. feroces unterfd)t'ebcn. (cfr. JianEen). SSrfll. auet) fal ig.
<Sal 221
IMe @al, fale, fala, falnuge, falunga, (a. unb a. ©p.) redW;
fr4ftlgfermlldjc ober obria.feitlid)e Üebergabe elnetf ©utetf, delegatio
(fati/ traditio, MM. H. 45, cfr. faia, missa, gl,, a. 678.). <B.
unten bad 23erb feien, feilen, tradere. ^ N. „Tradidit predium
tuua» ad altare . . . >juod postmoilo confirinatione, que vulgo fale nun-
cupatur. in taamiin B. . corniüs de 0. dclegavit." MB. XXII. 201. 205.
,,(jm guet bem 91, -37. mit fatmanä f>anb b.;tf 91. % auffallen, an ben bo
faf »on r>!d)t gebärt." MB. XK\. 44p. , jcl) fol audj ben Ferren ju ei:
litin falmanne gel>en £en 31., ob ber niait iuer, fo futt irf> in Die falung
mit einem anbern freuen Dercen a,et>en." MB. HJ. 5;;. Hujus praedii
delegator fuit nobilis do Hals, qui eandem d?legntionem nobis resignavit,
qucd vulgariter ,,3ii" (wo! @at) \ocatur. MB. V. s;29. Cujus pro-
prietatem vel jui quod dicitur vulgariter fal Conradus R. resignayit
nostro inonaslerio. MB. XT. 581. „«IDir 91. 91. t>erie!;en, baj wir bt fal,
ti roir (jaben uf bem f>i>f 1« SE3. , ber bes sp. ret^tfi aigen »aö , unb ben
er nn bem 8. je aiaen gegeben bat. bem >B. aufgefant unb auf:
gegeben pabn, unb un^ b^rfelben fal ju burd)fläf)t verseiften unb »er;
jigen ftaben." .Otiet 7 1 5 ad 1298. ,,(fuonrat falte folift eiain, fo er je
£afbe»ftuftn hüte, mit («nie lvibic ftante, ,e Dugiftburd) bar je niuuuin
munefrere gote unbe fco -J)?auiirio mibe ben bnioterin, bie in bienont, je
pftruonte, unbe Uere b.ij) a urflifte ben tifdjnffe (Jmbrifoni (f io7;) unbe
ben uogite Oibelgojje unten prouifte (Sinfeime) unben bv.tcberneu ba bionontin
unbe Ber faie iva& lere jfangfr uone IBinterbad) unbe fmt urdjunbe.'
Ctgpj uon öegirbuodi...." MM. iv>. 3)a^ Sttlbucd;, -^erjeldmlij
aller an eine Korporation ufmacfcreu 6cöanfungen nnö ber baruu^
fliefjenben Dienten. ,,Iste über (ber Coden tradjtipnum) be£ Flotten?
©elfenfelb renQyatus est et conscriptu» propter inidoneilatem
vetens libri dkti falpuol) a°. D. MCCLXXXI." MB. XIV. 179.
Oiiefc 292. ,,®all>ue4) ober trabitlonbued)," bep ^3unb 1.46.
74. 94. 265. 287. ®cr eble Doctor fonute noit) ein im 3. H50 ober
1160 fierd)rtebenetf, bettt lat. Cod. Falehensteinensis ber MB. VII. 453
entfpre#enbe£/ beutfdKb oalbued) benuljen, baö ftd> im fonfgl.
9Jel<fc^ard?b ntd)t mcljr finbet. 2)er ©almann (plur. ©alleut),
(a. ©p.) achtbarer, (reper ober ubelta>er Wlanxi, ber ald britte Jpanb
ble ginantivortunj (®al, ©alung) elnetf aef*enEten ober »erfauf-
ren ic. ®ute^ au^ ber ^anb betf <3cfox& in ble be^ Empfänger»
redjtgfräftiaunb feperlivi) poll^öt)/ delegatpr; and) ©eipa^rer, vScfen^
t)?rr/ auetor, conlirniator, eonservator, advoeatus. ßln ®Ui,
„mtt Balmani l)ant" übergeben/ fonnte na* 3al)t unb £ag bem
Empfänger niefet mebr beftrltten werben. T)ie ®cinät)i* be^ <5aU
mannö roar jureid)enb, cfr. MB. XII. 163 ad i52ü. XV. 402 ad
1554. V. 39 ad 1294. III. 194 ad ir.05, 178 ad 1291. ^enman»
opusc. 2S9. Silier @a*e nuf} unb geroer weifen (betoeiien) mit
@alman unb anban ^Bibevteuten. MB. IV. 491 ad 1410. faU
mannifd), adj., mit @«lm«nn^ Jpanb eingeantiportet, unb unter
$11 (Bai
biefem Sltel beoorrecbtet. falmatntifdj afgeu. MB. IV. 138 ad
J4H. falmannifd) t e f) e n. MB. IV. snu ad liss. „Daä gut,
ba« von Jperjog jörgcn fatmannfcb atgen ifr." Ur!. v. 1481.
Cgm. 216. f- 22. fein« unter £erjog £ainrkf) U'i.1 von (Tieren unter,
fdjriebenen Sa t feuteu (?(befirf)en, 'Bürgern unb (Bauern) erfaffene ,,jvunb.-
f <t> a f t" (abgebvucft in Steumann» ?( n t tv o r t fd> r e i (>e n au <Sin. v. iSertomman
p. tk&S befagt, „fatmänifct) fefjen aigen fei? Clin fofd) auett, öaö
beffer feü, benn anber£ freu? aiaen, iWri man bab6 vor ne tmb he qc-
fart tum einem pauren, ber ban fafman geroefen fct)e Mi ju ainer be=
fta'ttimg ber geroerfdjaft, unb Wan ainer ain fatnVfl nifd) aigen in ber
geroer gehabt I)ab iar unb taq , onb bas mit bem f arm au erjeuqen f>ab
mögen , fo f>ab er fein getver burcöfeffen, »rib iveber anter brieff nod) figiii
barumb beburft." Der ©alpfenning, ©elb, ba^ bei) eines; @at
ober v?alung, ober Übergabe »on ©efte betf empfanget $ bem »ep
mlttelnbea Übergeber (Sa Im an"' unb betTen ffamflte (jum ülnbenfen?)
gereift würbe. 5Benigftetit? atfo MB. IV. 441 <ul 12.35. ©alae-
tiebt, ©alrfdjter, &e*»ffd>of* j« Bamberg. MB. XXV. 292 ad 1469.
«Bielletdjt ju „ber ©al" gehörig.
fal/ fal, adj. (d. ©p.). „Ob ein man fawfTet an fein wifeen
bewbigö ober rawbigä gut/ unb bat btxi in faller geroer lenger ban
brew iar." Otecbtb. Ms. ». 115s, „<S$ fein aud) fein «ßorfarn unb
er bei guti in fdler nußlisfcer gewere gefejjen (enger ban 2anbäred>t
ift." MB. X. if,2 ad 1453. „T)a$ er fein ©ut in rechter ©allere
nuß (im Original: faler nufj?) freftfee." „Dafi fie iör ©ut in redjter
©alnulje befallen." ^frngibl, Jöainfp. y>. 4o u. 175 ad 1424, 1430.
„Die 91. T(. werbeu fäfig gefproeben (quittiert). Der 9?. fprtdd
ben <8. fdlig." Ofcle lt. 301. 307 «d 1414— 1427. Dlefe mir
nod> unflaren formen werben n>ol ju ©al, traditio, confirmatio,
geboren, unb bilben »ielleicbt ben ^ebeutungÄubergang ju falig,
rubig beft&enb.
fdlig (fali1, fain, roie l)d)b. feiig (a. ©p. fdlig, nod? Voc. v. 1618
„fdlig, beatus, ffeüi," uu fahl, ggf. gefdlfg; oiellelcbt gebort
awb batf agf. fei, bomis, al»1 eigentlid) fd'l, wie baä gotl). feM..
honus, bieber). Woent. @br. 67. lös. 112. 173. 190 »erbfnbet:
„feiig unb relcb, reid? unb feiig, r ei* feiig," oXthog. „Do
tu«r$ manig ebler reid) unb fdlig" (oon ben aufgelefenen ©tücfen
<5maragb^). Cgm. 735. f. 43. „JHeicb unb fdlig werben (bureb
®efcben!c). Die fdlig Oteitbenato." Slrer. „einen fellgen unb ge^
funben Ort auöroolen, loci salubritätem eligere." QSegetin^ x>- 1529.
„QBarumb ift ber f>e\\. <paulu$ niebt erbort tvorben? rceil ctf jme
nicht feiig (bellfam) war." Silbertin* ®ue»ara. 9?. baj falig
finb, felix puer , ein in ftrepftnger Unb Wuncbner lltfunben feit 11 80
oorfommenber ^ame von ©liebern einer »lelleicbt iübifdjen Familie
(orgl. ©eligman, ©üepfinb unb aßagenfeilö Nürnberg 442,
.^unb III. 608). „©dliger menfeb," „fal igen cbinb," rebet
@al 223
ber 'Drcblger feine jtabker ober jjii'oorethmen an. Cgm. 3dl 506 U. 632.
„3r filfgen, fprecbt mir nach ewt offnere fdwlb." $reblgt in
Cgm. 1)90. f. 275. „©dl lg er gebadjtnuff, tY'lins memoriac."
\oc v. lftis. 3iber aud> elilptifd) unb fo, bau ba£ Adj. auf bie
<pevfon felbfj belogen fdjehtt. Mef Vädaf, mef "VIuad.V fsügV,
unb f?li\ UUb Hiei" Vädö' laug»', meP Muada' l'ali'. „Unf er
porooi bem fallger." 9J?eberer 3ng. 4 t. „üDcr alt ^arr falfger.
ÜSte <pärt fällg. ©ed ftrugtf fällg en. Sßdtt <2onr(tt«5 fallge«
roegtr,:. &0 Strcberiu fei ige." Mß- XIX. 74. 84. XXIII. 495.
XXV. 312. «Brgl. ©ramm. 880.
falig fpvetfcen (?fnen, ihn quittieren, f. oben ®u 331 faj aöj.
©aß © e 1 1 g , (2upbemlämut$ ber d. @p.) ble -;u'pepierfc. ,/£>atf
Selig bctt in gefdblagen unb getroffen." 3lo. <i~br. 2*53. 2)le SÖiit-
ger oerfälfdjten bcn £anfewein auf eine fo unlelbentlicbe >Bel'e, bfi
mehrere ?eute bai> Selige berührt hätte." ®Hm Weg. <*br. III. 54«:
„Setf ftraunbergertf J;au?fraro «enigua Ift a°. 1572 ju Wundheit
buid) baf? Selig, ©ort bclnit untf aüe, unfürfcben hingenommen."
r)unb 6t.$. II. tö. ©tfff. baö" ©net, unb ita(. ü benedetto.
'ilud> batf Ad). fd)dnt snroetft» per a«tiphra»iij genommen worbea
ja femi. „3di bin un&e f>er geroefen ble fmaetie unt faellcb te,"
fagt ber ßfei, ber in ber Jyrembe befferetf iioeö fud;en usiil. $lrb.
2B. in. (89. ),&t ift feiic, bem bes gcf'edü* id?r wirf, baj fit»
ftnt fo fehler nebtrt." Weimer I7n8. S. b. f. befällgen. faltge«,
befall gen (bfalinga') , befellgen, glüctllcb, machen, „fallgen,
beare," \ nc. p, 1445, gl. a. 506 fallgou, beatitico. QJlan
braucht baet 2öort geroolmltd) (tonlfdj (f. oben): Da häb a' mi recht
bfäli't damit. Dea' !VIa had li' bfali't, is Pßhtf Co äld, und
nimmt no' a' fo a" Jungs ^Yei'. J)ie S « l b e , (d. ©p.) Was
Seligfeit, salus, bcatiiudo, felititas, «. Sp. fdlba, iiifammen;
gejogen au6 fdltba, f.Uit^a, l«l. einfacher fala, «gf. fäl unb
gefälb^. „3u unfer ©elen hall unb falbe." Weberer 3ng. 41.
„■Dut* ball unb falb mein wub meiner vobern fei." IVIR. X. 385.
XVIII. 250. «Rieb 744. ,,Vallis felix vel ©ßelbentat (monaste^
rium) situm prope Landeslutt." MB. XV. 549, fpdter ©ellgen-
tbal. //Sffiie feiten oemanb fein arg leben, blcmefl er In ©elben
ftat, enberet." Druct ». HS5. „2nt tdmlfcpe Unf i\l b!" Schimpf
»ort be^ XV. 3ahrh. ^gm. r(32. f 35. „feelbar," adj., (jellfam
(^p. Abraham), Mtm e£ nid)t a\\$ fdl^enbare jufammengejogen-
würbe nod> auf ba^ ^3rlmltli) oon fdl = lg roelfen. „Dnfallcv,
miser," 35letr. v. <pilentngen , (batf l)*b. unfellg?). „Oroel^erre,
role haft bu mief) gar fo unf et ig erfchaffen, baj bu bem fo »U glb|1,
unb mir fo wenig." «ör. 58crl)t. 6S. ^luffaüenb Ifl Inbeffen bnrei)
Betonung unb jjufammenjlebtjug bai febtodb. ä nie Hg, u »fei ig
(na^fjli -uu) unb bui frdnf. unflich, u flieh, unftlicli , erbarm:
liefe, fd)led?t. 3)ie febrodb. $otm gilt «ud> fut nsunberlicb, unfinnig,
224 <5at @atf
fo nne ber Aui'el für Unmutl), *>pm, 93ertplrrung. („2Bem wirb
getrunfen ppn 2abfcr>«ft^ - , von Sdbmarpf?:, ppn »{infelig f ett,
unb nf d)t ppn Surft wegen. " 9)?art. Scbrptten Sprwfc von bem Sein».
Gl. i. 704 {fr (>artfalig, wie agf. Se«rbfällg, infelix. „lln&arbp
i« unfel»/' Chaucer the reve's talo 1102. el\ agf. fei, honus,
felra, melior, felejt, optimus, unb b«$ gPtl). fel'-6, i<yi>.&6g,
Ultfelä, noViioCi, unfdei, nor^oia.
Sie, bfl* - 1« t (ial, fäl>, bte @nbfi>lbe (nad) ©rlmm ü. 105 au«
benaroepen: if = a l entüanben), rofe hd)b. -fältg, (-läir, -fali'),
adj". Armfäli', trüabfäli' otr. 5Bcn me&rern Adj. mit blefer €nbung
Ifl fdiipierfg }u entüfeeiben, ob ft'e bleuer, pber ju fallg gehören.
Fc-rdfali', liablali', Ipiitlali' (l i u t I e l l Ü) , ac«.eptus hominibus,
Cgni.92. f. 18). „iUrbeitfeÜg, miser.'- mübfeltg. 2>rucfp.i485.
„Den tpbfdligen petnt lewlatljan." Cü,m. 87. fol. 117.
faf, adj., (fcbwab.) ppn absicfdipfiener ftarbe, matt, fdnnußig, fcfctparj,
bunfel (ä. Sp. fai, ^en. j'altpeS, a. 6p. falp, gen. faluue«).
„2)er Spiegel glifc voafi worDen fal." Sudjenswirt. „'Salbe truegeu
fp an nun jrual falwe ftemebe." @ubr. 4778. „3& bin falp,
nigra suni,-- fagt bie 5kaut In ©llleram* b>l)em ¥icb. befaltgen,
befä lta.cn (O.^f./ b. >B.), abfarbig madjcn, fcefdmiußen (ii Sp.
felroeu, a. Sp. falauuan, gl. i. 164. 887» 56s.). 3« ber 9Se-
beutuna betrugen fplelt bat 5Bort mit bem unter fallg angefüörten
befaltgen sufammeu. $rgf. pbeu 8. 219 „bcfeidun."
Der S anvü rd) , (ebmale.) .Oanbtperfer, ber ^aujer u. verfertigte,
■sieb £ a r \v i\ rd> . wovcnu- S a I ■ w. nach Qiramm. j. tu 4 l'cfjon fmf) ent.
fUUt üfyetnt , wpju autt) üe»>qetraaen f>al*en fann , fcaj; man fidi ttvoa ben
^>atii*r f&aö (iifenrinqbenib) att> fale, faftve (matte) ttvtttit im Oeaen-
fau b«r li echten (f>efm, »<&Ub jc.) Dachte.
Der Salat (Sälad, Sälad, fd>tPäb., O.^f. Salaud), wie l)d?b.
Der Salnfter (\oc p. 1618), affimlliert: ©alilter (fd)pn
föl geuetbud) P. 1591), sal nitrum, Salpeter (*al petrae). „Sal-
litter Ift geleutterter Salbetter," pblge< ^eurb. 2)er Salll=
tergraber, @. -fieber, *&alliieter, ein gefürd)teter ©a|r für
ben Sanbmann, in bellen »Bpbnftube er ben Sretterböben aufrelpr,
um ,/fnr ben ianb^öerrn" ble barunter beftnblUte ^rbe au<julaugen.
fatittcrl'ücfetig, adj., Salpeter «nfeßenb (role dauern, ©etpeibe).
Salami onlac, sal ainmoniacus, Voc. p. 1618, Salmlat.
Xri Sali (Saal), wie Ixfeb. Seil (a. Sp. feil, agf. fal, HU feil f.).
2)a^ galtfalt, „«Keffail?, Scfelanberfall?" Scijeprer 2)fen|T;=
£xb. p. 1500. „Span^fall (Späfaal), farjer Spannftricf, 2i?elbe=
pleö ju lammen. 2)er S allgang, v2ßeg am Ufer ber ®pnau für
ble fd)iffjlel)enben Ererbe, üelnpfab. „Satlganger, funamhulus.'-
Voc p. 16I8. „Über bat Sali »werfen ßlneu (im Äauf), inn
überppriljeilen." Qlp. <5l)r. 5 14. Da« Sallred^t, £ol)n, füt bte
«Beforgung eine« 3agbb.unbe«, »om 3(«9bbiener angefprod?en. Jreib.
Samml.
©auf @cl 225
&ammt. II. in ad 1592. fallen, a) mittel bei Bellet vom
Ufer a\xi lenfen; einen glofj, ein ©<blff fort, raus, "rei" laoln.
„Jpanbroercb falten/' üßurfmafcbinen aufriebten. ©ubruit 5544.
b) feplen, jugare. Voc. t>. 1455. c) auffallen ginem ctiuatf,
eö fbm auf ben £al$ laben, aufbiirben (elnegaölung, Arbeit, über=
baupt etroaö Unangenebmetf). e^weriW) in «e^ua auf baö arte iradere
per funis signum, MB. VIII. ig63 — unb ivie t$ nod) in £iut. II. 279 fteifit:
„Sie gebruobire reifent ir erbe etteiuienne mit f e i r c n- &a benne baj
f e i r f)ine gioeUit, ca muöj c, ber neniin." Cfr. ber. biblifclje l'imiculus
haereditatis. „£)ip SJJ?Ctlf^ füll fOlC^C Wott) , folt fotd)C fltOfC ^et«
mit feplcn auf ben SpaU," fingt Oplß von feiner fpröben ftlatua.
Die ©aulen, ©eulen (Sauin, Saln), feltner ©aut, ©eul,
wie bd)b. ©äule (a. ©p. fül, gen., dat. unb pl. f u 11, agf« fbl,
Wl. füla). 2Mc Warterfaul, pila, stela viatoria. Voc. v. 1618.
2)le Türfaln, £bürpfofte ; ble Zaufaln, ©tänber im 3aun. „3Me
auffer gelter = © e u l" (©tdnbet am Jallt&or). MB. II. 99. „2>et
Ort @ttlng l(t allein jroifcben benen jroepen ©aalen Jpofmard?."
2aubta-et. cfr. gtter.
feilen, ld) falte, tjtin gefalt unb gefeit, (d. @p.) reefet^formtiet?
blngeben, traäere, (a. ©p. fcllan fr. felian, unb bleu ftatt
fallan, Otfr., %*%., gl. passiv., nod) a. 196. 229 fallt, fallent,
tradit, tradunt, \i{. felia, firoeb. fdlia, agf. felian, engl, to
feil, Eingeben, befonbetä bureb Verlauf, gotb. fatjan). ,,©o
fcbulten rolr betreib gut unfern grauen (bat>> 5?orenpad)^ feien."
MB. IV. 166 ad 1315. „2>a$ id> mein mül baft DbaI$I)aitfjen ge-
geben Ijan bem flofter je 9tta!l)etftorf unb auf ©anb 3obann$ altar,
ber berr unb ba^ßrotrt bafelb ift, lauttertetcb gefeit unb geopfert."
MB. XV. 387 ad 1557. „2>a$ nur bat (®ut) geaigent unb gefeit
babent auf ©anb 3ol)anng altar." ibid. 402 ad 1551. „2)aj ®ut
mi untf mit ©almauö ftant auf ©ant <peterä altar gefeit.7'
MB. XII. 165 ad 1520. „9Blr baben bem ©oßbauS btö roWmat
geaigent unb gefeit mit unferä lieben unb genabigen Jpetrcn Gaffer
2ubrofg$ von üiome bant." MB. XII. 184. cfr. III. 185. 186. 187. 193.
„Jj>aben oof ©anb ©atoatorS alter oufgefett allen ben d>tteg unb
alle bi anfpracb, bl wir beten binj bemfelben goßbaug." MB. XXI.
397 ad 1317. 3n MB. V. 179 ift flatt aufgefalt ju lefen auf=
gejallt. Siefetf Sserb gebort jur Jorm bie ©al, ©alung, w.
m. f.; v>rgt. a. ©tlmmg ©ramm. I. 869, II. 54, b. OiecbWattettb. 555.
3>et ©elfnedjt, (Im cl)tn. 3Mtftbum giugölmrg) ber «Umtdbfener, ber
bem ©trafvogt bep Unterfucbung ber 33erbred?en an bie .*>anb gleng.
2)aä ©eil eben, ®ut, b&i bem ©etfnecbt für feine Sirbeit jur
9$enuftung efngetban roar. ßrtcl Prax. aur. I. 580. Ob ju feilen
ober ju ©et gebörig? 9tm roabrf*elntid;ften 3a ©etb, tv. m. f.
®le ee*l (Sol, SRiirub., o.pf. Seil, fd?ivdb. Seol, Sail), a) ivie b*b.
©eele (a. ©p. feta, feuta, i^l. fdl, agf. fdPl, engl, foul,
CdjmeUft'* SDavcrtfc^eö SBBpvterfcuctj. III. Ifi. ty
226 (Bei
gotl). foiwala). „ein ccnun unb fein weib, jtpue feie — jipu
fei— Hub Cht leib." CgW. 270.8ü2 713.25 01.31. : Kajf Hund und
ka^ Sfl, fein lebenbetf üBefen, gar ntemanb. Gö fl c t mit ble
Sei auf ein £lng, Ich roünfcbe ei febnllcbft ju befiBen. iotz häd
«li arm Sal o~ Ruo , je&t Ift enblicb bat fel>nlfcr>c Verlangen ge-
ftfllt. So! das di arm Sal o Ruo häd! nimm bin, Neil bu bld?
einmal nlrf>t anberg aufrieben glbfh Dem nacMt d- Sal fdbp*,
henkt d* Sal fcho" 'raus, et ift bem £obe nabe. Der häd d'
S .7 1 nä' da' Zwcrhh drin, tpie man faejt ; et bat ein jdbcg üeben.
Schon Im Cgm. 809. f. 42 heljit eä : „3u alnem trunef fprtd?t
mantger: Du atme feel, buef bld), bu mueft fcbiplir.men."
6. £&. I- ©. 357. Meinet ©et, mer Sal! «Betbeutung. b) bai
3nnerfte elne$ £>lng$ (eine niebt pöllig butchgebaefene 9J?eblfpelfe bat
noch eine teigattige Sei, fft fellg); bai tpatf ben .Stetn elnetf bar^
übet ju rolcfelnben -ftnaulä bilbet. Kim 0' Ifufsfchaln aia-n-ara*
S.d. 311 bet Äücfce: (Stfen obet J£>6ljcben, bai ein 2ocf> bat, ben
23ratfplejj aufjunebmen, unb In ein ©tücf ©eflügel geftedt rcirb.
(Jtipaö ber i^trt wirb Sei rool auch pöbelten In: „Sie pefen mugen
pacben preftn pon nacbmel obet pon flaub pmb i dn. , unb ble füllen
bbaln fei baben. @p füllen oben einen flechten pogen baben an ber
fei frat." $ftüucb. 33dcier=:Orb. Cgm. 544. f. 44.b Sie ©eel In
fftueben, nervi, filamenta, crines. Yoc. p, 1618. „Hilus, f e b-
berfele obet pbaff." Cgm. 1149. 556 685. Sie Schnelberffl,
(jJlHcrt&al, 33. p. gftoü") Sdmmerungöoogel, Sphynx L. Tiati
©ramm. 808 bat Sei atä erfler £bell von 3ufammenfeBungcn nod>
ble ftotm ©cl=, unb nlcbt, tpie im Jpdjb., Seelen-. Saä Sel^
bab, 35ab, batf 3emanb jum ^>ell feinet Seele, für ^tme gefllftet,
entspebet ein elnjelneö am 3<*btetftag feinet £obe$ ju beftteltenbeg,
obet eine fortrodbrenbe Slnflalt. Diocfo je$t geben elnfge fünfte in
9J?üncben ju üuatember; ober anbern Jetten für ble Seelen ibtet
>2lbgefci)iebenen folebe 33dber jum 33eften. „borgen Idpt bau ebrfame
Jpanbroerf ber. bürgerlichen ^oberer babler benm 33abet am Otablfteg
ein Selb ab halten." .ftitcbliche 33erfünbigung. 2)er @el-
Menft, @e"lgotte^blen|1 für einen QSerftorbenen, In ©elmej
ober ©elambt beftebenb. dt wirb babep, befonberö am fogenannr
ten 35ret^lgft, ble unb ba ber ©elnapf, <Sd)ü|Tel mit 9)?ebl
unb CjDern, nebft einem 33toblalb al^ £>pfet auf ble 33al)te gelegt,
ju Jpaufe aueb n>ol ein Seim dl gebalten. felftumm, adj.
a~ falfrums Ros, lammftomme^ «pfetb. 3)ag ©eh® etat,
legatum (pro remedio animaej, ad pias causas. ©. obfn ®. 148.
2>a$ ©clb«n^, ^au* obet QBoljnung, pon 3cmanb in remedium
animae suae fut dtmere unveteblldjte Tetl'oncn be^ anbetn ©e-
f*le*teö gefllftet, bie, untet bem tarnen ©ehtuunen, SeU
fchroefletn, ©eifrduen, ©elroelber In ©emeinfebaft baiin
lebenb, für ble Olbgefd)lebenen ju beten hatten. Jpeutjutage pflffle«
(Sei 227
jfe itt ?D?ünc&en bie lobten ju reinigen unb anjufteiben, bie Seieben:
begdngntffe unb ben ©eelengottetfblenfl: ju beforgen. 23c» cijlerem
©efebäfte matten ft'e früher 2infprncf> auf bat 23etttud>, über welkem
ber £obte verfebfeben war, fo wie auf ble Otts uub Fingerringe,
bie er anbattc. 60 gibt ei in Nürnberg ein ebncrifäeiS, ein
Stucfecrtfdyeö ic ©elbautf, cbmaltf für arme anbdebtige 2Belbfc
perfoneu gefrfftet, bie ben Sterbenben vorjubeten, ble ©eelmeifen
ju befuebea batten nnb brgl. Jpeutjutage näbren (leb ble ??ürnb.
©elnunnen mit weiblichen iirbetten unb «Pflege von Äranfen, nnb
baben in ben ©elbaufern freue QBobnung, Jpoti unb 2tcH- 9?opftfd>
SBegwelf. 158. 60 werben aueb im OiegenSb. ©flbauS alte unb
unvcrmoglfcbe welbl. tyerfonen verforgt. Sind? ble von ben ©cbju-
betn, JHiblem unb zutrieben in 9)?üncben ju ibrem unb aller
cbrtftgtaubtgen ©eelen Jpeü gefttfteten geblieben ^nfiftute würben,
eb fte in förmige 9ionncnfl6(ter übergangen, ©elbauf er, unb
ibre g??itglleber ©clfranen, ©elfcbweftern genannt. MB. XIX.
246. 558. 261. 376. 382, XXI. 320. Sorgt, ©cm. Oteg. (2l)r. I. 459,
II. 186. SD?cberertf Sngofft. 75. gBftr. «Wuntfren 266. 296. 2.9?. v.
1616. f. 577. 2>a$ ©elbäuälein, ©elfdrfcrtein, 9Swge=
baube an länblicben ÄirdKn, jur Mufbewabrung von ©Rebeln unb
Änocben Verdorbener beftlmmr. [iilbi, a) „inaniinus," Voc.
v. 1618. (4. ®p. unfetl, urfeti). b) ruebtoä, gottlob. Dr. gcr.
91». (5l)r. @el=9ted)t, f. @eU®erdt. iHuffattenb weiebt von
ber Oluäfpracbe unfern 2Bortg in ben bittet angefübrten (üompofitte
ble in folgenben ab, tvo nid?t Sal, fonbern Solo gebort wirb. Ob
blefctf a, nacb ©ramm. 585, anomalifei) einem en (©clen) ent=
fpredje, ober noeb bat e ber ä. 8p. fep (cf. ©unnewenben),
will leb unentfebieben [äffen, ©er Soiot.ig, ber SWerfeetentag nebfi
bem aller ^eiligen. „Sin aller feie tag." Cgm. 85. f. 142. „9111er
gelauMgen feie tag." MB. XXIII. 391. Cgm. 7(10. f. 82. 9ln
biefen £agen geben drmere grroaebfene unb befonbertf ^inber, bie
fonft niebt betteln — bie Sola -lern — an ben Jpaufmt ber SSobl-
babenbern ibrer ©egenben bernm, wo ibnen von eigene auf blefe
Stage gebaefenem 93robe (Soiabroud, Solo-Weclmg, Solo-Zoitn)
mitgetbcilt wirb. ®p. 20. : Was d* Saioleüt für 0" YVedo' häbm,
kriogng d- SchlcnLlor (f. b. 2ß.) «'• aSejTercn @toffe£ Ift ber ge-
floebtene Salaaöpf, ben Äinber jdbrtld) von ibrem ^atben empfangen,
unb, im 0.2. , fobalb ft'e verbetratet ftnb, Ibrerfettä bleiern jufenben.
9?ad? MB. XXIV. 177 werben fromme ©tiftungen in bei Älofterg
((Stt^borf) ©etebueb (wol bleber unb ntebt ju feilen, ©al ge^
borig) gefebrieben, unb XXV. 46 ift von einem ©eleprlefier ju
©ünbelbacb bie Otebe. SSrgt. über ben Urbegriff bei? 2Borte$ ©eele
©rlmm. II. 99. 260. feien, verl»., animar«. „©obatb ble
•J-rncbt gefeit fit," foll fid) eine ©dnvangere bU <8epfi)tafö, bei
Xanjenö k. entbalten, Cgm. 234. & ni; 525, f. 228.
y 2
228 ©et
felfg, uufctfg, f. oben untet fal ©. 222, 221.
2>et ©efell (GiJll), wie l)d)b. ©efetle Ca- ©p. gtfello, gl. a. 52.
621 contubernalis, o. 61 sjnccllita, alfo fel)t IDafyrfdjetnÜd) , ttacb
©rimm II. 756, au$ früherem gafalio t>on fal, mansio, doraus,
wie giftallo, socius, »ort (tat unb »tele aubre berle» Salbungen).
3mO.£- gilt ©efell für 5öurfd)c, befonber* für ben Sicbbaber eines
gftabcbentf ; baö Fem. ©efelllnu für erroadM'enetf 9)?äbcben, ©ellebte.
an ugkeite Glellin , an afftöre Glellin , iwiberiuärtfgc roci&Uöje
*perfon. 2>iut. Ul. 52 will aibam bie „fulb wellen uf fine ©efellen"
(bte e»a). 35er ©efcltberr, (O.g.) (ä. ©p. b(o* ©efell, j3ue=
g efell, «p f art gefetO ©etftticber, welcher be» einem Pfarrer alt
beffen ©ebjlfe wobnt, angeftcllt ift. „2ßatum fd)telft b«r «ßenu^
fcfcwcfter, »ielleicbt gar auf ©eifUlcbe, gar auf meinen ©efetlberrn,
gar auf mtd?." SBudjer* Älnbcrlcbre 17S1. p. 18. „einen pfarrer
unb einen ©e feilen." Urf. ». 1536. „9i. 9?. ©efell ju fanb
«peter." MB. XXI. 50» „25eä gedjanlj Kaplan, bie jwen ©efellen
nnb ber £ecbant in femb tyctett firdjen" in SRundjen. Urf. ».1418.
9116 ©Treiber be$ Cgm. 654 nennt ftd) 9)?att)iag gorfter, tunc temporis
socius in Jpotjenwart. „9)?einhart ber pfarraer uon ©taubing un*>
auch gaptan, 2Bolffbart ber ©efelle, UIrfd) ber ©cbulmeffier."
MB. Xlll. 591 ad 1528. „Jper 9Jtici)el ©reut, ©efell ber pfar ju
9lben6perg." MB. XIII. 155 ad 1446. „35er lewtfge <prlefter 9?. 9i.,
jefco ©efell ju ötein." MB- XVI. 457. „Unter lieber in ©ort
jjerr Slnbre, ©efell ber pfarr je 25ürcrl)aufen." MB. X. 504 ad
1447. „3tem Jperrn Jpanfen 9c- etroen 53icarl ju tyorfirdjen unb
jeßo -Bugefclt ju 2auff." Six. £t)bl. VII. 212. „Die «pfarrge-
feilen uub anbre bienenb ^riefter." 2btg. ». 1,513; p. 169. 35er
föat = © efell, (a. ©p.) DiatttfgenoiTc, Oiatlj^berr. „35le »on 3n=
golflabt baben gefeiert ibren Oi attjgefcllen ©örgen $uW Ar.
£l)bl. III. 260. „©efellen, Äammerer, üttatb unb ©emeinbe ber
©tabt ©cpärbing." ibid. 272 ad 1447. „35er Äamrer unb bie
Di atg efellen 9?. unb 9?..." ©em. Oieg. @l)r. III. 81 ad 1437.
35er ©efellenftfct), Jlfd), ber be» einer $lfd)ere» r>on bem 3n;
Ijabcr berfelben ben ©eifllidjcn, ©cbulbebienten, fterftfeuten ic. bei
Ort* ober ber 9ie»ier bcrrommlicb gereift wirb. ©ef ellengelb,
©efellenfreujer, n><xt ein 9J?aurer: ober Simmermeifter, ivenn
er aud) fclbft nld)t mit arbeitet, »om Staglobn eine* jeben feiner
©efellen bejiebt, wofür er jcbod) »erbunben ift, täglich, töcnigftcneS
jwenmal nacbjufeben, unb ben SBcrfjeug ber ©efellen unb Jpanblanger
ju beforgen. 9J?anb. ». 1746 unb 1752. „T>a$ bie »Weifler »on beuen
95aul)crren bat ©efellengelb eingeforbert, ungeachtet felbige benen
©efellen weber ®erf nod? SÄüfljeug »erreichet." SBiftm. 571. 35er
©efellenbof, ^itfittnmetibtnft ju ritterlichen Spielen. Jreiberg
©amml. IL 109. 110.. in ad 1392. «rgl. 11 157. ®aö ®e=
feilen ■ beeren , efjwaltger l;och,nott)peinlid)er ©eridjteterminu^
<&?{ (Beul ©U 229
f. Ocecf. ©o gab ber räbernbe @d>arfrfd>ter, nad) „2 Stoßen auf
jcbcit Sinn, bcn C^efcIIenftov auf bui JperjMatt." ©al.}buvgcr
2)rucf v. 1665. 2)atf ©cfellcnfcbtcfjcn. „ftur ju öffentiid) unb
et>rlld) angefüllten ©efeltenfdjteüen »erben lange piel = ober
©cbefbenrobr ju tragen erlaubt." rolrjb. 2?erorb. v>. iG2n. £>ie @c=
fcllfcßaft, rote l)d)b. (a. ®p. gffellffcaf, gtfellafcaft). $n
ber ©efcfclcbte ber r>. ftrunbüberg belpt et nodj: „Slnfrurcn $u »er;
büten, mufren täglich bre» teutfdje unb bren t?ifpanlfcf>e Jpauptteut
mit jren @ e fcttfdjaf ten in ber ©tatt (Diom) umbreiten.'' J£>eut--
jutaae haben alle curopäifeben .fieerc in biefem «Sinne bat romanifdje
(Jompagnfe, Coropagoia, angenommen. .Oanbrocrfer braueben in
if)rem (Jercmonial biefcö (lollectiu aueb für einjetne ^erfonen (prgl.
Söurfd), grauen Jim m er unb ©ramm. 882), Wio, G-lVülchaft,
bring da's! auf bein 2Bobt, Äamcrab! S5ep ®em. Oieg. <2t)r. DI.
tot ad 1440 l\\ bte fifbeme ©efellfdjaft ein ftlbcrtier SafeU
•slliiffaß abelictcr ftamilien, auf roelcbem ade ©lieber berfetten in
rlttermajjigem (2oftum mit auf iljre ©dnlbe emaillirtcn Wappen a^-
gebildet finb. 3n St. 2l)bl. X. 171 ad 1489 ftiftcr ber £5iulerbuub
eine foltfce „©cfellfcfcaft," bte um ben Jpaiü ju trafen, unb an
roelcber, wie billig, ber fcome eine .Hauptfigur ffr.
feiler, e, eä, jener, e, ct. (Tum Uo$ in %l:b., fonbern and) in
©ebroaben, in ber ©d)ivelj unb in ftranfen bl$ ilfctajfenburg , unb
rocl noch weiter, roaä faff auf mebr altf Hoffe Gntjlellitng au$
fclber, e, c£, u). m. f., ratben ließe).
„f eilig," (Ober = ©d?wab.) feljr groji. SBobt eber deiztixtii ftatt
folid), folid), fold)-, att bem aaf. feilte, fillic dl. filblic,
altf. felblic, gotl). fllbaleiN, f. feit), mlrabilis, stunendus.
ucrgleidcbar. ©d)tvcij folii vll, fel>r viel unb bergt.
£>te ©eul, (2ll)te) fiel) fc uen.
2>tt ©11, beg ©Ken ober bat ©ilt, and) blc ©i(, ©oft irr für
pugtieb. ,,©o wenig als ein junger unb alter Od)6 , an einem
fnlen jurammengeEoppclt, sieben." ©eb. $tanh „Sein ©itlen
tl)ut fte btr jerreiffen." Jr>an« ©aebtf. „tyferbc mit ©iln." Ar.
£l)bl. VII. 77. „«Bon ainer f il." ©d)ctrcr Dienfiorb. p. 1900. ,,j}ug--
blätter, Slftcrfitlen (Jpintergefölrr?), ©teigtecer :c." Oftanbat
». 1754. Dat> ©itfait (^ngftrang, Keilriemen?). „Unb füllen bic
(sjftüU) lau ff niebt weiter fein, bann bat, ein unger»ärti*$ nrug ftrengtf
©lltfatl bajmifdjen geen mög. sind) foll in jebem ©crid)t ber
©illfait a'uit fein." Oiecbtb. ». 1346, 1553, 1588, 16W. 53rgl.
über biefe ^rote ©rimm^ b. Oiedjti?-^. ©. 833. ra^ ©itfebett.
Jronfi-crger v. 1555. f. 15. 20. 35. ^ju Voc. v. 1445 f>at irahaic.
fil, bilö ». 1419 riga, ein fif, aber aurtj : „rcVla , ein fit, ein |"!it.
ein CatCi" gl- o. i/)2. .=; 1 *S i;t Ir.ihmin. rpircili«, .■>. ■', 1 f,. 655 6$scda
rurd) filo »etbeutfdjt , unb a; S18 ft0t 6«vj bbsUculis uuit^a.rfiti,
bei) ©tCmm I. 625. 68i ifl fifo unb bat fpoitcre fif buref) funis erffjrt;
230 ©U ©ol
im 3af. fft fili m. . »nsa restis gm ©aumfatter, bep Stalbet enblid) fft
t> c c Seil fotvol Sattel flrträ «pferbegefet/irr , unb fetten fattetn unb
anfanrren. 2>a3 be» Slciiitvalb aufgeführte tviriburgifdje „Site," £ofen;
'träger, wirb mol alö Sil gleichfalls f/ief)er gehören. 23rgt. , nact) Orimm
II- 44 , aucl) ©ail.
Die ®tlltd) = Ober ©illittg:2Burj, (©btg.) liüum martagon L.
fotlen, ftic b#b. <fdjon im Xatian fommt fat für fear, fulut für
fculut vor; unb ber> Dörfer gilt filtert mit ausgeworfenem c reget;
mäDifl tue baö ältere feutan, ba$ nod) im o.pf. fd? ollen, ro. m. f.,
erüaiten ift. ',>lud? ber Spotte fagt 0 fall, tvo ber (JngliXnber 9 ff) alt,
tci- ptüähbet tf jal, t»o ber oftlict)«re Ocicberbeutfdje i£ f et) all- 23rgl.
a. farf ft. fetjarf, reic beim in arten Stoffen mehrere anbere 5Q3orter
mit anfangenbem bioffen f ftatt fc ivenigftenö gefdjrieben uorfommen).
„füllen einem etm&i," ei ibm fcbulben, fcbulbig fepn. 93?ündntct
©t.Dicbtb. Ms. v. 1423. „Die Pfenninge füllen mir" (man ift fte
mit fcbulbtg). Oicbtb. Ms. o. 1453. ,,3* lie bir alleö baj gelt, baö
bu mir f o lt." Cgm. 65. f- 59. „Der ^ffiffen JHeaifter Ift nur fol
mi(r), (td)) fol gebort ben SBaroren ja." ©eb. gtanf; @o finbet
ft* in ber c. ©p. blc ©ulb fr. ©cbulb. (Dtttt. HI. 52. 5\).
£)a{5 bie altere $orm »erfolt (oerfcbulbet, nerbtent: ,,*2ßeHcf> betre
umb mid? ba% verfolt..." „baj bet er rool an f» »erfolt/" Jporaecf,
^Jitrolf) bem ©inn nacb, alä »on »erfoln, bieber, unb niebt ju
oerfolben gebore, erbeut ani bem eben fo »erroenbeten »crfdioln.
z/Soll nid)t$, hoc mihi cum vanum tum delirum esse videtur,
inutile est." „nid)tfollig vcl eitel." Voe. tu 1618. „©0
follenb n>fr prebiger nüt mee, unb fepttb webet $u broten noeb
ju (neben." „SSenn man cht 3efuecnäblfn in feie •ftonnenfloftet
gibt, Xitt ei fein geferlein, fo fol ei nüt/' ©eiler v.'jlaifersberg.
„3>veu (iDcjtt) fol er (ber unfruchtbare Saum) auf ber erbe?"
Cgm. 64. p. 57.
Der ©oler (Sola', Solara', Soldo'), (0.2.) offner 0ang ober
SMltane um bai obere «Stocftverf einetf SSauernbaufe* ; «Eorptaß
ober Slur im obern ©toriroerf, befonber* ber Icinbücben 2ßirtb^
baufer, roo fte geroojnUfcb jum 5tanjplaße btent, unb baber jiemlid)
geräumig tfr.
Mci* Scliäz is a" Jaga', hat auf a"n grea"n Huatj
Und er tanzt üba* 'n Sola', das 's Gald fclieppa'n tuat.
„1561 lernet id> im ©cbwert feebten auf bei Spannt Söcbamö 2öirttö
5t an Koler vor unfer Jraroen £bor." ©. (2onr. ©djroarj f. flugfp.
@. 2lbclungs! ©oller (d. ©p. folre, a. ©p. folari, Bolarhim,
coenaculum, £?tfr., 5tat., gl. i. 252. 676, o. 25S).
2>ie „©olle," bep ^übner ©aljb. 979 alt Äobler- ober Jpoljbauer-
büfte (ctroa ©olle ju tefen, unb biefeö 2luffaffung ber gemeinen
Qluöfpracbe von ©elbcn, ro. m. f.), bie „.traut = ©olln," ibid.
969 als 95ebdltnip für ©aueriraut erflärt.
©o( ©ul @aI6 231
Sic „®ol = <gt&en," (üiottm.) rotljfanbi^c @rbe. folerbtg, ndj.,
rotbfanbig,. (cf. oben @. 224 baä alte falo, fuscus).
3Me ©ölen (S61n, Soin), nde bd)b. ©oljle (a. ®p. fola, gen. foluit,
solea, plante, basis, gotfo. fulja). foleu, folnen ©ebube,
Strümpfe, ft'e befohlen. Die ©ölen am spflug, Pfluogföl'n, Wäg-
Poln, CrifenfAiene, womit bie untere gldcbc be$ Pfluge«? beklagen,
au* rool btc <pflugfcbar felbft. (Ob batnit ba$ agf. für ftd> einen
<Pflug bebeutenbe füll), ful einen näbern ^ufammenbang ftaben
fonnteV). 23rgl. SBagenfun. Der ©Ölbaum. „1)er 9Äi(llcr
feil (im 50?üt)l»uaiTcr, bamit bie $lfd)crep be$ Äloftet$ 9)?lc&elfclb
feinen ©djaben leibe) ben mite nid)t verncroen, fainen ©olpaivm
itnbterjit)fn ned) legen on rcipen elnetf prclaten.// MB. X\Y. 17-'.
©cnfbaum, ©djioetlbaum ?
©olenbofcn, ©uolcnbofen (Cgm. 213. f. 189!>; 570. f. 80),
„Solonis curia vel cella,'; ber Junbort be$ berodbrtefeen 9,V(tfe=
rialtf jur Slutfübung ber »on unferm 2llot)ö ©enefeiber erfunbenen
.flunft betf ©ttinbrud'ä, nad) einem Singelfacbfen ©öla, gen, ©Ulan
(eber nad) attb. Staleft ©uolo, ©ualo, gon. ©uolin) benannt,
ber um 858 mit 2B Ü i b a l b unb 2B u n t b « l b unb bc6 erfiern
@d>n>eiter 2Balbur.a in bie ©cgenb gefommen. ©. Canis» am.
lect. IV. 541 ff. U. 735.
folen ftd), (vom Jpltfd) ic) fid> iur Slbft'tblung in einer X.a<&t rcüljcu
(«. ©p. folon, folagon, gl. i. 31. 93. 392. 571). befolge»,
«lefoedare. Voc. ». 1415. Ob ©ol, Äotl)lad;e, aud) im Üüaleft
nue bei 2lbelung, ein Femin., roeif; id) nfd?t; in ber alren ©pradje,
gl. «1. 53«. 582. 630. 735, galt fol, gefol, volutabrum, als \entr.
t&vh bagantna fol, baf, grimen fol" in ber 2Bfrjb. SDfatlbefcfrreiö.,
MM. 35. 38, tvirb tvol fo £u »ergeben femt. 3m Cgm. 289 ift fol
ein Jteasc. „2)u folt aueb fueben ju bem fol, »nb iwa bu ben föl
tuipcil:, ba ift alletf »vllb gerne blriian vnb binban." fol. I03.b
3Me <Snl, ©aljbrulje, (f. ©ulcb).
,,©ul,y/ (©aljb. SScrfcn) \!efm--@albet) , salvia glutinosa L.
3Me ©allen (Sätbm), i) ©atbe (a. ©p. ialba. ,,©alm, 2i3agcn-
falm." ftreib. ©amml. II. 115. 117. H9 ad 1392. Jpanbfalb,
©«fcmicralie. Cgm. 7t5.':i 17"). 2) uer«d?tlf<^ : ein ©einenge von
@ad)en, Oieben :c. (2>rgl. bat unflarc fc If falba, gl. a. 45
migma, commixlum vcl mixtura). falben, fa loenetl (fälbm,
EädbraäT), falben, furnieren (a. ©p. falbon). £>a$ @ef«lb, ®(-
fcbmiTc; ©efcbiudft. ^rgl. falfcrn.
£)et ©dlbling (Saibling, Saibling, „©aübling")/ Salroo ßal-
» -linus 23lod), Heine iirt ©almcj? ber baprifdjen ©ceu unb ftlüfft.
Tic aue! bem ^Bartbolomd: ober jicnig^ = ©ee ivcrbcit, joeu» ft'e ge-
rai!(tcrt fhtb, ©Aivavjr euter genannt/ unb erfreuen fid? einer
gropen (Selebrildt. fßn bem 9)?cer tiefer 20clt glbru ©älbüng,
232 ©elb
bie &>ben @elb im SDcaul, Me ©dlbllng ftnb ble gefallen Äonig
unb tpriefrer." 9p. Olbrafc. £)le gorm ©älbllng frtetnt gleltbfam
aus einem erflarbarem »Salmllng, al$ roenn blefei?, roie bat Salbm
betf vorigen Sirtifeltf, emftellt rodre, »erbodjöeutfcbt. Jpdngt etsv« au*
ber 33e»fai} Salvelinus mit bem 2)laleftn>orte jufammen?
felb (fall, febrodb. feall), a) (tnbeclinabet) jpse, a,.um. 2iuct> in
foSgcnben gormen: felbt (fallt, fald, b. 20.) — felber (falba'), —
fclbert (granfen. „3r felbert frdube maefc-en/' Cgm.27o.f. 31),—
felberft („bie purger felberft," 9#ün*ner 23erorb., Cgm. 514.
f. 47. 49), — felbcn (falbm. I, du, er, li etc. falbm — cf.
bremtfd) fulüen), — felb es, felb 3 (d. @p. befonber* in 53er=
blnbung mit einem uorangcljenben Spojfeffto^ronomen unb folgenbem
Subst. „9laf mein felbg leib... mit it felbä pflüg... in fein
felbtf fcele... mit fein fclbg getrafb." MB. XII. 176. 2.0t. v. 1588.
„Slv-cnttn in feiner fctbS üerteutfdmng ber @r/ronirV" jpunb @t.S8.
I. 136. 3m SSerteuf be*> XV«. 3at)rb. wirb biefeä fetbö, nleberb.
felftf, fulf£, ja felhfc, n^rf. fulr-eft, fulfit. „3rer felb fc
«Berbamnup ic." Ollberttrtö @uc»ara II. 11. 147. Unb biefe* felbft
r-erbrdngt in ber ©djriftfpracbe gdnjllcb bae einfache felb. 2>a$
Voc. v. 1618 bat nod> „er, fte, e$ felb," aber „bei), r>on im felbd,
auf fid? felb ö" unb bryd.). I, du, er, mier, es, 11 fall' ober falbm,
ob?r l'oibo' ober fald. feal' tau", feal' hau (fcbrcdb.), roaö man fi'crj
felb fr jugejogen, mujj man aud) felbfc tragen.
b) (beclinabel) in ©d/roaben öfter nacb, erfeer £>eclin.=2irt (feller,
e, es), in 21.53. lieber na* jroeiter ;ber, bte, bat fall, den f?lln,
di f.dln etc.) gebraucht, fratt tet bmb. jener, e, et, roelcbci? un=
rolteübiid) 1fr. (Jür ber, bie, bat fclbe im b*b. ®tnn, b. b.
1 im, eadem, idem, brauefct bie 9)?unbart ber, bte, bat nein;
liefe e). fallas mal, des fall mal, failmais, jenCÖ Wal. falla' zeit,
ju jätet peir. 'sfaliyt-häibm ober -wegng, beeCjentgen) wegen.
c) Adr., bort, bamali. Slud) unter ben formen: felben (falbm)
uub fc ibt (feit, feld). fall bin I fall fall g\ve"n , bamalS bin id)
felbfc bort geiuefen.
lieber bat SSec&aften beö f erb in ber ä. unb a. @p. cf. ©rimmg ©ramm.
III. 647, .Tieinftart 5. p. 274, 93enecfe'» 3tvetn ODrtb. .^68. (?» ttirb in
ber SReget abiectivüfd) bcf)anbetr. 3n Dem auf ^Hurate ober auf Seminine
belogenen felbeö, iue* fetbeö (Ctfr. ad Sal. 24, II. 17. 40, V. 25. 504),
ir fefbe» ift es ivot atö ©ufrfrantiü genommen, obfcfjon fid) biefeö felbeö
unb ba$ fpatere fetber aud) ttlä garupatat'wt, ivie fetbr, fetbert. fetberit
nad) ©ramm. p. 148. 258. 874 att Siipertatioe benfen tiefen.
fclb-anber oberjelb^jroait ober f.jwaiter, felb^brttt
ober f.britter (Cgm. 44. f. 74 felbe b ritte, er) ic, felbfc als
bersroeite, britteic. (rolegried). tQiregavtus, Thucid.bell.pel.III.3.
'Eyio d' in üpö'nag ti, ifjbol Gvv tßdu/uep, Aescbyl. Sept. 283, ober
rote etf in ben alten ©efefjen t?cif?t : sibi tertius, sibi septimus).
1 <&db 233
„Der Sfueferg foll fjum öcbiff) fedtf 9)?aun flauen, unb &tetd;uf foll
er felbd ber fibenb fein." 2ort SrMR. 12. „ein Ding bereiten
mit bretu awben, ober fein fcmb felb brüten)/' ftatt: feine (fd)n>5=
renbe) fpanb foli bie brittc feon. Jpeuman apusc. in. 112. 118. 125.
Cgm. 27. ülrtifel 71. 75 u. HO. „Der fol fein unföulb roenwifen
mit im felb britten erbern weifen manne«, suam probet in-
nocentiam semet tercio idoneorum virorum." (£r.fer ©tbl'. -:)i.
d. I2t2. „Daf? bu uns Jpannfen £alber felb achten plmmerman
fd)icEe|t." &r. Ebbt. \ ü. 212. 243. „-Bat bat nlt ein febrUidje unb
jämmerfiefcc 3Uag, jd? |tarb au6 meutern Jpauö felb brenjebenb
auf einen S£«a. 1427." ®r«bftetn auf Dein 6t. Soft, ©otte$d<fei in
9ciitnberg. Periit patcr familias cum XIII domestieiä eadem
die, fagt 2Bctgcnfeil p. 141; feil n>ol Detjkn: cum XII domesticis.
„felbjroelffter ft'net man/' et mit ii feiner Scannen. tyitrclf 458.
fc ibmerb, er mit mebrem anbetn. „Da flatt gebauten Jpercjog
(2rifioff fetbmerb tmb ba ftfarpf gerenntt... 3tem au bir t)
bre» funig tag batt ber funig felbmcroer gettnntt." ÖBirr. 53tr.
III. 123. 141 ad 1476. Da;u liefern btc Vocab. ». 1419 m^ 1 ■.
fogar bie ftorm „fetbainer, felballatn, metenusj metronus,"
wie felbanbcr, taet seeundus etc. 2i5.i,5inan HL 1 29 faßt (•-
gut» fclbbaib. „fealfroit (ja sroeoen) i{t Eotne« Jperr asiui,-'
Der ©clb^bdum, (a. @j>.) 93antnftamm; von ber ciBaräet an-
bebenbe: ^aunu-Hfb jeber pou jiDcwen ober mebrern Stammen auf?
giner ffiurjel. „flup ber nmrej bei banmteg tvawffenb triet cjroe»,
ba$ baiffenb fclbauni. . . ber erft felbpaum, pob bem maebfent
brep eft. . . ber pierbe felbcpam. . ." Cgm. 523. f. 2111 unb Cgm.
531. f. 91. Gl. a. 112, i- 704. 1150 felppaui«, stipes, stirps.
Daä ©e lb = c n b, UPWami) bat >?ettel-<£nbe an ©eroeben (ital.
Torlo naturale), rcofüt im @d}tiftbeutfd)en bie cncftclltc «nb batum
mtßperflanbcne goim ©aölbanb übltd) ifr, nieberr. fulf=eggr,
bc!) .Julian fetf=enbc, felfieggbe, felfsfftnt, extremit
ora lintei.
Der Solheo'n, (3(j) pon felbfl geronnene ober faticr geworbene
Wild), ©cpiottctmilcr;. Ob in ©el&scrn ober felb=bern 5a jet
legen, yoü$ id) niebt, onb biß engt, earning, geronnene uRild),
rcol »om agf. im an (t. tinnan, liegt eti tffet 1(1
ber aSeftanbtbetl ©elb, weltber aud) in bem au ber 3i!j geltenben
giei^ebentenben Sol'ftuz, (oi'-g-rtandne Wilcbvorfommt. cf.jpofer^
©elborn III. 137.
Da* ©elbgcfcbo^, a. ©p. (gl. a. 831, i. 5G6. 506, felbfcoj)
balista. ,,A°. 1595 bat fid) -)i. mit einem ©el^efd-, o0 an einem
©cfcenfel \>cilel?r, «nb bat (Araber mit einem $pfeU entjweo gefdjoffen."
3inffird). 50?tr. 51, ©0 nennt bk ti^r. g.=0r«>. 0. 11503 £ü«?fen, bie
nt*t mebr nacb dlterer tt\t mit ber 2ante algefeuert sn roerbca
btaudben, „fclbjünbenbc ^iren."
254 @etf> <B'üb ©alcfy ©ekfy
©elb^baft ju SBuaben (J&efrpllafret?)., Cgm* 7Si. f. 42.
ff i6 = t) err (feai'her fdnudb..), eigenwillig — a~ fealherä* 9ftentd> —
permutölicb und) Subst. „SBon bifem felb beten gematc unb willen."
58r. fSerbtclt 52«5. „Unb fol aud) nieimtn felbberlld} (proterve)
mk fmem tibtc ftriten." Mss. (bf. bei) ©talber ©elb=Eopf>.
3)W ©elbfrtd)er, (d. @p.) vperfon, ivcldjc felbft gartet) ift, im
©egenfaft betf Slmualtö ober 5Sorfprcd?en.
©elbfcbol, ©clbfdjulb, ©elbgelter, ©elbft:©dbu?bner, im
©egenfaß betf Bürgen, tcf. £.9i. f- 95. ©elbfcbol, ©elbfttbdter,
ipse reus. v'lugfb. ©tbtt.
„Setbftcrcr." „Die felbft er er, lebige 3<uifd)e, ipelcbe auf
üjre eigne Sanft in J^etberge« lebten unb arbeiteten, würben (a°. 1714
in 58ercl)tefgübCR) auf immer abgefebafft." x>. &ocb=©tef ufclb 23crcbte«t::
gaben IH. 48. ©. ©tor, ©torer — cber follte @clb fixerer
anzunehmen fepn, — pbgleid) bie $orm felbft bem 2)ialeft unge-
läufig ift?
Tct ©clbftuj, f. oben ©clb = em.
2)er ©elbwafbel bei? Olugsb. 6tabtb. , n>ol ©egetifaß bei
2ßafbelt*necbte$.
feli'ipacbfen, «dj., d. ©p. wie ehpatf oon felbft getpaebfen, ge=
worbeo: ift, forcobl ungeiunftelt, nativüs, naif, alg aueb rob, unge=
bilbet; nbrf. fulfwaffen.
2>a6 ©elbroajjer, (©ebirg) *ad), bfr Pen ftd) felbft fltej't, im
©egenfaft ber fünftllcben Älauf>=tpaffer, beten man fiel) jum Jpo(}=
flnpen befcient. tprol. 2£alb--£>ib. p. 1719.
fclblid), adj. unb adv., eigenmdd)tig. „Wegen ben 21 SSererb^
neten dlö felblid) neuerl)ebten unfüritlicben öieuiment." &r. £t;bt.
XV. 60. 61 ad 1505.
fctbjt, bem gemeinen 9J?ann in &.Ü5. nur aut* ber SBucberfpracbe
befannt* ©. oben ©. 2.i2. felbft ig, adj., felbftetgen, eigen, ntlrjb.
üienrbb. „gum felbftigen ©ebraueb — mitsBermetbung felbftiger
Slnftecfuncj it."
Sie ©ilben (Srtbm), ©nlbe. (cf. ©tomm. §. 576).
„9)cein ftlmencjal bii fein beeb wol ^efeejet
mit filmen reimen alfo gancj." 9Jiicb. 53cl)am. Cgm. 291.
f. 365. b 5HH.;|
2)ie @a leben, ©alben, (S.Z.) bie ©abtreibe, salix caprea L.
(a. ©p. falaba, falöa, agf. fealb, feal, engl, fallen», fei.
felia, fdnpec. folg, alle wol m;t bem lat. ibentifeb). (Sin ®al--
cb e n b a u m (2ori £ed/=9t. 5f4) altf ©tenamarfe. ©<tf © a l cb a cb,
©albad), ©alacb, ©eibengebüfd; ; 9Jame perfebiebtier £rtllcb=
fetten.
feigen (falcha"), vrb. n* a< troci'cn, bi'irr iverben. autf--, ein.-,
Per- U'. fclibCU. Da meebt ms* glatt vbMolha' vo° lauto" HealPn.
©otd? <&uld) <&i\lb @elb 235
3)« sJÄCttfd) i'.»lciit faubar aus, is ganz ausgelebt. „2Beif er bet*
majjen auäaefeld)t, bag fbne bie (trenge Ä*ancfl)eft3n einem ©nrd>*
leudjtfa macber." <p. 2Ibrab. „A°. 1573 ift im ©«Isberg Snrnberg
6500 ©dml) tief im ganjen 93crg ein Wann 9 (Spannen lang mit
Jpaar, 23art unb .Slcibuna ganj uniK-rwefen, iebod) am ffleifd) gana
gefclcbr, aetb unb Ijart wie ein Stotffifd), angebaut werben."
•Du£Öer£ fafjfc. gjjton. 263. b) vrb. ac;., trotfen, bürc mad?en, bc-
fonberrf ^leffd?, $ifd>e, 2Bürftc u. brgl. fm SHaud? ; raüd/em. Gfalcbts
Fleuch, gfolchte Schimlmg, gfalcbte Würft, gfolchte Renlrag etc ,
(jerauebert S-(ei'"d) k. ,,©efa tdjte jungen, tyadjen." t»r. 2.Ö. ».1603.
„leiten fidj bie tyatre* matjtenä mir gefeilten unb gefällten
»ifd^en betragen." 2ßftr. 25tr. VI. 343 ad 11327. §teifd) = ©e(d)er
fmb in Sten, roae in daneben bie .Ä6d)c, ff« »erlaufen 2Biirfre
unb geräuchert Jleifd). „©cönee feldjen, mare exurere." ©utor
v. ÄaufbcMcnt. ®fc ©eid>, Sftandjerung; 3lnftalt baju. ■• Fleifcli
eV J* SMeh taa\ £>aii Salch-Kämmal. T>af ba$ «ffiprt fein ein:
gewanberteö (etn\i , n>ie ». Jammer, QBtenec Sit -3«itg. 1 8 1 ß. otro. 82,
auf baö tutfiftbe Selchahna, ^(eifabaiit, nui>) , foubern ad;t beutfd) fev>,
bcrvcisSt bie über passos (racemos, Georgic. IVr. ^69) ftetyenbe ÖfoiTc
(i. 7 4 S"> atfefdjen (n>Ol faul« Partie, praet.).
fu leben, fulben, fulen, vrb. a. unb n. , in ©aljwaffer baljen
ober gebaijt werben. ^ t e t f a? fuld)en. 2)a£ ^leifcb fuldjt.
2>fc ©uld), ©ulb, ®üV, ©äffet/ ba* von cingefa^nem ftleifd),
Äraut unb bral. ;nfammenfi$t, ©aljbrübe, salsugo, saumure, @oI)te.
a" Flcifch ei d- Sulch legng < c? einfallen). ©Ulfletfd).
ftleffd), ba$ gcfcldjt (geranne«) werben foll, wirb vorher etiicbe
SBocben in bie © u l * gelegt. ,,©ul, &etingfnl, vtfdiful,
salsugo." Voc. v. 1482. 93rgl. cur.
ain foldjer, ain foleber (» i','l V), aiu f6ld> = aiuer (o" fechanae,
» Chrono', »rgl. ©ramm. 831. 769), wie l)*b. folä), ein foletjer ic.
(a. ©p. fo = ltl>, fu = lib)/ f- oben @. 183 unter fo.
£>ie ©alb, fiel) falig ©. 223.
„©albe," (Jpübner faiab. 977, 53. ». SWott jJitfeM&al) .Ruh mit wage=
red)t liegenben flacben Römern.
fehl, adv. , a) (b. SSJ.) felbir, b) (Otiirnb.) bamald, bort — fiel) felb.
3)ie ©clb, a) (a. @p.) bie (2inlel)r, Verberge, bie man nimmt (d. ©p.
felbc, «. ©p. fctlba, felitba, gotb« falitfjpa, mansio, diver-
sorium, eine Oibleiraug pom gotbifeben unte^ bec ©al angefahrten
faljan, div'ertere). 2)le 9Jacb,tfelb, k.^. ginfebr über Wadit,
9<ad)tberberge. 3m Cgm. 697 v. 1506 fommen öftere 9tÄcb tf elbcn
bet ®d)itfcr unb anbret £eutc im Älofter ailtenl)obenau, bie bafur
begabten, vor. „3tan ein cbelman bat für ein P?ad)tfelben geben
L11I dn." „dt gab in gar gut 9(ad)fdU." Cgm. 270. f. 236.
cf. 2üitr. lötr. H. HS. ©nbrmi 2215. ^tbelmig. 2822. 5167. 33e=
236 (Selb
fbnbcrS Hieb Mefet vüuöbruct für folebe unentgeltliche Okberberjungen,
rcie fte Wc dürften mit i&rent ü£a$ä ober rai|igen peug in Äloftern,
unb nad) it?rem 9Bfüfplel tnoi>l aud) tt)re Beamten (ttidjter, ®d?rel=
ber, JE<MlmeC mib ©ebergeu) bey ben Untcrtbaueit ju nehmen pflegten;
Vpaferiua eine ©elbabgabe fratt ber 23eftreitung nnrtlicber 9}ad?t=
quartiere ber 3Ttt, )us fbdri et albergariae. 9?ad)tjlel ÜVOl au$
jenem SÜBctt cntftdlt). MB. IV. 467, V. 22J, XV. 483. Weixer
Diss. VI. P. III. cfr. gbftl. V. 528. icf. 2.0. V. 1518. Sit, 1. fltt. 7.
3n MB. XV. 481 488 afd 15< 1 ftnbct fid) aud) ned) bag vrb. neutr.
nad}tfelben, übet 9?cid)t einfebren. „3a$ ir auf beö goßbautf
gut W}t betbergt nod) nacbtfclbct." a. ©p. felibon, gl. i. 98),
hospitari. b) bie © e t b , $mbt)nÜd)Ct bie © e i b e n (S?ld'n,
unb nacb biefer 2lutf(prad?e, ©ramm. 72. 526, gefdn'lcben „©olben,
©olbe," ttud) jufatnmengeiogtn Solu, Snin) , tautelogtfd) ba6
© elbb auf- (Sälhaus, „© b l ba u s"), 2Bol)ngebaube von ber ge=
finalen v2lrt (in ber i. ©p. aurb pon ber präü>rififten — „gilben
felbe," spattaft ber Königin jpiibe, Wubrun 375a. 2.573; a. @p.
faiiba, feltöa, gl. passim, aeluelhUld) f);r domicilium , inansio,
habitatio, Rat. 91. 104'/ rtiub für glitte). &>ie ©elbcn (Saln,
„©öllen") für bie Arbeiter in ©ebirgiMMlbur.gen ifi mebr nlcfcf,
aiö d'if fyütti aus ^aurnftammen. 9«amcntluö gilt bie ©elbeu
al«s ®oinit)autf einet? armern gan.bmannefl , ber baju feinen eber nur
wenig ($runb unb 7}opcn befifct, uno fid? in gröjsem 93auernn?irtb=
ftfcaften a(6 £agl6l,mer braueben läfjr. „Cum seldis curiae adj;.-
centibus." MB. I. 109 ad 1295. „Sin felben." MB. XXV. 446
ad 1487. „Scbcibof famt ben btepen fetben barju ge&örig."
MB. X. 586 ad 1526. Urfpcünalid) waren tief« Serben ivpr tfefe
Verbergen , bie ber SBeftfcet eines* aröffertt @ute^ auf feinem ©ranb ttnö
«pben feinen ?lrbeit?ieitten , Bie er fid) barauf »erheiraten (offen ivoftte,
jur SBtffyntihg amvieö. n^td) unb nadj Eatn in tiefen preeäten ©eftfc eine
gendffe, meniafrenä ber fceä SeljentJerflärtniffeä äfcniidjc, Statigfcit, peer ei
gieng in öptligeö Criaent&utti über; >vo ftd) beim j« Dem ofof.en 9£of)n(jaufe
bafb aud) ein @ärtd)en, ein Aecferdieu u. f. f. gefeilen fonnte. So tvurbe
tenn inandje anfangiidje lare €?eiceii (»rat. ftir ö ä unfein) affnid^id)
jiir gueten ober !Sa u .-Sei ben , beren nad) bem e^madgeu ^>of fut 8
nuf ben ganjen *>of gcrediuet nuirben, nnüftrenb er ber erilcrn )6 enthielt.
5ö?an unterfdjieö iebod) bie raren Selben »on ben Vdr-bä uälein,
beren 5 2 auf ben £of giengen. Weixer Dissert. XXXIX. P. II. .f»utMi.
©arjt). 64. 147. Vlflein biefer SSer^ä'Itnif f)«ttte fo menig -r-reibenbeö unb
©efrfmmte? , Uli ber $offu$ fefb|1. Ä°. 1 44S (i?r. ?fib(. IV. 125) gil-t
eine Serben it dn. Steuer, n>af)renb ber §of 9 flf. dn. gibt. A°. 1501
tStt iibbi. XI. ök-:> finbet man üpu einer Abgabe auf einen £of 28, auf
eine $ueb 15, auf eine S erb er. 10 Äretijer geregt. 3« »Wen f. 1595
Wirb ein £of mit 100, ein £ueb mit ^0, ein «Sorben mit 25 fT. be.
fleuert SdJPti auf bem ßanbtag v. ieo5 Wirb bemerkt: „Ain $of, ain
©eib 257
£uef>, ain Soitt i|1 bem anbern in bitiem l'anbt $cmt} ungreidi." Jm
5. 1682 gibt ter f>of 5 ft. , ber ^o^e 5/ ter SrittelShof 2 ff. so fr. , b&4
Sef)en ober SSierteljSljoif 2 ff-, ein 95aufötben, babei man ettpaö anbauen
unb SStd) unterhalten tann, 1 ff. 50 fr., ein einfache Sorten, babep
nidjto atß ein War» ober aud) foott nit ifl, 1 ff. al$ SanbSbefenfton
QSeytrag. @I)lingenSberg de jure hofmarch. 101 nennt bie 'Serben nad)
ter fatfdjen Orthographie Sötben, praedia mercenariaj unb ihre S3eft(sec
bie „Sorbner," mercenarii. 95aufÖ(ben ftnb ihm fo(d>e „praedia,
<juae a^ris . pratis et fundis, sed pauciorilms quam quartarius (ter
S5iertefhofbefi(3er) sunt inslructa. ut aliquibus in locis s 'Bauförbcn,
alibi 14 uni integro manso ($of) aequiparenl, f rf j I e d) t e Ober läre
«Sorben aber, fo fain 'Fan haben, nnö bereu uimeiten 18, jutveifet] -jn.
•.'4 einem ganjen £ofe gteid)." ITie arte vpoficetvOrb. beftimnit ba-
aerätf) für ben 93eft'ljer eines? ganjen &ofe3 auf 1?, für ben einer £ub
auf 6, unb für ben einer Sorben auf 3 fif. An. Diacl) berfefben Orbn-
barf ein §of 24, eine £ub 12, eine SB&ufölben 8, ein So töner, ter
nid)tei }U bauen hat, nur '1 ©tuet Sdja/e haften. C?in bleibenbereö s)}terEmaI
einer 'Bau.- Selben bürfte tvobr biete-:- fepn, bafj ir>r 58efi(jer im 11. 'J. in
ter 9ieget nur ein paar Odjfeu, im 0-8. and) moi ein ober jwe» <pferba)en
(jat, um feinen Jelbbau ju oerfeije.n. efe 3irngib(. £fpd). 245. .'Vi- 3>ie
(jeutjutägige etivaö freiere sBen>eg(id)feit be» @runbbeft(se3 hat biefein, fo
roie mandjem anbern 'Begriff bie ältere 93aft'6 entjogeu. Tic ältere, ter
Vermehrung befibfofer (population abhoibe öefergelning hatte wieberhott
auf ,,?(bfd)affung ber neuen S 0 1 b en ha u fit ober Sngef) aug" (f. unter
fwufO gebrungen. 2inber? »erfährt bie neuere. 3)et fpdtevn "Ball;
felbetr(bct) reeller ucmllcl) einiger ©runb unb SBoben ift) fd)cint
tti „©elbengüetlein, unfer eigen fcltgüctleln," MB, XXIV.
516. 517 — unb b<x$ fellc&cn („jiüan feileren, bi in benfellen
Dof geboren," iMH. 338. 356. 528) ju entfpreclijen. 93rg(. ufafaettf
bie <&ai, feilen unb gel.
£)et ©elb ner (S»ldnac, Salna', „© 6 1 b n er"), © elbe rer,
©elbl) dualer CSal'Jiä'uslo', Salmä", pl. Sarieut), ber SBeTOO&ner,
Sßefi^er einer ©elben, ober einer? ®ed>jef>titete - bii »tftfcl'eWftofetf.
gdt = felbner, 58 auf elb 11 et „Solbncr am %itf" (2.©. 2Bef(;
l»eim), 5infiebler, (iolonift am 9)?oor. ,,'2)en ©offenem unb Stag:
Ifcbnem foll fain Ofop unb Sßtel) 51t galten »erftattet fcpn." ©anbat
t>. 1660. 2Dftr. («etraebtungen über ben XVIII. "33. ber MB. p, 48)
fpricr>t »on geibfolbnern (»paebtern auf ieUniielt), im ©egenfaft
ber 'JSaufolbner, roelcije na* iljm jdl)rlid)e ty&fyttt f«'t)w fernsten/
ieboet) ol>ne «infübruna urfunblldjcr ©teile«. ,,©rt)e(ci)er arm inau,
auf bem lanbe gefepen i|T, er fe» pasur ober fclbndr." g.sTJcfct. Ms.
». 1455. cap. XII. „%üe geputn unb all felbner je Erringen.
4lln felbcner git Ijalb als v!i (aU ein gebär), ain Menenbet fne*t
l)«lb aW »il, alö ain felbener." MB. XXTII. 227 ad 1578. In-
quilinus, /;ber eigen \>M ne l)nUt, «r.be er anberei* mantted feibare
238 ©erb (Soib
ffr." «Rotf. HS. 19; gl. a. 166. 523 felibarl, sarabaita, man-
sionarius. ,,@olbner, stipcndiarius, agrestis qui praetor casam
et equum nihil habet," fagt nacb, jener beliebten Orthographie unb
etpmclogle baö Voc. ». i6i8.
„©clbner."? grembe unb elnfyelmlfdje knappen burften feine ^Keffer
tragen, fonbern nur abgebrodme ©eibner. $ln?$ ©efdjfdjte bei
^IjbomamteJ 9iflbhirg p. 115.
©olb, ©ofbner, f. ©cfb, ©eibner.
©olb er, f. ©oler.
$er ©olb, wie r)d)b. (a. ©p. folt/ folbetf — ; ani ber a. ©p. ift
mir bai 2Öort ufcfjt erinnerlid), waljrenb eä bod) ble romanlfcfrcn
©pradten fjaben, wo ei, wcnigftentf In ber ital, fpan. $orm soldo,
sueklo, für solidus fowol, at£> für £oljn freist). 3>lut. II. 279 f;el{jt
eö; *glne£ follcbjtt Ijerrln folbat (baruber fter;t ton) mugln fine
ellinbe red)ln (bc-rüber ftef/t milites) gerne inpfyabjn." Ad i49S
Ar. 2l)bf. Xlll. 31 wirb ©olb vom goljn ber Q5auernfned)te unb
9J?cgbe gebraust. Um isss mar ber (monattidje) ©otb eineö £anb&
fnedjtö 4 ©uften rOeinifd) (f. ©ufben). XM'e ISaibet, Jüerer, Su=
eiere, i.ronimeffd)ta'ger unb Pfeifer, getbfcfyerer, Trabanten, GFapta'ne tc.
fjaf ten jcbf c j iv e e n <2 P f b ober £ 0 p p e f f 0 r b , ber ?0?ii(Tci-ffI>reiber 5,
ber Jetbmaibef h , ber gänbrid) ßi j,cr Hauptmann eine» ganfv'inö in @ötb
'atfo 4o ©ulben). SBJan pflegte auf jebeö Jäntein fünffnmbert ©ötb ju
aeben, barunter pierfjunberf .ftiiedjte tauen ; bie übrigen fninbert <Sölb
mürben unter bie Remter, roppefftttbner unb anbere gute ef>rtid)e
©efelten au^gettjeift. £>er (einfad)e) ©otb eineö fpferbeö (b. 1). fKeiterö)
mar monattid) I2@utben. 'OTit jeber gemonneneu <Sd)tad)t mar ein Sotb
faftig , unb fieng ein neuer 9)tonat an. ftronfperger.
folbenen, perfolbcn, (a.©p.)befolben. „2113 unfergef olb enter
blener." ®em. Oieg. @&r. MI. 506. „SHeiftge unb $ufjfne<fctc, bie
nickt Sperren l)abeu, ble ftc vcrfpredmt unb verfolben." Ar. 2bbl.
IX. 15 ad 1490. „3tem ber Pfarrer ju 93urgl)aufen foH »erfolben
2 ©erelftgc unb 4 Trabanten." 2l)bl. VII. 78 ad 1460. <ftad> ber
Oklcfcäurbnung v. 1500 ftatten allweg 400 Untertanen einen #u{jfned)t
ju perfoiben, b. i. 50 ff. rfjeln. ju geben, ober einen 9)?ann ju
febfefen. £l)M. IX. 463. 476. „£>en Statfrldjter perfoiben."
ibid. 413 ad 1474. „:£a$ fyofgeftnbt, weld)e* afleö per folt."
9Keld?elbece Chr. B. II. 222 ad 1518. ,,3d) roelfj plt wol, wie id>
ben fjelb r>en'olben (belohnen) fol." tyltrolf 1366. ©ollte ali @nt:
(teüung l)lcl)er geboren ble Ironlfcbe Ot.%.1 einen verfollen,
äönlid) ber 0?.3f.: €lnen au*jal)len (lf)n ju ©djaben bringen)?
2)et © 0 t b n e r , © 6 1 b n e r , Ca. ©p.) befofbeter Äricgöfnccbt.
9?orfj por ein paar Jabrj^cnben waren benm ?0?tind)ner 9)?agfftrat
4 Städf.iFn.v angeilcllt. ©le erfddenen bei» ^roul. ^roreffi'onen In
ber eljmal. ©tabtlipree, fdjwarä unb gelb, unb waren mit JpcUeparten
bewaffnet. 3>te ©olbn erep, ble ©olbatetfca, befclbete Gruppe.
$alf ®ulf ©ahn ©alf <Batt @dt 239
„Dod? muffe et feine ©olbnerep jerrrennen." 5tr. gbbf. XIV.
5 ü ail 15dl. Doppelf6lbne t, (f. oben). „Die Oibalftgen unb
25 o p p e l f 6 l b t n e r , bie am befren mit fjavntfd) bewaffnet ur.b
bebedljet fcfnbt." ftwrbd?. Ms. p. 1591. Jpauptleut unb Doppel:
föliner. „23iel namhafter (fbelleut unb DoppelfMbner." £ffl.
ber p. grunbeberg. ,,-(?* bat weber baubtmau mad)t, pnber feine«
©olbaten bie freuen unb hufften ju »crwetfejjlen, alfw bafj et <m$
einem barjuc tauglichen Doppel folbuer einen ©cfoüßcn, ober
auf einem ©cbüfeen ein Do p p c If 6 lb n er macben barff." 2btg.
V. 1605. p. 284. „Sil. gj, würbe autf einem ©cbrelner cfn Doppel-
folbner." 95ogenberg. 5)iirafel ». 1619. „«Huf 700 Wann ungefdbr
21 Doppelfolbner." £rud)fe)T. p. 2Üalbburg. @6ron. p. gang b.
Wefd?. III. 291. Gl. o. 52 frebt bei) miles gregarius fcolbiner.
2ßenn biejj nlcfct petfcbrleben f ft ftatt folbtuet ober ftatt fcilbhier
(elnfcilbfc riter), wäre eine 9tä<fftd)t auf ben Stamm feiten
fr. fd> ollen (fcbulbig fcpn) juldfi'tg.
falfern (fälffa», fd>nelf, unperüdnblid), mit 2ludfptfften besJ ©pefd>el3
fpreebeu. Darf ©efalfcr, öefalf, ©efdjwdß. 33rgl. ©alben.
fulfern, (f*n>4b.) feblürfen.
Der ©alm, tüte l)d)b. (a. @p. falmo, esox, gamarus, saimo).
@. ©dlbllng.
25ie ©almf, (£udv©pr.) 9$rübe ober ©auce, autf im ©aft gebrate-
nem unb bann im 9#6rfcr jerfro§ncm ©erlüget, befouberri wllbem,
mit SBeln autfgefotbt-
Die ©alfen, eingelöster ©aft (falfn Vpc p. 1419, falfa Dr. gif,
falfe 3meiu 3279), ital. salsa; f. bie ©aljen.
Der ©altner, (tlrof.) Selb-, ©clnbergü,, J;>olj = 2Ödd>ter, #lurfd)üf?,
itaf. saltaro, brblat. saltuarius. ©umml. f. X. P. 1807. III. 9S.
tlrol. tyolic-Orb. p. 1603. p. 24.
feiten, tple bd>b., a) A<lv. (agf. felban, UU fiatban — merf-
rpiirbig ber Comp, feltanör, gl. i. 553, agf. felbnor — wdljrenb
ju einem mir unbeleglid)cn Adv. feltana ein Comp, feltor, wie
ferror, rumor, fiber ju ferrana, rftmana, flbana, erwartet
werben bürfte; prgi. ®rlmm II. 651). 1>) A<ij.
feltfam, a) wie befob , b. b. auffallenb, wuubcrl(cf). ftbfeltfam,
fd?wdb. feb,r wunberlfd), uncitrdgllcb. b) feiten, rarus. Ei, des is eppas
foldfams, das Si ä a" mal bey mior eriter'n. Die ©eltfam^,
©eltfamfeit. j?ur ©ettfame- feajj er mld) grüefH. ZaW Saldfame
ifst ms' beyn-üns a Fleuch (feiten). 3» ber d. ©p. belpt blefeß
componlerte Adj. feltfdne, in ber a. felbfaui, feltfdni,
Otfr. gl. i- 237. 450, 549. <g* m bie 23eb. a), unb gilt au* <x\$
V\0 @afo ©alj
Subst. neutr. (niiraculum). darneben fOBItttt eilt tuufiCÖ feltfatoitf
(i. 897 feltfalouffet, rarus, Äcro VI. 2 feltfaluoffo, raro,
i. 1112 fettCloffo, ramm, i.475 f e 1 1 C l a f e r) rarus por.
©ajj ba6 fdwäbtfcbe „feUta/' ro. in. f., aaä feltlld?, entfpred>enb
Dem agf. feüic, felblfc, gotb. ftlbalelf, gebilbet fen, be=
S»P?ifle fcl>.
3)er Satver, ©alpercr, bie Salbe», Salvia L.
3)a< 6'ai-9-€'Jt ( -•-), ttat. la Baiüeaa, bö^ Stellertud?. S<bneuj:
@«toet> ©crmupftnd}. $uggenberger «proc. 14 1.
Sftic SalPCnl (u-u), salvä venia. "M it Sälveni z' mald'n, z'red'n...
3Me SälvDguardi, itfil., fpatt. salva guardia, fttMJ. sauve-garde.
3>aä Salj, wie i)d?b: (a. ®p. f«lj, agf. fealt, igt., gotl). fatt).
airm @., teld? ©., f. I l«7; !H. 16. 26n = S., f. £b. II. 474,
gj?nefi = S., II. 636. 2U$ 'n Salj, adv., tud?tig — einen ab^
prügeln unb bvgl. Qai S als ad?. ,,3u ber >3ritt St. Otuprecbten
roarb rotberumb gefunben baä Sa ls ad? (bie Salzquelle) ja 0?elct>cn-
l?all." &ttotk in p. ftreibergö Samml. 1. 14. («Brgt. act) I. 2$. S. 16).
5c Satjarfo, ber befannte $tuf Ca. Sp. ®al$ = aba. S. I. Jb.
S. 16. 17). Jpwfm. ©alsb. 599. Salzburg (Salsburuc, Salj-
burc, gl- o. 127. 591), Die befannte fd?one <5tabt. Saljburger
Stier tpafd? er, ein Spott = @pftbeion. (»ine Stät .Kegelfpiel mit
tren in einer £tnie weit au^einanber ftebenben Regeln r/effit foipol?t
Saljburger, aftf and? Stier^Scbeibst ober Äegl^t. 35ie
S als bürg, o^er bie 93urg ©als, kty 9ieuftabt a. b. Saale,
f. £er. ». gfßufen V. 18. ©cmeinfcbaftlicbetf S als leeren, **«
5$erbruberungefwmbol faijburgt!d?er Sanbleute, j. 33. noeb berjenigen,
bie im 3- 1751 beö (glaubend wegen aufipanberten, fo wie berer,
bie ins 3. 1525 ftd? mit ©erpalt ber Jpauptftabt bemächtigten. Oieife
burd? Dber=Seutfd)l. I. no. £>er Sals = 9)?ater, ebm. ber obeifre
SBeamte einer bapr. Saline; f. II. 21?. 536. ©aljlabcr, Salj=
fenber, bie gcroiffe SalS'pcbtttonSgefcfeäfte beforgten. 33urgl?oljcr
9)?ünd>en 100. ginauer QMtl. II. 221. S al j fi 6 jj le r , ber Salj
im kleinen ju pertaufen berechtigt tft. S. it&jjen.
falscn (I fälzat, häb gfälz-n unb gfäkt), rote befcb. (a. Sp.
falsan, praet. fialj, pärtic. gifaljan, perfAiebcn pon falson,
saltarc). „Sa ptict £obiatf ein ftuefe beö pifd?e£, ba$ anber tail
bai fieljen fp." Cgm. 633. f. 167. Salsen unb fcbmalsen
ein Äittb (im ©<&«$), ti nad? fa!I?ol. f»ttu^ taufen, (3>rgl. ©rtmm*
iR.ilt. 457). Sp.2B. : Jacobi (25^ 3uli) tuefs Obos Ta 1 z • 11,
Hartlme (24^e 2Iag.) fchiaälzh (mrtfbt cö vollcnb^ reff). <£i einem
faljen, einfaljen, üerfaljen, e^ ihm fcfciper, f«oet msd?en.
€inem (Stretcbc) anffalsen, ibn fcblagen, prügeln, gcfalsen,
übertrieben tbeuer. OM im Scbottlfcpen gilt falt, adj., (n blefem
Sinn).
(Bali ®»Ij 241
©tnn). ©efatjne ober ©alj^lfcber (tu 9?ürnbeL-g), «ßetraufer
»on .^dringen, ©todfi'fdjea unb brat. Der „©al$cr, be? ctngc=
falf?ne fpetf Perrauft." Voc. p. 1618. befaljen (einen 58ejtrf,
ein 2anb), mit ©alj oerfeben, ©atj babln perfubren, »erlaufen.
„kapern bat früher ganj ©djroaben unb bte ©djroelj befaljen."
2>le ©aljen (Sälen), ©etjen (Salzn), ©aft pon oerfdjlebnen
ffrücbten jur 2)tcfe etaeö ©prupg elngefotren, Qiob. 9tueben = ober
Äraut;©al jen, pom ©aft, ber bepm .Slelnbacfen (©Broten)
ber wetzen Diüben abfliegt. J?agebaftea:@clj ober Jpetfc&epetfdj=
©atjen, pon Hagebutten. Äran = ber: ober Kränow<Jtt-@aljea,
pon SBacbolberbceren. Jfc)lmber = ©alien, llolloc-@atsea (pon
JpoQunberbeeren), 3roctfdjcn=@ aljen^ B8te$ = @alaeu, 9lttfc&=
(Arclio") ©atjen IC. „(5tn fallje, condimentum, embamma."
Voc. p. 1618. «firat. ©alfea. JR.21.: f rechte Salz-n, ein regtet
hoffen, „e$ roere eine re$te ©alfcea für cfcarpfata, wenn..."
9fad>barn am 3far(tr. V. 83.
Dte ©ulj, a) ©alabrübe, ©aljfoole (futja, gl. a. 54. 551. 577,
i. 244. 326 ealsugo, murium, salina). „9?u fft baj met ein ©UlfJ,
unb baju grunbloö." Cgm. 719. f. 48. @fue $8ergpfannen:©alj,
im Raffeln ein 3bcalma£ für foplct ©oote, a\i In einer 2üocbe pcr=
fotten wirb. £orl 93rg..-fö. 299. 591. faljb. ÖJept.s@d?r, 531g. 94.
b) ©aljlecfe für SOleb, ffiltb. ©djafe, Staaben, £lrfd>e, ü?e&e futjen,
fte bard) geflreuteö :c. ©als toefen — (bep p. gj?oQ audj: ©cr/afe feljen).
(Sollte „ein glfdnpaffct befoljen" — In dttern ftrlebberg. 2tften bep
Jpeüeröberg 109 ebenfalls bleber ober jn c) geboren?), c) (£ücben=©p.)
aaltertarttaer Slatffub wi t&lerlfcben adelten, ©altert; tbletlfd;e£betle,
ble befonberd geeignet ftnb , mit ober jn foldjer ©allertbrütje bereitet
ju werben. „3br ©elftlfdjea fepb ein ©atj ber erben, forldjt ber
•£err, ein ©alj, fein ©alj, fein fcbioetnene gar nlt." <p. Slbrab.
„Darf adjt offen (bep £erjoa 2Ubred)t* ©cbdcbtnlijfeper a°. 1509) roatf
ein bardjficbtia bo&e ©alf} mit olfc&en." „gittert Hi £era Im Selb,
alt rote ein Jafinacf;t = © u t j en." <p. ©analer, ©ulcj, exta,
titillicus, gelu, Voc. p. 1429, 1145 Unb 1550 (futja, frigdneia,
fridarium, gl. a. 40. 518). „2)le ©uljen, alt ba fewnb Äopf-
fletf*, ber SBanft, Jperj, 9)?uta, gunaen, 2eber, fteln unb grojie
£>drm." O.tpf. £-£>rb. o. 1657. p. 543. Die ©utjer, eöntatä In
Ulugsb. roaä jefct Me äuttlcr unb 2ödmftter. ty. p. ©retten
Ä.: unb ®.=@efcb. futjen, vrb. n. unb act., $ur ©altert frotfen,
gerinnen; jur ©nlje macben. ein ©efutate^, Spelfe ber 2trt-
Sine atofe 23nnbe perfuljt fldj, roenn fie flct), unter «Mnfeßung
galiertartlaen jungen filciidjtt, febttc^t.
2)er ©ut$er, (Otug^b. ©t.rKd)t. Cgm. 277."1 559*»s) Jpütec
ober Sdrter pon ©efanaenen.
J)le ©ulj, Stupfen Im 9?orbgau, bep iRieb 9oq, ©o tan ja.
©uljbacfc, ©uljbürg, ©uljgau (pagus ©otanjgouuf,
©*inefl<t'a »«oerlfdjeö «ffiSüftbucJ). III. ZK Q.
242 ©am
Urf. In Kretin* 93e»tr. IX. 1054 ff., ben ©tamtnoater bei $aufri
2Ölttel$ba<fc, 2iutpclt ali ®r<tfen bed ©olanjgau betreffen».
SReifye: ©am, fem, :c.
fam, „fantb," indecl., a) rofe, ali, ali wie, ali ob, al$ wenn
(alfo m$ bag bcijb., nad? ©ramm. ©. 170 tautologifcbe: gtelcbfam
ali). Sam ac n riet liennat, ali ob et lfm nid)t fcnitc. Sani
gefiacn, al$ geftetn. S a m net gfclieid, l\)fe nicfct gefcbelb. Der
tout a' fo l'am, tf)Ut bctfllelcfcen , (teilt ft'd) fo.., fam golo , fo
fan golo, fo ju fagen, (f. febcn II. ©. 282). „Die erfte Warla
foll fein jfd)tlg berelngccn, nlt oll umbfcben, unb ble benbt aufgeben,
fam ft bettet, boefc Feinen <pater nofter baben." 3lnorb. jur
ftronlcldmam6 = 9)rocefT. ». 158*0.
„Wod? roar blc Letten alfo leicht,
bafj ll)tt in feinem ©Inn gebellt,
fam werg au$ lauter Jpolj unb ©tto." tatt>. ©efang-
6udj v. 1660. ,,©ld) rolber ben 31. beflageu, fambt er subreptiue
bai Officium (mpetrirt Ijatte." SBefrcr dissert. IV. 22. „3ulfanu$
tet fam er ein guter Gbrlft wer..., fteHet flrb fam wollt er...,
tet fam ob er nld)M brum wüßt." 31». @br. 258. 393. 519. „2lm
erften erjelgt er fid), famb wollt er fliegen, barnacb fprengt er in
bfe $elnb." Gbr. In $repb. ©amml. I. 61. „©lelcbfam er fallen
wollt," f. II. 425. „©am wole ld> fam bu," forool id) ali bu,
£>lut. III- 108. ©ama aeqüe, gl. i. 314; fo fama (agf. foa
fame), 6imiliter, itideni, fama fo, quasi, veluti, a. ©p. pasfeim.
«Itma ein abjcctlolfdie* ba& fama wie gotl). t&ata famo jum
3nbecllnablle oerftelnt, unb folcbenfalli* Sin unb baffelbc 2Bort mit
bem folgenben nur mebr In ber CEompoft'tlon lebenben abjectlolfcbeu
= fam). b) (o.pf.) pwifdjcnwort, weldjeä fagen will: wie verlautet,
wie man fagt, wie man l)ört — unb vermutl)l(d) a\xi einem gangen
beriet? ©aße eülptlfd) ttfrig geblieben fft. Er is fam read Vn
Iaient drinna" gfteclu, er Ift, wie verlautet, redjt im (ilenb gefteeft.
ffirgl. a. oben ©. 1S5. 184 ble a3etl)curung$formel fam mir....
»fam, adj., bei) nur mebr In ber 3"famtttcnfeftung, wie f»d)b.
(a. ©p. = fam, lil. audj ali felbftfranbtgetf adj. fam-r, gotty. f«
fama, fofamo, tfyatafamo, ganj wie ncd) bag engl. tt>e
fame, idem, eadem — rool, wie ber ©djwcijcr fagt, ber, ble,
bai gleiche, wornacb ble (Jompofita auf fam mit benen auf lieb, -
f. leid) - auf einerlei) ©runbbegrlffe ruben). grau fam, 6 an b fam,
mttfam, ruefam, fcbeujfam, taugfam u. einige foltfev
Slbjectloe lauten fub|Tanth>lert ber = fam, role t)d?b.; mehrere aber
bie jfame" (a. ©p. = famf, =femi).
fam, famen, fament, famet, famt, fant, ali ^acfcfafc ju
6am 245
bem Ad}, aller, e, tl, nodj ben alten tyattiteln fama, faman,
famant, gotb. fama, famana, famatb, ftfl. fam, faman,
agf. fam ob entfpreebenb. Der ÖÖeln allcrfaut, Mc Sftllcb otle:
fam, baä SSafler airjjfam, ble 2eut allefam, al-fam,
-famen ic. beofam, bepfamen, rote befcb. bepfammen, bodj
mfnber r>olf tfübllcb , unb burtf} mltetnanber erfeljt. m 1 1 f a m,
mitfamen, adv. , miteinanber (gl. i. 601 mit faman fu,
vobiscum, alfo <prdpof.), mltfa^nt, «prdpof. mit. jefam,
jefamen (z-fam, z-fam, z'fäma', z'fema"), jnfamtnen (a. Sp.
j{ faman e, jifemln.e). jefatrufcblagen, fallen u. jefatm
ej?en, »ollenbtf aufeflTen. jefamgen, fig. : abnehmen, äll'fam
«•fam, alle miteinanber. S. unten famt.
fdmen (fämcf), gufammentrageu, lefen, fäjopfen :c, bod) nur
in getpfffen tcdmlfcfeen sueeptfonen. S)ie oom (Schnittet in einet
glnie bingefegten ©ctreibbüfdjel famo", auffärao", fje auflefen unb in
©arben blnben. 2)a$ fo ju fammelnbc (betreib beißt in granfen
bleSammete, in Sdjipaben ba£ Sammlet, im Voc. 1129
ftebt fam, Cgm. 649. fol. 5G5 fam na t, manipulas. ®en Oxabm
von, ben Stopfen autf ber 5l?il<b famo\ Sämige 9)?il<b, Me Plel
bergleid)en anfefjf. fämeln (fämln), ganj= ober balbfreptpWfge
©abeu efnfammeln, (Joflecte machen, ein »omebmereii Olu^btudE für:
betteln. *D?oncbe, Alandner, Älofter = (Janbibaten ic. betteln nfcfct,
fie geben nur fameln. 93on abgebrannten (Mbbrdnblern) unb
^SerunglücEten anberer 2lrt, wenn fte auf ben ©runb eine* fdjrifc
lieben geugniffe* milbtbätige Söeptrdge anfpre<ben, wirb ebenfalls
(JCfagt, bafj (te fameln. „Wenn 8 S am e 1 11 nit aufJtemo" war,
müa't I bedln." „®a$ »etteln unb Sambiern" 2.9*. ». 1616. f. 684.
„®art: ober berrentofer Änecbt, fo bem Samblen ober 33ettlcn
nacblaujft." O.qjf. g.Drb. r>. 1657. 3n einigen ©egenben fjt e$ ber=
fommllcb, ba§ bk Äaplane in ibrer ^farrgemeinbe %la%$ fameln.
(cfr. SBefelgelb, ©rolletf it.), Jpdufig genug fjnb bie 93efd)Wcr-
ben, roeldje in ben altern ganbtagäbanblungen »orlommen, gegen
Sammeln oon fogenanntem ©erlcfcttffutter (alö ©srben Äorn,
Jpaber, gladtf, 55rein, Äraut, Sper, Jpcu), mit njctcfjem foroobl tie
lanbe^furftlicben Pfleger, Oitd?ter, ©etidjtfcbretber, tt&urner, 5tl)or=
wartel, ©eridjttfblener unb Änecbte, 3dger, Überreiter, als aueb. iik
(Sbelteute uub <)3rdtaten bie armen Unteubanen beimjnfncbcn niebt
unter ibrer 2Bürfce gelten, cjßat? bnreb ö«^ dltefle ganbbucfc befiimmt
«erboten worben iuar, »pu^te man in ber §olge bennod? §um Sbeil
in ein fogenannteä Ofecbt nmjiif^affcn. cfr. Ar. 2t>bt- I. 16.4. 165.
259, V. 337, VI. 59, VII. 265. 2S4. 369. 406. 490, XVI. 297.
fl?ef. 2.9i*t. v». 1518. Zit. i. 9lrt. 7. SSemerf. über i:anbem.=Oiecbte
in 95. p. 196. ©djarroert in <8. p. 122. -dajji Statifl. U. 804,
III. 1169. 2)aä Samelgelb, ba* im ^itcbenbentel gcfammelte
®elb, Samcl^ar, rSefcmdlj u. befamlfd), adv. «nb adj.,
Ü2
244 ©am
eingebogen, ffttfam. „2Bcil er bep gelftltd)en 2euten tft, fol et ftd>
befamllct/ gölten." ©djelrer Dtcn(t--Drb. r>. 1500. f. 15. 3n bet
4. ®p. bclpt aud> btefeö fämeln nur famen, j. 53. £.0?. r>. 1816. 450,
unb leitete Jorm ifi fogar f)le unb b<? faumen gefc&rleben (©etreib
auffaumen, (Spring. 3er>cnb-0te(*t 188. „®ld? eit* mlteinanber
famen, fdmen unb faumen," »erblnben, 33ergmann 134,
MB. IX. 261, XVIII. 178), n>o bag au t>lelleld)t nur, na* ©ramm.
159. 171, ein falfa? r>erbod)beutfd?te$ a t(l. @. unten ©am f auf,
©amfoiT. 3n ber a. ®p. beißt fammeln famanon, juroelten aud)
femlnon. Qai mm ber bd)b. £orm mag aui mn (famnen ft.
famenen) entftaneen feim, benn aud> gefammt feljt ein ein;
fadjes famir.cn fratt fammeln vorauf. Die ©amnung,
©ammung, d. ©p. herein, Korporation von 9)?ebrern (a. ®p.
famanunga neben gifemini). „ÜSie gemainlcbleid) ade fdmmung
bei Spitals" (ju gjfüncfeen). Urf. ». 1418. ©aiftlid?e ©amnung,
Äorperfdjaft »on Alojtergclftltdjen , Konvent. 3. 93. MB. II. 5,
V. 482. 525.
Der ©am f auf, .Sauf ober Sßerfauf im ©ropen, ©anjen, nid)t
im Detail. 3m £.01. ». 1555. f. 140 fiebt ©amfauf, gjfündmer
SÄed)tr>. 1553, Cgm. 284. f. 62» fameitcbauf, in .ffr. 2&M. I, 168.
176 (2Jugäb. <*tbt.33. Je.) ©ammtfauf, anberroart* aber ©aunir,
©aumbfauf, »0 elgentlid) ein Raubet nad) bem ©dum, faum-
roetfe, ju »erftebett femt rolrb. 93rgl. a. bad eben l)luter fameln
53emerfte.
2>ie ©amfotf, ben 33crgfrauten: bie (von fdtnmtlicben ©eiverfen
folibarlfd) jü* tragenben?) 2lußbeutung$ = ober Crrploltatlondfoften.
„©croinn über bie ©am t oft." „Kln ©ruben, fp trag bie ©amfoft
ober ntt." 2ori 93erg=ift. p- 93. (cfr. 92. 105). »etfamfoften
einen Q3ergtbai(, bie 3?aufoften bafur beftrelten (f. 122). „9iotbutf-
tige ©ambfoft be$ ©aljeeV' ba»r. Dupl. gegen ®a(jb. 93epl. 79.
3lud) bier belfit ei: „Mi lang er be» einem 33crgir>erf bte ©a um-
reiten bejablt." tprol. 2.£. 0. 1603. 101.
Der ©am--tregel, bie KoUccte, f. I. £&. ©. 486. 3m qjfrünben^
bud) (Ms. v. 1519) bei beil. ©eiftfpltaltf ju 9ttünd>en, beljic ei
fol. 52b, „in ben felrtagen (ben 27f"n gjjjap, tynngftmontag) gibt
ber fdjwalger »on JpefeUod) gen ^uladj unb gen ©oleu in ieblfdjtf
borf ainen ganjen fnollen fdjmalj r-ott ainem rurat unb atuen laib
brot ju ainem ©antttugl, unb gen D b e r = © e n 1 1 1 n g alnen
balben puter unb ainen balben laib prot von ber roalb wegen, bie
man in (ibnen) abefjt."
Der ©amen, ©am, plur. ©amen (SamsT), 1) roie bd>b. ©ame
(a. ©p. famo, gen. famin). Daä Äorn, ber SS als ic. bat 4,
5 ic. Sama' gegeben, b. b. ei l|t 4, 5 k. 9)?al fooiel gedtntet ali
ou^gefdt roorben. 2) bie ©aat, b. t). bai grüne ©etreibe, eb ei
nodj In £alme gefcbojTen fter fam, seges, 9U>, ©r«mm.; famtn,
©am ©aim ©aum 245
satione«, gl. i. 1179). einem ben ©amen abpüeten, batf 93iep in
beffen ©aatfetb fommcn laffen. D- Säma" ftenV fchü\ „©amen
ober 2Bf fen fcpebfgen." ©ammlcr f. £pr. IV. 247. £nrcp ben ® d m e n
gen ic. , bnrd) ba^ ©aatfelb. cf. „einen nf ben f d m c n »eilen/'
in gScnccfcö Otpcln 410. 2>atf ©dm eben (im {Kutfgau), ber Otcp*.
SM ©dmfelb, angefdetetf 2?rad)felb im Jperbft, bai bann int
grüpjaljr 2Bluterfelb pctjjt. befamen (bfamo~) ft# (oon bet ©aat),
bl*t aufgeben; fig. pou Älnbern, «tljierc« ic, fid> »ermepren. 2)er
<pioberfam (bep J>übaer ©aljb. 394. 684), ©toff jum ^laubern ?
ülebfeligfeit, 93ercbfamfeitV o~n tyloberfam paben, z-famflanben,
rieten ic.
„Hat Dicnaj in'n ®ana
Älaubt'n tyloberfam jfam,
.£>at o' Äropfcrl an'n Jpattf,
25rttm plobcrt ffc aM." cf. a. ©dum.
Hat ©efam (Ginm), a) tpfe pepb., b) (0.2.) aibfall bepm Oi einigen
beet ©etreibc* (Unfrautgefdme?). 3Der ©amiin g, junget au«
bem ©amen gejoaenetf 33aumftdmmcpen.
fdm (säum fdjivdb. , in getpiffen (Jompofttiö), palb. saum-trucko",
palb trotten. „2)le 2ßafcp ift faunutruefen," Oturbacber. OBra'.
gl. a. 339, i. ()iu fami = pell, debilis, o. 451, Zat. 128 famf quer,
semivivus, a. 112 fami UUtj, subrufum, inter album et ruf um.
@o gibt et im 2lgf. ein f am - boren seminatus, abortivus, fam=
CUce semivivus, fattt*grenc semiviridis, fanupif« semifapiens,
insipiens etc. Ha bfefetf fami ober fam ©egenfaß bei ful poll,
unb sSluöbrucf eineä gjrangettf ift — fo fann aud? ber alte fddjftfcte,
fcpipeb. komparativ fdmra, fdmre, deterior (mfttelmdfHg) bamit
im «Ber&dltniji lieben — ipo bann felbft bat alte adj. fama--rart
corrupte, barbarice loquens Ötücfftcfyt Perbicnt. SSrgl. b. f.
„fami"' (»om aSobcn), naf?, CÄolbetf). 23rgl. b. »orperg.
„kleine Kartoffeln unb gemeine** @xai geben eine gefcpmadflofe aber
fdpmige Wild?." 3«golft. Calcnber für 1830. 2Bol *lel Oiapm
anfeßenöe. ©iep oben 243.
Hu ©aim, (£ouig=) ©eim, bep 2lbelung biceiidje S3rüpe, ftlufffgfelt
Überhaupt (gl a. 49. 525, i. 140 feint neetar, i. 553 mit feint-
fuotigun olun flavis oleis, iH. feim = r duetile quirl).
laamat, langfam, unbepUflld). Hai Adj. f ai m ld> t, pon ©aim,
fig. genommen? Die d. @p. fagte Unc: feint fiatt langfam.
*Brgl. auep fain.
fdumen (fäma~), »erfdumen, JPie &cpb. (a. ©p. farfilman). 'Wia-r-a4
daber famt, jpie er fo langfam baber fommt! ©icp ober Ginen
fdumen. ©leb verfdumen, ftd) bep cttvai pcrfpdten. fdumeln,
l) er um fdum ein, verb., jaubern. fimfama* (--u), jaubern.
©er Sama*, tet Simfam, ^auterer. ©ollte ^tet mebr a!tf blopei
3llliter«tion^fpiel, unb ein fimö^faumen nad? bem lil. \ctnt
246 ©aum
tardatio, femfa tardare aniuneftmen feyu? Die ©aumung,
ble ©aamfal, ©aumfalung, ber ©aumtag (4. ©p.) 93et=
Tarnung, söerfdutnnljj. 93rgl. fa in unb faunein.
Der ©cinm (SAm), tule bdjb. l) genat)ter nmgefötagener ö?«nb an
©ercektt; Oianb Überhaupt (foum gl. a. 43 lacinia, ora vcstimenti,
72 crepido). Der g ä n d u m (Fürfam) an einem iHcfer, Üianb,
ber alö sotbroenbiget Spielraum für bai Umfebren bei pftiigcuben
©cfpanntf entroeber ju ©rag liegen bleibt, ober jnm ©cblufj In einer
ben eigentlichen «Beeren cntgegengefefjten OMcbtung umgepflügt toirb ;
aucr) rcol ein mit ben SSeeten parallel lanfenber ungepflügt bleibenber
Oianb. „15 Spifang fambt alnem langen Jürfdjam nnb alnem
nach, ätuerd)." Hist. Fris. IL lt. 360. fdumen, etuf du m en
(fama"), barer) 9?äbeu mit einen ©aum oerfer)en. Der Zimmermann
iamt ein $3rett, Inbem er ble Äanten beiTetben nacr) ber ©cbnur be-
haut. 2) a) Saft, befonberS fcfoferae jle jum gortfdjaffen anf bem
dücfen eirtc^ £r)lere$ eingerichtet, <})ac?, ©epärf (gl. »• 169 faum,
sarcinula, i. 240. 374 gifoumt sarcina, apparatus; ftuolfouttl,
s. 19 sagma, feltrum). b) gropere ®etoi^ti' ober an* 9)tafl=<5inr)eit.
(litt ©dum eifen fjt auf ben (glfemuerfen 250 tyfunb. ftlurlp. 124.
Jpüf ner ©af$T>. 4?8. „sifettfcääreä r.td-'t In minuto, fonbern In grosso,
b.$. fam = ober bufdpeiä abgeben." S8urgboljer9)?üncr;cn4S9 Der
„Satö 9?dgel" ifl nad? ®rojle unb üualltät berlelben nlcbt bloö in
ber ;Sal)l ber ©rücfe (oou 2000 blä 50,000), fonbern aucb im ©erolcbt
oerfcfyleben. ©enerale 0. 1769. 9facb einer tprol. Oiottorbnung 0. 1550
roerben 5 Gentner 2anbgen)id)t auf einen 2Bagenfaum, 4 2ßagen=
fdum auf eine 2Bagenfcpn>dr gerechnet. Der ©aum £ucbe$,
nemlicr) 22 ©tütfc ju 32 @Ueu. „Das geil bbclnerle» getuant fuln
»erlaufen binber einen Dalben ©aim, auper bunnetf geroant, bat
nibt faumef ffh" 2Bftr. <8tr. VI. im. Äefn 2lu*ldnber foü (£ucb)
nacr) ber @2e autffdmel&en, fonbern allein ©rücEroelä unb Im ©aum b*
f auf Eingeben. 2obenl)anblung 56. „Dajj |icb bie 9)ie$ger mit ben
3rl)ern , Äürjmerii unb 2eeerern feinet © a m = noeb Sarfauffß »er=
gleiten foHen." £.£>. 0. 1553. MO. „9tac& ©ammtfauf ober ju
einzigen" (ca gros ober en detail), .ftr. £bbl. 1. 168. 176. <E$ fcbelnen
fti) bier gönnen unb begriffe ©dum, fam, fammt vermengt su
Ijaben. SSrgl. a. bat bunftc „3ucbert faumeu"ln£r. £bbl. Xlll. 337.
Die ©dumfart. „Zugang x>on Lebensmitteln burd; t leine ©am=
f arten, baS verfteljn roir über OiucE ober auf ©amroffen, unb
nlcbt auf SSägen ober ©dviffen." Ar. fybl XV. 66 ad 1505. Da$
©aumroftf (Säinros), <pacrpferb. DaS ©aumfalj, ©amfalj.
a) ©alj, baö auf spferben verfenbet rcirb; orgl. unten ©«unter.
1') ©fllj/ bat, auf ber ©aljad) »om ^»allein fommenb, roegen ju
großen ober ju flelncn SSaiierS bep ben glitten au ©aljburg aui'ge=
laben unb jurüc! gelaifen werben mu^. Die ©djlffe, auf roelcben
man felbeö naebfübrt, bellen ©aumfdjiffe. (2ori Sergrecbt).
(Gtroa Infoferne fic da fouffc üblldjetf 5ortf«affen su uferte etfeßen?).
Der ©dumfleig, ©dum weg, nldjt für Subrivcrf, fonbetn nur
für tyatfpferbe geeignet. fd unten, fdumeln (fama\ fämaln),
vrb. act. , bureb lafUragenbe altere fortfdjaffen. 2ßcnn In früher«
3abrbunbertcn Otftter unb .Rnedjte, Ferren unb Stauen, ßürfien tmb
.Röntge über £anb jogen, fo fa(ieu ft'e ntd)t etwa auf 2Bdgen, foubern
auf t&ren Ofoffen unb OKören, unb „liefen ftd) faünten 2Baffen unb
©eroanb." Diefe uralte, in efel = , maultblet; unb fameclrelcbea
gdnbem noefc iejt fel)r üblicfce 2irt bcö Dielfentf unb itrantfportlercng
t)at feit ber allgemeinem Jperfteßung breiter, bequemer $al)rtpege mxb
©trafen bep ung auf brm fjUtdjen £anbe beut erglblgem 2üagenfal)rcn
meldten muffen, unb bat faft nur mebr jrolfcben ben Dörfern unb
Iftten 9itpenn>lrtbfd>aften fiatt. 3lm langflcn bauerte i>a$ ©a'umcn
»on ©aljftörten In ble orte beä ©ebir^, nad> Nürburg, ftölj, 2llbllng,
2üolfrat$baufen u. unb bat jtorücf faumen pon ©etrelbe unb brgl.
Der ©dum et (Sama*), Ufttrageubetf £blcr (blerjulanbc <pferb,
©ämrotf, In Stallen, Ungarn gfet, fomaro, fcamar, cfr. 2Blcncr
£'lttetat. = >>tg. ». 1816. N°. 82). Dcxtrarius (equus) faiPmer.
Voc. v. 1445; burdo foumarl, gl. i. 252, o. 6. 2) <pcrfon, ble
ein folcbetf Stbfet bdlt unb bamtt arbeitet; juivellen rool)l fclbft betfen
©teüe »crtrltt. „©drner unb Oiotten," JBcrgmcunS ©efeb. p.
«Ofüncbn. Urf. N. c. p. 96. „WS ble © d m e r allerlap ©etralb
allenthalben Im 2anb autiroecbfeln, faufen unb verlaufen, blcfelben
wollen tplr, tole bltfbcr, bleiben lafjen." £.0. p. 1553. f. 58. Die
©ciperbänacbtomtnen ber e&malfgen ®alj = ©dumer (.ti gibt bereu
befonberä am fogenannten ©dumetfcetg bep Straunftcln) führen
nod) ^eutiutage unter blefem Hainen, aber auf 2ßdgen unb In fogc=
nannten placken, lf)r ©alj Im Oberlanb berum. cfr. 2Bftr. 93tr. V. 288.
Ä0l)lbr. Material p. 1782. p. 52. 23rgt. nad) ©rinini II. 145 bat arte
2tbtautrerb fiuuan suero, oben S. ist, fenen. Dad unferm ©dum
eut|Vred)enbe aaf. 6emti gilt für »utura, «accului unb sarcina, unb ba$
bem ©dum er entfpredjcnbe feamere für sartor , sutor tmb cquus
onerarius, burdo. %<sL (fl faum.-r sulura, faiimari sartor, fepma
consuere. ^nbeffen liegt in 23eb. 2) aud) ba$ gried). cctytxu von GtUit»
naf>e genug.
Die ©emel, a) (SSdcferfpr.) rceljjcö ffieljenmcbl, ©cmmclmel)!
(a. ©p. femala, flmlla, polcnta , simila , similago, idf.
fimllla). „Daj erft brot fol ftn luterln ferne l." 9lug*b. ©tbtb.
„Der freue tlfd?, baruf ble lebenbe flmlle (Oblate, Jpoftle)
gefenbet roart »pn blmlle." QUtb. 2Sdlber 11. 238. femletn
(ä. ©p.), femltn (a. ©p.), adj. pon ©emmelmebl, glelcbfam
femetn. „©emlcln prot, röcteln prot." 5)fünd)n. 23erorb. p. 1468.
2B]1r. 93tr. VI. 148. „ein fem lein prot." MB. XXIV. 677.
,/8rd$en b<xh ble reebt femltn ftn." 2lug«b. ©t.$. b) (Um
Nürnberg) jebe^ tpelpe »rob. (cfr. MB. XXIV. 709). „2luf ble
248 ©cm ©im ©um
@cme( foraett, baju fommen, roenn jemanb j« ®epatter gebeten
rolrb, reell man ba roelpetf SBrob oorfefct." $$L Der 24 2otc)
rotegenbe ©emelrocfben beä alten qjajf. ©tabtbudtf wirb n>ol
aug einem ©emlfd) von 2ßaljcn= unb IKocfenmebl beftanben baten,
c) (ble gercoöntlcfcfte 33eb.) Keines roeifcö 93dcEerbrobcben. ©djon
Chron. Ben. II. 79 ad 1565 una sirnula panis Valens denarium.
Die 6 e m e t e (Semota) , (Hfdtaff.) elnfacfceä @erl$t anä 50?ebl ober
geriebenen Kartoffeln, ble mit eWAt SBaffer ober 9D?lld> unb mit
etroa£ «Butter jur §orm t>on Kugelten geroftet. 9)?els®emete,
.fiartoffel = ©eutete.
Ds$ ©imejj, ©imf», ©imefit, ©trajit, au* rool ble ©Imjjen,
© I m fi t c n , ber ®lm$ , ba$ ©cjlmfe (gl. a. 645 f i m e j basis),
cf. ©rlmnt II; 264. Der ©Imfjenlaufe r (fdjrodb.), ©ebmeiebter.
„Die §enerroerfer fommen In bat Wobl^bautf, ba ble Cpfel auf bem
©tmbfen gebraten roerbeu" (sc. in ble Jpolle). Cgm. 957. f. 3.
DaS ©Immer, ©Immern, ©Imra, f. ©umber.
f Int ulier cn, nadjbenren, nacfcflnnen, In ©ebanfen vertieft fepn.
fumltct», futttlefdj, ad}., (d. ©p.) quidam, aliquis, nonnullus,
(a. ©p. fumaltf), fumelib, fumtltb, neben bem einfachen,
aud) agf. , Hl-', «otb. fnm, bat noeb Im SBerner Oberlanb fort=
bauert, engl. (ome). „2lu fümltäen tfeten" (an einigen Orten).
2t« Srepf). «Brief, „©üntlld) unfer burger" (einige üon unfern
bürgern). ®em. flieg. Sbron. 349. „Je ergeftung fumletcfcer
faumlcfcait," MB. XV. 458. „@umlel<$ mal|tcr, fnm leid?
leut, fumleld) ging (ctlldje Jeugen), f um letdjeu pfant (ge=
roffle qjfdnber) n\" 2.0t. t>. 1539. öBfrr. 95tr. VII. 19. 63. 69 u.
„© l m l i #. fcfctugen im fein poten su tob, fimlid? »iengen fte."
Cgm. 631. f. 115. Otfr. IV. 29. 113, gl. a. ins fommt baju ein
adv. fismeneö iuterdum vor.
Der ©unter, ©untmer (Sumo'), ber ©ommer (a. ©p. fumar,
agf. fumer, Hl fumar n.). Der fumerlange £ag. Die
@umerfrlfd)en (0.2.) , Idnbllcber ©ommeraufent&alt proeul
ntrgotüs. ©um er unb SSlnter fpilen ober fingen.
Solvitur ncris liiems , milbe ^rüf>rinaötüfte tveljn , unb alte £erjen werben
mitter. löiefe Stimmung ju berufen , unb 1>a$ afferfreuttdje (Jreignitj
rcd;t anfdjaiUid) ju fjiiern, finben fid) \ve>l f)ie unb >>a ein paar arme
Teufet jufammen, bie, ber eine atö SBinrer in «pefj eingefjüUt, ber anbre
al3 Sommer einen grünen >3iveig in ber £anb füf)renb, in ben Käufern
ber OSo'otfjabenben [)erumge()en , einen gereimten CtBerrftreit über if>re 2Sor:
jüge abfingen, unb bamit enben, ba$ ber Sommer ben SBinter jur X!)ür
(jinau^iuirft, tvofür if)tn bann, natürfid), eine «eine ©abe nidjt verfagr
werben barf- cf. JKofenfuntag. ?(el)nfidje bramarifdje «rßertftreire gab
i§ früher jtvifdjen & icb unb -5d)ön, 953a^er unb «HJein :c. SSrgt.
93ufrt>in8^ irod;ent(. 9tft$ti$ttn I. 185. 225, III. 166. Sebafl- Jrancf
■zuerttud) p. 155. a fumerlg, adj. unb adv. Kxxi fnmerlg %t\b,
©um ©amO ©emb ©um£> 249
auf bem bie ©ommerfriid)te fte&cn. @ln fumertger Steig, ein
fommerlidjer, befonber« In rältcrer 3abr«ielt. fumerig «naejegen,
gcfleibet fepn. fumern, wie l)cfcb. fommern. ©efebfagene« J>olj
f untern ober fumeraueu, e« in 33lptfcn liegen nub beit (Sommer
burd) au«troceucn [äffen, gort 93rg.Ot\ 135. Jorjt=£)rb. ». 1616. 3lrt. 60.
faljb. SBalb^Orb. ». 1524. p. 8. „Da« fd)6ne ©ewanb fumern,
fid) barin feben taffen." 9?otata be« ». Sobman 1709. ©atets
pflänjdjen flimmern (QBfräb. Otelnwalu), fic verfefien. „2Ölntet=
Her fofl niefet mit bem 9)?erjenbler eingefumert werben." 2anb-
unb tyolfc.-Drb. 35er «Sumerer/ im jjfllertbal unb sptn^g. einer
ber Änedjte einer S3auernwfrtbfd?aft, non gewtjTen ©ommerbefcbafc
tlgungen. Der Somal.ir (Nilgau), ©djmetterling.
Da« Summer, f. © u m b e r.
Der Samb, Sambd (31m), ©anb. feimbig, fanbfg. Dicfe $orm,
wäre fte nid?t bloße Cntftellung, pajite ju ©rimm II. 232, III. 379,
wo ©anb, alt ©ant «I* au« fam = at entfranben permutbet wirb.
Der ©ambeffj, ftlujibarfd) (Jpübn. faljb.), wol al« ©aubbetp ju
nehmen, Rubellen t)eli?t er and) 2lnbeffi unb Slppeip. ©teb
©anb.
Der ©ambjJtag (Sampita', Samfta', Sanfto', Safta', 'Sanzlo'), bei"
©amftag (Voc. p. 1119 © ante} tag; Otieb 651, Slugeb. ©tbtb.,
2Bftr. 58tr, VI. 154 ©amjtag, ©ampfctag; Ötfr., £at. ©am=
bajtag, wo mb bem bb im gotl). fabbatobag^« cntfprid)t. Da«
agf. @atern = bag, engl, ©aturbap fft bas> lat. dies Satumi,
im 3«l., @d)wcb., Dan. befft biefer Sag laugurbag^r, £6rbag,
Soperbag, b. b. 23abetag — ungar. : fzombat), Der fcr)ma(jfg
©ambfitag vor üulnquageftma, ber 3uba«^@. por Oftern, bie
brep gulben © a m b fj t ä g nad) gHidbaeli«. Der ©amb$tag=
mantel (b. 5B.), langweiliger Wand), ber alle« auf ben ©amftag
»evfpart. fambfjtagmantetn (Jpfr.) , müfifg umbergeben.
f e m b e n , vide f e n f w e n unter © c n.
Da« ©um ber, ©Ümber (Sumpa', Summa', Siimmar), a) .ftorb,
befonber« ein bidjtcr au« ©tror) geflochtener (gl. a. 516 fumber
calathus, a. 18 fumbir riscus, a. 531 fumber rusca, ba«
franj. ruebe ?). Da« 53 a dj = (33acf =) , 53 r 0 b -- , 9)? e l = Sumpa*,
bepm SSrobbatfen ju gebraueben. 1)at Bi~- ober Impfumpa", Jranfen
BPfümmeMo, ber SHenenforb. b) (C.<pf., Jranfen, Schwab.) ein
gewiffe« ©etreibmnj) , unb gewöbnlid) nad) 6rriid)er 2in«fpracr)e
„Summer, ©immer, ©immern, " hie unb t>a aud) „©imri,
©imra" gefcbrfebeu (wcld)e« leßtere au« ber alten gorm ©umbert,
©umberin, fumbri, i'umbrtn, gl. a. 507, i. 283. 790, o, 153. 259,
entfallt fcpn wirb). (23rgl. ». gang b. 3at)rb. 370. «nton ®efd).
b. b. SanfcW. III. 226). „I Canistrum id est I ©Umpir
frumenti cujus canistri sunt IUI metrete." MB. XI. 44. „Du
250 ©emb ©amf ©einf ®umf <Samp ©emp
gebft biuen fauf mit maje, ober mit s»age, ob« mit ©pmmerln,
ober mit ein, baj pal allej geroitf unb geroere flu." 9?r. 93erbt.
,,Grin ©ummeren £orn$ unb ein ©ummeren Jpaberntf, alleö
v»?ürmbergermaj>." MB. XXV. 276 ad 1466. „$u$ ein Giertet eintf
©ömmerelntf foll ber 97?ülfer risen SWülmccjen (beren od?t lu ein
geftrldjen 9)?cülein geeu) nnb nlt mer nemen." bapreutb. 97?üb>Drb.
r. 1514. „Madras cptt 9)?utt ober ©ummerep." Voc. sec. XV.
„9<lemant junt ein liebt an, urtb fefeet eä unöer einen Summer"
(suh moflium). Cgm. 58. f. 195. 5)aö 33amberger Summet
tjilt 4 Verfing ober „9*efj," unb ifk in hartem betreib (florn,
Sßeijen nnb @er|Te) üleicb 2 Sfteijeu 3% 9J?ä[)lein «Wünctjncrifct;, in
Spähet 2 9J?e$en 35/6 9)?äplein 9}?. 9iitrnb. Summet ober Simra
bätt ig 9)?eßen, unb ift in glarte: gradjt gleich l ©djaffel 3 gießen
6*/5 ?0?apl 97?.; in rauber $rncr/t bält eä 16 grofie ober 52 f leine
Wegen, unb beträgt 2 ©dbäffel 1 Giertet 50?. %a ©ebneitaeb, geben
16 Sihnmcr On Äoru unb SBeijen) 147 97?unci)ner 97?ei?cn. 3"
©itvaba* beträgt ba$ ©imra (in Äorn) 8,895835, (in £aber,
(Werfte) 16,425786 S9?un*ner 9J?eßen. iÄegi-581. p. I8ii. ©t. XL.
Sßrgf. 2ertcon ». #ranfen I. 190, „©immer, mensura continens
XXIV libras." Voc. p. 1618. c) (b. ÜB) tfrug mit großem 3?aud).
£)»ftcr etrea ber ©umperer, Oiaufd) Qpf. Ms.), unb fc^roerlid) in
Sufammenbang mit bem Ut fnmbl, agf. fpmbet cornpotatio,
fumbla compotarc, fumblaj fia? betrinken. <1) (ä. ©p.) ^)aufe.
,,Tympanum, funtppet." Gl. scc. XV. ,,$iobt jit mit bem
fnmber." Cgm. 87. f. I9.b Cgm. 156. f. 165. 240. ^falrn 119'. ISO*.
,,lY,rnacfe ein bolrblafer fiuoc einen fumber meifUrlid) gennoc."
ftrauenbfenft fol. 57b. „<?r biej im blafen grollt» born, unb flaben
bie berfumber." encuE?lCgm. ji. ful. 35. fumbern, fumpern
(ä. @p.) panfei». öoc. Mise. II. 294. (b. 5EB.) einen bnmpfen £ou
von ftcb geben. OTtod) jeßt gilt um Süp^en^efl fomern für trommeln).
2>tc „Semb bibtois," Vöa r. 1419 (fenüba papyrus vcl juneus,
gl. o. 95 — baOPtt i- 217. 545 fcmlbal)l cariecs, carectum. Ob
©empt, ber ^ame eine* £>rce£ unb glujicbenS, ettpa biernacb,
ju erflären, müjjte )id) anö altern Urfnnben ergeben. SSrgl. ble
® e n b e n.
famft, fampft, wie &d?b. fenft (a. ©p. famfto ndv., famfti,
femfti adj., agf. fofte, engl, foft, boli. faft, fuajt, nbrb. fagt;
f. a. foft unb fanft).
©er © e m f t , ©enf. e. © e n e f.
3)er ©umft, ©umpft, ber ©umpf (Otfr. V. 25. 219 fünft).
fumftig adj., fumpfig.
2)ie ©ampinn QU p. u. f. 35., J?bn. faljb.), garfeige 2Belb*perfon ;
Siuxc.
Der Semper (b. 2B., Cbrm.), Änecbt Otupreefet, Äobolb. 2)er©emper
fommt, unb fdjnei^ct böienÄinbern ben*-8an* anf. cfr. Otaud)nacb,t.
©amg ©tmf; @awt ©cm @ain 251
©amftag, f. ©ambflt «g.
®tnt^ f. © l m e iL
famt, fant, a) wie bdjb. b) jufammen, mltefnanbcr. ©. f a m.
SUlfamt, alle jufammfn. 93afbf«m, bat bfamt, alle belbe.
„2Blr muffen balbe fampt leiben." Cgin-.7f4.-f.-247. famtwanber,
a) felbanber, b. t). nt't noeb einem, b) (voa jwcpen) mfteinanber.
„Sic rot&e SKuör unb angertfebe ÄraWelt baben fambtwanbet
SWarlam 9?. angeflogen." ©ogenbeeg. Wlrafef 272.
„3ft einer drgee alt* ber auber,
©le freujfgen ml* atle famtwanbe r.
2)r?» ©toefwes-f bauft brein aufelnanber,
£>afj &tef) unb 9)?cnfcb fann wo&n'n famtwanber."
58M*er* <Jbarfre»t.=*proceiT. 116. 144. f« mtbritt, famtbeftter,
a) fetbbrltt, b. b- mit nod) swei) nnbent. „Da fam .$r. ^rior
famtbritt na* §." jjfrngibf Jpalnfpad) 107. „<Bfn jgm fambt=
brltter entgegengerfttes?." Qlbt ». ®t. Seno 167-0. b) ju brewen.
Si fan', fi drefclrn l'a m t tl r i 1 1 c r. ©0 : f a Itt t » t e r t , famt
»lerter u. f. f. Qi febeint biefe^ famt na* ©ramm. 681 biofsc
<Ent|tellung ai\$ fam, infoferne Mefetf (wenn au* nt*t bem ffaio.
fam, ipso, boef» bem ©fnn ttacb> utifetttt fefb (f. oben @. 232-^234)
entfprl*t. Ob aber batf fonöerbare famtwanber na* ©ramm. 409.
4io an& famb (fr. fam) anber ober aw£ fam b'anbct erflart
werben bürfe, will f* nucmf*leben (äffen. (üSrgf. ain = fam, obne
einen anbem. 3m ©*ottlf*en Ifl tbr e e f n m felbbritt. jpelianb
GS11 „bie fabora fum" er mit wenigen anbem. Gaebmon. 48/ lo
feovera fum, fclboierl. ©rimrn II. 951).
SRctfye: <5an, feit, ic.
©anlfet O. ©*ranE ißer*tcagaben), Dentarria enneaphyllos L.
(faljb. Slbtcnau) läfhjraeä squamarca L. , au* saxifraga rotundi-
folia.
®ef©anifU-* (Älbf. dberf.), ®t. ftlcofautf. ©. unten fant.
jD!e Sän-1, ©ufanna.
fain (faa~), 1)' (Öttttn.) tangfam, fpät, trage, traurig, frdnffl*
(d. ®p. feine adv. , 9(lbe{. 3869. 4796, (?)ubr. 4759, «pitr. 1030,
Ml feinen, f*wcb. fen). ,/ülu* n>&$ ba nl*f faln Jperr Ott
t>. £le*tenftain." „Der wagen (mit bem Ärattfen) glcng fanft unb
faln." Jpornccf. „3)aj fte fuoreu feine." fernher 9J?ar. („fdnla,
wereffoä nnb verbrief ff*." Sruce ». 1586). «Brgt. flnnll* c).
faln fen (fao~lo~), fj* träge baf)erf*(eppen (Ul {einta tarde-
feere). fainlen (!>.o~ln), fang fam fepn Im Sonn nnb ®pre*en.
Die ©alnel (Saa~l), unautfrf*tfame Werfen. fätn je In (feazln),
langfam fepn im 6pre*en. £>er Sco zloe, ble Seo^/.l. 2) 3n einigen
252 ©cum ©en
altern stellen fd^fat fain gerabe ba(? ©e^entbcil von fengfam —
ncmll$ eifrig, fre^terta ja bebenten.
„3d> main aud) bie »on .£6d)eurain,
Die aller (Sbren feinb fain.
Darju bie von ©djonftetten,
fein ju bem furnier Jetten." furnier = Oieim ber;
£unb ®tJB. I. 5. 8. ©oute l?ier blo$ bie Negation elllpftert fe»n,
unb etwa ein 3beenverbältnijj, roie sroifcfce« lang imb: ei be- ober
»erlangt mlcb, jroifcben tard mtb il mo tardc ftatt baben? Ober
tft 23cru>ed)feiung mit bem alten f « u (illico) eingetreten? %>aö in
JpenmannS opusc. 435 erwähnte setfeinen fdjeint bleber ju ge-
boren. „9)?arbod)at eine bittre reu ber t> er feinten." . ..„bcn
»erfeinten liefen." SSrgl. f e n e n.
fauncln (Tau In, faudln), jogern (bie nnb ba ftatt fain ein, prgl.
a. f au mein nads ©ramm. §. 556. 557).
fen (f-n), (öfti. 0.8) Slffi'r an bcö Demonflratfv ber, bie, ba$,
wenn ei in ber 53ebentung jener, e, erf auf etwai Entfernteres
roelfcn foll. Derfn, dea'f-n, 3. «£. «Berg, def-n, j. 33. SSrugf,
däfl'-n, j. 5*. 'Selb, denfn, jenem ober jenen. „9kl ber fen
ftaef, ber feofen." Stfroter .flirefetag p. 46. cf. 57. Taxi enclitlfcbe
fun ber a. ©p. (In !)uuarafun quorsum, berafun huc,
tbarafuu iüue, betmortfun belmroärt«, ujuucrtfun autf^
roärttf) bat entfernte ^önlicbfeit. (Der faljb. Sungauer fagt fea ft.
eo, ibnen. 3m Äu blanden fommt fen, fn, f alt Jüllpartifcl
vor). 93rgl. en %l). i. 68 unb jen II. 268.
Der ©enef (Scnöff), (0.2.) ber ©cnf (gl. i. 651 fcnapl), 686 finaf).
©e&r geiöoinui* ift bie Crntftellmtg in ©enft, 6emft, ©empfr.
Über = fenig, Uberfdnig, (Voc. ». 1618) paetus, lenitcr decli-
nafus oculis; lusciosus, luscitiosus. Yoc- *>• 1429 ,,Ü berf Ü niger,
li.nus." überfinnig. Cgm. 558. f. 183. 93rgl. bai alte = fluni g,
a r fiun l e prospieuus, bur b flu nlg perspieuus, ougflunic
evirlcns von fluni, einer feltfamcn Oibleltung uon fei) an. ©.
a. üb er f <fcel n lg.
Die toeii, © c n n , früber © e n i b ober (©ramm. §. 486. 504)
©enfg, au£ i^em feneroe ber d./ bem feniuua, fenauua
ber a. ©pr., agf. flnu, Ul. fin (prgl. ©rimm II. 551) bie
©ebne, nervus. „Der Jpanf nmrbc ju ©enigen für bie Pfeile
gebrauebt, unb von ben ©dwbmacfeern btejit gefponnen." ®em. Öieg.
€bron. II. 249 ad 1588. „©enlbe," 3?ogenfcbne be» ©ud?emvlrt.
„©enne, nervus." Voc. o. 1618. „&atbatfcr;ftrcfd>e mit ber
©enne, Od)fenfenne," itn^bad?. ^udjtbau^Jnftruct. ». 1763,
and) bat til. fin gilt für bat inembrum genitale maris cujus-
cumque animantis. £>ic © e n = .t b e t , nervus. Voc. p. 1618.
Dr. «Winberet 1620. fenoabra, fenabra, nervus, gl. i. 38.
877. 908. 915, arteria, i. 617. «Srgl. 21 b C r.
@en 255
feniroen, fcniben, femben, fettigen, fennen (einen
58ogen, eine airmbruft), mit ber @cf)ne begeben, in SBereitfcfcaft
fef?en. „©efembbero (gefenibben)?) armbruft" ju tragen bc»
auflaufen ober fteuerlarm, in 97?üiuTner sjftagiftrat^ 23erorbnungcu
v. 1370. 1429 (ffiftr. <8tr. VI. 95. 118) fäwer »erptat. „jjroeo
angefempte 2lrmbft mit einem jugericbteten pöcflcn unb 100 elnr
gefdmitten pfeifen." ®em. Oieg. Gt&r. III. i?4i ad 1455. A°. 1375
tpurben 16)000 «pfeife angefcbffft, 4000 geoibert (ei Hebt geabert),
bie Slrmbrutfen gefenigt (ei fte&t gefettft), Bürger, <xu$ ben
93üd>fen ju fdjfejjen, »erorbnct. ibid. II. 166. r,Qt bat feinen bogen
gefennet Unb gefpannett,// nrcum suum teter.dif et paravit illum.
Cgm. 87. f. 63. 53en 2fdmbt ad 1462 fennbeu, bie Slrmbruft
fpannen, fig. bat 2ßcttfd?te#cn anfangen, tucuon ».oa? jefjt in bct
©cbivefj «bfenben (aufhören auf bie €d)efbc J« f$lei?en, ei fe»
mit 2ltmbruft ober Jeuergetpeftr}.
f e u n e n (SBroper , Siflgaü) , M\e bereiten. 55er @cnn, bcg © e nr
ben, geipöbnllAer: ber Senner, Scnber, (b;nr. CA'.) betjcntje
•ftnedjt einer 25auemn>ltt()fd>afr, ber auf einer Slfpemvclbe b.-n Sommer
f)inbnrd) bai <&efäc.it ber Butter * unb £ärebereinsna verfiel)!, weidet*
inbefjen in einigen ©egenbett, bcfonbcrtf jtvifcfcen 3far unb ©aljad?,
obfcfcon ei ben ber iibgefdicbcubeft vott ber unretit 2Belt unb iljreu
Jpiilfcn »iefe ©elbilftdubigFclt erforbert, lieber einer i)irite üfccnranen
wirb, bie bann ©ennfn, 'Ben bin, ©etmerin, ©enberin
fteifjt. <gi i|T. ffar, bafj in ben Stebern unb Oiomaujen ber ©egenb,
neben ben £ofjfned)ten, 2Dilbfd)üften unb Sägern/ bie fdjt.uen ©en*
ne ritt nett (ei werben bereu, ans ©runbfaft, genug bäfjllcfcc auf
bie SHfpen gefetibet) eine Hauptrolle fpiefen muffen. „35er 93 i r 3=
ferner im ©d>n>efjerfanb." Dr. 9)?fuberertf Ärlegtfarjtu». Slugtfb.
1620. p. 54. Die ©enti-- Silben, 3*erg»peibe ober üllpe für 9Äelf=
»feb. 35ie Senn = J?utten, Hütte bei) einer Slfpeinoeibe, alä
Stall unb Rndje iur .ftafebereftuug bienenb. 2)aä © e n n - 93 i e l),
bat auf bie Qllpe getrieben wirb. „^feljerctK ©ennet, ©ennte,
pecuaria." Voc. \\. 1735. 3srgf. ©talber II. 571. ^Utotlus 57u.
Die frühere ftorm unb ©efdjläte bei >Bctte£ liegt im £unfelu.
23leü*eid?t l(t ei nur eine <2tttfte[lung pou f i n n e n in bet SBeb. bei
lil. finita, forgfättig beljanbdn, beforgen, curare. £aä romanifdje
(Q5ünbtnetifd)e) segniun i|1 n)ol felbit autf bem £>eutfd>en genommen.
fenen \\&), wie befcb. fernen (fene, marceo, langueo, gl. o. 275).
Alargng fen o mi haam, morgen bojfe irf? baijeim ju fenu- (d. ©p.)
«Particlp: fettb e für f enenbe. fenbermuot, einfenbe
bethe, fenbe not u. fenlld), feublid? adj. (in bet $uäfpr.
meifi linnla', findf a') , fel)nfüd)ttg , (dmtacbtenb, betrübt. fSSrgt.
finnlid) unb fünbltdj). ,,9tad) bein 'Ofacgtmal gieng ber Jjxrr
trautig unb betrübt aaff ben olperg, unb rebt uuttermegen fenb^
lidje ©ort in feinen jungem unb fpraefe: ^»cint «uff bp nad)t tpert
254 ©en ©ein • @in
ir all pon mit flutfctig." SBftr. $tr. V. 69 ad 1433, „Unangcfeben
id) mid), al£ f:e cm Sifdje faffen, gerate gegen ibnen übet «uff einen
Mocf feftte unb i&nea fünbltd) jufcbarote." 2Übertln3 ©ufiman
be 3llfarad)e p- 50. ,..Unber anbetn lag ein (ttbctne ©dniffel auf
bet Ctben, bie fabe mid) gat fünbtlld) an, unb bäte mid) glefdjs
famb, bap td> mid) «bet ffe etbatmen unb fte ju mit nehmen wollte."
ibid. p. 61.
SSrgl. £ie Sötaut fffct suvorberiT: an,
«Sie fcbaut mid) ganj fd)ulbig unb trautig an... (2lbban^
fprucb ben £o*jeiten im b. 23. £ajji ©tatfft. IV. 267). Jpfet fft
fcbulbig bocfc reol nur clte gutmeinenbe <5tfe$ung be£ miüsetftanbenen
fünblld) (f en b liefe). ,,©o man bem anbetn ein vbel juejeud)t
mit jawbtep, ali fo man einem bie ®enfud)t tut, bat er nit
geflaffen mag/' „Die bie ©enfud)t Gaben, ben enget oft it
»ernüft." „Set ben fteebtum feat von bet fenfud)te, bet fol
teben mit ben, bie im liep (int, unb fcfcol boten fdjoneu maete,
ber in «elufte je boten." Cgm. 63231. "\ 724129.
„fennern" (@aljb. 3outn. v. u. f. 35.), ben ©peicbel vom «JJfunbe
rinnen laffciu anfennetn @inen, ibn mit ©peiebel bcfubeln.
9StgI. bsg fdrninifcbe fenbern, ungeflüm forbern. Stroa fi'gürlid),
faüg nfd)t gar jum altern Part, fenb für fenenb (ftd) fclmenb)
geborig.
fein (fei*, o.pf. fa), Pronom. rote f)d)b. (a. ®p. ftn). Gen. von
er ober von etf. 93rgl. ©ramm. §. 729. 742. 2Brtbd). IL ©. 674.
„3* tvaij) fein nid)t" (je n'en sais rien). Cgm. 5831. 5845.
2>cr alte ©pruefc: „£r i tt mid) nid)t, ld> leib fein nfdjt"
(id> leib eä niebt) ifl in bet gjfündmer ^ofgarten^oecilc ju: £.m. n„
id) leib* fein nld)t mobernlfi'ert.
fei nein (fei In), (0.«pf.) fdnmtten, einen £aut »tn ftd) geben rote
bie Äapc, wenn fie fid) güttid) tl)ut, ober fcfemeldjelnb um etwa«
f)Ctum(lteid)t; fdmeidjelr«, caCvitv. ©id) fe'rin, jt<fr gütlidj tf)un.
Die Se'fl, bie Äaße. 3m Xftutel fommt fid) geffnen (sociare?)
»or. 95rgl. allenfalls aud) füenen unb ffnnlid).
35ic ®in-ftuot, (a. u. d. ®p.) cataelysmus, diluvium universale.
Chron. U$ 1250, gl. i. 354, a. 653, o. 117 2C, Unb nod) bep
Wldjacl 3?cbam im XVI. 3al)tf>. ©atauö entftellt, gl. bibl. o. 1418,
Vor. p. 1445, finflud)t. Cf. ©inbfluot, ©ünbfluy.
„©ingopel, tinfinnabulum." Jjjubnertf Voc. V. 1445. Cgm.
662. f. 107. ©fngoj, tintinüabutum. gl. a. 580, o.. 414. 3n
Soja (einem ber 7 (Jomunl) ©ingoj, campancllo. „<2i fcbuln
aud) nid)t glofen babeu auf ben Ijoocn , jl njeüen banne dplaine»
finegojjel baben bo man bfe prueber mit j* bem ejjen labe."
Süulenregcl ^»ofrn. ^uubgr. T. 390. cf. gopetn, II. ZI)- p- 76.
3)aä ©tn^g r Üen (SPgrd, Sigoro, Sidagrco'), semperviva,
be^> Ortolpb, © tggrün.
@itt 255
finewcl, finwell (ffmwct, flntbel, fimpcl, flmmel),
(d. €p.) runb, teres, n>ai fid) wdtjen Idpt. „Gin verglcft finwdl
triigelin ober ein ntpffltn." „(Ein tavg ber flnwel fei? al$ ein
fuger." Sittbang jum »Oeactiitö o. 1529. „3wep fenewel ©tue?
QBa*^." SBsgenfetl 9?ürnb. 251. „einen fib eilen lalb padben."
Cgm. 511. f. 4L1, „©reer ju rochen gelten m!fd)et, ber fol flnbelirf
brot padjen, baj man ej ercbcnt." v. @ntner in bcn blft. Slbl). b. s}lf.
v. 1813 p- 486. cfr. fem (ein. „SS folle aud? ber j$nfcblaqer »on
einem harten Jpot* nnb rinlbet fimweli gemad>t fein." £orl >8rg.Ö?.
391 ad 1614. „2lucb wollen 21Ur fUgen taffeit Rätter, bie füllen
fimel werben... Die Pfenning unb .(paller werben flmpet fein von
(SrfennenS wegen ber anbem SDiim^." 2ori Wj.Oi. I- 33. 45 ad 1434.
1457. 9?od) im 93erncr Oberlanb fimel. 2Boj? fTTctfe p- 611. Der
©fnwel = £bnrn (itb/urm am ffiefrnerrlior in Nürnberg, ber, »or
ben übrigen Sbortburmen, in runber ftorm erbaut werben war) beifst
bem gemeinen 9)?a«n gewivcmtld) ber © l m p e l t b n r n. 9topitfd)
SBegwcifer 161. Der ©inwehturn bei) ©dwangau. Sori 2ecl?rain
115. 129. „©imbel ©eulen. Da£ @like ift flnbcl." Qloent.
@&r. 55. 73. 342, „Darum fo wäre bat ©liicf ffnwill." Ar. 2bbf.
XV. 97 ad 1505. Qhx frhmt ffncwel (volubilis) an faxet ftaete
(Streue). SEöaltber 79. „Da§ btefeS jn tbmx finbcll (fdjwer) fei)."
©em. 9?ca. @l)r. IV. 438 ad 1521. (93rgl. bie 9?.«.: „bleu ober
ieneä ift mir ju runb)." Die am 2ibcnb vcrfdjlofienc öiofe
nai finwel unb finbol fdr ben .fidfer, ber in ihr fa§. Slltb.
2ödlbet p. 219. XV. Die finewellin r/otunditas, (_sonvcvltdt.
gl. i. 612, a. 551. „«Bon ber finewellin bco" meres*." Cgm.
328. f. loi.i' ftnauucllf, globi. gl. i. uns. 105?. SBaltocr
ü. b. 93. 79. 30 bat baet Verb, finewellCH, volvi:
„©wer ml* üf bebt in baileg mit,
f ine well id) bem in ftnen banben,
baj fol j'uitflaete nieman an mir anben."
©. baS efnfadsc &erb wellen. Der erfte ^Befranbtljell wirb wol
auä bei* 3nteiiftoitdt^ -'ScbeiUung, bie baö beutfd)C flu in mebrem
biet uub bct> ©rimm II. 554 aufgeführten ^ompofilen bat, nnb niebt
er(l antf ©baw'rf gaelifd)em Gn (ruiibj pt erfldrcu fewn.
finnen ein ffafj, t& olmteu, »ijteten (U.9Äaon). „Die ftafj follen
gefinnet feun." Jpauaufcijc Oömgelb^-Orb. ». iohs. Wud> bei;
©talber; in Mft=S8. mmMldj. cf. allenfalls gi. •'• 354 flfinlf
(mituni.
finnen, Condit. fnnn nnb fdnn unb finnet, Partie, gefunnen
unb gefinnt, a) wfc bd)b. b) fumen, aefinnen an glnen,
ctmaß jn tl>un ober ju (äffen, ibn barutn angeüeu (v.ome&mer alö
bitten, boflieber alt befehlen), ,/üifo gcfinncti wir an Sud)../'
©treiben bc5 <5Durfürfieu an bie ganbfd?aft &°\ 1669. «ginem
unb an einen etwas aeff «meu- aßrjb. «Cerorbnungen p. 1685. 1693.
256 @iü
dincm etwa* anfinnen, juefinaen. SBc^orbcti gleiten 9iange$
pflegen an elnanber r.icht bie 3Mtte ober ba3 «egefyren, fonbern bie
SInfinnung, bag ainflnncn, bat ©eftnnen j« (teilen, bau
trgettb etnja<? g=tban ober gcUffen tpetbe. 93rgl. ftnnltdj. c) 3n
ber 53ebeutung i\t mit bem porigen verwanbt ber d. 2lugbrutf: ein
Se(j>en flnnen, ti fncfcen, »erlangen, petere (cf, mueten). 93rgb
baö »pa&rfcfceinllcb mit Sinn animus »erroanbte alte ftnnan fowol
ire, proficisci (Orf. IL 2-s. 77S, IN. 1412i, IV. 4-, Epil. 138),
alt taulere, traefcren (IV. i247, V. 8a3). befunneu fepn
(»Ott bef innen), einen (Einfall baoeu, gefaxt feint. Glei' bin I
b'funna* g^we'n, und häb eam fei" Orfeigng haamgebm. Wenn
I nä% glei' fo bfunna" g-we'n war (wenn td? nur glei* an baö ge-
baut bdtte). unbefunn'en, l) Oäp. §&r. 74) ©egentl)eil pon
ftnnrela?. 2) wie t)d>i. unbefennen. „befihter 9Kenf#, consi-
deratus, cordatus, bef'ntlfd), cogitatc, perspicienter." Voc.
p. 1618, „unbeffant ligen" (vom 23erfianb gefommen, tpabn-
ft'nnfg fepn). 2luffird?. SWirafel 67. „Jperjog £ubroig j« Äel&afm
erftodjen »on feinem fprecfcer, e^lld) fefeen von einem unbefinnten
(waljnft'nnigen?) unb unerlaubten man/' <Sl)ron, fn ftrenb. Samml.
I. 51. €id) fetttter flutten, verrueft werben (befonberö tot
gjadjft'nnen, Stubleren). I) in ter finnig, adj. Perfinnen,
(d. Sp.) bemerfen, geiuatjt werben. „Do er bie gute baran (am
Sdnocrt) perfan." ^itrolf 2175. Sidj Perfinnen, (d. Sp.) ffa
bcft'nnen; empfinbeit, gewahr werben.
„Die fraw fid> fdjier beä »erfan,
baö ei nityt wa3 i: lieber man." Cgm. 270. f. 275.b
(f. unten &erfinnlfcbjcit). uttöer futtne n, (d. Sp.) be^
|mnung<5loä. „Deä fiel er (2uba>ig ber 53aper ben 93ruct) u n p e r=
faanen von tem pferb." Cgm. big. f. 51, finnieren, nao>
benfen, nadjjinnen.
Der Sinn (Sin, SP), im ®anjen »wie bd?b., a) sensus. 3m
Cgm. 478. f. io ein Femin. „Die erft fin fft baa feben, bie
anber l)6rn u." „Die «Sinne t allen," aufmerffam fepu. Cgm.
23412*. 523i09. Jrjübn. Saljb. 682. Die Sinn antailen, auf-
merffam madjen. b) innerer Sinn, Söcrouptfep«, (Erinnerung, Ver-
mögen beg <Srfennetu> unb Sßegeljrenö , mem, animus, ital. senno.
„Do pergleng ir ber flu," ba$ «Betpuptfepn. Cgm. 99. f. 48. 67.
Du halt kao'n Sin und Juioglt haa"n Sin, und bleiblt hält &
dumme Gans, So blatte 3wcla „beu 6 in (Eerftanb) perlorn."
93erä 3399. 3406, er lief mi nadet belber, ber fiune »nb ber
cleiber," 3359. „@le tVrteu alle jre finn an, nie jte..." 8l»enr.
<5dr. 187. 51 u$ beut 6lnn fingen, b. I)- auß bem ©ebdd)tni^,
auewenbig, (tta(. a mente). >23agenfeil Norimberga ssi. 3 m
Sinn Öftben, in animo Labere, 3BtllenÖ fepn. I häb T'n Sin,
des und des 7/ taa". I ha' des und des i"n Sin. I hä's ftark
T'n
@in 257
i"n Sin. Morgng bäh I i~n Sin baam (idj bin 2Bl(Ien3 morgen
beim ju geben), einen ©inn baben ju etwaä, eä SBiUcnS feun;
ben 2lnfd?exn baju baben. Der Äaffee $at nod) feinen ©tun
jum ©feben. etwa* in ben Sinn fafjen, ncmen, fid> c$
vowebmcn, worfeln. e$ ligt mir in bem ©inn. @$ fomt
mir in ben Sinn, bai unb bat ju tbun. 3n feinem ©inn
(T fePm Sin, P lamhn, fämfing), adv. , ß?.5i. fop{?l al$: in bcr
Sibficfat. Da häd aar fan Säk afgmacht, "F famfen a" Traad
für fä~n Efl aul'sa' z*nema\ Jpr^lm. 3um ©inn bringen, auf
gehörige ffielfc tbun, ja ©tanbe bringen. „Sollten mit Qtteffern
an ber Wauer abreißen ein 93?arldbilb, weil \ie aber ber Walerfunfr
nlt erfahren, fonnten \'ic et nicht j um ©inn brlnaen." Jpfeberä
spreblgten 176. ^u ©inn gen, uonftatten, na* SBunfcbe gebn.
z/Dte gute neuwe weit be£ alten funigä ©atarnl, barbe» alle blng
reebt $u finn gangen." 9t». @br. 250. (ftnuö, ju flnn£,
Unterjubeln: reefet, auf geborige 2£elfe). wiberffnntf, 2lt). <2br.
34. 45, auf verfebrte Seife; per antiphrasim. ,,2)a£felbfg un-
wirtbli* 9)?eer warb wiberflnnä genannt Pontus Euxinus, ba gut
Jpctbcrg an fep." wtberfinS ga*n, riufroartd geben. 5lltb. SB. II. 55.
<9 <uft bet Innern ©Inntf, (a. ©p.) sententia. „'»Eon fdjönen ge-
tfebten »nb I>ofjeri fpnnen." Cgm. 252. f. i65.» „3n bem bu<b ber
t) 0 l) e tt finn/' in libro sententiarum. Cgm. 265. f. 118." Stfeffter
ber ftnnen, magister sententiarum (©t.@regorlu2). Cgm. 271. f. 15.a
9)?afjier uon boben finnen, magister sententiamm (betrug £om=
bavbutf, 33erfa|Ter ber IV Hbri sententiarum, elrte^ ©piternä ber
'Ideologie). Cgm. 46. „<petru$ ber 97?aifter Samparbug, ber ble
fentenciaä macbet, bat ijt bat pueb »on boeben fnnnen ju teutfeb
?venant." Cgm. 213. f. 194. &wat ganj anberä i\1 (Cgm. 276*,
5682U, 702cä, «öenecfcS $?innelieber p. 292) je ber boben ©in, bie
bobe ©tene, alta Siena (nomen urbis). d) 3bee, 2lnfct/lag,
Äunftgriff, 2fft im böfen wie im guten ©tnne. ,,2Iuf einen anbem,
auf einen neuen ©inn" (j. 9?. ein 3n|trnment r>erfertlgen). Cgm.
739nq, 74o61. dinen ©fnn fünben. Die funben einen finn.
31». dl)r. 87. ,,©o bat er nlcbt* mer ban bat lant ber graffebaft
3;irol, ba finbet man etroo ©inn, baö er bawon auch fbumb."
©amier f. Xvxol FI. 255 ad 1487. „hierüber vant iriftan einen
fin." Xrlfian unb 3folt 17407.
^3ofepb ber fant einen fin,
er tränt ein bofen r>on bem baln,
ba want SWarla ben fnrfien ein." Cgm. 778. f. 143,
einen ©inn erbenfen.
„eintfmal* erbaut er im ein finn,
Crr gieng ju einem dotier l)ln . . . ."
/,T»er prior bet ein fp n evbaebt . . ." %t>lUL p- 1 520 In
»Jibelung^ Wagajln II. 152. 153. 25o tbeten fp ein^ unb erbo*tenb
ecfjmeU«'* 93ageTtfdje& S6$tUTew$. III. Z$. tR
258 ßltl @oil (&M
einen fpnn, anb fHgen uff baj racfe (2uca$ V. 19). ©eilet1
t>. Äaifertfb. tyofHfle 93. $ie @tein^3nf*rift o. 1485 auf bem
■ftcfielberg be» <2od)el fagt oom Jperjog 2Ubred)t :
„!T>ur<f; ben fcftperg aifo genant,
bat er ben beg un aud) b» ftrajm
von feiner foftumb macr-n lafin.
«Don 9)?on{d)n bainrieb. part erbaut
ben ©in, babureb er barb (bft. w, tple oben beg) gemadjt."
$rgl. <Bä)tai\U balr. JHeif. p. 96.
falfcbfinnig (Wiedb.), belmtücflfd). geringfinnig C$$C),
lelcbtfinnfg. recöt finnig Cito. Gbr. I. 28. 52. 67. 247), »erßänbfg,
vernünftig; recbtfcbajfen. riebt finnig (ricbtfenO, redjtfdjaffen,
ivaefer, tü^tig/ POn 93ebeutung. eppa' richtfeniga', neamt richt-
feniga', eine, feine ^erfon oon @bre, r>on Qiebeutung. richtfenige
Strickf-n, tüchtige Streike/ ©ct;täge. Er hat uns richtfeni' (tüdjtlg)
aufgwart-t. unf innig, »errücft. „T>ie brep un finnigen £ag
(vor ber ftaften)." 2)er un finnig Montag (in ber gajmacbt).
Sto.CE&r. 314. ©. ftranef SSeltbucb 50b. überfinnig, f. überfenig.
jlüeifeifinnig, ambiguus. Voc. ». 1445.
finntiri? (finli', fmla1, finflla'), a) in ber gero&bnlid&cn b*b. S3e=
beutung unBOtfäujHfö. b) finnlid) brein feben, Crtnen aufeben,
b. i. fitß unb mit ausbructi^oll »etlangenbem ober fiagenbem SBlicfe.
c) „ffiann ei ftitt unb finnlid), lete unb langfam ^ergebt."
©elbamer. 35vg(. fenen, fenltcf). Die ©innllcbfeit, ©efübb
ßmpftnbung. „2>ap man fein einjige ©innlid)feit be» jbme mebr
gefpurt, von mauiglfcb gar für tobt gehalten tvorben." ailt^Dttlug.
Jplfjtorle. „Oa alle 93erfluniid)felt," obne ©efül)l, 2Ba&rnel)mung.
Srucf o. 14S5. „ 3Me ißerunnft bengt ber © l n b l i d) a 1 1 na*."
,,©o er naebbengt ber ©inblicbatt unb lunfjt in bem pet" (im
iefjigen Sinn be£ QBorteS). Cgm. r>32. f. 24.
»erfoneu, f. fuenen. Dr. 9)?mbercr (Äriegäarjne» 1620. p. 190)
fagt: „2>«jj niebt etioan Enterung erfolge, fonbern bie jarte ^Kippen?
felji (pleurae) rcieberumb oerfobnet unb ergdnjt werben." efr. ftn
(ganj) unb gefunb.
3)er ©un (Su', pl. Sir, Simin. Siri), rote bdjb. @ol)n (a. ©p. funu);
aueb ©ebroiegerfobn. MB. XIV. 335 ad 1422 nennt ftcfo 3obann«
(pfalnjgrafe bep {Rein, berjog in QJenrn) fun ober fon »on J?enlgan>,
»On JpOlfant »Itb ©elanf. (Q3rg(. lüs, enfant de France, infame
de Espaüa). Sie ©üntn, ©ünerin (Qittgdu), M (Soönö ©attinn,
bie ©djnur.
fun, ^flueg:fun, 2Bagenfun (in ©ebmibreebnungen mandjmai
gefdjrleben 2Bagenfobn, 2ßagenfonne; fette (iommunt : ber
QBagbcnfon, pl. 2ßagl) en f 6 ne), <Pflugfd)ar, vomer. 3n
einer Oiegentfb. Oiecbnung ». 1345 (2öflr. 38tr. VIII. 129) werben
f,% 2ßagenfün" (ba^ babe» flebenbe 6 fflugfün tft tpot nur
@lffl 259
$lw$lW$ (ixUatnw) ju 22 fjf. dn. aufgeführt, ©ramm. ©. 272. 273.
®. 2B «genfun.
®a$ „©un^eu" (JpübnerS ©aljb. £anb p. 363), Jpeu, meiere* im
2Btnter um Ijeit. 5 .ftönfg »on ben aBauern al$ 2lbgabe ju bem crj=
blfdjofllcbett @c|1 utc im 23lübenbad) -it&al geliefert werben mufite,
be» roelcfcem ftd) aueb, unb »uot oon roeft früherer £5eit ber, ein grofeg
2Btlbf<fen>ein- ober Oiotl)n>llbpret=©el}ege befanb. ssieiteidjt
»wirb ein Ort: unb €>ad)funbtger »011 biefem ?(itsbrucf eine gan; nafje
liegenbe Crrffa"rung finben, 9Rir aber fep uerjieljen, wenn id) babeij bio j»
einem uralten germanifdjen, fonfl cttvaö bunKem 933ort auei)o(e, nemtid)
ju bem fon in ben leges Anglorum Jit. VIII. §. 2 (scrofas sex cum verre
quod dieunt fon — ) unb ju bem funor, funer in angetfdd)ftfcr>er asibef;
Ueberfe^ung (Wattl). 8. 52, Stic. 8. 52) grex procorum, womit ber fc-
norpair verrcs beä longobarbifdjen Edictum Rotlwis Xit. CV. $. 55
nid)t übet ftimmt, anberntfyeitö aber ju ber TOalberggfoife (Leg. s&lic.
Xit. LI. ». 5, admissarium cum grege) f 0 n i fl ^ a , unb ju bem foneftt*
(id est XII equas cum admissario) ber Leg. Rip. Xit. XVIII. . \vetdje6
gl. i. 683 beflimmt burd) ft u a t (©eftüte) erffärt ivtrb, unb, rote bat
alte euu:ift Ojft'b. 92S, j?ero I. 21, gl. a. 69- 214, i. 127. 895, mandra,
caula) au& au»(gcnit. auni, euui ovis) unb i ft , au£ fon unb i ft ge:
bilbet femi fann. £>aju nod) Olotferö ($fatm 791') „ber einfutti tvübe
ber, ber mit bem fuane; ringe ne gat, singularis," fr. le sajiglier;
eublid) „fiuot unbe ftuohvaibe, f \v a n e r unbe ftvatge," in bem alten
fdnvabifdjen ijeiratßflerfomnifj beö '•ÖJündjn. Cod. lat. 2. fol. 28b. ©oKte
ein ftd) fjierau» etiva ergebenbetf alte& f u 0 u fmnbolifd) mit bem vorder:
gefjenben fuonian conciliare, pacisci (cf, icere ioedus) jufammenl)angen
(twie baö iöf. faub.-r vervex, ovis mit bem gotl)ifd)en faub hostia,
sacrificium) ':* yiid)t ju errca'ftnen ben mirflidjen fbar-oöltr (oper
piaculus) be» l)eibnifd)eu Oiorbeni?, ben aus* Jeig aebaifenen iule galt
(TOeifynadjtö s (*bcr) beS djriftlidjen , ober gar ben immer tvteber ganzen unb
bratbaren <3af)rimnir, C*ber, ben ftd) bie gerben «ajarf;aUa'» , nadjbem
ft'e ftd) ben Tag über tveiblid) befa'mpft, »ertiutnbet unb getöbtet, in fertger
(?intrad)t fdjmecfen taffen. 35as> Voc. 0. U82 gibt, merftvürbig, fun mit
burd) pignus.
3)ie ©unnen (Sunno", Suno", Sunn, Sun), mie l)d)b. ©onne (ä. Sp.
funne, gen. funnen, a. @p. funna, gen. funnun, gotl). funno
fem. «eben funna masc. — aud) in ber d. @p. juroeücn oXi masc,
j. S8. äkltber v. b. 25. 4r3is, «ßr. 33erl)tolt 286. 288, Cgm. 303.
f. 22 — 25, Wentelinif^e 23ibet ». 1467). „Saj bie waibel eim
iegli<fcem man mugen für gebieten bi ber funnen (fo lang bie
"Sonne am Jpimmel), fo aber bie funne je refte fomt, fo ftat ir
gebot fain fraft." $ug$b. ©tbt.Oi. ^ufaß ». 1388. '.$onn = abenb,
in *MIt=?B. unvolfdüblid). 3)er Sunna'-baur, bellen ©runbe auf
fonuigen 2tbbangen liegen — alfo auf fubwarttf ftebenben, »ua» eine
9Sertped)felung be$ erften 5ßorttb,eile^ mit bem in ber Oiu^fpracfee
Ol 2
260 @urt
ebenfalls SunV, Sunnoc laatenben, fi>nft peraltenben funbet »et;
mutljen laßt. (Der rusticus apricans, baut an ber fonnen,
beS Tat. t>. 1618 luftb rool etroaä fc&r 5))erf6nlfd)e$ ftgürltct? it-
ltOttmtCn fepn). Surinobrucl, Sunnahani, Sunnahof, fiel) Sunber*
btugg, $unber&afm, Sunberbof. funnenbalb, funnfjalb,
adv., ber Sonne jugeroenbet. cf. funberl)alb. Der ©unnen-
ring CO*®-)/ Regenbogen; tragbare Sonnenuhr. Die Sunnen=
fetten/ ©unnfeft.cn/ ber Sonne sugeroenbete Seite. Der
Sunntag (Sunta\ a. 6p. funnun^tag, roornad) man lagen
fottte funnentag, Sonnentag). ü-s Sunta's, be* Sonntags,
b. I). am Sonntag. Der 53ocf = Suntag (im Scfcerj), ber aweite
Sonntag nad) Oftern, HS aa welcben Sskbcnbode bfe öfterlfdje
35efcbt perfdiieben. Der $reuben = @nntag, ber roeifie ober erfte
Sonntag nad? Oftern, an roeldjem feit gaänad?t baä erfte Wal rote^
ber getankt werben barf, unb bte 33urfd)e Ibre Wdbdjen jum Sttetf)
führen, um litten „bfe ©d)on unb bte Sterf ju jalen."
Der 50? o n a tfu nn tag / ber erfte ober jwefte u. Sonntag jebetf
9)?onattf, an bem gelftlldje S3ruberfd)aftcn ju t&rer befonberu 2in=
bad)t jufammenfommen, wo j. '33. aud) bte Wonat&aftfgen autfge=
tbetlt werben. Der Weu^Sunntag GUlertbal), Sonntag fm
9<eumonb. Der euniitag = £ned)t (Suntakneht, Obrm.), Slrbelt^
fdjeuer, ftaulenjer. Die Suntag = Suppen, 9J?al)l am Sonntag
nad> ber 'jBermdftlung bep ben eitern ber 33raut ober beä 3Brdutfgam*.
Darf Sunnenwenb (seil, ^raut), heliotropiom.
Die Sunne^wenben, Sun = wenben, Sun^roenb (Sunna-
wentn — cf. Selotäg — , Su'-wentn, Sif-went, Sü-went, Simmot,
mitunter wol gar in Summerwenb umgebeutet), wie t)d>b. Son-
nenroenbe (d. Sp., aufier bem Kum. sing., funneroenben; fn
ben «fitfeel. nur tm «Plural oorfommenb). #. Sp. Sant3ol)and
tag jen funneroenben, £ag 3<>bann$ bei fcduferS, ber 24. 3unt>
(jum Unterfd)teb pon ;,S. 3obanß tag jen roetben ndd)ten"). „®runbef-
Sdngl foHen vor St. 3ol)annätag ju Sun ben ben nft gefangen
werben." 8.0. v. 15öo. f. 50. Seit, bU auf, ju ben, je'n
Sunnroenbcn. „Der bat ^rtfr auf bte S u n n e ro e n b c n."
9)?ünd)ner Stbtb. Ms. p. 1455. So tpirb tn ber dltern Seit mandje
$dft auf ble Sunuroenben beffimmt. 3m ^tbetungetieb gewinnt
Stfrib je einen funneroenben ritter* namen , je einen
funneroenben roerben Stgfrfb unb @f)rfemf)Ub nad) QBorm*,
bfe Sßurgunben ju ben Jpeunen getaben. „<H*t tage nad? ber funne^
wenben bo fot baj idrjflenben." 3weln 2941. „£e ned)|ten funne?
wen ben." ?|)ltrolf 4669. Der Sunnwenb = #benb, St. 3obannttf=
Qlbenb. 2Bftr. 93tr. V. 203 ad 1468. „Sin bem fubentabent."
Cgm. 64.
Da* Sunnroenb--feur, (b. 2B. $urt) Sunnroenb = tied?t, Ui
5e«er fm Srepen, über roeldjc* an Oo^ann be* fcdufer* ilag ge=
©litt 261
fprungcn IVttb. £«fj biefe» Jeuer unb tiefes? ©pttngen gerate jur 3eit
ber Sommerfonnenwenbe irgenb einen über bie beutfd):d)rifHid)e »Seit jurütff
reidjenben trabitionerfen @runb fiaben, tmb ben eigenen ©ebra'udjen ber
2Binterfonnenwenbe (cf. .9laud)nad)t, üepeln, .£ lö p fei * n ad) t) ent-
tpredjen werbe, fdjeint fo jiemlid) einleudjtenb, wenn man aud) nid)t eben
auf bie alte @prad)brüberfd)aft ber ^eutfdjett mit ben ©onuc unb Jener
»erefyrenten (perfern unt^nbiern jurürfgefyen Witt. 3Me Zeremonie bey©prinj
genö über ein Strohfeuer gehörte ja aud) ju ber altrömifdjen ^afeö s Jeper
(cf. ©djelter voc. Pales, palilis), tveldje fdjon Ovid. (Fast. IV. 775 sq.)
auf feine QEeife ju erklären unb ju beuten fudjt. ^flögen bicfe ©. :Jeuev
unter ben ©uperftitionen unb fpaganien ber fra'nf. (Kapitularien »cn 71?
unb 743 mit gemeint fepn ober nid)t, ft'djer ift e£, tafs fie feit 3a&r
fiunberten, früher als und)rift(id) , in neuefter 3eit alS feuergefabrlid) ober
al» Doljtfergeutenb, »erboten werben — unb nod) immer, wenn aud; nidjt
mel)r an allen Orten, ju il)rer 3elt auftoben;. 3-*ür)cr würbe t>a$ Sunti;
'meribfeur felbft im Innern größerer Statte aufgejünbet. @o tanjte,
nad) 3>. ©d)i((ing p. 58, auf bem .9vetd)t-taae ju £Kegens>burg a°. 147]
Äönifl Jriebrid) mit fdjönen grauen um ta« auf offenem Warft angejünbete
Jeuer, unb in fpaul v. ©tettenö erläuterten Äupfern jur Oefaj. von 2iug;-:
bürg N°. 18 p. 87 ift ergeljlid) ju fefjen unb ju fefen , ivie im 3. 1496
(prinj (poilipp (»on wefdjem bod) al6 Äöntge fein Sftlnifter Antonio Q.'erej
fagt: Su risa no distaba uu dedo del cuchillo) im gronljof jll 2(ug»burg
mit ter fdjönen ©ufanna 9teibf)arbtin um ba.4 © t me t tffeu et getanjt.
9i0d) turd) tie Sfftündmer Jeuerorbnung u. 17 51 Wirt „Da6 fogenannte
^ofjanneg; oter © 0 m m erm enb f eu e r in tenen £eufern unt auf
tcnen (9 äffen ter ©tatt" ernftlid) verboten. ,,?(n ©t. 3ol)an$ tag
madjen fie (in granten) ein ©inetfewer, tragen aud) fonbere franj auf
t»on «Bepfujj unb (Fifenfraut gcmad;t, unt l;at fd)ier ein ieber ein Marc
fraut, .9titterfporn genannt, in ber £anb. OBeldjer fcarturd) inö Jcwr
fiftef, bem tl)ut ta$ ganj 3ar fein 2iug wel). <IBer t>om gewer fjcim ju
fraüfj fjinweggeljen wit, ter wirft tifj fein fraut in bay gewer, fpredjent:
(?ö gef,e hinweg unt wert oerbrennt mit tifem fraut all mein Unglücf.
Tat bifdjöflid) Ziofgefint wirfft auf bifen tag bep jren greubenfewr auff
bem berg l)interm fdjlojj feurige Äugeln in ben gluß 5jjoganum, fo meifter:
lid; jtigerid)t, als? ob eu fticflcnbe trafen waren." ©. granf IDeftbud) p. 51.
cf. p. 154. (?in Nürnberg. Verbot v. 1653 befagt: ,,I>emnacb bi£f)ero
bie (5rfaf)rting bejeugt, bafj alter Oepbnifd;er bofer @ewo^nf)eit nad) iciOr.-
lid)en an bem ^ofjanncS tag auf bem Sanb, fo wol in ten ©ta'bten atö
in ben ^orffern, oon iungen ifeuten (Selb unb £olj gefammlet, unb bar#
auf ta6 fogenannt Sonneufoenbt: ober jlJtmnfetg feilt augejünbet,
babep gejed)t unt getrunten, ihm fold) Jeuc getaniet, tarüber gefprungen,
mit Vlnjüntung gewitTer trauter unt «Blumen unb ©terfuug ter QSrantt
auö fofdjrm Jeur in tie Seiter, unt fünften in oielerlcu 2Bceg aller^ant
aberglaubifdje <H>erf getrieben Worten — alt' f)at ein £. (?. .9uttf> "
^tett. lit. ?Jnj. II. 318. Oiari) DJepnijfd) (über Xruljfeii p. 157) würbe
262 <Sim
(wirb?) in frdnfifcbcn Dörfern beijm erinfammeftt bes fyoitft jum ^oöanneg:
feuer »on ben jungen unter SSortragung eines geputten 93aumcö gefangen:
T>& Eommkn brep getreu gegangen
sjftit Spiegen unb mit Stangen.
Jlcrian , S^rian , glorian,
3ünb bem 9J?ab(e ben .Olorfen an,
£ajj fte- nimmer fpinnen fann !
3ft ein guter Jjerr im ^aus",
Tang ein Sdjeitlein £o(j f)erau$ !
@» bu lieber Sir,
@ib un£ fein ein bicf» !
(?9 bu lieber £an$,
@ib unö fein ein längs" !
Cri; bu lieber T&uma,
üap ein Sdjeitlein fumma'
2Dir f)ören brei> Sdjlüffelein Hingen,
' Unb un$ ein Sdjeitlein bringen,
2f)ür unb Xf)ot ift aufgegangen. :c.
Waü) empfangenem £o(j bebanfen fte fid) mit bem SSerfpredjen :)
SEenn wir ü'oeri 3a0t ivieter rumfingen,
StBoUen mir ber 'Stau ein Cpefj mitbringen.
3n 2tltbai;ern fingen bie jungen:
Haliga' fankt Veit,
Schick uns a" Scheit,
Haliga' fankt Wendl,
Schick uns an Bengl,
Haligac fankt Floriä", ^
Kent uns des Fniar ä~!
J)aö 93üd)(ein u. 1679 über bie Wiratet ber Butter ©ottes' uon «Bogen
erjdfjlt, bajj man in ter ©egenb ,,t>aa Sonnenwenbijewer nit bdlber
anjinbet, unlj fefbeö auf bem 93ogenberg flammen gefefjen mirb, wo benn
bie gebenebdete 9J?uetter ©ottes t>on ber 3l'8ent mit von Sonnenwenb;
gürtten geflochtenen ßrdnjen gegrüefjet wirb, unb ber jungen gnd'gblein
(JI)or unb Jtor eiler Orten umb t>a$ Sonnen femr einen .Oiepen mit ©e;
fang ober Danij fd)lieiiet." Ueberbaupt feit e3 nad) 2Serfid?erung eineö
«ugenjeugen ein ganj eigener Slnblicf fei;n, ben an einem Reitern 2(benb
beö 2 4. 3unv bie unjäfjligm Sonn wen bfeuer ber 93erge beö banrifdjen
SBalbes" gemäßen. £armlofe greube, jwar nid)t eben burd) bie EHeligion
beö Sanbe&\ aber gewifTermapen burd) bie ber Qä?ctt unb ein unfürbenflidjeö
iperEommen geheiligt, unoerabrebet unb ungeboten, unb barum audj alle
engberjigen Verbote »on freute unb morgen überlebenb. OTandje» 2tberglau;
bifdje, mau mit r-ortommt, unb nidjt ernfter genommen wirb, als ta* blos
ü u |1 i g e , j. 56. bie au^geftopfte OTcnfdjenfigur (simulacruni de pannis factum
beS Gapitulare ». 742, wenn man etwa wiü), bie babei; funetioniert, ber
poffierfidje Sprung einer 2(1 teil unb brgl., biefeS 2(berglaubifdje, wie t>*6
@im ©uen 263
Stecten ber nod> grüf>enben «Bra'nbe in ein sradjitetb, bie Hoffnung, bafj brm
ungefengten «Springer bat 3ar)r f)inburd) fein lieber bekommen merbe ic.,
ift tvenigftenö eben fo unfcbäblicr) afö f)imbert anbre 2>inge, bic ber gemeine
Wann j,u glauben r>at. Oft bcct>, ganj abgefeften tum fordern 3<:uer, biefer
fteUarifd^bebeutfame Seitvunft überhaupt, unb mie es? fcfjeint ofjne li3e;
jiefumg auf ben ßirdjenfjeitigen , bie ©runifage ju einer 9J?enge tum nninber;
famen Meinungen unb Sagen bc£ SSolfeö. On ber St. 3o!>anni$nÄd)t
öffnet fict) bie pon ©ort) unb (?beffteinen ftroljenbe £a((e im Sdjoofie beö
Dd)fen£opf6 am fiirfjtergebirg (£erfred)t I. 7 9), üterftiefjt t>on gebiegenem
Oofbe bie filberne Sdjale auf bem sped)0orn ber Deuter :?irben im Satjj
burgifdjen (£übner 6 =13), un> cd r)aben trauter, an biefem tage gefefeu,
tfjrc ganj befonbern «ZBunberfra'fte ((5ifengrein <Beid)tburt) 63'»).
£>er @unnn)enb = gürtel, fonfl 3ol)«nneögürtel, QJepfui;,
Artomisia L. ci°. ©. = feuer. 2)atf © u n n iD e n b = p 6 g c l c i n
(Süwcnt veg.il, 0.i.)f Hi 3of)«nne$fafcrd)cn im ©ommer, ba et?
leud)tenb umherfliegt; im ©patberbfr, b« e£ im @raf; leud)tet,
»wirb eä ©unnivenbfefeiieln (Süwentltcfäl) genannt. 35er
©unn»penb = tag (Süwent-, Sumots-, Simots-T.), ber 24 3unt>,
ober ^obannietag. „©efdjeben am pfmjtag vor bem belügen
©unbentag" a°. 1437. MB. II. 73. „©eben am Crrdrtag por
bem ©unan)entag" isstj. oberer Sngolil. 75. Der Sun:
n c n »tf i n b (Älbcf.) , ©übtvinb (permurblid) aut* © u n b e r »t> i n b
entftanben, f. b. SB.)
f ü n n e n , funnern, verb. , »vie l)d)b. fonneu.
funned)tlg, fonnedjtig, Vor. tf, 1618/ fonnfg. funnig,
adj., wie l)*b. fonnig. 93. 2ß. 9ÜS.; 2laf ber funnigen 2Belt
nid)t$, ganj unb gar nldjW — »vie man bafelbiT aud) fagt: siuf
ber gottigen 2öelt ntcijtS. Ijtnt erf ünntg ober aud) überr
fitnnig ift (im b. 2B-) eine ©tube ober eine Seiten Oöcrgfeitc),
bie feine ©onnc bat. n ad? funnig ift (im (Jbiemgau) ein Sßattf=
bäum, wenn er linfä ober nach, bem «SönrrenRluf, splberfünnig,
»oenn er red?tö gcipunben ift.
Sie Suhna" (b. 2B.), bie gapltalfumme- V,inf-n zd <1dc Sunnä"
fchlägng. 2ßot blo$ aufteilt au$ «Summe. — ©djon gl. a. 408
wirb compendiüm bureb. fummi gegeben.
fnenen, fiienen, funen, fönen, fonnen, (a. 6p.) »yfe i>a$
glcicbfall^ veraltenbe l)c^b. fufcnen, raorauö btö neuere au<5
fötynen, perfobnen (a. @p. (uanian, fuonan, juonnau,
couciliarc, reconciliarcj juclicarc). „Q$ fo 11 fitf) feilt VCrblJllbetfr
£l)cU frlbcn, fe!?en ober fieneu mit bem Jeiub, oljne beö ftnberti
SCillen." l'Jt« ^rewbrief. „©i follen gen bem 9i. umb alle ju=
fpruebe, fd)äben :c. gani) geridUe, gefunte, unb »craint fein unb
..bleiben." MB. IX. 280 ad 1452. „®e$ ©nnttffltf würben »pir oer=
fuenbt umb abamä miffetat." Diedjtb. p. U53. „©anfte jürnen,
ferc füenen bei^ ber minne reljt." Sß^ltbcr 7ob. Sie ®uen,
264 ©anb
©uene, ©uu, ©one, au* wot Sonne, (d- ©p.) <&ük>üe, 3lu£=
ffc^nuitg, 2lu£glefd?ung , grlcbe (a. ©p. fuana, fuona, conci-
liatioj Judicium), „ftrib unb fiten/' MB. XI. 481. „Die fune
jetbrecben. Die fune unb perridjtunge." ßefele IL 105 ad 1287.
^a grib unt> fünn geneigt fepn, bep ftrib unb @un (e£ ftebt
©tnu) bleiben. Ar. £l)M. IIL 144. 213. „llmb $tfb unb fonnc
ju madjen." soft« $rcpbrfef. Die J?ol=fune (gnfer ©:btb. p. 1212
Je» Äurj), beimlicbe iHugfllcicbung, oeculta compositio. Die Un=
fune. „Daj wir bie Unfönnc, fo jwlfcfeen 9?. unb 91. gewefen
ift, gefonbt &abcn." mteb 513 ad 1269. fuenlid), adj.
„©unlidjen (e$ fieljt feinlidjen) tag gen 9)?iinifcen anfefjen"
(^ufammenfunft jur Einigung, Qlueföftnung). Ar. £f;bl. IX. 44 ad 1490.
Der ©uentag, ©untag (d. ©p.), £ag ber ©übne; bei ©cricr/ttf,
ber iungfte £ag; ber lefjte £ag, bai (Jnbe. Diefeö 5Bort mit ©unn--
£ag (Dies solis) pern?ecbfelnb, fagt bai Oieätb. p. 1453: „be$
funtagS würben wir verfuenbt nmb abamä mijfetat." „3n ber
flbenten weit (aetas) fol Me weit (mundus) gar gergen, unb fol ber
funtag fomen." Oiupr. p. ftrepf. föedrtb. 0. 1352. 2Bftr. 93tr. VII. 52.
(a. ©p. fUOnO = tagO/ gen. f.;tägin, dies judicii).
„Von ir (ber £rdbe) fdmen fcf> errefirac,
2öan bai ba nii)t (leine*) lac,
©0 mar ei ir fuontac" (i()t le^tei gnbe). ÖBaftber 95. 7.
«Brgl. ftuatago im Wufpilli 60.
Der ©anb, wie bebb. ; (d. ©p., Dr. @cf, Dietr. p. tyllcningen —
9?otfcr p. 60 ba3 fanb). »u uf bem ©anb, Benennung einer
fanbtgen ©egenb jtoiföen Nürnberg, 2Belfenburg unb »fteumarft.
„9?eumarft auf bem ©anb bep Nürnberg/' Är.£ftW,VH.28adi458.
Daj ©anb, (d. ©p.) ©efkbe. cf. ©rief.
„tlnj auf föegenfyurger fanb
fein boten er ba für fanb." Ottocarp. Jpornecf9icimcr>r.89.
„2Burbe genommen ein turnci pon ben ofterl)erren auf baj fant."
28fga(oi$ 844. „3)0 trat &. Bleranber au« bem OtaudjerO ©lag
in bai fant" (an bat Ufer). Cgm. 510. f. 231. Die glfdjer aie&en
$ifcr>e ,,\i ftabe iol) jl fant e." Otfr. Der © a n b i> a * (Sandhas),
in Nürnberg eine 9lrt ©cHmpfwort, bat, wenn ei nfcrjt etwa urfpr.
ginen au$ ber ©egenb Oiuf bem ©anb bebenten follte, »ieUeidjt mit
b?m Jclgenben jufammcnbdngt. Die ©anbbofen (im ©cfcerj), bie
fi)imißgrauen Sßelnflciber, bie unter ber Verwaltung bei ©rafen
^Kumforb jur Ürbonnanj bei baprifeben Wüitäti geborten, unb, fo
wohlfeil unb jweifmdfig ftc fon|t fepn mochten, bod) nicf?t eben ein
elegante^ 2lui!fel)cn gaben. Der ©anb mann, ber in ber etabt
Jegfanb perfauft. Der weife ober rote ©anbmann, je tau-
bem er weifen ober nidjt weifen ©anb fübrt. Der @anb = £Kigel,
1) ©trobwt!"*, f. OUgel. 2) fteb ©am^ttegel, ©. 244. fanb»
©anb ©enb ©inb 265
trucfen, ganj troden. 21t). @br. 394« fanbig, adj., a) wie
&d)b. b) (pUlIertbal, »on fauern Ädfcn) unter beut 9)?effer In Heine
©täde jerfaHenb. „<& a n 2 t j c 1 l bat man »or 3«fcn gcfdjrlbeit
©anblgen 3 eil, wie In ben alten ©riefen ju ftnben." Jpunb II.
274. 5. „Arnoldus de fanblgCtl Celle." ad 1233. »Ctfans
ben, uberfanben, mit ©anb bebeefen. ©. SdtnK
© anbei/ ©ufanna (ftanfname).
fenb/ fcnbllcb, fiel) fenen.
Der ©enb, f. Senn.
Die ©enb, synodus, f. ©enf.
fenben, wie bd)b., bod> wenig »offSübttd) (a. ©p. fcublan, cf.
©eflnb). 3n ©em. Olea. <3#r. I. p- 515 ad 1320 fcfcelnt eß ju
bebenten: verehren, febenfen. fenben, a 1: f fe ab en ein 2i&en.
Diect/tb. p. 1332. 2Bfvr. 35ir. VII. 131. 135. be fenben (Einen,
nacb Ibm fenben, ba|j er erfebeine. Ar. 2l)bl. I. 39. 45. 153. Der
©cnbl'ot. Der ©enb b rief, ©antbrief, ä. ©p. cpistola,
littcrac Der © a l s f c n b e r , et)mal»5 ein clgcncg neben beut
ber ©aljflöpet befeebenbes ©ewerte 31» 'vitfiincben, ©aljfpcbitor.
MB. XX. 7 ad 1566. 9?ad) bem frbUeglnm > bag a°. 1332 bei
©tabt Sftüncben pon Äalfer Subwig et tbertt würbe, burffe bag ©atj
auf ber ganzen ©ttede »on SanWönt Mg nacb Sfcprol nur bep blefer
©tabt übet ble 3far geben, „unb fweldje (bclf;t eg batln) bagfelb
©alj fauffent $u 9)?ünd)en, ei fein geil ober burger, ble mugen
unb füllen e« bann futbag" gen ©d;ioaben fürn unb fenben.. . ."
„©enter ober ©dmer." Sort Sfrg.öl. f. 8. 57. ©. audj fennen.
Die ©aljfenbtner blelten jäbrlfcb am wcljjen ©cnntag auf bem
Oiatbbaute eine jtofammenfunft, worauf ein 5#abl folgte, um ble
Saften mit gutem (?ffcn unb £rlnfen anjufaugen. >ü!te 9$. ©rabt=
fammerrecbKung. Cos 1832, p. 428, „Ter «Serfanbt (9Set=
fenbung) meiner engllfdien ©lere beginnt Im CtTcarj." 31. Dletrld?,
Trauer ju Donauwörth äög. petto. p. 1832, 18. 'Sehr.
Dag ©enbel:@lfen (©cbjffgbau, Stfdjaff.), fladjeg" glfen, bat burd)
dlnnictuug feiner beiben Seitenflügel als eine 3ltt Älammcr bie
ftugen ber ©djlffe jufammenbdlt.
Die ©enben (faljb. J>bn. 979), Jpatbefraut, erica carneä rt vul-
garis. @g roerben Söffen barau^ gemacht. $8ep ipöfcr ift 5 cn ocrld)
2Bafferllnfe, (Sntenttaut, Lemna L. Sßrgll ©emb.
©Inbllcb, f. flnnllri?.
Dag ©eflnb, a) wie bd/b. ©cjtnbe, nemlld) Jpau^gcffnbe. b) (d. ©p.)
aus) tu anbetn Se.,lebungen üMid), olpgcfabr wie man jefjt fai;t
tyerfonaf. Da^ Jammer;, Mol-, Baih-, <8d)iffS--®cfino
(2orl 5^rg.0f.), fdmmtüdjc ^)erfonen, bie bei) einem J^ammerwerf,
bep ben .^oblenbrcnnercoen clneg SSerfe^, einem ©aljwerf, auf el=
nem ©d;tffe iljre angewlefenen Sßetri<j>tungen !)aben. „J^anbwerf=
unb tf nappen = @cfinb so Älfjpucbl." Dnfbcr faljb. (Jbr. 240.
266 ©inb ©unb
2)a$ 9)?cff=® eflnb, «fftcfje lefcnbc tyerfonen. (bapreut. Äirdjen-
2lgenbe). Saö £ef el = (Keftl) ® c f i n b, b. 20. betumjiebenbeö
©cftnbcl. Jpier, unb »ullclcbt aud) im »orl)erg. ift ©eftnb im
Übeln Sinne genommen, roie im ©cgentbell fren £orf 23.9w 336 ad
15S7 Ui SSerggefinbel im guten, ftatt 3*erggefinb.
,,;<5btift) lag »or ei'el unb vor ocbfen,
über in fo nai gebod)fen
ba$ bcn) »or Altern roinbe
bemfclben ftallgefinbe" (StatfgenofTcnfcbaft).
Cgm. 7U. f- 200. c) einjelne Werfen. (3*) „einö treuen dürften
borg eflnb." £urnler--Oieim ben Jpunb l. „Dap wir ben 3lbt 9c.
311 unferm Gapeüan uub jpofgeftnbt genommen." £ori£ed)=9l. 93.
„3)icn>ctl ibrer etliche unfer Jpofgcflnb gcrocfen." Ar. £bbl. X. 598.
2>a« 3 ng eflnb, Jpau^geflnb (Jngolfr. Stbt.Di. 73, Jpcumann
opusc. 262), ber 9#tetbn)ol)ner. Cgm. 27. Slrtifel 80. cf. ©eflnbe
9tibclung. £5. b. Sp. 1657. 5146. J>iefe» ®efinb aii etnjetne fperfon
fctjCie^t fia) junäd)ft an t>a$ alte Masc. I. ber gefint, Diu*. HI. 111,
(ja f int comes, (Jjefäljrte gl. «• 74. /, ü, i. 55, unb Masc. II. gifinbo
Ctfr. 4. 12. 84, lvie in Der geivcfontidjern <8ebeutung an baö atte Cot;
[ectiöum gafinbi comiutus, osegfcitfdjaft, ßicforae, Anhang, »on f t n i>
via, iter, »vojit man t>a$ Verb, finbon irc, proficisci — oernuttfyiict)
afleS t>om 2(blaut»erb finnan tendere, ire — ()atte. £af)in gehören tvof
aud) bie finbmanni, tic a°. 905 neben ben parfcatd)i tmb fjengifb
fuotri mit cinec Curtis ju Vcringa Eingegeben iverben. Sfteidjetb. H. Fr.
I. 151.
Sinbel (Sindo.l), 0?ofina ober (Fupbroftne.
£>le 6 ü n b (Sint) , plur. ©unb unb <B ü n b e n , ivle &d)b. @ünbe
(a. Sp. fuffbla, funtca, funta, plur. ebenfo, f. ©ramm. §. 7Qo).
91.21. : <£& ift ©unb unb ©et) ab (etf ift febr Scbabe). <Bld>
©ünben forefcten, al$ fünblmft unb ftrafbar anfeben unb freuen,
I tat mi' Sinfn ferchfn, des /.• taa\ Firchft di' net Sinfn, a~
Sach fo tuio' z- biodn? „5ßfe barfftu gefalbtcn gotteg mit beiner
fyanb crfcblagen, fircbftu bir beim nldjt fünben." Dielmep. 1562.
gt forbte (untonc, 2>fut. III. 102, woraus erbeUt, bajj blefce!
©ünben uod> ber alte Gen. plur. funtono ifc. fünb,. adj.
Öi in ber 9t".tf.: £>a$ ifi, ober ift ntdjt fünb ciu Adj. anju-
ncbmenV S^bcnfal!^ ftel)t im Scbwabenfpiegcl, Cgm> 553. f. 82b,
n>o von gefct)led)tlict}en Vergeben mit SMuttfvcrroancten blc Diebe ift;
„fo pe naber, fo »e fünb er tmb aueb fcbantlicber." fünben,
peccare, Voc. v. 1415 (a. Sp. funton). „SöaS bie berren
fünben, batf bu^en bie 'ürmer.." Seb. $ranf. Sid) »erfiinben,
f. DCrfünbt^en. Vo'fint dV net mit dein Scbolfn. verfd)Utbe«.
„9)ietn »olet' baö bat »erfunbet grop iaib." ÜMicber ifr, n)le im
bd)b., fu nb igen ((indinga) — rjol tiid)t erft wm Adj. fünb ig,
fonbern ncd) vom alten funbion, funtepn. tvfe rainigen «ng
©unb 267
reinlau unb brgl. 2)er 6ünbflu§, diluvium ioi8. ®. <BlnU
flut unb ©tn = flut. Da* ©ünbgetb, auf unbillige 2Bel>"e er-
roorbene$ ober verlangtet. Der ;5ünben;macber, llnetnlgfett^
Alfter, fü» big, fünblicb, adj., wie bdjb. (»Begen be$ (eßtern
»rgl. aud) fenen, fen blieb).
8 efunb, adj., roie J)#b. (d. unb a. 6p. niebt MoS sanus, fonbern
salvus, incolumis, sospes überhaupt). SUcündjtu 9x.2l. : <5in g e=
funber (Halt, eine rüftige, ftübfdje 9)?agb (ni$t otjne fcfcera&aftc
Slnfpielung auf ben Jpaugoater, bei) bem fte bient). Der ©efunb
00,20/ bie @efunbl)ett. 'an G-fund vo'liorn.
„Und feit I bey dir b\~ g'legng,
Hän I kasf-n G-fund . . ."
„Da* ber menfep bei feinem ©efunb beleib." Ortolpf). „Siltertf
unb ©efunb* balb." 2.5K. v. 1616. f. 687. „Dap bc6 Surften
unfern gn. £rn. fnd> gefunbt feinä leib* forgli* ftee." £bfg.
». 1514. p. 320. „2öa* ii)r Jperjog Subrclg gegeben Ijdtte bei; feinem
©efunb." „Daß fte niert tvl(Ten, in roa* ©efunb ibj Jperr fe»."
Ar. 2l)bl. III. 191. 238 ad 1147. „6inen ©efunt verroureiben "
bat geben »envirfen. 6d)n)abcnfptegel. „Der ©efunt be* licfcamen."
9?otf. 167. 35'1. „3?i be* Innige» ©efunte," per salutem regis.
Diut. III. 102. „derlei* uns ben eroigen ©efunt be* leib*
unb bei mutg." Cgm. 156. f. 21s. Der Ungefunb (U'gfund),
Äranfbcirgftoff; bie 9?adbgcbnrt; unreife ©eburt, abortus. Si bet
o~n U'gfund gbett, fte Ijat eine 5el)lgebutt getban. „6tepl>an*
J?a.-öfraro bie Ht ein Ungefunb tragen, unb bcrftalben heftig
franE geivefen." 3nd)enl)üfer 9)?irafel ». 1605:
fu n ber, fonber / 1) (ä. 6p.) adv. abgefonbert, seorsum, sepa-
ratim, (ct. (2p. funtar, Dtf. I. 20. 58, III. 1. 5 ic.) „3n @e*
main ober fonber." iM. ». 1616. f. 406. „Cr faj f unter,
f unter ftne brubere." Diut. III. 107. 2) (d. 6p.) befonber*,
vorjügltcfc, adv. 5) (d. 6p.) (ütonjunctlen: fonbern (d. 6p. mntar,
Dtf. I. 20. 58, V. 4. 55, gl. i. 705, f Utltir, Diut. III. 156. 158).
2.ÜI- 0. 1616. f. 315. 457. „fu nber, 'verum, sed." Voc. ». 1618.
4) (d. 6p.) adj. befonber, peculiariä, specialis. „So ber Dlcb=
fraljl mit fonberen 6perr = ober 5>rcd?jengen gcfd)el)en todre."
Carolina p. „JJnjeen gollnet follen eine gemeine Prüften unb baju
ieber einen fonbern 6d)tüffel hai-eü, ba$ förer einer opne bem
anbern bie £rul;en nld>t auffrfjlicjjeu möge." Ar. Sljbl. V. 172 ad 1 166.
„Daran bejveifVt tf)t un* fonbern banrncljnügen ©etilen." ibid.
242 ad 1467. „«Ken unferö ©ofjl)au* funber 9?ottutft tsegen."
Urf. ». 1187. (2rbvu ba^ funtar bep Otfr. IV. 15. 98, V. i. 20.
23. 505 neigt (fö jum Adj. befunter, 1) adv. abgefonbert,
befonberö, seorsum. Tuo's bfnndo'. Si lignt Mundo'. 2) be^
fonbern, »orjugli^, adv. 5) (d. 6p.) Conj. fonbern. „£>p (lim ifc
nit Jörnen von meinen wegen, b efunb er oou eroen rocgeu." „9t tt
268 ©unb
aüiin je f!rd<en, befunber au* ju tlfdj." 2Bftr. 53tr. v. 60. 63.
„Tdt beeret bic Sftafen, fo anbre welb an in b«ben, befunbet
verhol ble bu an bir &a|r." 23ud> b. 2B. t>. 1485. 72. cf. Cgm. 350. f. 2a.
4) adj. wie b*b. befonber. 9i.2t.: „£lm ein 53funber$ ma*en,
traetare aliquem peculiariter, singulariter." „(2r fyab bit eitl
fcfunberS gmadjt, te illi unum eximium fuiase." Voc.», 1618.
greift ironifcb: 2Bart, bir wirb man toat ober ein 23efun=
fcerS macben! befunbem, befunbem, verb., befonberö
rbun, abfonbem. ,,9(ld)tg bawn befunbert nod) aufgenommen."
MB. XXV. 85. Cgm. 544. f. 41. „£l)dte|t biet) »on gemeiner £anb=
febaft in bem unb anbern nldjt befonbern." Är.£bbl.IX.496adi501.
titM» : Wart, dir wird ma's bfünno'n! Ironlfcb: btt wirb man be=
fonbertf aufwarten. fttnberbar, adv. , „an elm funbern Ott,
seorsum." Voc. t>. 1618. „^ad) lr altere fi fd^en, funterfc dt
ajjen," Stur. III. iu7; particulariter, befonberg, twrjüglfd?. 9Son
Stilen gefallt mir fonberbar ber ba. — Adj. abgefonbert, parti-
cularis, eigen, „©onberbaren jKaud) r)?ltcn. . ^ur 93erbütung
gemalner unb bei bcfmarf6l)ctrn fonberbar er ©efabr... gubaa);
ober fonberbare ©runb." £.9?. ». 1616. V. 19. 298. 304. 306.
„fttnberlid), fonberlld), adj., peculiaris." Voc. v. 1618. Sin
fu über lieber, «juidam (ein gewljTcr). Voc. Selber. fnnber=
Heb, adv., befonbertf. , /funberlid) trag" k. Voc. ». 1618.
jjejjji fafl nur mebr lu ber Verneinung übilcb. fnnberfled),
f 0 n b er fle d)/ (a. @p.) mit einer anfletfenben ober unheilbaren
Äranfbcit, namentlich ber üepra, behaftet, unb ju felne^gtclcben In
abgefonberte Jpdufcr »erwlefen. 3n Oiubolfö ». Jj?obcn=®m3 Oieimcbron.
(Cgm. 578. fol. 106, lc\) ©ebuße p- 40) wirb (In 33ejUg auf Numeri
cap. V. sßerS 2) gefagt:
„^lu* blc5 flot funbern twn ber fdjar
ble nilftlfud)tlgen gar,
alö nod) ber an blfc frlfl
ber fit wol bebalten ifr,
baj man von ben gefanbeu
\i funbert je allen Ounben."
gur ble $9?ündmer ©unberfieeben gab ctf eine folebe 2lnftalt
auf bem ® a jtag unb je ©wdbingen (Urf. v. 1425), weltfcc
jeJjt unter bun tarnen Seprofenbdufer befannter finb. 9iod) ju €nbe
bei iSten ^abrb. fab man in ^?und)cn an ben Qnatcmbern bie <Bnn-
bcn'tecben In fdjroaricn Mänteln unb fpißeu .£>üten iHtmofen fam-
meln, labern ftc mit einem boljernen Äldppercbcn flapperten unb In
ftugeubem "Hon Ibren gewöhnlichen ©prud) fagten: Gebts, gebts!
weilts lebts! wennts nimnia' lebts, ltünnls nimma' gebm — gebts,
gebts, weilts lebts. 3n bem 93üd)leln über bie Wfrafel bei Q3ogen-
berge^ ». 1679 Ijei^t eö @. 33: „2)ie ©nnberfletbcn baben in
btefem ©otWftauö il)t Junft nnb 93ruebcrfcbaft, In welcber alle, fo
6unb 269
in gänj 23aprn fepub, cfuücrteibet; baöero gewlffe ang offen vfet
Ö?ent-2lmbtern in Ootava Corporis Christi auf bem 9?ogenbcra mit
ibren Rannen unb (Stangen bep ber «proccffion erfdjelnen muffen."
3n Nürnberg nennt man ©onberflecben ble alten, gebred>ltd?en
Seute, ble In ben der ©lecöföbeln vor ber ©rabt aufgenommen
ft'nb, well blefe urfprünglld) für .JlnfJfdfjtge geftlftet waren. ,,©l Ift
lalber funberHe*, ft l(t laiber malaß worben." Cgm. 270. f. I6ia.
®unber-, In altera ^ufammenfef^ungen bem 9forber-, rufe 0\i ex-
tern 2Befter = entaegenffebenb, aber, wie biete, ber gemeinen
©pradje fremb geworben, nnb in dltern tarnen, wo ei ffcb erbalten
nat, gewo&nlld? alä Sunno" genommen, womit et? bitrcb ble 'Jim'
fpracbe (SunV, Sunnoc), unb jum Zfjtit bureb ben Sinn jufammen=
trifft. ©unber balb (Sunnoch;'( [') , fubrcdrtä (f u n b a r - 1) a l b a
pars australis, gl. a. 392, i. 882), f. ©unncnbalb. Der
©unberwtnb (SunnDwind), ©übrolnb (fnnbar- nnlnt africus,
gl. a. ti5, Eurus o. 114)/ f. ©unnenwinb. £ntt^amcn: ©un-
ber =9?eut, ©unber - £{[cplng, ©unber - 2ölecb6 (neben
9?orberwte<6fl) In JpajU ©tetlft. I. 216. 217, III. 180. 187.
©unber = 2öeicb$, Meichelb. II. Fr. II. II. .130. 95on ben jwep
©etwaigen beä eljm. .filoflerö Dlctram^jell bcljjt ble fübllcbe Sunnohof,
ble norbllrte NoMa'hof. unb fo wirb Sunnoliam im 2.®. 2tfolfrat£=
häufen In altern Urfimben ait ©unber baim 3« fndjen fcpn. SKudj
ble ©unber^Sld), ein ^lufjdien mblid? von 3nöolflabt, wellanb ein
9lrtn ber Donau, ja vlelleldtt Ihr Jpauptrlnnfal, üfeet lvefdjei« bie wol
ebenfalls aug @unber=brugf entjtanbene Sunnabrugg (fcbrifflld)
©onnenbrutfe) fu&rt, wirb wol von blefem ©unbcrr, unb
fdnverlldj von ©unber (separaten) ober ©unbem (sepafrare)
ben tarnen tyaben- J?erjog .Oehutcb ton Sanbeljut übernahm ,,be»
3ngel|latt bep ber © u n b er br ücf en" ben gefangenen Jperjog
gubwig ben ©ebarteten. vjiveut. £br. 5241». „©tift nnb Sapellen
unferei Ferren leldmamb („ju llnferm Jjjerrn") gelegen iu bem
prugg--werb (affo 3«fel nwlfcbew Donauarmcu nnb bereu Brüden)
jwifdjen unfer ftatt jw 3noWaft nadjeut bep ber ©unberprugg
ber groffen £unaw bofelfrtf." llrf. v. 1376. 9)?ebcrcrö ;tngoi|l:.
14. 43. (55. Dlefe ©unberbrugf fuljrt In unb anf ben alten
von ber Donau bU In bie 'illpen reidjenben ©unberg an, ja wel-
chen ble blftor. Belege (sec. IX. — XIII.) gefammclt fteben in ^.'.11=
baufeuö 9?ad)trag jur Urgefcf lebte ber 95. ©. 293. 305. Der 9iame,
vlellefcbt ur'prünglld) ein Qollcctivgegenfafj jum ^orbgau, w. m. f.,
fommt, jebodj, wie ei fcfcelnt, gerate wie biefer, mit clngefcfcrdnf=
terer 5£ebeutung, nod) fpdter vor, j. 18. MB. VI. 348 ad 1358.
„Die Jperjogen In obern 23a«ren babent jn leben (vom Mv\1ct
£cgernfee) ben wfltpan In bem ©unbergau." 3" einer Wündjner
^lopleutorb. (Cgm. 544. f. 48) b\ei$t ei: ,,©ir verbveten aurij allen
unfern purgern, ble gen ©unbergd varen, bat bbalnec mer fauff
270 (Sanf ©anö
bann VI fjol&er »nb bie fecvab füren »nb fp bin geben, »nb bann
aber VI bolfter. . Sßer unier ben flofileioten gen ©unbergd (blä
9)?itten»»alb) get, ber fol nur ainen gefeilen baben, ber bat f)ant=
roereb felbö mit ber ijanb nsurden fan, unb ber fol »on ber frat
fein.... 2Ber fpelten ober pom in bie flat tret, ber fp nldjt »on
©unberga gefürt l)at, ber geit bem ridjter. .♦ 2Bie ber fcobem
oben in bem ©unberga mitt angeflagen, alfo fol man in öle
taufen. ." cf. ©utner in ben l)fft. Olbbanbl. b. Slfab. 1S13. IL 95. 492.
Die a. ©p. bat in ber ;3ufammenfefcung aufier fnnbar aud) fun=
bront unb tat einfachere fnnb (»rgl. ben elfafj. ©unbgau).
©onft bebeutet: ib,r funbar nad? ©üben, fuuban von ©üben.
9iur bep Dtotf. p. 26ia ftnbe i$ bat unbeflelbcte Substant. („je
funbe"). £>at agf. fub (engl, foutp), fo wie bat itU Neutr.
fubr neben funnr, obfebon alle felbft rool au$ funb, ftrabar
entfteilt, finb bie SScranlaffung unfern neuen ©üb, franj. sud.
fanft (0.2. faft, Taft), i»ie btib. cf. famft. fanfter (Compar.),
a) wie &cbb. b) leistet, roobter. „©»Hfl bld? fanfter (lieber,
el)er) tn ben Ringer beipen, al$ einen ärgerlichen ©ebanfen fdjopfen."
91. «ueberg f. SB. IV. 67. „£f>et in ber Überfluß arter 9?otburft
fanfter benn ber ©türm." ä». (Sör. 63. fdnftig (ffffti'),
adj. unb adv., facb^, gemad?, tangfam. Sicbtfenftefeit 03?t.
»er&tolt 422), ©ellnbigfeit, 9la*ft*t.
©a« ®efang (Gfang)* plur. ®efdng unb ©efdnger (Gfango'),
n>ie bebb. ber ©efang. (3n ber a ©p. ift felbft ba$ einfädle fang
ein Keutr. <£a£ «lufg efang, 3lbgefang finb* meifterfmgerffebe
Äunjtau^brüde. 2lltb. SHufenm I. 93. OBagenfeU 9tärnb. 521). Da«
@e fang lein (Gfangl), vieb überhaupt, »orjüglicb aber ein fürjereä
ber 2irt, bk man aud? ©tücUetn, ©djnitterb, üpflein unb
brgl. nennt. £>er ©dnger, aut ber 93üd)erfprad)e in einigen fallen
für bat »olKmdjjigere «Singer gebraudjt (a. @p. fangari). ©leb
fingen.
fdngeln (fangin), OSaur U.2.) 2if)ren lefen. Si hat iar fcho" zwe"
Metz-n docfänglt. ©er ©dngchbüfcbel, Oiprenbüfcbel aifo ju=
fammengelefen- I \>if \m\t fclicT 'on vierfn Sänglbüfchl fiorti'.
3m ©d?ottifd3cn ift nacb 3amiefon „a finglc a banbful of glcaneb
com" (!'d>i»erlicb »om lat. s'mgulus). 2>iefe« 2?etb ift augenfebein--
lid) abgeleitet au« bem altern Subst. fem. ©ange manipulus,
gl. o. 514 ^gelLma." „fangen (manipulum) jjrimitiarum."
gl. bibl. v. n im. „■»Bulle Brufen unb ©angeu," nbrf. ©ratet«
SJragur 2. *&. 24. 27, tootnad) ©ange ein «öüfd>cl, nidjt blo« »on
yiDren, fontcfit aud? ron aMumcn unb beftlelten .ftirfd^en, @rb--
becren :c. fe»n fann. jn ben Oieimen ». 1562 wirb fogar, »er=
mntb, lid) in 93ejug auf bat b(blffd;e Oioften unb «Walen foldjer üibren
@an# (§et\$ (Sing 111
(Levit. 2. 14), H$ Polenta ber ©teile Reg. I. 25. IS, bmti) gribn
fanden, ba^ ». Reg. II. n. 28 burd) roaifeen fangen gegeben,
„fangen tostae spicae." Gemma geinm. 49; 9toc& Sutfter brauefet
btö 2Bort, 9Jlofe$ III. 2. 14 ; 25. 14, Jof. 5. 11/ OiutD 2. 14.
Die ©angen, ©dnglefn (<!' Sängl, d- Sängl, „Züngel"), plur.
junge, no# Heine gingen genufTer Sitten, ®rüt)e. „Der gemain
9J?an, fo fattt %if.tet ift, mag bie $ruet unb ©an gl ber SBdrbl
nit rool unber efnanber erfennen." S.D. p. 1555. f. 148. ...„mag
bie ©angl ber Farben nid>t erfennen." Ar. Sbbl. VIII. 400.
„@angl= färben unb bebemlfcbe ©angel follen bepm ©d>er?
ten in ber Donau nfebt gefangen werben." S.OT. p. 1616. f. 643.
Ar. Stybl. XIII. 14 j. @runbel = ©dngl follen »er ©t. 3oi)««n^tag
ju ©unbenben nie gefangen werben. 2.0- v. 155:;. f. 50. „?Ditt
JHencfl)eu:©angen unb anberer flainer 2*rut bie Jotcllcn fpeifen.
Die Ol encr en fangen für bie ©du fdnttten." 9)?etd)elb. @br.
Bened. II. 215 — 215. cf. ffiftr. <Scfd>r. be$ QSürmfeetf 152. 136.
„©engten fundulus, piscicnlus." Voc. p. 161S.
fdugerlicb OTtürnb., (Srtangeu) , fdueilid), j. 33. ton Wild), ©leb.
aud> jängerlicb.
f engen, roie bdb. befengen etroatf, ti fengen, anbrennen (a. ©p.
bifengan, praet. blfancta), ft'd» befengen, fidj bie Jpaarc
perbrennen. 23*p Jj>eppe fagt ber »poljlrebcnbe Saget J „Die «Böget
baben fictj p er f enget/' permaufet. „9)?erobebtuber, lucldje 55urfd)
man juoor ©dufenger unb 3mmenfd)nelber gc&etjjen." Simpliciss.
P. 1669. p. 431.
Die ©engfen, ft'eb ©egen unb ©egenfen.
fing, fing! i'oefruf an junge Jpübncr. Datf ©in gel ein (Singo-I,
Singa], Singai), ,Süd)e(cben, fo lange ei nod) mit ber 3$rutl)enne
lauft. 3d> fann mid) bier etneg flüdtigen ^ufammenbenfen^ bie\ei
2Öorteg mit ©ange junget Jlfdjgen, unb ©ange Sibrenbüfcbel
(alle mit ber begriff einer ©ammlung) unter bat gotbifdje fingan
(„flggpan"), legere, niebt erroebren. SSrgl. ©rimm II. 36.
fingen (Condit. 3$ fang, fang unb ilngot, Partie, gefungen),
a) soie t)dnb. (a. ©p. fingen, praet. ind. id) fang, iPir fungen,
conj. {* funge). 2ßic bie Sitten fungen, fo jipitfcljern tlc
Jungen (d. ©p. 23.). Der Vogl fingt i' mewi Holz, bajU IjabC
id) Jpoffnung. „Daf? fj d)om bie meffe geftant ein fitriu mit, fo
ft'fcen fi allen tag, bat ft ainen plenben ober amen (eirer ain lugen^
lfd)g mer fagen ober fingen borent." Cgm. 631. f. 108. „3*
bab lieber gebort funtlfd) unb cptcl bing, aU (nemtid)) fingen
unb fagen, bann gottll* bing/7 »cUftformel Cgm. 638. f. 69.
„Unb peteten alle bie jungen, bie «e gefagten ober gefungen,
bie getoenbten nimer mein dag." Cgm. 714. f. 1 18. „SSon ber
menfcfcwerbung fingt unb fagt man: Levate capita vestra."
Cgm. 749. f. 1. lim ben Jpuet fingen ober blo£ J>uctfingen,
272 ©ittg
2lrt (Spiel, roobep ei barauf anfotnmt, in Keimen, bte au$ bem
©tegrelf gemalt tmb gefungen roctbeo, ein £bema ju berü&ren,
auf beffen (grratbung ein $ut alt tyteli ausgefegt ift. (p. Aropf
in 33u4ner$ ^cuen «Beoträgcn ». 1852. I. 33. @. 253). ©4 leget
fingen, f. ©ramm. ©. 526 unb ©4 lege!, fingen, b) (ä. ©p.)
namentli4: bzi epangelium, bie WejTe fingen, feierlichen <§>ottc4'
btenft galten, im ©egenfafc ber ililtea go?cffe. „2Ban bai ©ingen
gemainlli* verflogen ift," jur jMt eineg fir4.il4.en ^nterblctä.
Cgm. 258i f. 151. „Qluf bem ntigften @r4tag nad> bem ©ontag
fo man finget: Domino ne lon«e.." b. b. na.fr bem '»paltnfontag.
lltf. p. 1585. „Unb waren au4 barumb fönten In offen p<m unb
in unfern lanb roarb ber @of?bfenft unb bai ©ingen perpoten."
\ifichelb. Chr. B. II. p. 117 ad 1451. „$<*$ SSerfünben fott bur4
ben ßronboten gefdjeöe« an brepen ©onntagen unter ©ingen por
ber ÄrrÄmantag in ber <pfarre." Ar. 2&bl. XII. 88 ad 1487. „Qlm
Jrewtag »ullen bie ftif4er nit Jpaingarten fyaben, iii man gefingt."
©4eircr 2)ienftorb. p. 170ö. 25ie ©Ingjeit (Sin'zeit, .fjrtflm.),
bie 5eit bei fe»erli4en, pfarrli4en ©ottceblenfieS. Unta* da' Sin'-
zeit gäma~ (roä&renb bei ©ottegbienfieS bat JpauS l)üten). 2>ie
9)?un4ner Sluanftfner fceurfunben 1447 (MB. XVIII. 450) eine Stif-
tung, termcg roelcber fic „iärü4 an bei t). 3oban @o. Sag je
rrtntfen geben fulen ©t. 3o&an*n>ein allen ben menfeben, bie untb
f ingjeit ir got^bamö l)aim'u4cnt unb au6 anbaut bei pon in
begerent." „Wer fo b,abea bie Ferren pon (*Korba4) auf ber spfarr
ju (ffiaal) bie gerc4tigf&ait, bat? ain peber pfatrer bafelbfc am
pfingftag in ber Äirn)o4en, ben man nennt ben 9lnb(e^tag, jum
fruemat na4 ber ©ingjeit ben Ferren p. öt-, au4 jren S?a\xi-
fraroen u. bat Wal geben fallen." 9iorba4er @&ebaft. Cbm. 2)57.
„^rueftuefen an bem feittag por fingen^ jett" ati ©üitbr. Cgm.
652. f. 57. „Unter ©ingcnöjeft foll niemanb im 5Birtb£t)au$
fepn." 2lmberg. ©r.SR. 32. anfingen einen, tbm ju Sbren,
ober um eine mllbe ©abe ju erbalten, ibm etroaö vorfingen. di
«er4iebt btc'c^ nodj bie unb ba auf bem Sanbe, befonberö in ber
2lbocntjeit, am beil. 3 fiönfgtag u. f. f., »po ärmere <perfonen ali
©inger, Slnfingcr ober binnen „in« ülnftngen" geben, b. b.
pur ben Jpaufern jisep- unb mcbrfllmmig geifhi4e lieber fingen,
befonberä aber bat 9?eujabr anfingen. ©4on bur4 ben 2lrt. 5.
bei 6. 23. ber &S. p. 1555 roirb verboten „bie leut anjeff ngen,"
weil ei gero&önll* „mit fol4er lei4tfertlgfait unb ungef4iclten groben
reimen unb gfättgen gf4i4t, ba<? mer ergernu£ unb gefpott, bann
©otteä cb,r bsrau§ eruolgt." 2>o4 werben pon btc'em Verbot „bie
jenen , fo erbar unergerli4nnbntemanbperleßll4e9)?at-
fiergfang fingen," au^genomsien. 3n ben Wünmner ^olicep=
perorbnungen wi bem 15t*" 3al)r&. (»Bftr. 95tr. VI. 154) beipt ei,
ba^ roeber „pb.cncfne4tt, meäucr, omrer, unberfaefl, paber, no4 ir
polcfO,
ttoltfb, nod) »ronboten , niempt uicfettf anwerbet» nocii anfingen
follen roeber je welnnadtfen noeb je fanb i«cob^tag-/y A°. 1392 gibt
Jperjog 2llbred)t ju Straubing an 2Beibnad)tcn ben ©cbulen ju 21 n=
fingen XII dn., in baö ©pital bett 31 n fingern codn. , ben gc-
mainen grau lein ju anfingen 12 dn. ^re»b. «Samml. IT.
107. 132. »Eon biefem Öebraud? Hftejj (naö) Spiet; ard>. Slri^SI. II. 90)
aud} ber 2lb»cnt bie ©tngjcit (orgt. oben). 3» ©cbottlanb betsi:
ber 9?euial)rabenb fingin = een. ©eöerjb. 5R.9tJ: Otiten anfingen
um, wegen, von ctiua», ibn barum aufpreeben, erfuefeett; ihn bar=
übet fpreeben. $cpm SEaty Jingt ao~ Kuo" den andvj* £, fingt
2iebd)en auf ibn, bie biefer geborig ju etwiebern bat, wenn er nidt
abgefungen, jur SBeluftigung ber Jporenben mit ©pottliebcben
überbduft werben will, ßbiemgau. bc fingen einen 2lltar,
(d. ©p.) 9)?etTe barauf balten. MB; Y\ - 169 ad 1357. McicheJfc.
H. Fr. II. II. 171. befingen einen 'QSerftotbeBen ober bie
SSeftngnujj balten für einen SSerftorbenen , nemltd) a) bie
£)bfeguierung praesente cädavtero („ob Arbeit, ob ©rab,"
©eibamer I. 20s) unb 93eftattung jut tfrbc unter €boralpfalme«/
b) bie Begebung betf @rabe£ ober ütrauergerüjtetf unter*, Slfeffagung
bei Liln-ra nad? »ollcnbetem ©ottcßbicnir. ,,33efingnujj b alten,
justa cxequiarum faecre." \ oc. ». 1618. 2>urcJj bie £anb = Unb
?polic.:Orb. 33ud) 3. ZU. 9. 2Jrt. 7 fft beftimmt, wie viel bem Pfarrer
unb bem ©efellprieftcr für bie öefingnup, bann für „ben
©fbenten" unb für ,,kcn 1)rc»ffigfrcn" gegeben werben uiü'Te. „*2t=
lieb bitten bie bre» tag befingfnuj; auf cinaneer, wie aud) be»
un6 ijl ber gebraueb inn befingfnujj ber Sifdjoue, ctlidj fiben tag
«neinanber, etlid) befingt man neun tag aneinanber, wie bn$ ge-
fd)i<bt bem *8abft unb ben tiarbinalen" ic. Dr. (Jet <l)rebtgt am aller
©eelentag 1555. 2>er@inger, bie Si ng crinn, 3lnffnger,
9D?aifterfinger, ©djlegelfingcr, 2>orftnger tc. ©ingetiu,
9iame einer (lanonc ;>°. 1552. ©olff. 7n4. 2krfd)lebnc Äunfcaut"-
brüde ber alten iWaifterfingcr, 3. $8. : §repfingen, .öaupt-
ftngen, -ftrausfingen, überfingen, verfingen :c, fteb in
ößageufelW Korimbewga, 3. örimm über SÄeijtergefawg;
©ingolb, alter Wann^namc. 2>al)er (naep 2:1). h ©. öl) ©ingolb^ing
(Singlding), 9tame eine* 2ßcllert' bep (Jrbing, belannt bureb einen
am 5t«n ©onntag im Sluguft gebaltenen iGiebmarft unb 5>eu txxi(v>
ftattbabenben ^irntetanj, welcher gew3btuid> blo6 ber ©ingclblnger
genannt wirb.
fenfen, wie bd)b. 2>er ©enr^baum, SBalfen, guer über einen gtujj
elngefentt, um t>&$ 20afl"cr jum SlblajTen in einen 9(ebenrinnfal ober
ÜÄüblbad) aufjufrauen. «Brgl. ©Ölbaum. Der © e n f e l für
Giemen/ i|t in 31.58. unerbött. <£& frebt aber febon in einem Voc.
p. 1419: ein fenfl ober bofneitl, liga.
iPOimeU«'* SBaiiftifrfjfö gBortevfcuO). III. Ztf, ©
274 ©in! ©anf ©unft @ant
flufen (Pract. cond. ld> fünf unb f i n f et), wie l)<t>b. Sie ©inten,
©Inf, ©unf, Vertiefung In einer ^läc&e, befonberö fm £errän.
Sie &4»f>; ©anft (S.r/t), Senfe. „Sani falx." Voc. p. 1419.
„SKlt jroaln ©aenfen." a.l 13321 2Bftr. 23tr. VII. 80. Vrgl.
©egenfen. 25er ©änftmautel (^pf. Ms.), f. ©ambätag^g)?. p.249.
fünft, fünft, fünften, fünften, a) wie bdjb. fonft. h) (tf. ©p.) fo.
Siltr^tting. £>lftorie III. 1S4. „©unft fint alle funn von bifem
Kämmen." Sancelot vom fe. „90? an fol iveber fünft nod) fo nlcfct
fpreäen, benn alfo: 3d? taujfe bld)" JC. Cgm. 632. f. 77|. „ffillbu
fünft", fo roil id) fo," fagt bie janflfd>e JraHjum ?0?anne. Cgm. 757.
f. s. ©. fufr.
©ant, ©anb, vor jpelligennamen in ber a. ©p. tvaö in ber iefifgen
ba$ niebt leldjt of)ne fein c ober f ausgefprodjene ©anet. Q6 fdjeint
in jener fogar, tute nie in ber jefclgcn, mit aii Subst. gegolten ju
baben. „Von bem ^eiligen ©annb Äaifer Jpelnrid)." MB. XXV. 40.
,,.£ere {tat» 3an Q5aptifte, Ijelid) fant." niebcrl. ©ebetb. Cgm. 135.
f. 38. 3ie») .ftllian: fanten cnbc fant innen, saneti et sanetae.
3a fefcon bcv> Öffr. II. 4. ~u mod)te id) in „rbo ni uuarb imo
(diabolo) tber fanb (seil. Christus)" biefetf Subst. finben, roo man
bann veu lera fdiehibar fo «aöc liegenden lateinifdjen sanetus gar
auf 3bentträt untere Lottes mit bem fdnveb. fanb, tcl. fann = r,
agf. fett; (verus) verfallen fbnnte, rooju e,l. i. 859 batf Verb fanbon
(testari) vorfommt. Sie Segrijfe testari, sancire, sanetus, certus.
verus liegen ftd) ual)e genug. Vrgl. ballig MI. £b. 169. 5luö
©ant «Karlen d>irri;en (MB. X\ i. ni. 142 ad 1205) Ift burd)
3ufammenjicbung ©amaricnf'trdjen (Jpunb ©t.9B. I. 250. 256),
©amareuifird) (&iucf), unb enblld), mit gdnjlidjem SWieverfreften
ber erften 93eftanbtbeiie, ©emer öftreren geworben, di l)at ftd)
l)lnn>leber man&mal b(o$ fca» t von fant ober fanet bem mit einem
Vocal begtrtnenben heiligen: tarnen, alä wäre ei ein SBeftanbtbeil
beffelben, angehängt (vrgl. ©ramm. 545. 610. 636). Tanna~bnnm
ft. @t. ainnen^vunn. ,,-Jln fant Durban* tag." 3IB. XXIII.
159 ad 1515. Uf ©anb Dp llgew O l g c m, (rglblen)tag, 31 H. XX. 14
(fo beißt In $afel blc Vorftabt © t. 21 1 b a n fd>led?tbln bie TalbcT-
vorfiadt). (Tinii einem feinem ©cfül)lc erlaubt bie fpanlfdje ©pradje,
um äbnltdjc Verunreinigungen ju vermelöen, bie fonft vor Jpelligeiv
9iameu üblidje Verfürjung fan vor bax mit to ober do aufangenben
Tomas, Domingo, Toribio nid)t — unb fagt fcler aUbbrÜcflld} lanto
Tomas, lanto Domingo, fanto Toribio).
fant flatt famt, ro. m. f. ©ebon In ber ä. ©p. fant mit (mecum).
SSaltber 5o';''. „©In gotljelt blu ift fant unb le mer ungefdjeiben."
2Blgaiot$ 8197. „2Ber(lu fant jivelf in barnafd) flarcf. 2)o rltenf
i)ln fantroanber"(ber vater mltbent fun). Sreebener Cod.N°. 103.
©ant @ent (&'mt ©ainj @ap 275
©antrüget, f. © a m = t r ü g c I , unb £ t e g e l I. £b. ©. 486.
?©el)6rt baju (auä bem Oienncr 4915. 4927). „©antrotfe ift
ber {auf genant/ ber immer roaere billlcb unerfant aßen crijten.
...©antracfe, gefud), otirfauf." (cf. 5215 „furfauf, faljung unb
gefud)"). ©anterling, f. ©auterling, unb prgt. jjenterlfng.
Der ©antbrlef (Mit. XXV. 215), ©enbbrief, f. fenben.
3n einer llrf. v. Hol bcp pirnglbl (tyrobfrep Jpainfpad) p. 4f>5) nrirb
aufgeführt a\ä Vermittler ober Stafbinger: (grbarb ber SKauäbafmer
ju 9)?auöl)atm, b. $. ©ant 9t i d> t er su Äitd)berg.
Santi, Santl, @br»lantl)u$ OXaufname).
2)ie ©ent (gl. o. synodus, fenctl) idem a. 678, feneb idem a. 534,
fenet senatus a. 816) Ift jtpar in bapr. Urfunben mir nidjt Por=
gefommen. 3nbeffen b«t Jpübnerö Voc. », 1415 ©entgefell
collega.
fint, feint, («. ©p.) fpdterbln, postea (fcfyottffd) fenb). „©int
bem mal, feint bem mal, feit bem mal, ex quo." Voc.p.ms..
feinb lanl bat (quando quidem, ftntemalen i>&$). ME. XXV. 210.
finter, (Jranfcn) fpdter, feitber, feit. 2)iefe$ fint, nidjt unge=
tvobnlfd) in ©Triften betf XIV., XIII. 3abrb., ift ei jebod) in frübern.
Ob bie agf. formen ftö, fitbor, fibban ur.b bfe W. ftb, fibar,
fiban nad) fonfiiger Siegel auf ein frübercä finb äutücfjufübrcn,
wirb feljr jroeifelbaft bureb baä gotb. adj. n. ober adv. feit Du sero,
jn roeldjem bat ueuere feit, feiber (ip. m. f.) unb, obglefa) weniger,
ia$ für ben b. IDialeft auffallenbe fit, fiber (ip. m. f.) ftimmt.
2>le „©intflut," (d. @p. unb fd?ou 9<otfer 101. 25) ipa3 ©in flu t,
n). m. f., b. I). diluvium, unb bie ndcfe|Te Quelle bei jcfjigen @ünb=
flttt, ©Ünbflup. Cgm. 269. ibl. 23a, Cgm. 520. f. 10 babent bie
fintflu^. Cgm. 509 fintfluebt.
fd in je In (feo>/ln), langfam unb babe» unperftdnblid? fpreeben, f. fain,
£Kei()e: ©ap, fep, ic.
fappen, a) mit einem getviffei: ?aut in ©d?muf; btrumgreif'en, l)tt-
umtreten, fd?n>erfdllig geben; fdjcrjbaft ober perdcbtlid): geben über=
ftaupt. „3m ÄOtb umbfappen, lapsare per lutum." Voc.p. 1618.
„?«fit ben jungen im fot ber fappen."
„3ur ?eit bie ©cbergen in erfdmappen,
Darnad) mit im gen loa) efnfappen."
„@p lieber la& mieb beimbin fappen," £. ©a<M. b) erbafa)en,
ergreifen. „S&U bat er (ber $ud)$) fie (bie Odnfe) gancj Pol n>a»
fappen." 9J?id?. Steint. Cgm. 291. f. 35. „£)en fcbilt tbet 3lfung
ju im fappen." cf. foppen, fapfen, faipfen.
Sie Säppi (u-), 2>im. Ui Sappal (-u), (0.2.) ©pi^baefe an einem
langen ©ttele, mit weiter ber £rlft = ober 5lo£bolJ=2lrbelter in bie
© 2
276 (§äp @ep ©tp @op ©up
aj!6cf< eingreift, bie er im OüajTer fortfcfeaffen will. Tb ir&drt ift im
9tcugr. ein ©rabf&ett, la zappa ftaf. eine Jpaue, au* ©cfcaufel.
Sappra, Sapprdmeat, Sappramaudi ! verfapptc formen für ba$ 93e-
tbeurung&port ©acramcnt.
Der Sepp, bct Seppen, 3ofep&, Dim. ber unb ble Seppal, ber, He
unb bat Seppa-1, 3ofepI) unb 3ofept)a. cf. Seff. Die alte ®p.
fagte »pol 30 f e p b, aber in cas. obliq. 3ofebe$, Sofebe,
Sofeben. Xat., Diur. III. 95 :c.
Die©ipp, ©ippt, ©ippfdjaft, ©ipptfdjaft, ®effptf*aft,
SBerrpaubtfdiaft im tveitejren ©inn (ä. ©p. flppe, a. ©p. fibba,
fibbfa, junadjft Srcunbfdjaft, grtebe, Zeit-: far in fibbu, vade in
pace, übba ]\ iu, pax vobis). ,,9?ad) fipp pnb fclnt." MB.II.16S.
einem mit fipp unb frcunbfdjaft getpont fein, lf>m per;
roanbt fenn. 2Bflr. 93fr. II. 109. „@tpp = ober ©cötpagcrfcbaff,
aftinitas." Voc. p. 1735. @ e f i p t f d> a f t. \ oc. p. 1618. Die
©ippt. Cgm. 151. f. 1. \!.D?. P. 1568. f. 151 (i*l. flft). „Die
reid>freit pon beinern <9c flppe" falfo bat ©effppe). Cgm. 31 2. f. 44.
gefippt, adj., pcrtpanbt. „Affines, ©djipdgeren ober ©efippte."
Vor. p. 1755. 1618. 3n ber d. unb a. ©p. galt bat einfache fibe,
fippe, fibbl, fipbi alt Adi., pon welcfcem ipol erft bat Subst.
abgeleitet. „üDie fibe imo bai null wäre." Dtut. III. 72. (cf. frf>ot=
tifd) ftb cognatus). ©tpper adfmis a. 64, consanguineus a. 72.
9)?it fippemo buorc, infeestu. MM. 94. @fn unfippfu magt.
3tP. 6576. cf. 2 7« »1 - UU fipbi uulp, subintroduetam mulierem,
i. 578. 55?ln nabfippa, proxhna mca. 9tOtf. 47. 10. ©iflbbo,
©efibbO, subst., consanguineus, u. 22, £)tf. V. 20. 89, itU fifi.
Die©ippjaf/ ©iptjat, ©ippfal, Qiufjäbluna ber Q3rnoanbtfd>aft
ober iljrer ©lieber, ®enealO;jle. „Deu erfre $fppe l)eft ftdj an b:n
acfcfeln an, baj ft'nt gefipifrrelt, beu anber fippe i(t au fcem ellenpogen,
bj} fint geftotftreftffnb" :c, f. I. £f). p. 84.615. 2.9?. p. 1553. f. 51. 55,
p. 1588. f. 151, p. 1616. ZU. 12. ©rimm b. ffi.31. 467. „Igt feil bepber
(erben ipollctibcn) tyartcpcit ©ipfal redjtlid) gehört werben." £pr.
2.0. P. 16(15. f 87.
foppen, fcbleppenb etnbergeljeu. 6. fap pen.
Die Suppen (Stfppm), Dlm. bag ©üppleln (Süppl), a) tple l)d)b.
(ober pielmcl)r niebcrbeutfdj) ©uppe, (benn bem nfeberb- foppe,
engl, fop, fdjiveb. foppa, ital., fpan. , franj. soppa, sopa, soupe
roürte alt bocpbeutfd) gemäßer fepn blc ftonn ©auf, 'Suf ober
©upfe — f. faufeu unb fupfen — ivic benn bie a. ©p. in blefem
©inne nur fouf, fuf, fufili bietet. Do* f)at bereite bat Voc.
p. 1419 „brodium, ein fupp ober brüe ," bat P. 1429 „ipa, jpafs
ferfupp," bat P. 1145 „sorbicium, fuppen). SWinber geroöljnlltte
©uppen = 9iamcn pon ber 2Irt ber «Bereitung: 93renu=f., S8rutt=f.,
$arfel = f., £olj = f. (mit gefoefcten Milien), £rauf=f., 2ßa0er=f.,
Bunirf-f. k. „Slwer in ber wftea fmeefent ot p«$ ban ein geölte
©up 277
fuppen." Cgm. 632. i'. 57. f. £1). I. @. 571. „Aarptfen, forden,
ficdjt unb tuppen, bie ip id> lieber benn 6 1 fuppen." Cgm. 711.
b) rüiö bei) untf notbwenblgeä caput et prineipium jebc3 £D?al)le(t
wttb ©uppc für (warme) 9)?abljctt überhaupt genommen. ©prid)=
wörtlldjer Galembourg (ba .ftum fowobl Aümmel al<* fomm bc=
beutet): e" Suppm und brav Küm drauf, eine gute 9)?abljclt.
3« blefem ©inne &«t bet Sanbmann feine ^otgciu, «OT 1 1 1 a ß-
unb 9ca<pt fuppen, wovon aud) ble erftere nldjt immer eine blojjc
©uppe ift. 9?amentlid) wirb über ble Wl o r gen f upp en, ble im
•£aufe einer «ßraut unb bem be$ ^Bräutigame bevm abbolen berfelben
jur Stauung eingenommen wirb, fd)on bnrd) ein 9)?anbat ». 1587
geflagt, bat) ft$ bep itjr ble JPiocbjettgdfte alfo gütltd) tljun, „bajj fp
toller unb voller 2BeijJ wol erft umb citf ober jwelff Ul)r mit polbcrn
unb fdjrepen unb anber ungepür In ble Äftlrdje dornen, unb, wie
laiber au$ übermäßigem Struncr almalen befäfd)t, ble ft)ird)ctt un=
cforcu." £>er 9?ame 97?or g e nfupp en, 9ftorgenfüpplcin ijt
übrigen* aud) in ben ober» ©täuben erft in neuer $cit burd) ben
materiellem „ft r u c ft u er" »erbrangt. „Umb adjt Übt ift ble pdt
ein W orgenfuppl je nemen." ^rlnjcn = 3nftruct. p. 1584. Die
©unt«g-@uppcn ll-ü-, wat Im 0.?. ble nuwg^ocbjelf. f. 11.51b.
@. 269. 2)ic £utcn=fuppen, £obtcumat)l, iveldjetf nact) bem
®otte$bicnft für einen SSerftorbenen gehalten wirb. Jplc unb ba,
j. 23. im 2.®. 2öa(Terburg, hatten ble Hinterbliebenen nad) bem
Sttauergottedbienit aUe unb jebe, ble lt>m bcvgewofjnt, Im 2Blrt()tf-
baurf lü traetferen. ©uppflctfd). „pum Untern gcbüljrt ben
©knittern ein ©appflctfd) unb 9)?ü(ld)." @d)cirer Sienft-Crb.
v. lödü. f. 46. 2>atf ©uppen- fd)tiittlcln ober ifcrjniijleln,
SJrobpartifel, wie fic In ble ©uppc gefd)nlttcn wirb. ©uppen=
fd)ni^lcin: Jreunbfd)aft (©djwab.), weitläufige >ISerwanbtfd)aft.
2)er ©uppen^tanj, tu ben j?od)jeiten glcld) nad) bem Gintritt
intf 2Btttl)el)au$ unb vor bem auftragen ber ©appc libild) ift.
(H. 21*21. : einem bte ©uppen »et fallen, ober cllipt.: com i-
vo'fal/.-n, it)m ©djlimmetf bereiten, ba wo tri eben nid)t befergt.
£)ie ©uppen verfebütten, collectam gratiam effundere.
Voc. v. 1618. gllipt.: Der liät p bey mir yerfchiitt'.t, er l)öt
meine @unft »ctfdjerjt. I bi~ ä' net auf da' WaJTo'fuppm daher
g-i'chwummo~, id) bin nld«t gar fo f«i)t ju verad^ten. 58renn-
fu ppen=2cu j, 9)?enfd), ber fd)led)t, aber viel Ipr. ©uppeu-
£alli, pcräd)tlld)er, Eraftlefer «Dcenf*. fuppig, fuppi', fuppot,
adj., biinn wie ©uppe, 33ru!)c; fig. von 9)?enfd)cn »Ijnc Je fr ig feit,
fd)wäd?licb. Ge Suppigo'!
2)ie ©upplicatlon, QMttfcbttft, ©upplit". \or. v. 161S.
25er ©uppreffe, bet bep bem doUegiatftift fcittmontng fta tt bcö biutcit
3ncuratcanontcu$, ber feit 17 78 unerfefct (suppressus) ju bleiben
pflegt, in bet ©eelfotge unb Äfrdje au^belfenbe ©eijlU^c. J;^n. 81.
278 ©aipf ©upf ©at ©aut
f«ipfen, faipfcjen, »paä faffejCJt. Nafle Schuahh faapfcT.
Mosbod-n faapfazt.
Tapfen, fnpfeln, fupfejcn, fdjlütfen, sorbere, sorbillare.
„Wd; ba$, »nb fnpfe bfe arejnep." Cgm. 443. f. 104. ©ie&
faaffen, füfeln nnb ©appea.
jRetfye: @ar, fcr, :c.
©et ©ar (9cürnh Jpäl.), breitblättrfge* ©ra$, Ut auf fumpfügen
2Biefen rodelt. ffiermut&Ud) au6 ©aber, ro. m. f., jufammengejogen.
(©d?on gl. i. 751 liefet ©ara&i carice). „SBlnfcn, ÄannenEraut,
©afcr, ©djüf" :r. ©imon ©traf p- 489.
,®ar:brtam,populus,arbor," Voc.v.i6is;n>ol©taiber<©arrbaam,
©atbatiH', populus nigra L.
®er ©arroard), ©alrourd), „©albardj," ©alioürcfcer, ebmalä
eine 2lrt bcr Äaltfdjmiebe, bie, rote b(e <ptattcnfd>lat)et ober <piattner,
Zueile ber bamaiigen SRüftung »erfertigten, unb n>ol)t aud? mit blefet
in Abgang gekommen finb. „1392 bem Jperjog Sllbr. ja Straubing
für VI ipfb. ein ganger fauft »on bem ©arburcfcen ju Äclbeint."
greib. ©ammi. Ii- i4o. „Jjtetn betn Äatuj ©alburd) »mb panjtr,
bat er meinem gn. ftern gemad>t, Villi gib. r&. XXXlldn." föedjnung
». 1468. SBftr. SMr. V. 204. ©d>on a°. 1477 f>ortc in «JKündjen bie
jjunft ber ©aln>urd)en auf, für ft$ gu befielen, unb rourbe ben
^afnern nnb ^inngieücrn jugetftellt. vi ©utnertf ©ewerb* = $olfjep
»cn SÄundjen p. 481. 530. 544. ©alroürcfe fommt übrigen* nod> alt
Familienname vor. ©aro (gen. faruue*), gifaruui, geferroe,
a. ©p. Jpavnlfcfe, <panjer. Daber ©ar = balg, (eberner 23ebaltet für
ben sparnifd), ©ar = tlng, spanjerring, ®ar='rod>, @ar = n>at,
^anjerflelb. ßlatö ber ©dseirer fcferiftiötK ». 1500 gebübrt bem
©djneiber »on einem ©artoef jn maefeen III dn. tiefer i|t obne
Sroelfei ganj anberä ju beuten). SSrgt. @al = roürdj.
25er Sarais -u (im ©d?er$), &cgen, ©abel. ©. au$ ber Stbelung
©araf;.
faur (iauo', ä. unb a. ©p. für), a) roie b#b. fauer, b) faljfg, ge=
faijen. &tM.i dt get einem faur über fuejj, ti ftoüe» ibm
bk ©peifen tut bem 9ftagea auf. 2?on jemanb, ber fünfter , fauer
bat ein fiefet, fagt man n>ol feberjent: Der kunnt d- Milch faua'
riiächaT. frensfaur, Elrr^faar, Eitt^faar, fe&r fauer. c) feudjt,
aafj. faurer 2$oben, ber an 9?af?gallen ober „^ibtmaffern"
leibet, fumpji'ger. faure^ ©ratf, faure ^uetterep, auf ©umpf=
beben geroadjfcn. cf. fütig. faareg Jp 0 13. <plnjg. ^»übner 977.
fararaagig (£übu. Voc. x>. 1445), ßppiäuV. „3ft vnt bie roarbait
no* tn>be, fo ifi on^ ber (atern notbnrft, alt bem faoravEea for
bat liebt/' Mss.Doccn.B.a.47o. „faaraagc leate." 0xennctni7i.
(Beut 279
Sf. ©p. für = OKgf/ Hppus, fc^web. f » t = 6{jb. cfr. ©rtmnt II. 655.
Der ©aur, ©auten, ©auern OBlIr.), Wolfen t>on fanret Wild);
Sauerteig, &. @p. ©aur=93tot>, Srob mit v£auerrci;; gebarten,
©djivarjbrob. „2£er fuft von purgern faror prot padjt." Wündjnct
9Wagiftr. = 93erorb. v. 1445. 2£tfr. 93tr. VI. 149. „(J&ataetia» ptot,
roeber faur* nod) fuejj." Cgm. 544. f. 44.a Der ©aur^be er,
ein folefcer, ber faur 53t ob buf, im ©egenfafe be£ ©lief; beeren,
ber 93rob mit Jpefen, SBefübrob, bereitete. „Dt fa n>rpecff)cn
futn aln lafp nit teiurcr packen ben r>mb 2 dh. „Daj f«öti peef,
ivebr farorpectb, nod) fujjpctfb, t>or pfarrmettn riidtf unterteilten
M/t SRäncbnet Wag.=2Serorb. ». 1427. ©|lr. 33tr. VI. 147. 9Jocr>
jeßt nennt ber 35dceer bie Jptße beg 41t ©d)t»arjbrob geheißten DfenS
bie ©aurfciß. Datf ©aurfebmaij ober bat! ©aurc, juaö bepm
©cbmeljen ber 23utter aii ttnrefnfgfelt (©(fcmal jbr cet) ju toben
ftnft. Die ©dur, Sau er, ©euer (Saio\ Soio', Suio'), bie
©äure; O.g. ©auermolfen, b. b. alte fauie Wolfen, welche bienen,
ben ©Rotten pon ber Wolfe abjufonbern; ©auerteig (a. @p. fiure).
f auern, fauer machen, 4. 33. eine 33rübe. („Ran min frotpc fuejc
fluten." "Baltbcr 69, 19). anfduern, mit ©auettefg verfemen.
einfduern, in Gfft'g leaen, wie 5. 58. ©urten. bcrfauer.i, per=
fauetn, von ©ratf, ©cirelb unb brgl., bureb S)U\li beä gelbe* leiben,
betfduem, »erfduem, berfgl. unb and) rranfttto. faurdiHa,
(faui-aiF), roiber lieb fauer; aud? ftg. fdurlen, fdu r einen (laia'ln,
fairci~n), ein Wenig lauer feiM. laio'la'd, fäircina"d, part. ober adj.
Der ©durling (D.<pf), Sauerbrunnen, ©auenvapet, rcfc j. 33. ju
2ölcfau, Äonbrau, Ceflatfgrün. ©aurllng, aeidula, aeidus fons.
Voc. v. 1618. Der ©aurad), ©auerbetu, 33crbcrlsftaube«.
,,@aurad)/ crispinus, frutex nobilis, Spina appendix Plinii."'
Voc. ü. 1618. „©auraueb ober (JrbiuV Dr. Winberer 1620.
p. 115.
Da<5 ©eurlctn (Soi'J, Sui'l, Soio'l, Suio'l, t'ibt»«i&. Suirle), £f§s
blasen, Citerbldtfdmt auf ber Jpaut. „©eurle teredo, beiffenbe
bletterle." Voc* \>. 1618. Da is mar a" Suia'l aufg-fa'n. «Jftinbet
üb(id) ifr jep bat einfache: bie ©eur, h ©p. fiure, rcobuid) ges
wolmlfd) eine 2lrt OTllbc, .ftrdftmtibe, fd?t»eij., nicberfddjf. ©are,
franj. ciron, »erftanben wirb, bie man in vielen 5-^cn für bie Ur=
fad)e biefer 93ldtterd)cn t>dlt. „Oiauben, Ontfen, SSeifien, ©euren...
3utfcn, ^eificn, ©«rer«/' 23cfd)relbungbe^'3ibeU)olicr ^abet? p.is.ül.
„Ärdßen, aiuöfaß, ©pr." 93efd)reibung beä Jpailbrunncr33abe$p.-1636.
p. 77. „^ißann man an ben Jpdnben ©epern ober Oieibiiefci* (öiett-
laufe?) tjat, foll man biefelbcn ausgraben." Dr. 2lgricola Ambergcnsls.
„Dem bie f dürren in ben äugen fein, ber fol nemen gunbictcn."
Cgm. 592. f. 40.* ,/©p I)abent ettlicfce rotte ferner alÄ bfe fuiren
pnbet bem antlütt.'1 Cgm. 328. f. I50.b ,,^aft bu ferorn an ben
fyenben, fo ftreid? baran mpncjenfaft ober ivaifefter nuj faft, fo jterben
280 ©er ©ir ©or
fp." Ms. p. 1455. Surio,- feptin, cirilus, {) attbf et>titU Voc
Arcii. f. 5!. Gl. o. 105. 305 fte&t futra, fvirra, fiurta surigo,
o. 421 filltO surio, i. 111 fiuro saturassis, £)lut. III. 144 flure
cantareda. Äilian 1)« fiere acarus. 2im @nbe t ft unfer 2ßort
eben tutf biet atö lat. gebrauste surio, surigo. feurlid?t (soia'lot,
Buio'loi), adj., »oll jpißbldtterdjen.
fer (fer, o.pf. fe»oc, fdjtsdb. Ccir), adj., a) von einet rounben ©teile:
fdmterabaft, empfinblicb — d. ©p. nmnb überftaupt. „2)a Plaucb
get wiber ger, N wart manid) belt fer." Oieimcbron. bl« 1250.
h) aufgebraßt, vetbrüjilicfc. ,,©ebr fepn." ©djongau :c. ©ebranf
b. 3i. 147. c) wie l)*b. als 3ntenü'on^abv<ecb , boeb mebr Im o.pf.
als im baptifeben 2)ialcft, welcher lieber fein gar, red)t ic. »er=
loenbet. (Otfr. HL 1. 78, III. 24.44, V. 7. 55 feto vehementer, valde).
2)lefeß Aüv. »uarb in ber d. ©p. aufy im Comparat. unb Superl. ge-
braust. „Solcbeg petbrojj noci) fel)rer bie 3uben." 21». Gbr. 185.
„2)o erfßracf er noeb. »it fercr unb merer." Cgm. 525. f. 259.
Um Slfcbßffenb. ferner. „£>es icb aller fereft ger." 2ßaltbcr
p. b. 33« 117-°. 2)as ©er, aueb bie ©ere unb ber ©er, d. <£p.
bas ©el), ber ©armerj, ber ©ebaben am Selb. „£>aj fer (mit bem
*Pf(after) feef(a$en," §gro. 592. f. s.a „$>on ber fere morpbea... leg
es auf bie fere ber äugen... »on ber nafen fere." Cgm. 517. f. 2. 5.
„2>a foltu unfer fratucn pitten burdj ben fere, bo ir berej mit
»erfeit was, bo f.e ir lint an bem frufj fad)." Cgm. so. f. 60.b
feren, d. ©p. perwunben; »erteßen, aflligere. ftd) abferen (ä'fea'n,
abifeo'n), fiel) bureb ©orgea unb .Summer ju ®runbe rieten (orgl.
inbeil'cn ferwen). bcfc'ren (Voc. ». 1487), pejorare. »erfeten,
wie bdjb. Perfcbrcn. fer ig (d. ©pj, wunb, fd)merj»oH, leibenb,
traurig, „jjl ber menftb fer ig auf bem baubt (bat ei au5ge=
broeben ffu." Drtolpfc. ,/fcreg fan," dolorem habere. «ftotf. 12. 3.
©• firig.
firig (iu-i', fiari'j, (juot nur bat »oraußgcljenbe ältere fe'rig),
*) (o.pf.) fömcrjbafr, ermpfmblkb, fd)Wiirig. „2>te baut i|T fit ig, fratt
unb firig, perlest unb firig." Dr. 5Mnberet 1620. p. 115. 125. 152.
b) son ®emütbsatt: empfinblicb, aufgebraßt, unwillig, firig fein,
werben, einen f. macben. „©0 finb bie laüff, als @w. ®n. wiflfen,
jei*t atfenrljalbeu a!fo gefebieft, foüte fieb etwa« erbeben, fo ift bet
gemaine 9Kann fptig." Ar. 2&bl. X. 172 ad 1489. aipel--firig,
adj., etnpfinblid) wie ein & iß (eine Eiterbeule), iet>t empfinblicb,
eigenrl. unb \\$. c) bsftig, begierig, ©irig fepn auf etivaö, mit
SSegierbe barnad) traecten. 9iürnb. 2)er Sirowit/., bae Sira^itzl'
(£)brm.), letdji auf^abringenber, aornmütbigrr Wenfß.
T>a ©iropel (DrtolpE)), ©irup.
fören, pertreefnen, bütr werben. fören,act. ,,^m ^ungertud)
muß nagen, liegt au^gefoljrt auf blofer erb." Salbe'* £ob
ber Magern, „©obrboli/ ©tämme, welcbe ft(b unter anbre 2)äume
©ur <S?arb ©erb 281
eingipfein unb enblid) abbeeren/' ,,©or)r, @oi?rung," toetfu et«
5Öaum anfangt bürr ju ruerben, unb eine Saufe »on oben herein bc-
femmt." Jpeppe roel)ir. 3fi!*er. ©oljrroaffer (Dr. 9fpe& SJenjraot
am Äutm pi 86), D.ueUiiniffcr, bau abn>ect)felnb fließt unb rertroefaet.
ein foldjeä ifl roorjl auri) bafS tu btc £föi9efni& faücnbc ©aljrbädjlein.
Jpelfredjt^efcfyreib. b. igid)trlt;eb.ll.82. Gl. i.954 «rforet fcotarcescit,
a. Cü5 anfaorentlici) iminarcescibilis, rtgf. fearian arefacerej
ustulare, (engl- to fear), forfearian arescere, nieöcrfddif. foor,
bürr, trocten, foren, pertrodnen. astgi Staltet II. 372.
Die ©ur, a) ©aljruaffer, ©aljbrübe, ©aljlafe. ,.M».na, cht &ur,
garum." 2loent. ©ramm. „6ur, sal.sura.*k vj)rafd>. iftamenrltd):
bie Jluffi^ctt, bie aus etngefaijenent .ttruut, $.iifä unb brql. ju=
fammenfiljt, ober oielvr.eljr mütcU Q?cf4npcrun>i biui» Öerotctrcr oar^
au6 gepreßt wirb. S'?af)cr: Araut, gleifd) w. in bie öur tc^en,
ober ein = füren (vib. att.) ©urfleifd?, ehigcfafjcHCß gleifd).
3« ben ©aljnterfen ju jpäüctn, ö erdete? gaben, ju J)all im Stprol
bie ©oole, nemltd) (üßefr üßaiTer, »uetdjeö burd) Slcitung in .Kammern
ton faljrjalttgen Xl)onlager» mit ©alj gefd>n>ängert ivotben. <S a l a=
für, ©ur = 58ereitung, ©urieiruinf. ©. ©ammre* f. ivrellJI.
2U7. 208. 220. ©djranfg unb g. 5ÄoW iur.:i)ifr. 93 r. i. 252. 2>uffcen>
fal£b. @br. 12. b) (Waller) Sjjlftmaffet, ^ur.g-a'afjcr; jebe aubre
fcljr unreine giüifigfeit; (uadj bem ©ammlcr für Zwroi III. 34) aus-
gepreßter ©aft. füren, a) in ©aljtuaiTer lege»; b) gjRijfnmfer
auf bat 2an0 bringen, &rgl. ©ul, futd).
für ig (93<ur), vom 93oben: fait unb n'qj}. cf. nlüef. : baä ®cfiui#,
Quellen im 93oben. 33rgi. faur *•), fit ig unö ©ur.
furren, fummen, faufen, fdjnnrren. £>er Äriitftl furrt. 2>te fliege,
ber Ääfer, bie gUntenfagel furrt oorüur. <i$ furtt nitt ber fiopf
pon einer 3Katii!d)clIc, »or ©d)mer,j. (So furrt mir im Ül?r. pa-
fdllig trifft überein ba? fcrjtpebtfdje furfa fr. f© irr«, fasvirren. 2)er
©urrer, bat einmalige ©aufen, ©umfen. 2>aö ®cfurr, btä @e=
fumfe, ofrer: ba$ öefurm. ©. furmen.
2)ie ©ärb (Sarb, Sar), eoileettp für ine fdjarfen, fptBen MHiurer
bei jungen ©etreibetf, ceö ©d)Ufc6 unb brgl. (engl, sorrage). färben
(farbm, Jarina ), bie stattet betf ned) tucntg betjalmten @et£ei&& &e=
fonbertf be? ißatient^, ju 35icb,futtcr abfeftneiben, beu ©ä)mib bin t eh'..
25rg(. ©aftcr, ©ar.
„J5)üencr^©erben, »erpUIum^ ©djnittcrfko Snöhoö 1640-
l'erben (ferbm), iunerlid) abneSmeu, ctUcben, entkräftet werben,
baöimpetfen (ä. unb a. ©p. ferroen, terauuen, tabesce^re,
elangucscerc, marcere). Er tuat glatt ofo nähh und nahu a Tcr'.>ni.
@p.v2ö. : >2I uf i ©erben fumt 6 ©terben. Qiwe ferbenbe
Äranfbait (ferwode Krankat). ,,Bic l)at eine foldje Ärauföcit
gebebt, baß ft'e am a«»icn2etb abgeferbt." 2tuffird?.?0iiraceiP. 1597.
282 ©ara) ©urd) ©erb ©erf ©urf ©arg ©ercj ©ora,
„(gliid) iuerbent 1 erben unb fo*en in jn felfcer." Cgm. „© e=
fertbt b-Jt mein fei In beim l)aj?l/' clefecit anima mea in salutare
tuurn. Psalm. HS. 81. Cgm. 111. f. 31.
2)te unb ber ©ard), aud) ©arg unb ©arf, a) bie ginfaffung,
j. *B. an einer Trommel, einem «Sieb, einem Sifcpgeftell. „Da$
Jpofo tnad)e jdljrltd) jwet) Oitnge, jjlrfel »bei ©areben, einen bennt
2lufj!e*gcn vin'o einen rennt purücfrreten tts Söaumfaftetf." Jpeppe.
Sic Oiegenfard) (ober -faref), @lfterne. Ärämerä 9iomeneiator.
„T)jj |in felfclt (diaiben oon bem farcr? ft'ntf berfeen." Cgm. i38.f.i74.
Ob rool bie tigern" für ©töler unb 33ud?btnber (Jpaj*i ©ratift. IV. 154,
wenn fein CDrutffebter) atö banne J^oljlamellen bieder geboren? 23rgl.
«ud) poreb. b) ber ©arg (a. ©p. fard), farub, loculus, sarco-
phagüs, plur. ferebt). ,/3#an lege ben .^eiligen in eine 'itebten-
fars e." $*rä*He.=&Ä*fc Äoblbrcnncr Material ». 1782. f. 26. 28. 29.
3lc. G.t)t. 297. „£cn ferper »erfarfen tu «inen ftafn." Cgm. 717.
f, 52,
Set ©ütd), ?0?obicrii;r£fef ©org=graä, Holcus L., sorgum Haie
beasc unb Caffrorumj ital. sorgo, nieberlänb. Äflfun forgl) = facb.
„Steifen, ®erüen, Süudpt, ftantd)/ £irf* ober <pret>." tnrol. 2.0.
"6. 1607>. p. 143. VII Comuni : ©ürf. jnt Cod. Faickenstein.
Uii. Vit., in weltfern aücrbings and) r>on milium btc Siebe, bclpt
c£ p. 427: (luo jugera qui vocanmr @ e r g i u d>. (©etg^tud?
c?cr ©er = 3 In* ober <.\c<t Srucffeblcr?).
fetben, f. ferten.
f er fein (farfin, ferfin), geben, inbem mau bie $u(;e niebt geborig
aufbebt ober bte ©dmbe, Jamal bie Pantoffel auf bem SJoben fort=
fcblcifr- Des ©crfling, alter Pantoffel, btnten abgetretener ©d)ul>.
cf. fuffein.
farfen, fürpfen, furfcvu, furpfetn, fdjlttrfen, sorherc.
33ie, bei' ©ar^, f. ©ar*.
„@et*g, stragiilum, storea, au(i btnjen." Voc». 1018. cf. @«rd).
©org (holcus sorgum), f. ©ürd).
2)iC ©org (Sarg, Saarg, Sorg, Sunrg, Sar, Saor', Suar'), tote
bebb. ©orge (a. €p. foraga, forga, Ott'., Zat. fuorga). 3d)
bab ©org (I ha' Sar'), td) beforge/ b. b. fürchte, aa& rool: td)
Uermutbf/ td) bofff. I ha'. Sar', du vo'liarß os. Margng is Steuac-
täg, lian I Sttorg. UePt, hau 1 Sar', hria' mar 3* fchö's W*edo\
Hab ober häfi haa" Sar', fii) unbe-orgt. ,©org baben auf ein
£)bg, angi futuris, sollicitusn esse, praeinctuerc. 2)Cr auf b
@far forg bat." Voc. ». 1 6 iS. „Jpatt ©org auf bie teuften
tropfen. J)at©org auf ein grope tuaff." 2io.Sl)r. 258.368.417.488.
,,Ä. SO?» bdtt ©org auf bie ©ebweijfr." &x. £t)bl. XV. 41. „Ob
bie pefen auf bie pnj nit forg rooiten baben." Cgm. 544. f 41.
Auf des Ding hau I recht Sar', t$ i\[ mir red)t banöc barauf. Jpab
© o r g I @ib aebt , fiel) ttd) por. Oi.^. : &er flecEt in ©orgen
©ur6 ©utm ©errt ©ert 285
»fe ber Jpunb in ftlöpen Oft über bie 5J?afen befummelt, dngfUld)).
forgcn, wie bd)b. (a. 6p. forgen, fuorgen). Oi.li.: £ajj ben
Jj? u n b forgen, ber brauet »ier ?c^uefe (£toft im
©tnn von SJcattl). Vf. 25. 26). Der gemeine 9)f«nn braudit gerne:
ff$ fotgen. Sorg di' net, fe» unbeforgt. I lorg mi' feho ins
Bett (Ijabe fd>on SUngft vor betn n>a$ mir im ?8ett begegnen nurö).
tir. Älrdjtag 45. @ld> ab forgen (abifaorgng), ftd) ab&dtmett.
„Die 93aubtem mup im Sinter bic £eute jut arbeit werfen unb
auf forgen." (>3iliertl)al SS. ». 9Xi'olI). „3tem von b?^ ©pieü?
wegen, wie baö vor verboten ift gewefen unb mit Strafe verfsrgt',
(verpönt?). tfr. 2bbf. I. las ad 1444. „Damit er fiel) nid?t ver=
forgen bebdrfe" (beforgt femi?). Ar. 2l)bl. I. 146; forgfditlg,
a)wie &d)b.; b) beftimnjett, beforgt; bebenfild?, gefd'ortl*. „Beider
unruwfg unb forgfdltlg ift, jeitlid? gut unb gelt ju befommen.''
Cjifengrefn 93d?rb. 682. SM* forg faltig, fa« oogites. Dietr.
v. tylieningen. Sorgfältige Hantel, f<fcwere unb fergfdltigr
£dufe (S3egcbcnbeiten). Äf. 2l)bl. V. 275, IX. öS. Die ©org;
fdttfgfeft, bebenftUber Vorfall. Mt. 2bbl. XIV. 54. forgli*,
fefewierig, bcbenflld), gefdbrlid?. ©orglid>c SBcltldufe, fetten.
„Sfnen forg lieben 9)?ann im (Sefängnifi bewuijren." 60 r n i i ä> c
Ößaffen. 9»lt unforgliajen Dingen (auf nl$t gcfaörltrt)t* SBetfe).
Caroüna poen. „pitbern unb etf ber $üt für ben 2ßalb ju reite«
f 0 r g 1 1 d> ift." Ar. 2&bli X. 206. Der © 6 r g l e r (0.% , Jpf.),
lungfamer acer flcf^i^.er .ftopf. 3« bet Sätocij l)6rt man com-
paratlvifd) : forget (Gaben), metjr ©orge (ijaben); w<t) De? betn
Weberldnbcr Ätlian fietjt ein Adj. forig!), curiosus, molestus,
dolosus, ma$ freolid) jundcfefl auö fooren verb. ulccrare, dolere,
bat foort mv, unb auf ta$ engl, fore weifet — vergl. fer unb
fdjweren ulcerare, mit Oiutfficbt auf bie alte ftorm fuorga
ft. forga.
furfeln, flerffen, fajledrt fd)rciben. cf. 6 »er.
furmen, f. für reit. Datf ©efurm, Wffumfe. 9)?an I>6rt nid)t#
vor lauter ©efsirm. Der ©urmer <23. v. 9£oll ^lücrtpal), bie
5Wauerfd)tt)albe, hirundo apus L.
„Sern," für ©ibler unb 53udoblnbet, Jpajjji ©tatlfr. IV. t5*; bumte
JpoUbÜtfcr? cf. @ard?.
ferten (pract. fart, part. geforren). 3m alte« öi?d)tbudj, um 1532
gefammelt von bem S'ürfpreaieu Oiuprecöt von grevi'mg (Scßenredrt
5. 99, nad) SSeflenricber^ SHu^dbe ^enträge VII. p. isy — Cgm. 236.
fol. 75; 26o, foi. 40; 320, fol. 182; 51.^, f. 319), wo vom ©gelten
«u^ ber Sbrijtenbeit ober viel)Ud)en ©aieltivottcn bie 0?eOc ift, freier
„©wer ben anfcern einen äobenfim b^ijjet, oeer er tjab einen
ftunt geforten (aeforttenn, gefaitter«), o^er ein ro^ ober
ein fue, ober er fei) einet fuefortin (alner fuefertertnn, ctu
djufertlnne) ftm..." Det aUerbing^ beilialifc^c ©inn t??$ einen
284 ©ert
: (XoCi fd)eitlt ttuf ein inire, sluprarc canem, equam, vaccani ju
gel>cn. Unb tiürtlid) fommt für inire im 2in.?elfdct)f. ferban, im
3*länb. unb ftltfdjweb. ferba al£ 'ilblautocrb vor. 9iialflfaga p. 15
unb ©loffar bajn voce jorbir. 3af fat) at maber farbi) t ^ t E
vidi quod vir tecum rem habuerit. ÖÖeftgOtl). ®Cfeß üi&ttL ß-c. lü.
cf. ÜBicm fetba unb farbrt polire, contreetare (scilicet cutem
viilosani, fperb, Sd)roarte). 3n bemfelbeu 33citcff fagt ba$ etwaö
fpatete Oiecbtbud) datier J.'ubwig* (Jpcumann opusc. p. 70; Sfclttl V.
Cgixi. 15. f. 15; 225, f. 316; 240, f. 12; 245, fi 10; 284, f. 14; 304,
f. 10; 5i4, i". 15; 525, f. 24; 535, f. 22j: „fptiept einer ben anbetn
an, er bab in gebaitfen einen fufertinn (f u ef er ter in, einer
ejjucfertin) fun ober einen buntfertinne (punrferterin) fua
ober eliien me^coenfan ober roatf fogcrancr oicd)leid)cr fdjeltwott i(t. .."
2)ieftb bunrfertin, fuefertiu, ja fo>',ar Verrinne unb fertcrln
tft weniger erfidrlids 2>te 'ünnabme, bajj ti ein fetjoa im XIV. 3aörb.
tiiajt mdjr »aftanoencr unb alfo cntrteUfer alter Gm. fettin etwa
van einem 3Iasc. ferbo, ferto stupra^or ftp, tonnte pieUeidjt bep
einem, rcie c£ f*eint, fo altbetcommitdjen £d)impfwort entpDulbigt
ivetben. „jpor, pruber pi:ciic$, bu fiimpft mit nie in meinen |d)Üß
mit beinen {troffen roorien; baoon fo lajj miß ungeforten." Cgm.714.
f. 32H. 3u einem ©cfenwil bee £an£ üicfenplut (2)er Juiccfct im ©arten.
Ogm. 715. f. i25a) bewerft ?in lofer Cogel ber Cfftefrau etneß ittnbem,
bie itjm buvd) fflböne ©orte ju Tillen geworben: ,, cj> wäre feine fo
famr, baii mau fic nitfit überfüm mit Sßortcn," unb feijt bep: ,M-
miS warft bu mit mir per f orten." „£m tiigcfc bu oerfarten
'übte, ftpig uub toji bin faifcbc före." 'Der anber OJ?orcif 858. „3n
«bernmt unö bod,part fein f» (bie Pfaffen) ganj entroidjt, fnöb, üppig
unb per forte»." 9)iitp. iflebam. Cgm. 291. f. 172. öfter fommt
p c r f a r t e n , anf r d t c n (r a u 1 1 e n) reimenb , oot in ber öleim=
d)tcnit pom ^ppenjeiierfrlcg (in weichet fonft, p. 76. 150, aud)
»Porten auf raten reimt). 3. 33. p. 4u : 25o tp u r b e n fp gar
oerfattte» (»or Sreube), p. 7. 26. 87: 2ßir fpen »oft perfart=
ten, (p warben oafc perfartten, ü waren paft verfauten
(por Selb, 3lngft), 3d> wei^ nidjt, ob biet einer ber fcerbfigürlidjen
•^uebrücre ber Usoüörebe «n.uinebmen fepn wirb, auf wel*e aud) im
II. £h. 5. !32 angefpiett ift. 3m C-m. Sil. f. 42 ift jn lefen:
,,3ctt man madjt tüter on patt,
vnb ptüet fub f a 1 1,
uub pfaffen ongeiart,
feibet Ijat ftd) bie weit faft petfatt," womit ju »er=
ü'ciäKn au* Äeb. S5rani);: ,/®ijt biutte matbiin würben wert." 3n
obijiet «ippena?lier Sßr. p. 10 ö^i^t ei im Otcim auf iöart, „fp
getbt omb npenu?: nit ein fartt" (niefct baö s))?inbejle, ne vilis-
siniuin quidetnj. ^ubtid), um ju ber @efd:id?te aud) biefeu alten,
trcB feinet ^ebeatung, al<J Qlbiaut^crb tntcreiTanten üöorte? möglid?|t
©etw <bag 285
beizutragen, fübve id) no$ eitte buntle@lo|Te fefrtta an, tue auf einer
J?ra. <ptof. 5Bembarb'3tarf gehörigen 9)?emtrane be6 iX.^abrb., weldjc
SRarculftf formet einer „Cartola hereditoria" (iSignon ~S°. XLVI.
p. 275) enthalt, in beitt <£a't .,in ancilla mea tibi ingencraui'1
über bent legten SSorrc ficht. .Julian hat „gbefoort foctura,
genimen." Cf. Äreitmanr Slnttl. J«m Cod. crim. d. 1751. p. 118.
f er wen, f. ferben.
(Q3ei> fcen formen @ap, f c 0 :c. auet? bte Oieihe ©as, fei jc. ja
\)era[eld)en).
Die Sau (3dger=@p.), bat? 2ager i>c$ Jpafeu. ©fdj faikut, ftd? lagern,
nieberthun ; im ©cfyerj auch pom Wenfden. 3» ber a. @p. waren
tpol beibe formen von allgemeinerer ?8ebeutuiig. „Untrtu^e ift in
ber fäjc, gciualt t>ert uf ber tfrd$c," fast ^2i>alt[>ei- u. b. SK 8. 24.
Daher viellcicfct aud) ber \>iame betf ehm. 9Jutnb. Dorfes £>bcnf o 9
(?Otune$faj ber» öiieb 56 ad 903). «Srgl. bffaj mansus,
gl. a. 13; 849 (tvol l) t n> = f d *). „'Bot aln froiu ftfrbct, ble fot
geben ir aller beftx* gciuannb, tft bat f» nir leibet* erben laut, unb
i|t baj f» befonnber gefa&ef (ipobni)aft, (Wfäjiig) ift." MB. XXIII.
263 ad 1387.
Sag ©efajj, l) (d. ep.) 2ßol)ufiß, QBpfonbauä, re&identia. „3n
meinem buö unb ©cfdjj an beut SBcinmarft gelegen." iüugdb. ©tbtb.
„Jpaf, bofraiti unb ©efdfj." Urf. 0. 143.1 i Cgm, 615. „Jpofftatt famt
garten unb aüer gjtgeftörbe, bag ju tem ©efd&e gebort, bat Spxlrri)
Donmalr inne gehabt." Wefchelbedö Cliron. Uened. II. no ad 1425.
„©efdfie ber tytafoten, Gbelleute unb ehrbaren Bürger." Ar. 2bbl.
XVI. 130 ad 1507. 2btg. p. 1605. p. 552. „Daj? unftr jebem ein
furftllcberf ©efdi? gegeben mit famt ber öbrigreit würbe/' Ar. 2htl.
IX. 203 ad 1105. „Da« ©efdO ju »üttc ob "Jcewenmavdbt." ©ammler
f. Siuol II. 266. linier üanbfdjjen mögen il>r öl bei) ihren ©efdffen
»erlaufen. 2.0J- ö. 1616, f. 523. cf. $v. £br. 159. 516. 521. „Saft
unfer amptlcut auf ben fürreuten Eeinerle« ©efe& nod) hofraith
haben, noeb bauen follcn." Urf.t)vl332 (2ßagettfeilNorimbefga 321).
©efdjje, sedes. gfatf. 46. 9; 77. 5; 77. 51. „3n feim ©efdjje
beä palaftf, in consistorio palatii." (gfäil V. Cgm. 52C. f. 25y,
unb 521. f. 140. 2) 2llpcmveibep(afj mit £bbad) für 9)ienfd;en unb
93ieh — (in ber gebroeij @d{j — ). J3öcr;gefdfj, £o*alpe. (gtne
beftimmte 2Jlpe bei) ©chroangau heipt: Hi Sorgefdf;. (SäranE
b. Oi. 154). «Brgl. ©talber^ «otfa^ gsorfa^, gtuhiinanbergroeibe.
3) »vie l)d)b. ber £heil, auf, ober beffer, mit bem man fitjt. „i5cn
bei ©efdjjetf abern." Cgm. 317. f. 71. (cf. gl.a. 95 fejiun, nates).
©efäfsMfen (Gfafs-hofn O.g.). ,,©efd tJbofcn, femorale,"
286 <&<x$ ©auf <&e$
Voc. v. 1618. „Statten £ofen oftne @efäp, bunben fotdje an bie
Jpember." spaullini seitf. 2ufr IL 678.* ®. J^ofen. 4) ble 9Be:
fleibang jcneö S$eUe& 's ßfäff zreifln, fliclto'. „gitn famete*
©efäfj." ©ignalcment v. 1593. ©cfcon ber 9iomenclatot P. 153U
«nterfd)Ctbet tibialia bofen VOR femoralia ©efefi.
2)er = i a p , -fajj, in meutern dompofttid, fteb fcp, fnbem befbe
formen neben unb für einanber vorfommen. S8ei> ©udjenroitt ift
bet ©ajjc ein 2Henfcman$!.
faufen, rote f)d?b. (a. @p. fit f an, Stridore). 2>er ©a«^. Gin
grofi'cr üüint unb ©na^. Cgm. 753. f. 125. „2>o bort er ein
iamerltdjen fauftf ber böfen geift unb natteru roifpeln. Cgm. 619.
f. 37o. Der ©aufer, ©dtfemmer. Der ©ufer (5Jobenfec),
gäbrenber Sßeinmoft. cf. Stalber fufen, gdbren.
-\z% , f a jj , f d {; , gen. = f e jj e n , adj. unb subst. , f n »erfcbjebnen
<5ompofiti$ : feöbafr, roolmbaft, inquilinus. (@. oben f du, fdf).
altfes, adi-i fdjott lange fe&baff. ,vSWft altfejen erbern lautren."
«SMctoelb. Chr. B. II. 64 ad 1541. Ser 53urgfef, «öurgfdj, Gaftellan.
(jputibä @tb. II. 102. 107). OTatftero« &Cr @rfer nennt fid? MB. XXI.
p. 453 (ad HOS) b» Jett piitfcbbutet, P- 469 (ad 1123) b» jeit
pnrfcbfds? jr> ©ttetfbacfc. Ar. 2l)bl. IV. p. no ad 1443 fommt
alö SBurgfej; (ju SSurgbaufe«) ein Stattenbecf unb Slnbere t)or.
„einfefj, inqui!inu<;.'t Voc. Archonium , (nieberbeutfeb : infete,
contrabiert infte). Der Jtepfefl, $ret)fd{j, grenfaf, ä. ©p.
$ret>fdjje, a) taeola precarius, ber auf eines Slnbern ©ut fißf,
von roclct?em biefer von $ü$ ju $ü\\ bie ftrepfyeit bat, ilm ju ent=
fernen, „Srcnftifter." Jpeum. opusc. 91. 212. MB. IV. 487, X. 519,
XI. 53 (nd 1257), XIII. 373 (ad 1277), XV. 578. Ar. 2&bl. VII. 460.
2.0x. t». 1516. f. 268. b) einaobner einer ©tabt ober eine? «0?arfte$,
ber nid)t nur niefct 93nrger, fonbern aucij von ben, bem bloßen 3n=
fafien (?<id)tburgcr) obliegenben ©djufcgebübren fren ift. 2Iuf bem
ßanbtag v. 1612 (p. 381) wollte ben ©ericfctäprocuratoren nid)t %t-
ftattet werben, grenfejien ju fepn. b au äfefi, adj. „.Sein
leblger Änecfct, ber nicht bautffefj utib betveibt fen." Ar. 2bbl. IX. 31
nd 1491. blnterfep, fcinterfap, adj. unb subst., hinter,
b. x). unter einem 3lnbern, 3. iy. unter einem @nt$bmn al^ beifen
©runbbclb (3elt=, £eib= ober erbpdefeter), ober unter eiuem SBauem
<x\i bciTen fcaglolnter anfdpig; (um 9iürnb.) bep einem dauern jur
gjfietöe i\)o!)nenb. f. Ar. 8b.M. XII. si-i jf. cf. II. 219. J)inber
Einern ftBen. ad 1490. Cbm. Kl. 345. p. 70. ,,(£i mag in
aintm »eben borff ain ^of jroen Mnbterf äffen unb aln öueb
ainen hinbterfdffen baben." Oief. 2.M.». 1588. fol. 125. infe$,
infaf, f. einfep. lanbfcf, lanbfa^, adj. unb subst., im
2anbe aufdpig (nieberb. lanbfete, contrablert lanfee, wie brofte
aui brotfete, .$olfiean0.&oltrete, infte auö infete,
©urfte au^ ©urfete). „Cb iemanbö frembe*, bet nic^t Unbfe %
(Öcg 287
tofc, im ^anbe featteu ober fereife« wollt." Ar. £l)bl. V. 190 ad 1466.
„Sed)jeben von 2lbel, feefcä unb jroalnjfg burger nisb fedbfyig ber
eitiftcn unb pcflcn lanbfäfien auä ber paurfefcaft." Äunbfaaft
». 1442. (cf. ©alman). Später legten fiü) int tyrdbicat £anb=
fcpeti/ Sanbfafjen auäfdjliejjenb bfe im 2anb begüterten Slbelfdjen
ju, mancherlei) bett dürften unb ba£ ÜJolE beeitier.be 3tnfpru$c baran
fnüpfenb. $ur „vollen Swnbfeffetef" woilte aud) bie Siutfübung
ber nlcbern (Setidtäbarfeit geregnet werben, «f. fibta,. ». 1060. f. 184.
Umfefc, Umfdjj, adj. unb subst. , umfdfjiq, adj;, in berfelben
@egenb, berum anfdffg. „9tad> ber umbfejjen dat." MB. X.
4iJ9 ad 1543. 2.9t r>. 1616. f. Gin. 417. 770. 3m •Serbenfclftfdjcn
würben ebmald W beu Jjauptorten ©armifd), farrenfud) unb Witr
tenwalb jugetl)ellten Dörfer, heiler unb Ginoben Umf äffen «es
nannt. £l)(r.
Der 33cfcf/ possessio, f. beftßeu. Daß syefcjl/ obsldhun
(5rer>b. ©amml. IL tSi. 144), fiel) befißen, öbsirlef*. 35efeji,
53 c »> f ä 0 , 3$tfej, sterilitas annonac, 9)itöwad)tf, fiel) befißen,
sterilem esse. Der 2>erfejj, Otütffranb in Gradationen, fiel)
verftßen.
Die ©eftf, aaf %lm fdjiff*« / We boljerne .Oanbfdfcaufei, mit welcher
ba£ SDajfer aiiö lern üiaum gefebopft wirb, fcfcweij. ©äffe, ital.
sessola. gorf 35.9t. 314. Si7. „S3on ber f e f ö beö fcfecfftf, bamit
man ba3 waffer au^würfr." Ce^i. 46. f. s. Der ©effrall (uer*
mutl)lid> ©efä = ftall — fiel) ft alt — fdnuerlid) ©efä-tait, unb
nod) unwabrfd)elnlid)er Seftf = tal), mfttelfte, breitefte unb bltf auf
ben 5Men f?fnab offen geladene ©teile bee @d>iffetf, mo bat elnge-
brungene Süajfcr au£gefd)6pft wirb. „Da* Jpi>beriau = ober J?aupt-
ficfcfjf bew einem ©aljjug ift vom .ftrdnjl au3 burd> ben ©ejjtball
bii ju ber ©teuer 24 Klafter lang." „2i3enn bie pülln im ©efitbat
10 ©cfcuf) weit, fo ift fie mit U ferfonen ju befeßen." 2ori 2).9i.
500. 322. 598. Der ©efcfraller, ©ceftaler, ©etftater, ©*lff=
mann, ber auf ber 9)?tttc bed ©Aiffeä fretyt unb e$ regiert. Der
© e fj it a 1 1 e r auf bem .Oauptfcfetff einetf ©aljjugcii! befestigt ben
«anjen %ua. „Sie © c e t a 1 1 e r müifen bfe ©ctijf regieren unb
nauefern, aud) biefeibcn fallen unb abjahlcn." govi 95rg.9t f. 495.
520. 517. „.Kein ©*ijffned)t, er fco Sefftalcr, ©teurer, 3?or-
reüter, ©avltrager ober wie er geuent wirbet." S.Orb. \>. 1555.
fol. 86, p. 1616. f. 540. „DJiarrcn Oluer r>. feuern, von fcap er
auf ber 3far für ainen ©ejjtalcr gebraust werben 8 \i."
.<?i>f=ötf<fcn. ». I59it. 2Bftr. SBtr. in. joi.
Da«< @ef< (ä. ©p.), le six, ba^ ©c«i«J (im ©ürfelftiel). „GW,
T>wW, Dreo, auatucr, 3incf, @ef<." ©ebaft. Jranf 199. „Daj
fe^." 2Baltl)er 0. b. 25. 80. 3.
Der @ef el (Seffl, Setz]), a) gepolfterter ©ifj mit müdeaz, aud?
WPl .^anblelme, unb al^ porneb,mere^ «Wobei bem ungepolflerten
288 ©u$ (Sueg <gejt <Sujl (Bat
©tu öl ali gemeinerem enrgegengefefct. Lao'fcfl'l, Sclilafieffl etc.
h) ©epel, Xragfcjjel, «Sänfte; ©eiielttäget/ ©änftenträger.
Ol. ©p. f e .». i a l r cathedra, sponda.
fug, adv., (4. unb a. ©p.) fo, ita, sie. <£. f u fi unb furtfr.
f ü c # (fiafi, o.pf. feifs), tute fjcfcb. füp (d. ©p. fuejc, a. @p. fuoif,
fuuojffi). f ü e p SBtoö , ^egenfaß uort f nur 3Jrob. ©. faur.
juben = füep (pom $<rcbe), nldjt genug gefäuert. met--füejj, feör fu§.
$ie Siie^t, © u e p e n , ©nebelt, autffuefien (von SKIlcrjger
fepirren, bie faure 5KÜd> eatbtelten), lit bet guft unb ©onne au£-
troernen, act. unb neutr. fiiejjelu, (grattfen) f uff c l«, fufeln,
fujjlla) fdwiecfen. fiiaflala^d, part. obet adj.
2)er©efr?r, modius, sesquimodius. Voc. p. 1618. 93rgl. ©ed) ter.
fuft, föfl, 1) fünft, umfuft, UVUfuft (ummolufclit, ummafchüfelit),
umfoafr (d. ©p. umbefuft). 2) (d. ©p.) fo (wofür fi* in ber a. ©p.,
unb fd)on bep 3fibor, b4<« einfachere fu* finbet). „SJebet fuftno*
fo," n>fber fo no* fo, b. ?>. auf Feine löelfe. MB. XVIII. 133 ad 1535.
„©»vie er mo&tc, fud unb fo." ,,©u* unb fo wart von in getrutet
Dil." graücnblenfl Ggm. u. f. ioof. 113!. >,®i roll iud> fu$ ivan
(fonfi) gern feijen." ibid. 74. cf. funfr.
iReify: ©at, fet, i&
MSrgf. ©a'Ü; feb, :c.)
Sie ©dt, rote bd;b. ©aat (a. ©p. fdt, plur. fdti unb feti). 2>a£
Voe. o. lftis fagt ber ©aat, sementes, seges. £>ei gemeine
9)?ann btaud>t aud) in biefem ©Inne lieber ber ©amen. 2)er
©dt = Jpan. 3n bet ©d>e!rer 3)ienft = £rö. v. 1500. Cgm. 698. f. 45
bctjjt ei : ,,©o man gefdet bat ben traib, fom unb fefen, fo gibt man
ben fned)ten vnb blernen ben ©atban, r>e pieren ain gantf unb
pebem ain trinefen wein lelljamet au£ gnaben." Uvfprungiicb. mupte
tpabrfcbeiniicb ein Jpaiui aufgetifdjt werben, ^eutjutage laben bie
9D?un*tter 53rauer il)rc Jpauptcunbcn auf ben ®atl)an, b. I). jum
fefclkben •jßertrinfen bei leinen mictei Dom jdbrigen ^orratb ein.
fatt, adj., i) roie bd;b. , b. I). gefdttlgt; 2) fdttigenb, ergiebig, ge?
biegen. ,,fatt, solidus. fatt reben, diecre presse, obn Über-
fluß, fa tte, bicfe, POlle garb, saturatior color." \ oc. p. 1618.
fatpiaro ober iloi fat, bem liebtplatv ober blot* lledjt ent-
gegengefefet in ber Oiedjn. p. 1992, greib. ©amml. iL 127 ff. ,,fat*
unb Utitt \ HI eilen, „(Stipaö su reiffen unb fatten Oiatb jiei)eu."
Sorg, p. 1612. p. 4. „Webt meglfd), bat; man fo ein freiff unb fatt
©eiaß madie, bat obn Grception ju allen Jd'ien blen." (5ci>. granf.
Qlud) bai engl, f ab fommt bep (ibaucer für feft, solidus, gravis
por, tuoraufi tt\1 bie jeBige »ebentung (traurig) gefloffen fepn rolrb.
2)er
(Bat ®ait 289
35et ©attbaU, ©Itfbal»1/ £«ltf nttt angefcbwollenem Zellgewebe,
bet lelcbt in einen ätopf ausartet. „Der ben Oiecruten plfttletenbe
ffiunbatjt foQ feben, ob et feinen gtofien @obt) alö babe, weiset
wegen Stagen einet £al$blnbe blnbetn tonnte." 2ölt*b. 23erorb.
».1793. fdttfg, adj., wie fatt 2). unfdttlg, adv. («pinjg.
£bn. 982), febr.
©et «Sattel (Sädl, Sä'l), l) wie bebb, (a. ®p. fatul, fatal/ fatll).
2) »etgrüeEen. fatteln (fa'ln), vrb. /rgj?it Überfluf unb Über:
fattlung bet bep 2abfcbaften erlaubten 20 ®ettd)te obet ©pelfen
fall faln ©efabt gebtanebt wetben." 2.m. 0. 16 1 6. f. 573. SSleUeicbt
2lnfplelung auf bat \Mi foufl ein (bureb baraufgelegte üßütfte :c)
gefattelte$ ©emüfe beljit.
931 fat/ SBlfet (MB. XVIII. 220, XIX. 106. 108. 137, XX. 29. 119)
flatt Joffes, 93lfe&, «JJHSroacbtf. f. untet beflße«. 3iuf
glelebe SSelfc btauebte bte d. ®p. leb, fatte, leb t)än gefat flatt
leb faßte (fefjte), gefaxt (gefegt), alt ob noeb, ebne (gntftellung
bet t In j, auä bet utfpr. 5orm fetlan berrübrenb. „@r fatte
elnj bet, baj anber bar." Ulr. fcrlft. 3549. „T>o ©atomon an fein
flat ein tegletcb blng b,et gefat." Ggm. 578. f. 218. 284. „Unfetlu
gefa-tten mdte." „$>aj nleman fterben fol wan je ft'nem gefatten
all." Ult. fcrlft. 2178. 2509. „Daj )i It ftete un It flat wltfllcben beten
befat." ®otf. Stift. 12586. „3cb ban petfat ein llebej pfant."
Ult. fctlfl. 1002. JotagafatentO, praemissa. Doc. A. b. 98.
„@atln, cilicium." Voc. p. 1618. 93tgt. bat folgenbe (Satt.
„Ibai ©atlt, ©etlt (Sampbetö, Mtfenlcum^ ic), b. b. aln «Blertall
obet aln Üulntat." Slnbang jum SSegetlu* Mugäb. 1529. «Btgl.
©attijn, ©etttn, bei? Älllan, ein balb gotb, drachmae duae.
3m Saumintetbucb Cgm. 821. f. 19-28 fommt abwecbfelnb fettin,
fettit, fettf*, fetllng, feebtl* por. „Sie Pfenning füllen alfo
welj fein, baj »on bet matcb nlcbt enge wann ein fetln. Äeln berre
bat gewalt, baj et ble Pfenninge an bet weljje lebt anbete macben
füll, wan ba* ein fetln pon ber mareb gee, fo man ft je filber
brennet." ©ebwab.-@p. Cgm. 553. f. 89.
Det obet bat ©alt (d. ©p.), eine Qlrt ©ewebea obet j?euge3 — \>et-
mutblleb wat In neuerer ^elt ©apet, b. b. bunnet, lelcbtet 2Bollen-
jeug. (Mattetet ofon. gftagajin I. 522. MB. III. 187 ad 1302 gibt
ber ülbt pon Oialtenba^laeb btet) Unftgelmdßlgen (alfo wol dauern)
bepm 2lbfd)tufi einer ©cbanfung unb ©übnung „brep faltt r&eeb."
(SGtal. allenfalls fatt). 3m QGBiaaroiö («erS 1425. cf. p. 7,01) freier
ti von einem ©arjun CSußbcten , knappen) be6 Äunigeö von 23riranie:
„Deö roten feiteö »on ber gran truc er einen vof an." 3111 3»vein
(2>erö 3454« cf. p. 555) werben beut naett an &er Sanoflraße riegenben
SRitter „orifdjiu Heiber, feit von ©ran unb deine tinivat, jwei, fd)Uof)e
unb ^ofen von fei," in lanbavios unb Srorbibef (Cgm. 577. f- J15) „jtvo
^ofen »on fe4n" — vrgr. grifcf> II. 145 faian — ge&radjt. 3n ber
6<t)mtütx'6 Baijertfcfie* SBirletbud;. III. 2$. X
290 (Satt (Baut ©et ®ett
Srrafiburger £.@. ber £errab »on Sanbfperg 6. 185 beifit ti: „Saga
cilicint. . de pilis capraruui facta... de quibus et cilicia filmt..., unde
et quosdam pannos aspcros sagiai (beutfrf)e (SfofTe : faiat) dicimus."
Gl. o. 2 54. 9Iad> einer litt ». 1246 (®rimm 5H.2T. 5 79, <E3ebet de Feud.
ludicr. p. 57) fcefeJjnt @. ». £. ben Otto 93ogenäre mit einer Area ju
2(ugeburg pro censu annuo duabus caligis videlicet de s a g e t o. (Jö ift
waf)r\'d)tinli<t) biefe» sagetum tint$tf)tili mit bem itaf. sajetta, alt:franj.
saiette. anbrerfeitei mit obigem faiat, fait, fett bajTetbe SOBort. £em
IMminuti» saietta , saiette entfprtdjt ber <poftti» itaf. saia , fpan. «aya,
franj. saie, tvetdje burd) sargia, »arge, (garfdje erfta'rt werben, unb »ieC
teidjt mit bem fei in ber obigen auS %\vtin angeführten Stelle überein:
fommen (cf. © a i g). UebrigenS geften bie romanifcfyen QBörter in masc.
Jorm itaf. sajo, sajetto, fpan. "go, sayuelo, aft;franj. «aie für ein ge;
mad)tt$ j?reib (bieten kantet, Süod) fetbft 25rgf. t>a$ tat. sagum, wtldjtZ
in arten 2>ocabufarien , auS beren einem bie Jungfrau £errab ir>re 9Wen
jufammengetragen f)aben mufj , tvenn beutfd)e ©reffen babfy fteßen, j. 95.
gl. a. 551. 681, o. 254, geivoljnricb burd) fitj »erbeutfd)t tvirb. C?in
buntte* saga peta ftnbet ftrf) gl- «• 551, 577 burefy uifjuntfe, fitjfulfe
gegeben. ,9iücffid)t »erbient aud> t>a6 auö bem Voc. u. 1618 angejogene
fettfame ©atin, cilicium. ((friva abieeri». faiatin, b. f>. »on ©aiat,
>vie eben bafefbft nod) gutbin, t) a c i n. 35a» ebenfalls nod) unerttarte
franj. satin tvirb ber @acfie nad) faum bamit ju vereinbaren fetm). 3m
£erme£ ». 1826 p. 5 28 werben au6 $?. £uri'6 eftr. £anbef$gefa> @. 512,
bie mit fetbft eben nidjt jur £anb ift, angeführt „bie fatfdjen ©ait,"
»vetdje in bie 3etige ju iwirfcn »erboten getvefen fei*.
3)te ©alten (Saam), bie ©alte/ 2>arrafalte (ä. unb a. ©p. feite,
felta fem., neben feite, felto masc.) „S?e$ meld) ein fuejer
fette, bet Hinget bur* ben blmel." «8t. a3erd)tolb 85. „<£$
enroart nie faln faltte fo fujje, ber In rtd>tet auf ein bürrej föclf,
er erflumbet." Cgm. 746. f. 129. 2)er ©alttiug (Saatlin), fetn-
bäutlger jur ©alte brauchbarer 23arm, befonber* uom ©cb6p$; aneb
rool jeber gereinigte unb getrotfnete Darm, ber ju SSürften aufbe=
roabrt rotrb. „9?a* £6li famen blep 3«br (1776) bie ©altllnae
für bie übdje aui bem ©afjbutafföen." SBftr. Str. V. 283.
3>er ©auterllng, nad) ber ©d^elrer SMenftorb. ». I5oo, Cgm. 698.
f. 45 aebübrt bem ©cbergen an bem bell. «pfünafUaa „aln Renten
a^r ju alnem ©auterllng." ©ollte ju lefen fenn ©antetllng?
Setta, Settolo («pegnij), eilfabettj.
©etlt, f. ©atlt.
®le Selten (Seim), »ule b*b. ©elte (i. ©f. fite, gen. fiten,
a. ®p. ftta, gen. ftta unb fttun). üi.%.: (2lne «perfon, ein
Xbler, eine ©a*e Ift »on ob^r auf ber frummen, raren, faulen,
magern, falftben, muntern, grüenen u. u. Selten, b. b- Ift
fromm/ »ortrefflld?/ faul ic. 3lufble©elten (auf d- Seim),
bepfelte, weg (geben, legen, fte-fen ^.). reebter, Itnf er Selten,
@ett (Sit 291
xeä)U, ÜnU. ab Selten (meiner, belner ic), von Seite. 35le
Olbfeiteua) (Ä'feitn), abgelegener Ort, secessus; franj. ecart;
auf dar Ä'feitn, abgelegen , elnfam adv. , ä l'ecart. Wart, I da'-
wifch di' fcho" amäl au' dar Ä'feitn! abfeftlg, abfeltllcb, adj.
„2ln ab feit tgen Orten." Cod. crim.v. i75i.p. 11. „abfelttldje
3urammenrottung unb conventicula." abfeltlldK inquisitiones."
2btg. v). 1669. f. 106. 331. abfeltä (meiner, belner :c), absente
me, te etc.; aud>: roeg »on mir, blr k. abfclts, bepfeltc, weg
(j. 93. geben, befonber* elneä naturalen SSebürfnlflTeä wegen). 25te
Äbfelten b), absis, absldis, äipi;, äxptdog. „35le flutet werben
jugtelcb einer abfeiten (ad similitudinem absidis) gemadjt."
SSegetfu* IV. 15. 2)rutf r>. 1529. ®ang ober ^ebenfdjljf einer .Slrdje
Sur ©elte be* Jpauptfcblff*. „3n ber Hufen 21 b feiten bei <?bor*
i\x Söelbenftepban." Jfcunb @t.23. II. 70. „«Ultar In bem got$bau$
ju QBel&enfreüen In ber »üb fetten ber geregten bant." MB. IX. 517
ad 1405. „3n unfer frawen pfarr In ber 91 b feiten." MB. XX. 63.
gl. a. 556, i. 384 abflba, abflta exedra, o. 43 abfltUtt exedras.
atnfettet (aaTeitot), auf ber einen ©elte nlebrlger ali auf ber
anbern. Mari AaTeit-n (in fdjerjb. 2lnfplelung auf Ataxia Olln-
flbeln), tyerfon, weldjer ble eine ©cfatlter r>6t)cr ftebt. 2lmttf=
feit*, gerf<bt$fett$ ((Janjl.=®p.) , von ©elte bei Oltnteä ic.
be»felt# (meiner, belner ic), presento me, te etc. befelttf
(tyuterbep), bepfeite, abgefonbert, weg. befeltlgen, vrb. , ben
©elte, weg legen, tljun. b et) fettigen (a. @anjt.=@p.), übergeben,
weglaffen. Jptmmelfelten! unfdjulblger glucbaugruf. f c i t=
&alb, fett&alben, adv., feltwdr«. 35er ©ettltng (Cgm. ist.
f. ib), ©eltenüerwanbter; (bep Jpfcfer: cancer pulex). felttlngen
(Voc. r). 1618), oblique, obliquus.
fett (feid), Praep. unb adv., wie Ijcr/b. „feit ba§, fett bem
mal, fetttenmat, fcltmal, ex quo; quando quidem. felber,
«Prdpof. feit, dafeida', leid.Vher, adv., feltl)er, fpaterf)ln. 'Be»"
lUpf)tta6 fommt feitf)u, adj. neutr. ober «dv. , für feto vav. (cf. gl.a. 89
fito, laxe). Q3et) Mottet 80. 6 gut ber Comp, fibero, wie im "Jßr.
flbfjart neben Superl. ftbafhr, agf. ftbra neben Superl. ftbeft Mi
Adj. für serior, posterior. £(ernaa) ift fei b er, bei; Otfr. IV. 5. 132,
V. 12. 125. 126 fibor, agf. fibor, iöf. fibac n>oi alt Comp. adv. für
scrius, posterius ju nefjmen. tiefer Comp. adv. ivirb fdjon bep Dtfrib,
IV. 16. 4, wie II. 14. 1, II. 15. 2- 5 ba& einfache fib, mit als> qprä;
voft'tton oertvenbet, unb geftattet bie 3Sermutl)ung, bafj eben aud) jeneö
einfache fib nur, wie baj melius, et prius, leng diutius, min minus
<cf. ()aft, fya(bo), eine apocopierte CFornparatipform fep. (95ep ©ritum
III. 590. 591. 594 finbet ffd>, wa$ für nud) nur '■Bermurftung getvefen,
n»ot ganj arö factum nadjgetviefen). SSrgl. fit unb flnt.
fit (fid), flbet (fido'), adv. unb praep., wai feit, felber, w.m. f.
©tb ober ftber 'n Stanjofenfrleg. C,@tber be^ Ärlegtf."
X 2
292 ©it 6öt
Ar. £&bl. VII. 171). ©iber fru. 2lltb. Qüdlber n. 57. da'fida',
rfida*, ff ber ber, fcttljer, feftbem (au* afoenr. (Jljr. 63. 66). £a6
biiö i ftatt ei als nad) ©ramm. 244 ard>aifd> forterftarteneö t ju nehmen,
ober, aar baß fid , fider nad) Oranim. 547 afö G"t, fPder jum ärtern
f in t ge&öre, wirb iwetfeifjaft burcl) baö auf niber retmenbe, affo fein 1
fü&renbe fiber. (<H>iaatoi$ 9172. 9iil>er. Sadjm. 1269. Srauenbienft
Cgm. 44. f. 7 6). «Brut, fett unb fint.
Set Sitten ober ber ©itt, berf, bem, ben ©itten (Im XVI. 3af)rl).),
bie (Sitte. ,,9?ad) beinern ftetten gebraut unb beinern alten ©it=
ten... ®i baben au* mit £auber ainen bofen fttten." Otetme
». 1562. „j?u berfelben 3elt babent unfer «Boralten ben frle*if*en
fiten geübt... 2)« lebt ain ieber feinem fiten na*." 2)letr.
». «pileningen. 3m XV. 3abrl)., j. 35. bep @u*enroirt, galt no*
ber, bem, ben fit, plur. bie fit ftatt beö frühem ber, bem,
ben fite, plur. bie fite, n>el*e $otm auf! ber alten: ber, bemo,
ben fltu, plur. bfa fiti entftanben war. £bige altere bialeft.
$orm verhält ff* jur achten alten $orm, wie $rib, ftriben tum
alten fribu. Daö je&lge beutf*e Fem. ©ftte f*elnt ber e&malfge
na* unb na* alt Sing, genommene Plur. fite (mores) ju fenn.
SBrgl. ©ramm. §. 832. fittig, adj. unb adv., unübereilt, lang=
fam, fa*te. „ffttigc betra*tung.// 3>nitf ». 1455. „ffttf*,
gema*, civilis." Voc. ». 1618. flttli*, adv. unb adj. (Jranfen),
gern«*, na* unb na*, fa*te, gemäßigt, „ftttlt*, moderate."
Voc. 0. 1618. „fit II*, paulatim." Gl. bibl. ». 1418. „Unb
barna* »abenb an je lefeub fitli*en onb nlt je ofl." Stauler an
9)?arg. ßbnerlnn. fittli* fo*en unb brgl. «Begetlu* ». 1529.
„fittlf* umrüeren.. in ainer fittlf* warmen ©tuben." Jeuerbn*
v. 159!. „Der 33abft Jpilbebranb f*ribe allen £eutf*en ganj fittr
II*." 3lo. <5f)r. 427. fittfam, a) wie p*b.; b) fa*te. „«Kofi
ti fein ftttfamb auf aincm ftttfamen fbolfeuer." fteuerbu*.
Der ©itti* (d. ©p.), ber «papagew, psittacus. „£>{e «preiftng »on
SBolnja* fuhren im ®*ilbt einen ©ittf*." Jpunb 11. 246.
cf. ©emeiner Oteg. <5f)r. HI, 95. (Gl. o. iu8. 170 pfffte*,
pfttf*, fiti*). fitti*grüen, papagepgrün. 2Bflr. 95tr. V.
170 ad 1580.
„£>a$ ©ot (ben ülbfub?) von SKotfol fol man ofte rtlnfen." Cgm.
722. f. 21.
„©Ott, orexis, fottung, oreiia ober fpepung." Voc. v. 1182.
«Brgl. ©Ob, ©utt unb ©utten.
2)a$ ©efott (Giod, Glö'), ©cfbtt (Gled), ©efütt (Gfid),
a) (Ö.<pf., Jranren) jum Olbfieben, «Ubbrüben (um ali Butter für
bai 95lcb ju bienen) befitmmter 2lbfaH »on autlgcbrof*ncm unb ge=
reinigten ©etrelbe, ©preu. „@efot, fprewer, paleac." 31». ©ramm.
@&be, palca, furfur. Voc. p. 1452 (Cgm. 685). „2>en «0?alj=
Raufen rühren, U$ bem 9)?alß nit alle Gräften genommen «nb e$ j«
®ot Gak 295
einem ©efott ober lehren palg wirb.'' e&llngenfperg £ofmardj. 235.
b) (in 21.23.) gewöhnlicher: ju bemfelben jBwetf auf bem ©efottftuel
mit bem©efottmei?et Etetnaefcr>nlttene« autfgebrofcfcene* ©trob,
befeb. Jpdtffet, Jpdcterlfng — o.pf., ftranfen Jpdlm. @. ©ütt.
/,25er ©efottljacfet," ©cfcefrer Sicnftorb. v. 1500. f. 29, wornad?
fcamal* ble ©dmcibmaf*tne no* nld)t übllcfe, gewefen fefeeint. 2)er
©efottbabem (Gfö'häba'n), gtm: abgebrübte ffiafien- unb
{Roggcnfower, geborrt unb au ©ruße genialen. G-fodwafso' trägng,
ein verblümter Sludbruce be* weiblichen ©efcblecbtetf im (Jblemgau
für ba$ vo<\& na* ©ferne ble Crngldnberlnnen etwa* jartcr: to plutf
»our rofe nennen. ©efötten, gefiitten, angefütten, ©efott
für bat* «Biet) anbrüten, ober aud? fdjon angebrüllte* unb von ftuttcr*
jelt ju $utterjelt in einer <8renten aufbewa&rfes bem 23leb vorgeben.
„2Bdrbl gefltt bem 53ied>, fd) bin franef." Grlmfnatverborv. 1523.
„2>em 53tb g e f ü 1 1 e n foll ble ©lern." ©d>ef rer Dlcnftorb. v. 1 500. f. 40.
„Da* 2Bajfer baut mir U 23aud> gfltt (gefüttet, angefd>wemmt?),
d* funb d ©an* brin babd." Cbm. i2i»ti. f. 15. (Jomöble v. 1687.
9Jrgl. ©utt.
fottern, f. futtern b).
3Me ©utt ober ©utten (Würnbevu), ble 2ad)e; <pfü§e. o" Suivn
Bloud, eine Sfad?e 23lute*. (3ftlftfote, £bürlngcn). 93rg(. ©ob,
fnbeln, ©ott, fütten unb futtern.
„©utt." „2»enicbcl nimmt bem Wagen fein 2Bülen, fein ©utt.y/
Ortolpt). 53rg(. ©ob unb ©ott.
2)le ©ütt (Süd, Sid), (Jranfen) jum Slbft'eben ober 2lbbrüf)en
al* QSlebfutter geeigneter ©etreibeabfall ober ©preu, wa* anbetnjdrt*
©efott, ©efütt. „SBa* td^lfd) au*gebrofd?en, bavon an hörnern,
©trobe, ^(fterig unb ©üb aufgeboben worben." ®lrib.9Serorb.v.i746.
„Da* Sifterig unb ©leb." 3lnfp.23crorb.v.i70ß. Dlefe* Fem. ©ütt
fcbelnt mit bem alten ©utl In faljfutl, saliriae, gl. i. 244. 283. 296.
326. 1694, eine, ju fiebert geborige, ftorm ju fa>n. überfüttig
(ibo'iidi'), adj., von ©dMncljbutter, bfe ju lange am ftcuer gc|1anbeu
unb JU braun geworben, on iba'fidi's Schmälz taugt net zö'n
Kiacholbacho".
futtern, fottern, a) (Untcr:9J?ami) im $od?cit wallen unb über;
fiteren, b) (0.<pf., ^ranfeu) ftgürlid): mit fd?(eri?t verbtffenem lln=
willen reben, brummen, felfen. c) (fdjwdb.) au* einem engbalfigcn
©efdfi (angfam unb mit einem gesvitTen ©erdufd) au*fUefien. 35er
©utterfrueg, cngbalfiger ftelnemer Arn«, d) figürlld): „Sangfamc
£anb, fo H trueft unb fottert" (nur ungern unb wenig gibt),
©eb. granf. ^ai ©utterid}, ©ütterid) (Sidaro*), (Haiti) ba#
©allertartigc (©uliige) von elngefottenem ober gebratnem ftlelfd);
(Slllgdu) warf beom ©djineljcn ber Butter ju 33obcn fällt (©dimafjbreci).
Die @utten=ftuben, ober Mo*: ble ©utten (Sud-n), bie Äranfen=
jtubc im ©pltal ä« 2lmberg, fo wie ju Nürnberg. „Den «pfrlcnbnern
294 ©Ut
in ber @uben= 10, unb benen in ber @efunbenj©tuben 5 fl."
,,©o muffen aud) bie £au$ = unb © u b e n = focblnnen blc ©efunb;
unb ©ubenftuben baijen." SBlltmaifter Olmberg. @bron. 592.
Die ©utten: obec Äcanfenftube beö (im 3. 1487) neuen ©pitalö jum
f)ti(. @eifi in Diücnbecg tvirb fd)on im tatein. ©tiftungöbcief „Sutta (seu
infirmorum stuba)u genannt. 2)ec (Seiftfidje , bec ben itcanfen in biefem
@pita( ju pcebigen »erpftidntet ift, l)eifjt ipcebigec in ber ©utten obec
©uttenpcebigcr. 5ßaö SEßagenfeil (de Norimbergae reb. not. p. 95),
unb anber^tpo £dölein juc Crcflärung be£ 2Dorteö pon bec nad) ©üben ge*
fteitten Äanjel obec »on einec einmaligen 2Uifftt)cift S. V. D. (Sancto Vito
ilicatum) poebringen, aud) 8rifd)'ö SSecmutftung, bau ba$ «Spital jum S()eil
in eine ponnalige «pfü^e (S u 1 1 e n) gebaut, tvirb n>ol auf fid) becuf>en
müijen. Sßenigftenö Eommt bie futen im Keim auf futen (itutte) alö
ein Ort, wo gcpcebigt nücb, fd;on in einec Säbel Wut)- 93el)am'ö, eine»
91ücnbecgec 2>id)terä beö XV. %af)tf)-, Cgm. 291. fol. 35a öoc, wo eom
hungrigen Ju^ö, bec al» frommer «prebiger ba3 gute 5ebert>ol£ ju erbauen
gebenft, gefagt tvicb : „Sag ec bie futen flauffet an, unb gie fyinban ju
einec futen, ba ec pil genö »nb enten roift, bie ivarn ba gan." 2Benn
frier bec SMdjter eben aud) foldj eine «etftube bec jveanfen etneö Spitaleö
im 5luge geftabt fraben follte, fo n>are frepfid) bec QSegriff fitanf obec
.ftranffyeit jiemlid) naije gelegt, jumal ba nad) ©ramm. <j. 435 Su't ftatt
@ud)t bem T)ia(efte nidjt ganj ungemdjj ift, unb bie in bet a. ®p. oft
genug »ortommenbe ©djreibung futl) ftatt fuot »iefleidjt nidjt bloS lapsui
pennae, fonbecn ebenfalls fdjon in bec 2lußfpcad?e begeünbet fepn fonnte.
SSrgl. Sutljt. Uebrigenö fommt 1525 aud) ju Bamberg eine €> u 1 1 e
untec <3t. Xfjeobor (ßlofter bet Garmeliten) »oc. 93amb. Gfalenber 18 53.
■Der © ü t e r (d. ©p. unb in ber je^tgen nnr mebr atö ®ef<blecbt$
name ©euter, Sautet, ardjatfc^: ©uter, ©utter, ©uttner
porlommenb), ber ©ebubmacber (gl. i- 696 futati, o. 57 futare,
o. 547 futere sartor, sutor, unb role biefetf »on euere, fo, nad)
ünaicijle von 9?dter auä ndben, ndban, vom alten 23erb fiuuan
(suere), praet. fluulta, futa gebildet unb debt beutfd). ©ieb
oben ©. l^i feuen unb ©euel. Da@utdre bemnaefe eigentlich
Tifcct bebeutete, fo t>ei#t bep S3r. «erbtolb (39. 61. 68. 91), 3ac.
p. Äcnig^bofen (504. 305) unb 2tnbern ber ©cbu&macber beftlmmtei!
©d)uobfutdre, ©ebubfutere, ©ebubfuter, roelcbeä fi* admäblig
äu ©cbuobitdre, bereits in einer Urf. v. 1297 OBergmanä 9Äün:
cljeu 8), @d)uecj)ftere, ©djuccbfter, ©ebuefier, bebb. ©cbnfler
»eriürjt bat. ©. ©ebueb unb prgl. oben unter =fc^ ©. 286 baä
nieberf./ Mi fetc entflanbene fte. S)er Ciintfuter, Otuntfuter
(ebmaltf ju ©trafbura), bep jac. p. Äönig^boffn Ed. ©Filter p. 272.
289. 404, Cgm. 337. f. 170. 255, Cgm. 569. f. 163. 171, ift t»Ol
fcbwerUd) als OUnbtf-biitcr Oiinbtibäuter, b. I). @erber ju nebmen,
ba im SiugSb. ©rabtbud? au* KlntfcbubAer poriommt; f. Oilnb.
@an? ©a§ ©e| 295
£Reitye: ©an?, fern, :c.
(©fei) ©a, fe, :c.)
SRetfye: ©aß, fe§, ic.
(9Srgf. bfe formen @«fc/ fef, k. in ber Hietye ©ag, f c«t , ic.)
Der Satzel, ©er»atfu$ (iaufname).
25er ©aß (Säz, plur. Satz unb Setz), im Slllgem. wie l)d?b., unb
ben vetfdjfebencn SBebeutungen von feßen cntfpredjenb, welche na<$=
jöfe&en. ©er ©aß, Urfaß (a. ©p.), bie Jpppotftef, baS ltnter=
pfanb. ©aß ablofen. (Mein). „Die ba leAent auf faß al*
auf hetpfer, agfer u." Cgm. t532. f. IG. Der ©aßbrief, ©c^ulb-
brfef. Ar. £bb(. i. 22u. 221. ©. »er feßen.
Der Air* faß, .ftfrdKnfaß, bie Äfrdjuogtei), bat Jus patronatus,
Airdjle&en. „QÖann ein Pfleger in einer ftofmard) von altera fyer
ben .fiirdjfaß Ht, fo wollen fie aldban gtefd? weiter greifen/ unb
bie <preljen vor ben jttrefeen auffeßen." 15*«* Qibel^gravamcn am £btg.
v. 1605. 31H. VIT. 159. 184, VIII. 91. 226 wirb ba$ 2Bort pon ge-
wl|Ten liegenbcn ©ütern unb Gefallen gebraudn. Darf „cfeirldpfajja
(plur.?) ©aneti Äillaneä" neben „frono fol) fuero ftrancono erbl"
in ber wfrjb. «Warf betreib. MM. 38 fdjeint ebenfalls (iegenbe SXx-
cr-rngüter ju bebeuten.
Der £rud?fäß (Trucifäu), mi £rud)fäp. I. £&. ©. 471.
Da* @ef<tß (Gfaz, Gfäz), a) b«<5 ©efeß. «.«. : Gfaz Gfaz
lei' lafl'-n. Ilud taa" Gi'a/., nad? belieben. 9?öt t)U fain ©efaß.
b) unb gewobnlfd) im Dlmlnutf» ©cfaßlefn (Gfatzl, Gfetzl),
iJtbfaß in @efd>rfebenem ober ©ebrueftem, Alinea; ©tropbe eines
QbeUüUt ober ©efange*; jebe ber 5-6 2lbtt)eilungen jn 10 flelnew
Oiihgeldjen im OJofenfranj (^3aterno|ler); füg. ä" Gfatzl lefn, lingtf,
befn, fchlaffar, trinka% waavn etc., wk man fagt: <5fn0 lefen,
fcfcfafen, trinfen ic.
1)ie @eß (a. ©p.), 3lrt ober Wafj eine* ©vunbflücfeö (?). „LXXX
reg. <ln. lärücbS geltet unb jwei buncr au$ einer feß, gelegen »or
betf 9?. Weingarten. h% dn. iäxlidrf geltS auS einer feß, bie Ißt
f nnl)at ber <pefd>." Dileb p. 949. 95o ad an. 1598. Qtmaö ganj
anbertf wirb fenn bie > inea quae vocatur 5tinfeß, ibid. p. 514;
unb alles biefe* triebet verfdjieben po» Sin feß, wel<t>c*t man unten
fel?r.
Der ©eßel (^cgnij sc), \ui ©efjcl.
Der ©eßling, a) wie l)cfeb., b) träger ober b,aisf..trriger ober au^
gern bepitt 58ierfrug ft'ßenbcr 9)?cnfd?. (cf. ©eßer).
feßen (Cond. iefe feßet, Hb gefeßt— L ©p. Traut, idj faßte,
\) a u g e f a ß t), im Zögern, wie ^djb. Der ©djneiber, ©d}upmac^cr :c.
296 ©ef
feßt fo unb fo viel ®cfetten (fteHt flc an). Äloftet fallen In
i^ten federn feinen 2Beln ausgeben unb 9}?ann$ = ober 2Öelb$perfonen
bartnnen feßen. „2>te 2Birti)e follen auf et bet ettaubten jjett feine
jjeäleut, £tinfer obet Spieler feßen nod) bebalten." 2.D. ». 1553.
f. 95. 182, ». 1616. f. 50. 538. 548. 698. ©arben ablaben unb
feßen (im ©etrefbftoce). „Cinem ©ettatbfeßet &agtobn 5 fr."
2Bftr. 93tr. IX. 512. „Urfjab feßen," b. 2B. anbefeln, ©anet=
tetg bereiten. 2)te Dieben, bie SüejT feßen, affeettert fprechen,
geijen. Satz, affectierte ©ebätben, $ktexey. feßen, einem
2ßirt :c. baä 93ter, ben SBein ic. befttmmen, tote tjoef) et fte r>er=
faufen bürfe, tarieren. 25er ©eßet, a) fcarator, b) »ermutbllcr;
in naturltctjer Qonfequenj bei Dielen SSerfoftenö: ©äufer. „<£i fol
fain rclrt fain £rincfen febenefen, noeb auftun, man b«b \mi bann
gefegt..." ,MÜ oft bie feßer »erfaromen ainen febenfen unb im
fein trlncten nit feßen." MB. XXIV. 235. S.Oi.o. 1616. f. 551.544.
2Öelfd> Oielcberttfbofen 206. 35er ©aß, fejtgefefjter «preH, 1£arif.
«Bterfaß, 93robfaß, $latfcf>faß. Des hat fchd" fei~n Sa«,
ba rolrb ntebt roeitet gemarftet. 25le © aß ung, Datierung. ,,©o
auefe butd) euetn ©aßmelfier unb euer? bie gemelbte ©aßung
begriffen l|t, fcblcft un* beren eine (Jopte" ^r. gftbt. V. 78. Sie
©aßunger, bie 23r. Söerbtolb 123 neben ben 2Bucberern unb $ür=
feufern apoftropbiett, laffen glauben, ba$ jtoift&enbänbler febon ba^
mala, r>ot)c tönen pi>rt&ell&afte «pteife ju veranlagen, fid) mitein:
anber »erjtanben. Jpelnt feßt i Öiegen, ©ebne, 2Blnb tc.
(mit ober obne 93epfaß: im (üalenber). <ii feßt ©cfeleg.
«Huf Mittag feßtöÄiiecbel it., ei rotrb Oiegen, ©ebläge, Äucben tc.
geben. 3n btefer Gebeut, audj: abfeßen. „25u fplleft alt auf
einer Orgel, ei feßt feinen falfcben Otlff ab." 93ogenberg. 97?itafet
115. 150. fid) feßen auf ettoaS, ober ben, feinen Äopf
auffeßen, battnäcftg auf feiner Weinung ober feinem Gntfcttlujj
barubet bebatren, obstinare sc. „3* mag mieb bit ainigen nic&t
ge feßen, non possum opponerc me tibi." Cgm. 690. feßig,
adj., balöftdrtig, oerftoeft. 35er ©eßlfng, ©eßfopf. „3*
Will il)n feßen, maetabo, traetabo ut meruit." „Muff Ginen
feßen, unum peiere, in unum conspirare." Voc. v. 1618.
an feßen ©inen, il)n ju etivaä verfetten unb bann im ©ergaben ober
in ter SSerlegcnbeit fißen laffen, betrugen, bintergeben. Aba' fetz
mi' net a", I lag dacs! ,,@td) vor unreblicben ©cbulbenmacben unb
«Unfeßen ber 2eut büten.* g.Ö. ». 1553. f. 114. „di fott fatn
frömber jaroer t)ie bürget roetben nod) fein, et verpörg bann r>or bem
rat, ee er burger ober jaroer toirt, VI «pft> pfenfg barumb, baj bt
lerot von im lebt gelaicht ober angefeejt roerben." «BTüncbner
spolicep=Drb. v. 1450 circa. >2ßftr. 33tr. VI. lfcoi „2ln Gtnen feßen
mit einer ßotbetung, unb mit ©ant unb pfant toibet tbn oerfaten."
2btg. o. 1669. f. 376. cf. unten ju einem feßen. ©teft an feßen,
©e| 297
ftd> beffeipen (Äleln). „Äaufleut, 5tnfeßer (9?egoctanten ?) unb
©cbwelntretber." t»r, 2.D. ». 1603. f. 35. aufffeßen einen,
irritare. „Der ftd) batt> auffegen lajjt, irritabilis." Voc.
p. 1618. auffeßen einem etmi Otürnb. £«(.), e«$ fbm weffj
madjen. 2luffaß (d. @p.), a) Ijfitterliftige «erebung, SBetrug.
„Da« ging alle* mit 2luf fdßen ju." $re»berg @. I). @#r. 1. 129. 172.
„©te fein gar leß auf boä auffefi." 9)il<bel 23ebam. Cgm. 291. f. 33.b
„Ungewonlld) d>auff , ble mit auffdßen gefd>ebent ju unrebllcbcr
jelt unb fn truntfenbalt." Jngolft. «Berorb. v. 139ü. Cgm. 210. f. 70.
„2Beld)er bo^lfjltalitfc unb mit auf f faß ju einer 3lufrl)ue Urfad)
gibt." £»rol. £.0. 0. I6d3. f. 28. „mt »ortellfgem Siufffaß guter
wort mit einem foanbeln." 53u<b ber Sßeläbelt ». 1485. f. 98. 129. 185.
b) Jpafj, ©roll, c) Empörung. Dletr. ». «pilentngen. auffefjig,
a> tfftfg, fdjlau. „vernünftig »nb auffecjlg." Drucf t>. 1485. f. 110.
„astutus, auf feejiger." Voc. Melber. b) (auffäzi') im* auf:
fdfifg, felnbllcfe gefinnt. eim aufffeßlg fein, adversari, insidiari.
Voc. t>. 1618. autffeßen (seil, batf Vcnerabile in fatl)ollf<ben
Jtlrd)en), Cffentlld) au^fteUen. Bey UnfV Frau wird für Sa ied-n
Slerba^d-n ausgfetzt, wenn ma* *s vaMangt und a~n Ausfetz. Zedl
lebreibm lafst. 93ew ber Äunbe von ben ^artfer OuUu^taqcn 1830
füll ber In folgen Singen anjugebenbe Redner ber «Wüncbner Wetro=
polltanftrcbe von einem Mauvais plaisant bureb batf SBegebren be«
Slutffeßen« für Dame Kongregation (in ber ©tanbeoerfammlung
p. 1831 weiter befproefcen) mpftlficlcrt Worten fenn. auöfefeen
einen, beffen ©teile pertreren. „autfgefeßt bei," au«ge=
nommen batf. Mmberg. 2lct. v. 1579. autffeßen etwa« an
einem, wie bd)b. Der 2luäfaß (DM'd).), fcabel. I hä ka~n
Ausfatz an In. Der 2lu«feßel (d. ®p.), ber aiuäfdßlge.
SSjlr. 55tr. VII. 185. Der Ujfefje. Cgm. 44. f. 74. flutffeßel,
ble Scpra fetbft. Cgm. 592. f. n.b Da« «befeß (Bfetz, Bfetzat,
plur. Bl'etzato'), ©trajjeupflafter; ginfaffang eine* Äleibeei, uament=
llct? bei Jpembeä am S)M- unb Jpanbtl)efl; angenagte Unterlage be=
fonbertf am ©cr>ul). 9?. 41.; Vo" n Huod bis aufs Bfetz. ,$}. gj.
t|t lange jjeit feiner ©Inne entfeßt (aujier ftcb) gewefen."
3nd>enl)of. Wlrafcl 1605. OBrgl. fl<b entfeßen unb bat alte
antflaan). etnfeßen, ein @ut, e£ übergeben, abtreten
(Slllgäu ©ebranf, b. ffi.). Die einfe£ (Erfetz, plur. ebenfo),
«Wap r-on §elbern uuo ®runbflücfen: Dalben Siagwerf, ^albcß 3uaart,
ein borgen, 20,000 b. QScfeube foaltenb. eigentlich wol fcolcl In
einem «Bormlttag ober ^acfcmtttag ober in einer einfpann (fall«
man früber neben voMeßeii ft. »orfpannen, aud> elnfeßen für
elnfpannen gefagt) mit elafin paar ötbfen gepflüat werben mag.
Derfelbe ©Inn ergib: ftd> aud>, wen« m n einteß lieber altf mi-
fpannen, einfeßen bc« ©cfpann* in ben Stall nehmen wollte.
(3Srgl. (Rajl, Ötue). 2Birllict? fagt ber ^rebiger @elb,amer; b) ,,33e»
298 ©etj ©if
ber Srunfenljeit baben alle anbete £aftct il)r einie&r, ibt 9?iberlag,
ibr einfeß. c) «Behaltet für gefangene gtfdje; SSciber, in welcben
gifc^c gefeßt werben; 33ebdltntjj für ©attengcwddjfe im 2Btnter.
fürfeßen, »orfeßen, a) »orfc^en, b) (Söerbenfelö) vorfpannen
$ferbe ju benen, bie fd?on eingefpannt |mb. Die SSorfeß, 93or=
fpann. (cfr. einfeß unb im brem. nfbvf. 2Bortb. 4 95. ©. 758
,Mt peerb »or ben wagen fetten"). baimfeßen einem etwa*,
e$ feinet 2Billrur übertafifen, beimftetten. Voc. o. 1618. ^ { n-
feßen (b. 2B. von gieren), abortieren. 'Kou, d- Lous kad
hPgfetzt. überfeßen. ,,©f (bie eiotferfrauen) füllen mieb,
(bie ^pfrnnbnerin) in bem benanten genta* (2ogi*) mit niemant
überfeßen, nod) bareltt lafjen aun mein gunfr unb willen."
MB. XVIII. 495. 497. 527. »erfeßen einen Jjpau, einen ©tld>
(d. $ed?tfunft), ibm einen abwebrenben entgegenfeßen. 23 er faßung.
Cgm. 55b. fol. i29.b „®er newr »etfeßet, mit allen fünften
Wirt er geleßet." £edüdwer Cgm. 582. f. l. Sie «erfeßerlnn,
ttnterbänblerin in 2elbbau$gefd)dften. Set «erfaß (VaTaz), bat
fipfanb, Unterpfanb, bie Jjmpotbet'. etwatf in «erfaß geben,
nemen/ l)aben. £)aä «erfaßbautf, fieibbauä, monte pio. „Unb
bat aud> im barju gefaßt je Urfaße fein gut..." MB. XXIV. 364
ad 1324. ©prueb, &Ug feßen ju einem, ibn gerlcbtlid)
belangen, „«rcessere, aecusare.'1 0(». ©ramm. „© c ß t fein
flag ju bem benanten Jpannfen." MB. III. 579. ©arau* »er=
mutbli* eUipttfd) bat neuere: einem juefeßen. 2>er Sueian
Qillet'tbal), ^ugemüfe. 2>ie $ücßtl, auxilia, auxiliares (copiae).
25. 23egetlu$ ». 1529. «Bon ben ftreitenben spartewen gewdblter 58eo?
jtßer einetf freiwilligen @d)febgerld>te«:, tnfofern beren »on jeber
«parte») eine gleicbe $a\}l jum gemef.nfcbaftlicb ernannten Obmann ge=
feßt würbe. Ar. £l)bl. L p- 184. 185 ad 1446. „9J. 9?. erffedtet
Dbmann unb 8 aufäße." ibid. IX. 437. 438 ad 1495. Meichelb.
Chron. Bened. IL 188 ad 1498.
©eij (a. @p.)/ ®Uo> »ol entfteHt au$ ©fgfrib ober ©igbart
ober ©igbert unb brgl. cf. £f). I. ©. 82. „©eijen unb «eiten
ben £orringern." Ar. 2b,bl. IX. 488 ad 1500. ©elj ©tbwarjmapr
»on Jpopfenau. liri. ». 1467. ©eiß 97?arfd?alf t»on Dbcrnborf.
MB. XXIII. 315 ad 1409.
fißen, Condit. pracr. flßat unb fäjj unb faß, praet. gefefien
unb gefeßen, im >Mgem. wie bd)b. (d.©p. ftßen, faj, wir fdjen,
gefejen). 3lm Untcrmapn bort man fetzo", bin gefot/.j\ Jur
weilen wirb fißen reclprof gebraust, befonberS in trafen, wie:
fitz di' nidoc, Jitz di1 zu mio' her. Ob o'Oet auf etwa« fißen,
barauf bringen. „2>a|j bu bar ob fißeft, baf bem Gib genug
gefebebe." $t. tybU IV-,104. „OTfan fißt auf mid), invidia
premor, infestor." Voc. v. 1618. (SSrgl. auffißen Qinem,
einem auf faH8 fepn;. Ol u f ild) fclber fißen, „ob j b, m
@t| 299
fctb ff$en, laborc et cura canescerc hominum vestigia vitons."
Voc. p. 1618. Ge Alta'l, fitz net fo auf dir felba1, ge unta' d»
Leut, trink a MäffI Biar! fagt IPol bie perftdnbigc Jpautfmutter
jum atlju trübfinntgen ©emabl. ginc^ ©ute* bep Wuß. unb
©eroer flfcen, tn pottem rectjtlid? anerfanntem 93efiß. beflfelben fepn.
„..gebenmann, bet betf fiebengutrf bep nuß unb geroer gefeffen
ijt.." „ffier umb 2itgenleüt angefprocfcen »plrt. bet er bep nu|
nnb geroet flljt.." (Ref. 2.0W)t. p. 1588. f. 90 u. 126. eine*
<9ntetf 9?uß. unb ©eroer etftßen ober burd)fi$en, fo 'lange
in rolrflldjem unangefochtenem 23efiß. beflfelben fepn, ba(j et einem
pon 9ted)t*roegen nlcbt mel)t entzogen werben fann. „Uns fp nuß
unb geroet beö obgemellten fauffä butcbfejjen baben." MB. X.
573 ad 1490. £et ©t$, J?au$, Jpof, @d)lo& eined abelldjen
Sanbfejjen. £.Di. P. 1616. f. 756. SSfele bermalfge blope 93aueruböfe,
befonber* an ber 9311$ unb (Kott, fommen in altern Arten al$
berglefd>en @l£e pur. „ein © i ß l e i n , genant fcetntfroangf."
MB. XXV. 77. ©et ©ifjer, baä ©iß er lein (Sitza'l), (Jj>b<?.)
©tubl („^Otferlein"). ,,T>CZ ©ifjttng, sedentarius homo,"
Voc. p. 1618; befonberg ein folcber, ber gerne im SBlrtb^baufe fißen
bleibt. 2>a$ ©ißjau* (d. ©pr.), ber Abtritt. Cgm. 69o. f. 85.*
£>le ©ißjpeil (Sizwäl), bie Abenbjett, »po man fid> pon ben Arbeiten
in $elb, <?tall unb ©cbeune ju Arbeiten obet Unterbaltungen bepm
©tubenllcbt jurürfilfbt. Der fauft in Aanae Sitzwal feine fechs
Mafsln, roie man fonft and) faat auf Ao"n Sitz. anfißen, ju
©djiff filjen, ftd) etnfepiffen. 2iP. €l)f. 286. Det Anft£, 2Bol)n:
ft'$, bet'onbetö ein abelidjet, Oteftbenj. „Die ©dmrfdetfen baben
il)rn Anftß umb ben Ampen'ee." Jpnnb I. 331. „3n ber n>eltbe=
rübmten f opfert. Anfißft ab t 2Bten." «fieiner'ö £anbcimatft p. i734.
35er Anflfjet, Anroobner. *.fö. p. 1616. f. 540. 756. aufftfjen,
a) d. ©p. (oon ben Untertanen, bie ju <pferb ober ju ffiagen Jtriegä=
btenfie ju tbun batten), fieb ruften. Der 2anbauffiß., biete Oiüftuntf.
b) ftd) pom ©lß.e erbeben, bamit biefer für einen Augenblid frep
werbe. Sitz & weng auf! c) (Allgdu, pom 2Blnbe) (id> lenen.
„enblfcb iffc ber ®inb au f f g e f e jj e n." d) einem aufflljen,
l) fjdj burd) bejTen 2ßone (wie ein ÜSogel auf ber getmrutbc) fangen
laflfen, ibm In bie Jalle geben. 2) ibn i?art, feinbfelig bcbanbeln.
einem auffäjig, auffe^ig fepn. 2)ie 91 u ^ f i ^ f r i ft, ba«?
idbtllcbe ju bejablen aufgefegte Saturn pon einer ©munte, bie ftd>
bep einem ad onus successorum gefübrten 55au erlaufen. ^>at ein
Succesior ben «Baufcbilltng abgelöst, fo fißt er feine jdl)rlld>e ^rlfi
ab, ipo niefct, fo bejablt er fte jdbrlid) an iit betreffenbe 23el)6rbe.
befißen eine ©aefce, auf, bep, ju, an, über :c. einer ©acbe fißeu.
,,«ep fctt'cb bat be(te Ort befiß.en/' «p. Abral). „Da« @eti*t,
ba< beimlid) Walefij--Ote(bt :c. befißen." «anb -- (Hebt. p. 1616.
„Abeltd^e, benen et auiomt, follen Ht peInlid) ©ctid?t alt liebtet
300 ©tf
unb UttöeUer In eigner ?perfon befifjen." Carolina poenalis.
Die ®antbeft$en, bei) einer ©antKrljanblung fffeen. ©antorb.
v. 1571. „iHu$ pdbftltcbem ©eroalt befaji er b&$ @rjplftumb ju
©aljburg." öfele f. b. S. I. 5S4. Der 23efef, 23eftfc. einer
©acbe «ujjer «efef fcmmen. Sir. £bbl. IX. 115. „SBo er ber
©ad) im QSefef bltben rodr." tOi. ». 1588. f. 85. ptfej,
possessio. SRoit- 105. 24; 104. 45. glnen geinb, eine 93urg,
©tat befifjen (ä. ©p.), ibn, fte belagern. 93on iemanb befeffen
iperben. £ori Secfcöi. 113. „Unb roarb jSamri befeffen pon 3lmrl."
Reg. III. 25. Dr. dcf. Der Befafc (£o'i gecb=Oi. 114), fonfl ge=
n»ct>nitä) : bat QSefejj (d. ©p.), ble ^Belagerung. „Daji Jperjog
gubrotg ba$ befaji für Weuburg geldngert." Ar. £bbl. III. 50 ad 1439.
„3luf aln felb ober In afn S3efep jlecben." MB. XIV. ad 1392.
«Brief gegeben (oon Ä. Subrolg I3i6j an bem „pftnfctag x>ox bem
palmtag in bem befej je jparrnr." MB. XV. 457. „jSogen ble
Ungern «u£ bem <p dp c# 2Jug£burg bem Äonlg entgegen." ftrepberg
@. Ijift. ©cfcr. I. 31. „2Ber beltgerö unb bcfeffe* roartenb tfr."
»nbang jum 93egettc^ 1529. „Daj blfejje." 93r. Berbtolt 411.
befijjen, bifijjen, a. @p. (»om Soben), unergiebig, unfruchtbar
fepn, nachäffen, subsidere. „Do befaj ciu crba (beijit e* in ber
poettfcben Searbelt. ber ©eneftä, einer Wiener Jp.©. beö XU 3at)rt).,
Cod. D. I. 157, Dlut. Hl. ®. 63), ba ne roolt nlcbt ane werben,
2lbral)cm buancb ber bunger, bo fuobt er fiat anbere." Unb ®. 101:
wSu furerounfo bei (7) guten idr, bu btfaj blu erbe, ba ne roolte
nicbt ane roert<en." Oluf abnltcbe 2üeife belfct ei In Jpofm. gunbgr.
I. 193: „5o befißet bto erbe, bane fol nib ane werben. "
Gl. i- 46 wirb occumberet, i. 805 subsedit bütdb plfaj gegeben.
©aber: «Bifeaje, SMfej, 23lfaj, <8if e t, <Bif a t, 931 fe§,
SBifajj, SÖcfdj;, Bepfdjj (d. ©p.), 9J?l$road)$, ber nebft anberm
ebaften ©cbaben, befonberö Jjpagelfcblag, bann ^rieg, QSranb ic.
alä Pon jdbrlicben tyrdftatlonen entblnbcnb ober nlcbt entblnbenb, In
Urfunfcen bdufig bebungen roirb. 3n einigen Sollen mag aud) ble
SSebeutung Belagerung ober ftclblagerung überhaupt ju nebmen fepn,
rote benn batf SSorr, dbnllcp manchem anbern foUfcer Aeben blelbenben
gormein, au* ben verfctsiebnen (jntftellungen ju fehlleiten, fcbon früher
nlcbt mebr recbt fcbetnt r-erftanben roorben ju fern. „Annuatim
persolvant modium fem, modium siguli, modium hordei, ni3i
sterilitas terrae quae dicitur plftce, vcl grandinis incom-
modilas hoc intervertere videatur." MB. VIII. ad 125S. (cf. ,,Si
grando, sterilitas, rapinae vel incendia villam aut provin-
ciam vastaverint." MB. VII. 12S ad 1255. ,,Si autem praeno-
minata curia aliquo grandine, sive annorum vel terrarum
sterili täte depravabitur." MB. XIII. 3/1 ad 1267). „Deä
gttlgen (5ßucfcerer^) gcrolnnc gent alle jtt für fid), fo frum fo flcbt,
ej rolttet übel ober rool, ej ft befeäje ober r.lbt, fo get flu pflüg
(2>t§ 501
bod) alle jtt geltV «8t. «Ber&tolt (f 1272) p. 273. „<H fdtfage
ban fdjaror ober pifef." MB. XVIII. 26 ad 1297, XVI. 31a ad
1303, XII. 495 ad 1460. „@j rodr banne, bai föawet vnb ptfeä
ober lanfc urleug rodr." IL 225 ad 1328. „©rodcb* lar fdjaur f ft
ober pffejj auf ben brlen guten ober offene urlug " ix. 166 ad
1531. „93lfaji, bagel ober lanfjnot." XXIII. 136 ad 1345.
„«Bon fdjaur, von plfaj, von urleug." II, 292 ad 1353. „©djaroer,
ppfeU ober gemafner lantpreiV V. 485 ad 1355. „2*on frfcgtf,
unfrlbetf, fd?ött>cr, ppfeg unb übriger ©aftung roegen." III. 371
ad 1373. „©djatver, plfetf, utlerog unb lantabreften." V. 190
ad 1380. „©cfeuroer, plfej, lantpre'fr ober ebaftlger fdjab." X. 283
ad 1380. „<Sd)Cim Ober ptfet." XVIII. 220 ad 1381, XX. 29 ad
1385. „©cbaror unb pifet bulben unb leiben." XX. 119 ad 1407.
„@d?aror, ptfeü, urleug, prant." XIII. 435 ad 1418. „«Bebet
fdjaror «od? ptfet nod) bfjalnerla» geroalt." XIX. 106. 108 ad 1420.
,,<pifc ö unb fdjaror." XVIII. 395 ad 1134. „©djaror, biß, pffat."
XIX. 137 ad 1439. „©djaucr, ptfetf, prant , urleug, frleg."
Otteb 1014 ad 1440. „«löeber fdjaroer nod) piff." MB. XIII. 446
ad 1441. „®d>ur, bagel ober ppfajj-" XXIII. 445 ad 1443.
,,©d?aror, «JHfatf u." viil. 348 ad 1459. „©djaror, l)agel,
b»fa$." Cgm. v. 1499. f. 51. „2Bo burd) «Befdj} ober In anber
roeg ber Stralb ©djabcn genomcn." gbtg. v. 1545. p. 119. „«Beldjetf
3«l)r< ein «JBaroman geprcften lenbt von 33epfd{? ober aubem foldjen
®«d)en unb gcpreften." £prol. 2.0. v. 16'03. p. 143. e Infixen,
in fraudem incedcre. „2)afi fd) nld)t etnffß, ne res mihi sit
fraudi." Voc. v. 1618. ©. oben ttuffl^en. entftfjen
(tt. ©p.), fürdjten, befürchten. 3roeln 5010. „Su* ber unfufcbcr
goteö tad) entfd(i." Cgm. 630 f. 67. tnftjjan, metuere.
gl. i. 285. erftljen, bdgl. 3n ber $orcbt erfeffen, metu
perculsus. Jiletr. o. «JHten. vcrflßen, a) Im ©Ißen etnnebmen,
jum ©Ißen In «43efd)tag nehmen (einen «piafc). Is der Plaz fein/
vacfeff-n? Wfitz ma' n»ei"n Plaz net. „2öar ftüe£ fdjon V e r=
feffen bepm 2Bltt&." «J)ortiunculabüd)l. 70. b) fißen, roo unb
roann man nfdjt follte. „O roc, role ft'n rolr verfemen a»»lfd)cn
frolben nlber an blc iamerlldjen ftar." «löalther v. b. ,&>< 13. 19.
„«parfperg verftßt feiten, roo man fcurnterb&f t&ut melben."
Dielm bep f?nnb. verfilmen ein «Bot (auf eine gltatlon nldjt
erfdjelnen, ble Srlft verfttelcben laifen), MB. II. 105, einen
£ienft, 3fn$, eine @ütt, ©tlft ic, fie nicht jur ge=
Vorigen Jelt abtragen, bainlt Im Qlugtfanb bleiben. Ser «ßerfep,
ber 'Jlu^ftanb. Ar. ghbl. XVIII. 249 ad 1509. v e r f l $ c n l a 9 e n
eine «Jied)tgfad>e an fid) felber, fte nldjt oornel)men, fte liegen laffen,
bl* fie fi'd) etwa von felbft erlebigt. rotberflßen einem
(a. ©p.), 0d> ll)tn rolberfe^er. „2ßlr vernebmen, role bu un^ In
unferm «mgelb rolb erfeffen fepe|t unb un* ben nfd?t folgen
302 ©u| ©dja &d)a\x
laffen rooHefh" Ar. 2bbf. I. 142 ad 1442. rotberfejjfg, ad}.
„Die Sffifberfeüfgen pfanben/' ibid. los ad 1488. wtbet--
ftfjen Slnen (d. @p.), fbn fdjeuen, fürchten.
©le ©u$ (D.tyf.), ba$ «Jttutterf*n>efn.
fuljeln, faugen. Der, ble ©u$el, ©fng, woran man fangt/ (in
ber ©pr. bcr Äinber) ©dmuller, £abafpfetfe; Ärduter, blc fte auf=
fucben, um baratt ju faugeu/ j. SB. SBocfibart, ©albe», Stanbneffel.
@ca, #♦, fiel? ©d)a, ic.
@ecfy$ unfc bre^ftgfle öfter ©cfya* &
$B6rter, beten ©tammfnlbe mit fcfy ofme unmittelbar
barauffolgenben €onfonanten anfangt.
(SBrgl. <Stiab, f#eb, u. , ©cbaro, ftbero, ic.)
gfcbä! «Aufruf bepm «Berfd)eud>en »ort ©efliigel, au* tuot »on ^Ifegen.
Grtroa jum fAwdfc. «Berb fd)dcben, fugare, „flu igen fcfed<ben,
flabellare" bei Voc. t>. 1449 geborig. «Brgt. a. fcbeuben.
flauen (fchaua', fchau, fchau n), wie i)i)b. 0>cd) alt Mt bei Wiütni
vom mef)r paffluen feljen im ©iareft eben fo getrennt gehalten, al» «6
im (9ried)ifd)en d-aae&ai, »on IdtW , OQtiv , t'm Satein. tucri »on yidere,
im 3tdt. , Span, mirare, mirar von vedere, Yer, im Jranj. regarder oon
voir, im (?nar. to foof »on to fee ift, a. ®p. fcauuon, fcouuen,
d. ©p. fcfoouroen, roomlt na* ©ramm. §§. 486. 504. 686 b{e jefjlge
biateftlfdje gorm fcbaugen ficptlf* jufammenbdngt, UU, fdjrceb.
mit roteber einem anbern Qlflonanren ffoba). I fchau ällavräl
und fibh d6' nichs (role man au* bordjen fann obne ju boren).
Schau, fchau! (-u), aud> «01)1 : Da fchau her! da fchau mac
her! da fchauts her! 3lu$rufe ber SBeWJUnberung. Gros und blas"
fchauo', gromächti' fchauo~, ftc& febr »ewunbern. Da is leicht
gfchaut (seil, um SJlbbülfe), ba Ift leidet aebolfetu ©leb um etwa»1
fdjauen, e$ ftcb ju »erfebaffen futben, fid) barnaefe umfeben. Den
mag I nima', I fchau mar iatz. um Qn ando'n. tfflit bem reef-
profen Pronomen fommt f «bauen in berfelben faetfrfoen SBebeutung
»or, bie bai agf. feeapfan im engltf(ben fbc» unb fbofP erbalte»
&d)an 503
\><xt, nemticb: flauen laffen, geigen. S' Traad fcliaut fi? guod huia\
tai ©etreib Idjjt ftrf> heuer gut an, verbriefet eine gute Üirnte. as
f'chaut fi' bäl' o fo, e$ bat ben »Hnfcbein baju. ©ich fdjon flauen
be» einem, ftcb ihm von ber guten ©eite aeigen, heucheln. 3n
©em. «Heg. <£f)tr. I. 52t helft e$ (in eben biefem factltioen ©inn):
„Wentanb fot feine juugfrau gefebauen (jut ©chau ftellen?) mit
flelnoben ober fonften-" £)er ©(hau. 'an Schau Jiäbm, begafft
werben. 2)ie ©d>au, ©efebau, mit gewlffen ftormllcbfelten
vorgenommene ©eftebtigung. 23aufcbau (bie Bräutigam ober «Braut
Im Slnwefen vornimmt, bat erheiratet wirb), $clbfcbau, £orn=
ftfeau ic. fcbaumdfiigetf £ued), 95ler, SSrob ic, be» obrlgfelt-
llchet QJeftchtlgung richtig erfunben. anfehauen. iHM.: Da
muas ma s~ p;'ir Gülda-ln net äTchaun, fte ftcb ntcfct reuen f äffen.
Bua', des wird di' afchaun, barf wirb bir febwer, fauer vorfommen.
Ao^n um eppas afehawa", eö Ihm jutrauen, Innerlich gelben. I las
mi drum äTchaun, Ich fage, ti)ue et Ohne ©cheu. Schau msT den
ä"! ep, wai ber ftcb elnbübet, herausnimmt! auffebauen, Sicht
haben. Aufglchaut! Scbauts auf! franj. garde ä vous ! a U f =
fchauen auf ©inen, ©orge tragen für ihn; ihn erroarten, hoffen,
bafj er fomme. au« fchauen fleh etwatf, fleh au^erfehen, aufc>
lefen. Ausfchaua"- wia a~ brinnada' Lew, ober wia a~ fuiriga"
Mä\ im ©efl'cfete febr roti) fetm. Ausfchaua- wia 's Mudl untacn
Schwaaf, ober noch berber: wia a* glpibms Epflmuas, fehr blaj}
fepn. bef cbauen. 2>ie 25 efebau (Bfchau), «Beft'cbtfgung, be=
fonber* cbrlgfettllcbe. 23ier--, 2Bein = , Äeller = $8efcbau.
Slelfcb=, Stuecb^efcbau, $eur = 5ßefd)au (obrlgfeltlldje f?aui=
beftebtigung In Slbft'cbt auf ftcuerdgefabr). Sine 53 e f cb a u halten.
93efcbaur2eute, Q3efcbaur©uet, 93efcbau = ermd{!iguna. jc.
35a* 93efcfeau = ejjen, an einigen orten ftatt 93efd)aib--efjen.
befdjaumdjjig, *4ji» »robebaltlg. fleh berfehauen, ft'ch mit
©chauen anfirengen, angreifen, faum genug fchauen fönnen. Bua',
der muas fi' da'fchaun. I faä! mi' fcliiar do'ichaut. e l tt-
fchauen, brein fchauen (a. ©p.), 9Sorforge treffen. „Da
wollen ew. ©nab felb ein fchauen." 2lft v. 1480. „'Sic Oiomer
haben flcljjfg bar ein gefdjauwet, wie fie baä 9ßol<f ber> gueter
©efunbbelt behatten..." „£>cr fcürcf wirb auch noch welter fommen,
fchauwet man nicht anber$ brein..." m. @br. 75. 143. Grous
und hlaa~ äroHfchaun, fehr verwunbert fenn. drei~fchau*n wia
o~ Denglhama', wia a" ä'gftochana' Gaasbok, wia d' Schaf untac
Mittag, b. h» ftier , gebanfenlotf, wia 's Stoffais Gaas, b. h. ver=
wirrt. hineinfehauen In einen ober eine, mit ober ohne ben
93ehfaß: wia in a~n Spiagl , glelcbfam wie In ein anbereS ©elbfr,
b. h- für lön, fte fehr eingenommen fenn. ge fchauen, a) oft
ftatt be^ einfachen 9Serbä; b) sßerlauf^gegenftdnbe obrfgfcltllch be^
(ichtigen, «nterfuchen. £.0i. v. lüis. f. 621. 6 13. 3)le «nb U&
304 <&fy\x <Sd)ab
®ef*au, a) bat stutffeben, bfe «fttlene. ©et Äert bat a* wlibtf
®f*au. („91* frouwe, bfn f*ouroe gcltcfcet bet röfen im
touwe." Ulr. o. 2Ölnter|tetten). b) bte 93efi*tigung. Sag ®e=
f*0,u baben, friegen, ®egen|tanb bet 33egajfung, 93ewunbe:
rung, 9*e»gierbe fepn. Des Mädl hat s Gfchau. „3t uf ble ®e=
f*att) f Ü t)r Ctl/ constituere ante oculos." Voc. t>. 1618. 2)le
33augef*au, $elbgcf*au, roa« 93.*, 5. = ©*au, (d. ®p.)
Jparnaf*gef*au CDfluftcrung). 2luf ble @ef*au (auf Gfchau)
arbeiten, b. b« obne Stellung, blo$ für au^roä&lenbe Käufer, ober
aber inbem man mebr ben «ufern ©*eln <xii bte innere ®üte be=
jroeett. umf*auen. Braucht net umfehaun, baö i(t au$ge=
ma*t, obne allen Reifet. fi* r>erf*auen (voTchaun), im
@*auen irre werben; bur* ©(bauen aujier fi* fommen, unb ent=
webet gar nt*t mebr, ober feben wie Slner, roeUber stupet ob-
tutuque haeret defixus in uno. Bus', des wenn st fahhft, da
wur'ft di' vacfchau~n! I ha mi' fchiar va'fchaut. ©0 gebort
au(b bat tatein. mirari jur $orm mirare , ble in ben romanif(ben
©pra*en flauen bebeutet, wie bat grie*. &«&, &aoficti bepbe 93e=
beutungen (flauen unb oernwnbem) umfaßt. 35a$ Pfalter. Windb.
Ms. saec XI. uberfefet au* bau lat. despicis mit bu »erfcowetf.
jefamen flauen, aufammenpaffen; mit elnanber oerftanben fetw,
ein beimll*ed Slebedoerfianbnij? unterbauen.
f*enen, f. f*euben.
SReifye: <&<$)ab, fd)eb, :c*
(QSrgi. @*af, fäef, :c, unb @*«p, f*ep ic.)
fdjaben (fchäbm, I fchäbat, ha' g'fchäbm, unb lt)Ot au* g'fchabt),
roie bd)b. (a. unb a. ©p. f*aben, f*uob, gel* oben; feaban,
feuob, gifeaban). „Sin abgef*aben tafel, tabula rasa."
Cgm. 601. f. 116. „@*inben unb f*aben," fnltfetlf* roirtb--
f*aften. 8t. 21., b. 2B.: Kä'ft mi' fchäbm! f* frage nf*t$ na* bir.
2)er ©*aber, a) ®cfjbal* (©*abbal3 im b. Simplicissimus),
(©rabfelb) ©*inber. b) 2Bcrfaeug sum @*aben. c) baä ®ef*abte.
Ruabm-fchäbac, wa$ auä einer füllen QBeljJrübe jum offen gef*abt
worben. 35a$ ©*abet (b<\i ®ef*abte, ©*abfet). »®ib im
bai ©*abet (»on Sueben) in ben munb." Dr. Stfftnberer 1620.
cf. @*eben/ ®*uebet unb ©*ucppen. 2tbf*ab. „Recipe
14 lot abf*ab oom n>e*alterpaum." Cgm. 821. f. 114. ,,%>&*
2lbgef*aben, ramentum." Voc. ». 1618. f*ab ab (fchäw ä'
u-i-)! fo rufen in gellenbem <2oncert bfe Waureriungen unb 93au;
banblanger, wenn blc ©locfe bat Snbe ibrer iJirbcltdjelt antunblgt.
03ieUei*t foll biefer Otuf nt*t$ anberS fepn, ali eine 2tufforberung,
bie 9J?auerf eilen abjuf*aben unb bet) ©eite ju legen, (cf. ©rimm
&eln&.
<&d)äb ©djaub 305
(Kelnb. 285). b) aU Adv. ftgürllcb : am <2nbe, au (Snbe, ju ©runbe.
„Gin £uecr> in« ©rab, bamit f#ab ab." „3br liegt im ©rab,
unb fepb fdjab ab." gfiündmer Äirdjenfieb t>. 1660. <S$ get fdjab
ab mit (Sinem. c) alt Nomen. „Da* ©cbabab, peripsema."
Voc ö. 1518. 9?acb Oloent. (5&r. f. 54 Qlcblfletffraut, na* 58aur im
0.2. bie Euphrasia officinalis L., ben beren 93Idt£>e ei mit bcm
©ommer fdjon fdjabab ju geben pflegt; anberrotlrtS Adonis
autumnalis L. Die @d)ab = Sftueben, ©tectrübe, brassica napus.
(f. JäälelnsJKueben). @ie roirb jutn Äodjen gefcbabt.
(dibbeln (9?ürnb.), roleberbolt fraßen, befonber* auf bem Äopf«
cf. ©d)lppel.
fdjabepen (Worbfranfen), auf bem (Slfe ftebenb fortglitfd>en. cfr.
Dfut. in. 50. „ftnen n>ed> fdjaben," jtd) fortmachen/ trollen.
Die ©Tabellen (ülfcbaffenb.), ber ©cbemel , scabellum.
Der ©cfoaben (Schäbm), Olm) Äucben r>on SBrobtalg, ber, mit Stopfen,
jerbröcfelten Äartoffeln unb brgl. betreut, auf bem 2anbe mit bem
SSrobe im SÖucfofen ober aW $f ann f djaben in ber «Pfanne az--
bacEen roirb. Ob bie ©djabenb latter bei b. 2öalbe$ bjc&er
geboren ? „Wild) , Srbdpfel ..., ©cfoabenblatterunb 23rob."
JpajSi @tatl(t. IV. 221. Sieb a. ©djalbetubldtter unb ©cbaben.
Die ©cfoaben (Schäbm), wie bcbo. ©cbabe. „3ft aucb baj *fn (be*
ÖtoSmarln*) plumen gelegt werben in ain fprein ober anberäroar, ba
tucfoer ober pucber inn ligent, ben mugent bie f cbaben uicfct gefcbaben."
Cgm. 592. f. 45. sec. XIV. 25et> Jpofer ber © cfoab.
Der ©djaber (Schäwa1), £ncfo, geroofonlld) »on roeipet 2einn>anb, bat
bie Äodtfnn, ber Äocb, ber ÄeUer, bie Äeflerinn, ber bautet ir.
jur Arbeit, um bie Älelber ju fcfoonen, alt ©cfourje um ftcfo binber,
(fd^wefj. ber ©cfodbert, ©cfodppert, fcfcfoappert).
„Dac fchneweifse Schäbac, der hat mi' vo'füa'f,
Sunft häd I mei" Lebta' kaa* Kollarin gliobt."
@. unten ©cfodpper.
Der Schäbas , ©abbatb ber 3uben. Schäbasdechel (im ©cfoetj),
ber J?ut.
Der ©cbdub, plur. ©djaub (Schab, Schi'), ber SSunb ober SBünbel,
SSÜfdjel ©trofo (a. @p. fcoub, nbrf. fcuf). 9" roghana', a" waatzena*
Schab, o Schoba' waazane Schab. „Datf ©d)fiub = banb (Schä'-
band), ©trobbanb." @cbdub=bOj}en, in unaufgebunbnen ©arben
bebrefcbcn; füg.: mläbanbeln. „©cfodbe |u bem ©unroenbfeur" in
«JJfüncfoen 1402. @o$ 1832. p. 560. Da$5 @cfoäub:bacb, Dacfo ani
©trol) (:©cbdu&en), ©ttobbacfo. „3n ber aujern (tat («Wuncfoen) fol
man furbaj roeber barofer nod) ftdbel mit fdjdben becten." Cgm. 27*
fol. 49. einfdjäubeln bie jagten, bie bafenformigen Dadjjiegel
mit ©trob unterlegen. Der ©cbdubbuet (Schä'huad), ©trobbut.
Der 18annfd}aub (f. Vfanbfdjaub). //3* gelaub an ainen pon^
fdjaub unb an ainen arbateroifdj." grepelbafte« Srebo bei XV. 3abr&.
e^meU«'« «BapcrtfOjfd ®5rtnb«0), III. K^. II
506 <5<i)aub <&d)tb
Cgm. 652. f. i5. 2)er «pfatibfdjdub, ©trobbüfdsel als ein tet^
Bictenbe^ ober roamenbeS 5etd?cn aufgefteeft. 2luf 3al)t= ober 2Bod)en*
märften war eS, *ad> ber q&ollceporb. ». 1616. 93. II. £lt. V. airt. l,
auswärtigen unb ÄuSlänbern erfc nad) Sibwerfung beS © cb, a u b 5
vergönnt ein guf aufen. verfdjauben (9?ürnb. .#$10 , bntd) 2luf«
flettung eines <pfanbfcbaubS verbieten. 93rg(. ©djübel.
2>le, au* ber «Stauben (Schaubm) . (®ofcr>l, Jpübner 358) JKocf
ober fogenannter mittel ber SSBelbSpcrfonen, gewofmlld) von fdjroarger
2BotIe. OIuö einer elugeflelbeten 9?ürnbergerlnn „fwarjen arlaffen
fdjawben, fcie mit weit? $eb unterfutert unb mit ©amet verpremt ge=
wefen," lofeu ble Tonnen gu 2Utenbol)enau 4 fl. r&eln. iKedw. 0. 1520.
Cgm. 697. f. 205. © djaub, palla, stola. Voc. v. 161S. „grauen;
fdjaub ober langer @brenrocr, robba." ÄrdmerS Ocomenctator 1679.
b) tk ©djauben («. ©p.), eine 2ftt Überrief b ber 9)?annSperfonen,
befonberS ein £alar, tunica talaris, ober an* ein mit CRaudjwerf
gefütterter unb verbrämter Äaftan. ©0 nannte man ble moorenen
Jpablte ber Senatoren In Nürnberg nod) bis auf bit neuefle Seit
©Rauben, unb ble $inbelfna'oen trugen bafelbfc bep <proceffionen
totbe ©djauben, ble bis an ble Werfen reiften, fcrutfeubrob p. 402,
;/(5in fpferb am parn, gut jöbleu fdjaub n,
fteinot, ftlbergfdjlr unb marbre l)«ubu." Jj>. @ad)S.
„(üafpat Sp. Äürfner bat meinem gn. Ijerrn jbo fücbffen fdjauben
gemalt." Jpofredmung 0. 1468. 2ßftr. S5tr. V. 2ü4. „3tem fotrueg
ber prelttgam (Jpcrjog 36rlg von *«nbSf)ut) ein fofHtd) fllbrcine
©d) «toben an." Sßfhr. 53tr. II. 142 ad 1475. „3r (ber Äonlgfn
von Ungarn) wagenfnecr/t batt augebabt ein famateine fdjawben."
2Dflr. SStr. IBf. 122 ad 1476. „®ie man bem .Rinblein 3efu ain
purperfdjdubleln fol machen," Cgm. 855. f. 370. 9?a<b oben
benannter ^omenclatui: (9?ürnb. 1679. p. 58) tft la giubba ein
türflfdjer langer SKo ct. tyej in Script, aust. fagt: persicum
habitum quam vocant ©cfyubam. ©lefeS @d?uba, giubba, franj.
juppe Ifl obne ^weifet ber nddjile ®runb unfrer © d) a u b e. 2)«*
®imlnut. giubbonc , franj. jupon ftlmmt ju unferm © d? a" p p e l,
® d? e p p e l unb gu unfrer poppen.
tfa © (beben (Schebm), a) bie Dvdube. fdubig (fchebi'), adj.,
taubig, bep Koffer 77. 49 fd?ebebig; armfellg, fd)led?t, melfl mit
bem 9?ebenbegrlff fcfcmufjlger Änanferep. b) wie befab. @d)dbe, iHb=
fall bepm ^lacfc^bredjen, nleberf. ©djeve. ®ieb fd>aben.
fdjebern, fdjeppctn, fd^lottern, flappern, tonen n»te ©telndjen,
ble in einem ©efä^ gerüttelt werben, n»le aerfprungeneS Xopferr
gefdjlrr unb brgl. ,,^>err, fcpnb mir bod) belne ®efd)ltr, unb roann
bn an uns flopfil, rooHen wir nlt fdjeppern, fonbern nn guten
Älang geben/' <p. 2Ibra&. Set © dj cb er = 2lp f e l, beffen Äerne
fd;lottern, @d)lotterapfel, calville coussinotte. 55er ©djeberer,
einmaliges ©eraufd; ber «ort. 2>a* ©*eberUin, ©(öepperUfn
©cfyeib 307
(Scheba'l), Äinberflapper. „®*epperlma*er unb Dreier"
in 95er*teSgabcn. ®J a. f*ebeln unb Kappeln.
1) f*elben, f* (Reibet unb f*fb, bab gef*fben. l) fortrotten
ma*en, namentll* blc ©plelfugel auf bie (als 3lel auSgeftellten)
& e g e l , eDlpt. Ä e g e l f * e i b e n , b*b. (mit einem übrigens un-
vernjanbten 2Bort) Äegel f*ieben. „3 n bie .Regel f * e i b e n."
Cgm. 632. fol. 2U- anf*elben, juerft Treiben; auSf*eiben,
bur* ein Äegelfptel auSfplelen; einf*efben, bie Äugel na* bem
©tanbort ber Spieler jurücf rotten ; umf*etben, bur* bie rottenbe
ÄUgCl umwerfen. JH.*ä. : Es hat da' lefst nef net gfchibm , b&i
©plel i|r no* ni*t anS, eS fann no* ©uteS ober @*HmmeS er-
folgen. 2Ber Äegel f*elben will, ntuef auffegen au*.
2Ber mit 3lnbern fpafien roltt, muf au* felnerfeftS ©paj? vergeben.
DaS Äegelf*efben ober bloS baS ® * e t b e n , @ * e i b e n b
(Scheibad), Äegelfplel. DaS @tierf*eiben, auf bloS brep in
einer Otet&e unb weit oon einanber fre&enbe Äegel. <S. ©aljburger
Die @d>eib = Äugel, Äegelfuget. 2öobl oon ber #bnll*feft
iplrb au* Ut etSf*te£en (f. I. 2b- ©. 120) <glSf*eiben
genannt. 3n bem Sieb oon lauter Unm&gll*feften, ©ramm. ®. 557,
bclfjt es : fo mufk bn mir jebentaufenb Ȁpfe( um ben JXbeln 'num
f* ei ben.
„Der b«t wirben mer,
ber turnleren, ftedjen treibt,
benn ber »irfft unb f*elbt," fagt ber Steldmer.
Ad 1578 ifl (©emelner Öfeg. <5bron.) bie {Hebe von „bojjen ober
f*eiben mit ben *ugeln." „Der elnllft roll f*elben unb bojjen."
föenner 10260. DaS „f*elben ju einem all" lebenblg gemalt eben-
bafelbft 11360 ff. 3l»ent. ©ramm-: volvere f*eiben; Voc.p.1482:
febeiben, fugein, rotare.
„Do oanb i* ein jerpro*en ftb,
baj befft t* sn mit einer nat
unb f*ef bt ej »on mir auf ein rolS." @u*enroirtXLIII.8.
„SKlt roffen gar jerfüren biej man ir (ber Wärtprer) pH, etil*
vla*t man in ain rat unb He fi f*iben bin je tal ab boben
bergen in biu tal." Cgm. 717. f. 17. 2) breben, roenben; febren
überbaupt, elgentl. unb fig, „DaS ©lüctSrab rolrbS rool f* ei ben,
bafj eS wirb alles gut." £leb p. 1525. „Die <piatt (®*uffel) er
auf bem £lf* umbf*eibt, bamlt baS be(l fomm oor bin bar."
9*arrenf*fff 390. „DaS «*roefn, baS fld) im Äot u m bf* ei bU"
Cgm. 312. f. 150. ginen «Sagen fdjeiben (nmroenben), na*
@&r. ®*mlb im ®*roarjroalb. ,,«9?an fol bem flnb blc füfi ju bem
baupt f*eiben." Cgm. eoi. f. 97. „ein flnb (In Mutterleib)
f*eiben." „®o baS flnb gef*iben fei ober nit." Cgm. 728.
f. 150. i5i. „@r bett bie f*lff perfenft unb fo pertriben, getPorffen
unb gef*fbfn bin pon ben leuten." Wi*. 95ebam Cgm. 291.
U 2
308 <&d)eib
„2öenn ld> ber untren? enpftnbe,
fo fd)ib id) ben mantel aueb. gen bem winbe." Cgm. 1020.
f. 48. „2ßcnn er ba$ (hinter ftd) getribene) retfct roiber für fieb
fdjeibt." Cgm. 713. f. 27. 176. „2)atf batf gotdbug u$ ber freien
ba«t nit rourt gefdjiben." „SStr wellen ud) bilff baju febtben."
„Jpett er an jtt baju gefd)iben jroen ober btp blberman." 2lpenjell.
§t)t. e. 29. 37. „Sie 53egeinen finb ber barfupen fettnerln, fj
fd?eibenb in ju, voat (I wenb." Cgm. 568. f. 203. „2öer bat
gefpidjt war, bat fieb ber gen mir fdjaib" (ficb mir näbette).
Cgm. 27u. f. 93. „@fd) 2» einem fdjpbcn nnb mit im gemein;
fdjaft baben." tyictoriu*. „Daä laf? id) ie£ alba beleiben, unb rotl
miefo. ju anberem fdjeiben." Cgm. sos. f. 17. „3r fainer gern
ftd)t noeb bort wat ficb ju gutbait fdjelbt." Cgm. 291. f. 174.
„Sr moebt fünft ju po*balt febeiben." Cgm. sos. f. 18. „Qat
fp Eanfd) bp im bellb, unb bat imt got jum beften fd)ib." Cgm.
568. f. 266. „93on bem roil id) mld) rocnfcen unb au<b febeiben."
Cgm. 291. f. 25. „«in iegltd) narr, fo er baran gebäcbt, roaj im roe
folte tun, er febib fid)bocb atn flain bap on." 3obef,Cgm.568.f.S54.
„er baebt, icb vAl bie nit me beltben,
alfo gunb er fid) baoon fd)iben." ibid. 267.
,,1>ii zi bat» blib unb fid? nieman bavon fd)ib." 2lppenjell. e&r. 23.
„£)u warft aber alfo alber unb meineft nit, bat bifcä roeib fid) raol
fönte fd)eib, bat ft iren man betörte." Cgm. 713. f. 62. „Sfb
et fid? bat alfo gefdjfben, fo roll id) unerfant beliben." Cgm.
568. f. 254.
„Ob ft froibc mir befcbtbe (juwenbete, bereitete),
Unb bie ftoere mir oertribe
gj?it ir liedjten münbcl rot." Ulridj ». 2ßtnterftetten.
2>ie gewalt er aUejeit jutraib, unb btd) mit ler bennoebt furfdjaib
(promovit). Cgm. 353. f- 203. £)a$ Voc. 0. 1618 gibt fdjeiben
febr allgemein burd) permovere. 35er ©<&fb im ^egelfpiel, ber
Otft bet fortwerfend ber Äugel. r>es is er guada* Schib gwe'n.
Auf den Schib will I fetz'n.
£>ie ©cbeiben (Sclieibm), i)wie bd)b. ©cbeibe, unter bem 93e*
griff einer runben $läd)e mit nur geringer ober felbft ob,ne alle for^
perlicbe ©Itfe. ® d)icp fd?eib en. @d>etbenrur, 58tid)fe jum
@d)eibenfcblefien. Üi^U- l P* Scheibm, de ganz Scheibm va'faln,
jtd> irren, fid? fel)r irren, eine ©djeiben einfefjen ^9 einem
(©etbamer), ibm einen ®efaHen tbun (rool oen bem ©ebraud?, bem
%lAti)bat ober 93erroanbten, ber ein neueö J£au$ baut, eine Jenfler«
fd?elbe sunt «eften ju geben), ©cbeiben treiben, «übfdjnitte
»on böijernen SSrunnrobren, bie man glüb.enb gemad)t, mittel
©teden in bie fiuft febteubern; ein @pa&, roelcber auf ben Sergen
von Sßerbenfelä in ben Djtetnddjten von jungen geuten vorgenommen
wirb unter bem ©prüdplein:
<&d)tih 309
„8lfe «Reiben
n>ttt id> treiben" 35em unb 2>em ober Der unb Def.
3m Cgm. 311. f. 34b werben bie runben {»oljernen Warfen („Steine''')
im 99rettfpiet ©(betvblacb (Scberobtein plur. , ©ramm. §. 802)
genannt. 2)fe ©Reiben Jpeu, Jpaufe, ber jnm aiuffaben aufam*
mengefebiagen ffr. 2>ie Äotf Reiben, Jpof um ben 9ttonb, halo.
2Me Satj;S*efben, a) compacte ©afjmafTe in $orm einer
©ehetbe, für ba$ baran leefenbe «Biefc aufgeljeingt; b) (a.@p.) größere
©aljmaJTe von obngefäbr anbertbalb Zentnern ©etoiebtes, roelcbeä butd)
Sinftofen in eine epfinbrifebe böfjerne Sfnfaffung bte compacte $orm
einer mehr ober minber bfefen, refp. boben Scheibe erbalten (cfr.
$ueber); c) metonpmffcb: ble (Sinfaflung, tut ®efav, b<& bieju
btente, unb fammt bem 3nbalt »erfuhrt würbe. ,,Do cuppa, quae
dicitur ©c&efbe." £orf 93.01- XIV. ad 1296. „(Schaffe? unb
©cbeibenmacber." 93ndwer Gbarfr.^roc. 25. „Ob atner falfi
berfürt umb Ion nnb er bem ein fcherobn ober mer serbreeb."
gtecbtb. Jpeuman opusc. p. 16I. „$unf febeiben für ain yutfdjen."
Cgm. 544. f. 56.* „<Hln pfunb febeiben" 240 ©tücfc. Cgm. 511.
f. 55.b 3n ber ©cbifferfpracbe fagte man flatt l, 2, 3 ic. temfeub
©djeiben, bloä l, 2, 5 ©ebeiben, mo^tt ftd? baß £aufenb von
feibfl oerfiunb. (Sin §ug ©atj hielt 11 ©Reiben, b. b.-iiooo ©tiefe
oon obngefäbr 16800 Zentnern @eroid}te$. Die ©cbefbfart (tf.Sp.),
©aljtrangport ober Üuantum „von 231 ©tuet ober 6 ©chillina. unb
17 Äuffen." ©cbefbler, ftubrleute, bie bai ©alj in ©cbetben
aufführten, gori 35.0?. „£ran> nlemaiib, bu ftabfr benn ein ®alj=
febeiben mit ihm geffen." ®eb. finnl. V den Dia'ft oder Häuft
wirft du a kaa" Sahfeheibm efTn, b. b. nid)t lange bleiben. 3n
ber a. ®p. ift neben flachen ober ctHtnbrifcben Scheiben, 9tab febeiben,
auch oon fpbärifd)en ober Äugel febeiben bie Oxebe. „T>ifer jeft
nat ain lunig in JpifpanU mir namen Sitlatf, ber beä ©eftfrntf lauff
erfunben, au* bie 2öercbjeug ju fotlicber ©ad) beugltcb am erften
getbräet bat, altf ein Äuglfcbef ben, Öi dblfcbeibl, fo grieebif*
©fera, Mftrotabion, (üpltnbrog batffen." 9lsent.<5br.Ms.Tom.I.f. I34.b
Drucr ». 1566. f. 38. 73. 3n a. Gl., 3. 93. i. 27. 155 ftebt feiba für
sphaera, i. 9. 80. 435 für globus ; a. 35S. 490 Wirb troclms burd?
fetpa, rabfeipa gegeben. 2lber gl. i. 565. 293 fju WtHcrt. I. 4. 57
unb (Jjecbiel 27. 16) freht feibun auch für scutula, unb feipohtiu
gotauuepoi ober feibilotb uueppi für »cutulata, bat etwa ein
rauten ormlg oeriierte^ ©emebe bebeuten fod. #ucb bat unten oor^
fommenbe gefeberobt obliquus berührt einigermapen bie Sebeatung
»Penben, fehten. £>ie ©cbetb^ruhen (U. 3nn), ©ebubs
rarren — von Scheibe (cf. 9?äblein= Truhen) ober vom SSeri
febeiben. f#efb, febeib^, gefebeibroei^, gfebeib (gfcbcP),
tunbfebeib, rabfeheib, adv., runb, ringt«, febeib um, ge=
febeib umbet (gfchei* uma*), ring^berum. „^r«nf rpili fein gj?enf*
310 <&d)eib <&d)tvb
ityn, aber attegto foll* immer ge&n, bubfd) fd>eibbfnum, f«^ctb=
betum." 93ucbet$ Äinberlebre 29. HePt thüats widar ällwal um
d* Arbot gfchei' ummac ge~, ferchts gwis, as beifst enk! fagt ber
93auer ju ben trägen 2>ien(tboten , bie nidjt redjt jugrelfen wollen.
„3n bem Oeror tn bem (Kinffee OKUgfee?) gar fdjeibumb."
MB. VIII. 280 ad U4i. A°. 1583 ben 23 Olpril „W fonberlid) au
j^all im 3ntbatt bie ©onn am 9ttorgenä grue gar üiott aufgangen
unb mit ©tramen Umbgeben, bernad? ein guet »»eil febeib umb
unb nmb gloffen." 2Bflr. 53tr. L 150. „(Sin br»fadje Äron
fd)eib< berum mit einem runten $ltlt>l gejiert." a. a. ß.v. 165.
,/mabf^eib umb tat 2?fermof." a. a. 0. VII. 327. „€r »er:
berbt fdjeibg & er umb bie frudjt ber aefber." @bron. in ftrepb.
(Samml. I. 44. „Srftoreten alleä ba$ fd?eibumb toa*." ibid. 45.
„kommen bie ©djiff in einen SBirbel, geben gefd) eibmeii ber=
umb." 21». @br- 396. fdjeibig, febeibeebt (fcheibat, gfchei-
bat), f<beiblid?, fdjeibledn (fcheiblat), adj., tunb, flatb- unb
cplinbrifcbrunb forcobl alö fugelruub. Scbeibi' Ruabm, (runbe)
roeifje Ötüben. „Teres, fdjerobtid), jlmbel." Voc. p. 1445.
„@in fcbeublfgä »ä&lin." 2lnber. Qb,t. „fdjäroblot madjen,
rotundarc." Voc. ».1419. r a b f d) e ib l 1 d?. 2l»ent. CEbron. 73.
tunbfäetbat.
febeiben (partic. gefd>eibt) unb fdjeibeln, in runbe, fdjefben:
<Sbnlid)e Jorm bringen. €in ©ail fdjelben, ei rotten, frelöformfg
in fid) felbft jufammenlegen. @fd) fd)eiben, jtd> rünben. Da'
Seberg fcheibt ü' weid, jiebt jtd) weit in ber SKunbe berum.
93a»rifd) ^ell. gefdjetbt, gerunbet, ruub. Gfcheibte Ruabm,
runbe Oiüben, im ©egenfa^ ber langen. 'Kichaln fan' braad, d'
Ärbefs fan' gfcheibt (lugeltunb). „2llä bie fbugel boeb, lang »nb
gefdjeibet ifl." geuerb. Ms. ». 1591. p. 347. 2)a$ Voc. ». 1445
gibt aud) obliquus bureb gefd)erobt. cf. oben fdjefben 2), unb
f. ©djeuben unb fdjief.
2) f Reiben (td> bab gefdjeibt), (ffieiäen&ad) fpaiten, Hieben (ba$
Jpolj), Hl, fdjroeb. f f if a, ffif»a. @*eibb! ol}, £olj Ui ge->
fpaiten werben foU. £ori 58 Ot. 137. SSrgl. ©Reiben (infoferne
ei eine 2ameUe bebeutet), aud) ©cbef feiein unb @d)ifer.
JDie ©cbeuben ftatt ©Reiben — J. 95. ©alj fdjeuben in
anfpact). unb roirjb. 53erotbnungen ». 1769. 1777 — ja aud) fdjon
in jum £betl unter f Reiben angefübrten ©teilen bei XV. unb
XIV. 3abtb. 3ft biet) blti ortbcgrapbifdje 3nconfequeuj, ober beutet
es auf eine SSerübrung unb «Bermengung ber 3lblaut»etbe fdjeiben
unb fd)ieben?
©cbeublein. 2)ie 3uben mußten um a°. 1452 in Ovegendburg
an tbren Kleibern, «J}?dntelp uub OiöcEen gelbe ®d?eublein tragen.
®em. Üieg. ßbr. III. 206. Obne 3i»eifct Önb aud? Wt ©tfciblein
ju »erfteben.
©cfjeub <&d)ib <&d)ieb 311
Der ©d)tb, f. fdjeiben.
fdjeuben (fchoibm, fchuibm), f. fdjieben (nad) ©ramm. §. 931-035).
Die Schiblpfefffen, f. ©djwegel. «Blelleldjt @d)übleln=pf-.
fC^tcbCtt (fchiabm, opf. fchcibm, I fchiob, fdjeub, fchoib, fchuib;
Condit. I fcbiabat unb fdjub, partic. gefdjobcn, f. ©ramm.
§. 926. VII. 931 — 942), im 2Wgem. wie &d)b. (a. @p. f Ei ob an,
id) ffiubn, td) fcoup, uuir feubun, gffcoban). folgen elaige
bialeftffdje ober veraltete 25ebeutungen unb Umleitungen, a) einen
fdHeben, a«d>: einem fd) leben, (d. @p.) tbn beimlfd) bc=
günftlgen, lf)ra 93orfd)ub tbun. „Der ©cfcarwerd) falben werben wir
aud) berietet, baji ble gar ungleich angelegt, unb einer für ben
anbern barinn gefdjont unb gefer/oben. . ." . .„Daj? bie Amtleute
unb Obleute einem fd>übcn unb bem anbern ©djatwerd) bieten."
Ar. £bbl. VII. 407. 490. „Daj} bie ©djergen jemanb ber 2lrbelt
frepen, ober einen für ben anbern vor ©unft Olsergunft), 9)?ietl) ober
©abe willen umgeben unb f Rieben.." Ar. 2bbl. XVIII. 339.
2.9t. 1616. f. 426. 93crbred)er, ganbetffelnbe k. fdjieben,
t)infd)leben, ftitf d) leben. . .„2Öo man and) erfübre, H§
fotd)e in bem ganbe gefdjoben, gebau&t, geboft, gedfjc ober ge=
tranft würben... bie fie alfo baju tvtflcntttd) unb gefabrtid) fesie^
ben (fdjüben), b«uften, dfeten unb rrdnften, follen barum geftraft
werben." Ar. 2&bl. I. 173, cfr. II. 98. 121, X. 416, XVII. 270.
£.£>rb. v. 1553. fol. 193. „Daf; fie unä barin getreulich, nad;=
fd) leben unb bebolfen fein follen." £orl 2ed) = 9i. 92. Der
©d)ub, bie Jplnfdjiebung, ftürfepiebung, <£orfd)ub, f)eim=
liebe 3Següufllgung. „einem föäuber, 5)?orbbrenner B&jWb t&un.
Ar. 2l)bl. II. 35. n«d)fd)übig fepu einem, tönt J?ilfe unb 9?a<$=
fdjub teilten. (?D?üud)en ©t. ?|)etcr Urf. P. 1449). b) etwa 3
(einen augenfdjeinticbcn ilmftanb, ein förperlld?eS Indicium delicti)
auf einen fd)icben (d. ©p.), if)tt bamit gerldjtlid) überweifen.
„2Ber jmp (tflt, werbent bie nid)t in feiner gewalt begriffen unfj
baj er ft auäprid)t, man mag bie pepfar wol auf in fdjicb en, ba
bie imp inn gewefen fint." Der ©efeub, S3cweitf burd) ben Slugen*
fd)ctn, burd) ein forperlfd)eä Indicium delicti. „3ft \><xi er (ber
Zauber) fein (U) lauget, man foQ jn beä raubtf pberdjcmcn mit
bem ©d)ub; Ijat man bei ©d?ub$ nlcfct, man fol jn oberseugen
mit Pen mannen." 2B(tr. 93tr. VII. P. 61. ütupr- o. grepf. DteAtb.
eben bafelbft fommen mehrere 9?.5l. por: „Umb \>cub unb raub
©d)ub febieben, bep bem ®d)ub bleiben, bem ©djub ent=
tveldjen, ben @d)ub füren, ben 2Ölberfd)ub verforgen."
Oßftr. 5Btr. VII. p. 61. 62. 63. 74. 87. 3m Slugöfc. ©tbtb. (greiberg
p. 60. 61) fd)eint ©d)ub fogar bie tyerfonen felbft anpbeuten, an
roeldje, aW jeweilige 93cft!Jer elnetf entwenbeten ©tuef «Biel)cö ber
SSeflolenc ftd> bdlt, Ui er, pon einem jum anbern, auf ben eigene
lldjen Dieb fommt. c) f Rieben, perfdjleben, jurücffdjleben.
312 ®d)wb
Mathä fchiebt 'n N-a* Kirda\ tpenn ber Sttattbäuatag auf ben
©onntag fällt, fo fcfcfebt et ba^ Äfrcbn)eil)fe(t ju 9?. auf ben folgenben
Sonntag jurücE. „3* fdjeub bie urteil fecb* Soeben." Cgm. 714,
f. 533. See SSuepfcbicbcr, «ßerfebieber be$ SBujJetlmnö. ©elbamer.
einen ©ebubmacben, elneSaebe t>er febieben. ®em.0?eg.£br.n.354.
2>er ©efeub, Sluffebub, gerlebtlfebe Jriftoerldngerung. „einem, bet
?eugen füeret, foüen nit mer, bann brep aiuffv^öb »erbengt, abet
ber »iert febub foll im nit geben »erben." Oief. 2.9?. £it. 9. 2lrt. 5.
MB. XXV. 197. 198. 245. „2)a Hb bai Oiedjt jwifeben 9?. unb 9?.
afnen ©4) üb gewonnen." MB. IX. 287. ,,«B?an febol bifem regten
ein febub geben.'7 Cgm. 714. f. 335. d) (d. ©p.) einen «Berbreeber
ober eine ©etiebtdfacbe »on einer facompetenten ober untern obrig-
fettlieben ©teile »or eine anbre competente ober bö&ere febieben.
. . „2Ba* man in ber ©tlfft in bet SBllbföonaroe nidjt getieften unb
ju enb pringen mag, bat foli man f hieben gen Oiatfelben . ."
„3tem n>aä man ju Oiatfelben niebt gerieten mag, ba* febeubt (ieb,
Ijeitt 2legg . ." MB. II. 164-166. 2.0?. 1616. f. 416. MB.XXII.561.
cfr. Ar. 2bbl. II. 29. „ein Diedjt (einen (Keebttfbanbel) von einem
(bioffen) 2)orf= ober Jpofmarfgerlebt auf ble 2anbfebrannen f Rieben"
(b. Ij« wr bat Sanbgertcbt). Brenner 2anb--, £ofm.r unb Dotfge-
riebte I. p. 72 ad 1467. ©ebubg erlebte ft'nb in fcprol foldje,
roetetoe roobl spolfcepübertretungen ju unrerfueben unb ju betrafen,
bei) 9Serbre*en aber nur ble «Berbaftung unb ein fummarlfebee «Der*
b&r »orjunebmen unb bann ben 93erbreeber an b&i iuftdnbige (Jrt=
mlnaigerubt ausliefern (ju febieben ober »er febieben) böben.
©ammler f. £prel I. III. p. 257. 261. Jpteju bep Jpeumann opusc. 702
b&& ©ebubamt unb ber ©ebubfebretber, eipeditor appellatic-
num in regimine. 2)er ©ebub, ble 2leferung ber Delinquenten
ron einer ©erlebttfftelle jur anbern, roelebe* geroobnlt* ju 2öagen
gefcblebt; befonfeerd nennt man beutjutage alfo ble tyollcepfubr, auf
roelcbcr oerbäcbtlge ober berufelofe 2eute in ibre Jpefmatb ober auüer
£anbe* gefdjafft werben. 2)er ©ebubllng, <perfon, welebe berge;
ftalt weiter gefebafft wirb. Sie ©ebub in 2lbele^ @eriebt$b. I. 320
flnb wol ble appellierenden qjartepen felbft. e) febieben etwa*
ia$ 9J?aul. 2)er ©ebub, btä ©ebub lein, nai mit einem 9)?al
in ben üWunb genommen wirb, 2öffeloolI, ©abelooll. „5Unn feinen
baljjen ©ebub ©uppen leiben." Dr. gjflnberer p- Hl« //3n alm
febub, uno haustu." Voc. ». 1618. „2ÖIII ein Oilefeter fein «pflldjt
red)t in Olcbt nebmen, fo fann er für ©orgen oft feinen ©ebub
©uppen mit Otobe effen." ©elbamer. Jig.: o ganz»* Schub
Leute etc., ein ganjer Raufen. 93rgl. ba^ oorberige ®<bub unb
audj ©*übel. febieben etmaö in ben ©aef, in ble £afd>en,
ober blo^: ei ein febieben, e* etnfteefen. eine ©robbelt, eine
SSeleibigung einf*ieben, fte gebmblg binnebmen. gig.: bep
2)if?utationen einen in ben ©aef fo) leben, ober blotf; ib»
<Bä)oh 315
fcbieben, U)n confuticreu, confunbieren. 21. p. 58ud)netf. 2B. III. 12.
„(Sornuö ein altet «pbllofopbu* bat ftcb gut 3u £ob gefcbämbt, ba et
öffentlich b&ren taufte, rpfe fbn ein junger unbatteter grtfcbling in
©aef gefeboben, bajj et webet vor fid* noeb binber ftd) tonnt."
©elbamer. „®4 rofrb (bep gelebrten Deputationen) freplfcfo nfebt*
auägemacfet, wie id)i au* bem nlcbt ratben wollte, ber ft* fcble=
ben lief." ©tepbantfpreblgt Verlebt p. 41.
//®ott ©obn bat auf ber Äanjel btoben,
2Bar räum jw&if 3d&rla alt,
Die altften «profefforetf gfeboben,
«JÄlecb Ibnen warm unb falt." £leb: bat 9?eue fceftament.
3n EecEüdpner'ö p. Nürnberg Jetfetfunfc Cgm. 582. f. 90-92 wirb
ein foiUlcbe* ©tuet (ber Ungenanbt) bargeftellt unb befebrieben,
burd? weldjeä ein fteepter feinen Oegner formlld) In einen ©aa* febiebr.
eingefeboben (ei~gfchbbm) , im ©cber j : eingebogen , ftttfam,
mobejt. f) 2Blber tjalmfcbfeben einem eine ©cbmad) (»Berbal=
tnjurle), jte auf Um retorquleren. 2.0T. p. I6i6. f. 396. g) per»
fcbieben (ein £od), ble Öftren ic), perftopfen, obturarc. 23or
weltllcber rcoHuftifelt ble oren petfebieben. Cgm. 514. f. 140.
„2Ber ben bimel per feb leben mit, bat ei «Imer regnen folr,
ber muft gar pH japfen baben." Cgm. 579. f. 6. ferfeiuben.
9?otf. 57. 5. 93rgl- fcbwelj.: befd>euben (bfcbüba~), ber 58 e-
febeubet (Blchübar), pfropf, perfd) leben etwaö, e* perfteefen,
perbergen. h) Der ©d) leb er, Ding, bat porr, jus, eln = ic.
gefebohen wirb, «ßorriebtung, etnat btneln ju fcbieben, Olrt gutreral;
Eranfbafte 2aune elneä ^ferbed, permö«e ber et jur unreebteu jjcit
aug 2eUe<frdften por; ober rütfwdrtä febiebt; (£>b.3far) ©ebubfarren.
Der ®d)ub, Ding, bat auf: unb jugefeboben werben fann. Der
©ebuber, QSorridjtung , In welcpe etwaä gefeboben wirb, 2lrt
gutterol. i) Der ©djübling («obenfee), 2lrt SEurfl au* ge=
baeftem Otlnb* unb ©cproelneflelfcb, (roolpom ©cbieben in ben Dann).
y* Gl. a. 42, i. 150. 147, o. 308. 440 fcubtltnc induetilis — aber
a. 521 fcipllinga inductiles; Cgm. 649. fol. 568 „hilla fd?ÜbeU
wurfl, salsucium fd)übling vel pratrourft ;" Voc. Arch. 44
fcbibllttg hilla, salsucium. (cf. fdjuber fartago. Voc. 1429).
Die ©cbtibetpfelffen, f. ©cbwegel. h) fcbieben — alt Neutr.
(Im perddjtlldjen ©djerj, unb permotbllcb mit 'ünfpielung auf ben
elngejocbten £>d)fen), geben. Wo fchiabft denn widar äni? Er is
ober hat weg ober fürt gfchobm, Ift fortgegangen.
Der ©ebober, plur. ©ebober, ©cbäber, ber Jpaufen (congeries,
cf. ftbieben), a~ Koud-Schöbo', Äotbbaufen «5ld?ftdbt). „S55o
ganje ©ebober £eut bepfammen (leben." ©elbamer. „fco ber, buffe,
acervus.14 gl. m. $>at ^>eu, ©etrelbe unb brgl. In ®<b6ber bringen
(In Jpaufen ober ^»dufeben sufammenredjen ober legen). De minore
vero (mita) quod fcopar appellant«. Lex Baiuu. Jtlt. X. c. 2.
314 @d?ub
(2)a$ Jpeu) „an ben © cb o b e t c n geleld)." MB. IX. 268. DaS
&reuj = ©cböberleln, ©etrelbebaufen an etnem foaenannten
Jpüfel (ro. m. f.) aufgerichtet. 3n einer Äämtnifcben 5^^nt>ort).
o. 1577 roirb ber ^e!b = @cfeobet oon bem 3al = ®cbober untere
febieben. . . „2B««a ein SBaumanit einen BcEer abjufcbnelben an=
fat>ct foll er ben £ra»b In groffe ^elbfcbüber oon ber ©idjet ber
fcblagen... an roelcben Crten aber bte ^ c l b fefe ober ju ma*en
tttebt gebräudjllcb, fonbern ba$ ©etraob In $ablfcbober gelegt unb
gefebobert roirb, feilen cXi oft In ein £ablfcbober fecbjlg
©arben gefebobert werben." 2Som ^tüertbal bemerft 25. o. 9*011:
„2>fe ©ebober baben ^ier feine beftlmmte *S«H oon ©arben, fonbern
ftnb balb großer balb t leiner." ailfo 5 e t b fer) 6 b c r ? ©a ber
(S * 0 b e r fd)On im Codex Falchenstein. (MB. VII. 434) alt be=
fllmmte* SDfaf oorfommt („XI Scoberes avene," belft ei bafelbft),
fo roar eg roobt febon bamalg gero&bnllcb, Raufen oon gerabe 60 ©arben
ju machen, Jpeutjutage bejelebnet ber QiutfbrucE ©ebober eine gatf
oon 6ü 25ufcfee(n ober 33ünbeln, aueb obne alle Oiücf liefet auf baö 35e»=
fammenfepn berfelben In einem Jpaufen. ein ©efeober 93 ue eben*
roelten (60 OielftgbünbeQ. „2ln unauggebrofefenem ©etrelbe machen
60 ©arben, an au^gebrofebnem 60 ©cbütten, roooon jebe peroobnllcfe
anbert^alb ©arben fajjt, einen © efe o b e r." 2ßagnerö (5iolt = unb
£am. = 53eamt. I. 217. 3n ben öfelmen 0. 1562 feetüt e$: „gt
OZlbfalon) trug auff feinem Raubte aln gropen fcfeober bar" OBüfcfeel).
35a$ ©efeo ber lein (Schewa'l), a) t leiner ©ebober, In Nürnberg ber
fecr?ötc a:betl 00m ©efeober (®trob), alfo 10 SSüfefeel. b) Äücben=©p.)
ein ©ebäcfe oon 9)?e&l ober ©emmeln, Butter unb gpern. ,,©upp
mit einem ©cboberl." £eumann gibt (opusc. 701) bai oftr. @p.2B.:
„Jp e b b i efe © efe 0 b e r l , P a er b f efe © efe m a r n , duae eiborum
species, quae in adagium contemtum innuens abierc." ©o VOltb
jebe$ ber Erwartung nfefet entfpreefeenbe Ding »crdefetlfcr? ar Schewa'l
genannt, (cf. ©ebmarren). fcfeobern, fcfeobern, fefeubern,
fefeubern, vrb. n. unb rec, feänfen, aufkaufen. 2)a$ Jpeu, @e;
tralb feböbern. (6übn. 755). „T>a$Ql, bat an$ ben 33ru|tfeelnen
ber beilfgen Jungfrau Sßalpurga tropft, roirb in einer golbnen ©cbalc
aufgefangen, unb läuft In cerfelben nie über, fonbern ti fcfeofeert
ffefe." OBerficberung eineö eferllcfeen (Slcbftdtterä). gefebobert,
gefefeubert, gebauft, gfchöba't voll. „3t roart beö cumerä fueber
gefebubert unb gebarofft." Jpornecf. 'Srndit febobern (^illertbal),
©etrelbe In boben Raufen an ber 2uft ttoefnen.
©ebub, ©cbübling, f. unter febieben ble oerfcblcbenen Sßebeu:
tungen.
Der ©cbübel, »üfcbel (^>aare, QSoUe, ^eu, ©trob unb brgl.); ffg.
^»anfen, Wenge. »n ganz-n Schübl Här hat 9£ mar ausgriffn.
Wart, I nim di' bey'n Schübl! Da ftet nö~ a" ganza* Schübl
Gras, a ganza' Schübl Leut, OchPn, Küa... f(bübeln Sinen,
©cfyueb ^aä) 515
ibn am $aat sieben, reffe«. Wart, I fchübl di' glci'! (9?rgl.
fefeieben, @d)dub, @c^ober, unb ficf> unten ©Düppel).
2)le ©djuebet, ©djuepet (ö.:@d)tpab.), b<x& 2lngebadene pon
©petfen, ba* man al$ befonber* fdjmatffjaft pom fctegel, pon bet
Pfanne fd>abt, HU ffofir. ®. febaben. „Sibet $ Äraut tffc tf
räreft greafia, roenn'ä a readjte ©djuepet tyot," fagt (bet) 2Belj=
mann III. iso) Äönig ^erobetf.
(93rgl. ©djacc, fd)ed ic, nnb @d)ab, febeb, ic.)
3)er ®*a(fe (a. ®p.), Olaub (feal), praeda, latrocinium, gl. a.
101, i. 14, plur. fc ad)CLf latrocinia, a. 90, i. 856. „Ceteri
omnes de furto et fdjaco, Longobardus de solo fdjaco juret."
Leges Ottonis II). „9)?prtf(feacfe, homieidium." Voc. v. 1455.
@d)dd)branb. öfele Script. IL 119. ©cbadjmann (Zauber).
Cgm. 577. fol. 168. @d)dd)raub aU latrocinium im Voc. p. 1429
unterfd)teben pon (t r d j r a u b , rapina. „©wer umbe ben n <s l) t=
fefead) in bie abte turnt" 2lugöb. ©tbt.SH. grepberg i>. 64. 25er
@d)dd)er, ©efeddjerer (Schachoro\> , [Räuber, bod?, auf er ber
2lnipenbung auf bfe belben mit (übrfft. gefreujfgten, veraltet (d. @p.
fd)dd>aere, «. ®P- feabbari, barb. (at. fefeacator, latro).
®d?aud}er. Cgm. 140. XV. „l)aUtffd)ad)Cr, praedo." Voc.
P. 1428. „mortfefcact/er, bomieida." Voc. ». 1455. ..„£am
in einen großen roalb, unb raurb eineä fd>acberä fnedjt." Cgm.
514. f. 155. „1>n gefeil bei f dt) a d?er ö , ber bem Ijerrn an ber
tennefenn feltten bjeng." Cgm. 71. f. 9. 9UU.: DreP fchaugng
wia da' tenk" ober link- Schacharor a* 'n Kreuz. „3)a$ ift roun^
berlfcb, ba$ ©ott erft 3 tag nacb feinem abftetben bie altpetter aui
ber porfy&U erleffet, jum fcbdfyer aber am X$ gefagt: hodie mecum
eris in paradiso, bal)er bif ber erft b«Uigc im bimel, unb fbne bie
agonizantes anrueffen." 9totata be$ Jrepb. p. 93obmann Ms. p. 1709.
2)er ©djdcbjabel, @d)d#jagel (<*♦ ®P»), bat ©ebaebbrett, bat
©cbadtfplel. „Den @*ad)jagel jieben." 2B(ir. 93tr. VI. 181
ad 1433. „ein bubfdjen ©cbacbjagla« machen." Äodjbud) ». iseo.
Cgm. 997. f. 48. „2)aö adpt (Sjfen roatf ain ©djacfesagl »on manbl=
mild) pranm unb roefjj, bi 9io# unb all fialn roaren Pon juefer."
SSJflr. 95tr. in. 139 ad 1476. ©. a. ©äafjagel.
2>er@d>a<ben (Sfchaehd'*), ba& @d)dd)lein, @d)ad>elein (Sclidcha-1),
©tütf 2Batbe$, bat einzeln flebt, 2Balbrefl. 93uecfo = fd)acben,
§8ud>n>dlbd)en. gelb= ober J?afm=fd)acfecn (@aljb. Jpbn. 372. 436),
©ebölj immer 93anb unb ©teden, umringt von ben gelbem be$ 9>e-
(i&ertf. „@ie foHen bie ©tamb ober ©djdcben, lpeldje in irem
ampefen, unferm boljljapen furjatgen." «erdjtber^gabner 2Balborb.
316 <&d)a<i} ®d)eucfy ©cfyodj ©$ud?f ©djadjt
Cbm. Kl. 196. p. 28. ©cbacbcnMU «Sitpftätt), Jpolj, ba< an
bie 5orftred)tler abgegeben ju werben pflegte, »ermut&lfct; »on ben
ju biefem ^roeefe etnget&etlten SBalbpartlen ober @cpa<ben. ?D?eict^
$orftjeltfcfc;r. 3n ber ©cbweij werben ganbjungen ober Sluen unb 9We=
berungen am 2Baifer, ob mit ©ebolj bejtanben ober nid>t, ©ebaefeen
genannt. SUpenrofen t>. 1817. p. 314. ©ca&bo ift gl. a. 529
Promontorium, fea 1)1)0 ttl e r C g i. 268. 13 lingua maris. 93er=
mutblf* gebort ^te^er au* ber Ortsname @d>äd)d (Sch4cha~).
Spahii ©tatift. Hl.b 491. 519. @. a. ©djaebt.
febdeben (fcbwdb.), »erjagen, verfebeudjen; f. g-fchä.
fepeud), f<beucpen, fdjfecb, 6d)«e*; f. f*eu&, f<&feb,
© cfcucb-
2)er ©<po<ben (um ftüfien), Jpaufe SBalbben* Im $repen aufgef<bid)tet,
um im SBlnter auf ©glitten heimgeführt ju werben, cf. © * o ü\
2>ie @<bud>fel, a) (9?ürnb.) ©cbüffei. 93rgl. ©ramm. §. 434.
b) flatterhaft gefcbdftigeä Dttdbcben. fcbucfefeln, verb. a) Du
Schuctfl, du fchucliflft 'an ganz'n Tag o~ fo Vum. b) mit ber
2lcbfel juden.
2)cr ©djuebfen, au* ©d)ud)ten, a) idnglicbter jungenförmtger in
6cbmalj gebadener, bof)l aufgetriebener Äucben auö Roggens ober
SBaijen : Steig. „2(n bem fambfjtag cor Ferren »afmaebt, ben man
nent ben fmalßigen fambßtag, paebt man ben (galten elnjognew
groffew fücbel, genennt fcbud)ffen, »nb gibt pebem ehalten XXI.
3)a»on eflfent fp b» »a&nad)t, »nb werben gepaepen ani meinen fmal§,
fcp tuüen fp am famr^tag niebt eflFen, aber am ©untag, 3)?ontag,
(gricfctag." ©cbeirer SMenfiorbnung ». 1500. fol. 45. b) «perfon, bie
ff* in allem übereilt, ®erf.
25er ©cbadjt, bag ©cbdcbtlein (o.pf. Scheatla) Jpol* — ein ©tücf
SSalbetf. „Jplnber jebem ©(plag gegen ^Übergang ber ©onnen foH
man ein ©cbäcptel Jpolj fiepen laffen." ftorfUDrb. ». 1616. 2lrt. 19.
2ori 93.0i. 539. „2iinen ©djaebten an bem Qi(cbad>." MB. XIII.
432 ad 1418. 93rgl. ber ©*<bacpen.
©epaept im 33ergwerf, wie bd?b. 3n (gntfcpelbnngen bei 3glauer
SBerggericptä ». 1500 petfit ei: „®o ftnt bp felben febeppen furpajj
gefaren an bem ftoün ort, pnb baben gemefien VII totpter r t <b t=
fd>ad)teg »nb ein Pierteil." „Satf berfelbe ftollen 6«t XXIHI
locfctern »nb ein plertell ein* locbterä ridjtfcpacpten." Cgm. 561.
fol. s. io. Die © * a cp t ■ r i cp t ifi im ^allein was* anberroärt*
@<paft = rfd)t. ©. ©djaft.
Tb\t ©Cpacptel, a) n>ie &d)b. b) Jptrfd?Cut>. »* Schachtl is-s, kaa~
Houna'. „©djadjtl, cerva." Voc. ». 1618. c) (im ©d)erj)
magere Äub; ältere SBeibgpetfon.
&ä)ad)t ®d)id)t <5ä)ud)t ©tfjacl 317
fd)atbteln, a) (9?ürnb. £rucfbr.) abreiben/ glatten; berb auöfiljen.
b) (Ob. ©dnuaben) unterlaufen. £>fc © ä> a <b t e l - ober © <b a f=
tclbälmp, plur. pon cquisetum hyemale L.
25et ©cbdcbterling (fdjroäb.), lautet Stufladjen, cachinnus.
Die © d) f * t , nrie bebb. in ber geroobnlicben fowobl al* In ber berg?
mdnnlfdjen 93ebeutung — unb in beiben tvol (ilnct ©tammeö mit
fd>lcfen, ordinäre, disponerc. 2)er SSergfnapp, Jpürten--, ©alinen-
arbeiter, Jpoljfnecbt in ben ©alfnenroalbungen, au* tvobl ber ge=
»p6bnlid?e Maurer unb brgt. get auf d* Schicht, macht fei' Schicht.
(23rgl. tyoii). Aa~, r,wue, drey etc. Schicht (geroobnlid) »on
8 ©tunben). gort 9S.9v. 108. 260. 3n ber O.qjf. wirb © dj i cb t
macben aud) ftaürlid) gebraust für Drbnung macben, öiube ber=
(teilen. 35er «ßater m a d) t © cb i cb t unter ben Äfnbern. ©djiebt
läjien ober mad>en, aufräumen, fertig macben, aufboren ju arbei-
ten. (J&bn. ©aljb.) „£)aj ir fetiveber ainen 9)?{et = fd)fd)ter
an feiner ftat unb für ftcb felber in bem tyerd) baben mag unb fol."
Urf. ». 1340 bep Äurj £>ftr. unb gtib. b. ©cb. p. 464. 28ol n>a*
2lrner p. 154, Arbeiter um 2o&n. / 3Mc «linfdjicbt (b. 2B.), ble
ginjelbelt/ Sinfamfeft, solitudo. Af dar AaTchicht, abgefonbert,
einjetn, einfam llegenb, fiebenb. alufcbicbtfg, einzeln, on as"-
l'chichtigar Oclis, Händfcha', Stumpf. Si fand aofchichti' 'gango,
ntd)t paarrcel* ober ju mebrern. Sin abelidjer ©runb; unb @erfd)t^
berr nannte früberbin «infcblcbtlg blejcnigen ibm angeb&rfgen
©üter, bie niebt in feiner eignen Jpofmard), fonbern in anbrer
Jperren ©ebieten jerftreut lagen. 3)ie (nlebere) ©ericbtdbarfeit über
foldje ainfebiebtige ©üter, beren »orjüglicb ber geringe Qlbel olele
befaj?, würbe erft im 3abr 1557 burd) ben 6oft" fttewbefrtbrief juge-
tfanben. 2)iefe Jrepbcit ber Sbelleute (b. I). biefeä 9Sorred)t por
niebtabelicben 9)?itbürgeru) nannten fie bie Sbelmann^frepbeit
35|e ©efdjfcbt, f. gefdjeben.
f<bu<bteln, übereilt »erfahren. s>fc ©<bud)tel, übereilte tyerfon.
Der ©cbudjten (©c&robenbanfen), roa* ©eijuebfen.
SRetfye: <5d)ad, fd^ec£, zc* (untev wetäjen aud) bie
allenfaUftgen <&d)a$t, fdi)eg£, :c. aufgefüllt fmb)*
(«Brgl. aueb ©ebaeb, fefeech, :c. unb ©cbab, f d? c f>, ic.)
„®d>acf" (9tütnb.), „alte*, fcblecbte* S8u$." 3luf bem J£arj 1(1
©cbafe ein alter ©ebub-
©ebaef, f. ©ebeefen.
fchack, adj. (3nn) (von SButter unb brgl.), ranjig. (2öol auö fcblacf,
n»le fched au* fcblecbt entftellt, unb fdm>etlf<b. perivanbt bem agf.
fce«c, fcbipeij. tfebaagg piger).
318 Sdfcd ©c^aucf <5ty&
fc&atfferen. „» er fd)agglm, permutare, distrabere." Voc .
». 1618.
fd> acte In.
„©oldje S0?dbd?en gibt* nlefct »U,
2Ble id) gerne haben will,
Die nid)t bdggetn, wenn ft'e geben,
Ober fcbacfeln, reo fte flehen."
Cf. febletfen, fdjocfen ober etwa bai fc&fiWj; tfcfcaggen.
Der ©efeauefen (Ob. -3far), Jporft »on blcbter ftebenbem @ra*,
©ebtlf unb brgl. cfr. ©d)ocf.
Der @d)ed, eigentlich ©cbeg e, ber @d> egf el, a) spferb, Ötfnb,
2Bilbfcbt»ein unb brgl., weiset auf farbigem ©rnnbe t»el(je ftletfen,
ober auf roelfjem ©runbe farbige $lecfen t>at, na* Mbelung ble
©ebeefe. b) im ©cberj: ein ©reden sunt 3lbprügeln. c) (gjürnb.
J?*l.) „ble ©cbecfel, ble Äa$e." gefebegfet (gfchegkat) , adj.,
fd)etflg. „gefdjegget .Slelb, versicolor eultus." Voc. ». 1618.
Ä.9C.: ©leb je gefebegfet lachen, übermäßig lachen. „9ttlt ben
gefebeefeten ©cbafen, ob welchen ftcJ> ber Jacob }n gefebeefet
gelacht." 5p. Qlbrah. Die ©cbegfenblaicb OBurgboljer* «JJrun=
chen p. 553), auf welcher bai Sßeljjblelbenbe bebruefter Äattunjeuge
(tyerfe) gebleicht wirb, <per*blelcbe. gefebdecert (Hfcbaff.), geffeeft
„9Son »»eifern, fcbroarägefjfcbdlfertem Jearoerf, i»le ble Änr-
fürften ju tragen pflegen." „tfror.e mit ebeln ©feinen burdjr
t f cb d f l e r t." „Sacob* bunt g e $ f d? d f f e 1 1 e ©tdbe." «p&fllpp
». gefen.
Die ©djeefen, ©cbegfen, plur. ,,©ie all (ble ©ebroaben, ©ats
maten unb ©otbldnbet :c.) flirten lange fplejj, fetten all lang
febegfen »nb llbere tyanjer an, waren »on fcfcueppen au* glatten
baren gemacht unb In elnanber geflochten role ble febern." 2luent.
<?&r. Ms. 2te3S8ud), 2tetg5anb, fol. 173. 3n ben 2lu*gaben (1566.
f. 256, 1580. f. 233, 1622. f. 463) ftebt Schaden. Da* Satettr.
bet Annal. (Edit. 1615. f. 113) Ift: Arma bis omnibus erant hastae
longiores , lorica ex cornibus rasis et levigatis plumarum in
speciem linteis innexis. 3n 3acob* ». £onlg*bofen Sbtonif fommt
unter bem I03.tcn hälfet um* 3a&r 1365 ein (Eapitel umb lang
fd> eggen »or. „Der engellenber fletber, beißt e*, roorent lang
»nb foftber, unb bettenb guten barnefd) unb beingeroant, baoon fam
ber (ttte u* ju ftro*burg, ba$ man lange flelbcr »nb febefen »nb
belngeroant »nb fpl£e buben geriet machen." Edit. Scbilter cap. II.
p. 137; Cgm. 330. f. 198 lang ftfc eggen; 337. f. 90 fdjelen
367. f. 141 febegen; 568. f. 101 fdjeggen; 569. f. 88 febefen.
Wad) ©cbilter fbentlfcb mit ber altfranjoft'fdjen jacque — (petite
casaque que les cavaliers portoient autrefois sur leurs arme9
et cuirasses, faite de coton ou de soie contrepointee entre
deux etoffes legeres. Furetiere). ßfa Älelb, ba* |)lef 3cgff#
<Bd)e\x& @<f)i<f 319
gemalt von bopplem 33ar#ent mit QBaumrootten gefüllt uitb burd^
fteppt, fe&t bfee, bat nfd>t tefcfjt ein <pfeil burd)fd>fefjen fonnte — •
ebmal* ja Äreujburg an ber 2ßerra üblld). spaulini jeltf. 2ui"ir. II. 679.
fdjeuefen, f. fd)eul).
fcfcjcfen, roie ftcfcb. mit bem noeb, beutlidj öer»orfleI>enben ©runbbe=
griff: machen, bajj etmaä gefdjelK, werbe, fomme :c„ alfo anorbnen,
»erfügen (i*l., fdjrocb. ffiefa, ordinäre), unb au* tlmn, machen.
„Diu x>axt wat roct gefdjidjet." SBtgalof* 8857. „2ßan rolr* nur
Junten ge flirten, bat itttä nid)« böfe* gefebed?." Oieime». 1582.
„Der £erjog mag barübet f d?icfen" (barüber »erfügen, SBefeble
geben). Ar. 2&bt. I. 198. „SSeldjeS ju ©Ott fte&et, ju unfer feelen
feligfait ju fdjicfen." Hist. Fris. II. II. 535. na* fd)f efen,
in @emäfjl)eit verfahren, Rubeln. Cgm. 929. f. 52. Einern, ober
ju einem etroa* f Riefen, H i'om »ermadjen, legieren. „3tem fo
fc&icE id> ju ben @artbeufern mein peft* budp." 2Ba* iefe vor
nid?t »erfriert ban, b«i füllen meine gefroiftreib gleich, taflen.
MB. XXV. 61. 74 ad 1450. 2HI ju f d? i ce e n geroinnen,
viel so t&un befommen. Ar. S&bl. 1.80. 93? It einer au frieren
Gaben, roie: mit e. jn tl)un Gaben, coirc. gioent. (übron. 187.
Cgm. 592. f. 57. anfebitfeu ein Ding, ti anorbnen. os get
fchoT, wen ma" 's ä-zfchiclo" waas. Des Täppa-1 waas nicks
ä"zfchicka\ Der 21 n f d) i et e r (9Jümb.) , S0?itglieb bei e&maltgen
SSauamteä, baä nebfi bem SBaumeifler bie bie unb ba ju treffenben
Verfügungen in* 2ßerf fefjte. befd)icfen (bfehieka) einen, tbn
fommen laffen. Die ganbfdjaft befdjitfen, bie 2anbftänbe
einberufen. Ar. 2&bl. I. 149. entftbfcfen, au* ber Raffung, föube
bringen. „Da roarb fein antlut bavon entfd)ttfet, unb fteng an
je roainen." 95ud) ber ®ei*l)eft Drutf p. 1485. f. 73. a i n f * t cf,
adj. , einjeln. on aaTcbicks Haus, an aaTchickar Ochs. Je
atnfcbftfer (sc. 2Bet*), ober blo* je atnfcbjcf (/.• aa'fchick),
adv., etnjelroeife, singulatim. „Die 3linf*ttf, solitudo." Voc.
r-. 1474. Cgm. 689. f. 188. 189. cf. 9Unf*id?t. Der@cfcitf,
ber ©efd)icf, l) (d. ®p.) ba* SÖene&men, £&un unb gaffen.
„Daf man in @täbten aufmerfen fyabe, ob jemanb argroonfger bat:
ein tarne, ben ju banbbaben, bi* man erfahrt, roie fein ©efdjtct
fte&c ober U& man lieb feine* SSefen* erfunbet." Sit. 2&M. XVII.
142. 143. 2) ©elegenfjelt in Äauf ober «ßerfauf. Sin gueter @*tcf.
3) Lanier, ®d)icflfd>feit, @efd)icflid)feit. Alls was or ä-greift,
häd a~n Gfchig und a'n Furm. Des käd kaa~n Gfchig. Er häd
kaa'n Gfchig dazua. Der „Unfd)icf, infacetiae. Sin Unfd)icf
begeben, turpiter oflfendere, labi imprudentia." Voc. p. 1618.
„Von ungefdjftfen, ab importunis." Cgm. 689. f. 191. ge=
fdjicft, adj., a) roie &ct,b.; Salembourg: Du biß gfchickt, bärit
bod-nweis geß. b) bereit, fettig. B»ft gfchickt, fo ge" ma'.
anejef^feft, a) wie ijdjb, üi.%,: Spat bid) btx Ungefc^icft
320 ©cfyietf @djod!
grüe&en liSpen? baft bu eine Ungefcbldlfcbfeit begangen, b) (ä. ©p.)
nnfcbidlicb, ungebürlicb. „@inb bießneebt erjürnt unb ganj unge>
febidt worben." Jpift. b. ». gtunbfp. „Sieb einem Slnbern brolieb
nnb faft unge febidt galten." 9tef. 2.9td)t. Sit. 34. 2lrt. 13. gbtg.
p. 1515. p. no Nagt bie Jperjogln ©abina pon 2Bürtemberg übet
„®r. Sieb" ibreö ©emablS Jperjog Ulricb* ungefcbldteS SSJefen,
ungefcbldte 2Belä, graufame ungefebidte Jpanblung (JBebanb;
lung), bie 2Bir, fagt ft'e, aus fraulicher guebt biejimalS uneröffnet
wollen laffen, nnb bie groifeben (Sbgetnabeln unb fonberlid) fürftl.
^erfonen unerhört tfh
frieden/ clgentlicb fliegten (l'chiagga'), fcbiegfeln, a) mit
febiefen, einwärts ober aniwitti gefegten $ü{jen gebeu, varicari;
(tjcrac^tlic^) geben über&aupt- /,25er ©ebtegfujj, valgus. Voc.
». 1618. b) mit febiefem, feitipärts ßebrebtem 2luge bliden, (fielen;
»on färben: fcbtllern. fcbfegjonb, fcblegflenb (fchiaggat,
fchiagklat) , adj. in beiben 93ebeutungen. Der Schiaggltaffad,
©cbldertaft. DaS einfacbe Adj. febfegf, entfprecbenb bem nieberf.
febüf, wirb feltner gebort- Damit febefnt febief in gufammen:
^ang. Cf. engl, ffue, äffet»; ttl. ff ad obliquus, fledia
obliquare. Die formen „fcbeugeln" fcbillern unb „febienjetn"
fielen, bie oflerreicblfd) fepn follen, geboren wol gleichfalls bleber.
feboden, a) in febwingenber Bewegung fepn; ben fogenannten Dreber
tanjen.
„@ie (ik 95auern) gonben frolieb feboden.
5Sor ben borfboden
Die er$ man in fer wagen fad?." belpt e$ febon Dlut.
II. 87. (fcoega, oscillae, gl. i. 203; feboef, oscillum; feboden,
oscillare, ossa movere. Voc. p. 1419). b) (2öirjb.) mit furjem
©cbwunge werfen. @. febuden. fcbodeln (fcbwdb.), febwingenb
bewegen; OTiurnb.) unporfiebtig laufen, übereilt banbeln; (b. 0.2.)
actum venereum exercere. (9Srgl. fei. ffeifa, vacillare, nutare).
©er, bie (?) ©cbodel (9?ürnb.), übereilt perfabrenbe «petfon.
(f. febuden unb feb ade In).
DaS ©ebod, ®d>ud, ©efebod. ©efebud (sranf., O.ty.), 1) wie
bebb. ©ebod — PteQeicbt urfprünglicb Pon Sftünjen gebraud)t unb mit
bem unten folgenben © d) u d (2Burf) ibentlfd) , alfo ©ebuj? bepm
Darjäblen. Docb rnoebte bie £5abl »on 60 ©tüden für biefe Deutung
ju groj? fepn, unb N°. 2 ben fr übern begriff entbalten. „500 ©ebod
großer ^rager Pfenning." adi4i5. 8oo©cbod bergleicben. adi380.
£unb @t.S8. I. 87, II. 120. 12,000 @d) od bergleicben. ad 1353.
®em. meg. <5br. IL 71. „ein ©efebod Olpr." MB. XXV. 521.
(«ttürnb. a" Gfchuck). „@ln ®cb 0 d Dacblatten." 2lnfp. «Berorb.
«namentlicb i|t Ö.Vf. U$ ©ebod, ©efebod, roaS in 2llt=«. ber
©ebober (pon ©arben, 60 ©tüde). Sin ©efdjod ©trob,
©eilen ic, jpirjb. ?5erorbb. 2) Raufen, Wenge überbaupt. „25ep
Sofep^o
(gcfjocl ©d&utf <&d)tö ®d&atb 321
3ofepl)0 fi'nbet man ain fcboef iet bingS" (viel brgl.) Dr. (See 1542.
„£0 ber rittcr <mi bem ©#oce (Raufen ber ötftt.er) rant." Jpornect
cap. 276. febou?wet$, baufenweife. 3»« ©ebwebifdjen ifr fioera
fig, ftcb in Raufen fammeln, roie be» Jpornecrj g c f <^ o cE t gebduft.
cf. ©ebaueeen unb ©eboeben.
©er Schochanagcl, itapciierer^dgelcben.
(ebneten, mit furjem ©cbwunge in Bewegung U¥^f werfen,
(cf. fei) o et c n). Päta'ln fchuckng (b. 2ß.), @Ia«f ügcld>en in ein
©rübeben werfen (.fimberfpiel). „febotfen, inS ©rüblein fplllen."
Voc. u. 1735. ©ie ijiebfel febueeen, ft'e juefen. „© Oieuter, bte
banb gfebuft unb gfd)leglat." S&efjmanu III. 67. fcbucccln,
meffl wie tat vorige unb fer)ocEeln. ©er ©ebueeeler (febrodb.),
SBagabunb; SSorfdufler. febudem (U.Sttamt). Qt febuefert
mieb, et überlauft mtd) ein ©ebauber. ©et ©ebuef (U.9)?arm), ber
©ebwung, Surf. cf. oben ©ebeef.
fReifyt ©cfyab, fcfyeb, ic»
(«Orgl. ©cbat, febet, w.)
©er ©cbab (Schäd) — wie ftebb. ©epabe (d. ©p. f ci> a & e , gonit.
febaben, a. @p. feabo, genit. feabtn) — in Ot.'M. wie »s is
Schäd, ober 3S is riet Schäd, leao" Schäd um eppos, für eppes.
Des is dir Schäd, net Schäd, et fd)abet bfr, febabet bir niebt.
„'»Bon blfen furfien tun ieb bir funt, bah fi bir febabc wellent ftn."
SSfgatofä KU04. ©onft ift nacb ©ramm. §. 839 bic ftorm ber
@ eb a b e n »orljerrfcbcnb. 9t.9I. : Aus o~n Scbidl (iielnem Übel)
wird o" Schädn (grofietf). 9t\5i. : %e ©d)dben gen, fomrnen,
(z- Schä'n ge% kerna*), ju ©ebaben fommen. 93rgl. @d)Ulb.
„f et) a b ( 0 t, sospes, ©ebablo f e, indemnitas." Voc. p. 1618.
febdbigen (fchadinga", lchedinga"), aud) gefebdbigen, befd)dbfgcn.
febabbaft, nie bebb- „©af; niemant febabbaft werb (in ©ebaben
gebracht, betrogen werbe) von ben ebduffeln." 9)?uncbn. ©t-9?. Cgm.
302. f. 117.
©ebaben. ©er Wag = f ebaben (Jpübn. 731. 734), ©emmelfebnltte
in Wild) gefoebt, mit Jponlg ubergoffen unb mit 9)?obnfamen betreut,
©ine dbnllebe 33ebeutung mufl aud> in folgenbem (Sompofitum ftatt
baben: ,,©u (Wunbbecf) baft gewip »or lauter ©ebaben^bettlen
(^lettlen?) batben nlt Seit gebabt, inbeme bu ein ganje Soeben
fein fauber »erfartet baft." f. ©analer Hl. SSrgl. ©cbaiten-
blättlein unb ©ebaben.
©er ©ebaben, f. ©ebatten.
febßiben (fchaodn, o.pf. fcliäidn), Praet. Cöndit. id) fdwibet Uttb
fd)ieb (fchiad, O.pf. fcheid), Partie, gefebaiben (gfchaodn),
gewobnlieber gefcbalbet (gfchaodt), wie bd)b. febeiben, welcfee^ in
©cfomfUei'ä fBaycrifdjcd TOtttetbu^. III. 2f). 36
522 ©efyaib
#ofge ber bat al (ei) mit bem ci (i) permengenben 2luöfpracbe nad)
unb nad? bafyln gelangt i|tr role melben conjuglert ju werben, unb
bctTen fatfdjeS Praei. fdjlb unb Part, gefdjtben aud> mit in ble
93ol?£fprad)e geflofien finb (d. <Sp. fdjelben, ld) fegtet, f)dn ge.
fcbelbcn, a. @p. fcelban, fetab, fcleb, glfcetban neben
efnem abgeleiteten feeibon). De zwao häbm A fchaa'n lafln —
fi fan' fcho" üboc s Jär gfehao'n ober gfchaadt. „2ßo ein JratP POtl
jfjrem @b>wfrt& mit bem Oiccbten gefcbalben wirb." 2.0?. ». 1616.
f. 204. „936$ g e f 4 a t b tf (fd)led>t gef*f ebene«) £r$t." £ori 35.0i. 262.
gefdjaiben für befdjafben, discretus. „(ginen mit bofen
nngefdjafben iportten erjürnen." sjflündm« ö?-2l. ». 1453. Der
8djalb, ©efeair, ble Entfdjelbung. litt. v. 1240 bep ^repberg.
MB. VII. 151. Chr. Bcncd. II. 48. 2lug*b. «Stbtb. bep $repb. p. 114.
abfepatben, discedere, decedere. Da« 2Ibfd)alben, ber 2Jb:
fd>aib, Slbfdtfeb. 2.0*. ». I6t6. f. 657. „Wdjatb ber feelpnb leib."
Voc. p. 1618. auäfebaiben. ,,®eperb unb argllft gencjlld) au«=
gefdjalben." Urf. befcbalben, im 2iUgem. wie l)d)b. befcf/elben.
„Sil« bir mit Worten befdjaiben" (gefagt) l(r. b. 2.CK. £euman @. 59.
ginen befdjaiben für ©erlebt, fürbefcfcalben (färbfchaa'n),
pot ©eridjt eitleren. 25er ftürbefcbalb, blc Gitatlon. „«Muf unfern
5ürbefd?alb." MB. X. 564. p etb ef d> alben (vo'bfchaa'n,
D.<pf. vo'bfchäi'n), burd) rlcfcterlicben 2lu«fprud) erlebigen, befdjllefjen,
beenben; ein 9)erfon, eine @ad)c, ein @efd)äft abfertigen.
,,<fi$är« nlcbt für manche ble bdrtefte speln,
Oieljenbe 53llde per bf falben mit nein!" (Äreill).
befd)alben (part. pass.) d. @p., discretus, pemünftfg. „rasonevole
befdjalben." Voc. veneziano-todesco p. 1424. Ms. f. 22. „3u
feinen befAafbenen 3ären fommen," münblg, majorenn werben.
Ar. 2l)bl. I. 118. 123. „Die alte Eonigln 33run&llb ein llftlg be*
fdjelben welb." 21p. dfcr. 3lu. „<H$le fol ein unbefdjelben man
befcbelben bei er nl&t enfan." 2Balt&et p. b. 93. S3. 18. „Der erbat
unb befdjalben??. 9?." Die 93efd)alben. a) „(?wr «Befcb jlben"
iperben 93ürgermelfrer unb OJatb ja 9iegen«burg von ben 9?ürnbergern
Im kontert angerebet. @em. Oieg. (ül)r. II. 81 ad 1351. b) föütfftcbt--
na&me, 93eblngung. „2llfo mit ber befdjalben, bajj.." Urf.». 1336.
„Die 93efd)«lben »olle man jm jebod) tljun, bajj..." ©em. Oieg.
@br. iL 315. Die 93efd)albent)elt, wie ba$ vorige a) unb b).
„Älnber unter 14 3at>ren fofl man anberft nlt peinlldj fragen, bann
burd) bte muetb.en mit »cfcijalbenftelt." Opf. g??alefi>Ü. p. 1657.
(C @p.) «ßerflanb, «ßeritänblgfelt, rldjtlge^ Urtb^eU, Discernement.
„9ttan ftet>t oft, bat ein man fein befcbalbenftalt rcrleuil, toenn et
geraunt ober t>art geflagen »vlrt uorn an bai ftaubt." (üonr. p. 9)?egen:
berg 3te3 gapltcl. QSrtbanfe^ Söefd) eibent)eit 1fr ber fcltel efne^
poetlf* elngef letbeten @»ftem$ pon Erfahrungen, 2lnfld)ten unb (Kegeln
be$ Sebenö, an bem fid> fd)on ba$ l3te 3a^r&. erbaute, unb beffen
®d&atb 523
2Bettt> Mi bem Umftanb ju ermeflFen fft, bafi ei Pon SB. ©rfmm,
bem perblenftpotlen Herausgeber, für ein 2Berf «SaUber1* pon bcr
tOogeltveibe gehalten wirb. 35er 23ef$atb, »te bebb. Söefcbelb.
25aä 33ef(baib=@fiett (Bfchaadefsn), n>a^ pon einem für batf Jpau*
gefd)la<bteten ©cbwelne unb brgl. ben 9cad)bam, bamlt {Te glelcbfam
SBefdjelb t&un, jugefd)ltft wirb, ober rca^ ble ©äfre bep einem Jpocbäelt-,
Ätrdjweib- unb brgl. ©Smaufe üblicher Mafien von tbren Portionen
bep ©efte legen, unb In einem Äorb, auf einem Steiler :c. ju bem=
felben 3wecf ben Striaen na* Jpaufe fd)lden ober bringen. „Der
rotbe goro ober rel*e SBergfnapp Ift weit befannt, oXi welcber ble
l)ol)e ®d)ul ju tyrag fod erbaut fcaben, unb feinem Äontg ein ganjc
Üonnen ©elb gelPben, unb nacbmaW ben ©djutbbrlef In einer per=
beeften gulbenen ©Süffel bem Äonlg für ein S8efd)albeffen auf-
gefegt unb lim bamlt pere&ret." <p. 2lbra&. „Jpctjog Subwfg ebret
feine 2lmbtleut unb priefler offt mit befS alberen unb wlUpretb."
diix. In Jrelb. ©amml. I. 149. 35le 33efd)alb$punften, plur.,
ble pon einer obern einer untern 93eborbe jur Verantwortung jurücf;
gefSloffcnen JBemerfungen ju einem elngefenbeten amtlichen sprobuet.
befdjafb, adj., f. befcbelb, neben unb mit welSem ei porfommt.
entfd><ttben, „dijudicare." 35a$ böfe unb gute oon elnanber ent-
fSalben." L>r. Stflnberer p- 120. $Jwep einer Irrung entfSatben,
@d)ieb<rld)ter über fie fepn. jpunb @t.93. 1- 7. (<ii flcftt fd>on: tfe
würben entf Sieben). 35er gntfdjaib. üief.2.9?.2;ft.xiv.airt.3ff.
Unter fd)alben, intersepire, discernere. Voc. p. 1618. 35er
Unterhalb, differentia. „35afl bu und unberfSalb (OieSen=
fdjaft) gebeft, warum bu ble (grobe, unbillige) reb getrau babeft"
<lt)t. in ftrelb. ©amml. I. 91. perfSalben, derben; (a\ @p.) ei-
nen Jpanbel perfa)./ dirimere caussam, entfSelben. „2Ba£ ble
fSergen verfdjaiben, ba* bat nlSt Srajft." 9Künd). @t.5K. Cgm.
543. f. 143. Cgm. 302. f. 104. „Olfn fad), bie perrld)t unb per^
fdjalben l|V' (res iudicata). Cgm. 27. f. 2. p er f Salben, adj.
(elgentl. partic. pass.), perfSUben. ffiiltmalfter ©etraibrebuctlon,
«ßorrebe. unperfS«ibentltS/ a) indivisum, b) o&ne UnterfSleb.
2.JR. ZiUl. Olrt. 10. (5rtl pr. a. 242. 35le JpalbfSaib, Jpdlfte.
35le SBJegfSalb, ber ©Seibeweg, wo jwep ober mebr 2öege mi-
einanber laufen, ftS freujen. „2ßegfSalb, compitum." Voc.
».1419. „©egefceibele, bivium." gl. o. 342. „®en man bln-
für ent&aupten will, ben fol man enthaupten auf ber wegfSafb
(al. wegfSaiben), ba man ble erfcblagenen bin begrebt." 3lug«b.
©tbtb, 2Bald) p. 119. 25er @d)aibmann, arbiter, ©sieb^-
riebter. Voc. ». 1618. 35a^ ©Salbwafer, ©Selbewaffer.
35a« ©efdjalb (3ager=@pr.)r a) eingewelbe bei 2ßllbetf. b) gnbe
am Jplrfd>gewef&. „Qi foll für einen iagbam ^IrfS gebalten werben,
ber an bem ©ewlcbt ad)t ©ef^aiben &«t-" ©eiatb«:örb. p, 1616.
3t«« €ap. c) (Wb.cin) «Waf pon V« Walter,
324 @djaib ©djaub (&d)ei> ©djetb
Xet ©dnüb, ber @cbatben, ©cfcalbftfcb (U.jDonau\ t>ebb. Sdjelbe,
2j3el$, QBaHer, Silurus Glanis L. „S^afb, gramarus." Voc.
V. 1145. Gl. a. 28. 642, i. 13G, o. 86. 196 fft fcetba asella.
(üalembourg, mit Slnfptdung auf f Laiben (ftd) trennen): <£ Laiben
ift faln gueter, ober Ijt ein grätiger #ffd). Unb mit 2ln=
fpielung auf ®d?aib (thcca) fagt 2lbcle feltf. @er.£. II. 580:
„2BeU bte haften unä eine anbere 9)?afcarabf, nemlier? «Briefen ofme
33rucfen, tiefe 33rdrcn ofjne [Rucfen unb ©Laiben obne Keffer
vorweifet."
Die ©ctjaib unb bic ©cbafben, wfe bd)b. Sc&elbe (a. 6p. fcetba,
genit. un). „Die 2Belber führen 6 @d?werb im 9Kaul, werben
brum auf b" ©djafb gfcblagen." ©. Jranf.
fcfeaubeln (fc&roäb.), übereilt verfahren.
febaubem, wie befeb. (cf. fcfcubern, fdjuttern). „De$ 93rantweln*
fannft bu blQ bebienen ju ber Aalte ber ftaefet unb bep f d) a u b e r d err
tem borgen." Dr. ©Unterer .ftricggarjnepf. 1620.. p. 26.
fched, fiel) fd?led)t, adv.
„fd)ebertPenfet, obliquu?." „Est in convieiis." ^rafet/. (Heum.
opusc. 687). SSrgl. fd)ied)t$, adv.
„b'fdjebern, beübeln." ^-rafd?. Heum. opusc 675. cf. fdjlebern.
febeiben, fd) fefeib, bab ober bin gefd)lben, wie l)d)b., unb erft
vom I4ten 3al)rl). an aud bem 2tblautoerb fcftelben (fcfcaiben)
wol nidyt ol)ne 9)?itwirfuug einer febon alten unabtautenSen §ornt
fetbon (9MI- <pf. 17. 12, nid)t fetbon) entwickelt. Cfr. ©cfcait
unb @cr>ett. „@t werben bann mit einanbet verfdjfben."
Cgm. 27. fol. 5. (v. 1396). „@ad?, bk vertiefet vnb verfdjlben ifh"
Cgm. 431. v. i39o. f. 6. „entfcbjben ober verfdjfben fad)"
(causa judicata). (Ref. 2.5Ä. £ft. 14. 3Irt. 3 ff. „Der 9<. fam auf
ben famfplafj, wfe ti jl)m verfet/iben (angefagt) mi." (Jöron.
in Jrevb. ©amml. I. 160. verfefeiben, (fcfewdb.) jerfdjiben,
diversus. Die niefc t partidpialen formen ©cblfcung, ©d?ib:
mann, f cfr i b l i d? fieö unten.
befefe etb, adj., bep <p. 2lbral)am mi gefebefb, w. m. f.
„befd?eib unb weitfllcfc." „Sin bcfcfceibed unb befcfcafbneS
Überfeben ftebt ben (Ebemdnnern oft nit übel an." „(Sie bat aber
gar balb befefeaib unb befefeeib geantwortet, wie bafj ei? ungc=
reimet fcbelue, bep folcber geft ein SDcanndbllb in bat Spaui s»
laffen." „befdjepbe ober liftig, astutus." Voc. p. 1477. 93 t-
fdjetbigfeit, Älugbelt. S3ud? ber 2Bei^beit v. 1485.
gefebeib (gfcheid, gfchei'), adj. unb adv., gefunben OTenfdjen:
verftanb babenb (mi im gemeinen Seben 9torbbeutfd)lanb< f l u g),
bem gefangen Stfenfcf/enverftanb entfprecfcenb ; befonbertf vcrftdnbig;
vortrefflid) ; febr (fcfewelj. gfchid, gefefeiber, versutus. Voc
V. 1429). SiM.l I b'f ma' nimraa' gfcheid gnua', welfi mir tlid)t
mefer ju rattyen unb ju feelfen. Des is gfcheid, ba^ verfrebt fi'dj;
©d)ib 525
natürlid)! Bift gfcheid!? Mft fcu bep XrotT: ? Ge, fei gfcheid!
Wia net gfcheid häd a' gfchrian, gfluacht, is ac gloifa", gl'älln etc.
(feftt ftarf). Du bift, du warft gär gfcheid! (mit bem £on auf
gär), oft mit bem 23epfaß: Bift gwis hePt Nacht bei'n Gögkl
glegng; ironifdje Abfertigung «uf eine naferoeife Oiebe ober 3Ur
mutljung. Bift net gfcheid! fey gfcheid! n>ag bu fagft, fatl'tt td)
faum glauben. Er is net recht gfcheid, etroatf »errikft im $opf.
Gfcheido* Weis, auf vernünftige QIrt, im Smfl. Was gei'ft denn,
gfchei', her? im (Srnfl, tt>ie »iel gib(t bu? o" gfcheids Bior, o'
gfcheide Orfeigng, a~ gfcheids Feuoc, ein gtOße^, tüd)tigc£. Häd
net a"mäl mer a" gfcheids Ilemat zu'n ä'legng. f iben-gefcbc tb
(fibmgfcheid) (b. 2B.), überaus flug, überflug. gefd)etb = lo3
(gfcheid-lous 9türnb.), badf. ungefdjeib, unflug, unvernünftig;
über bie «Üfaüen. 2)a£S ©efd) eibelein, irontfd): ^erfon, bie \ut>
gar Elug bünft. letz fchau ma' wida' des Gfcheido. 1 a" ! 3n ber
©d)roefj bat man baö SSerb etroat »ergefd)efbeln (vorgfehidolo*),
et aai lauter Älugbcft, gelnliclt fd>tc<fct madjen. gefd)elblg, adj.
«Puchberffiei^beitt». 1185. f. in. 2>fe ©efepeibbeit, ©efepeibig;
&alt. ,,"211$ ncd) mdnfg fran) tuet fan auffreben ain ainfaltlgen man
mit mangerlap banb gfepeibi fair." ,,2)aS bat finb fd)alftid) fau
gebaren, ba< e£ ift g f cb ei b fa f 1 1 vcll." Cgm. 270. f. 364.* 371.8
„Wir gefebeibigfeit »nb orbnung tut ein man i>a$ ber anser mit
ftertf nit getan mag." Stock, ber SBeitfbeft ». 1485.
fcbtblfd) (fchidla', 2lHgdu), »crtrdgllcb, friebfertfg, billig. „Wit ber
©efellfcbaft friblid) unb febiblid) leben." StagenfeU de Norimb. 547.
fcbiblldje ddtbe (beorbert jur 2tutffd)cioung unb 53ertbellung einer
$!3crlaffenfd)aft). &x. £l)bl. XVII. 226. 227. Scr ©cptbtnann, bie
© ä) i b l e u t , ©cplebrlcbtrr. Unter © cb i b l c u t gen, ä. @p.
2>er ©epibjaun. Cbm. 323S. f. 29. Sie ©cbibung, a) (a. @p.)
fd)iebtid)tetltd)C Cntfcbcibung. Gin bhtg an (in fcblbung [äffen, e$ ipr
unterteilen. 2lutf ber fdjibung gen, fid) bem 3luöfprud) niebt unter-
werfen. MB. IX. 215. 2.3i.t.l453. Cgm. 302. f. 101. Cgm. 543. f. 145.
Die ©cbibung (Schidum) lauten, bie «Sterbeglocfe läuten; au:l)
baö fett 1418 eingeführte i'äuten am greptag um 11 Ubr (in 9ciirnb.
nad) S?$l. um 9 lll)r) Worgen^ sur Erinnerung an ,Me ©tbtbung"
dbriftl, roobep ein ©cbet gefproeben roirr, ivelcbeg anfangt: Tenebrae
faetae sunt, nad) einer alten Überfettung: „(5$ finb Jinfternufl
worben." „3n ber eren unfer lieben fraroen febibung alt \x>
gen bpmel gefarn ifi." 2Iltc Gttater @bronlf". ,/2Im mittmoeben nad)
unfer lieben frauentag irer ©cbibung," b. t. 9J?arü ^immolr
fabrt. Ar. Ebbl. V. 66. b) S)a^ Jplnfcbetben. „Ob tat ©elgerat
auf ben iad) unfer ©djibunge begangen nidjt moebte werben."
MB. VII. 169 ad 1354- 2)er l2Ib f d)ib (Apfchid), tr-ic l)d)b. 2ib-
fd)leb. Der Slbfcbtber, »ercbfdjicbeter ©olbat. Saö ^bfd)tbgelb,
ber 2lbf djibwein, ben Beamten unb flmttfbfcnern ju reiebeu.
526 <5<$)kb ©<$ob ©cfyub @<^af
2.9?. ». 1616. f. 444. »erabf*fbcn eine ©a*e, einen 9le*t$:
banbel. 35le 23 ef*lbung, ba$ 2egat. 2Blrjb. SBerorb. o. 1618.
2>er <5ntf*tb, ble @ntf*elbung. (Ref. 2.0*. £ft. 14. 2lrt. 3.
Sffiagenfell Norimberg. 3H. 2)er „$elbf*leber, @*lebfteln."
Sßlrjb. 93erorb. ». 1761. 2)er Unter f*tb, role b*b. untere
f*lblt*, a) diversus, b) fpecificlert. „9?lt Im buf*, fonber
unberf*f bll*." 2-9?. ».1616. f. 65. 2)le ©üter nnter--
fdjtebltd) bef*relben. ©ute unter f*febll*e 9ie*nung t&un.
SSlrjb. 2.©.0rb. V. 1618. Gl. a. 653 unter f*lb distinetio,
unterf*fbunga difFcrentia, untirff Ibunga, 2>lut. III. 132
obne groelfel mit fnrjem l, role untatfclbon discernere gl. i. 814
Unb „fclbon" separare «ftotf. 42. 12, fo ba$ aJ ble bler auf:
gefübrten @*lb = formen eine ältere üueUe alt ble bed abnormen
2lblautoerb£ f*elben (f*fb, gef*tben) baben fonnen.
2)er ©*ieb, a) ein ${f*, fieb. @*tet unb @*tetllng. b) In
Cgm. 585. f. 99b fprl*t ein Somberr ja $relfing um 1479 »on ei-
nem «Böget ©*leb.
Schodcr, f. ©*olber.
fchudern, f. f*uttem.
Xat © d) af f (Schaf ), 2)lm.®* ä ff lein (SchäffI, Schäffal), ©*dffel,
a) ©efeiji »on 53ott*erarbelt, na* oben offen, für roel*e< na* Unu
ftdnben unb ©egenben au* ble Benennungen @e*ter, ;?uber,
©tanbe, S3ottl* unb brgl. oorfommen (feaf tina, J)lut. III. 149).
„(Sin f*aff mit roajjer." Cgm. 632. f. 94. „Srofj unb spiunber,
@*aff unb @ef*lrr." 2Io. @&r. 39. „33abf*dffer ober 33ab=
fester." „93or ber Grebenj fein geftanben VI protf*aff, neben
ben protfebeffern aln fllbrelnö glegbecfb." 2Öftr. 33tr. III. 144
ad 1476. 3m b. $la*lanb, wo ©*aff mlnber üblld) alt Im 0.8.
unb In ber O.W., i|t bafür bat 2)lminutl» SchafFl um fo gebrauch
ll*er. Bädlchäffl, FuasfchafFl, Sudlfchäffl, WaflVfchaffl etc.
„gln fd)äffl, diota, scaphinum." Voc. ». 1618. b) ©etrelbmajj.
3ln einigen Orten ift bat ©*aff, an anbern, j. 93. 9J?ün*en,
Slugäburg, 25onaurcörtb, <pfaffenbofen bat ©*äffel übli*. Do*
fit gefehlt* Im ganjen 2anbe bat 9)?un*ner @*äffel eingeführt,
roel*e< 6 «p?ün*ner 9ftef?en, jeben ju 2 vierteln ober ©tri*
ober 8 ©e*jebnteln (gj?d^leln), entbält. ©elt bem 3al)t 1810
ift aud) bat 9J?afi für ben Jpaber bem ber übrigen ©etrelbforten glel*r
geftellt, ba lit babjn bat £aberf*äffel 7 9J?efjen, alfo Vi mebr
alt bat SSetjen-, Äorn-- unb @erftenf*äffel blelt. 9?a* 2Bftr.
53ef*relb. oon SQ?ün*cn p- 115. 120 Ift ber fublf*e 3nbalt eine*
5)?ün*ner=©*äffet$ 208V2 bat>tlf*en ©etränfmafen glel*, unb
<5$af 327
entölt 6V2 2>ecimalfuc-iff<r?ube unb 2%0 bergleidjen GubifioHe nad>
bem Pied du Roi. £>le f)d)b. Jorm ber Steffel, ber man ixx$ b.
Neutr. ©crjdffleln burd? ble ©djreibwelfe ©djdffcl (In ber 9Iuö=
fpracbe Immer Schäffl, nie Scheffl) gendbert bat, beftebt übrfgeitö
feinerfett^ febon über taufenb 3a^re, benn bereite In gl. a. 537 wirb
(sata) dimidium modium tenens gegeben burd) „b a I p muttt
ebO feefil fol." 3« ber Lex Saxonum £ftel XVIII. (additio
bep Sfnbenbrog) werben an Joggen fcefffla XXX, nad) bem
(üapitulare t>. 794 aber, in nod) reinfdd)fifd)cr $orm, feapilotf XL
auf einen fdd)ftfcben ©d)illlng (solidus Saxonum) angefangen. 2)aft
bte baptifebe Jorm baä ©cbdffel (Schäffl) niebttf anbertf fepn
»erbe, altf bat 3Mmlnutfo von ©djaff, fft fd)on barauö wabr^
febeinücb, bajj, wie »erfebieben aud) ber Snbalt beä ©cbaffeä an
verfddebnen Orten fep, bat ©cbdffel immer nur ein größerer ober
flelnerer % b eil beffelben f(t. „5J?an foi bem meiJer (Äornmeffer)
»cn ainem m u 1 1 $u Ion sehen lt in., von ainem fdjaff l dn.,
von ainem fd)dflein 1 baller." Cgm. 544. f. 50. ©0 j. 95. bdlt
bat 3ngolfidbter, Oiegenöbur^er, ©traubinger ©cbaff (Äorn) über
2 Otfündjner ©d)dffcl> bat 2lbentf berger, Aelbelmer, 23obburger,
©elfenfetber ©cbaff bdlt beren über :>, bat tyaffauer über 5, baä
©cbdrblnger über 7. Übrigen^ finbet fid) bat ©cbaff uacb ben »er-
fdjlebnen Orten aud) in 9, 16, 20, 21, 28, 12 unb mebr gießen
abgctbeilt. 93rgt. 2Bagner$ (ülpfl = unb (Jameralbcamte I. p. 194 ff.
2Bftr. 93fd)r. ». 9J?ünd)en p. 114 ff. «JHuncbner Jpanbcalenber auf 1S03
p. 57 ff. @. a. Wut r, gießen, 97? d j? 11. XI). @. 625. 653. 662.
Viertel I. 8$. @. 633. © tr id). c) £>urd) bie alte 2anb= unb
$pollc.=£>rb. 33d?. 4, Sit. 9, Olrt. 2 finb ben ftifebern ble 2egfd)dffel
verboten, cfr. Ar. mi I. 222, VII. 459, XIII. 1-11. „sjRtt £rtb=
fdjeffen unb OUrfdjeffcn vifeben." MB. VIII. 280 (wol feine
©cbiffe). (©d?a ff gebort überbaupt wol jum alten feaffan,
feeffan, liaurire, febaffen, ©cbapfen, ©djuefen unb ferjopfen).
®er ©cbdffler (Schaffte1), ber 2?öttd)er ober $aijt>fnber, Cbavra-
rius, MB. XI. 14. saec. Xlll. 2)cr @ d) d f f l e r t a na, fcanjfplel,
weldjetf ble ü)?ünd)ner SBöttcbergefellen im erfien üvegierang?iabre etneö
neu angetretenen Sanbctffürftcn unb bann alle 7 3al)re in ber JafU
nadjtjeit cor ben Jpdufern gewlffer Jperrfcbaften unb por betten fljrer
Jpauptfunben, ber Trauer, SBfer= unb Äaffeewlrtbc, unb $war, per»
möge elne3 raiferlicpen tyrioilegiumä, in ber ebmaligen Xradjt ber
(Jbelfnaben, nad) ber 9J?elobie eines eignen 2febe$, welcbeg anfangt:
Gredl in dac Buttn etc., aufzufüllen pflegen. dt fft bieß eine
9lrt Sontretanj, ber grofle bebtet genannt, wobei) fie grojje mit
93ud)$ unb SSdnbcrn gejlerte ÜJclfe in ben ^»dnben balten unb bantit
»erfdjiebne S'snren bilben. «Bor bem feperlicben Öefunbbeittrinfen
werben bie »ollen ©Idfer, womit für; vor jebem Jpaufc ber auftritt
fdjltept, auf bte innere Jldcfce fcer JHeifbogen gebellt, mit biefen im
328 ©cfyaf
Greife berumgefcbroungen. cfr. SSurgbotjer 23efd>r. \>. Wunden p. 118.
Sßftr. 93efd?r< p. 287. 2lud> In ©aljburg Pflegen b{e Äüfer unb Älcujer
alle fiebert 3abre Ibren övalffleintanj jum Söeftea ju geben. 2>er
©djdffler, alberner $?enfcb. @. unter fdjaffen.
2)aä @d)d ff (Schaf; D.tyf., fcbtpdb. Schäuf, sing, unb plur.), role
befcb. ©d)af («. ©p. 3fibot nod) feaap, fonft fcäf). 35er Schafbök,
«HMbber; ©djäfrbaur, @cb"f=bof, reo eine ©djafbeerbe %z-
galten rolrb. ©d)dff = berg, boljerer Sera, beffen Qllpenroeibe
nur für ©cbafe u. juganallcfc. 2)er ©d) äff er (SchäftV, Schaflfara*,
ScbäfFala', ScbafTla'), ©cbafer. „©Raffer." ®e&ffnete 3lrd)foe I.
370. 574.
„Es trib ein guot Schäffalor über den Se,
Seine Schä'flein wurden weifser als der Sehne;
Do' Schaffalar houd a" Hüatala-r-auf,
Um taufend Guido" Bandala" drauf." @id)frettlfd)e$ £anj=
llebdjen mit eigener 3)?elobfe. febaffen (fchäffa", fdjdfin, Voc.
r. 1618, d. ©p. fdjeffein, a. ©p. fcdftn), adj., ovinus, ovillus.
a fchaffa's, fchäffaras Bra'l (©djaftfbraten), ^ fchäffana', fchaffara*
Schwaas (©djafSMut).
T>ai ©cbafestlld, eine SIrt Crule, im Cgm. 312. f. 39a mit blefer
23epfd)rlft abgebübet, bep Qibelung ©djufur, ©ccaufaut, franj.
la chouette, gl. a. 832 fcöofut, bubo.
fcfcaffopfen, vrb. (b. 2B.), 21rt harten ju fplelen.
fd) äffen (fchaftV, D.^Jf. fcliaffm, Condit. 1 fchaffat, ijat $t-
f d) äfft; U. ©p. feaffon, disponere, condere formare, ffo
feaffota, partic. gifeaffot), In formen unb 33ebeutungen
. vermengt mir bem Im SMaleft melfl nur mebr <nW Qircbaltfmuä vor=
fommenben 2lblaut»erb febaffen, ld) fd)uef (Condit. fchüof),
J)ab gCfd) äffen (a. ©p. feaffan, haurire, creare, condere,
feuof, gf feaffan — „unetfebaffen, inexhaus'us," Cgm. 17,
f. 102), im Qlllgem. n>le bd?b. folgen einige mebr blaleft. ober
peraltete SInivenbungen: 1) „Mit a"n Guld-n fchaf 1 fcn©y* mit
einem Oulben fomm ld) febon jure*t, fomme id) au*. (JpbGr.) „2)«
g fd? äfft man mit faln @mcn," ba rldjtet man mit 3«9»lel) nid)t$
ßU$. ,, Schaf 's wol, plur. fchafts -s wol! lebe tt)0l)l, lebt roobl!"
©aljacbjreiöfrlatt p. 1814. Jpübncr 682. einen muejilg febaffen,
ibn lebig, frep macben. £r. 2&M. VII. 149. 2) gefefcaffen, l«
einigen dompof. nod) iloi fd) äffen, partic. ober adj., befdjaffen,
geftaltet, engl, f&apen. „Xlt ©a* ifl gefdjaffen wie ld? an=
gezeigt bab." QlP. (Ebr. 45. „3* null prtefter rcerben, Ift ti mir
gefäjaffcn, si fata concedunt." Cgm. 69ü. f. 41. ©lef) b e=
fdjaffen. altgef d? a f f en, adj. (9cprfd>.), dltlld), bejabrt.
junggefebaffen, jugenblid). Ol». £1)t. 25. redjtgefdjaffcn,
geredjtgefdjaffen, tedjtfdjaffen, gered)tfd>affen, adj.
(r'cchtfchaffo*), tvle &*:&. rcd)tfd)«ffen; redjt, richtig, tüdjtig (nbrf.
©cfyaf 329
recfctfcfcapeu). „ein red>tgef<feaffner gürfh" 2lo. @br. 174.
. .„2>amtt bte 53eld)t fleifjiger unb red;tgefd?affner »erriet
werbe . ." 53eid)tbucr; t>. 1529. „etlid>e fromme ^prebtger unb
reefctgefefeaffne fcbeologt . . ." <J)utl)erbet) ». «ßerbot ber SSücrjct
f. S7. „5Bcnn man ba£ eifen auf bem 2lmbo§ nft roaefer fntlt, fo
wirb nfcbtö refttfdpaffeneg brau*." «). sibraf). . .„£l)olen gar
woil fl)lain geftofen, gemennget unb redjtgefcbaffen gearbaitt . ."
Jewerbud) Ms. v. 1591. „9ied)tgfcf;affen, egregie, fortiter."
Voc p. 1618. ungefdjaffen, ungeftalt, l)ä{3lld?. „gflargaretl)
Oflauftafd), barumb alfo genannt, baf; jüe alfo ein ungefebaffen
wefb war." „9ft., b» man »on irer Unbe fd) äffen Ij e 1 1 wegen
^efft 9)?aultafct;." e&r. fn gretb. ©amml. I. 113, II. 437. „Subrcig
Ijf e# ber bucfl)let ber^og, wann er war ein ungefebaffen menfd)."
ibid. 141. „£ea mt alter, ungefebaffener, bett ein b66 ©e=
fid>t." 21». e&r. 36. J?eut{ut«gc mebr fn figurlldjer Olntvenbung.
ITgfchaffane Rerln. Kaon u'gfchaffo's Wärtl hän I eam 'gebm.
De häd on u gfdiaflVs Mal. w o lg efeba f f en, woblgcftalt (engl.
weüfbapen). „efn fo feboner unb wolgefcbaffner Jperr."
<p. Qlbraft. 53aur geben« fogar einer, wie eS fdjelnt ganj mebernen,
23flbung buttlfcbaffen, adv., nad) 2lrt einer Glitte ({.25. etroa^
tragen). 2)le © e fd) af f en b ei t, 33ef£&affenl)elt. Voc». 1618.
3) ®ie. @efd)Cfb, ®efd)efft («. <Sp.), creatura. 4) 2)ie,
i>&$ ©efd)dfft (d. 8p.), membrum genitale. „<£o bem manne
ba& gefdjdfft tre tu, bai U baljet ber jagel." Cgm. 92. f. 5;
591. f. 242. „9J?ft abgefdmfttenn gefdjefft," amputato veretro.
Deuteron. 23. i. Cgm. 502. f. 81. „2)a{ er fid) l)ieje befnibin an
ftner geftbdft." Gl. Winncr-]. „@o ain fraw je lang ein man
fft . . . b&i fr bie abern all bont unter bem antlfß unb gefeilt ir
baj gefebdft." Cgm. 720. f. 85; 821. f. 57. „Dul) geftpltlet ir
btn gefd)dft." Cgm. 92. f. 3. cf. ©cbaff. 5) Daö ©efcbdfft
(G-fchäft, Gfchöfr), negotium. 2)ae W eßgergefebdf t, Idfrlge @c=
fdjdftigfeft, ©cfdüigfcit. ©er © efebdf ftlelnb ueber (Gfchäfftl-
huobo'), ©cfcbdfftleinmacber, ber Oct> in fleinlldjen, nn=
nüßen @efd)dften gefällt, fid) baben anbern aufbringt. gefdjdfftfg
(gfchäffti') , umtöucrifd), emft'g. o gfcnäftigc Martha. £atf
Gfchäffta-lj lebhafte, umtl)uerlfd)e tyerfon, befonberä .fiinb. Des is
äbar o" netts, i>" däntfchi's Gfchäffta-1! 6) a) fdjaffen f c f =
nen SBiltcn mit einem, b) cllipt. fchaffen mit einem,
früber ivol ein umfd)reibcnber glimpflicher öiuebrucf, bann c) nod)
fui{er unb berber, bloö: fdjaffen Cinem, ibm befehlen, gebieten.
a) „©djaff mit mir beinen 2ßillen, gebiete mir.'' Sbnd? ber
8Bei3f)elt, 2>rucE o. 1485. fol. 115. „60 mugt ir reol mit mir
fd?affcn eioern willen," fagt bie fäone üubmiöa ». Sßogen ju
Jper^cg JJubtvig. Cgm. 45. fol. 285. b) „Qitfo fdjuff mein l;crr
mit mit »nb gepot mir." Chron. Bonedictob. II. 8U ad 1372.
330 ©d&af
„Olrnolf gab bk QOttroott: <Sr bette geroobnt, mit anbern Seuten
ju fdjaffen, nfdjt, unbet anbern ju fepn.." 21». @br. 366. „Den
2Befbern roofft id> ratljeu, bafj fic ft'd) feinSroegS uitterfleön follen,
mit jren Bannern ju fdjaffcn, »iel weniger/ ba% bie «SÄdnnet
ftcfe, von ben 2Belbern follen pufeen unb meiftem laffen." anbettln'*
©ueoara. „Sa f/at man gefdjafft mit einem ©djnljer, mit
einem Füller" (man bat fte aufgeboten, Ibnen Auftrag gegeben).
@br. in $ie»b. ©amml. I. 1?9. „3r babt baS mit mir gefcbafft,
illud me jussistis." Cgm. 690. f. 35a. „3* fdjueff mit meiner
biern, bat fi ba&ahn bellb." Cgm. 632. f. i3a. ,,3)aj} mit uns
gefcbafft Ift, ju fteuern" (bafj roir aufgeboten ftnb ju fteuern).
Ar. £i)bl. I. 245. „9)?it ber ganbfcbaft ju fd> äffen, ba$ fte.."
ibid. IV. 182. „Silfo fd) äffen roir mit bit, ba$ bu.." ibid.
VII. io5. 106. „SaS baben roir mit ben Unfern »on 9J?ün*en
gefcbafft." ibid. ii4. „Webt bafj td) cueb ernenne, baß il)t
mit mir ju fdjaffen nod? ju bieten babt." ibid. XI. 143.
Qiud) »er f# äffen fommt in foldjet Slnmenbung vor. „9Kft
^erjog Oiuprecbten »erfdjaffen, beS £anbeS abzutreten."
Ar. £l)bl. IV. 182. „@f folten tbun roaS er mit jnen »erfebuff."
21». @br. 440. 9?od> bort man bic ©antbarfeite = unb JpofltcbfcitS--
formei! I dank da' gär fchiT, fchafT mit mior ä' 3~mäl ! SchalLT
S- mit meinoc Wenikeit! Unb baß meift unrofllfge : @tn>aS ober
nlcbtS gu fd>affen baben mit einem, c) „©cbaff, bajj . . .
@t fdjueff ju fallen. 2)aj fdjueff er." grewb. Samml. 1. 12. 13.
„2Blr befehlen @ud> febaffenb, bafcibt..." Är.«l)M.V.3i2,VI.i35.
Was fchaffo- s? roaS befehlen ©fe? 2Ber bat bir bat gefcbafft?
er l)at mir gefcbafft, bafj fd>... „9tit bitten, nur febaffen,
(lebt alleä ju Sienflcn!" ty. Olbrar). 2>u fja]t ben Bettelleuten
JU f d) äffen, Ober Du häft ?.' fckaflV-r-, und I ha' z" taan und
z- lair-n, «ßerivabrung, bk man gegen einen unbefugten 9Sefel)l ein;
legt, einem an 2lrbclt febaffen, im berben ©djerj: ibn auf
Lex mihi Mars »enoelfen. Der ©djaffer, berjenige 2lngeftellte,
rcelcfcer über ein untergeorbneteg tyerfonal jundebfi ju befebligen unb
Anordnungen ju treffen bat. ©o bk ©cbaff et bei) bem tyetfonal
eines JputteniverfeS ic. 3n Nürnberg beißen ©cbaff er bk dltefien
Dlaconl ber bfpben ^auptflrdjcn, roeldje alle gotteSbienfUicbcn 93cr=
ridjtungen anjuorbnen baben. — Die ©djaffer in ben benben
^a»6lfbrüber=Äl6(lern ba'elbfi-. — Der ©djaffer im Jrauen=©pital
ju SKegen^burg. ©em. @br. II. 106. adi558. ©cbaffdr, negatiator.
Voc. p. 1419. Jpieber gebort aud) bai befanntere ©djaffner
(f. ibelung). „©djaffner, architriclinus." Voc. Arch. 2>aS
®efd)afft (d. ©p.), ber 93efe&l, bk Slnorbnung. ..„2Bann bie
«Bejahung auf bes 9iid)tcrS ©efdjaft inner Dierjcl/en ^dgen nid)t
gefd)ld)t.." ©untmar. ^)roce^ Stit. 11. iürt. 5. „Xiae 1(1 gennglicb ir
fürfil. gnaben Jpaiijen unnb gefdjefft." 2B(lr. 58tr, VI. i9o.
©c^af 531
„Daju ift fonnberli* unnfer emftlid) gcfcbeft unnb beoelicb, bafL.."
ibid. V. 183. „Sin ®cfd)äfft tbun," einen 93efebl geben.
Ar. 2t&lb. III. 262. „Ttacb ©efcbäfft bei ffientmeifiereV'
auf 58efel)l be* (R. ibid. 279. „2lu£ ©efdjafft M Äelfcrt."
9t»ent. @br. /,2Iuf gcfcfcdf ft unfer fraroen." Cgm.308. tlrf". ». 1456.
Der @efd?äffte'brfef, fdjrlftlldjer »cfcbj, Crbre. Är.2&M.l. 210.
£ie ju £atf a°. 1487 r-erfammelte Xi;roter 2ant\^aft füf)rt .ftlage, „«$
feijen auö beö Surften (Jannjrei (Seid) äfft auögangen, bat nicmanbt »ort
feiner GJnaben Kegimenbt, nod) »on benen, bie baö Olegimenbt fiern unb
»ermatlren, unb umb fein 0nab monenb fein, gar nid)t>3 reben forr, beö
flcf) bau ain Sann&rfdjaft f>ocf> bcfdjtvert fjat, angefe!)en, bafj fottidjeö bej
oodjen unb fd)ti\üren ungnaben »erboten ift, über bat, t>n$ foUidjeö auf
(frben nimmer erhört ift, mann bod) ber a((med)tig öott, «pabfl, ivam'er.
Surften unb £errn i>a$ guet unb ba£ pofj »on Jnen paben reben raffen."
©animier f. T*>rot II. 223. lieber bergteidjen ©efcf/äfte tvunbert man fid)
f/eutjutage in mandjem üanbe meniger, al» eö bamatö bei) ben guten
lororem ber Sau* mar. „2Benig 53?cßen = @cfcf)afft bat man
gern/' mit wenig ©efaf? regiert man wobt. ©. Jranf. Cfr. gtfefjgers
gefdjdft. gef cbd f f tf g, adj., befeblerffdj, anmafsenb. Du bift
nams gär gfchaiTti'! Der macht fi' gar gfchatTti'! fd) äffen
einen vor ©eridjt, i()n eitleren, forfcem. Der ©djaffbafjcn,
bie 2?or(abung£gebübr. ®. unten ab--, an = , au^=, ein= unb
ver = fd>affen. 7) f* äffen einem etroatf, e* tbm be=
ftlmmen, mittel einer Urfunbc auffdjern, bureb £eftament »ermacben.
. .„örbnen, febaffen unb macbeu roir berfelbcn unfrer Softer ju
reebter @befieuer 32,ooo fl. rbein. . ." 'Ar. 2l)bt. XIV. «9. . . „Dle=
felbe bofftat biet er an feinem £otpet bem ©oßbauä je fturflennelt
gefebaffet.." MB. IX. 197 ad 1303. „©tuet ©ete rat fdjaffen."
®. Oidt. Das" ©efebäft (L ®p.), baö Sermäcbtniv', fceflamcnt,
Stfanbat. „Da* rcolt er betreffen, als" er folt ein £0 tgefeba ef t
fceroeifen nad) mcln^ Jperm ^ueb»5 ®ag." MB. IX. 197 ad 150s.
„Sil ber vater an gefebaeft (obne Stefiament) tot, baj er nidjt
gefebaft bat von bem »arenben gut." 3B|tr. 55tr. VII. iu9 ad 1520.
„Die Selber mögen aueb nit beugen fein in leiten ©efebäften,
U6 ift.. in Steftamentcn . ." Ovef. 2.8?d>r. Sit. 9. 2lrt. 8. „©tfrbt
jemanb, unb »erlajfet feinet lefiten 2ßillcn ©efcbdfft."
2.0id)t. £lt. 44. 2lrf. 1. ein ©cfdjefft tbun, ein fceftament
maäen. 2lo.dbr.24. Da»5 neuro ©efeb äfft, NovumTestamentum.
2lO. ei)r. 169. 2)er ©efd>efftberr, testamentarius, executor
testamenti. Cgm. 632. f. 46. MB. XXIII. 574. „Die erjbifcboffc
roaren @e f*«f tt) errc n, unb muffen \><\$ ©efebäft au«rtcbten."
3lv. eijr. 338. ,,@n>cld) Einb gefebaftberren enpboiben raerbent
mit ©efebdf tb riefen." ©em. Oieg. Sbr. n. 83 ad 1355. Der
©cfdjafftiger, idem. g.o?. stft. 44. (Daber au* im «obmifeben:
hfTafft tot* Äeftament). 8) fd? äffen, verb. n. (fd}n>db.)r arbeiten,
552 ©djaf
ftd) befcbdftigen. fd>affcln, gefd)dffetn (von .Sinbern), fpfelen.
35er @d) äfft er (Wüncben), tronifdje Benennung eine« albernen,
ungefd)lc?ten 9J?enfd)en. Si Scbafflac Si, was häbm S denn da
■widoc 'thä"? ©ei)6rt ml faum sn @d)dffler (9öottcber).
ßomvoftta »Ott f (baffen in ben uerfdnebenett 33efccutungett
abfebaffen (ä'fchaffa") , fcurd) einen 58efel)l aufboren machen,
fd)lle{?en. 3m Jafjr 1772 unb wleberbolt Im 3abr 1802 würben ble
überflüfffgen 5et)ertage abgefdjafft, aber nod) Immer wirb an blefen
abgefebafftenjenertagen auf bemganbe in ber Oiegel wenig gearbeitet.
Sie «patroniQe febafft 9ibenb$ in ben 2Blrtl)6bdufern ab, fünblgt
ben pedjern an, 'oa% eS gelt fep, na* £aufe ju geben, unb wen ft'e
nad) ber *poltcci)|tunbe nod) barlnn finbet, führt ft'e auf ble J?au»t=
wache. „2)a|5 man ntemanben fein D?ed)t abfdjaffe, fonbern
einem jeglichen öteebt ergeben unb wlbetfabren taffe nach £anb6recbt
nnb bc* 93ucb$ @ag." Ar. 2l)bl. V. 326. anfebaffen (ä*fchaftV),
anorbr.en, SBcfebl geben, befehlen, befteßen. ATchaftV-r-is leichtar
als Taa\ D- Frau häds ä'glchafft. Habm S' fehef ä'gfchafft ?
fragt wol ble aufwartenbe tyerfon Im 2Blrtb$baufe ben nod) unbe:
bleuten ©afc. 2)er Sttnfcbaffer; f. oben ©(baffer. 0?.2l.: a~ guadar
A fcliaffar is beffor als a" fchlechtor Arbata'. 2lnfd)affer, blC-
jenigen bawrlfcben Beamten Im Jpällcln, welche ju 2Balb, su SSerg,
ju <pfann, auf ben tyftfel- unb ©tofjftdtten nacbjufeben, ürbnung jn
tl)un unb bat ©alj non 35at)em wegen ju übernehmen hatten. Dbet;
anfepaffer, Obc;ranfd)affer = 2lmt, 9tebenanfä)affer. gort
93rg.9?. Jpübncr 305. Die 2Ufd)affung, Olnorbnung, «efebl, bc»
2orl (?.0v.) ble tfnfcbaff, bat 2lngefd)dff, 2lnorbnung, S3efef)l
be$ OberanfdjafferS Im ^allein, in welchen Jpdufern ble Gebens
anfebaffer ©afj werfen laffen feilten. auSfcbaffen einen, lf)m
befehlen, .-<uä bem Jpaufe, au$ ber ©tabt, au$ bem ifanb ju geben.
£boma$ ifiofncrtf 2Barnung, 2ebr unb £roft an ble autfgefebafften
unb vertriebenen <£i;rlften be3 J^eraogthumä SPanern. 1571. b e=
f d)a ff en, a) (d. ©».), erraffen, creare. ,,3d) gelaub an ®ct
vater «[mächtigen, ber l)lmet unb erben befdjaffen l)at." Cgm. 755.
f. 117. „®ot ber alle blng befd? äffen l)at." 95r. 33erl)tolt 69.
„un beschaffen ift (®ot) ber vater.." Cgm. 156. f. 37. „211$
man jdlt von befdjaffung ber weit taufenb :c. jar." 3lo- @ör. 15.
3n ben Oteimen d. 1562 betet ble unfruchtbare ilnna ju Sott:
„Du bait mit beiner gnaben befdjaf fen auf ber erben
2cut, ble geroinnen flnfccr, mod)t td) aueb alfo werben."
„'iBon @ot unferm befdjaffer." HIB. XX. 569 ad 1462* b) (00m
©ctidfal) ooraufbeillmmen. befcöaffen, fatatum. \"oc. x>- 1429.
„@ln furrolljlg^ 9J?enfd), welche furjumb wiffen wollt, mni Oft für
ein Wann bef Raffen fev, bat fld) am £l)oma$abenb in ihre
(Scfyaf 335
Kammer ganj obne Äleibung, bod? juiücEiöetW au^efetet, f ft ibr ber
Teufel erfcbtcnen wie ein ©«bmlbt." ty. «abrafj. I denk ms1 hält,
\>al Is net hriagt ha', as is mo' net bfchaflV gwe'n. Kreuz und
Vot, fünft ift für mi' niclis bfchaftV.
„Zwaa fchneweille Täubäln lliagngt übac mcP Haus,
Der Schatz, der mo' bfchaffo'-r-is, bleibt mac net aus."
„Da beiptä immer, 2)er, SDic ift mir befcb äffen." ©elbamer. „98 e-
feb äffen ©lutf ift unoerfaumt-" ©eb. granf. „@elnb ibr wot etiler?
Jpeurat angetragen worben, aber vllleicbt feiner befcb äffen gc-
wefen." Jpunb ©t.93- GG. „3|t jme bat Sirtumb von ©Ott ber
fcfcaffen." ad 1597. „9tow iö me fb«pe to bwell in bell."
£baucer tbe ■ftnfgbt'S tale 1230. berf* äffen (da'fchaffV), er^
fcbajfen. TVia 'n unfoc Hergod daTchaftV häd, b. I). »OÜffl naeft.
Mit älla' Müa hän I nichs doTchaflV.r- und dd'macha~, etwltfen/
ju ©tanbe bringen. einfefeaffen, bureb einen 3*efebl juweifen,
elnrocifen. ©inen C1)alfen einfebaffe« lajjen, ibm r>on £>brigfeftä=
wegen befehlen taffen, in ben unbefugt aufgegebenen 2)ienft juruef:
julebren. „Die Obrigfelten follen, auf @rfud>en ber £ucbmacber,
alle mutige unb bettelnbe Seute auffueben unb jur Arbeit ein f cb äf-
fen laifen." ©en. «JKanbat ». 29lfengiug. i,>89. „ftürei funfaebenbt
finbt lieber ben £leftem von bof auf) folieb perfonen in bte pfrlennbt
unnb unberbaltunng elngefc&afft worben, bie 2Blerb*t
unnbertbenig gebetenn bie (Heffter fortbin mit cinf Raffung ber
pfrienbt genebigtlcb juoorfebonnen-" ©ravamina ». l 379. Jpeimatiofe,
arbeitsunfähige perfonen, bie von Cbrfgfeitäwegcn ber ©emelnbe, in
ber fte geboren finb, jur 2lbndbrung augeroiefen worben, finb babin
auf bte Sinfebaff gefommen, leben bafelbfr auf ber Gfinfcbaff
ober glnfcbaffung (Erfchaff, EiTchaffam). unterfebaffen,
vrb. act. , unterfagen, verbieten. . .„3)ap fclcbeä unterfebafft
werbe/' Ar. gtgtbl. II. 77. »erfebaffen, miöfebaffen, ver*
säubern. „Die Riffen finb v et fdjaf fette 9J?enfeben." »erfebaffen
mit einem, tljm befeblcn; f. oben febaffen 6). »erfcb äffen
etwa*, ei anorbnen, befehlen. „Xai foll burd) bie Dbrigfeft obn
«ßerjug »er f efe äfft werben." 2M. ». 1616. f. 29c ver-
febaffen (Slnem etwa*, et ibm jutbetlen, beftlmmen, be-
fonberä alt 2egat. „Sie lomlfcbcn Äaifer pflegten ber Siebe ic,f
unb »erfebuffen anbern Seuten bie ©efebäfft." Olv. (2ijr. Si hat
vjl voTchafft ei* 'Kircha~-r- und für di Arma\ Gel' du va'fchaffft
mar eppas, bäl'ft ftirbft? „$iir blefclben pfenning »er febaffen
wir jm unb finen erben bie purd* je 2Bilbenrob." MB. IX. 124
ad 1311. „$D?ein ©ilbergefeblrr bat mag icb per febaffen nad*
meiner ©eel bei! wem mid* üerlufr." MB. II. 97 ad 1475. 3>er
«ßerf cbaffer, ber 2egator, Itefttercr. 2.9i. Sit. 44. 2trt. 3. 8.
»erfebaffen etnen, ibn citiren, »or ©eriebt laben, einen
Delinquenten v er f Raffen, ibn burd? ein „^ompafi ober
554 ©djaf ©djauf
9Serfc^aff=©*rctbett/y ober burcfe einen OlmtSaettcl por @e;
riefet laben; ober aueb benfelben an eine anbere raefer competente
©ericbtSftelle, befonberS ad locum delicti, ausliefern (remittcre).
einen ©ericbtSuntergebencn in bie (t>on einem anbern ©erlebt bictiette)
(Strafe perfefeaffen. 2.91. o. 1616. f. 773. Die «Berfcbaffung
eines Delinquenten, Remissio, Stellung, 2luSlieferung. Der Oifcfeter,
von »pclcfeem ble SSerfcbaffung eines Delinquenten mit Oiecfet be=
gebtt werben fann, foll „bie SSerfcbaffung tbun." Der SBer?
febaffbaßen ößaur), SSorlabungSgebubr.
2>ie Wnfcbaff, fea$ Mnaeft^äff. &ie dinfdjaff; fte^ an.-,
einfebaffen- W\t biefen Jormen t>rar. gl. a. 241 cafeaf, editio,
J27 fifeaf, alimentum, 545 unfeaf, Superstitio, bie alte dnbfprbe
sfeaf (fiel) febaft) unb ba$ Adj. aeftbeffia, gefebäftig. tf)ätig t>«p
93c 23erf)tor& 47-
Die Schäfan (Schäfan ?) , ©teUbrett, gut Slufberoabtung von 2Bcrf=
jeugen unb brgl., aueb ipol oon 93ücfeem, in ber Jpobe pon 5 — 6
©ebuben an einer 2Banb ber länblicben ©tube angebraebt. 3« ber
©cbroelj ifr bie ©cbafrettf ein .Siucbenfcferanf. 3n ben gl. a. a.
504. 541, i. 138. 207. 1248 beffit feafraiba, feafratta, fcafa=
relta, feafreiti, torcuma (Prudentius psychom. bem fulcrum
parallel), armatria (fr. armoire?), o. 133 „feanc vel feafreiba,
toreuma, unb o. 322, nieberb. „feapreiba, incitella, quasi
tabulatum quoddam superponendis utensilibus aptatum quod
quidam appellant feapfe." geltere SBefcbreibung ftlmmt jiemlicto
ju bem n>aS unfer SSort bebeutet. 2öie ein nlcfet mebr »erfianbeneS
raiteu, als unbetontes 2lnbangfel, ju radn, enblid; acn featte »per*
ben fonnen, ipirb auS ©ramm §. 122. 156. 208. 377. 384 :c. einigem
maflen begreiflieb.
Der ©cbafjagel, ©cbafjafgel, baS ©cfeafjaiflelgefpll (b. U.2.,
9?urnb.), baS 9J?üblenfplel. fcbafjageln (fchafzaagln, fchäfzäln),
eS fpielen. 3n biefem 2Bort tft fo gorm wie 93ebeutung feltfam
perfefeoben. DaS alte niebt mebr flare @cbacb=jabel (scaecorum
tabula , ©efeaebbrett) i\t in ©cbaf = §agel, = $ a f g e l umgebeutet,
unb auS bem ebeln ©cbad): ba$ gemeinere Wüblenfpiel entftanben.
„Die gorm fcbafjagl febon im Voc. p. 1419 für scacabulum,
ludus tessalorum. «Bon bem QiegenSburgifcben QSerbot ber ©plele
de a°. 1393 roat baS ©cbafjaln unb Spielbrett ausgenommen."
©em. §br. II. 301. 3lucb im febroeb. ffafttafel fft ber erfte 93e-
ftanbtbeil auf biefclbe 3lrt entfallt. ©. ©cbacb.
Die ©cbaufel, baS ©cbäuflein, ©cbdufelein (Schäifa.l),
a) rcle befeb. (a. ©p. feufala, fcüvela, fcüfla, pala). DaS
©cbaufel = 9UfS, (Siebe ju ©cbaufel» am 2öa(ferrabe bienlicb ober
tefUmmtC?). SSaumgartner ^eujt. 75. 76. DaS ©efcbäufel, bie
©cbaufeln am SBafTerrab. mit. «JKüblorb. DaS £af$enfcb<iufelefn,
f. £a$enbuttlefm I. £b. ©. 465. b) flg.; ®ie guef fcbanfel/
©cfywf ©d&ef ©#f 335
planta pcdis, bei* Unterfuii. ©ofcbl. Da* ©cb du feiein (9?ürnb.,
erlangen) / Saferen au* Slpotbefermaterlallen : J? u e ft c n - © d).,
^)feffcrmünj= @d>., 3uder = ©d). ©. a. ©djlfflein.
fcfcdufeln, t)d)b. fcbaufeln. ftfg. : „Daj gefterf vnb gefcbeuffel"
bet* ©cbteppflelber. Wieb. «Bebam Cgm. 291. f. 72. Der ©djduffler
(febivdb.), bet auf ©aumpferben Jpanbel treibt.
Da* £rttt--fcbdufetefn, a) 2:t>ürfd}n>cUc ; f. I. £&. ©.416.
©rlmm III. 431. b) (ftptfd?.) öer Stritt am 2ffcb, fctfcbfcbemel.
Der Steffel/ in Site®. unvolf*übllcb. ©. ba* ©cbaff.
©cbeftln, 2öappen = fd)cflln OJlv. <5f)r. 33), permutbtlcb ble
franj. javeline, {m $euerbud& v. 1591 ©cbeftlln. „Dn füfjrft ein
frepeö ©cbefel, be* bab leb ein SSevbrfefi." Jpefelober.
Die ©ebefen (febrodb.), a) ble ©ebote, Jpulfe von SSobnen, (grbfen
unb brgl.; b) blefe ^ulfenfrucbt felbft, befonber* ^udererbfe. SK.21.:
Einern In ble ©cbefen gen, Ibm in* ©ebege fommen. fchefa-ln,
ausfcbefa-ln (b. 20.), entbulfen. 3* fünbe in ber a. ©p. blo* bat
d&nlldje cfceva, siliqua, gl. a. 20, i. 978, (bepa vel l)Ulfe, o. 219.
23rgl. flfen II. XI). @. 285 unb ©cbelfen.
(Reffen, haurire, nod» Im Voc. Archonic. v. 1487. f. 69 (a. ®p.
feeffan, feuof, glfcaffan). ©. febaffen, ©cbaff, ©ebuefen
unb fdjepfen.
Da^ ©cbeff (Schef, Schef, sing, unb plur.), wie l)d)b. ©cblff
(d. @p. fdjef, a. @p. feef). Die gemeine ©pracbe f>alt neben
©cblff Immer nod) ble altere $orm feft, ble übrigen* felbft au*
einem noeb altern gotb-/ 1*1. fflp entffrsnben Ift, bejfen i In ben
Salbungen @d>lffleln, fcbtffen :c. ivleber bervortaudt. Daana-
Schef, Sälz-Schef. etc. Da* „@en> a nb f d) 6f f, @lfenf<boff,
2Belnf(b6ff, Db*fd)6ff, ©tainfeboff k." 3llte ©tanfifefee 9Jcaut=
tabelle. „SBep bem großen ©cbeff bat man flalne Icnnbtfcbeffteln."
Dr. 3ob. p. (Ect. „©cbeff ber Oieiv." Cgm. 46. „®roj febeff,
phaselus, claln f d? e f f r barca." Voc. v> 1445. Die „@cb&f=
fart" (©d)lff*labung) £>|Tenpeln* auf ber Donau unb 3nn. Ar. £b&l.
V. in. 38. Da*(?) ©cbefgrlbt (MB. XI. 44), ®cbfffer=3lu*rü(hmg
unb 9iatlon(?). Da* ©cbeffbdu*letn, „@*efberofel." Dr. gd.
Der ©efeeffmann, nauclerus. Voc. v. 1445. „Qßdre, baö aln
©cbefman aln ©djef überlücbe." Oief. £.0i. Sit. 42. 2lrt. 6.
Da* ©cblff (Schif), a) wie f)d)b., f. ©cbeff, wovon gleich
fall* Ui Dimlnutlvum gerc&bnllcb ©cblff lein (Schiffl, Scbiffa-1)
lautet, b) Da* ©cblffle (fcbrcdb.), fupferne* In ber Dfen=
roanb angebrachte* ©efdfj, 2ßaflfer ju foeben unb warm ju balten.
Olucb ein ftrcbllcbe* ffielbraucbgefafj befjjt von ber £orm ba* ©d)lff=
lein, c) Da* ©cblfftetn, ©cblffelcln, Heiner 2ebr"u*en,
qjfeffcrfficben , von ettva einem üuabratjoll, ivle man ft'e getv&bnllcb
jum 9)?etb l^t. Olucb <purglcrfucben In foleber Sonn. fcbtffen,
ttU* »Pol fdjtfften (®em. Ü^eg. <Sbr. III. 234 ad 1455), navigarc.
336 @#f @d>of
£>le © d? t f f u ng, @#ifftung, ©cfejff, infofern auf eine it-
ftfmmte 2lrt ober ©r6pe gefe&en wirb. . .,/Dfe ©Popper in gaufen
finb alle neue unb alte ©djiffungen nad) bem gefeßten 9J?aiJ reefat
unb gewerltd) ju madjen oerbunben.." gorl 23rg.9id)t. 188. Die
©djifftfnaael werben nad) bem "iBerljalt ber unterfdjiebllcfeen ©d)iff=
tun gen ju 8, 9, 10, 11 ussb mel)r 3oH burd) bie ©Popper unb
©djiffmüdjer bep benen ©d?lofl*ern, Jpammer: unb 9?agelfd)mlbten
befleilt." 2Bagner$ (Jioil-- unb Gameratbeamter II. 184. „bleibt bie
®d)ifft»ng ungelaben." „23urgcr, bie ban alle ©efeifftung
parn unb baj waper pawen." JKegcnöb. Jpantfbud) ». 1125. ©eöjfn.
9ird)ip. I. 220. „Unb waj nur Jpaimbnrger ©djiffung je 2Bien«e
eftaufen." Urf. P- 155 1. Senckenb. vision. p. 282.
35aö ©efdjiff unb ©efdjirr, fonit aud) ©#iff unb ©efälrr,
©djeff unb ©efcbjrr, ©djaff unb ©efdnrr, alle jur ganbwlrtl)-
fdw't ober irgenb einem ©ewerbe erforbertid?en Sßerfmittel unb ©e-
ratljfdjaften. £>er Olus-brucE wirb fdjwerlid) er(l »on ber ©djljffafyrt
hergenommen fern; er fcfcefnt piclmefjr nod) beutlid? auf ben 35e-
nennungägrunb bei ©d>effe$, ©c&iffetf felbft jurücfyuwetfen,
alä uemlid), mittel-? agf. fclpan, HU ffepia, ffipa, ordinäre,
parare, auf biß Jpauptgerätöe eineö feefal)t'cnbett 93olfe$, baß 'Satix-
jeug. 93rgl. a. feb äffen, ©tfeaff ic.
35er ©cbffern, ©djifer (S.cbifan, Schifa'), a) ber ©ptitter oon
«Stein, befonöertf aber pon Jpolj. (cf. gl. i. 561 fclpero). „(iß
fann ein ©tcinljauer in feinem Jpofplaf? wofyl Steine ausbauen, bo&>
fo, ba$ bie ©cbjfern nid)t einem anbern in feinen ©runb fpringen."
Pegius de servitutibus 95. „gln d) e x> e r faj uf einem fieln=
fd>ever." 3Utb. 2B- III. 224. „Die fd)efte brachen fte 2u jtuefen
vnb ju fdjifern." (Eonr. v. SSirjb. „©oll unß baß Seiben 3efu
(Ebrlftf nit fdjamrotf) madjen, wann jpir wollen fo Ijaicflfd? fenn, unb
fogar nit ben gerlngften ©djifer tragen »on feinem fefeweren ^reuj=
bäum?" <p. «Hbrab,. ®id) einen ©Eifern einjfeljen ober
eintreten, ber gewobntid? er(t burd) Slutffdjwaren Ijeilt. „Ne
ira crescat et trabem faciat de festuca, bamit anß ainem clairt
fu,ffert nit ain ganß. fdjeit werbe." Cgm. 148. ». 1577. fol. 34.
b) $tg. : innerer Unwille, Jpajj, ©roll, einen ©cfelfer Gaben
auf einen. Der ©djifer fHdjt mi#, ber £af} will loöbredjen.
@l* auf fd>if ern, in ©plttter iert&eflen, ablofen. fdjiferig,
adj., a) poller ©plittet* (ffiparobt, scaber, gl. i. 545, Prudent.
peristepli. 446). b) reijbar, unmutl)ig. HePt biß gär fchifari'.
a" fchifari's Ros. Der @d)ifer = 9Hceel, ©djifer^SSaflel, un^
mutbiger 9)?cnfd).
febief (icliiof), roie l)d)b. (Hl. ffeifr). 3Srgf. fdjepp unb fd)ied>.
fdjofel, adj. (befonber^ pon Älcibung^fioffen), perwerflid?, verlegen,
unbrau*bar. abf*6feln, perfdjofeln, unnüß werben, perlfegen.
Der @d}6ff, scabinus, f. @d?epf.
©cfyuef <&d)tft @tf>tft <&d)au$ &fyx$ 337
Die ©djuefen ($ranfen), ©(bopfgette an efoem langen ©tlele,
Cgm. 649. fol.545 „fdjuff, alveolus," in »Itbapew ble ©(bapfen.
(©tlmmt jum alten tyräterlt feuof »on feaffan, haurire).
Der ©cfcaft, wie b$b. In ben »etföf ebnen 58ebeutungen (a. @p. feaft,
pl. feeftt, ntelft hasta, hastile, telum, u. ©p. aud? penis etc.).
fdjeften, (Elften ein Seuergeroe&r, einen ©tiefet. Iangf(b4ftfg,
lang f giftig (pom Jpauäoleb wie vom 2Bllb), einen langen, fölanfen
Äorper babenb. 93tgt. f Raffen.
Die = fd>aft, €nbfplbe, wie &d>b. (a. ©p. feaf/ plur. feaffl, fceffl;
allmdblld): feaft). Die 93r4utfd)aft, »rautftanb; 2abf(baft,
©afterep. llnb fo mehrere eigene 9lnroenbungen blefer gnbfplbe,
pon benen l* bfer nur nod) anführen will ble 3rlfcbaft. „@fe
befielt In gewlfien atnföl«fetlgen Untertanen, fo tbell* In bem Dorf
3t l an ber (Hott, tbell* In unterfdjfeblldjen Ottern berum Im @es
riefet 9?eumarEt entlegen ftnb, unb intfgefammt eine ©emelnbe obet
(ütorpu* auämacben, fo ble 3*lf#aft genennt, unb ali eine utalte
Oiegendburg. bomcapltellfcbe tyropftel conftberlert wirb." tyrocetfacten
p. 1733, »eptage ju 9J?gr. 9<eumanna aintwottfcbr. an $tel&. t>. £er=
fomman p. 221. SSrgl. ®tlmm II. 520.
Die ©(baftrldjt OBerdtfeögaben), „eine unten etwa* breite ©tretfe
in ben ©aljbergen, roorinn »on bem ©tollen }u einem ©Infwerf, obet
von einem ©Infwerf jum anbern mit .Starren fann gefahren werben/'
„ünam ®(baftrld)t excolemus." 2orl «rg.JH. 644 «nb XVII.
ad 1271. 3m JpaUeln ©(badjtrldjt, f. ©(baebt.
Da* ®efd>äfft, fieb 6. 329 unter f (baffen 3. 4. 5. 6. 7.
©cfotften, f. oben ©*aft, f. aueb, f(biffen ©. 335. Da* Voc
p. 1618 perweitft unter ©cblfftung auf falfcb J^aat, coma
adoptiva.
fd> au gen (fchaugng), f. f (bauen, wofür blefe form, aujjet ben
fubftantlplfdjen, In allen SSllbungen febr gewöbnltd) fft. I fchaug,
du fchaugft, er fchaugt, mier fchaugng, es ichaugts, ii fchaugngt,
I fchaugat, ha1 gfchaugt.
..etilen fronen klugen,
ble fteunblld? anfeb äugen!" £rlnffpru# p. 1709.
,,©<t>aug, bat ble taumbnabel nlt fdjeld? fep. ©djaug umb aln
bannblannger." Jeurbud? p. 1591. SKucb VII Com. fd?augben,
53rgl. ba* fublänblfdje fchucka\
®*agf, ©cbegf IC/ fte& <5ü)a<Z, ©*ed%
edimrtn't »«rjertffy» SB&rtwb«*, III. i$.
338 <&d)et> ©cfymty
3fai(?e: <&d)afy, fcfyef;, zc.
(9Srgl. ©djacb, fdjed?, ic.)
gefd)ebcn (gfchehha", gfchegng — as gfchihht, gfchiat, gfchiagt —
Condit. os gfchahh unb gfchehhat — Partie, gfchehba~, gfchegng),
role f)d)b. («. @p. fiifccfian- bep ^otf. tyf. 9. 2 gefce&en,
36. 20 baj 8 e feieret), as gfchihht nicks! efllpt. fratt: <g$ g. blt
nldjtä ju Selbe, fep unbeforgt! <5S gefdjidjt mit (blef? unb ieneO
ju tbun, ä. ©p. eä begegnet mir, leb fomme In ben fall, ei ju tbun.
„2)a$ Im ju fterben gefd>ad>." Cgm. 714. f. 154. befielen
(a. @p.), roa$ gefäeben. „Ju ipeldjem mal fca* befebad)."
tlrf. & 1425 u. passim. „Unlangft befd> ebene 5J?u(lerung ber
lanblerlfdjen «Bauern." 1704. £)le ©efd)ld)t, sing, a) SBe=
gebenfjelt, @relgnf{}. ,,Eventus, jufetllg blng, ein gefd)l<bt."
Voc Melber. gs o n gefdjl ebt, ober audj von ungefcfctdjt,
a. ©p. jufdülger SEelfe, »on ungefaßt. MB. YI1I. 228. „9Sone ge=
fcblite, forte." Cgm. 17. f. H9.a frage: „©efebtefct fd$ »on ges
fd?ld>t? SHntro.: 9ft$$ nlcbt, funber alle blng gefebeebent »on ber
orbnung gotte$." Cgm. 607. f. 174. b) 3n ber altern Öied)t$fprad)e
bat $actüm, ber Stbatbeftanb. g.fö. ». 1616. f. 28. 37. 60. 723. „2Benn
ein £egat auf ein ©eblng ober ©efcbltbt, bte In einer benannten
Jelt »ollbracbt ober erfüllt werben foll, gerietet Ifh" «Zßirjb. 2.@.0.
». 1618. c) £le ©acbe, ba$ Ding überhaupt, felbfl: ein ganj
materieller ©egenftanb , ben man nlcbt naber ju bejeldmen für notfylg
bjlt. d) historia, role bd)b. ©efebfebte. 2>lefe bdjb. gotm »er*
bdlt ficb übrigen«* ju ©efdjlcbt (fo fcbrelbt nodj 2)enl* In feiner
S8ü<berfunbe) gerabe rote (nad? ©ramm. §. 808 p. 244) ©tätte ju
©tatt, $4btte sn $a&tt :c; ffe i(l nemltcb ble altere $otm
be£ Genit. , Dat. sing, unb be$ Nom. , Acc. plur. gefd>ll}te,
gtfclbtl »om alten Nom. sing. gefdjt&t, glfclbt, eventus.
9ild)t unroabrfcbemlld) Ifc @ef<b lebte In blefem ®lnn — nemlfcb
acta, gesta — rolrflldj ber altere, nacb unb nad) al$ Sing, genom;
mene Plur. betf SSorteö. 2)em lateln. Gesta Ifl baifelbe begegnet.
£>le a. @p. ^atte and) ble Ableitung glfclbfba, casus, gl. i. 965-
unb anbere, 3. 93. plfclbt taretf, circulus anni, a. 71, anafcl&t,
eventus, a. 253, nlufclbt, prodigium. «ftotf. 104, 5.
fdjeub (fcheihb, fchei', fchoihh, fchuihh — trgl. fdjleb, a^h
a) rote bd?b. fdjeu. b) mitunter au* furdjtbar, bdjjlfd), garfllg.
„febeud) au^feben," adspectu formidabili esse. Voc. p. 1618.
ab f eben, adj. , fdjeu. „eine tyerfon abfebeu madjen." «btg.
». 1543. f. 135.
f d)eu ben (fcheihha% fchoihha", fchuihha", fcheigng, fchoigng,
l'chuigng — Praet. cond. fcheihbat, aber nad) ©ramm. 950 aud)
rdiich — Partie, gfcbeiblit, gen)6bnlld)er gfchihho', prgl. fd)leb)/
n?le bebb. fdeuen unb f*e«d)fn («. ©p. fcluben elnetf blnge^.
©cfyiefj 339
fdufelt«, veritus est, gtfciufett, territus, «fiotf. fctefeen).
«fflan bort &a* «Betb »te in bn a. ®p. nocfe juwellen alä unreclptofe*
Neutrum. 2)a$ £Ko# fefeeuefet — e* ifr, wirb fefeeu. 3cfe fefeeud)
(befürefete), do' Vädac lebt nimma* lang. I ha fcho* lang gfchihha",
as get afo. Qlutfe: <5i fefeeuebt mir, I)at mir gefefeoeben an
einer «perfon ober ©aefee. ©eroofenliefeer aber actlt) ober reclprof:
„5* fürefete mir »or bem £ob, ben tcb mein gebtag nie feab ge*
febfefeen." «JJ. 2lbra&. De* 2)lng, ben «JKenfcfeen febeuefe lefe,
febeu lefe. ©efeeuefeenpflug (b. i>. ®<feeu ben «Pflug), ein $amlllen=
name wie anberwärt* J^affenpflug. „abfefeeuefeen, abhorrere
ab aliquo.«' Voc. p. 1618. 25er ©efeeufeel, ®d?euel, ©djaul,
ber »bfcfeeu, ®rau$.
„Wein freab unb luft perferet warb in großen fcfeaul,
25er ruffen m$ ir faul." Wild). SSefeam Cgm. 291. f. i8o.«
25er ® (fe e U fe e n , Stbfcfeeufeen (Scheihha*, Apfcheihha' , »et*
mutfelld) au$ früfeerem ©efeeuefeem), wie befeb. bie ©efeeu, ber
9lbfdjeu. I ha a~n Scheihha* 'ltriagt. afefcfeeufelg, a) fefeeu.
„Jpat bie ffiltwen ffefe anbetweib jn verheiraten abfefeeufeig ge»
maebt." Slmberg. ©tat. 45. 2ort SB.tö. 455. b) abfdjrecfenb. „Sin
a b f d) e u fe i g Krempel." «ö?anbat r-. 1580. abfcfeeublicfe, ab*
fefeeu Hefe (apfcheili1) , n>le feefeb. abfcfeeullcfe; abfdjrecfenb. „21 fe=
fcfeeulidKtf Stempel für anbete." 9lnm. j. Sob. Srlm.p. 1756. p. 17.
25le ©efeeufeen (Scheihha'), ©efeeuefee für «Böget ober anbere
fcfefcre. 25er ©(feenfeer (Scheihha*), a) baflelbe. Verlumpt wia
an äldac BreiTcheihha*. b) 3n ©emein. föeg. @fer. HI« 527. 616
eine 9trt ftelb- ober ^orftbüter. fd?eufeejen, fcfeeudjjen,
gewofenlicfe fefeeuaen einem, ibm grauen, tbm bange fe»n, werben.
S$ fcfeeujt mir por etwa*; bat mir bapor gefdjeujt. „3<fe
wän, bem wlnter fcfeewfj bie feeillge paft." 9J?r. Jpann* p. ©atjburg
Cgm. 628. f. 252. 25er ©efeeuj, ©(beulen, ©efeeujer, Qlbfefeeu,
SJel. Mi' is a' Scheuz-n ä"kcma\ „25u wirft ein fpeljj ber wurm
»nb ein fefeeufe ben menf<feen." 2Bftr. 58tr. V. 63adi438. fcfeeujlg,
fd)eu$ Hefe, fdjeusfam, a) fefeeu, furefetfam. „93ücfeer unb Jebern
matfeen nur faule f<feenjlicfee ©tubenflenfer." 3l»ent. <2f>r. 307.
„Sin unfcfeeuHid) (ficulofeä), unnatütllcb leben." ibid. 305.
b) ©<feeu/ Slbfcfeeu, Jurefet etregenb, feafrfefe, fefeeuf liefe. „SUter
fcfeeujtget onb petf<fell(mef roef." Voc. ». 1618. fdjaw^ig,
horrorosus. Voc. p. 1419. „Quisquis amat ranam , ranam
putat esse Dianam, man ftnbt fein fcbeuljlicfee bulfcfeaft: ti
gebt mebr lieb* gen ftrefeen benn fcfeon*." @. ^ranf. „fefeeufen,
fefereefen. 2)aö j'cfeeuft ml. txxi (Ro^ bat ft gfefeenft.
fcfeenfli, adj., feaf liefe, febreeffeaft." ». 25efllng.
fefeiefe (fchiahh, o.pf. fcheihh), adj., 1) fcfeeu, ft'cfe fütefetenb,
bange. Thua net gär afo fchiabh ! Is ma* weidac net fchiahh,
i(l mit gat nitfet bange. Si is fcheihh va'n KinVwärtn, ff? Hebt
g) 2
340 <&d)\iei)
nlöot tfinber ju warten. I bin fcheihh vaf,n Schaua*, fdj flitzte
mld) vor bem Jpagel, befürdjte J£«gel. fopffdMeb/ fdwinblfdjt.
Msrgl. bfe $rau foll tut Immer fcbelten, „fonft wirb bat @e|mb
bauptfcbeube, unb acbtet fein nlr." @eb. gtanf). 2) gefafg.
53ermutblUb, wie man au* fagt fdjmufjfg, jur folgenben SBebeutung
geborig. 3) (0.2.) unfebon, garfilg. a* fchiahhs Weda', b<i{jlt<b
ÖBetter. Schiahhe Händl, gatflige Jpanbel. o" fchiahhs Menfch.
Häd aanar a~ fchöne, fo häd a' dra" a* Freud,
Häd aanar a* fchiahhe, fo häd ac f* one Neid,
a u f (b i e b , febr btflf«. f * i c b l f * (fchia'li', fchiaV) , adj.
(U.2.), garfUg, bafHid) — Wie febfeb 3). ^iefeö fcbie&. t>er;
frört fiel) jum feeunbarern fcfyeul), fcfyeu' »vie tief ju teuf (©ramm.
i. 29 4 ff. 9 21) — unb auö bem Praeterit. td) fchohh, fchuhh, Partie,
gfcholiha" räpt ficft »ielieidjt audj auf ein frübereö Wbfauteerb fd)iel)en
fd)(iefien, ju roeldjem ftd) bei» jefct übftdje fdjeuften, fdjeuen tvie
beugen ju biegen perbaften würbe.
2)er ®d)Ueb (Schuahh, opf. Schouhh), ©Imfnut. Schüahha-1,
Schüahhal, wie bd)b. ®d)u() (a. ©p. feuob). 2>en ©cbuel)
bergen, ober blotf fchuabhbergng, ©efellfcbaftäfplel, befonber*
länblicber ®unfel = ober Oiocfenftuben, wöbet) bie im Äreife flfjenben
^erfonen einen ®d>ub unter ben $ü{jen berumgeben, welchen, wo er
neefenb emporgeboben wirb/ ju bafeben, bie Aufgabe einer außer
bem Greife tfebenben ifr. 2>en ©cbuel) werfen, in ber <2t)rifl-,
&boma$s ober 5 Äcmfgnacbt einen ©ebub rücfwärtä über ben Äopf
werfen, um an* ber Sage, in bie er auffaßt, auf gewfffe 2>inge in
ber Sufunft ju fcbliejjen: einer ber aberglaubifcben ©ebrauebe, bie
in ben fogenannten Oiau<bnacbten ftatt baben, febon im Cgm.
632. f. 8a gerügt. SK.5I. I as falt um a~n ganzn Baua'nfchuahh,
(i ijt Weit, as fält um kaa'n Baua'nfchuahh, ($ ift nid)t viel ge=
feblt. Er d- Schuahh hema% beifit ber> oberldnbifcben Sanbmäbcben
bie SWenfjtrua befommen, in welcbem jftfanb fie ftcb büten barfuß
ju geben, wk fte *$ wobl fonft s« tbun pflegen, 93rgl. unten
©ebuebfter. Ei" d- Schuahh fte* einem, in ben 2)ienft, in bie
Functionen treten, ben, bie er verläft. Ei* d* Schuahh fcheiff-n
einem, no<b vor beflen «austritt aXi ftacbfolger in* Jpautf fommen.
fdjüebig^ adj., einen ©d>ub meffenb, halb-, zwaa-, drey- etc.
fchüahhi'. ®er SSnnbfcbueb/ fiel) I. ZI). ®. 181. 3<b will bieb
befebüben, fagt 2l»ent. in f. (Jbron. f. 437, fen be» ben ^oebbeutfeben
ein noeb vom alten Jelbjetcben , bem 93unbfcbub/ berfommenbe*
©priebwort, unb bebeute, id? will bir treuwllcb 93ep(lanb tbun.
„30 trug enge vnb fpifse febueb an,
Unb ißunb mu* i(b gro< buntfebueb ban," riagt ber 3llte
Cgm. 461. f. 212. „Pero, bunb: ober baurnfebueb." Voc». 1618.
„Amentatae soleae, bunbf (bud)." ibid. $n früherer 3eit fdjeint
eö ein übfidier ©djerj aetvefen iu fet>n, ftatt Et cetera ju fagen: Etc.
@dt)uef> 341
puntfdjudj; iveniflflenö nnbet Ha) biefec wunberfidje «8ct)fatj öfters? form:
lief; auöaefdjrieben in ben Cgm. 254. (fol. 5b), 512 patina, 517. (f. i4ob),
745. (f. 61) v. 1597, 811. (f. 53), 579. (f. 27. 172a), an te^terin £rte
mit ber JKeimjut&at: QUter tvelber finb fünft aetuia. Jilifcpueb.
3ronff4>e 9i.2l. .' I hör di' fcho" ge\ häfl Filzfchuahh ä~, td) mei'fe,
wo bn blnaat* roWft, roie teffe bu aud) auftreteft. 2)atf ©efepueb
(a. @p. gffcuo&i, caJccamentum). Qai Jplntergefd)üel), ber
Wintere, bat Ubergefcpü ep, ber obere Sfc&cll am Seoul), bar"
Oberleber, „aluta calcei." Voc. ». 1618. Der Jpanbfdju cp
(Hamfcha'), f. II. £p. ©. 207. Änlefcpud) »werben uacb bei*
®d)elret ©lenft.-Orb. r>. 1500. f. 18. 22. 24. 32 bem Werter, bem
Jpaudfnecpt :c. r-erabreidjr. ®fe Foften tute b(e ©ttual X du.,
roäprenb ble 9Hberfd)udj nur IV dn. <$fiad)cxtil)n foften. 9?od>
müijen ble oben rceld) anllegenben (Stiefel unfrer fianbk-utc nament=
II* ble Ante mit nmfafiVn. „(?ln par gefebnürter 9Mber fepueb."
Cgm. 550. f. 65. ©. oben Änlefcpud). «pepfepud? (MB. VIII.
267 ad 1399), beren ffd) ein «pfrunbuer nebfl anbern Älelbung^ftücfen
jdprltd) jroep tyaar autffeebfngt, rennten allenfalls mttUefen fcpn,
ftatt sprepfepuep, b. p. ^reH:, 93rf$ = ober ©cpnürfujupe,
„sotular ein prepfepuep." Voc. ». 1419. Cf. I. 515.
Der ©cpue öfter, ©epueepfter, ©cpuefter, a) rolc l)d>b.
©dmfter. Da' gea^d Schua/la1, ber eroige Sube. 3le ber g. @d?.,
unft4t, raftlotf. „9ttlt ben f cpu epftaern." 9)?ünd}tt. Urf. \>. 1297
bep SBergmann p. 8. ©cpudjjter MB. XIX. 5.">, XXII. 229.
b) Die $0?enftruatlon. Den @d). paben, ben ®d). auf ber
©tör paben. 23rgf. oben ble Oi.2l-: In ble ©cpuep fernen.
58ep 4ltern 2ßelbSperfonen macht da' Schuafto' 's Ladl scua. Der
Jpanbfcpucbfter, a*. ©p. Jpanbfcbupmacper (?). MB. XIX. 135. 531,
XXI. 475. 55i. Der Olinbfcpupfter, 2lug$b. ©tabtb. (naep <p.
\). ©retten) Oiotpgerber. cf. tnbeffen SUnbfutcr unter ©uter.
©. 294. T>a$ @d)uef)fter auö ©d)uol):futer, voetdjeS bet> <6r. a5erf)tuir
»ortommt (f. ©uter), jufamnunaejogen fe« , ift meßr ale> n>af>rfd)einltd;.
(SSrar: oben ©. 286 nieberb. fte auö fete;. 3n einem alten SSoea&ufar,
ju 3ngofftabt aefcfjrieben , fnibe id> für sutor audj ©djntvert, in einem
anbem © d) u d) m ü r i nnb © d) u cß t e r. Der © d> u e ft e r - ]t « e l,
Im Äegelfplel ber »orberfte fammt ben jwenen »or bem blnterflen
Äegel. Die ®d)ueftcm>eü, bat balbe ©tünbebeu, n)efd)eS ber
@d)ubmad)er unb anbre Jpanbroerfer, wenn fte auf bev ©tör fmb,
ausüben, fobalb bat ?£ageölld)t s« Ibrer 9lrbelt «lebt ntebr r)tn=
relcbt, bis 2fd)t In ble ©tube gebraept wirb. Hi»ta' doc Schuotta'wäl,
irclfcpen £lcptielten, In ber Dämmerung. \)crfd)ueftem, fcplcdjt
mad?en, roaä man gut maepen wollte.
342 ©c&Ctl
3tet{je: ©djal, fcfyel, :c*
(Wandte fdjall, \$ eil u. mögen Slntffpracbe »on fdjalb, f<belb —
fcbalt, fdyelt fepn, weswegen au* blefe Selben ju berücf (tätigen).
fcfcal, adj., wie ^tfcb.; bod) in 21.95. unpolMübllcb. fd)dle 9)?ll#
(2lfd)aff.)/ roelcbe biet geworben/ obne iebod) ffiabm abjufdjciben.
0L21.: „©cfcal anUuffen, ineurrere, offendere." Voc. p. 1618.
(cf. feb eilen, til. ff eil a, impingi).
fcbalbaufen (faljb. 3ourn. »on unb für D.), falmaufen.
fdjalanjen, fcfealta^cn, fcblenbern, muffig geben; „vagari liberius,"
Stffö.
„®o gebt er beut fdjallafcen pmb,
2Ba$ mit ld), wo er no* umbftreunt." Jp. ©adtf.
Der ©cballare (fdjmdb.), ?D?enfd> mit fdjlenbernbem @ang; ®pafj=
mad>er. 3m 23rem.--nbrf. 2Borterbud> Ift ber <5d>ale, ®d>aler,
fdjaller, fdjaloen ein 58dnfelfdnger, unb rolrb mit bem norbtfeben
ffdllb, poeta, »ergllcben. 3ft »ermutblid) von Allianz ©cberlupn,
®d)«rln»n, seuvra, nur In ber aiutffpracbe »erfcbleben. 93rgU
®<fcolber.
Dle(?) ®d>alaun (SBettgeroanb - 93erjelcbniii bed Äloiter$ Fölling auf
einer tabula cerata ». 1432 — jefjt In ber Ottündm. 93lbllotbef),
feinere, letztere tüollene 98ettbecfe (etwa ton ®d> aliin, bep Wctortuä,
Chalons, ali urfpr. ftabrlfort). „3n ber gaftfamer auf bem mujjbaroä
III pett, III polfter, VII fuff, M rarod) betf, X fdjalaun...
Item auf bem torbantf I pett, II rolrdjanero leplad), I rarod) beef,
I f(balaun." ,,And in his own chambir he made a bedd with
scetis and with shalons faire yspredd." Cbaucer, the reve'»
tale, n>o ein Ms. Chalounis bat. 2lud) in nleberfdcbftfdjen 58ettgeroanb=
«DerjelcbniiTen fommt ble ©djalune, ©cbalanne por. ©rlmm
SX.3J. p- 579. Slbelung bat ble ©cbalaune ali furjen SWantel ber
©djüler ber dürften fd) nie In SQ?eljJen au$ Scholana (vestis) erftdrt.
3m ©panifdjen l(t chalon ein bem Oiafd) dbnllcber SBoHenjeug.
Die ©djalen (Schäln, Schäin, Dlm. Schäla-1), a) role l)d)i). @d)ale
(a. @p. feala). „Olln fc&at bler," al$ beftlmmteS 9J?ap In ber
©cbelrer DlenfbDrb. ». 1500. f. 44. $iir 2ipfel-, 93lrn = ic. fcbale
Ift übrigen* ble ©cbel, ©cbelen, n>. m. f., weit übllcber. Dod)
bort man Im D-2. 9?uf fdjalen, plur. Schälna", unb bai Verb,
auöfcbalnen, au^bülfen. b) (sJKef?ger=®pr.) Die £üft--@c&alen,
®d>roaif=©<balen, ein gen)iffer ^leffcbtbeil an ben Ruften, am
<£d)n>eif. Die Öberfcbalen am £alb$fd)ldgel. „gj fdwllen b»
flaifdj'oafdjer bp gaerbfcbal, bl mltterfdjal unb ben furflag mit
einanber bin^eben, baj anber fol er al| pfenroert geben." £raun=
fteiner ©tbt.Orb. ». 1375. c) @lnfa{fung t»on 93rettern unb brgl.
Die 95arm = f(bal (3ad?nau), nlebere ©cbelberoanb jrolfdjen ber
Drefd)tenne unb bem ©etretbelager. Üblitber: t>a$ SBefdjdl ober
©efdjdl (Bfchal, Gfchal). Da$ S8runnett = ®cfd?dl. Das*
Ofens®efd>dl, ©tangenwerf um ben ldnbll*en Ofen. 2>a$ ®c-
fd)dl, barein ber asobenflaln (In ber SKüble) elngefapt. d) Sirt
©d)lff ober ^4&te. ©. ©djalten. f$a len ein Dad), e$ mit
SBrettem bebecfen, auf reelle ble ©d)lnbeln genagelt werben. eln=
fäkalen ein Dad), fogenannte Dadjfpdne unter ble $iwl legen,
bamlt ber 2Ölnb ben ötegeu ober ©dmee nldjt bajwifdjen Ijlneln--
weben fönne. verftfalcn eine 2Öanb, fte mit SSrettern benageln.
Da3 ©djalbtett, 95rett jum Dad?f(balen. £>b woblUlpb.2uc.5.i9
burd> bat 2öort ffalioä Riegel, ober aber folcfce SSrettes bejefebnen
will? «Brgl. fd) eilen 2) unb ®efd>dr.
„Der ©djalbart, faciale, gemadtf 2lntlf$." Voc. v. Weiber. QSrgl.
baä torige unb @d)em;bart.
f^almeufeln, fdjarmünfeln (fdnvdb.), liebäugeln, fcbalf&aft
bilden, (fielen. 93rgl. baä vorige unb ©Verneigen (Sarve, bc»
2lltenftalg).
(galten, wie Hb.; (Bunten) berumplaubern, auäplaubern; d. ©p.
fingen, muffcleren. Der © (ball, rote ö*b. Sanbfcball, ötumor —
v. 2ang nad) einem eicbfh Diplom o. 1112.
„©0 wfrt blu fct/6n 3fot überal
ber Hute muntfdjal." Jpelnrld)* Slrlftan 2734.
„@o werbe wir alle
je fpotte vnb je fd)alle." ©otfr. 2;rlft. 12632.
®. fd>ellen.
fdKleu, fdjelleti (ich?lln, a. ©p. fcellan, fcellta, glfcellt,
gl. a. 79. 427. 591, £at. 68. l, wol betlvlert von einem primitiven
iHblautoerb, ju welkem felbft aud) ©djale, ba$ ju Strcnnenbe, ge-
hört — prgl. ©rlmm II. 54 — ), von ber @d>ale, Jpaut trennen,
fcbdlen, fdlnben, Im ©djerj: entllelben. „feb eilen, glubere."
«pfctorluö. «ßrgl. ©djalen, ©cbelen, ©djetfen unb ©(beim.
Die ©cbel unb ©(freien, ©gelten (Schal , Schaln , plur.
Schalna"), Überzug von Gipfeln, Slrnen, Pflaumen, 9?uben, evernic,
©djale, J£aut, £ülfe, engl, tbe fbell»; welkere Oilnbr von tyflan-
jen unb SPaumdflen. „®d)el, (Klnbe, cortex." 2lvent. ©ramm.
Da$ 3ipfel = @d)eleUln (-Schals-l, Schaläi öb..-3far), getrotf*
nete* 2lpfelfpdltd>en. „D ber gulbene Oield^apfel, wa* für ein
Mttet&dtbe @d)oleu bat er.y/ «preblgt ». 1678. „Die jwelffce
?0?arla foll.. ju jelten redjt walnen, bo ©9 aber nlt walnen tban,
aufä wenlglft ble äugen ein wenig reiben ober mit einer pomeranjen.-
fdjell fprljen, baö @t> fed) aW ob @» walnte." Slnorb. jur $ron*
teldjn.^roccffion v. 1580. 2ö(lr. 93tr. V. 123. Die, bai Schalot,
Gfchalat, Schala', Gfchala', b&$ 2lbgef(fcälte, putamina.
bcfd)elen, befd?dlen, befd)ellen (bfcbäln, bfchaln), role bebb.
(inire equam). Der 5Befd)el, S5e fidlerer (Blchalaroc), S8c=
fdjellljenglt (L<B^. ©(bei, a. ©p. fcelO, admissarius. ,,Emissarius
344 <5<$)d
© d? e l vel lauffer." Cgm. 649. f. 581). ,,©o »oBen 2Blr aui ®naben
ttuff unferc clofter etlfd) 93fd)6l »erorbnen laffen." 2.0. ». 1555. f. 66;
tt. 1616. f. 511.
1) fdjellen (ld> fdjill, fd) f^att, wir fdjullen, id) bin, bab ge=
fd) ollen, a. @p.), ertönen/ erfcbaQen, sonare, resonare (a. ©p.
fcellan, il(. ffella, quati). „2Ble man in ben SSBalb fd)telt, fo
fdjillt ti rofber berauf. " @eb. granf. „& fdjllt uf, ift nf=
gefcb ollen, baj... fama volat . . ." Voc. Melber.
2) fdjellen (leb fdjelle, fd» fdjalte, bab gefdjalt), a) (4. @p.)
ertönen madjen (a. ©p. fcelllan, fealta, gffealt). „£r er=
f*dlt fein Jporn." Dr. <£i 1542. „angell fealton baj born."
„ffetlent feiten, psallite." «flotf. 46. 6; 56. 9. $ur fdjellen (an
ber £bürglocfe jleben, flingeln) fffc lauten »olf$üblld)er. b) (ber Hl
unb cermutblld) urfprünglldjern 33ebeutung beö «blautserbä, nemlld)
bem quati, impingi, entfpredjenb) quatere, impingere, fd)lagen,
anfragen, »errücfen, trennen, bredjen. Olidjeln »om 58aum
ftbellen, abfragen. Ultner 2anbpollcep »• 1731. (cf. b&i In bat
lelt nlberfd) alt. .Slage4249). er f (bellen eine 9J?auer mit Äanonem
fugein (Jeuerb. ». 1591), fte jerfdjetlen, fpalten. cf. „Den beim er
Ime fcbalte." Fragm. de hello sarac. bei) ©(blltct, 3Ser* 5116.
»erfdjellen bai 93e*ln, ble kippen (itffdjaffenb.), fte prellen,
»errenfen. Cfr. „frfcattetf, attoniti (cerebri)." Prudent.
Hamartig. 125. gl. i. 564. „9S e r f d) e 1 1 en unb verfemen ben
roaffergraben , bat bat »aller feinen gang nld)t baben muge."
MB. XXIII. 609 ad 1482. «Brgt. fdjalen ©. 343 unb fd) alten.
2)le ©(bellen (Schaln, plur. Scbalno", Stntinut. Sohalla-1),
l) roie bebb. ©(belle (gl. a. 48, o. 44 ftella, nola, a. 117, i. 22.
439 f c e 1 1 1 1 1, tintinabulum). „Der @ d) e 1 11 r a n i , @djlltten=
geläute," b<xt ben spferben umgebängt wirb. 25er ©(bellenrüeret
(Jpb<£.)/ ber mit ©(bellen bebängte jSugfübter bepm ^«»fnadjtlaufen.
b) $(gut In ber polnlfdjen (beutfdjen) ©plelfarte, bem carreau,
(Schein ber franjoftfdjen entfpredjenb (In Danjfg ©d) ollen).
ffi.2l.: Sauden role ber ©cbellenfünlg, flelf, affectlert. (R.M.:
Glnen über ben @d)ellenfünig loben, erbeben, b.b. ganj ge=
roattig, überaus, c) @{fenbanb, b<x$ einem ©efangenen um ben
3lrm ober bti Sein gelegt rclrb, »ermntbli* infoferne ebmal* biefe
SÖanbe für bie ju öffentlldjen arbeiten, ©trajjenfebren ic, ange=
baltenen mit ©(bellen bebängt waren, Jpanb fd) eilen, $xxt§-
f cbellen. Der ©(belle nbueb (ftürnb. 2Bagenfell 137), ju
offentlieber 2lrbelt ober @d)ellenn>erf oerbammter junger SWenfd).
d) (Diürnb.) ?D?attIfcr>elIc (meldjer 2lu^brucf nod) fpredjenb genug auf
ble Söebeutung f (bellen b) reifet).
fd) eilig (0.2.) , l) nlcbt iufammenbangenb, unglatt, uneben —
In ber ^ufammenfe^ung grlejftbclllg (»on ijicfern), jtelnlebt,
grtefubt. 2) aufgebradjt, jornlg, toll, unfinnig. „6$ et ig fepn
®£&H 345
über einen." ©el&amer. „SM ift bet fd) eilig, aotnig natr"'
£. ©ad)*.
/,Äom td) j«m roeib &eim von bem roefn,
®o ift f »om wafer »U f Zeitiger reom." idem.
„Sa* bie tnenrof nlt f*6llta (»Üb) »erbe«." ©cteirer Slenftorb.
S. 1500. f. 31. bietfdKÜtg, „cerevisiä appotus." Yoc. t>. 1618.
„SSetfoffenet/ n>ein = unb bierfäelliget SJÄorber." ©elbamer.
Mrbftfjellig, &irnfd)elllg. 2)a* @cf*eUe, Uneinige
fett, qjattepwutö , bei) Äonigdljofen (Cgm. 330. f. 2i5.a)
2)et ®d)Ultng («. ©p. fcllling, ffilleng), t« allen germanlfdjen
©ptadjen unb fdjon fn ben beiben gotl)lfd)en Urfunben »orfommenb,
bem lateinlfdjen solidus, alfo bem soldo, sueldo, sol, sou ber
romanlfdjen Sblome entfpredjenb, unb (wie blefer bem denarius,
denaro, dinero , denier) bem Pfenning (a. ®p. tyfenbtng,
pantljing) alt aliquotem Stelle entgegenftefyenb. Sag biefet !tu«>
brucf urfprüngtia) eine Hingenbe 9J<ünje angedeutet tyabe (cf. fabelten),
gefjt fajon auö tet alten 2Uliteration6formel fcat enbe fcifling, fceat
enbe fei Hing, Caedmon p. 47. 33er6 2159, feaj unbe fa) illind)
(Cod. lat. Monac. 2. fol. 38b, ergf. ©djafp fjereor. Bit tonnte golben
fetm („aureos sex, feillinga fefjfl," gl. a. 550) ober tfon Silber. Set
solidus ju 40 denarii bet Lex Salica 2(rt. 1. unb bet ber Leges Francicae
Hb. IV. cap. CVI. fdjeint, al6 aureus, »on bem fonft in bem frcmfifojen
unb alamannifcQen ©efelj »orfommenben ju 12 denarii, al6 einem argenteus,
4ii unterfdjeiben. tiefem letztem entfptidjt nod) tut ital. soldo ju 12 danari,
bet eatalanifdje sueldo (sou) $u 12 dineros (dine's) , itt ftanjöfifdje *ol ju
12 deniers. 2luf bie libra, lira , livre geljen 20 solidi, soldi, sueldos,
soll. (Saö 2tf>£ürjungöjeid)en für ben beutfdjen Slusbrucf © cf) i 1 1 i n g
felbft, nemlid) fäl. , ift cf)ne Zweifel Dom ratein. solidus entlehnt. SSrgl.
Pfenning). Unb fo läßt ftd) benn allerbingö a) aucb, ein Schilling
ju 12 Pfenningen biö auf bie neuefte 3eit Ijerab naajroeifen; aber
fdjon fef)c frülje fummt nebenbei) b) einet ju 50 «Pfenningen 00t. Set
Wnlafj Ijieju ift n>ol nut in bet tfuömünjung eon fd)led)tern fdjtvarjen
«Pfenningen (ttug^burgern , TOündjnern, «B'enern tc.) ju fudjen, beren 2ln?
fangö so auf 12, b. f). beren 5 auf 2 bet früljer allein üblichen beffern
Dlegenöburget «Pfenninge giengen. Set «Schilling ju 12 «pf. modjte infofetne
»on bem ju 50 «pf. utfptünglid) an «ZBertb. nidjt »erfdjieben getvefen fe»;n,
bod) in bet Jolge mag ffd) bieg anberö geftaltet fjaben, unb man finbet
jenen oft auöbrücflid) aU einen futjen, biefen alö einen langen be<
jeidjnet. 2lud) ift bem «Borte Schilling in bem einen Jade c) ber 93e>
griff einet 3af)l »on 12, tvie in bem anbern d) bet einet 3a&[ °0" 30
unb mit bem «pfunb bet einet -3af)l eon 24 0 imvofjnenb gemorben.
a) @d)illtna ju 12 «Pfenningen, obet furzet Shilling, 20 auf
1 «pfunb. ,,«pei ftuem man »alfaje pljening etnbet, bet nid)t ein nuinjjaec
ift, ift t>ex übet fünf fdjilling bet djurjen, unb ift nia)t guter pfjening
batunbet, fo fol man jn fpafjen." Sidjtb. M». ». 1352. «JDftt. 5Btr. VII. 96.
346 ©cfytf
2tuf bem gjjünajner Sanbtag ». 1424 (Defefc IL 20s) ftnb 5 «pfb. ju 60 ff.,
atfo t»ot ebenfattö furjen geregnet. 3n 3gtauer Statuten ». 1500.
Cgm. 561. fol. 5 (cf. 20. 36. 69) wirb ein fleiner gret>er mit 7 2 gellem,
ein grofser mit 60 fd)ttring ber forden tterbüjjt. 311 ben ©t. Utridjifdjen
Urfunben ber MB. XXII. unb XXIII. ftnb, wie bie 23eredmung ergiefct,
unter @d)it ringen, roo fie ntdjt au^brücftid) al$ tange bejeicftnet ftnb,
unb obfcfyon nur einmal, XXII. p. 251 ad 1523, ,,af)t fdjitting ber
djurt^en augfpurger Pfenning" ftefjt, gewöfmlid) ©d?Utinge ju 12 dn. ober
£aü"em, b. fj. für je gemeint. 3.03. XXII. p. 126 (ad annum 1225),
589 ad 1456, 466 ad 1437, 471. 483, XXIII. p. 44. 148. 506. 319. 666.
Obfdjon im 2(ug6b. ©tbtbud) 0. 1276 (gret>berg p. 7 3) ber ©dn'tiing auös
brücflid) ju 30 Pfenningen beftimmt wirb, fo fcf>eint er in einigen JaUen
bennod) ju 12 dn. gemeint ju feun. 3u ber ©rette (Sreöberg p. 58), wo
*on einem £>iebftaf)t über 60 «Pfenning wertf) bie JKebe ift, madjt im
Cgm. 559. fol. 45 eine £anb beö XVI. 3a(jrtj. bie Stnmerfung: „2tlf)ie »er.-
mercf ben uneerftanbt beö ftatredjtfeijerS mit ben fed)jig Pfenningen. «ffiar
ift, baö 60 dn. fünf fd)itring auömadjen, »nb fo im rel)enred)t de pace
tuenda $. 51 quinque solidos gefdjriben ftat, l)at erö für att Hugöburger
Shilling »erftanben, ber jemat 12 dn. ain fdjitting get&an fjaben, fo
bod) solidus in JKedjten nit fdjitfing dn. , fonber Bolidus mad)t ain atten
©otbgufben, ber etwan LXXII bis in LXXV auf ein «pfunb, in Satein
libra auri gangen fein :c" Crine 5tnmerf. , beren Dvidjtigfeit, n>aö ben
©djtufj betrifft, id) baf)in geftetit raffe. 25rgt. ffjitring ©rerting ju
12 ptnte (b. f). penntet). © d) i 1 1 1 n g »lämifd) ju 1 2 @ r 0 0 1.
©cbjtfing lübifd) ju 12 «Pfenning, ©djttring fdnvebifd) ju 12 Dere.
©djilling jürd)ifd) ju 12 Rätter, ©d)irring würtemberg. ju 12 fairer,
©djitting 9?ürn(>ergifd) , 2tnfpadjtfdj (ober Äaifergrofd)) ju 12 «pfen=
ntngen. „©djirting, solidus, ein grofd)." Voc. ». 1618. ©ief) unten
© d) i t ( i n g e r.
b) ©djitttng ju so «Pfenningen ober langer ©djirting, 8 auf
baö «pfunb dn. ^n einer bidjtertfdjen «Bearbeitung beö atten Xeftamentö
au8 bem 12*en ^afcrf). (£iut. III. p. lll) tvirb bie ©telte (Genesis 45. 22):
Benjamin vero dedit (Josephus) trecentos argenteos gegeben burdj: ,,«8en;
iamin gab er jefjen fH [ringe, ftlberin ft waren..." arfo wor fdjon
©d)i(Iinge ju 30 dn. „Duodecim solidos quorum summa facit talentum et
dimidium." MB. V. 35* ad 1160. „Tres solidos longos et sex nummos."
MB. XXV. 112 ad 1227. MB. XXIV. 328 ad 1231 I)at ber solidus 30 dn.
,,II porcos valentes IX sol. longos et XVIII dn." Sori Sedjrain p. 20
ad 1275. 3m Äugöb. ©tabtb. e. 1276 (gretjberg p. 73) „ift ie be»
fd) Illingen brtjjif Pfenninge." „Unb fo( bie beuff fein fed)ö
fdjilling ber rangen." £. Otto elfter grei;f).brief v. 1311. Tres
solidos longorum cum dimidio denariorum Ratisponensium. MB.
XXIV. 555 ad 1521. £rei fd)illing ber langen 5JtünO)er Pfenning.
MB. XX. 248 ad 1525, 266 ad 1330, 316 ad 1351. 9JMt brenn
fdjtlltngen Maliern ber langen unb mit ai$ »il (b. f). 90) a^ren.
©dfrtt
347
MB. XXIV. 442 ad 1568. Jünf f^itfing (ju 30 dn.) MB. XXIV.
126« 127 ad 1374. I>rei fd)irüng ber langen »nb »iet Pfenning
aUej Äegenfp. pf. MB. XXIV. 156. 465 ad 1380 unb 137 7. Jünf
fdjirring ber rangen «Jftünidjer »nb ad)tjef)en sjflünidjer. MB. XXI.
43 ad 1388, 60 ad 1407, 63 ad 1409; XXII. 367 ad 1391. 3e breifftg
Pfenning für ain fa)il(ing. MB. XXV. i?6 ad i4io, 244 ad 1451,
277 ad 1466, 306 ad 1469; XXIII. 596 ad 1479. 3m «Kündmec ®tM:
büd) Cgm. 27 2lrt. 127 fteljt auf JKaufen unb ©fragen bie «Buße »on
jeajen fdjitring Pfenning bet fangen an ben Kläger, unb eben fo
»ier an bai @erid)t. (cf. £eumann opuic. p. 98). Anno 1356 triginta
denarios valuisse unum fd)itling et octo fdjiriing confecisse unam
libram dtnariorum ex calculo coaevo patet. MB. II. 11. ,,XXX denarii
faciunt solidum qui usuali sermone longus appellatur." MB. XII. 91.
sec. XIV. „©0 ift XXX dn. ein «Biener fdjitring Pfenning." Cgm.
524. fol. 67 ad 1481. 3m Xljeurung6jaf)E 1491 „f)at man baö forn geben
ein «Ucündjer fcfjeffet emb VI gulben, t>e ftben fdjiuing für ein gurben »nb
ftnb XXX dn. «in fd)irring." Cgm. 27. f. 54.b Unter £erjog «rbrecfjt
a°. 1506 werben in fttberner «jflünje Pfenninge gefdjragen, beren 7 ©d)Ü:
ringe, unb -f>aUer, beren 14 ©djirringe (arfo ränge ober ju so ©tücfen)
auf ben rfjeinifdjen ©urben gefjen. Ar. 5.f)bi. XV. 405. £iernad) wirb f)eut
jutage bei) Remtern ber ©djirring Pfenning fdpvarjer «JJiünje
älterer Dokumente ju 8 ßreujer 2% tyf-, ber @d) irrin g 9tegenfp
«Pfenninge ju 21 Äreujer 1 5/7 «pf. beregnet. ©-Pfenning. £ie
unb ba, namentrieb, im ©ar^burgifdjen , »erfleht man unter einem ©d)ir>
ring Pfenning 30 gegenwärtige «Pfenninge ober 7V2 •äreuj«. ©0 ber
?l u f r u e r f rtj i [ 1 1 11 g t>et> £übner 419. 2Jud) in Oberofterreid) Reißen
50 «Pfenninge bem SBorfe (nad) £öfer) ein 6d)Üling, 8 ©djirringe ein
<pfunb ober ©urben »on 60 Äreujern ober »40 «Pfenningen. ,,<5in mandjer
©djirring (f. ©djirring weiter unten) ift met)r wertp arö ad)tl)arbe
j?reuj«r." «p. 2lbra&. 3m Cgm. 759. f. 12 fiept: „12 fjaUer ift
1 6cb.it ring," unb greia) barauf „50 dn. ift i fdjirring."
c) ©djirring ali gatyl »on 12. ,,©d)irring significat duodenam
rei cujusque; dyodecas vel dodecas ovorum etc.'4 „(Jinen ©cfyiiring
geben, virgis caedere." Voc. ». 1618. stimmt man JKücffidjt auf einen
©af^ bei fa)wäbifd)en £anbred)tef3, bat, wie befannt, nidjt gerabe nur in
©cfymaben galt, wetdjer (bei) ©djilter cap. 179, be>) ©enefenberg cap. i§4
unb cap. 157) rautet: „Weman for ftnem lerdjtnbe mer frege tuon, banne
jwetfe »nb äne ge»erbe," fo wirb man fo gndbig femi, für biefen in
ber ßinberwelt fo berüd)tigten ©djirring eine 3atyr »on f>6dj|lenö 12 9iu;
tftenftreidjen gerten ju raffen. «BaS für bie $ab]l »on 50 aufgebracht wer
ben fann, fiel) weiter unten.
d) ©djirring, 3af>r »on 30. 3m Cgm. 58. (sec XIV.) fol. ioib ju
(Jnbe ber barin enthaltenen Cr»angerien ftel)t: £ie fjant ein enbe eüi» bei'
emangeria, bep man iifet »ber at baj tar, unb ber ift an ber jar VII fd)ir;
ring ber rangen. Eeögteidjen fjeißt ei im Cgm. 66. fol. 61 : Expliciunt
348 &äß
ctt Angelin per circulum anni. Summa ewangeliorum VII aol. long, et
IUI evangcli«. Da brewcjefjen fjunbert jar fjiet Erift unb audj bre*> fdjiaing
an brei) jar (brei ©djiulng weniger bret>, arfo 87?). £ofm. Junbgr. I. 537.
Dretj f c^ irr i n ö £Keinan?en (90 KenEen). Cgm. 152. f. 9.b 55» ic.
©edjö fdjirring Bördjen (180 JoreUen). Chron. Benedictob. II. 215.
Gin fdjirring Äfjrebö. .ftoljrbrenner Materialien e. 1782. p. 84.
Gin fdjirring 2t t> e r (o* Schillin' Aar). MB. XXIV. 115 ad 1562.
Gin ©djitring «prüger, 50 einzelne £orjbrötfe, bie geflößt werben. >5u
einer Ijarben Xrift au$ bem törjifdjen Oebirg werben 26662/s ©djirting
ober 80,000 ©tütfe Jtrafterprüger unb 80 2(rbeiter % Safjr rang erforbert.
so ©djitring $idjtenprüget geben 4 5 itrafter, woju t>om Q3udjenfjofj
88*/s ©djitring nötljig finb. «HJflr. 95tr. V. 272. Gin ©djirting
Äo^rrjorj nadj ber farjämtetifdjen ffflä$ttev> fjat 30 .91 ad) en ju 18 Daumern,
unb ift ber 8^ Ifjeit eineö <pfunbe6." jrurr ©fdjr. b. GJeb. p. 141. „Gin
©djirting <Kaufjljorj ober fogenannte ©tufjbürbt" (30 .9ieiferbünbeD.
«Xumforb. ©uppenanftatt für ©eerforger p. 144. Gin © dj t r r i n g 2 et n
(«nümb.), so csüfdjer. Gin © dj i r r i n g ©arj, so Jueber (f. b. $03.)
Gin © dj i t r i n g ©djin (50 Gtfenfdjienen). £r. 2btg6tjbr. II. 228. Gin
©d)irring Q3ifang, ober fdjredjtweg: ein ©djirting $elb, so Meter:
beete. MB. XVIII. 472 ad 1 455. 3irngibt £ainfpadj p. 219. 54y. Cfßagner
Gioir* unb Gam.;©eamt. I. 283. 285. Gin ©djitring Mafien im Jifdjnef}.
Codjetfee. „G3 for ain pebe ©djepfen in ber ©unnen »iertfjatben ©djitring
gftafdjen unb ain pebe ^od)fegen brei; ©djirring unb jefjn 9J?äfdjen fjaben."
Gfjiemfee:3ifdjorb. ». 1507. Der ©djirring Gf(en ober btoö ber ©djirring
ßoben (so Gfren groben Judjeö). £ift. 2tbl). b. Wab. v. 1813. II. p. 494.
,,Da6 £auptfdjifffait bevj einem ©arjjug ifl 22, ber groben unb baö 2(uf;
ftrieffair ift 8 ©djirring (fo oft mar 30 Jäben?) bief." »aumgartnerö
«portceijüberftdjt v. SDtündjen. Der ©djitring, 9vutfjenftreidje auf ent;
brühten £intertfjeir, über öeren <Kormarja&r idj nirgenbö eine autfjentifdje
Dectaration ftnbe. ©ie mag urfprüngridj jwffdjen 12 unb 3o inne gefran^
ben ftaben. Wn jene $af)l ift »teUeidjt bie ftrafenbe sprbatfjanb beö Gn
älefjerS , Sefjrerö , sprineipafö ar$ an ein SOfarimum gebunben gewefen.
©. oben ©djirring c). ,&$ rjat mtr& audj mein fprä'ceptor nit erraiben
fünben, fjab offt ein ©djirring barumb müfien etnnemben." sputfjerbetj
». 1581. „Gin mandjer ©djitling ift mefjr wertfj atö adjtfjalbe j?reuder,"
fagt ?p. ?(bra^am ju ariju,ja'rtridjen Gftern. hingegen jur grünem 3af>t
fdjeint fid) ber »veifanb »on Slmt^wegen mitunter biftirte öeridjtö,
Marft;, ©tabt-' it. ©djitring geneigt ju fiaben. Gr mupte tvotjr, ba
4. 83. in @uggenbergerö «proceijen p. 100. 226 eon ganzen unb Ijarben
berfe» ©dji Hingen bie Kebe ift, eine beftimmte commenfurabte @röße
feijn. „Dieroeir bergreidjen «Beuterfdjneibern i&;r Jacit mit rauter Statt-.
fdjirring mug gen>ed)fTet werben." f}). GJanörer 14. „Gtnem einen ©tabt-
fdjirring ju geben," bafür gebüljrte bem Wmtöfnedjt jn?e»j ©djiaing <pfen;
ninge. Oüagner Qio. t unb Gam.;S3eamter I. 1 70. Otadj bem ssettrer.- unb
Sanbftreidjen * Manbat u. 1726 würbe ben amtleuten ,,»on 2Serfei?ung
<Bd)il ©d&tel <&§ol 349
5o Carbatfd)frraid)en ain f djirting fpfenning, unb eon me[)r arö 50 ©trab
djen t fd)irring «Pfenning pafflcrt." ,,£u foKeft Ujn mit einem i@tocf:
fdjiriinge beregen unb 24 ©treibe jujäf>r<n." 93at)reut&. Kefcript t>. 1717.
2>er £od>fd>irring, ju Nürnberg im S'odjgefängnifj gegeben, war bafefbft
infamierenb.
£er ©djirringer, efjmar. 2{nfpad)ifd)e$ 9ttünjftücf « 12 dn. ober 5 j?r.,
jefet nocf) ju 11 «pfenn. turfterenb. 91ad) <?r. ©aaberö Steifen II. 157 war
a°. 1792 in Jranfen ber ©djifringer 6 dn. ober ber 5te Xfjeir beö fpfunbe^,
unb 7 ©cfjillinger matten einen Ortögurben- A°. 1 765 werben in
QBürjburg alle auf 5 tf reujer im gemeinen ßatif geftanbenen ©d)ininger
auf 5 £>ret>er, b. x). 9 spfenn. berabgefeftt. „Um 16 ©d)i Hinge r unb
nirfjt böfjer foUen bie ©orbfd)tniebe baö ßotf) ©Über nehmen." QBirjb. SBerorb.
v. 157 2. 2>er wirjb. 93ifd)of 2<borp0 v- (?l)renberg ragt um 162?:, ettva
»on feinem QBappen fogenannte, ÄnacfeniSdjirringer fragen. 9lod)
ie(jt fo(I in Weinungen ein i? nacfenfdjirring ju 4% dn. vorkommen.
Um 1500 fommt in 85. ein fnSnfifdjer unb oberpfärjifdjer © d) i r t i n g e r
ju 10 dn., ber Hain ©djirringer ju 5 dn. vor. £er große gjfeicbfner
ober ©a)recfenberger © 07 1 r l i n g e r girt »°. 1507 in 93. 29 dn. Sori
gRunj:.<X. I. 98. 142. 126. cf. 2(t>ent. dfjr. fol. 6 5, wo ber rtfmifdje £enar
einem Weidjfner 6 d) i r r i n g ober 50 Pfenningen ober 8 Jtreujern »er.-
glidjen wirb. Siefe © d) i 1 1 i n g e r ftnb arfo urfpr. arö © dj i t f i n g e,
tfjeitö ju 12, tf)eirö ju 50 Pfenningen, gemünjt. „Quadruplator qui
defert aliquem ut quarta bonorum ejus parte potiri queat, fed)fSfd)il:
ring er vocant." Voc. v. 1618 roce rafften. SSrgr. unten fdjolbern.
15er ©djfel, e{n Jlfcb, perca lucioperea. cf. ©cbfet.
®er Stielen, ©cbfel (Scbialn, Schial), bie ©cbolle, ber
Älumpen. (Sf$fd>ielen (WcboHe), Äotfcbielen (Grbfcbolle).
Da bäd 9 Wildfau ganze Schialn Koud au'gwarffa". „2öo an
atnem ftueber (compactem ©aljftocf) ain ©cbfel afegleng, fo foll
berfelbfg wtberum crftatt werben." ©aljaften. „«Bon be$ febwerte*
ort wart bie ftatnä roant burebbort; nn lie ftdj ain f cbfel berban."
Cgm. 719. f. 48. „2>ie ÄnoHen ober ©cbillen, fo ton ben
gubern, e& man* auf bie ©tofjftatt bringet, fallen." gorf 93rg.0r\
299. «ßrgl. ©cb ollen.
$er ©cbollen, ©cfeoll, bie ©ebotfe (a. ©p. fcollo nnb fcolla, gleba,
scrobs). Qluf ben «Pfnjg. Qllpen rolrb ber Jünger in ©cbollen
($orm von «aef (leinen) gebracht, unb mittete ©eblitten auf bie gelber
berabgefübrt, xoat man ©cbollenjie&en nennt, ^bn. 666. ,,®t--
frorner fdjoll, stiria." Voc. Arcb. 3m £ot)enlof)tfcben fagt man ;
ber Waulrourf fcbollt (»oirft auf), ©rgl. ®*iel.
fcbollen Hd) fcboll, fefe. f*oUt, fcbollt, Oab gefcbollt
nnb t)ab fcbollen, D.«pfalj noeb treu bem alten feulan,
fcolan, ib feal, uuir feulun, ib fcolta), wa^ anber-
n>drW unb bcb&. f ollen, ». m. f. 3nbe(fen fomraen felbft in
altbaprifeben Urfnnben uoeb be$ XIV. %at)tt). nicfe,t eben feiten bie
350 ©cfyol
formen fcbol, feboll, f$uln, f^nllen k. für fol, fuln,
füllen por — j. 58- im b. 2anbre<bt (Jpeuman 79): al« pH et im
fein« Ion« fd>ot (fdjulblg tfl). 2>er ©ebol, ©efdjot, ©djolman,
a. @p. ber ©cbulbner. „@r war it rechter fdjol." 2ori2ecbSK. 138
ad 1435. ,,2)e« fol ber richtet bei goijbau« gefdjol fein.'' MB. VI.
577 ad 1380. „Äumbt atn man feinen gefebol an." «JJaiT. ©tbt.9?.
„£tnj feinem fcbolman ober bfnj feinem porgen." SDfündm. ©tbt.Ot.
Cgm. 27 2lrt. 91. Jpeumannp. 160. 2)er ©elbfcbol, ©elbgefcbol,
©elbftfebulbner. ,,@« fol nieman falnen anbern gewern fteHen ban
ben regten felbfdjoln. b. 2.9t. Jpeumanup. 155. cf. MB. II. 60,
V. 258. perfcboln, (a. ©p.) »etbfenen, im guten «Sinne: »er=
Bulben. „(3efu) bilf mir, baj i* baj oerfebol, baj mir gefebebe
al« bem junger bein." Cgm. 73. f. 55. ®. »erfoln unter follen.
J)le @<bulb, wie b#b. (ä. @p. fc&ulb, plur. fculbe, a. ®p.
fculb, plur. fcnlbi). 3luf bem 2anbe beten ungeföulte «JJerfonen
no<& immer: ©ergib un« unfer ©cbulb (Cgm. 101. f. 22: unfer
fcbulbe, fcatlan: unfura fculbi). ©. ©ramm. 808. $u
©Bulben fommen, d. ©p. flatt öaben, ber Satt fepn. „Ob ej
je fcfeulben fumpt," wenn e« baju fommen follte. „311« oft baj
ju »allen ober au f*ulben fompt." MB. xxm. 223. 473
ad 1377. „211« Oft e« fdjulben fommet." MB. XX. 346 ad 1446.
„Ob baj je f Bulben ebom." b. S.Oiedjt. Jpeumann opusc. 94.
„©0 fann au*, roa$ fe<b«ten« tfl angezogen worben, nfefet wobl bier
ju ©cbulben fommen.... SBenn bie ©acbe felbft, welcbe
man erbanbelt, unb, wie bep bem ©Über ju ©Bulben fommt,
einen valorem intrinsecum &at." 2orl3Kj.{Ä. III. 91. 324. JpMefn
in feinem banbfärlftl. Sbioticon fagt: „torfein, verb., taumeln,
wie ei vor einem §aH unb bep betrunfenen «perfonen ju fa)ulben
f o m m t." „51 n w a n b e , ber äufietfte £beit eine«, $elb« , beifen
Snrdjen uberawer<& laufen. @« fommt j u f cb u l b e n , wo ber
gelbbeftfcer bie SBefugniü niefet bat, auf feine« 9?ad?barn baran-
flofenbe« $elb au wenben ic." $ü ®d)aben fommen (©emeln.
0iegen«b. <2br. DL 326), flatt: ju ©Bulben fommen, ift olel=
lelcfct ein £>rucffe&ler. ©on ©cbulben, 4. ©p. mit Öieebt.
9?otf. be fculben, 3Jtb. II fculbim, merito. „@olt er bann
nmb unf cbulben leiben alble ben tobt." (Keime p. 1562.
pi unfculbin, indebite. gl. i. 463. 2anbfd>ulb, f. 2;b. II.
©. 477. fcbulben, fdjulblg fepn (a. ©p. fculb on, mereri,
exigere). ®er ©elbfcbulb, ©elbftfebulbner (im ©egenfalj be«
«Bürgen). MB. XXV. 319. 357. 377. befcbulb en, p er fcbulben,
a) perblenen (etwa« ©ute«, 2obn, £anf jc.) 2öagenfeil9(ürnb.23i.
b) €twa« gegen einem ober um einen freunblicb bef<bnlben,
e« ibm pergelten, ibm bafür erfenntltcb fepn. Chron. Benedictob. II.
220. 236. «B(tr. 95tr. II. 112. „Da« ifl blentffrcunblUfe. unb na*bar^
lieb ^inwiber an perfcbulben." ^o*jeftfptiii/J&«ajt©tattfl, 1.416,
<5d)ol 351
„<gr wolle bat um ibn unb feine Älnber gern verfaul b en."
©ammler f. fcprol IV. 270. gg ftebt ju verfebutben (ju vers
gelten), ©djulbfgen einen eineg 25fngg, (<*• ©p.) befcbulbigen.
Sin 2Jerb fcbulbfgen (fcbulbfg fepn) müfite gebaut werben, um
bat ©ubftantlv ©djulbiger, debitor, im «Baterunfer ju erflaren,
wenn bfefe* nfdjt na* ©ramm. 828 ju beurteilen.
25er ©(fculbbaifi (Schultheifs, Schultas, Schults, Schul»)»
(in 2Ut = 23. unvolfgüblld? ; im ebm. Weuburgiföen aber, rote in
Sranfen) «Borfte&er einer 25orftgemeinbe, örtövorfteber (in 3Ut=93.
Stierer, L 651, anbertvärt* SSaurmeffter, 55urgermeifter).
©leb : Unterrfcbt für 25 0 r f - © dj n l b b e i ü e n von ®. 3. ©rein,
«anbaut 1801. (ginen ©^ulbbci^en füren (rollen). 2ölrjb.
«Berorb. v. 1797. 25le SlmtSfcbulbbetiJen, 25orffd)ulbbeffien
ftnb von ber %8a<bt, 93otengeben mtb Jpanbfrobn befrept. QBirib.
«Berorb. v. 1746. „Sentfcbulbbeifien unb jSentfcbopfen." 2Blrjb.
«Berorb. v. 1794. 25er £of fcbulbb ef&, ber Dberfdjulbbeff?
ju ffiirjburg. 2Birjb. «Berorbb. v. 1648. 1761. 25er Otegiment^
fdjulbbaif, ötegimcntSfcbuU, {Keglmenttfanbftor. 3lrtifclbrief
ber Oiei^VOlfer V. 1672 9lrt. 95. 96. Simpliciss. p. 1683. p. 396.
®d)Ulbl)<tfjJ (im Ätieg^roefen), praefectus rerum capitalium.
Voc. p. 1618. ftronfperger v. 1555. f. 59. 73. «fiacb. Ar. 2l)bl. VIII.
514, X. 353 fommen in ber ©tabt Diegentfburg ©djultbeffien
in ber Äategorle von OUcbtern unb «Pflegern vor, unb big auf ble
neuefre ?elt gab et bafelbft einen ©tabtfcbulbbeffien. 3n ber
o.pf. ©tabt Weumarft beftanb ein 9?eid)*fcbulbbeijj, roeldjer «ur
Öieicbdpogtep in Nürnberg geipljfe ©efaße ein juliefern,, übrigeng aber
über ©runb unb 93oben feine ©eriebtäbarfeft batte. „9?. 9?. ©cfeult*
befjj unb ble fäepfen ber (tat je 9(üremberg." MB. XXV. 15 ad 1402.
„9)?ar<buuarbu$ fcultbefjjC/ cum judieibus (fcepp&en)."
MB. XXII. 61. „Grfanfrfb ©cutbbaf jo." Meichelb. H. Fr. I. II.
591.394. 9J.9J. ®(bUltbalaJSU<2bam(1377). MB. XXVI. 195. 203.
3n ben ©loffen a. 106, i. 75. 217. 408, o. 198. 260. 356 ftebt fcult=
betjeo, fCUltljeijO für exaetor, procurator, tribunus, quin-
quagenarius, bep ötfrlb für centurio, im fcatfan cap. 108 für
villicus (guc. XVI. 1. 3). SBepttt Eongobarben Paul. Diacon. 6. 24
wirb ein rector loci ©culbbaU genannt — alfo rool jumeijl unb
urfpr. ein «Uuffeber, ber jur «pfifft anbält, ble ©cbulbtgfelt ju leifien
l)elfjt. Gl. a. 77, i. 488 fommt für creditor, exaetor fculbfuobbo
vor. 25a$ ©cbuljenfpfel ober Räufeln alt Jpajarbfpiel auf
bem Sanbe verboten bur* eine roirjb. 93erorb. v. 1782.
25er ©cboller, (Sranfen) SBorricbtung unb SBeranftaltung ju ©lücftf*
fplelen. ©. ©polier, ©cbollfer unter Stoiber, fcbollern,
(Sranfen) mit Püffen ober ©teinen fplelen; Äegelfpielen. «Brgl.
fc&olbern unb f<baltanjen. ®<r)oUerbott, veredarius.
Voc. v. 1429. cf. @cr/olberroagem
352 ®3>uel (Sfylb <&d)dd) (Bfyty <$dr)Ub
Z)fe ©cbuel (Schusl, p.pf. Schal), bie ©dmle (a. @p. fcnola).
«Brgl. I. 8. 133, n. 1. 405. 690. 691. @bmald iebe ber 6 Ätaffcn,
in ble ein ©pmnaftnm eingeteilt war. 2>te etfte, jwaitezc.
6d>uel (<princlpi, Ovubitnent, ©rammatif, ©pntar, <poefte, föbetorff —
jufammen aW untere ©djuelen ben obern anf ber bo&en ©cbuel
(Unfoerfitdt) ober bem 2»ceum gegenüber ftebenb). <gr bat 2, 3 ic.
©cr-uelen ftubfert. 2)er ©djueler, (0.3far) roaö anberwdrt«
©djuelbueb, ©djulfnab, nemltcr» (Sanier einer beutfäen
©dmle, benn bte ber latelnlfcpen, »on ber unterften Älaffe an, wer=
ben insgemein ©tubenten genannt, reeller £itel baber natürlich
von ©tubferenben ber Unioerft'tdt verfdwidbt wirb. ©ot<t>e nennen
jtefc. aifabemifet.
fd?elb, adj., „limus, obliquus, tortus, fdjdlb." ^fetoriu«. „2auter
binfenbe Glaubiani, lauter fdjelbe unb einäugige €dclltl." geller
3lug$b. 1773. ©. 296. «Brgl, fdjeld?.
Tiaif ber ©djelcb, (granfen) Slufifabrieug, &a&n. ©. ©djalticfc.
unter (galten,
fielet-, fdjelb. (fchalhh), febfef, nfdjt gerabe (a. @p. fcelap,
fceleb, obliquus, «trabu»); fig.: argliftfg, betrügerffd): a~ fcbalhbe
Lini, a fchalhha' Fuas. Schalhh daherge~, (ginen fcfceld? Ober
fdKld)S anfepauen. winbfcbelcfr. 2Btnbfd)elcpe Jüef.
cf. Sßinb. f<t;eld} = bugflet, f*eldjs$d<&fet, f*eldj-
maulet, einen frummen, Riefen Öiucfen, 9)?unb, frumme SBeine
^abenb. D* Menfcha' fan' fchalhh-drät und efti1 wia' s
Unberga' Holz (b. f>. »etbrept, argliflig). Oberl. 2ieb. fäeldjen,
f*lef, frumm elnbergeben. abfaulten (ble ©d?ube, ©tiefet)/
fle bureb. einen folgen ©ang frumm treten, ©idj elnfdjelcben,
pornjuguleb, ftd) burd) einen Üuerttltt im ©trief verwtcfeln. SBrgl.
fcr-elfet.
f*il*en (fchilliha^), fielen. 2)er ©cbildjer, ba ba fcfcielt;
d. ©p. 2lrt geugeö (© filiert äff t?). A°. 1478 gilt bie (Ellen
©d?ild>er ain Ott alne* gulben. f*ll*enb (fchtlhhad), fdjielenb.
Voc. ». 1419 fdjildjen lippare, fd)il*er lippus , gl. a. 533
fd)il<$er strabus, i. 824 fclleb. strabo, o. 55 fcflebenter strabus.
Cln Äinb bai fc&ielt „fol oft fetben in ein flegeln fpicgel aüt einer
capucl, auf bie unfcbildjenben feiten gerfdjt, bai e$ nit anber*
feien müge ban in ben fpfegel." Cgm. coi. f. I07.b
2>er ©cbilb, wie b<bb. Der ©efjfcfejlb. Äaijmalr (Cgm. 929. f. 53)
erjdblt, wie man im 3. 1403 ben 26. $ebr. ben 9)?üncbnern bep einem
9Ju«fall, ben fte madjten, „vier gemalt ©e^fd^ilt" au« ben fcboren
genommen. *ep ©djmib fawdb. SBttb. p. 493 wirb von 93epf<fclag fo
ein ©d?ilb als ein größerer au« «Brettern jufammengefügter/ mit €ifen=
bledj unb gebet überjogenet erfldrt, ber wie ein ©djanjforb gebraucht
WPt*
<5d)\lb 355
WOrben (et). „2>er ftutmfdjilt, el pavesc." Voc. veneziano-
totlesco Ms. ». 1424. f. 26. „25et @ d) 1 1 b b U e b , acut grruluä,
armiger, fcrofibueb." Voc. ». 1618. (@*ilö fn t$t, cliens, ewt
servus nobilis. Voc. v. 1419). 2)et @d)tlb&an, (0.2.) @plef=
&af)U, tetrao tetrix L. Scbildhä'-fedd'n und ö'n GamfT-bart flecf t
ber ©ebirgSidger ober SBravo auf feinen Jput. f *i Ibroa d> e n,
(d. @p.) urfpr. rool mit bem @d)llbe, alfo »ollftdnblg gerüftet,
wadjen, wdfyrenb bie Übrigen tt)n abgelegt I)aben unb ru&en. 2)atf
exeubitum faciant bc« QSegetiuS III. 8 ifc in ber SSerfion ». 1529 ge-
geben burd): müejjcn (bic nad)t »ier reuttcr unb vier fuefifnedjte) ftbjlts
wadjen. 3m grcfjen OTofengarten ,^on ber Jpagen cap. 8) Ijeift ei:
„Der tag uant ein enbe, bie nad)t ben 0g gewatt,
bo roaffent fiep fo friere ©igfrap ber iunge man ;
ben f*ilt begunt er uajen, ben beim er ufgebant,
ein fper groj al$ ein arm nam er in bie bant . . .
3r jelt unb ir bütten waren rounneclicb, gemacht.
©igtfap ber iunge pflag bo ber fdjtltroacbt.
2llfo ©fgßap ber iunge ab ber warte fam."
„250 nam it letwebere (jpagene unb Wolter) ben fcpilb an finc
bant, unbe giengen ftj bem fjfife fut bic tut (hin, bO p&ldgen ft
ber gefte."
//3* fiOc ben »ibelaere an ber fd)iltn>ad)e ftdn." Vilbel.
@tropbe 1770 unb 1778. ©djilbeäOUnb, f. fR anb @. 106.
35er © d) i l b ro i r 1 b , öffentlich, berechtigter ©aflwlrtb. 2>le fleten
ober ©cbilbroirt&e ftnb ben Jpectenwirtben entgegen gefegt,
«ßrorb. v. 1784. 3m cgm- 702. f. U5 lietft man: „So ber berre
ju ^ofe waren roll, fo fenbet er ainen botten für , in bie Verberge,
unb tut im ainen |d?llt malen (Idjjt fiel) einen ©cfcflb malen).
@o benne bie anbern Ferren ba für »arent, fa feljent ft bei Ferren
fcfcilt, mb varent für ffdj in ain anber berberge." 2ßol faum rodre
bfenadj ber Urfprung ber ©djilbe an ©aftbdufern überhaupt ju er*
fldren. 2)et atnfdjilbig Üiitter, miles gregariusj? gh i. 52,
2)iut. III. 145, b. b. wot ein gemeiner (Sbelmann ober bitter.
©Eiltet ju 3ac. o. ßonlgdbofen p. 201. 2u8. 262. Cgm. 567. f. 186.
Cgm. 569. f. 124. £«. ». ^tanfen IV. 2ln&. p. 15. fdjtlbern,
a) wacben, warten, in 35ereitfd?aft ober auf ber «paffe fteben. 2>et
@d) Über er (Würnb. Jpäl.), berjenige pon ben (£anjle»beamt.n,
an bem eben bie üieibe ijt, fid> für alle SSorfornmenbeitcn bereit
unb verfügbar au galten. ®a6 @d>llbergl6cfletn. „3n bm
Teilungen 2ßerfen unb .^oben: Salzburg, ba t>orber nur 2Bd<fctet
geivefen, roeldje bie 9(a*tflunben au^gefdjrien , b"t ßtib. 2ßolf
©letri* @d?itbcrgl6crl »erorbnet." Ducföer faljb. <Sl)r. 168.
2)aö ©«bilberbduölciii (Schjlta'haisl). b) rcie b<bb., b. I), mit
lebhaften Jarben malen (nur meljt jtgürlicb,^ urfpr. n>ol Sßappens
ftbllbe illuminieren, malen.
©cfjmtU«'* 93flt)erifct?f5 «K&rtfriiidj, III. IE^. 3
554 @<f>olb
2) er (mltüüttr «u* bte) <S d>otb er'CScholto', Sehod«>c, ftrar.Fett
@d> oller), 23orrtd?runa. unb 53er«nfcaltung §u ®Iucf^= ober Jpa8arb=
fptelcn ; Ertrag a\x$ bcrfcJben; Oiedtf ju berfelben; ba$ Spielen felbfh
„<?$ fcl( aua) ber -S d> o r t> e t arg mit atrerret) «IDütfffen, in ben
^•renbten unb Xrad)ter, item Trab Ten unb brgr. auf baö Worte
©ft'icf geftetrten ©vif abgefietrt unb »ertöten feion." ,,@reidu'aflö foff auf
ben jtirdjtägen unb Safjrmä'rEten unfern 2(mt>tteuten (@erid>tvtienern) unb
ma'nigrid) , öffne fpra'O jtim ©pir jti Ratten unb barumb ben Stoiber
einjunefjmen unb ju »erraffen, »erboten, boa) fjierunber bie
Äuaerprä(j nidjt gemaint fepn." S.O. ». 1616. fol. 570. 698. S.O.
v. 1555. VI. 95ud) ?trt. 7. <ffieirec (H. dissert. 2) fü&ri ti al» t>a6
5 5^ Sorrectt ber £ofmarft!f)erren auf, einen ©djorber garten unb
iviigerfta tt aufridjren ju raffen. „Tee Embtmann »on 5)?enid)ing Dar,
augerfjarb ber ©timmer £urb , auf atren tfirdjtagen ben ©d)Olber,
unb mag jn »erraffen ars l)od) er Witt." tfBerfd) KeidKrt£f)ofen p. 1 81. 186.
<IBirjt>. SSerorb. ». 1774: wie rang ber ©d>orrer bauern fo(T. ,,Tie
offentridien unb ben © dj 0 r r e r abwerfe nben ©piere fotren nid>t
länger alt vom Sonntag vor bU ju bem nad) ber jvircfnveif) bauern."
,,<F>erd)er prtefrer fid) fceS »ermäfj,
ber ain jar ob bem f d> 0 r r e r fäf». .." Cgm. 7 13. f. 20. 165.
,,©0 wir id) ain fpirplalj fjaben
unb baju eiter willefefnaben,
ben »vif id> regen würffer unb fairen,
unb reblid) auf fcfn fcfyorber warten." Cgm. 714. f. 383.
fdjOlbef tt Cfdjon »om 9?ieberrunber Äirian im Dietionarium teutonico-lat.
». 1588 f rf(ärt) , ludum aleatorium exercere : aleatoribus et lusoribus
ludendi copiam dare instrumentaque suppeditare certa inercedc aut parte
lucri. ©d>orberer, exercitor alearum , suseeptor aleatorum. „^eber
(Spiero Tifd) fratte einen ©diotberer; biefer 2Tmt war, bat? fie JRidjter
fepn unb »uferen foUten, bafj feinem Unrecht gefd)ef>e, unb r»u§ten be$:
wegen if)r@ebüf)r vom(9ewinn einjuneljmen." Simpiicissimus ». 1 669. p. 235.
ijeutjutage wirb fdjotbern aud? »om itegerfpieren , befonberS »om Letten
auf eine 3af)t ju mad)enber Äeger »erftanben. 3n Jranfcn unb ©djwaben
nennt man ©djolberer ben, ber bie i?eger auffegt, in Xiror ben 90?arqueur
t>ep bem fogenannten Jfreinob , einer 2(rt 2Dürferfpier auf ivirdjweiOen unb
SRä'rften. ©djolberer, sortilcgus. Voc. Archon. ,,©d)orber, quadru-
plator, fdjorberer, apparitor ludentium." Voc». 1618. „©djolberer,
quadruplator, j?artljan$, SSerfdjwa'ljer, barmit »nb im ber »ierteit beö »er;
faUnen gutS werbe." Jriftuö p. 506. 921. cf. ©ed)6fd)irri nger unter
@d)trring ©• 3*9- ,,©d?orber, ©djergen, quadruplatores , carnifices,
tortores." «picroriuS. 3m 3- 143 5 erwirfren bi« «Bürger »on 5)?ünd)eu,
bajj ben 4 3vid)teröfnedjten unb bem 3üd)tiger (©djarfridjter) eine beftimmte
•Befolbung gegeben würbe, ftatt be6 biö bafjin affein genoffenen 2Sorred)tö,
in ber ©tabt ©pU; unb ©djorberprafje ju fjarten , nad)bem ben
^er^ogen Cfrnft unb üDir^arm anö |>erj gelegt worben, waö bura) fordje
,,fpi( unb fcfjolberep" unb puberei) bet ,,^annbtrpfr«r , Sdjotberer
unb Sotter" füc geifhid)efi unb leiblidjeö Unljeil ju entfielen pflege. SDftr.
33tr. VI. 178. „(fttlid) Co. 2lbel) »«Mengen aud) eon jeitlidjö nui.s tvegen
mantgerla» übelö in iren tafern, al£ fpitR, tanljen , fa) olbern." Cgm.
514. f. 17. v. 1457. „Wien furfeuffern, allen fpilern, fd) olbrarn."
Cgm. 475. fol. 3i.b „Sd)orbrar, plaqmaifter." Cgm. 77 1. f. 22. cf.I.340.
3n ber 9vecenfton be3 alten smündjner ©tabtbudjeö , in werter bie ver
fdjiebnen 'ävtitel nad) bem 9)hifter be£ £anbred)te6 unter 26 Xitet redigiert
finb, Ijeijjt eö unter bem Titulus ludentium (Cgm. 22. 9trt. 342, Cgm. 290.
2(rt. 341, Cgm. 544. 2(rt. 358, Cgm. 546. Slrt. 559): ,,<2$$er fdjolber
teidjt auf porgen, auf Pfant ober auf pit, ober aelidjen Ijat, ber geit bem
ridjter LX dn. , ber flat ain Ijalb «pfb., afö oft er baj getan Ijat, »nb
wer bariiber fiir ben rat je cbjag djümpt, fo muj ber ©djolbrer t>a's pfant
roibergeben »nb bie puj." Cgm. 546 liest man fd? oller ftatt fdjolber
unb fdjotbrer. 21ud) in anbern jum t&eil altern ungeorbneten Sarai«:
lungen ber 6tabtrea)t:2(rtifer, j. ?8. (nad) ifjrem 2llter ». 1596 biö 1470
fOfgenb) Cgm. 27. Mrt. 545, Cgm. 514. 9(rt. 136, Cgm. 551. 2(rt. 159,
Cgm. 525. 2(rt. 156, Cgm. 550. 2lrt. 156, Cgm. 302. 2«rt. 205, Cgm. 223.
Brt. 206, Cgm. 549. 2lrt. 209, Cgm. 543. flrt. 145, Cgm. 216. ?lrt. 135,
Cgm. 504. 2(rt. 133, Cgm. 50. ?(rt. 13^, fteljt anftatt fdjotber blo£
fdjolier, fd)0lir, fdjoller, unb ftatt fd>oIbrer liest man fdjor
(irä'r, fdjolierer, fdjotirer, fcfyolrär, fdjolrer, fdjolterer -
unb nur Cgm. 550 fdjollber unb frfjollbrär. cfr. <njflr. <8tr. VI. 10«.
£ienaa> fdjeint nidjt Stoiber, fonbern fd)0lier ober fd) Olli er bie
frühere ädjtere , jualeia) aber auf nirfjt beutfdjen Urfprung meifenbe 5cm.
tiefer will fid) inbeffen tveber im pkarbifcfjen cheoller, choller (Me'nag«
dict. etym. , cheollare fcer> Lanabertus Ardensis p. 14 2) 'Ballon fpielen,
nod) im ftanbrifdjen souller, ober jeu de I« solle ou souletie (.ftugel, bie
mit bem 3"P geflogen ivirb), nod) im ital. giullaro (>poiTenreii3er, aua>
lafdjenfpielerart, giulle, 2Crt Äartettfpiel) red?t frnben laffen. £aö poln.
szuler, ber Spieler, Doppler, szulerstwo, «gpielerfjanbiverf wirb (JincS
Urfprungö ferm. 5(m liebten mödjte id), in Crrtvagung be3 Xfyunä unb
XreibenS ber ef)maligen faljrenben <5d)üler, bermt nieberlänbifd)en fdjolier
(scholaris) fte()en bleiben, obgleid) bereit» ivilian fd)Olberen fdjreibt.
(?r Ijat baä 2Cort, tvie er bei; ©djolberer für ©djarfridjter (f. oben)
felbft gefleht, rool erft auö bem Jp)0d)beutfd)en genommen Woentin fagt
einmal (Ctyron. p. isa): ,,%ir fa>ofbern, polbern, fcrucfen, fdjinben
bie Mrmen." I>er ©djolbermagen (fdjma'b.), ber Belagen eineö fa^r
renben «Boten, cfr. ©d) oller ©. 55 1.
©d)ttlb, ikt) fd)olIen.
3)et Schulda1, (3a#n«u) Satfe. cf. ©c^alf @. 357.
£fe @d>clfen (Sch3lf^, Scholfan), bie Nötige «Schale »on ^ülfcns
fruchten, »on OH it., &nä) root bte Dtinte von ^oij. „Sxxt bereite
etngettocfnctf unt> \>on &en @*clfen entbtofte g5rcnnf»oli," Sßtr^
32
356 &d)<xlt) <5d)äit
SSerorb. ». 1740. fce liua, fceluia, siliqua. gl. i. 55. 534.
(VII Com. fcberfa, »rgl. ©dKfen unb @d)ell). ©I* fcbelfen,
ftd) abfallen. ,,«ljj bai? ftd) ble jungen feuchtet unb fd)6lfen n>iü."
Dr. Sföinberer p. 118.
©rtatt;, fcbeltj, f. fd?ald), fc&etd).
l) Der ©cbalf, ©calc, ©cald) (a. @p.), be» 3ftbor, ötfr.,
Statian, "Dtotfer ic. bcm lat. servus entfprecfcenb. ftod) in einem
@ebtd?t be$ I2fc«3a&r&. (Diut. III. 62) bei£t e$ »on 9?oe (Genes.
IX. 25-27): „er f)lej ü fcaldje ftn, Metten finen bruoberen. 9Sone
Q'qamci fculbe würben aller ertft fealdje, e waren ft alle eben tri
mibe ebele." 3a aud) in Denfmdlern beg XIII. 3aört). silt mitunter
nod> btefe SBebeutung beä einfachen 2Öortetf. „2116 ain gekaufter
aigner fdjall arebaiten." Cgm. 578. f. 56. 3m 3talienlfd)en ift
scalco bt$ Ijeute ein Jpau* = ober ©pelfemeffter. Unb in ©djroaben
roirb, fifyt nod) von blefer SBebeutung, ber tyfanncnfnedjt ober ber
fteuerbunb @cr?alf genannt. 3tn cgm- "19. f. 52. 54 iie Jpof-
fdjelf in ©efell'djaft ber qjuoben nnb ©d)tntfeffel. ©djelcbin,
ancilla. SDiut. III. 156. fcalcbf an, maneipare, jum .Snedjt maefcen.
Gl. i. 1215. Die alte gute «öebeutung von ©d)a If nod) in r>er=
febiebnen Gompofittä, tbetltf $erfon* unb Ortsnamen: §. 33. ßritgel-
fdjalf, Sngelftfalftng, ©ottfdjalf, ©unbefdjalf,
Obefdjalf. ©cfcalfborf, @d)alf&am, ©cfealfbofen :e.; tt>citö
in mebr ober minber bunfet geworbenen QlppeUattoen : 93arf<fealf,
f. I. £r>. ©. 184 (orgl. Parservus MB. XXVIII. 1. 246); Jp i 1 1 i=
f calci) , f. H. So. @. 189; «JJUrfd) alf, entfallt 9)?arfd>all,
f. II. £&. ©. 617; tk »ollere gorm nod) im 2.9t. ». 1616. f. 726.
Der J e l b m a r fd) a l f / im Voc. ». 1618 praefectus equitum,
rolrb im fteuerbud) ». 1591 nad) bem Jelb&erm (bem frlegfubren=
ben ©ouoerain) aufgeführt. Der Jpofmarfdjalf, praefectus
aulae. ibid. „Wl at f d) alf ober J?ofrtd)ter." Ar. 2bbl. VII. 433,
XIII. 159. 9J?arfd)alct ber »erfleut/ praefectus fabrorum.
«Begctlu* ». 1529. II. h. @rblid>e 9Karfd)dlt"e („Warfdjelcf")
von 3?ocffperg, Obernborf, ?«ppenb.eim u. 3.«. MB. XXIII. 311-313.
Ar. 2bbl. XII. 470.
2) Der ©*alF, a) roie bdjb.; b) SerfteUung , ©d)eln. „<$tmi
auf ben ©djalef tbun." Enterbe» OTünc&en 1581. fol. 28. fdjalfen,
Ijetmlld), l)interli|lfg Ijanbeln, bfntergeben. ^olifcfeatfitrig, 3oH-
befraubation. 2lnfp. 93erorb. o. 1696. 1759. @rtel Prax. aurea I. 44.
49. 205. befd)alfen. ,,©eft ber efcl ben lernen tvll befdjallen."
«Widj. «ebam. 9>rgl. © d) a 1 1 l). u b e r f d) a l f e n einen. 93r.
»crdjtolb 88 (sec. XIII). »erfcbalft. „@r na&me 95ogen unb
«Pfeil , unb roujjte fette fo »erfdjalft unter bem Älelb ju \>eu
bergen, baji e^ lein 9J?fnfd) fogleid) fonnte toatyrnebmen." £ang unb
Gtydl <&ä)tö ®d)<M <Bä)cim 357
Elonbeau &fff. <tta<pr. 1. 192. 35fe ©cpalfpaft (Schallod), hinter*
tlft; btnterttftfgcr ©trefcp. einem s" Schalkad antbun.
5) 2)er ©Cpalf (Schäik, Schäig), plur. © d) (S l t (Schalk),
2Mtäi. ©djdlf lein (Schäikäl, Schäiggai), furje* Äamffof, ba« von
9)?ann$pcrfonen unter bem Oiocf getragen tvtrb. 2lucp bai mibüdie
©efcpletpt pat feinen ©cpalf ober fein ©cpäl fleht, ©cfcarladj:
rotpe ©cpälfe tragen um £egcrnfec jum ©onntagöftaat bie iBuben,
fetbene ©cpälfe unb Jpalgtucpet um SUcfegbacp bk «ffldbcpcn. J>ajjl
©tatlfh Üb ©cpalf l, 2, 3 urfprünglfcp <£in ®ort unb blog
ftfgurcn von etnanber fcoen ober nicpt, vermag icfc ntcpt 3U le*
fllmmen. ©. a. ©cpdrfl unb vrgl. bep 2) ba* fofgenbe fcbelfet.
©djattjär ftnbet fiep öftere (j. ». Cgm. 517. fol. 93b) gefcprtebett
©cpalfiar, rote benn «pictorfu* fogar fcpclfm für fcpeltcn pat.
©. b. folg.
fcpalfen (JppC), in ©cpalfen (©cpeite) bauen; fiep fcpalfen, in
©cpalfen fpringen, entjtvepgcben. ©. f* alten unb vrgl. ©(per f.
fchelkat OTtürnb.)/ fd?icf, verbogen. «JSrgl. fcpelcp.
fcpalmeuf ein, f. fdjal- ©. 343. gtma fd?etm = äugcieln.
Der ©cpelm, bem, ben ©djelm, 3ujpei(cn aud) noeb betf, bem,
ben ©cpelm en, a) gefallene^ ©tücf 23icp, 2iaä überhaupt —
(vtefleiept mit urfpr. föucffidjt auf bat Qlbjfepen ber Jpaut, eine
S5tlbung von bem Mblautverb, ju ipelcpem auep fcpelten 2), 10. m. f.,
gebort), „©cpelmen autfjlepcn." Dr. (JcF. „55cm 55iecp auf
bem Selbe reiß icp bei» ©cpelm geben," fagt 2>avtb ju ©oliatl) in
ben Oieimen v. 15G2. „SScrpranten bie fcpelmen" (bie in ber
®d)(acpt ©ftobteten). Cgm. 570. f. 138. M.: b. 2B., feprepen
Wie ein 93 lep = © cpelm (wei a" Veifchalm). fcpelmen, fd)tn=
ben, deglubere, figürlicp bep ftrifep. b) 2)lc ©cuepe, $>tepfeud?e
(ä. ©p. fepetme, a. ©p. fcclmo, fealmo, pcstilcntia). J)er
53luet = ©cpclm, 9)? i l d) ; © cp e l m u. „Ogn. Oiieberbuber 2lb*
panblung vom (Selben ©cpelm (sJÄlljbranb)." 9)?ün<fcen 1790.
„©cfclacptete ber ?0?cfjger ben © cp e l m am QSfcf)/ weg, Ijf rfj ti,
auf ben ©d)tnbanger!" «fiageltf »jlbfcpni8eln a. b. 2. c. ©cp. (®ott),
,,bn ba(t ein gemainen fcpelmen lvlbcrrnft." Cgm. 14». f. 98.
„To feplug ber fdielm alrf 0"n vecp." Cgm. 568. f. 24S. ,,3m anbern
3ar fam ber ©d)clm unter buö Cfel), unb fearben IU Äue in aller
2ßelt." Gft^borfcr gpronlf. 6'fele I. 585. „A°. 1576 fam ein grojltt
fd?elm unter bau tvtlb überall in bem lanb . . bat gar vll rollb tob
lag." Öfefc T. 257. „©roalj vt*$ an bem ©ebelm flirbt" 5Bfrr.
©tr. VI. 105. „di ful aud) fpain flelfd)l)afber viep faivffen in fijü-
rem borff, barinn ber ©cpelm i(t." ibid. 1.02. „ff. ^ribriep ein
verteiblicper fcpelm bet? funigrei*^ ©feilie." Cgm. 213. f. 2onJ>
fctelmtg, adj. , pcsrilens, pestiferus. „fcpelmtjjÄ fetäff,
fcpclmig lufft, fdjelmig lere." Voc Meibcr, c) »frtoigfnel
358 <&d)aln ©djatt
forperlldje* ©ebrecben ober Übel, er f)at einen alten ©cfeelm.
$tg. : er f>at einen ©*elm im 2eib, ^elmlicr;e tücflfcbe 2lbftd)t.
d) t»ie bdjb. 9tad) ben alten gtfllitarreglementen, j. SB. für blc
5Äefcfc*t>olfer 1672, bleji: einen jum ©Helmen machen ober
verurt bellen, i&n für unebrllcb unb melft äuglet* au* für
»ogelfre» erflären. e* bebnrfte einer eigenen im SSlrjb. Dlenf>
reglement ». 1772 betriebenen mllltärlf*cn (Zeremonie, namentlich
be* ®*ürfen* mit ber ga&nftange, um f° einen «rrnen ®*elm
wle&er ebrlf* su ma*en. c) (ftürnb., £?.<pf. , b. 2ß.) einem per=
führten gj?äb*en gegenüber, ber QSerfübrer, ©*wa'ngerer. ©fe
fu*t Ibten ®*etm ju fcefommen, ba{j er fie (al* ebmann)
wleber ju ebren bringe. ,,2Blr (früher f*on entjungferte) wollen
ctjwan einen f*elm effen, berfelb mnfj f*anbcnbecfer fein."
Cgm. 713. fol. 245. ®*elmen:2lp, @*elmenlue*,
©djelmenpflfferling (na* <popowltf* um 0*egen*burg), ©l*t=
mor*et, Jplrfd>br«nfc, ein ftlnfenber, na*bem er fi* au* bem ep
erboben, pbaUu*f6rmtger @*wamm. Sflan glaubt, er wa*fe au*
©amen, ber bem £lrf* entfallen, unb gibt ibn ben ^üben ein,
bamit fie brünftig werben. Da* ©*elmentlebleln (f*wäb.),
f. ©*nltterl)üpfleln. f*elmcn (®brg.), bepm Kaufen nn=
erlaubte ^unflgrlffe braueben, al* SBeifien, jSwlcfen, 2lugenfle*en.
glnen f*elmen, ibn jum ©*elm erflären. Du käTt mi' net
fchalma*! Du blft gar ber SUttnn nl*t, ber ml* einen ©*elm
nennen bürfte. @l* f*elmen (2Bürjb.), fi* perf*llmmern.
f* einten, f*lnben (»ieu*el*t ble urfpr. Sebeutung, f. oben a).
f*alnen (J4ger-©p.), von ber Jptrf*fu&: f*rei;en, l^ten jungen
rufen. 9ta* Jjeppe au* f*alten, f*elten.
fdjalten (fchaltn, fchalda~, fchaln , fchalo~j d. ©p. praeterit.
f*lelt, gef* alten), OBerb, belfen urfpr. finnü*e 23ebeutung
nl*t eben iebr fiar ju £agc liegt. $D?ebrere ©«t* fprecfcen für
fpalten, f*etben). Jpolj f* alten, e* fpalten (ble oben angeführte
gorm f cbalfcn ifl rool nur entfleHuna barau*, wie ©*alfjdr
au* ©*altjabr, f (belfen au* f*elten). ©. unten ble
©* alten a), »rgt. ble fcalb = el*e, ilex, gl. o. 356, etwa
reell fie fi* lelcbt ju ffierfbolj fpalten lagt, ©le bel&t gl. i. 276
«uereb^eib,. £>.<pf.: „Der <pflueg mueji ble erben au*=
atnanber f*alten." elnf*alten etroa* In ein Ding, fnbem
biefe* getrennt, bur*f*nltten wirb. Da* ©cbaltjdr. 1)a6 ©cblff
f*altet (fchal't), e* bur*f*nelbet ben ©trom, aufipdrt*, gerabc
imö f*neü. (Untermapn, «Prof. bittet), fcbalten (fchalla*), gegen
ben ©trom fabren. Sranfitl»: (Ein ©*lff f*alten, e* gegen ben
©trom fübren, fortflofen, mittel* be* ©cbaltbaum* (Scharbom),
ber ©cfealtAange ober ber ©djalten, f. unten; ein ©cbljf führen;
bliigieren, blfpcnleren überbauet? f * alten unb walten, „«mit
<Sd)alt 559
einem öfle fd)felt er in über baj breite tvajjer bin." SBlgatpl^ 6531.
„Den gore<« minnc rnober ab bem tobenben feive fcbielt." Jpug. v. ian-
genfeein, Diut. H. 165. „fealt baj ffef in tiuft, duc navem in
altum." £at. 19. 6. apa fd?leltun, detrudunt (navem). gl. i. 751.
Aeneid. I. 149. anafealtan, deducere, solvero (navem), i. 816
(Gcorgic I. 255), i. 1051, bep «ptctotiu^ anfcbalten vom £anb froren.
„©ie fcbieltett ufeit bib, bia leib," declinaverunt in te mala. 9iOtf. 20.
12. „Du fCttlteft fie je Wffe," poncs eos deorsum. Wott. 20. 15.
„Jone got er i ft unferftfaiten," von ©ott nidjt verflogen, "Diotf.56.
35; bep ©eiler v. Äaifertfb., einen von ft'cb, (galten, ibn von fid) ent=
fernen. „*W blberb teut tvenb fi ver Tratten. 5Äan fol gut i)optiut
nit vergalten." 9?elm*ronlf be$2ippenjelTer.S\rieg*5S. 125. „@ot
motte bat uuodjcr (ben Slpfel ber tlnflcrblidjfeit) uffealten, je
bejjereme jite gebalten." Diut. HI. 55.
a) Die ©cfratten, bat ©efeeit, befonber* ein fofdjeev tvelcbe*
bem QJottdjer Ali ©erfbolj bfent, unb flauer, bünner, unb meift
aud? langer ift, alt bat 58rcnnl)oljf*eit. „Jpolj ju ©halten ober
©djeiter aufgehoben ober gcfdmlttene^ 2ßerfl)olj — von jebein ©cfcul)
ber ©d) alten länge." 9)?aut& = £>rb. v. 1765. Die $eiber obne
©pifjen ober ©d? alten ju verjäunen ift erlaubt, mit ©plftea aber
verboten. Oinfp. Sorjr = 2>erorb. v. 1645. ©. ® d> « l f e n. Die
2J am-- ©galten (ßä'nfchärn), bie 2 — 3 ©djut) bobe £olj»vacb,
bie bie Drefdjtenne von bem übrigen Oiaum ber ©treuer trennt,
unb bepm Drefcfcen fein Äorn wegbringen lagt, b) Die ©galten
(Sclial'n), aud) ber ©-t alt bäum (Scharbom), Mc ©öjalt^
(lange, ©tange, mit jveldjer ber ©d)lffer auf ben ©runb greift,
um fein gabrjeug fortjuftofjen, ju lenfen, fcfrjubalten, ober um bie
fciefe bef 2öa(fer$ jit meiTen unb brgl. Die £i?aid?fd>aiten (ober
©tanbfchal'n), ©tange mit barauf verjcicfcnetcn Warben jum
WfiTen betf SalntvajTer*, >veld)e auf ber ©aljadj ber 'Diauferg jnm
2BaiTcrfel)en gebraucht, ober mit ruelcber auf ber Dcr.au ber fo*
genannte Stanglreido' einem ©aljjug vorreitet. © e 0 1 1) a ! e r«
©d? alten i£ /,©ifrlt bo balbe eine fd)a Iten getvan, von ftabe
er fdiiebcn vafle began." SPdbcl. ©tr. 368. „©taeebit unb
@dj alten." MB. XI. 44 ad 1200 circa. „fealta, trudes,
contus." gl. a. 510, i. 772, o. 402. fcelbel, repagulum, o. 132.
fdjelbed), vectis. Jpofm. Junbgr. .'SS. c) Die ©stalten, ba.i
Jabrjcug, ber .fiabn lelb|t — rvenn nemllcb ©cöalle bep .filein unb
©cfcatc in .firdmerä ital. 9<omcnclator v. 1679 Jdl)ic, glätte,
tragheito, altf ,2lutffpra<tc von ©djalte ju nebmen, «vorauf aud)
gl. o. 161 fcaltf$lf, fcelbel, pontonium, navigium fluminale,
bruter. ©. bat folgenbe.
Der unb bcJ ©d>ältfd) (Schcldich, Scherich, ©cbellid),
©d)eld), am 97?apn), ber Äabn, 9?ad;en, ber baxd) ein unbe-
fefilgteö ©teuerruber regiert wirb; glu&fabr^eug »berljaupt. 51 n fers
560 <&d>att (Bd)elt @$ult
f che Ich, J^ümpelfcbel^, 9Ucfctfd)clcb,guebetftfcelcfe,
©trefcbfcbelcb, 2Balbfd}el<b' Gl. o. fcalttcb, dromones.
£er ©tbalter, b&6 ©tbdlterlefn, £hihcben jum SJerfcbllefen
einer Sßanbojfnung, bureb tpelcbe, mit £anb unb 9)?unb »erfe^rt,
gegeben, genommen, gefragt, geantwortet rofrb. ©ehaltet auf
ber tBriefpojt, ©Gatter jroifcben Äucbe unb ©peifejimmer. „3cb
nahm eine ©palte getpabr, bic bat äucbenfcbdltcrleln Gatte."
Simplicis». p. 1669. p. 214. 2>er ©datier (©robian 2i6b, erroa
Sluffpracfce ftatt ©falber, ©cb älter), Dilegel (rool ber urfpr.
SPeprljf). Cfr. oben fcelbel, gl. o. 152, repagulum, fcbelbecb,
vectis.
freiten (leb fcbilt, bu fd»f ttft, er fcbilt, Condit. fcbult unb
fcbeltet, partic. gefcbolten). a) role bebb. (a. @p. fceltan,
ib fetttu, ib fealt, uulr fcultun, gifcoltan). b) nennen,
declarare, ©inen einen Jpcrrn :c. fcbelten, if)m biefeä ober fonfl
ein forcobl ehrenhafte^ altf une&rcnbafteg tyräbicat beilegen. „Sßen
man einen oberlang »nb gro§ roolt freiten, fpracb man: ber
bunbfebueb Sttarimlni." 2lo. £t)r. 218. Daji fcbelten, roenn e$
otjne QSeplegung eines befiimmtcn ^»rdbicatö gebraust rolrb, nur ein
fcblimmeä oorau^feßt, rodre bief; aui ber innern 9?aturgefcblcbte bcö
tD?enfd)en ju erklären, ober feilte ei rolrflicb, wie frepllcb bie alte
©pracbe oermuthen läfit, im 2Bort felbft liegen? (SSrgl. gl. a. 220
„fealbo, fgalto, sacer," feljlerbaft für acer. c) 3n 93apern gilt
febetten (na* einet (SUlpfe ftatt ©ott freiten) »orjugfjroeife
für fluchen. „Blaspbemare, ©ot fdjelten, ei attribucre quod
non est in eo, vel auferre ei quod est in eo." Voc. Mclbcr.
„gtroen nent man bie geltber gotteä barjue, alt poebö leb er,
p 0 d> f ^ grint, ober fein leiben, alä poebtf jamer." Cgm. 652.
f. 14. 55. „©unbfgcn mit ©otfcbelten." ©ünbenreglfter ». 1495.
gOtfcelta, blasphemia, gOtfceltO, blasphemus. 9?otf. X. 6,
XXXIV. 11. 's Scholfn lernt ma"-r-iatz früarar als 's Betfn.
ä" felileehtor Ofliziar, der net fchalfn ka\ Slriottt a\XÖ ber mi(l=
tdr:f*fn «prügeijeit. Daö m&cbt einen .ftapujinct fcbeltenb
machen, ober ba" m&cbt ein -Sapujtner fcbeltenb »»erben,
ba« l|t bed) gar su ärgerlich. „®a möcht ich gleich Jpalbba&en fluchen
unb ©rofd)en fcbelten." 33ucbcra 97?6nctäbrtefe 221. 2lUe Sakra
f dielten. 2>urcbaiitf fcbelten, jum Säkrj auch o&6 ?dcnt n{$t
fe.-lrn l.fien. @. oben ©. 197.
$ie Gehälter ober Schultern (Schuldo', Sehulrlo'n, Schulten),
a) role befcb. u. ©p. fculrirra, fculterra, fcultarra, fcultra,
fculdra). b) (d. @p.) Schulter vom geräucherten ©*roein (polnifcb
S/oldra). „«auch glitet ber hof \'<<t)t fcbultern." MB. VII. 168
»d 1531. „Unfer taferner fol geben oon ainem froeln atn fcbultern,
Me von yain unb flof** gut fei." MB. X. 369. Gl. i. 115 ftebt
..Coptdium, intern« viac.-ra animalium rel fculteffö/'
<5d)\xU <5d)atn 36 1
D«$ ©cbuttetiein. ein Zi)t[{ bet ehmaligen »epanjcrung. *e»
fccr Wnftctung ». 1507 follte iebec junt Äriegäbfenft 2Iuggefd)offene
mit cltiftn Jput unb furjen Oioct In gleicher Jarbe betreibet fe»n,
«ucb einen .Stre'ri, ein ©cbulterl, «Hrmfcbtn, ©oller unb ein gutes
formlicbeg JF>lrnl)dubel haben. Ar. Sfobl. XVIII. 433.
Der ©cbultbefjj, ©cbuta, ftcö ®d>ulblj«l{* unter ftfollen.
Oleifye: @d)am, fd^em, :c.
Die ©djarn (Schamm), rolc &d)b. («. ©p. feama). Die ®4am«
£em, ©cbam:2Bunben, entftellenbe 2dl)mung, 2Bunbe. 93a»>reutlj.
Snjwb. p. 15S6 (cf. fcfeemllcb). ©id) fd)amen unb fd)dmen
(fchamma" unb fchämmaf), wie hefcb. febdmen (a. ©p. ffl) fearnen).
©leb fd>amcn ivie efn 93ettbrunjer; fid> in fein £erj
hinein febamen, ft'cij red)t feftr fdjdmen. ©ich in bie 2lugen
hinein f (harnen, roirb genommen fiir: fieb niebt frhdmen. I fchäm
mi* hält ei" d1 Augng, get fei" net vjl 'nei\ ©id) au£fd)antcu,
aufhören ft* ju febdmen. De hat ß' fehei" ausgfehamt, is an aus-
gfchamte Perfcho\ unverfebamt, imr>erfd?dmf. gefd?dmig
(gl'cbami), roie betb.
„ÜÖann rem bein herj I)at aujfentleunr,
fo fcboltu bl* alntf priefierä vemen,
unb ganj unb gar «er im verfebemen" (bieb nid)t vor
ibm febdmen). Cgm. 714. f. 258. febambar, „fdjamper,"
adj., a) perfdbdmt, febambaft. ,/D«f cer ©ünber in unjücbtiaen
©acben jücbtig unb febambar rebe..'. Dafj bie gebaimen unb
unfebambaren lauter nicht foüen in bie gemotn gebrecht »ven
brn." 3ngotftdbtcr Q?eid)tbucj) v>. 1579. 207. i.2. unfefeampare
Sügen. ülcent. @br. 115. b) ©cbam erroetfenb, unjüdjtU. „T>alü
an ben bo**jeitbaltun*en t>il Unjucbt mit febamparen (Reben,
gefebrao , fingen :c. getriben n<erbe." S.Drb. r>. 1553. f. loo,
1616. f. 566.
„35er in ben ^irdjen tfout twaampper,
Uno vor Oungffrauen rebt gefebaroper" Cgm. 713.
f. 26. 154. «BrgL batf nieberb- fetttnp. ©rimm Oi inn. 275.
//febampperen, exprobrare." Voc. Melber. Die fcfceiuö,
weibliche ©cbam. Cgm. 592. f. 56 et passim.
Der ©cbamelot, ©cbamlot, @amelot. Dag ^!nb 3'fu^ hg
,,bebectit nil)t mit buggeram nvcb mit befetnem f cbam IIa t."
Diur. II. 150.
Der ©cfrflmel, ©cfcdmel (Schammol, Schämmal, Dlmtnuf.
Öcharnir a'l) , nie I)d)b. (a. ©p. fcamcU)- Bettfchämmol , Fuos-
fchammd. £ct D r t = f dj tt m e l , jcber mit brep $ufitrittcn am
2ßetftubie geaurfte p?ug. Der günff tarnet, am SßolieuACag,
362 ©cfyaim ©djaum <Bd)em ©cfyeim
25er 25rlfci)fd>amet, 25rifd>fd>eimel (b. 25.)/ Stbürfdjroeffe,
«ritt am fcifcö ic. 6. L £&. ©. 416.
25er ©djafm, f. ©djaum.
25er ©djaum (Schäm), n>fe J)d)b. (a. ©p. fcüm); bod) f ft $atm
iselt mefer »olftfüblid). 25ie Voc. o. 1419 unb 1429 Ijaben ©dja im
unb f d)«lmcn für fdjaumen. „2>er llnterfod) foll batf $lalf#
»er fd) atmen." ©djetrer 25fenftorb. 0. 1500. f. 11.
25fe ©d)em, ©duma, feema (ä. unb «. @p.), SWadfc, £an>e.
„©djlem ober puß ober ©cfreudje, larva." Voc. u. 1482. Quia
homincs ejus claritatem ferrc non poterant, sub larva (©djaeme
vcl fyagebart) apparuir. gl. Herrad 189. „Mentitumque gravis
personae (feemun) iuducere pondus. gl. i. 570. 1261. Ut tra-
gicus cantor ligno tegit ora cavato" (quod vulgo fcettia, fd)Cttia
dicitur). Prudent. contr. Symmach. II. 645. 646. gl. i. 722. Oraquc
cortieibus sumunt horrenda cavätis (feemun). Gcorgic. II. 387.
Der @ d? e m = b a r t, © d) e m b e r t, (0>ümb.) bie ©f ft'cbtö ■ Xaroe,
Stfadfe. „©djonpart." Voc. o. 1618. Sfcr. ®tr. L 151, V. 164.
„©d)5mpart, un masque, £ar»e »vlber ble ©onne." Menuidicr
nomend. 1667. „©djemper." (©eil)amer). ©cfcembart lauffen
(d. ©».), larvatum incedere, ^apnad)tfpeffcn trelten. cf. ffiagenfell
de Norimb. 162. Gbm. 2062. 2082. 2083. SDai © et) C m = t) vi up t.
„Die alten ffietb ftnb garfen unb fdjcmljanjpt geleid>, ba ftd) ber
terofel onber birgt t." Cgm. 269. f 25. cf. ©äalbart, ©djimmel.
Der ©cfcemen, ©eblem (i. ©p.), eine 2irt tfugenubel. „2Blber
ben fd)cmen ber äugen fot man nemen bai, fajf oon venefcel tmb
rofen alfo oll unb rauien onb ble gallen »on bttn geir." „Sßnb wenn
bu ble froa In allererft gefdubefr, fo feit bu fpredjen: id) pltte bid?
froale, b<xb mir me ne augen npmer tue tun, nod) idjt fdjemen
ober ld)t ftarren." Cgm. 592. f. 9. 10. 12. 34.a „Jür ben fd)lem
»or ben augen. Wm ainer frauen gefpun, unb tf)ue bai? in bp äugen.
25a* nimt b?n fd>iem, unb jertallt ba$ plut oou ben augen. Dem
bp augen fit lern lg fein." C^m. 72o. f. 45. cf. ©cfyeim.
„©cöernmet" OlrafeE p. 4S), Colchicum autumnale, Jperbftjeitlofe,
au* nnckote Huer genannt. @tioa ju fd)ämen?
„fcbenUid>." eine „fcbcmlidje Äuö" gefauft au l)aben, fam ein
Weßgrr In ble ©träfe." ©emeiner Olegenfb. @or. II. 235 ad 1387.
3m Cgm. 210. f. 96 ftel)t unter Wlrafeln: „ein fcfcdmler roart
g:futih." ?8en Eccard. script. in. ae. II. col. 1471 fommt vor: „ein
fc1, emier ber lam ifc vnb crump." cf. otfam-lem unb ©cbelm.
Der ©«beim. Dlefe gorm würbe bem fd)im betf 2£inbb. <pfalter<S
(beg manen fd>im, 5f/«onbfchcitt, fo!. 3), funr.cfcfoim, ©onnen=
fd)ein, gl. i. 249, fo »uic bem fetmo ber a. ©p. (baö juroellen
audb für ©cfcatten ftebt, j. i». gl. <>. 4 25) gemdy ff»n. ©ie ift mir
aber nod) nixi oorgefommcn, unb mag fict> nad) @rr,mm. 556 — 558
in ble ftorm ©d^etn mit pe«loven Ijaben. cf. ©djem.
©d)tm ©cfyum ©cfyamp <&d)invp ©djump 365
Der ©Fimmel (rseiM <pferb) r role l)4b. 01.21.: 2Ber roal{j, roem
ber 23ater fccti Stimmet fd>enft, man Fann uicfet ro!|Ten, roer'ö
©lüce baben roerbe. 2ln ben ^a^nad?ttageu reitet ein SBurfcpe auf
einet audgeftopften Jfgur, bfe einen @d)lmmel vorftellt, ober einem
blofien ©teefenpferb mit mel)rem Aameraben vermummt vor ble
länblfdjen 2Bobnbdufcr, roo ft'c bann In furjetx ©cenen allerlei) lacfcer;
liebe 93egebenbetten, ble f?'cr> b<x$ 3<*ör bfnburefo. an bem Orte juge;
tragen Gaben, vorjuftellcn fncf)en. Den Jpauptacteut blefer (Üomoble
(ble ein roaljreS xa/idfri? ift) nennen fie ben gajinad>tfd)immel.
„Der $apnad)tfd>lmmel ift eud) ja aueb befannt. 2llle roijst ibr,
ba^ er roobl ein 9J«rt, aber Fein ©djlmmel, ja nld)t einmal ein
€fel fet>." 21. v. 23ud>cr* f. 2B. IV. 100. ?tf?cgllcb, bau ©ebem^bart
(f. oben) In 2Bott unb 23orflelIung nad) unb nad? ja ©cblmmel ge=
roorben roäre. @d?immel, mueor, f. ©djlmpel.
Daö Schimolo (58aj?reutb) / 9)?a& für glüffigfciten, VI-, ©cibcl.
befdjimeren. „. . QSermainet jr fdjöne 23rentfgam ber fird>en, jr
feit barumben 5u ben blftumben berueffr, bajj jur einer ^raut be=
fcbjmeret unb runjcllcbt macbet." «puterbcv Wüncben 1581. f. 62.
Die ©cbummel (verddjtllcb), 2Belb<*perfon. (>Brg(. ©d)umpel).
Daä Schumo1!, pl. ble Sclmmo'ln, ble ivelMl*en Prüfte. (?pf.
Ms. um <pajTau). fd) ummein, neutr. (verdcbtlid)), bin unb i?er
laufen.
,,D# Senrlinna' fan' lauta' Trümma',
Wers net gfcgng liarl , der glabts nimma\
V 'n Schattn fitz'n und maullrummeln,
Aft bey'n Buabman umm.i' fchumnieln.."
febummeln einen, il)n antreiben, ja^cn, plagen; (Einen fort;,
weg:, l)lnau£fd)ummeln. befcbummeln, betrügen, »erfinden.
SSJenn in ber ö.tyf. ein vermogtiebea «paar £o<bjeit l)ält, fo pfl-at
ei in einem benachbarten Jpaufc bei) frewem XrunE unb £anj aud)
ben nid)t jur eiaentlicben ^otfjelt gelabencn £bell ber Ubentflufttucn
©emelnbeglleber am Jefie £bell nebmen ju (äffen. Dicfetf «ftrbenfejt,
fo tvle ble @tu*e, rootinn e$ flatt bat, f»l>rc ben tarnen ©djunu
mclftuben.
fdjamper, f. fdjam^bar unb fdsanbbar.
Der ©Almpel, ©cblmmel, role befcb. ©cblmmct, mueor (a. ©p.
fcimbal). fd) Impeln, fcblmmeln (a. ©p. feim palon), 9 c-
fd)lmpelt. „Dort fcbjmpelt ble üieblldjfeit. (&> afcfilmpelte,
tt betagte ©djetmen. 2Ute£ 0).Jtetted mit ge|d)lmpelter SSarocfa."
<p. 2lbral).
Die ©diumpel, a) feminal, b) (verddjtlfd)) 2Belb^perfon. 55rjj(.
oben ©Rummel.
364 ©cfytmpf
£er ©cbimpf, a) ipte &cfcb., b) (d. ©p.) «Scberj, <£pag. Scbimpf
unb ernft, <?rnft «nb <£cberj. ,,3« Crnft aufnemmeu, ba^ in
©djlmpf gcrebt. Siujjrn cmft einn fdjimpff matten. 3n
©cbirnpf, joco. £>r)n allen fcblmpf, abjectis nugis." Voc.
p. 1618. „Senn bcr ©djimpf am beften ift, fo foll man auf=
&6ren." @. Jranf. „So war eö gar au^ bcm ©cbimpf" (ba
roar$ fein ©cfcerj). J^ornetf c. 532. ,,T>ai Ebnoüen tyutfer ift, ipo
man efroaä aufrichten foll, am nußlfcfcften, aber aucm ©djfmpf
nnnb $enuerroctfl)enn ift ba$ gefdebe tyulfer guett genueg." 2lrttU
leriebud) Ms. b. 1591. „gelcfctfertige feßerlfclje Dieben, n>eld)e mefyr
an* ©cbimpf alä grnft audgcftojjcn werben, ft'nb mit roÜIfürlfcber
©traf? aniufebn." <2rtm. = @ober ». 1751 I. 21). 7. cap. §. 5. 2e6
ateno. <parig tnb r>ector in einen frapjj, r>nb fcbirmten mit einanber
in fcr)impfn>elfj, bo trtben fp ei lang, p!6 ain ernfl baraufi roart."
Cgm. 570. f. 99:* j3u einem Sburnfer unb ritterlichem @d)impff
Ifot ber bapr. Slbel nad) 3ngolftabt ein a°. 14S3. Jpunb ©tammtud).
5tornapfcbimpf, tomeamentum. Voc. p. 1428. „<Bo bin ii)
«in jung 2)iern, »nb t)«b nicfct (gefallen in ber 2llten Scbfmpff."
Cgm. 241. f. 8. „© a f c nn a d) t = f d) i m p p." $?ünd) p. ©aljb.
Cgm. 62S. f. 252. » <B d) i m p f f ir. a d) C r, histrio. Voc. p. 1618.
gl. o. 59 ffimpbare, histrio. fcbimpffig, jocosus, facetus.
©ar Ober faft fcbimpffig, ludicrus, salsus. Voc. p. 1618.
fd) impf lieb (d. @p.), fchcrj&aft , fpafj&aft. „3tcm Jperjog
2l.brecbt (TU.) tft gcwefen gar ein fcbtmp f lid) er furjiveiltger
Jperr. 3tem er roaä aud) gar ein emftl!d>er betr" (alfo roie Gato 97N
b?P <plutard) ifi/.oG/.couucov xai rcvcr^oog, «noq&ey uttr i/.og y.cd ctyio-
vigii/.6<;\ 2ß|1r. 95tr. IV. 208. Facetus, fefeimpf f lld), facetiae,
f d) t in p f r e b. Voc. Arch. n n f d) i m p f f l i d), infacetus. Voc.
p. 161J. febimpffen, a) roie bebb-, b) (d. 6p.) fpielen,
feberjen, ,,focari, ludere, alludere cui." Voc. p. 1618. ,,£anjen,
t'i?n, frringen, fcbinpbeu mit bem balle." Doc. Mise, ad 1250.
MB. III. 360 ad 1296 Idfjt ber «prxbft v>on Dian?bofen ein ©cbimpfbu*
bauen. fd)impfeln roitb in Cb.@d>roaben nodj jeßt »om ©pfelen
fcer Äin er gebr^dt. „3m 2Dibrr ift gut rr ir jSraraen feb impfen
tmb baben." Gaienbero. 1483. Cgm. 120. f. 16. 17. 18. (ftoeb gilt
im nhbl. ftranfen fd) impfen für galant tbun mit 9J?d*d>en unb
2Beibern — Schimpfer für ©alau, ©cb impf er in für fflplhltr).
e.nen febimpfen mit (Jt;ua^, ihn bamit jum leiten baben, auf=
Rieben. <p. 2lbrab- ,,©rob mi; eim febimpffen, asperis facetus
illudere cui." Voc. 0. 1618. i£d:on bep I^rtan b*"'^ cö in eluec
bfr beurigen ndcrftfonimenben ülnroenbunq fflmpbitun tnan,
deridebant exim, in ift glfcinfit. iliudelnr. £uC. VIII. 53,
XU. 14, XVIII. 32. feto t mpfcnbe, illudentes. gl. o. 250.
fcbtmpflcren, noeb et>pa^ mllfccr at.« (ba? jeßige) febimpfen.
Pfrfdj(mpfew. „Qrlm'cbe ?ewt perfebimpfen «nb petfleinem."
(Bd)impf ©d)umpf ©d&amf ©c^ain @d)em 365
^uterbcp p. 1581. „Jpat bet Äönfg einem iefcen ben 95art balbens
tl>att laffen abfefceten, unb alfo » e r fd> tmp ftcr tolber 3urucf=
gefebkeet." ^. Qlbraö.
Die ©cbfmpfcntur. „SRitiPatf falf* unb lug unb f dampfen tut
ber £öri|tenl)ait et ba$ tbue." Dr. @c£. ©dfimpfenteur (bep
Jporned), Unfall, scornfuura.
fdjum pf ter en, jurcellen ftatt fd)tm pf i eren. (cf. jtums
pf leten unb (l Immen).
®at> Schämfo-l (b. 23.), 3unge, ber müßig herumlauft, ummc.*-
fchämfa-lt.
Sfteifye: ©c^an, ftfjen, :<:♦
erfd>ainen (d. 6p.), (^actitio von feb einen) geigen, bartbun,
erflären, auflegen, „einem «Inen Sraum erfdjatnen. €t?
febainer ber Sreum," Sraumbeuter. Such ber SBeiöbcit p. 1485.
31. ®p. feetnan, btfeeinan, itfeetnan, fcelnba, gifeeinit.
9c0cp beißt in ben VII Qommuni fdjainen (fchaonen, fchönan)
In ber .filelbutig ble Trauer um einen 3>erjtorbenen geigen,
fd) einen (ichei'n unb i'cheina'), Praet. cond. fefein UH&
fdjeinet» Partie. gcfd)inen unb gefebetnt, n>le bd)b. (d. €p.
fdnnen, cj fd?ein, fd?aln, fl fdjinen, gefcbjnen, a. @p.
fcinan, Ij feefn, fi fclnun, gifclnan; gl. i. 560 fcfnta,
refulserat). D* Sunns" häd glchina" ober gfchePt. Sßon einem
blajjgelben ©cficfct fagt man: ei fd>eint; f. unten fd)in=gelb.
abfcbelnen (von ber %e\t), »ergeben. „3m erft abgefdjelnten
Jpornnngämonat." Sfargefellfcbaft p. 1704. befd)tlnen, a) rofe
l)<t)b., b) bartbun, ettvetfen. „@o ber 23egüd)tlate feine Unfdwlb
nlcbt befdjtnen pdtte." SBlrjb. £b*gerld;t*=D.b. ». 1618. per=
fd) einen (»on ber -3elt), »ergeben. „9Ser fd>ln enet Sagen,
»erf#lnet Sag, petfdjlnet 3a r, perfdjlner ;}elt."
MB. IX. 324. SKflr. *rr. VII. 258. febeln, adj., offenbar,
fiefetbar, Kar. „dt ift »Pol fdjeln, b<x$..." <p. Slbrab. & @p.
fd)in ftn, fd?tn »Perben, fdjin tuen, offenbar fepn, werben,
m«d)en.
„9J?enfd> rollbu gaifcllcb fein,
(So tue ei mit ben n»erd?en fcfcein." Cgm. 63S. f. 119.
„38a eilen unt abel entfament ftn, ba tut baj abel felben febin
mit rumtporten ftne tat." J?cinrtd)g fctlftan 2158. fein, mani-
festus. Stfr. I. 17. 36, III. 20. 24 , IV. 2. 16, V. 15. 71. —
cf. baä folg.
2)er ©djeln (Seher), wie jj^t». (d. @p. fd)ut; -- ob fein bep
Ötfr. I. 18. 54, II. 6. 65, IV. 1. 92, IV. 3i. 66 ein ©ubft. ?)
Es häd o~n Schei", et tjat ben Slnfdjefn, e$ fdjclnt. $ut Sttonb
566 <Bty'm
wirb gerne gefagt: fcer MaTfcheP, ManadfcheP, obet blotf bet
®<bein (orgt. ro (fsyyägt ber 9Zeugrfed)en. ©rtmm III: 39i).
„9J?er ain blljen »erftlberten f0?onnfd)ein an ainer Stangen."
SBftr. ®tr. V. 185 ad 15S0. 2>er neue, alte, »olle ©djeln,
ber jne= obet abnemenbe ©djein; befonber$ b&$ Novilunium
jebetf 9)?onatg.
Bey'n LalPn giang fünft 's Raafn ä\
Mav fchauat auf 'n Seh ei".
35a$ MiffchePgücht (im ©d>erj), runbe$, oolletf ©effebt. £>er
©cbeln um einen abgebflbeten Jpeilfgenfopf. „Jtem ben ©cbeiu
»on ber beillgen Barbara ju »ergolbeit." ©pottfprüdjlein : Der, de
is fchd" hali', get eam, iar nicl;s ä', als da' ScheP. 25et @<beln,
batf Mugenltcfet, bte ©eljefrafr. Set ©cbein (d. @p.), 2lugenfd>ein,
95eft'd?ttgung. @tn»a$ bezeugen „mit plicfenbem ©cbein." Cgm.
475. f. 4. ($&i ttt:g er idjt). Cgm. 713. f. 59. 167 ifl Die (Hebe
t>on einem ©egen „für ben ^ulfcen unb bat J? au btgef cbein."
f* ein bar, in bie Siugen fallenb, offenbar. „Scheinbare
2ßunberjeid)en." @em. (Heg. <5&r. IV. 383. 25er ©d> einbor,
beooUmdcbtfgter ©telloertreter, «D?«?nbatar (jefeige unb ältere Otecbtä:
fpradje, roo man a«6 faate: gerotffer bot). „3ft Crlnem ein
Sag angefefct, I)inbert ibn aber, folgern nacbjufommen, ebebafte
STioti), fo foll er einen ©djeinboten febiefen." ©eridjtfcDrb.
Sit. III. 2ttt. 17. „Sine e&afte 9iot »etfd> einboten." MB.
XXV. 566. „3(1 mit btfe ©*rift burd> <2n>. ©ebeinbotfebaft
alber gen Oiunting jugefommen . . . 9?ep eigener unb © e t b jt b o t;
febaft Slntroort rciffen laffen . . ." Ar. 2bbl. XI. 427. 477. Sie
© cb e i n jt a 1 1, Ort unb ©teile, auf beren 25eaugenfd?e(nfgung t$
anfommt. MB. XXV. 443. 5. 6. 2luf ber fdjeinjtatt, in loco
controverso. SBagenfeil de Norimb. 379. feb einig, int ©e^
fiefct fallenb, anfebnlfd). „QBaffer sum QBalfen mufj etwag faul unb
matt feim, reo bann ble £üd)er »lel bicrer, greifüger unb febeiniger
roerben." fabenfebeinig (von Südjern), abgerieben, fo bap ber
blofje $aben jum ^orfebein fommt. offenfdjeinig, öffentlich
Dffenfcb einige SSuefc. MB. vii. 238. ü ber f* ein ig,
nur mit aufwärts gerichteten Slugen gut fefyenb. Kindan muas
ma"-r-obacs Kopfs niclis auffitaa% was f' gern ä~fchaugng, das f*
net üba'fcheini' wer'n. fdjeinlid) (d. @p.) , a) fld)tbar,
augenfdjeinlid). „2lHe* ©eborte gieng ibm jefto oiel fd) ein liebet
ju Jperjen." £>rud ». 1697. b) fdjeinbar, mebr febon ali gut.
„ffier fid) auff* 5D?eer begibt, foll fld) gute ftarefe roebrbajftige unb
niebt f cbein liebe Äleiber macben lajfen." 21lbertlnö ©ueoara.
„Sine lange Tfiebe mit fd) ein lieben unb gejierten 2ßorten."
Ar. £bM. XIV. 262. oerfd>etnlid>, »abrfdjelnlicb. „...Unb
\\T ver febeinlid), fobalb fein ©nab fomme, ba§ bann viele
Surften unb Jperren aureiten werben." är. StbbU I. 80.
©cfyeim ©<f)m 367
2)fe ©dieuttC/ in Qnt=5*. untJolfSüblid) — gTi o. 57ö fcuginna,
436fcugln, scuria, <J. @p. fd)i une, ©rlmm &'einl). 296 fdjuben.
f ttj i n = g e tb (fclii'gal') , adj., von ©cftcijt^fatbe atfs anbetn £>inaea,
'Oic nldtfi? ©elbetf fcabeu fönten. 9Srgl. f feinen nacö ©ramm.
§. 244. fd)ln = &arfg (fchi'häri'), adj. (r>on «pferben :c), bünn-
tcljuatt, fo brtp ble Jpaat burd)fd?elnt. a~ fchrhäri's Luoda'!
„2öle ift bellt fcfcwanfc fo mager,
bürr, fcbjnberig, fdjcnjfg unb f)ager./' Sp. ©ach*.
93rgl. fd)efneu unb aud) fcftlnb Mtig- Der (Sc^fKfjuet
(SchPhuad) , ©troljfyut — gc^en ben ©onnenfdjeln.
Sie ©d)ln (SchP, plur. Schi", Schina\ Schien), ble ©d)iene,
bünne unb fcbmale ganulfe, wie fie ber Äorbmacfrer, ©lebmadjrr ic.
burd) ©palten feineä SBerfboljeg sunt §ledit:n ber .Sorbe, ©lebe jc.
bereitet; @lfenrfd?ln, Ü?abfd>in; ©cfclnnagel. tf. gjagel.
Sie ©djfn (9I»ent. ©ramm.), cortex. (cf. @d)lnben).
©d)tn (2ori 95ergred?t), «BetmeiTung ber SJergwerftfgruben —
etwa »on einem babe» gebrauchten 2Betfjeug — ©dtfene? 3roifd?en
jwepen, ble um ble ©ranje ftreiten, „mit 9)?ina unb ©ebtn
hanbeln — OTlnn unb «5#in tfyan." p- 202. 210. 256. fcfctnen
(gort «Bergrecht), marffebeiben. p. 13. 61. 202. 212. gfttt einem
fd)tnen, ble 3$erggranjcn mit ibm berichtigen, ©deiner ober
©cbjnm elfter, 58ergfd)iner, Warf febeiber , @d)in = 3ünger,
geforllng ber SWarffcbelbefunft, ©cbfn^ug, ©rufcen^Qlbrlf*. p. 464.
3« einer Jpofredmung t>. 1581 (2Bflr. «tr. ÖL 89) befjjt e«*: „©örgen
eftert maier von Oiofenfyaimb »on wegen, bafi er in ber böbmlfdien
©renljbefd?au aU ©cbjn^r gebraust werben, an bie 260 fl. , <peter
Butten »on ©aljburg beögleldjen ali © d) l n c r ju blefen ©rdnjen
gebraust." 3n 58erd?tei?gaben nennt man jebetf geomctrlfdje 4Jßer=
mefien febinieren, abfdjinferen, woju wol baä frembe
Infchiniara' (Ingenieur, Genie) mit 2ln(ajj fyätte geben fönnen.
Sine ju fd) einen, ©djeln (inspertio ocularis) gehörige 2lb-
leltang Ift faum annehmbar.
Satf @cbin = bain (Schrbaa"), ©ebienbefn, gl. o. 392 fclena,
tibia, 203 feena, crus. Cgm. 720. f. 66 fcbinfbaln. T>ai
Schi'baa'l (grbing), ©emmelbrobdjen twn ldnglld>t gekrümmter
§orm.
2)er ©d?inbed)er. „9tenn filberne gtofe ©djinbedjer oben
3ul)6d)ft reifweife sergolbet, beren einer eine 9}?a(i ungefariid) bält."
Ar. 2t)bl. XV. 372. Qiud) unter Renting 9<ad?la^ ftnbct fiefo (doi
v. 1819 23e»lagc N°. 26) ein ©d>tnped>cr »erjeidmet. ütu^fteuer
v. 1490: „aln ftlbemer Äopf, ain fd}inped)er unb Ijalber bautfrat."
Cbm. Hl. 1.
2)er ©d)tn&ammer (jum einfd}lagen „ber ©cfcin^ndgel in bie
«Habf*tnen?)" . . . „2Öatfmaf?en ble ?8au«leutl), wan fie über
2ßnb gel)en, gemeiniglid? gar gro^e ©tecten, lange Keffer unb
368 <5d)in <&ä)6n
©dplnubamber bc» ftd) tragen/ fo feyttb fctbe abgefcbafft."
Wanbate r>. 1655 biä 1668. 2)er ©d)lnnagel, im tylnjgau einer
ber geringem Änecbte in einer SBauernwlrtbfcfcaft. Jöbn. 670.
3)er @d)lnatfel, 9?ad>in, fdjlecbter Äßljn; 21 In bäum.
fd?utt (fchö"; 3nn = @aljad?, fcbroä&.r O.pf. fchäu), a) adv., belle,
rite, pure, bene, WOl (d. ©p. fd)one, «. ©p. fcono). @$ Per»
bdlt ftd) fcbon, fcono adv. jn fdjon, a. ©p. fcOnl adj. role fafc
a. ©p. faftc adv. ju fe^, a. ©p. feftt adj., role barto adv. ja
bertl adj., fpato adv. ju fpatl adj. ic.). fdjon tuen (fchö'
tao'), b. 2B., fcbon tbun, jdjonenb »erfahren, „fcbon galten, libe-
ralster , amanter tractare." Voc. ». 1618. ©. unten fd)ontn.
Grüafs di', dank da' gäc fei"la fchaiT (3mt = ©aljad)) , id) grüjie
bld?, banfe blr gar febr fd)6n. Vilbel. 452 fo rebte fcone. Dtfr.
I. ll. 85 „fcono nan infucblta." 21m übllcbflen Ijt fd)un al$
2>erft'd)erung$: ober @oncef|tontfpartlfel. Sind) fdjön (ä' fchö", -u),
Goncefftonäformel Im ®efprdd), mclfr etwas furj angebnnben. ncf
fchoT (-u), fd)on nod?/ nod) wol)l. 2Iud) alä «Berft'djerungäpartlfel ber»
gew&bnlld) vorauägefefeter SSernelnung ober SBejwelfelang Ift fd)Dn
metft etwaä fräftlger alt wol. 2)a* ift fcr?Dn roar. ®aö Ift fcbon
ein red?ter ©pi^bueb. @S wirb fd)Dn werben. 2Blr wollen
fcbon fel)en. (C'est bien vrai, cela se fera bien, nous ver
rons bien). — )cf. £>tfr. V. 6. 60 tljaj berja lubeono gUoubtt frtfte
fcono). Ob fcfyon, wenn fd>on... VII Comm. blo$ fcbon,
scbbenc. 2116 9Serjtd)erung von ©efcbebenem bat fd)on ble 93er
beutung bet Iu, glu ber alten ©pradje, lat. jam, franj. dejä er=
galten. 33e» ©eller ». Äatfer^b. fd)On uub gar, ganj utib gar,
womit In ber %bee bat nteberf. al, engl, alreabp, unfer a IIb e=
reit*, bereite jufammenitlmmt. 2lugöb. ©tabtb. o. 1276 (5re»b.
p. los). „Jjcb enlaugen bet nll)t, er enpbulbe mir baj gut, baj
ban td) im fdjone wlber geben" b) alt Adj. fommt fdjön nod)
bit Ina ftebjeftnte 3abrb., aber wol Immer nur aujjer «Berblnbung
mit bem ©ubftant., ober, bet üieimt wegen, bemfelben gar nad?ge
fe§t vor, oermutbltd) eine ard)alfd?e (Erinnerung an bat alte ab=
bdnglg ober febwad) becllnlerte fcono, masc, feena, fem. neutr.
„5)?arla fcbon, bu &aft ble Gron
3n Qmiateit empfangen."
„gjfarla bu eble jungffraw fdjon,
SSltt bld), bu woilefl nlt »erlo«
Unt funber vnb fnnberln."
„2>atf Ocbeleln Itep fein 2ltbem gon
2Öol auf bat eble Älnbleln febon." 9)?und)ner ®efangb.
o. 1660. 1685. jjivelfelbaft f ft , ob l?iel)er gebore: ©0on-rlpp,
roelcbeö man welter unten febe.
febonen, a) (©cbwelj: fdjon, b. ß. bell, fd>6n werben, oom
2Better; a. ©p. fd>6n macben, jteren?. b) nat fefcon b«nbeln:
faubet
6$0rt 369
faubet balten, forgfam beljanbeln. OK3far: s Gwand l'ehaun ober
fchauna~, fchaana". c) fd)onen (@lnc$), percere ignoscere (illi).
„Jperre febön mein." «reolcr ». 1498. „Der tob ntemant$
febont." „3* will ber frawen nlmet gefebonen, ba$ fi ml*
ttlfo betrogen bat." Gbton. bep grepb. I. 34. d) (d. @p.) waä fefcon
tuen einem / Ibm fcfemelcbetn, nachgeben, folgen. „2ewe no«b cin=
burne fcone finemo jorne" (weber £owe noeb (Sfnborn ta(fc feinem
3orne frepen gauf). 2>lut. Hl. 47. @o 1(1 wol au* jn nebmen bie
Setfart Wbetung. 2000 „er fd>6ntc ffner jubte" (tfjat m$ ibm fein
(gbelftnn gebot), wo eine anbre na* 2acbmann: ftner Hute, be=
fdjonen, delinire, excusarc, fucare. Yoc. Melber. »erf<b6nen
(voTchau'n, 06.3f«t), a) TOfc ^d>b. fronen. Du tuaft deine Hendt
ganz fei~za vo'fchaun, bu greift itld)t febr ju bc»m zirkelten.
b) revereri, freuen. D* Jugod vo'fcliaun, in ©egenroart junger
qjerfonen ntcfct unjüd)tfge Dieben fübren. ,,©0 b«bt Ibr etllcbe Änecfete
ber $rau ». ftreoberg am 5ronleid?n«m£tag »on bem boebw. ©acra=
ment au$ ber «pfarrflrdjen obne alle$ SSerfcbonen beffelbfgen
boebw. ©acramentä gewattlld) nebmen laftcn." Ar. £bbl. IX. 36.
»erfebonen <2lne$, Ibn fronen. „55er Äalfer war noeb jung,
man müjjt fein v er fdj onen." ülocnt. @br. 408. 417. \>ex-
fronen einem. „Sserfcbon ibm." ©elbamer. „gr wolle
in Allegationibus blfem meinem Compendio » e r f d? 0 n e n."
Äbrafffer SSorrebe.
Sie ©cfcon, a) (00m 9Sleb) bie 9?acbgeburt uSdubern). b) ble
©cbonbelt (a. ©p. ©eboene, &.<Sv- feunt), au<b bep neuern Siebtem
wieber: bie ©ebone.
„O Deonal, deP Sehe*
De werd ;i' bäl' va'geV
51m welken ©onntag (bem er(ten nacb Oflern) pflegen ble SVarfcbe
ibre 9)?dbcben jum SWetb ju fübren, bamlt fte ba$ 3abr über fdjön
unb (larf bleiben, ©le nennen biefe ©alanterfe: D- Sehe" und d-
Sterk zäln. sie ©<bon unb b- ©tärl 1(1 aueb ein gewlifer Stbcll
ber eingewelbe einer ®an$. (©0 wie species, speciosus mit spiecre,
fo mag fcönl mit fcouuon, febauen, jufammenbangen).
febon (fchea% 3nn«@«lj. fcharf", Db.3far fchoi\ £>.$f. fcheT),
adj. nnb adv., wie bebb. (ä. ®p. febon e, a. ©p. fcönl, gl. a. 391.
440 fcaonl, 3fib. feuont, f. oben fcfeön). Oft jundeblt rein,
fauber. „£l)u fronen lauttern Sffig In einen febonen Äeffel.
9Mmm ein febonetf ©cbaff." 93egetluäv. 1529. @ld) febon macben,
jücb entfcbulblgen, ©icb febon flauen, ben 2Boblbiener, ben ©ebehu
belllgen fplelen. Der ©ebönbart, fiel) ©ebem^batt.. „©ebone
£eut, woblgeflelbete, Honoratioren. ©d>on mel, amolum, farina
subtilissiina. © (b 6 n Ö leb C t, Sorbuan, „aluta." Cgm. 649.
fol. 567. 569. 25aö ©d) 6 n = tblerlcin (SchoiYia'l), (9?ürnb.) 's
Schei' Dingla, ia$ SBiefel. (Sic feltfame Benennung fchclnt irgenö
<Bd)mtütx^ %aw\Wti «übxtfxbv.d). III. %f>. 51 <X
370 (Bd)on ©cfymb
einen aberglaublfd)en @runb 31» fyaben); f. ffilfcl. unfd)6n, un=
geiicilienb. Kaa" ufchea~s W.irtl häb I iar 'gebin.
SMe Scho"ripp (@d)0U:tipp ober ®d)ot = rtpp :c.?), jener
£hell ber Ocippen fammt bem baran befünbllchett Steift/ meiner »on
jeber Jpätftc eines am öiütfgrat autfelnanber gefyacften (Xlnbeg übrig
bleibt, naefcbem ber porbere aufei SBruftbcln julaufenbe Stielt ber?
felben (ble 3roerd)rlppen) tPeggebauen werben, cfr. 3?lcb = ftwcf
©. 8. Qtwat anber* tft n>ot, n>ad bei) Jpofer ©cbjemrtppe, Im
bremisch = nbrf. 2Borterbud) ©djamrlbbe bclüt.
®le ©cfoanb (Scham), n>le &$b. («. ©p. f ca ti ba, fc an ta). 3ti
ben Oietmen p. 1502 iflj @d>anb fo plel altf ©djam.
„gr llcjj jn aud) abfdjnelben jr langet f*6n geipanbt,
5Bol hinten über aU, unb fornen pber b fdjanbt."
@o 2)tut. III. 65:
„Stbram lerte In ilc ftte,
bat er ftlj an finer feante befnlte."
3m Cgm. 619. f. 557; 655. f. 556; 655. f. 547 {ft meretrix, scortum
bur vel fdjant. ©djanb falben, ober ©cfcanben I) alber et=
mi tbun ober faifen, b. ft. blog well man fleh foufc gar ju fel>t
fdjdmen müßte, nldjt ani innerm antrieb. 2luf äf>nltc^e ®elfe fagt
man: Wllt bunbsfdjanben, bafi er mid) gegrüefit fc. 9ttlt
©djanben, je ©djanben (zfchantn), tple l)d)b., fefcott bei) 9Jotf.
VIII. 3, XXI. 6 je feanton, alfo rcol Dat. plur. , nldjt sing.,
ObfcfcOlt ibid. IV. 10 üüt fcäntUtt popnlus Babyloniae , i. e.
confusionis. „(?g t ft Ctn ©djanb JU reben, dictu pudenda."
„din ©d>aub haben, turbare. 2Bag t)<xH$ für et» ©<fcanb?,
quae illicturba est." Voc. p. 1618. fobanbbar, fcfyampar,
adj., fdjdnbllch. cf. fdjambar.
fdjdnben, febenben (fchentn), wie l)d)b. (a. ©p. feenban,
feanta, gifeant ober feant, confundere). oft Im mübem
©inne blO$ fO Plel dtt fdjelten. Da' Vada' hat gfehendt, hat mi'
gfchendt, ausgfehendt (aud) IPOl nod) gefebant). an Ausfchendats,
ein SBerroetö. "ftürnb. 5a fogar fratt nennen, betiteln. Da' Herr
Landrichta' la/Tt fr* Iar Gnaden fchent'n. D' Solda'n muas ma~
Herrn fchenfn. 23rgb fdjelten. fcbanbtleten, fdjentteren,
fcblmpfen, fdjelten. „fefeanttieten unb lfebertld?e <j)ofien treiben."
SBawreutlj. Jpof=Örb. w. 1693. befcbdnbcln, perfcbdnbeln
(bfchäntln, vö'fchäntln), befd)dmen ; »ernntlalten. Si bfchänfln
mi', @le befd)dmen ml*. War o" fche"8 Deanl, äba' Suma'mio'ln
bfchant-lns. gefdjdnblg (gfchanti1), tpd&lerlfd), unperfdjdmt Im
©ege^ren, efel, melfterlo*. <prafd> gibt baben atö elegantere %om
gefront an, rool barf glel^bebentenbe gefebanbt bep ©talber.
gottfd) anbiß, adj. unb adv., überaus fdjdnbllcb, fd)led?t, befe ic.
©, ©Ott ©. 83.
©djinb 571
fd}fnbett(fchintn, I fchindat, aud) t»ol fclmnf, fchant, hab gfchunfn),
rote b#b. (a. @p. fetnban, id) feunb, uult feunbun, gifeunban).
Die «dum* fdjinben (0.2.)/ vou ben gefällten «Bäumen jur ge=
eigneten jjeit bie Oitnbe fdjdlen. «Bon einem ^nlcfer fagt man : See
fcfclnbt b* 2au$ um ben 53alg. ©djfnben unb fdjaben, fnfcftt'it.
„Strajanu* feint OHdjter ble Jpaut abfdjanbr." SBagcnfett de
Norimb. 113. „Sßfe 9)?orolf einen 3«ben febanb, vnb in bie baut
fid) roanb." Cgm. 270. f. S5.b Der 3lu*f d)in b 11 ng (üibele
f. ©er.=J>. I. 614), ber äug Mutterleib @efd)nittene, Caesar. Der
„® d)tnben&engft, aquilo, boreas." Voc. ». 1618. Die
©djfnben, @d)fnb, ba$ @d)inblefn (Schintl), (b. SB.), bie
£aut, gütige ©djate von müben, kirnen unb brgl. „fcMnt, teita."
Voc. ». 1445, cf. ©cbin, cortei, 31». ©ramm, fcbtnbeln
(fcbintln, ä'fchintln, b. SB.), fcbdlen, «bfdjdten. ©er ©djunb
(etgentl. Slbfall bevm ©djfnben, @d?dlcn), Ding, ba$ man verwirft,
sjJMjt, res nauci. fcbunbfg, farg, fnfcrerifd), abgenufct, fdjmu&lg,
etbdrntlid). autf fd)un bei n (3lugäb.), au&vüblen. (SSrgl. inbejj
fd) uti ben). Der © cbin ber (Scliintac), i»le bäjb. Der f t i c=
genbe © cbin ber, la gouttc voläntc. Der ©djinbfefiel
(d. ©p.), Srofcbube, Mterbube. „J?efUo£ Jpetit, faul $rejjling,
arge ® cbtnbf ef fei, bie iveber ®otc «od) bei 'ü3elt nuß fefnb."
31». <£(jt. 52.
„SBer Eauft von ben roebern gam vnb fndul,
Unb von ben fdjfnbfcffeln gereift'g jeug...
Die bing mögen tvol alle gciTolen fein." tyriamel in <H#en=
burgä '*jenfm. 422. „Die bleuer ber eroarfen vnb bie fcbintfeffel."
Cgm. 826. f. 160, d. <pafffonggefcbld)tc. „Die ©cbintfejjet »nb
bie puben fengent bie vafjten bunfl, bie burd) ir niberl)embel flfebent."
@onr. v. 9J?egenberg (von bem fcivr in ben lüften). „Otftvalt fd)lug
ainem fcbintfeffel ju ben orn. tyuoben unb f d>intf e ffcl.
©djtntfeffel unb cbamrer." Cgm. 717. f. 52. 53. „Li regazi,
bie fcbfntf effel." Vocab. veneziano-thodesco V. 1424. f. 45.
fcbinbbdrig, febfntberfg. „Der fd) in tb er ige ejjfrg'efj.
fd)inbtl)6riger SBudjer. Um ein febfntbetigen Jpalbba&en.
Du fcbtnberfgg Oteflfcbelr." ©elbamer. febf nber bar ig
(b. SB.), fd)inbermd§ig. Is hält des a" zäfricliti's fchinda'häri's
Veihh — (»on abgemagertem SSieb). SSrgl. fdjin = b«rig unb aueb.
J?ar II. 226.
Die ©cbin bei (Scliintl), wie b#b. (a. ©p. fcfnbata,
feintita), fiegfdjfnbel, «ttuetfcbf nbcl, ®d?arfd)inbcl :c.
JH.3J.: @* finb ©djlnbeln aufm Dacb, c£ finb ggiite ju=
gegen, bie bad mxi gerebet wirb nldjt boren, ober boeb nid)t ver=
(tebcn foHen. „SBenn ber tyreblger von bei' Ut?5ud)t refcen ivitt, mu§
eri* verblümeln wegen ben @d)i nb ein, bie auf ber» Dacbe jmb."
3T. v. S3ucber« «Woncb^bricfe 220. fdjinbeltar, fcbinbelbellig,
31« 2
372 <3tf)tnb (^rfjunb <^d)cm£ ©cf)cnf
fcf?r attägebungert unb leer. 3>er ©djinbler, ©d)inbelmad)er.
Cbm. Kl. 560. p. 99.
fdjinbem, fd>innem (£fr. £brm.), glänjen; Hingen wie SWetall,
flirre« , rauften, @d)inb erg o Ib, 9*aufd?golb. „gfter an einer
fangen alu Sonnen von ©djinbergolb auf Jpolj gemalt."
3ßftt. 58tr. V. 165 ad 1580. Die ©<binberldtfd)en (Db.^nn),
Rhododendron, cf. 2Ub = raufd) III. 140. 2>er ©djtnberling,
geringe 2lrt Pfenninge, ble a°. 1457 Äaifer Jrleberid) fcfelagen ließ,
fo baji ibm babep ber 7te £l)ril ju «ftußen fam. Die 58ifd)6fe unb
Kurilen bequemten fid) gerne, ftatt ber frübern nnb beiTern febwarjen
ebenfalls fd)led)tere wel£e SWünjen ju fdjlagen. Jperjog Subroig In
Sanböbut nabm gar ben 5"« %$e\X ju ©ewinn. Dfefe @d)inber:
llnge fielen fo gering auä, ba$ man balb ityrer 6 für einen alten
Pfenning gab, unb enblicb ibrer 12 nldjt für einen foleben nebmeu
wollte. 2Ü* J?erjog £ubwlg feine bo&mlfdjcn ©ölbner mit feinen
©d)inberlfngen bejablte, warfen fte fte vor feinen Slugen inö
Jeuer. A°. 1469 waren ble ©djtnberlinge wieber aufier @ur*
gefegt. 51». <ll)t. 529. Sufber faljb. gfcr. 207. Sori 0)?j.9i. L 85.
87. 97. ®em. Oieg. <2br. III. 288. 9iod) jefst bort man wol bie 9t.3l.:
3)aS i|t falnen ©djinberling wert.
©<bnnb, f. fd) in ben.
fd)ünben (fd?wäb.), antreiben (a. ©p. feunban, feuntan, feunton,
incitare, instigare).
„2a bidj ben tioel nlcbt febunben,
$3u fuä getanen funben." Cgm. 57. f. 5.
„(Katen unb fd)ünben." ibid. 652. f. 95.
„<Sm mief) nn bab gejogen niber
ber laft meiner fünben,
t>a gerud) mld) wlber je fdjünben,
bai id) baroou djere
onb tu ej nimer mere." ©ebet im Cgm. 75. f. 55.
2>er ©c&anfer (b. 20.), roa* 3anfer, 3oppe, 3acfe.
Der ©djanf (9)?a»n, m^ein), ber ©ebranf. 2Blrjb. «Berorb. t>. 169 1.
„Spintrum, ein fdjanf." Voc. ». 1419. 1482. feanc vel feafreiba,
toreuma. gl. o. 133. 9Sfellet<bt urfpr. aur Qlufbewabrung »on ©e-
fd)lrr beftimmt. @. b. folg.
Der ©<banf, 2lu$fd)anf, «Bcrfauf in Keinen Mafien; Ort baju.
SMerfcbanf, 2Beinfd)anf, ©aljfdjanf, „ein SBefnfcbanf,
popina." Voc. ». 1419. 2)a$ ©djanfmdl, OTabl, be» bem bie
@4fte febenfen. Ar. g&bl.XllI. 328. £>le ©*anfung (Schankum),
ba$ ©efc&enf. ©. fr. folg.
fd) enfen (fchengga% fche'hha'% fchenlmg — 3<b fdjenfet,
bab gefcbenlt), wie b#b. (a. ©p. feenban, fcanbta, gtfcanbt,
nur erft in ber 93ebeut«ng: infundere, miscere, propiliare), QU
<5d)ent <5<Z)h\t ©djunft 373
tiem etivaä z* lchengga* gebm, etVXlö z" fcheng'go" kriogng,
jum ©efcbenf gebe», befommen. gfchenlua\ adv. , alsJ ©efd;enf.
Des mecht I net gfchenkta'. gtWaÖ l) e tf d) en fen, Wcgüfccnfcn,
verfdjenren. 25le Butter f <^ en f t i&r Ainb, gibt Hjtti bat ©c?
f d|> e n f / faugt ti, 9i.s2l. : eine sperfon ober ©adie fdjcnr't ber
anbern nid)t vtl (an ©rojjc, 2lltcr, 2Bertl), i5d)6nbeit :c), b. I).
gibt ll;r nicfjt viel nad>. 5J3e» Jpocr/jeltmablen, Älnbtaufcn unb brgl.
baben blc @äfte ju febenfen; — bafj nldjt ju viel gefdjenft werbe,
t|t oft burd) ältere >Berorbnungcn vorgefeben werben, (et. $r. 2&bl.
XIII. 328). 25le €lnfd>cnfung, erfte, jwelte, &c& ber Weife.
,/3ft ble erft (Slnfcbenfung vorbei) gewefen." Sßudpcrg Älnberlcbr
p. 50. 25er ©djenf, beä ©djenfen, Nie Hb. (a. ©p. feentyo,
pincema.) 33ler = , Äajfee - , 93?etft-, Sein - © d) e n f. Die
©djenfe, Im t)d)b. ©fnn als caupona, 2Blrt&tf&autf, in 2lttb. mu
volftfüblld). 25ocfc. wirb In blerbrauenben ©djlDlfem unb ben ebmallgcn
Äloftern ble ©tube, n>o bat 93lcr majhvelfe in f)«ben, blc ©djenf
genannt, and? fdjrelbt unb fprlcr/t man In W. von einer realen ic.
Äaffee--, 93?et& = , 2Bef n = ® djen f. 25le ©djeuf, baö
©djenfmafj. „9(uf blc 9)?aj? Sanbweln, barnad) aud) anbere 9J?ajj,
Ali ©djenf, Aöpjf :c. jn beregnen, 6 Pfenning ©ewlnn ben
2Blrtben." 2anb = unb <pollc.=£>rb. 3. 58. 1. £lr. 5. tirt. „OTan fol
über ein «fl?a(i, Aopff ober balbtf viertel, wie ble @d?enf jebeS
Orte* gebräudjlg, nlt auffegen." g.£). ». 1616. fol. 569. 25le
@d)cnf, ©djmaujj ober SOTabl, barf te» gcivlffen iKnläiTcn gehalten
wirb, unb wobei) ble ®ä(te 3u fdjenfen pflegen, namentlld):
.£cfrat--©d)cnf, SBcvlobungtfmabl, f. ©tuelfeft, stumpf.
ö?.9l. : Vor da1 Schenk d- Houzad Iiäbm, \>ot ber @l)C 33ct)lager
galten. 25le Atnb^--@d)enf, 9)?al)l nad) ber £aufe eine* ^inbet5.
(«Rüru&O
25er ©djenfcl, ©d) In fei (Schrhhal), rcle bd>b. ©d)enfel (gl. o.
292 fein fei, ems), fig. jebe ber belben Oielljcn, in »veldje bai
©etreibc jum 25refcijen aufgeflreut wirb. (o.pf. © d> w c n f e l).
barfdjlnfel, barfdjenftet, adj., Hoü--fd;enfel{d), barfüßig.
„25le 2Bagenfned)t betten rueffig tyelft an, unb ettlid) (waren) par*
f*lntfel." 2ö|tr. fdtt- DI. 121.
25er @*lnfen, @d)Unfen (Schingga*, Schungga", Schi'Lha",
Schuhha"), a) verädjtlld) : ber @d)enfel, baö «Sein, b) (g}?el}gcr=
unb Aüdjenfpradje) wie l)d)b. ©*lnfen. (Sie a. ®p. baue als?
Fem. fclnca/ fclnba, basis, crus, tibia). 25er 2ß ab fd)tnfe 11
ober 5B ab fd) In fei, ber untere £l)elf »om 53eln elneö OJlnbc^,
Unterfdjenfel.
fchtinft, fckünft, fchift, fiel) fünft, fuft (fontf). ©d?on MB. X. 191
ad 1472. „Unb fol fd)un(l t:ld)tt* barau^ predjen."
574 ©cfy*tt$
£>ie ©d^«ttj, a) Wie t)d}b. <Sd?rttlJC (vallum, munitio). b) (fdjwdb.)
©teßbrett (itai. scancia, scansia. cf. © d) a tt t). c) ©fange auf
jeber ©eite beö SBageng, bie von einem Äipfboii jum anbem gebt,
uub jam ^e^öalten ber £afien bient. 2Bftr. 93tr. II. 4io. ©er
©djanawagen ber gubrteute, SStauer, g0?ütlct :c. («JKan moc&te
babcp auf bie Äanjwagcn im 9iibc?.=£icb 578. 4502 unb Striftan 9219
bettfen). ©. SS^agen. Set ©cbaujforb (Schanzkar'), ßorb ober
©efledjt für einen folgen «Sagen; f. gucrfrefcen, 2öagenfled)te.
<]) (^orbfranten) ©rob geflochtener 2ßeli>enforb, erbe, Steine u.
äu tragen. „3n Sßlrjb. JpoI$gegenben werben verfertigt Sßefen,
Äorbe, ©cbaujen, 2Burffd>aufe(n , Äocbloffet." 2ßirjb. SSerorb.
v. 1793. £>er GcbanäenfaS, fdtfcc&ter 3?äfe, ber in folien Äorben
vetfäuft wirb, (tfm 9ifcberrl)etn gilt ©djanje für Ofeifetbünbel).
fdjanjen, (Jrbxatfe aufwerfen it., wie bdjb. $fg. ftreng arbeiten
(in ©traPura: Äin&ern ^Privatunterricht geben, bie ©cbana, <J)rfoat=
tection). 2)er ©cbanjmaifter batte vorfommenben §all$ bat ®e-
fcbüij unb bie 93ud)fenmaifter ju befdjanjeu unb ju beforgen.
gronfperger 1555. f. XXIX. Unter tßm (an 400) ©djanabauem,
wie anberc Äricg^fnecbte gebatten unb „befölbt."
2)ie ©efeana (ä. ©p.), SSttrf mit SBürfeln, franj. Ja chance
(von cheoir, caderc), ©tücfßfafl; 93ortbeÜ. Cgm. 312. fol. 150.
,/rtJiuf fein fdjanB feben/' rem suam agere. Voc. V. 1618.
„<$.$ febauwet jeber nur auf fein ©d)anj.. @ie faben unb warteten
jrer ©cbanj, lugten nur wa$ jnen 9?u$ unb gut war. @$ webre
ein jegücber £>d)S feiner Jpaut, fd)aun> ein jeber auf fein ©cfcana
gar eben." 91». @br. 50. 369. 108. „ob im bie fdjanlj vercett,
baS er fidb verftelt" (wenn er ungcftalt wirb). Cgm. 714. fol. 9.
3U b' @d)ani} fd)(agen fein gut unb btut, periculum fortunarum
et capitis negligerc, eS auf 3 ©viel fefecn. Voc. v. 1618. „Ott
muea ba biete bdgen, vnb fölbe feanje wagen/' sparcifal 4473.
//Statt/ fi fudjent pubenfdjanj, in ift ie mit lafter wol."
gunbgr. I. 535. „9}?ummfdjanj fdjlagen, personatum aleatorios
nummos ponere, iis positis lacessere collusorem." Voc. V. 1618.
„^erjog 2Ubred)t von 2*. bat 1557 am ^afmadttabenb um 9 Ubr ben
grjbifcbof vermummt befücbt, unb ein 5D?ummfd)anj gefcblagen."
S)ufdjer fatjb. @bron. 260. ©elbamer in einer feiner tyrebigten fagt:
,,9cßd) ber Sfcafet gleng ba$ ©pilen, bat Umf cbanafdjlag en,
bat Sanjen unb Springen attentbalben an." ,,<*$ fepen einem ber
Vermummten im U m f dj a n j f $ l a g c n bie SSiirfel entfaKen."
2)ie gjfummenfdjanj/ bureb J^anö v. ©cbwelnicben I. 216 einer
ültbtifftn gebraebt, war eine blo^c einfacbe «SÄa^ferabe. Txxi eng=
Ufd)e mum- chance! ift eine Snterjection / tiefet ©tillfcbweigen
ju gebiete? fcöanjen (a. ©p.)/ mit SSürfeln fpielen/ J^ajarb
fpielcn. Cgm. 511. f. 38 — 45. Jpfeber wot bie m.iH. : einem
etwas juefebanjen, glet<bfam: eö ibm |u= ober in bie J^4nbe
<5d)ay 575
fplcfen. 3er ©cfeanjer, a) ©d^n^arbcitci, b) (djies&ter ©cpuupf-
tabaf.
*Reit)e: ©d?äp, Wey, ic.
riBrgl. ©cHb, fd)cb, jc. unb ©djaf, fd)cf, u.)
Da* ©djappel (SBapn, !)if)ein), äranj von $?in't&en ober Slamci»,
mit ©olbfifttern bur4'|lod>ten, ber be» SpodßeiuW, Äinbtaufcn unb
anbern firdjlid)- feierlichen (Gelegenheiten »on Idublfcben Jungfrauen
5ur ilugielcbnung auf bem klopfe getragen wirb, ©leb. & dp p lein
II. Stl). 515 unb Äronlcin ©. 388. „!«$ ju igroaben in feinem
(bes ©üfen) taut au eiligen (Ictert geroontjeit ift an tem eingenben jar,
fo gant bie jimgring auj be£ nac&fceö in umviffcnfjeit tmb bitte nt beö
gemetten, taj ift ft'e fingent liebet unb fpredjent fdnuie getieft, unb
bringen t cj jn wie fa mugent mit f/öfrid;er weis, baj jn irem fiep
fcfyapelin gebeut.'' €>ufoä i'cben cap. IX. (X). Cgm. 819- fol. 21.
Dfefer jungfrdulidje JlopfpuJj war tlnnalt bem weiblichen ©ebenbe
(f. I. XI). ©. 180), rote jcjt ber Rauben entgcgengefePt. übrigens
muffen Ärdnje ber 2lrt vor peiten aud) von verheirateten grauen
unb von 9)iännern getragen werben fetm. Cht fefnem ftrennbc Jidbin
vom 2Binb al-gewebtcS Sdjapel fdjlagt ju Jfcrlfwnä unb 3foted
«Berberben au*. 3m SlugSb. ©tabtred)t (Cgm. 277. f. 9u!>) feelfit ctf :
,,<!Der aiu fdjapcl uftrait von ©alba?, von raufen ober von pfüen ober
von bott;, unb ber fclb nit garten fjat , ia er» innen ^icd), e-S fei mirt
ober (jatiöfraw ober cQart...., baS fot ber uogt ober fein boten
bredjen, wo \ie c6 vhibcn »nb fußen V fdnUing ju gertnuffc nemen »on
bem ber cö ba traegt." 23e» Delling: Der ©djapcl, Qiofcnfranj,
b. 1). tyaternofter, franj. chapclct.
,,@d>appelcr(?) unb QBotfcIcr (?) unb bte btc fangen mcfTer ffafteu
unb ®efd)ü$c madjen," ft'ub be» Sßr. 2*erd?tolt 311 unter ben uiu
regten uub verbammtfd?cn Ämtern aufgeführt.
fdjappetn, fdjeppeln, f. fduppern. „2>aö Ätablcfo fcfcappelt
am 33eutcl »off ®elb." 2fcb: 2>ic Gell. 5 .fienfge.
fäappcltt (3lnfp.), auf bem Äopf fragen- cf. f*abcn, Sieben.
'&<xil Schapo'l (u-u), btc (Sinfafjfung von ©pißen am 93niftfd)lfß eine*
ftdbtifdjcn DTranntffjcmbce', 5*ufcnfraufe, vom franj. lc jabot, eigent-
lich .Sropf ^c^ Jebeinlclje^.
%)A$ (?) 6d)appler, fdjcpplcr, d. ©p. scapularc, ©capütUr/
„armoclusa," ber 9)icnd?e unb Dionncn. Seaman o]>usc. 592. 46?4
asrgl, b. fi>Ig.
Der ©djaper (roae' ©*aprdn? ober tvaö ©cbapler?), fWönd?)
„truegen an fd)n>arj 9)?dnte(, baruntcr njeijj redt) unb fd?röarj ©djaper
mit einem creuj am fjer.ien." Sftrort. in greib. ©ammf. I. 84.
„«Oiiin^ bie fünft niett vif geiftlfd)* an fid) traben / aii ben SÄotf,
aW baö ©djdperf." ©el^mcr. ,,©d;dpperU für bie Äiuber,
576 <5d)ay ©djaup <&tyy <5<f)oy
fascia, fasciola pectoralis." Voc. p. 1618. 3m üikt f|T bad
Sdiiipperle ein £ud), b&ä man Ätnbern be»m @<fen umbinbet.
Db«e pweifel gebort (troß beö b, elgenttld) w in ber 3ludfpra<be)
b'teber aud) bcr attb. ©c&aber, ®. 305. 93tgt. a. ©Nepper.
3er ©cbaprdn (a. ©p-)/ ©tiitf beö SKöncfcd&ablted, franj. le ckaperon.
MB. xvih. 98. 150. 162. „£o bcr Zarterer <petrud (ein «JHon*)
nit mer rebn modjt, bo gralff er mit bem Ptnger in fein ptüt, »nb
fdjrclb ben glauben an ben fdjapran." Cgm. 531. f. 92 ad 1420.
®. b. porf).
2)er ©cbanpen (C.tyf.), ©ebopf, blcpter 93ufd) wn paaren, ©rad,
©d)ttf unb brgl. fdjaupeefet, adj. a~ fchaupa'ta' Bufchn, blcbt
Belaubter 23ufd). a~ gfcfcäupte Taubm, £aube mit einem ©d?opf.
Sie ©Raupen, f. Scbauben 03lrt Ütotf).
f cr>epp/ fdjeppd, adv. (Untermann, sftutnb.), fd?tef. „2)n fdjepper
S^cilV' „3)u febepp Dod." fcbep = belnig, fcbep = bälffg ic.
£cr ©djepper, a) (febroab.) ©d)afd=gllep, vellus (a. @p. feapart).
„2)fe SBolle fdjepper^wefd jufammenblnben." SBlrjb. «Berorbn.
i\ 1749. b) (tfugdb.) 2lrt Äletbungditutf, mittel, 3anfer. 33aucb=
febepper, SSJefTe, @llet. (cf. Voc. u. 1419: ©cbepp, joppa).
febepp er n, f. fiebern.
Stet?) ©Goppel (granfen), lelcbtftnnigc 2Belbdperron. Sorgt.
© djüppe t.
floppen, ftetfen (etwad SSultffged, SBetcbed) - j. 93. 2ßoCe tn'd £>br.
SKetonpm. : Poppen, ©tutftefn (Äapauncn, Inblan. Jpübncr)
floppen, lb»en jwr 9)iaft fingerlange £etgnubeln In ben Äragen
ftetfen. (Sin Sdjfff floppen, ble gugen jwlfcben ben Jpoljern
roafFerbldjt madjes. ®. unten ©Popper, ©djwemmbotj tm SfiBaffer,
eine bablnjiebcnfce 9J?enge 9J?enfcben ic. feboppt flcb b«, wo eine
Snge, ein Jplnbernlü Im 2Beae jrebt. gfg.: ble Qtrbeft feboppt fieb,
bduft ftd? an. gefeboppt »oll, blcbt angefüllt, gepfropft wll.
anfeboppen (Stnen wanjenpoll, Ibn mit ©pclfe poüftopfen.
au£f<boppen tobte 2j6gel IC. an ausg-fchoppfs Herz, aus-
gfchoppte Wää-ln. »erfdjoppen, juefeboppen ein 2od>. „£>fe
verföjoppet ©uept ber grauen, suffocatio matricis." Cgm. 317.
f. 52. 2)er ©ebopper (ton ber wtd?tlgen 2Irbelt bei ©eboppend),
ber ©cbtffdjtmmermann, ©cblffmadjer. „2ßle jene ©cbtffmacber ju
©aljbarg, fo con grübe an bip auf ble 9?acbt alljelt fd?oppen, nnb
bärumt b!e ©Popper genennt werben." sp. 2ibral). . .„X>er
©poppet follen In ber ©tabt kaufen fed?d ^elfter fepn../y
Sori Srg.iR. 188. „Rillen:© Popper" fn Otegen^burg. «parltlu*
96. 134. ©ad ©djopperbols, Jpoti jum ©cbfffbaw. 2)le ©djop:
pcrflatt/ <plaf$ ober ©tdtte, reo ©djijfe gebaut werben. ,,Qk
3lel)lcn ober ©cfclffe werben (nad) Diofenbelm) and bem £»rol ge=
fdjrodtit, well ble Innlänblfdjen ©ebopperfläbte beonabe alle ein*
gegangen ft'nb." ». $ml Statt jr. p. 335, 3m qjlnjgau i(t (nad;
<&d)oy ©rfmp ©djuep ©cfyapf ©cfyepf 577
93.> r>. 9J?oIt) bei" © djopper berjenlge 93auernfned)t, ber bep ber
Jpeudrnte ba$ Jpeu auf bem £euboben nieberjutreten bat, bamit ei,
wie man bort fagt, abbrennen tonne. 2)er 2Banbf djopper
(fatjb.), SWauerfpedjt, Certhia murar. L. 35ie ©djoppertnn,
a) 9J?agb, welker bat giften be$ ©eflugel* obliegt, b) 2Beib,
ntldjd einer Sodjnerinn abwartet, „einer fogenannten © Pop-
per inn ober 93 f{ d> t gebüfort nebft ber Äoft unb £runf wodjentlfd)
24 bi^ 30 fr. ju gobn." ((Generale ber [Regierung »on 93urg6aufcn
de 20. 2iug. 1746). £eutjutage erljdlt ft'e in Wunden l fl. „einer
@ d> o p p e r = ober ^ranfenwdrterinn bie 2Bocbe »on 24 in 56 fr."
„einer Ärancfenwdrtberin hingegen nur 12 in 14 fr." @l)alten=Drb.
berOJegierungv. Straubing v. 15. X6er 1654. 9J?anbato. i6.«JWa» 1666.
3m % 1796 gab cö in 9J?ünd?en 15 ©ebopperinnen unb Äranfcn^
Wärterinnen aujTer ben ©pifdlem unb Äranfenbdufern. (93urgboljer
114). ©er 2tu<brucf ift vermutbiid) von einer befonbern 93errid)tung
btefer SEeiber hergenommen, womit wol aueb. bie fogenannten @d)opp=
babern jufammenbangen.
2>et ©djoppen CD.tyf.), SSJuIft, Jporfl, bidjter 93ufd) von gj?oor-
grad ober ©cbflf im (Sumpf, cf. ©Raupen.
35er ©eboppen, bai ©ebopptefn (O.2.), 2lrt 55efteibung bei öbtu
letbtf beiber ®efd)(ecf;ter, 3ade, 3anfcr, 3">ppe/ Gamlfol, Gorfet,
jupe, jupon.
25er ©Düppel, a) m$ © djiib el, ro. m. f. , b) ucrdcbtlfdicS
2lppellatb für tyerfenen. ©r tnb = f ctjüppet, £ugenfd)üppei.
25ie @d) tippen (Schipper), (öibein, «üHapn) bie ©djaufei, @rab,
5D? i fl = @ cr>. ; im Äartenfpiel m$ anberwdrtö £aub, ®ra£.
25ie ©d?u eppen (Schuappm, pl. Schücppm), a) bie ©djuppe
(gl. j- feuobb«, squama). b) 25ie furfures am Äopf. fdjueppen,
febtieppen, vrb., <nl-, entpuppen, fchuoppot, gfchuappat,
gfchüappat, adj., fcbuppid)t.
fdjapfen, fdjopfen (befonbern wenn ei mit ber folgenben ©djapffen
gefcbie()t). 35a* QZbfd) apf at, bai 2Ibgefd)6pfte. aupfebapfen,
j. 93- bai SBaffer aut bem ©*iff. 25er unb bie ©cbapffen
(Schapfa"), ©cb6pfgefdfi von 93&ttdjerarbclt, gewobnlid) an einem
langen ©tiele befefligt, anberwdrt$ ©djueffen. ,,.£>at f\<t> ein
foldjer vpia^reng erbebt, ali ber mit fdjapfen gufj." 2ßjlr. Wit.
V. 156. „23er mit fdjapffen preist." MR. X. 371.
febepfen, fd)6pfen (fchepfa*), a) wie l)isb. fdjopfen (6 flatt e
wie in febraoreu, j^Stfe, wölben, jroolf, Sowc ic. — a. €p. fcepbfan,
f c e ff an, pracr. feafta, gifeaft, ali Weitung von fcajfan,
f. oben feb äffen). 25aö Qlbgefcbepf ober Ä'gfcbepfet, bat ah
gefdjopfte Sett :c. „211$ oft bk pawfraw fmalij «u^lajit, gibt fp
ben biernen b<xi ctft abgef^opff, barauö bie blcrnen ain eifen
machen, genant armen man ober reljei." ©cbfirer Dienft:£)rb. p. 1500.
378 @d)epf
b) (»cn ^ffattsen, ober v>iclmel)t bereu Sölütöet&clten) befruchtet
ttJetben, Jrudjt anfeße«. Bey den fchiTn Wed»' hä~s Traod guad
ichepfo". I glab riet, das huior an aa~zige Apt'elblüo' 'gfchepft
Häd. C/öbc naö tbemo bluotbe tbaj roodjer ftb gefc apfte."
SStHetam Jpojfm. 66). ginfebepfen (gefdjrodngert werben) wirb
im ©djerj aueb »ort loctbUcben perforiert unb »»ol bloö fügiirllcb ge=
braudjr. c) einen 3m&en febepfen, einen ßbgcftojmcn 23ienen=
fd}!varm in einen .Korb fdjütteln. d) 3emanben einen Unterbau,
eine gßefolbung fdjopfcn, befHmmen, juerfennen. 2Blrjb. SSerorb.
p. 1618. „eine Slntroott f d) opfern" Ar. 2bbl. XIV. 95. diu
litt alt fdjopfen. passim. „qjeinlicbe Jaüe an ben Jpoftatb cln=
berieten, unb allbort ik ©traff febopfen lafjen." 2Bagner
<£. -- unb <L = Sfteamt. It. 9.
35er ©cbepf, ©ebopf, tyebb. (naefe, bem nieberf4d)ft'fd)en) ©djöppe,
b. t). bepftßenber Urtöellfprecber (f. oben Urtail febepfen) — fcbelnt
in $t&nttn unb anberrodrtä minber aU In 2Utb. verfcboüen jn feyn.
3. 23. ©erlcbtäfcboppen in gürtl). Serie. 0. granfen II. 251.
jjentfcfeopfen in fpdtern roirjb. 23erorbb. „3* 9?. 9t. rfc&ter unb
roir ble fdjopffen beä rechten ju ©enabenberg (D.<Pf.). Oiat unb
febopffen ber frat 9fen>marcft." I480f MB. XXV. 76. „Sftan
fol cen feboppfen ber lefren urtail fragen.. Qi fol aud) ber
fdjöpff niebt afgen fein, er fol frep fepn." Oiupr. ». fixetf.
2Bftr. S8tr. VII. 182. ,,N. X. et alii nobiles viri, feefen scilicet
et b'ncllute." MB. VII. 434 ad 1180. „Audientibus viris qui
dieunlur febeffen." ibid. 471. ,,Praesentibus judieibus illius
comitatus qui vulgo fcepbfjen vocantur." MB. XXII. 61.
35a$ frühere 9tomlr.atio roar rool ©cbeffen. Gl. a. 4U3 ftebt
fceffln, quaestor, judex, 408 fccpl)ln, concionator, b^ix iOÜrbe
ftinimen ber plur. feefftna, i. 585 judices, a. 324 arbitros;
cuua-fceffina (97cattl). 23"* @nblicber), scribac. «über roleber
dlter mag fepn ber 9tomlnatfo feeffino o. 51, feeffeno 356,
fdjefno 683, scabinus (toelcbctf lat. 2Bort rool felbft entfprungen
aus bem nieberf. feepeno, i. 646, judex), acc. pl. feepbenen,
scabinios, i. 820.b 6. ©rlmm b. Oi.QJ. 775. „<23o fdjöpfen ffnb,
bi füllen urte^r fpredjen emb ein iieglid) binaf, snb meinen anberö. 3>te
ridjter »nb bic fdjöpfen füllen iveber Rauben nod) Out auf (jaben, nod)
tappen ncd) f)antfdHif)e an f)aOeti- Kanter füllen fi; auf ber ad)feln [)aben.
Dn raffen füllen fi> fein. Urteil füllen fp paftenbc ft'nben übet »;eglid)e$
menfdjen teip." Cgm. 555. f. 33. „2Me feft opfert füllen Oaben funber
benefe, ta fy auf ftgent, r>nb füllen ft(/enbe urteiil ftnben, v»nb flenbe
oern'erffen." Cgm. 553. f. 6 4.b SSrat. 5Hed)tfpred)er, ©dj rannen.
Die @d)epf> ©cbepfen, a) (0.3far) roatf ©ebapffen. b) gine
giope iirt $ifctnci}c4; baö glfdjen mit bemfelbcn. „G£t foll aln
pcbe ©djepfen in ber ©uner (in ber Sunno', im Siebten) »icrt=
bdl'c« ecbllling (öVu 9)?al so) Waffen baten." „2Blr rocUen Ibain
@$epf ©cfyopf ©cfyupf 379
3ar übet bre» ©ebepfen auf bem ©ec nit geen latTe»?." „2ßtr
wellen felbö mit unfern ©dKPfen ^acbtail baben, biß ber ©ec
wieberumben ju einem Slufncmeu beä «Bifcbwercbä fbombt." „®o
man bie ©ebepfen ht trueben SBaiTer jeuebt." „Der ©cbepfen
fcalbcn, fo ff* unfer 33robfl im Äbiemfec braueben will, ift unfet
Rainung, baj? er barumben jaig, bann wo fein wäre UrfDunbt »cr=
banben, fo foff 3me ber f ebepfen nit mer geftatt, war aber bejj--
balb ain anjaigen »orbanben, fo foll boeb ©ebepfen bai fbünfftig
3ar ruen." «Blfdjorbn. am Äbtemfee ». 1507. @. Materialien ». 1782
p. 80. 2luf bem SSürmfee nennt man „in bie © <b 6 p f ober
<p«njenfd)opf fahren" eine 2lrt ju ftfdjen, bep welcber auä
jwepen ©cbtffen burd) »ler <perfonen Me ©egen ausgeworfen unb ge-
jogen werben. 2Bflr. SBfebr. 136.
25a* ©efdjcpf, ©cfebbpf (Gfchepf), a) wie Hb. ©efdjopf - -
(Cgm. 140 meifr gefeböpft, cf. febaffen). b) „5ilfo »erließ
3lbrabam au* S8efel)l unb @ef ebopf (2lnorbnung, cf. febaffen)
©ottetf feine Heimat." 21». Qi)t. 26. c) „Sie auf bem 2Öafler fabren,
büncFt, bai (Srbtreld) lauf, unb baä ©efebopf (ftabtjcug? cf. ©ebeff)
ftebe (HU." 31». €br. 55.
f ebopf fen, mitunter für feboppen (fteefen)« gefebopfft »oll,
gefteeft »oll.
35er © d) o p f , $ ü r f d) o p f , bebeefter ©ang , pergula , porticus,
ambulacrum. Voc. ». 1618. 2Bettevbaeb , Oiemtfe für ©erdtl)-
febaften ic., "bep 5ibelnng ber ©eboppen (leg. Baiuu. X. 2 fcopb,
fcof). ©djopf^bdcblein, projeetum, ^orbad). ©. ©ebupfc.
25er ©ebopf, wie i)d)b.', $aumgruppe auf einem frepen <piaf5. „dt
I)at einen fdjopf, beue potus domum rediit." Voc. ». 1618.
Die ©ebopfb au ben (im 9)?unb bc$ üanbmannä unb etwatf »erdebt-
lieb) Jpaube über einen frffterten 25amentopf ; ©tabtbame. febopfen
einen, ibn bepm ©ebopf, bep ben Jpaarcn faffen, sieben.
,,Rc"gct% reng3~ Tropfe",
\Buabmo~ mua' mo" fchopfo~!"
Gfchopfst, adj., einen ©ebopf babenb. »" Gfchopfotö, frtftcrtc
©tabtbame. „Jparfebppfel, tricae." 2fr. ©ramm,
fdiopfen, f. febepfen. „25a* ©ebopffbret, assula sutoria, in
qua corium coneiditur." Voc. ». 1618.
fdjupfen, mit einem turjen ©cbwung am bem ©leiebgewiebt unb tu
Bewegung bringen, ©tcb f ebupfc n, fcr>auf ein. 25fe Dtutfebupfen,
©Cbaufel. Voc». 1618. rltfcbupf, oscillum. Cgm. 690. f. 111.
ritifcupba a. 572, ritafcopba i. 722, osciila. febupfen einen
auf bie ©eften, weg ic. einen »on ber ^rucE inö 2Baf?er febupfen.
aJäcfer, bie ft'eb in iljrcm ©ewerb gegen bie ©emeinbe »ergangen,
pflegte man jnr ©träfe $u febupfen, b. b. »on einem eignen @e=
ruft, bie ©Rupfen genannt, in^ 2Baffer ju fel/leubcrn. 2lnd>
Otuffiane würben in Otcgentfburg „ab ber ©ebupfen geworfen in
380 (Sd&upf @^g
ble fpafjenbüuV' ©em. «Heg. d&r. 375 ad 1306, 519 ad 1320. „Set
felb (ftraffdlllge) meffer ift bem oogt fdjulblg einen fcfjWlng Pfenning,
«16 biet er e$ tut/ tmb aud) i>«^ man in ali bid fdjupfe in ber
fdjupfen." 2iug*b. ©tbtb. Cgm. 559. f. 2o|. 2Bald> p. 81. $repb.
p. 121. „fdjupfen, praecipitare." Voc. p. 1445. „Jpaben im
2Baffer bat .Snäblefn an ben puffen ergriffen unb über ft'd) gefdjupfft
uub bep ben paaren l)etauiSgejogen." 2ed?felb. WixaM 93. einen
vom £c&engut fdjupfen. 3« ©djwabcn feelfit ein ©ut, bat ber
Sftußnlejjet nur auf feinen 2elb (feine £eben#jeit) beftfjt, unb von
reellem feine erben gefd}upfft (entfernt) werben, wenn nld)t
einer berfelbcn e6 roieberum auf geben^eit fauft — ein © cb. u p f=
te r) en. einen Slenftboten , einen Beamten :c. fc&upfe» (sc aug
fcem Sienfl, 00m 2lmt) entfernen, abbanfen. (Sa&er plelleldjt n>er=
ben in Nürnberg (jerrnlofc 53acferfned)te grepfefeupper genannt),
einen unterfeupben, a. @p., supplantare, iftn mit £lft oerbrängen,
an beffen <pia& treten. „3acob, ba& d)lut untetfcup&are, baj ifl
ber ben anberen über boubet wlrfet. <S\'<xu fprad), er fyat mld) nu
be bem anberen male unber feup b c t." Cgm. 17. f. H7.b
© Rupfen einen (fdjroäb., 9(ümb.), l&n sunt 33eften Ijaben,
Um übertölpeln, ©ebupfen einen, Ibn anflogen, In Bewegung
feßen, anrefjen, instigare. 23r. 23erl)t. 210. 211.213. Sic 2ld)fcl
fdjupfen, bie 21. juefen. ,,©ie febupfen ble Sldjfel unb beugen
ble Seiften." ty. ©analer 224. „Sie e&eleut muffen gute 2ld)feln
l)aben, benn (te muffen blefelben oft über ein <Bado fdjupfen."
ty. 2lbral). $rlfd)e QBurflc fcfeüpfen, fie brüten. Käufer. ges
fdjupft, verfdjupft, a) (pom SSrob) burd) ju große SBacfbJfte auf:
gebunfen, unter ber obern JKlnbc l)ol)l geworben, b) Jlg. : (pon
<Perfonen) albern, fatuus. Des is iatz a" gfchupfta' Ding, a"
gfchupfte Dingin! a~ gfchupfte Red. „eine oerfd)UpfftC 2Ult=
»ort." ©elbamer. „Su blffc ein wenig petfebupfft, non tibi
sanum est sineiput." Voc. o. 1618. Ser ©d)Upf, ber ©djupfer,
baö ©cbüpferletn, Moment be$ ©djupfentf. Gib eam a~n
Schupfa', das a' dani fällt. „Sie brep lefjten ©cljüpfferl" (elnctf
©terbenben). 93enno 9J?lrafel. Sie ©djupfnubel (fd?wdb.), woju
»et 2eig mit ben Jpdnben tänglid?trunb gematat wirb, m$ in 2Utb.
53 audntedKrleltt.
Sie ©djupfen, Q&etterbad), Okmlfe für 2Bagen= unb 2lcEergerdtt):
fdjaften :c; f. oben ber ©djopf. „^Bcy bifem ©d)tpcmmteld) war
ein ©ebdu mit fünf porticu^ ober ©djupfen." «p. 2lbral). „Unfer
berr geborn in ainer gemainen fdjnoben oberfdjupf ober ftall."
Cgm. 515. fol. 15H.
Ser ®*6pf, a) wie bd?b. ®d?6ppö. ©laroifd) fkopiti, caflrieren,
riiopctz, eaflrat überhaupt, b) eine 2lrt ^adjblcr, Soocnt,
£ a l n 3 e l.
iRetfje: ©d)ar, fcfyet, :c.
l) a) £>{c ®*ar, plur. @*aren, mitunter no* @*at, © t,
bie 2Ibtbeflung. (»Orgt. 2) f*eren). (C mtb a. ©p.) Spectti-
abtbcilung, Jpeerbaafe, £rupp; fcara, sing, unb plur. cohors,
lcgio, phalanx, agmen, acics, gl. i. 178. 240. 572. 719. 733. 794.
•1242 ic. ,/£ic f*ar suofamen ff* ba tvurren." „j>roo f*ar."
Cgm. 579. f. 46. fcurnei von «ßantficwj 124. o~ @*ar SSogel,
hinten/ ®anf :c, ein £tupp, Raufen. 35e» jeber ber 9ief*en=
l)alllf*en ©aljpfannen ffnb 50 ?D?ann angeflellr, n>el*c in brev @*dr
ober ©ubpartepen abgetbcflt ffnb, bie ff* einanber ablofen. £ori93.9i.
(^tvelnjec ©*ar (@änfc) ffnb in ber gäbet bep ©rimm Oicini).
©. 518. 373 gerabe jroe»bunbert). Sie £rift = ober JpotifB$fne*te
ffnb fn ©*dr von 12-24 Wann eingeteilt. SSrgl. @*arler.
b) Sie @*at (Oiottljal), bie Dlciöe, jSeilc. „Hordeum hexastichon,
fe*$f*drigc ©erflen, weil bie Äörner in fc*ö glef*langcn gellen
ober @*aren n>a*fen." Jpofec I. 286,
c) Die @*ar, bie JKeibe ober, mit einem beutf*:franjofif*en 5lu^-
bruef, bfe £our (le to,ur), na* ivel*er 9J?el)tere, ff* einanber abs
lofenb, irgenb etroa^ vornebuten (cfr. @*i*t), im Sberlanb nament=
II* bie Stanjtour, ber Oiaiöcn. a* ©*ar, jrou, brep ic. @*ar
tanjeu. »" ©*ar aufma*en, ju einer 5tanjtour auffpieten. G»
gilt bafefbft bie frfjöne ©itte, baö be\) jeber ©d>ar, nadjbem fie an bie
9Kuftfanten (geivü&nlid) ju 12 Er.) bejaht ift, in ber SKcget nidjt über »ier
<paare tanjett bürfen. 3(t bie @ d) a c ju (fnbe, fo jaulen unb tanjen
anbre »ter ober au* nur brei) , jtvev , ein Kardien. Unb fo mögen bie
genügfamen länjer alle nadj einanber an bie 9\etf)e fommen. Jür Um
genügfamc, in tverdjen iebe «Scfyar nur neue i'uft nad) einer greid) na*:
folgenben jtvepten, britten u. f. f. entjünbet, ijl, unb jwar mit 9ie*t,
l>ev ft ei gen ber laxe ba$ ^a*ja^ren 3ved?ten6. 2(uf fofdje 2(rt re*t
viele @a)ar, mäfjrenb mefdjen 2lnbre bie ungebtilbigen neibifd;en 3ufd)auer
fpielen müiTen, mit feinem Dconal allein iu tanken, gehört mit unter bie
!)eftig(ten <ZCünf*e be» lanblidjen (J^rgeijeö. Was a steiftV Bua' i$,
fchwingt fei' Beuda-1 \~ da' Luft, und fchnellt o par Viara'zwaanzga'l,
wenn 'S a' Talac wa'n, unto' de' durstinga" (jeigac, das s a Freud i».
£>ann beginnt ba$ :£ref)en unb Xafttrcten , ^»anbeflatfdjen unb 3au*jen
unb ©ingen, das d- Leud iv viorze'" Tägng no" z* vo'ze'lln habm, wia
doc Krei'l fi au'gfiiart häd a'ra Gmundac Kir'da'!
<1) 3Die ©*ar, 5Serri*tung ober Arbeit, ju roel*cr, unter We&mn,
jeber na* feiner £our oerbunben ifl (nur no* in gufammenfefjungen).
Angaria (Id est in equis vel in aliis servitiis), fear«, gl. •• 430
(Constitutio Zachariae). fearam facerc, fcaraitt cum pedibus
facerc. MB. VII. 86. Caesarius Hcisterbac. 669. 686. „Nee pro
unaeta nee de feara nee de UUarba." Leges Caroli M. bep
©eorgif* CXXVIII. „®a^ J^afelba*er £el)en I;at ben von We^en=
382 (&fyat
Raufen eine 2£elnfd)aar ober fiabrt 2Beln auf 3 9)?ell 2ßeg* Ictflea
muffen. 1650." Jfrorftmann Ms. cf. „featam facit ad vinum
ilücendum." MB. vil. 86. (Sie Ijarmfcara ber a. ®p. etwa als
eine jur ©träfe ober 93efd)ämung auferlegte 9Serrld)tung, tylage ju
erflaren. Cf. Cod. Wessobrunn. fol. 58b: „Actum quadrafum
(»on 120 9D?al 120 Üuöbratfdm&en) Boetici Jprlnblrarae, arapentem
©caratnej dieunt, ab arando scilicet")- 3)le © d)ar = 2lrbalt
(Schär-Arwot), Jro&n-airbelt. MB. XX. 375, 33aumgartner 9teu=
flabt p. 176. 2)er ©d)at=35fenft, grolmbienfr. «ort £ec^=«H. 522.
2>er 2anbberr „bietet umb oert, »mb fcfearbf cnft In eine bofmarefc"
ad 1442. Brenner 2anb=, J?ofm.= unb Sorfgerld&te I. 64. 2>le © d) a r=
2Öad)t, In älterer jjelt Don ben ©urgent ber Öiel&e nad) ju t&un.
cf. ^frfen, 2Bad)ten. „Übergült, (teuer.., fdjatbad), gefellen-
blenfr, maut ic." Qlvenr. @br. 272. „Sag tnan burd) ble ganfj ftatt
Stom fdjarroaebt galten folt." idem 127. „2)le <ptle(ter burften
roeber raifen nod) fteuern, tveber njadjen nod) fdjarroadjen.'" ibid.
30. 35. £>a$ ©d)at = roerd), plur. bie ©djarroerd) (d. ©p.),
unb baber, nad) ©ramm. 882, enblicfe aud) ber jefjlge ©fngular btc
©djatroerf (Schärwo", Schä'wo"), »erglcldjbar bem lat., ital.
Fcmin. opera (operas tres In ben Leges Liutprandi LIX. 2. 3),
Jro&narbeiN „Otiten) fdjarberef) (plur. neutr.) unb all »ert..y/
MB. XVIII. p. 351 ad 1418. „® l e fdjattverd), ble mein*
Jpetren gnaben juge borte n." MB. XIII. 449 ad 1444. „2ln
unfern fdjarberdjen, ferten unb anber ©bertalt." MB. VII. 301
ad 1476. „Äalner fd»arwerd) vmb ble obgemelten fdjarroerd)
anmuten, autfgenomen ble gemainen fdjarro er d)." MB. VI. 317,
IX. 301, -X. 565 ad 1482. „2) er fdjarroerd)* falben." Urf.
p. 1480. „9)?lt ber fd)arroerd)." MB. XV. 226 ad 1499.
„SBegen einer febanoerd)." MB. V. 571 ad 1661. „@3 b«ben
aud) beute früf) ble. Defterrefcber In U. 2. $. ®tlft$flrd)e um l&re 33e=
jablung ein Jpodjamt ju balten legc&rt, roeldje* au® gefd)el)en l|t.
211$ man Slbenbä fragen lieg, wer eä bejable, erhielt man feine
Antwort. 2luf blefe 3lrt mufste alfo ba$ Jpodjamt eine @d)arr=
ro e r cb femt." (Relation über ble Sßegebenbclten bei jroepten oftr.
(Slnfalltf Im 3« 1742. p. 51. Ei" d- SchäSva" biadn, eiTägng,
jur Jrolme aufbieten. 5llnem d- Scb. b., tljm bai 21-l-n an=
tragen. Ei" d* Scharwa' ePfpanna*, färn etc. 1" doc Schä'wa"
(frobmoelfe), j. 95. 2Beg mad)en, Jpolj, ©alj, SWlft füljren, mdben,
fdjnelben, brefdjen, topfen jopfen, %Ud>i bredjen, fplnnen, Jpolj
fyaefen, Abtritt räumen, bem gndblgen j?erm bat 55511b In ben ©djujj
lagen, unb nad) tyfeffel — cnblld) aud) Im Jplmmel nod) allerunter=
tbdnigil bonnern. einem je ©cbarroetd) ftfjen, l&m ft'e ju Iclflen
fd)ulblg fern. MB. X. 560 ad 1476. «Bon fctbft erflaren fi* ble
Sufammenfcßuugen: ble Jpanbfcijariocrf, g?tenat-©d)am)err,
3agbfd)artoerf, ©erid)t^fd)arn>erf, ble fd) bem, ber übet
<&d)ax 383
übet mtd) ®ettd>l^f)ctr rj*> leijlen mu(?, ber © dxmue vf baut,
bat <5d)dtm et fgetb (b«< itatt ber ju lelfcenben §rol)nbfenfte
bejaljlt wirb), ©djanuerfbolj :c. ic. fcfearroercfeen, fd)ar=
wetten, frolmen. „Die 3uben in üig»pten mußten oil fd>ar=
bergen" (üoentln €^ö>«. 38); mitunter roiflen and) gute <Jbrf|tcn
bawn ju fugen. Dnrd? bte ba»r. «BetfaflfungßutfunbJ! ift elnftnjcllen
benn bod> geboten, ba^ alle ungemcffene ©caatroerf in ge-
rn effene umgeroanbelt werben foCf. cf. ©d)erg. 3m JpaU
berfiäbtifcben fommt fdjaar warfen nacf) 3af>" f» &w Ijarmtofen
«JScbeutung: „mit viel unnüfccn ©erauf* uub ©etofe arbeiten" »or.
Die Überfdjar in «Bergwerfen, roaä jwffdjen jwci) ftunbgtuben,
bie mit cinanber rainen, übrig bleibt, unb ir)re ;3wifd)enwanb bflbct.
grifd). £ori SBrg.SK. 210. 21 1. „«8?a$ ba jwifdjen ben gemeiTcn pergen
überbleibt, baS teilewfr ju einet überfdjar." Cgm. 561. f. 14.
Die 2ßat = f*ar, Qlntbeil an einem ©runbftücf. ©. «Bat.
2) Die ©djar (Schär, Scliä'), aneinanber gefügte, mit ©d)inbeln
benagelte Bretter, bie ben untern Oianb ober «JSorfd^uj? etneö ^fegeU
bauet bilben; biefer «Borfdjut? überhaupt, and) wenn er, nad) neuerer
«Bauart, aue tfupferbled? befrebt; Dachtraufe. „9)?lt ©cbjnbeln ju
beeren ift burdjauö unb felbft bei) ben «£orfd)ü(fen ber Ddcber ober
ben fogenannten ©d>arren verboten. " Wündw. geuer=Dtb. p. 1819.
„Dach mit fupferner @<fc>ar." 2>le ©cbat get, bie Dadjtraufe
geb,t.
,,Wia brumaln de Gluclmg, wia tropfa't de Schä'n !
os juhhazt da' Btia1 zo da' Hiitfn herzua."
OBrgl. mit biefer unb ben folgenben Sonnen bai IM. flava, asseres
reeiproce coaptare, ffor, f» j commissura asserum reeiproea
(in navicula), tf$ = fför, ßiäranb am Ufer, ffar = nagli, elavüi
tabulati naviculae).
Der ©cbarboben (b. 2ö.), tv&t anberwdrtS ©cfjrötboben,
SBretter, ju einer Qlrt SBeödlter sufaminengefügt, in welchem Oiüben
flein gefd?roten werben. OSrgl. a. fdrarben).
Datf ©cr/ar^Da*, Dad?, racldjeS ganj mit ©d>arfd)fnbeln
benagelt ift, unterfdneben v>on bem im Oberlanbe gew&lmlicbern
gegbadj, beffen gröbere ©djtnbeln bloS burd) barüber gelegte ©tan=
- gen, «Bretter unb Steine befefligt ft'nb, unb weldjeS barum minber
abfcbüfflg fewn fanu. „©pißig ©djattad), tectum pectinatum
displuviatum." Voc. ». 1618. „Die mul ju «pngenbaufen (bei)
Sftündjen) beforgen mit ainem fdjarbadj, unb bie fagmul mit
ainem legbad?." MB. XVIII. 401 ad 1437. „«Hin bülcjln fd)ar-
bad) gefeßt." «paffan 1459. Cgm. 308, «Borfd?u§blatt. Der
@d>arnagel, 9iagel $u ©d)lnbeln. Der ©d>arnagel foll 2 3°ß
lang fC!Mt, ber ©am jmep Saget, jcbeS Sägel 25,coo ©tuet, unb ein
@eivfd)t »on 51 «pfunb balten. «Berovb. w. 1769. „©djarndgl
clavi tegularii." Voc. p. 1618. Die ©djat-® djinbel, <5d),
384 (Bfyat
au einer <Sd)<\t benimmt, unb, info ferne man fte mit hageln,
©djarndgeln bcfeftlgt, von ber maffivern 2c gfcb inbet, reelle
nld)t angenagelt wirb, untcrfd?leben. „Die furj (erebene ober ferdjene
©djinbel ftaben in ber gange 11-15 $oil, ble lang feuefctene ©d)ar=
fd>tnbel Collen befte&en in l @d>ub. 6 3oll." »Bagner (Jlv. = unb
@am.=23eamt. U. 182. ©ie ©djar^traupfen (Schärträpfm,
Schärtrapf), bat vom Oianb be$ £>adKS abfallenbe Otegenroafier,
eS möge in eine ©d>ar = 9Unnen (©abrinne) geben ober nld)t.
3m le^tern, auf bem 2anbe geiv&lmllcfyften 5aße tvirb eS burd) ben
um bat ©ebdube gezogenen @d)ar = graben aufgenommen unb ab-
geleitet, im etilem manchmal, befonberS an Orten, wo eS an Ctuefl:
brunnen fel)lt, in fogenannte ©djarbrunnen ((ülfternen) geführt.
S)le ©efdjdr. „9?. SSI. ifl in einem ©tabel von ber obern ®c-
febdr herabgefallen, " 3n*enbofer «JKlrafel v. 1605 — (tvol ber
oberfte 23tetterboben In ber ©cfceune).
2)aS ©efebar (Gfcbär, Gfcha*), b,6ljerne (Jinfaffung, in blc
eine £&üre, ein genjter eingefe^t roirb, bzi SBobenfrelnS In ber
9)?üble, eines ©runnenS, einer SSraupfanne it. „®er mit «Stein
ausgefeilte Jlebbrunnen mit £oljgefd)dr." @erld)tl. «HuSfdjrelbung.
,,Margo, gfdjer vmb ein blng, baS aufien umbber get, ut in
puteis." üivent. ©ramm. (cf. „® efdjer tnag el, clavus lacu-
naris." Voc v. 1618). cf. III. 343 ®efd)«l. Sie ©efdjdre,
in welchen baS auS bem ©eblrg fommenbe £rlftl)ols, rool an bic
taufenb Älaftet auf einmal/ burd) ben 3lmmerfee geflubert
wirb, um auf ber 2lmmer voHenbS bis Dadjau gefl&fct ju werben,
begeben aus jtve» ober vier in einigem 2lbftanb von einanber
parallel gebenben 93aumunterlagen, auf tvel&e baS Jpoli gefd)lld)tet
rolrb, unb an beren ßnben 5l6(;e mit OTaften unb ©egeln be=
feftigt finb. T>ai ©anje fdjliefit ein langes Bafiervieretf ein, unb
treibt bep gcb&vigem Blnbe role ein ungeheures £lnlenfd?lff babln.
SMurl TOr. b. b. ©eb. p. 50. SSI. pl)ilof. Olbb. b. 3lfab. VI. p. 181.
befdjdrcn (bfchäm) einen Brunnen, Um mit einer bolaewen
(Stnfajfung verfe&en.
uberfebdren, überfdjütten, überbeden? „3|t ber $ubrmann
von bem ganjen (umfallenben) gueber (Jlegel) überfdjdrt roor=
ben." ty. Slbrab. ©agaga p. 122.
5) £>le @d>ar, Vfluegfdjar, tvle b*b., bod> meiftenS burd) 2öa=
genfen erfefjt (a. ©p. fear unb fearo, vomer). „(gin fdjar
ober ein wef, euneus." Voc. v. 1419. QSrgl. ©djorr.
Sie ©d)ar (Schar), ivie bd?b. @d)eere. (@cdrf, foreipes, forpices,
gl. a. 518, o. 380. 405, novacula, i. iu, fdjelnt plur. von einem
sing, fear, fo bafj aitd) unfer jefjfgcS Bort ein utfpr. Plural fcpn
bütfte, wie ble gleid)bebeutcnbcn franj., ital., fpan., engl., iSl.
MuSbrüde. — glne anbre ^exm fedra, forpex, forf«, fommt
vor gl. a. 518, i. 697. 117i, o. 83. 402, fdjera, forfices, o. 81,
fntben
©djar 385
fni'bett dne fdjerc, 2>iut. II. 122, epfenfcbar, ferripex, Voc.
». 1429). Schneide leihh ma' d- Schar, eine Ülrt (^Cfeüfcfcaftö-
fpiel. einem d- Schar auf Geben, einem ©dnieiber, unb füg.
jebem anbem Jpanbraerfer bie Slueübung be£ ®ewerbe£ unterfagen,
'£ie Bettfchar, SBorrfcbtuno. am 3?ett, ba$ herausfallen veröinberrtb.
SDi« Putzfchär, SldjtpKBe, ticr/tpuijfdjeere. Die Schar am ©glitten,
ber bergab fd&rt, 93orrid>tuug, tb« $u hemmen.
4) Die ©djarCf). Den ©iedjen an 'ber ©cfcar im tiatöartnenfpital
würbe b&$ "JlbenbeiTen an ben <J)finjtagen um 4 dn. gebelfert, ©ew.
iKeg. d&t. II. 449 ad 1425 Cf. @d)ar = tued) ©. ."586.
55er „©cbarbaum ober ©cfcermbaum, ben man fielen laßt, bamit
bte ©djtdgc unb gftajje benfammen bleiben unb iunaev QBalb waäfeu
tonne." «ori Serg-Di.
25a^ ©chatblatt (9<opitfd),, Jpunattl*.
„©cfearlad), 2öunbfd>ar lad?/' wol ftatt ©djieriing, SSut--
fc&terting. „9ttmb ain t&afflf yilfenfbrautt, ain tbailT » u n b t-
fcfoarlad), »eglfcbeS mit SBurfcel unb all/' $eurb. p. 1591. Der
Sterling, cicuta, befpt in ber a. ©p. feeriling unb feerning,
alfo iefjt richtiger ®cf)erlinq. „^uti'cburfing, ebemu, herba."
Voc. ». 1419.
Der ©cbdrlet (Schä'lo'), girt £agl6f>ner bev ber Salafd)liff«Ört unb
©atjarbeit. „Die ©djdrter follen ben ©enofien ba£ ©*iff öelfe»
Juristen, ju morgen^, fobalb nur bat Zijcx geöffnet wirb, ben bem
©cfcef fenn, ein ©Aalten mit ft'd> bringen, bie fyladjen an bat ©cbef
tragen, unb wanu ft'c jum ^»allein aufommen, bag ©efdürr ju J;auS
tragen unb bat ©djef airtwafdjen, aud) bii gen taufen an bie Senb
l)elfen naujfeben, auäwdffern, unb alle* baö tbun, wa£ Ibnen »on
ben ©eeftallern, ©teurer ober ©cnotTen gebeten wirb." gort baiu'.
58rg.öied)t 317. 393. 496. :>05. 645. Die ©tarier von Saufen
pflegten in Jetten, wo bie ©(t/tfffa&rt nüet gebt, in ©aljburg unb
auf bem Sanbe (lomöblen aufjufü&ren. 55rgl. ©d>ar I) a).
25er ©d)drltng (Schalin') (Ö.2.), Heracleum sphondylium L..
25drentlau. fölfä'lm - waabb , febr meid?. Der 2üetn--©d>drling
(WciTcha'iiri', WeiTehaTui') , berberis, SSerberij = ©trauet; unb
SBeere. 9Srgl. ©d) arten, wornad) bie richtige §orm ©djdrtling
jn fcr)reiben wäre. Dod) ift auch fd? ariein, gl. o. 491 scariola,
o. 489 borrago, fo wie fcaraleia, o. ISO. 210. 435 slareia,
eupatorium etc. 5U erwdgeu.
fcbarmitnfeln (fer-wdb.), fcbalfbaft Miefen, fcbieleti. ®. fdjaU
m e u f e l n ©. 343. 357.
Der, baö ©d>arfad>, ©cbermeffer, novacula, eulter tonsoriu»,
Voc. ».1618; ,,el rasoro, ber fdjarfad)/' Voc. veneaiano-todesco
Ms. v, 1424. f. 14; a. ©p. fearafab^, fearfabtf, fcberfaM;
jleb ©ad)^ unb fdjereu.
©cSjmfUcv'* »fli?«tlfa;f» «JJttntMd;, III. Sf-. S3 b
586 ^d?av ©cijaut
Ds£ © d) a r - tu cdj. „Slin {oben grabg fcbat-tued)" (jum $fai=
tpeileu «n atme £eute). MB. XX. 427 ad 1455. (£tm, roenigjtenS
bem 23encnuung#grunb naeb, ju vergleichen mit beit rofttidbern feat-
ladjen, gl. o. 75 raäilis, ©cfcarladi? 6- feberen, rarlcre.
25er Sch.iriw.iri, $D?enfcb, buntfdjecffg in .ftfeibung unb ©eftnnung,
©prlnglaefelb -- rcol mit bem franj. charivari jufammenbaagenb.
Schärhvaribofen, langet, biß an ble Änocbel relcbenbetS iBeinfleib,
«Pentalong 3« 93ud>er* 9)?öncb$brfefen 13S-M6 fft gefdjllbert bie
geregte (Entrüfcung eine* ©eminar^Qtcgenten über bit lange, graue
6cfe ariiwartl)ofen, in ber ein ©eminatlil vor it>m ju er|'d?einen
gewagt. 3m 3llt>rlf^en finb Scharawari ©djijfergofen.
Der ©cbarwenjel, ©d)erwen$el/ a) 9}?enfd), ber fieb;, feine*
«ßortfjefl^ wegen, ja Klient ^ergibt, SJllerwelt^bfener. b) Der Untere
im Kartenspiel, c) 3n ben Kartenfpiclen: £tffc?acfen unb Bärbeln,
m&& ©cberer. fd)arw enjeln, fidj ju 3Wem gebrauchen lajfen,
balb bar balb bort gefdjäftfg fevn.
febarren, a) wie &d>b. (f. fdjer reji). Sueben febarren, fte
febaben. ©trau, £oljml(t febarren, redjen, fcarfen. <peö> fd>ar;
ten von ben S3dnmen. *>) (a. 6p.) febnareben (a. ®p. feeron).
„©efearren al$ ein vcll vajj
vieng ber iam wtber an." ©alomon u. 50?arculf Cgm.
579. f. 17." Der ©djarrer, ber ba fdjarrt, j. 58. <ped>=©d)arrer ;
womit man fdjarrt; ba$ ©efebarrte, bureb. ©cbarren gefammelte
(Diuebcnfdjarrer eyen); baö einmalige ©d?arren. Da* Gfcharrat,
bat ©efcb.arrte, burd) ©cbarren erlangte, gefammelte. Qaä Zfam-
gfcharrat (im Scljerj), bat lefete .ftinb eine* altern tyaaxei. febar-
rese«' wieberbolt fdjatren, fraßen, wefcen, 3. 35. mit bem gup auf
bem 53oben.
,,Häd dac Sclilüfl'el gfcharrozt,
Häd das Türl 'garrazt."
Der ®cbarreje*> bai einmalige ©cbarren, 2Bc§en mit bem $uf
auf bem 93oben; &ra$fu£. Der ©cbarrfueü, ber Scbarras,
Äraijfup, domplrmci.t. Schärras macha", (Jomplimente, Umftdnbe
mad)en.
Der ©d>aur (Schauo'), ber Jpagel, nie, wie im Jpdjb., aueb, ein
blopei' Dtcgenfdjauer (a. ©p. fcür, tempestas unb grando, „grando
l)agel, fdjlur." Cgm. 17. f. 2Sa). „Wir bat ber f*»r erf lagen
ben Jeflen bu, ben id) &an." 3roeln 2852. „©djour ober plfej"
(Jpagelfcblag ober Wlimdrf). MB. X. 65 ad 1298. ,,©d>aur vert"
(jpagel im votigen 3abr). MB. VIII. 565. £onr. v. 9)?egenberg
becliniert: bti, bem, ben ©djaurn. „A°. 1432 gie ein fdjawr
vber Grcblng bie ftat, ba warn ftefn unter ali b\>e poedjugel, vnb ein
ei^ebnoß viel au* ben wolden, ber wa* al* groj al* ein febeiben
fal^." Cgm. 259. f. 126. a -,A.°. 1240 ift ju G'icmona in &em eiofler
öeö fieir. ©abrief ein genauer gefaden mit einem Greuj, «vorauf fcaö 2(n:
<5d?aut 387
iiJildjt Ctyrifti fambt bem Flamen 3. 9?ajatenug. SBie man mit bem <H3affer
biefe$ sergangenen ©djauerS baö ©eftdjt eine» «tinbcn beftridjen , ljat er
atfobatben Hat gefeljen." Spater -2(bi'4l)am. 8fn einem anbern Ort erjagt
er, wie ber Schauer »on Zauberern unb böfen ?U?enfd)en gewad)t werbe,
inbem ft'e eine £anb»otf ?(rbe$ auS einem frfjwarjen f>afen auSftra'fjen ober
Steint »on einer gewiffen 9)?aur in bie öbl)e werfen , unb wie fie ,,be n
©djaur in körben, im 3ecfer, in ©acfen, im TBa'nbt unb anbern @e.
flirren fül)ren, auöftrafjen ," unb wie SSöget vor ben ©djaut' wettern
Verfliegen. Weljrere fofdje Heute . welche i>erbtenterniaßen im Jeu« auf
geopfert worben, l)aben fefbft befannt . taf fie ben «0. 1688 füe bas
öerjogtfjum ©teuer fo erfdjrecf (idjen © d) rt u r g e m a d) t. ase« fo be
wanbten Umfia'nben war bt$ SVetten'Benebieiren bcr Ferren sp.<p. unb tte
<}Betterr2(nfd)ie(ien mit gewetztem spufoci: aUerbing» an feinem sptafc. (£ier
auf bejie()t ftct> bie Exhibitio VII. unb VIIL ». SBudjerS fpaffton&SSötfpiel.
cfr. aud) beffen fammtf. ©djriften II. S62">. „9Son unfjolben, wie ba£ bie
mad)en reiff unb fne, fdjauer unb regen* gieyen . wie \eu mit porfteu
fdüepen unb ben teilten ir mitd? uerftefn." ?D?id). 93el>am. C«m. 291. f- 1A1.
,, Unter v>erfd)iebenen «HJetter fegen , bie in £.©€>. iwrgefd)rieben werben,
fagt einer aus? Cgm. 75^. f. 208 : ,,3d) peiit bir ftafolt, t>a\) bu bas-
IBetter verfüerft mir unb meinen Otadjpauren Sn fdiaben." 2(nben3wo,
Cod. Tcg. 572 See. XI.— XII. fol. ultimo, Eomint SRtrmeut im tatein
f/ontert at» *JUme fotd) eine$ tlnf>Plö^ vor. .,A<ijuro te Mermeut cum
»ociis tuis, <pii posilus es super temppsi«tcai.>- ©dp © d) d U T = s2l ttt b t/
©djaueramt, gefangene Weffe mit bcr SMtte um 2lbwenbung oon
Hagelwetter. „Die ftell. ®t. Sttargretb breitet Ujren Diclfvoct ani,
35a«! ©djaueramt tbut awer» per fc ioa$ bev SBrlef oermag."
«uefoer f. 2B. iv. 39. Dcr©d>aur = $re»tag, Sreotag na* €brfftt
jplmmelfaljrt, ju <proceff!oncn burd) bie ftlur unb 93lrte um 2lbn>en=
buag beä Jpagel* beftlmmt. Die ©djauerfersen, f. Cfrerfer$eii.
Datf ©ebaurfreuj, böljerne»', auf gelbem errichtete* &reuj/
alfl frommer jpagclablelter. i'd) a u r f d» l d d) 1 1 g , vom £agel jer=
febjageu. @d>aur, füg. calamitas. „(Jatlgula tft ein © du uro er
geroefen ber gftenfdjen." „Da$ ®clb , wetd)e* ju mennlglld)*
©d^auroer unb «ßerberben Ifl." 9lo- Qtiv. 172. 52.r). 0' bö8's
Wei' is 0" Schauar Tn Hauff. «:fr. ^arclfal 67822. fdjauren,
fdjaueru, fd)euern, Ngetn.
„5Benn bie tyumpermetten leitevt,
©laufet ber 93auer fd;on e* fd)euert." 21. Pagets ^teb:
bie ©totgebü^ren. „Der fdjaurenb vnb 2Better fd?lagenb bauffen/'
2lo. @I)r. 206. «Brgl. fd?curen, frieren.
2>er ©d>aur, ©djauer, öbbacb, bebeefter Ort, ©dju^ unb ©djlrm
oor 2ölnb unb SBetter, In 21.«. unootfe'ublfd}, Set. v. ^ranfen II. 144;
nleberf. ®d)UUr. Gl. i. 60 ffur^guta Lares, feur« horreum.
„fd>uren unb fdjlrmcn." @em. Oieg. (ilron. III. 176 ad 1449,
3srgl. fd^ euren.
m 2
588 <&fyt
0 fffeeren (t$ f$er, fdjetat, btö gefdjert — feite« ho*: iä
fd?ir, wir fcberen, id) fdjur, t><xb gefdjoren), n?ie fc^b. (n. &p.
fceran, ib, fcfru, uulr fcerun, ib. fear, uutr feurun unb
fearun, gif co tan, tondere). „£)cr abt be* nld)t verbar, at$
alnen mand) er in befebar." Cgm. 251. f. 211. ©eit wie lange
welü i(^ nld)t, fdjwcrlfd? nod) vom altbefungeaen -öerjog 2lbelger ber
(„Unb fwelidj baj »erbdren, baj ft baj t)<\t fl)t vor uj fcfcdren, bi
btet.ni alle ben leip verloren." Äaifercbron. Cgm. 37. f. 3. Cod.
palar. 361. f. 59) fdjeten unfre 93auern bie Jpaare am ganzen
•Sopf, mit itfußuabme einer bunnen ©djiebt, bie in mäßiger £ange
hinten über ben Otaefen ju fallen fommt, nfr. 2ßol auf eine vor«
nebmere eftm. Jpaarmobe bejaglid}, beljjt bocbgefcfyorn im Vor.
v. 1618 (cf. 9?anenfci?iff f. i7o) superbiä elatus. „Über 'ii
Äampl abfdjeren, attondere strictim." ibid. 2)«g @d)Ct=
vieb, ©cbafe. gär feieren ben 23art ift je&t üblidjer balbieren.
„Dem baber, fo er iaht unb fspirt." ©cbeirer DlenfbOrb. v. 1500.
©djetbeefen, ©djernne&er, ©cberftaben, ©djertned) :c.
QSon f^eren mit ber ©tcfcel ober ©enfe ift nod) üblfd): Dag gln-
fdjerletn (EPfcberl, U.2.), ©raäjttcf am 2lcfer jum (gfngrafcn mit
ber ©idjef. @, @d;uv.
2) fdjeren, at3 ein 3u ©d)ar (#bt&eilnng, disilje) ge&origeä Oibleit--
verb mit ber Q3ebeutung: tbeilen, verteilen, discernere, separare,
ift wol anjanebmen in befeueren, jut&ellen, ja St&eil werben lajfen.
(31. ©p. fcerlan deputare, recensere, numerare — cf. U{,
ffora, woju bat engl, a fcorc certus numerus _; aber bifeerian
Wie biteiUn privare, fraudare, frustrare), befd) Ctt, fatatus.
Voc. v. 1429. „Sin SSeib ift eitel befeuert blng, connubia sunt
fataüa." ©. granf. 2>er Jpolldnbcr fagt and? iu biefem ©inn be=
froren für befdjert. „St rit in (ilüs) mit gewalt bin, aber
ft febereten in" (bolteit il)n ein, ober amringten tbn? v. ©d?ar?).
„(2inen umbfdjdten," umringen. Äaijmair Cgm. 929. f. 51.
Cgm. 994. f. 197. Cf. „So ft'd) begonbe bie fdjar werten, gradieren
unbe fdjerrfn/' 9)?afm. 2>enfm. I. 145. 23erfd>lebne anbre an*
§d)b. Slnwenbungen von fcberen werben wol tanm blofje fttguren
von fdjeren tondere, rädere fe^n, wenn gleich bti SBort and) in
Hefen 2lnwenbungen iefit alfo abgelautet werben follte. $. 33. ©ld>
ntd;t$ fdjeren um ein Ding, (id) nid)t barum beftimmern (nid?t
Xt)C\l baran neljmen). 1 mag mi' net fchecn mit dir, du biß ma'
z- fchlecht. ©id) feberen unb foten, ftd? abmühen. SSrgl.
f d? e e r e n (ben Jrlfdj stuprare unb g e () e i e n). (ginen f dj e r e n
(d. ®p.), abfonbern, au^fd)liej]en. ©idj fdjeren, baoongeben u.
(cf. uu ffiar-r, fagax- @rimm Oteint). 2S3). ©. unten ©d?nr
unb fdjerren.
Der ©d) er er ober ©cbetroenjel im gMeln, einer 3lrtÄartenfpiele<:
bie VII, Vlll, IX «nb X jufammen ber üa^ Scbcrac, Unter, Ober,
(Sdjet 389
ÄOtlig Uttb #jj jUffltnmcn bet grofs Schere. Da' hlad" Scbery'
Rieht n grouff-n Schero". 3« weldjet 93ebeutUttg »OB f*etcn?
6. ©cbarroenjel.
3>a«t ©efefeer (Gfcher), ©efebren, 2arm. <ga gibt In tcr «.*6p. eiit
3?Ctb feeron, voeiferare, laseivire.
feberren (id? feberret, ^ab gefeberrt), febaben, febarren, ttafyn.
(3T. @v. feerran, Otf. V. 24. 75,-Äcro 64; abfautenb: febtrrit
radit. gl. i. 9, fest rasi, a. 237.42", affcurri craserit, i. 510,
f ifee rrtnf rasura, a. 108. „Qt fdjar Ut untalvAUit mit dnetn
fdjerben." JMob. II. 8. gl. p. ms. cf. feerra, strigilis). „25et
Sucfcg »erfdjerret feinen barm mit fant." @onr. p. gtfegenberg.
@inen ©erpeg feierten, einen Äraftfup macben. SBefjman III. 95.
£>ag gfatfj&ett (ber 3far) feberren, bic allju fetebten ©teilen jum
33el)uf ber glo&fa&tt mittele einer ton <pfcrben gejogenen SSorrfdj*
tung — ber .Sfg feberren — bureb welche ber .flieg bei> ccite ge?
fdjatTt tPirb, vertiefen.
f Ferren, vrb. n., eine 2trt jn fifc^en. ,,<$$ foll 3»$ fürbaß
bem gemainen 9)?an in ber 2unatp }e feberren nit mer gefratt
werben, auf utfacben baö ber gemain Wan, fo fain SSifeber ift/ bic
tfltut unb ©ängl ber tyarM nit wol unberainanber ercenucn, baraug
ban «in grope erobung beg ffatnen 23ifcbn>:rcbg bisher croolgt ffr,
aber bic 2>lfd»et mögen n>ol feberren.'" S.Crb. p. 1555. 5. 35. 2. Olrt.
p. 161(5. f. 643. cfr. ^r. UM. VIII. p. 40ü, XIII. 143. 2£agnerg
Gfp.= nnb (2am.^55eamte II. 268. Saju bient etwa ber gifebjeug, ge-
nannt 3aun = ®cber. „3tem paunfdjern follen nit fcifgct bann
pon gtebtmejj big auf ©t. 3'>«entag gebraucht werben." 2.0. ö. 1555.
5. 93. 2. 2irr. Sanb-- unb qjolicsO. 4. j». 9. Sit. 2. airf. Ar. «W-
VIII. 598, XIII. 141 fest, wol unri*rig, ^aanfeberm, gasn?
febirm. Glnen 2lpfel feberren, eine Diübe augfeberren. 3Mc
gefoebten 2)ampfnubcln augfeberren, fie mit bem ©<bcrrer,
9c üb elfeb er r er aug ber Pfanne beben. Sie @eb er r = uneben,
bic fonfl foaenannte baprifebe üiütc (brassica napus), jpeit ft'c jum
25erfocben nur abpefebabt wirb. 2)«g unb bie Scherror. Gfeherrat,
wag pon einem 2(pfct, aug einer Oiübe unb brgl. ober aug einem
©efebirr, an wedfceg fid) benm Äocben ttvtai von ber ©peifc angefeilt
bat, gefdiabt ober gefebarrt roirb. 3m ©eberj wirb bat leßrc .fiiub
eines fein weiterem boffenben Sbcpaarcg bas Zfamgfchcrrat genannt.
9SrgI. febarren unb fdieren.
3>er Btbrt, beg ©cöt-ren (Scher, Scher), and) bic @d)crmau#,
ber yjiaiümm (a. ©p. feero, ralpa); S?er ©cb erb aßen, ©Acr--
baufen, ©d)er eil fd) r oppen, ^aiiinunföbügcl. 2)aes @djer=
öifen, flJiauüvurfefalic. 2)er ©eberenfanger, ?7?auaourr>fduger.
2)ag ©* e r cnf d) i» ai f t e in (Schernfchwäaffl, £?-3f.), phleum
montanum L. Scherl-glatt, fcherl hal, aili., pon bc? J^ÄHt !POb(=
genabrten SCtet?eö.
590 ©d?er ©djetv
„©djerbanb." „Ligaminibus faciendis, für ©cbeerbdnber mad)Ctt."
2S|Tr. SBtr. VIII. ist. (g$ ftnb ©troö= ober ®d?aub: (Scha'-) bänber
gemeint, unb vielleicht falfd) »erbod)beutfd>t; etf müpte benn fdjeren
(auffpunnen ober aufrieben, wie ber 2Beber ble $äben) gemeint fern.
Der © $ er lj am mer. Waä> bem 2.9i. o. 1616. f. 692, unb ber
altern 2a»b= unb tyoHc.sO. 93ud> V, Xit. 6, #rt. 5 i|l ben »anetfr
teuten »erboten, unjiemit^e • gße&ren nnb SSaffen, al$ 93üd)fen,
lange ©pfe£, ^etmparten, ©cberbammer, 2Burfbacfen ic. anf
£ocbjeiten, Äircbroeiben , 3at)tmärften ic. ju tragen, cf. ©c<u
Jammer unb ©ebetgen bammer. £aa$ (beutfd)-fr. 2Brtb.)
gibt ©djferbammcr burd) marteau a unir. 2)a^ ift aber rool
feine OBaffe.
Die ©eberanj (Jpmtb b. ®t.33. U. 328), Scarantia, f. ©ebarnifi,
n>o aud) ©cbetennulb ermahnt wirb.
febeir, febeier, unter biefer 2lutffprad)form muffe, wenn ei In
Jpotfbeutfdjlanb nid)t au^geftorben 1(1, ba6 altere Olbjectfo fdnr
(lauter, refn, bell, glatt, gldnjenb) »orfommen. „Sin Dracbe »on
fairem golbe." Äonig Ototber 225. „er if fo febnr, ij Ift ein
ebele fapbir." Slleranber beö 93r. £ampred)t (»on 9iegen$burg) in
SÖrapmann* ScnEm. I. 73, 9Se« 6707. 3m Olltfdd)f., Slngelfddjf.,
3«länbifd)en ff fr. 3)a$ fdjiren (genau betrauten, unterfebetben,
mufietn) bei brcm.=nbrf. ®rtb<W. rctrb »ermutblld) ju biefem fd)ir
geboren. 25a« bort angeführte vetfebiren (burd) ben SBllcE be;
jaubern) fommt aud) Diut. II. 214 alfo vor. fei er i lucidus,
gl. i. 647/ (lebt rool für feirt.
© d) c i r e n (Scheia'n) , „@d)eirn, © d) e i e t n , ©djeurn,
©cbeuern" (fo fogar auf ber nenen grofen topograpbifdjen Äartc
miäfcbrieben), Ortsname, im XIII. unb XII. 3a&rl). @d)t>ren;
MB. X. p. 592 raons et castrum © d) « r C n ; p- 597 ad 1140
Comes Ekltardus de ©d)»ren; Clm- Schyr. f. 11 Villa 9J?itter=
febpren; MB. X. p. 46U ad 1206 @d)»rere 53orjt (©cbetrer
$orjt); im XI. unb X. 3al>rr). 9<agel Notitiae p. 21 : ad ©d)irun;
p. 51 @d)irtn. 2(noenommen mit Conrad. Schyrcns., 2iyent., £unb »c.
öiiü bie Q3ura ©cbetern erft um 958 r-on 2(rnulf, bem @of)n, ober ron
Hrnuff, bem <?r,Fet beä 'Diarfgrafen Siutport, &iefc& enveietid) ärteflcn 2l^n;
berrn beö baprifdjen Diegeitrenbaufeö , erbaut fe» („Arnulphus montem
Schyrensem moenibus clausit") , fo entftebt bit Jrage: batte, tvie jtt
»ermüden, ber Ort üorfjer fetjon asen^o^ner unb tarnen, »ierrei^t »ort
f)tftorifcr; ganj gfeid>gürtigen fingen ober (perforier! entter>nt, ober aber (lebt
ber SRame mit Siutpottä Samifie felbft in näherer a'fterer ©ejiefjung? Wart
bat unter annähme be3 tei:-tcrn Söttet biä auf bie Scyri be6 ^oruanbcö
cpp. 46. 50 — 55, spauf. 7}\a.c. cap. 2o. 54, bie Z/.Umoi bcö sprocopiiiö
@otf). l , tay f)ei$r fcr>r in6 «taue, junirfiüfiert. einer ber geiftreicfcften 2>ar-
lleder ba^eriftber ©efcb.id)ten gtaubt beibe JaCe }ü »creinen, inbem er L 2 49
bie ü.'iutrolbtngcn nad) ir)rcm 6tamirtf/aufe im ^uofigau ©d)»uen aenannt
©c^eit
391
werbe« ragt, un& fo ju ber feitbem audj iura '»intern be^fäüt^ angenom;
menen, fiattfid) unb aitcrtf)ümrid) fautenben Sonn: bei- © rtM? r e , bess
©d)»ren, ben 2tnflo0 gegeben fjat. ?lü"ein biefe Sonn fe/jt bennod) Ho*
ben jmeiten gaff «orauö, beim im erfien mürbe ein äftcre» Bd)iti\tc,
ici;t ©djeirer, regelmäßig fei;n , wie Zttentin in ben Annales Schyrcnsis
ad ann. 508 fogar bie Sciri nennt. 2l(ferbingS fann ber .Ort nadi einem
erften 2fnftebfer, ber ©aro, ober mef/rem feine? <3efd)fed)t!? , bic ©cirun
fjiefjen, ji tl)em ©et ein, jt tf>en ©ctron, ©cfrun, f. öramw.
854. 878, genannt Worten fepn ; bajj aber Siutpoft felbft ju biefem <St<
fd)fecfjt gehört fiabe, ift »weiter nidjtS, ali mögrid), wie efjrenfjaft unb
paffenb aud» ba$ Denominativ t f> er \c fro (lucidus, purus, ber fauterc,
aufridjtigc) erfdjcinen möchte. 93e» Dvieb p. S04 f-ommt nd i:\: ein £>rt
@d)ör im Unterfanbe uor, vieffeicr/t berfefbe, ber frür>er (Pez. thes. I. III.
67. 88. 94. 97. 98. HO) ©ciri, batwifd) ©cirtn (jeifjt, unb perrmttf);
lief) baö jefeige bei; 2(ben6berg (iegenbe ©d) eiern ober ©dienern. *6eu
«intern, fo wie in ben Ortsnamen ©et) ein na, ©riieuring, bic um
»weit £anböberg, 5Dingoifing unb «paffaii »orfommen, bann in ©djener;
berg, ©d>eueregg b.iebe ju ermitteln, ob ir/neti in ber a. ©p. nid)t
vielmehr ff iura (horrcum) atö biefeö unfer ©ffr ober Ia6 aflenfaliftge
Nora. pr. ©ftro (cf. I. %f). p. 8i) ju GJrmibe riegt. 3n 93c.jug auf bie
©rafen »on ©djeiern, bie ©raffefjaft ©djeiern fjaben (Jinige baS
angelfäd)fifd)e feire (©efdjäft, Verwaltung, Verwaftungöbejirf, terrilorium,
dioecesis, comitatus), ino aud) fwdjbeutfd) gemefeu fe»n nuijj CfciiM fjabat
procurat, gl. a. 190, feirono negotiorum, a. 5 65, cf. fiel) fd) ereil,
curare, bcEümmern\ mit in Steige gebracht; affein, abgefefjen bauon, bafi
bas* i in biefem IBort waf)rfä)ein(i.d) ein Eurjes, nidjt bem neuern ei eiit:
fpredjenbeö mar, fo (ja'tte ein eiiijefner Ort, wenn aud) £auprort, nur
burd) einen feltfamen Xropuö ben Flamen einer Veriv-aftung ober eineö
ganzen permaltcten 23ejirfeö erfüllten firnnen. Vrgf. IL 1f). p. io4 ben
2frtifet ©raffdjaft, wo bem ju feidjt abgefertigten grafia nod) eine be;
beutfame ©teffe auü ben formulae vetercs, unb iwat ber 7tcn nad) ceneu
bes ©artuff be» Q3ianon bettjufc^en 14I : „Ula terra quac est in pugo illo,
in grai'ia illa , in loco qui vocatur ille, (grafia alo Vermafttutgylüiter«
abtfjeifung eineu ©atieö, affo of)ngefäf)r wat @raffd)aft). 3m 3>if?r 1108
räumten bie Girafen t>on ©d)eiern bem t»on i()ren Vorfahren im 3. 1079
juerft naef? ber (f>attrtfct)en) 3eff gegifteten, bann nads gifdjbadjau,
hierauf nad) Ufenfjofcn gejogenen iBenebictineröerein enbfid; tfjr »quia
niultfl conlra Deum mala commiserant" pon ben frommen 'oifd)öfen Uobaf:
ridi unb asolfgang of)nei)in mit bem gei|tfid)en asann belegtet eigene^
©tanm«fcf)fo't3 ein, inbem ft'e anbere ifjrer Burgen, nament(ict) SDadjau unb
bie auf eiiur .^> 0 f> e am 5Di ti lineibad) neu erbaute jiim ?(ufentija(t
wä'orren. Ponrab »on 35ad)au, ^erjrg ju 3>almat;en, wuf'te im 3- if>6
»im einem .peracliti!>S fpatriardjen ju 3enifafem ein ©tücf $ofj »on bem
Av'reuje fjfjrifti ju erwerben, womit er bem ©ottesljauö ju ©feiern ein
Öefdient machte, lieber biefeö ©djeircr fireu^ unb feine 2'innbcr fjat
392 <Bä)e\xt
3ac ©retferus einen Hortus Crucis Schirensis, unb £ont. £emme(mü4)t
fein „Cfreuj im Cteu$" gefdjrieben. Um and) entfernte Stemme feinet 9Bun-
berfraft, befonberS gegen QSlife unb £age(, tf)eil(i>aftig jtt machen, wutben in
bct 5orm ber <partifermonftranje, nemlid) ber eineö jtreiijeö mit jwei) über-
einanbetftefjenbcn ungfeid) Tangen ^uerbatfen Heine ©d;eirer . jvteujfein
von gjfefftng unb ©ifbet gegoiTen , nnb nad) gehöriger 93etüf)tung mit tem
Ctiginat. wie <p. 2>emmermaiir fagt , mandieS 3a[)r ju meftr afö 4 0,000
©tücfen auf bem <sanbef3wege au«gefenbet übet alle üanbe. 2(m j?reuj:
8tti*Ö ^e* ivlöjlerS, beffen 'Bauart fonft auf neuete >?eit lveifet, tefleftt nod)
eine Äapetfe in weit ätterm ©tr>(, &ie fogenannte Otto;(5ape(re, untet beten
erftfid) bie ©ebcine r>on '9J?ef)rern be£ fo groß unb berühmt geworbenen @e;
fdj(ed)te» ruf)cn fofien. Jd) erinnere midj auS ben Tagen, wo e£ mit t»on
9ftartin, bem reljten ber liebte, fjiet mein mensa unb amo ju rernen i>et;
gönnt war, oft mit beirigem ©djauer, bie Stufen foinangeftiegen ju fepn
ju biefem artertfn'tmlidjen ©ewötbe, beffen (?rr>altung ebne >3meifet a((en
feitfterige:» *prir>atbeftf.'em Set einmaligen .ftfoftergebihibe im ^ntereffe £om:
menber Oenerationen jitr «pffidjt gemadit Worten ift. 3e me!)r bie Nation
erftarft fepn wirb in ad>ter, alle 5?crr>ättni)Tc burcbbringenber 5reuf)eit unb
Bifbung, befro ungefjeudjerter wirb fte Zfftil nehmen an 5(Uem , waö bau
®efd)feri)t betrifft , an beffen £at;b \'ie a\\i- ber Itnmünbigfcit finftercr ^.»br
rv.inbertc wirb atbfj gebogen worbeu femi. Unb biefeö ©djeiern mit feinen
weitläufigen zäunten febiene barum wof vor anbetn geeignet, wiebet ein
öffentlich , i ei; igen 93ebürfni)Ten bet @efeu"fd)aft cntfprecfyenbeS, jtig(eid)
erimiernbe3 unb nülsenbee J)enfmat ju wetben.
freuten, fdjeuern, fegen, reiben, pnljen — an 9il)efn unb 97?ami,
nf&t aber in %.<$. r>t>lf£nMid) — £ambura froren/ «Bremen
fdjnren. $mi froren, polteren.
£er, He ©cbeur, ©teuren, ©cfcerorn, ©tftetrn (a. @p.), <pofaf,
95ed?cr, nicberfädjf. «Stauer, ©cfcnuroer. ,,Emit «bbas «jonrab v.
i'On Xegernfee) vas ar^enteum deauratum cum pede et operculo proprio
a i n ©et) euren." 55. <pej. I. p. ?>47. „Calix, © d) e i r n , pedjer."
^rentin. ©ramm. 93ep ber £pcf/jeit ©eorg be» Dl. ». «anbaut a». 1475
bcfhinben bie ©djanfungen an bie polnifdjen begleitet ber Braut in fiJ:
bernen unb vergotteten t^eifö ,,©cfoerorn," tf)eir<? „j?öpffen," t()ei[ö
,,<ped)etn.;' 935ftr. «Btt. I. 199. 200. A°. 1541 fd)enfen bie mürn:
be: ■ !cr bem Alaifer „einen gutben ©d) euren." Wagonscil de Norimb. 85.
..Xk l'anbi'Outer oerebren ber Q3raut be$ ^erjog ^ftifipp fon arnberg eine
rpr.->Pibete (einen vergorbeten?) Srijeuer." Ser. ». !8. I. 547. £M'e a°. 155,
,u ^rag au^gefdwffene ,,uergultc ©djeurn" abgebilbet im Cgm. 944. f. 23.
.,©0 ber breutigam be<5 nacfit» eberid) beigc(egen ift, fo mag er ober jemanb
anberö eon feintwegen be3 morgetiö bie 93 taut begaben mit einer }WifCtd)en
nlbern oergüibten Sri)ei:ern rtcr anbern cleinaten" Olürnb. .^odijeitrOrb.
tf. 156 7. Ms. f. 4-1'
Dtc ©teuren, ©feuern, n>te b,c^b. ©^cuer, bod) mit mhtber
nMfcb, als ©tabel (a. ©p. fetitr« nnb feüra). /,€{n narr npmbt
ein ()erofcl)en)tn für ein pure/." Cgm. 579. f. 51. SSftjl. ®d?eune.
,,©cbeurenmair, horrearius." Vöc. t. 1618.
Üb erfreu rang, „©an ain uberfebeurung auf unferm «0?ofJ n>ucbfe,
unb roür mit unferm ^Blcö>, 0?oiTen, Äbuen unb anbern niebt abeften
motten..." Sangen :<pret>ftnger €baft. 3Bftr. J8tr. VII. 324. cfr.
©ebur (2lb3ufcberenbctf ober 2Ibjunidbenbei9.
2)ae! ©efebirr (Gfchir, Gfehior), n>ie b<bb. (a. ©p. gifeitri),
©efdfje, ©erdtbfebaffen jeber 2lrt — felbfl 2Bagen unb 2Bajferfabr*eug.
„2altergefcbirr, 3?cfcpfcf 2c." ©cbeirer 2>ienft-Orb. t>. 1500. f. 20.
S0?ft Oiofj unb ©efebirr »erfeben fenn. i.D. ». 1553. f. 59. ©ab-
wägen ober ©aljgefebirr auf ber Sanbftrap haben. MB. IX. 518.
//3cber ^infer foll auf ein £«g nur ein $ueber sioli fuhren unb mit
einem ©efebirr fabren." $orft=£)rb. ». 161G. ilrt. 15. ©rofte
3lrt gabrjeug auf bem Wann, ba$ von spferben gejonen wirb. 0
Gfchiräl, Gfchi'äl, Gfchidäl gftflrb CO.?.)/ deiner 2öeitflng ober
Ztpf »od 9)?ild\ 9)?e$ergefd>frr, SJccfFer unb ©abel — «tö 2:ffch=
fleug. 3m 25ueb ber 2ßef^fjett 3)ruce v. 1485 wirb ba$ ?0?cmbrum
betf 2Iffen fein ©efeMrr genannt. Cf. „Jpabt j'rrlffnc «med)
unb beebt eueb bau ©efebtr barbureb." Cgm. 810. f- 170. ben=
g efebirr ig, f. I. £&. ©.164. Der ©efebirr er ($rcpb. @amw(.
II. 131 ad 1392), rr>o( ein QlppeKati». 2>er ©e f d)ir rm aift e r,
£>fficicr über bae> Qlrtilleriefubwefen. Jronfperger 1555. f. XXXII.
©efebirr, in einigen altern 9?. 21., roo ti fcbroerlfcb mit bem
»orangebenben Sfni? ifr. 21 uö bem ©efd)irr feb tagen, au$ bn
2lrt fcblagen. „2öle ibre tffnbcr a. b. ©. febtagen, »nb nur flu
©pott unb ©cfcanb ber ftreunbfcbaft erusaebfen." ©elbamer. ©uet
©efebirr macben einem, ibn roobt beroirt&en. üluf bem XiteU
tlatt jum II. Zi). bei »etbeutfebten ©ueoara ». 1607 fagt 2Ieglb.
2Ubertln :
„Jpicmtt fombt ber cnber Xi>cU,
SBirbt jeberman ju tauften feil,
9SÜ gut ©efebirr tbut er un$ macben
v£on gei|llicb unb tt>cttlld)en ©acben."
„9)?an foll bie ©efangenen wobt öaltcn, ibnen gut ©efebirr
macben.'7 Jronfpcrg r>. &tleg$s9t. „@d)lampampen unb gut ©e=
febfrr Di (i d) c n." Simplicisshnus ». 1669. p. 251. „£>et »mc
groß tfebier onb freuber." ^ontutf unb ©ibonia. Cc^m. 577. fol. 98.
2tbnlid) ifr bat altflämffcbe „goebe eiere maeefen, curare cutem,
genio carpere dulcia," Äilian, permutblid) entfprecbenb bem franj.
faire grand' cliere ober bonnc obere, en^f! be» (Jbaucer: to
maJe fefl anb cbere, in gleichem ©innc. 1)Uic$ engl., franfl.
diere unb f(dm. eiere an fid} aber galt für: ©eftebt, Wiene, 2iu^=
fel)en, ivcrin lieber iiti$ iUL ciera, fpan. cara, fcifcjt polH. cera
lümmt. „Sin jlnbcnt wolt prebigen, fotefcö tbct im fcblecbt »on
fratten gebn, urt mari)t &at roanberlid) ©efebirr." SSragur III. 344.
394 (Sedier ©djov
2)a$ heutige engt. ri)cet t)äU unter anberm «gelufligung. Ob etit«
ba$ im I. XI)- 6. 161 unb 502 berübjte: padfebirrig, patfc^frlid?
(pofiterUcfc) lieber gebort? „ßrciTer, eaujfer, ©pielcr, @<bt»e&er,
«P a cC f d? irret unb (Sötcnfcbdnber." SUbertfnS ©necara II. 209.
2)aä @prid)tr>ort : „(£nt rotber SSatt febteebtet 2itt" roirb bei 3lbele
(feltf. @er.=J?dnbct II. 326) ein patffcbiertgeS genannt. 5ßrgf.'
©talbertf (l. ©. 142) batfdjietig.
Die ,,@ d> i c ry/ (na* £6fer, in 25a»ern), ©d)ar. (Eine @d)icr
®dnfe.
Sie Schiar (@cber, 8d)ir, ©d)ür?) (0.<pf.), Jpaarc am .Kamm beä
^pferbe^/ 9)?dbne; .^aarbüfdjei am Äopf beä ©tieretf. Schneid mor
a~ Här vo~ doe Scbior 'raus,
febier (fchiar, o.pf. feheia'), friere, adv., 1) (<L @p.) balb
(a. ©p. feioro, ffiero, cito, ocius, fiaro. fkoro). ,,Cito,
üiico f d? t er, quam cito n>ie f d? ter." üioenf. ©ramm. „SZBlr
furzten unä fo febr bawr, ba$ mit ntdtf febier roiffen iuo au£."
fif, 20M. IX. 394.
„$u richten nurb er fomen febier,
SWif großer 9)Uä)t unb böcbfter ^ier." Jplmmetfaloert
». '685.
„9Karia btif mir febier,
2)a6 icb fum 3U bir!" Cgm. 622.
„3<fe wtl biet) f d? Jer fceraing feben," ego tc propediem videbo.
Cgm. 69ü. f. öl. „3cb fpracfo, e6 war nodj ju fester." Cgm. 714.
f. 22. ,,%üf fdjtcrtfccn Srcbtag" (auf b?n nad;ftfommenben
©fenfrag). 2btg. ». 1516. f. 5 it. „$* fd? tertflen SBettertagen,"
in ben ndd>flen Sagen, roo ei bat 2ßetter juiair. Ar. 2bbl. IX. 20.
©ufeber <5&r. 250. 2lUerfd)ierift (nod> jeßt älla'fahiarifl}, fobalb
alö mogltd}. 2) I)eutjistage: balb, in ber ;3ebentHng: fafr, bepnafte,
fere, ferme. I bi~ fchisr vo'hungo't. I waos ma1 fchiar
nimmac z- balfa". I bä' mi' fchiar vaTchaugt. Oft mit tautO=
logifeb beliefertem balb. »s is fchiar bäl' a'fö. Scbiar gar. 3»
ber a. @p. fäeint ein SSerb (daran, feieran, parare, expedire,
cxsenui, befianben 31t baben. Oif. I. 23. 43: „tbia berifiraja in
ffiere," \iam Ulis poret. IV. 12. 88: Sfcfyai tlya in muate fuarie,
fitamo fo gifeiarij — quod facere vis, f'ae ocius. (g'mc anbre
iform febeint ba$ alte Adj. feerf, sagax, acer ad investigandum,
gl. a. 538, ffeerc, argudum (argutum?;, o. 192. £od) \it{jt a. 244
feero, ocior.
„fehleren," f. febüveu.
Der „©« iening," eigentlich ©djcrlini], cic.uta, fte!) ©d?ar = la(b.
2}rr „©cbierlittg," Htt gbi«nfee=ftW. 95rgl. ®d)ief.
fd)oren (O.g. J'cboun), 1) (0.2.) mit ber ecbaufel, b m Spaten
arbeiten, 3. 58. um einen Seg bureb ben Sd)nce ju bahnen. „Den
WIR im ^of jamfeboren." 5«ib« ©aminl, II. 109 ad 1592. 2)ieB
©cfyor 395
i\t »ot nat eine serielle 33ebeutung t>ou ber in $ranfen unb weite?
binab gemelnüptfdjen 2) bei (graben* , Umgrabend mit bem ©paten.
©c^orfetb (Selb, bai umgegraben, niebt gepflügt wirb?). „(Ein
Nebenbau* mir ®ratfgdrtleln, eine ©ebener nebjt 2 ©tücf @(feor=
felb unb 10 ötutben.-'' «Jluäfcbrcib. r>. üfottjenburg a. £. @(bor=
g d r 1 1 e t n- „Jpan* , ©cbeuet , ©eborrgdrtlein, <peunt."
>ilnf*baeber Slugfcbreib. Der ©eboren (wivjb. Oieinw.), ber ©paten,
btc ©cbaufet. „2lrferpftug nebft ©efeort, ©age unb Äarren."
2lugöb. Slutffebretb. 3ft biet ein bieber gehörige* ©(bot ober etwa
«pflugfebar ju »erftebeu? Cgm. 649. f. 555 fossorium, feborr,
gl. a. 23. 850. 690, o. S2 fcora, febora, wanga (b. i. Jpaue,
«Sebaufel). 3n einem Wündmer Ms. p. 1500. CbmC. 22. fol. 205 au»«
gegernfee ftebt ble OJegci: „^aro bag iorn in bie ®d)orn unb in bie
molten, un$ ben waiften in bai tot, fo belfen fp bir au* not." 3n
ber ©ebweij gilt feboren, pom SSegfdjaffen bei Dünger*. ü>teUefcbt
ift aueb ba* uieberb. feboren, lacerare, gl. a. 858, i*t. ffora,
ferben, nfebt unuerroanbt.
feboren (in ben Nabetfabrifeti ju ©cbwabaeb ic), polteren. Sie
©d?or= (ober «polier 0 9)?üble mit 11 ©eborbdnfen ju ©ebrcabacb.
QSrgl. feb euren.
Die @d)or=ripp, fiel) Schefripp unter ©ebon. @. 370.
2>er ©cborilein, ©cbornfteln (©peffart Schürnfiä'), in 91.93. niebt
r>olf*üblfeb, unb bureb Oiaud)fang, .ftamfn, Aemicb, c.pf. ©ebtut
erfeßt. Jjene* 2ßort fcfceint, au* bem 9ticberbeutf<ben in» .f>od)beutfepe
gefommen, bie urfpr. SScbeutung perdnbert ju b,aten. S3cp Äilian ift
feboor=fteen, feboorcn = ftcen, contramurus fori. Qt erfldvt c*
aber au* feboore fulcrum, febooren fuleire, al* fulcrum sive
sustentaculum ollarum, lapidea struetura sive ferrca lamina fori,
Jperbplattc. 2>fefe Ableitung, wornscb bai i*l. fforbuftelnar,
lapides proceres, ©trebefteine, r>on fforba fulcrum, ju vergleichen
tarne, babjngefcellt, bleibt wabrfcbeinlicb , ba§ ber @d) orflein at*
Unterlage für bat $euer ober el* ©ebuß ber (böljernen) Sffiaub gegen
baflelbe jecenfal!* bem ®d;otftein at* ülbtciter bei JHaucte* poran^
geganaen fepn wirb. 9tod) jeßt unb feftft in ©übbeutfd/lanb finben
fieb lanblicbe SSÖobnödufer oline «Hauetfang. C* ftbelßt bcmnsd) bai
ift. ffata, bxi mit unfetm febüren dbnticbc SBcbcutung unb piel-
lelebt aud) einen WMautftamm bat, ju ©runbe su liegen, 8llt=
fcbwebiicb tjfefj bie Jpcrbptatte ©Nrften (glcicbfam ©cbürfteln;».
fetorren d. ©p. / fcorren a. ©p. (befonber^ pon fepreffen Seifen),
ragen, empor, betoorragen, gl. i. 8ü5 fcorret prodit (rupes),
226 fcorretuu nascebantur (e calamis), i. 16. 85. 218 IC.
fcorrenbi (partic.) prominens, praeruptus, praccisus. Subst.
feorro obet fCOtra, pracruptum montis, scopulus. gl. a. 115,
i. 609. dtmö ber Strt meint jpoI ber Nürnberger Mietetet 93ebam,
wenn er pon Nonpegen fagt:
396 ©d)or <Sdjut
„£i t|t ganj alles fant,
©uft nll)t ivau ftcinijemorrc,
$3on fclfen fcfcroffc« fdjorre,
£od) berg vnb tiefe tat." 38. b. £agcn (Samml. f. <rftb.
2. I. 59.
b -fchöras machen ft'd) ctsvae, e$ auf mdjt ganj cl)rlld)e 2Beife für ftd>
behalten, wie 3. $8. ber ©dmeiber ein ©tuet vom Sud), batf er -m
»erarbeiten bekommen. @tiva6 b-fchoras baben, eä für fid>, in ge-
heim, alt ©cbeimnfjj tieften* De zwao habmt ällwa eppas b-fchöras
uiitananrl. 3n biefen JÄ.Ä. fci)eint b«6 SJort ein Adv. ($$ fommt
aber aud) aud) Subst.: ber Bfchoras, vor. 3n ber rotn>elfd)en
©rammattf %xtf. 1755 wirb bfefcora mad)en (einen SScrgleid) fttf=
ten) al$ jübifd) aufgeführt. 3n Cberfacbfen Deijjt bufdjfur madjen,
einen beimlidjen unb unerlaubten ©eivlnnft macben.
2)ie @d)ur, 9)?Ultdrtermlnu£, feltfam verbeutfd)t au$ bem franjofifdjen :
du jour. 3)cr öfftjier K. von ber @d)Ur, l'officier etc. du jour.
2>ie @d?ur baben, ctre (officler etc.) du jour, b. t). nad) bera
£urnu$ an irgenb einem Sage ben 2)ienft baben. SSrgl. unten ©rfjur,
©cberete», tylage.
Die ©ebur, a) tvie &#b. ba^ ©djerett; ©dhiffcbur. — ItnfcHrlg
(toenn unfd)irig nad) ©ramm. §. 372 fo ju nel)met», Oibein, 9)?a»)n
von Knaben unb 9}?dbd)en), impubis. b) £>a$ Slbmaben eine* ©raö;
plafteö unb tvaä abgemäbt wirb, „einen Jfjolägruub auf @lne ©djur
reuten. 2Me @d)ur verfaufen." ©aljb. 2ßalbr£rb. 23. 29. 90.
Sit n = , ijroair, brei)fd)ürige 2Bl£mdber. c) 2)ie ©djur, 2ib-
fd)ur, Slbttieb eincä 2öalbe6 unb bat babei) gewonnene Jpolj. Jpajji
©tat. II. 95. 2. Slbtb. p. 18. „2lin febur J)olß." MB. XXIV. 701.
d) kirnte jeber 2lrr, et fei) an ©rat* ober ©ettetbe, Jpolj :c. „einen
l)of mit fdjnr, ranten vtib fanten, gulten :c. verlaufen." MB. XVIII.
619 ad 1-188. e) (fafeb.) ölbtbeilung einer ©emefnbeflur, £elge. 2)le
f4mmttid?en gelber einer ©orfflur finb in mehrere ©dutren getbeilr,
ivelcbe abivccbülunr^roeife mit 2Bi«ter= ober ©ommcrfrücbtcn bebaut
ober ju ©rag liegen getanen werten« £übner 144. (iBrgl. aud) ©d?ut
unb ©äjter). f) <piage, ©djereren. dt febeint iebod) in blefer 53e=
Deutung eine urfp. anbere §orm anaunebmen. 3» Wbctft l>. Utricb
Cgm. 91. scc. XII. fol 52a beifit et<: //©et jvttterid) ia »ur ülugefpurc
fuer, mit roube ret grojen febuer," alfo ein Masc. 2iud) in SEftä=
ringen fagt man, nad) SScrftcberuug eine* jungen greitube^, Dr. emll
9Sra»n. ber ©djur, €inem einen ©ebur antbun, ibm jum
©cfjur leben.
2>ais ©ä)ürling = fell, ©cbaffeH, bat nad) ber ©djur nod) feine
rechte ©olle lyxt. (Jrtfd)). „5)em jlürfner von ainem fcbnrling:
unb jidmifdjen $ett ju nmteben LV dn." ©(beircr ©fenjlsört. v. iöüo.
S)er @d)urtiä (©emeiner Oiegenfp. (5()r. IV. 167 ad iöiü). ,,2Öeibcr=
gamtfot von ©(fcaffyetV ©curlij, gl. o. 47. 254, subueula,
<&d)\\t Sdjatb 597
feortej, o. 55?, paludamentum. vgep SptctorluS: „3)er ©djurtefe,
«Barmet unb aüe$ fo bautmtmflin ift." ulut öem ,,©d>urcjlic j"
einer bei) Urnen eingecleibeten 9?ürnbergerinn lofen bte Tonnen ju
ailtenljoöeuau XVIII tfrcujer. Cgm. 697. f. 205 ad 1520.
fdjuren (2lmmer=2ed?), fäaulehv
2>er ©«urfmurl, gdt) «uffafyrenbe <pcrfcm, ,,turbulentus, homo
inquics, turbator." Voc. ». 1618. „©djurittturt bat 2eufj tili
Seif?." 0i.2i. be» 2Baceiu$. cf. ©falber* froren, fprubeln.
fcfoüren (fchicn, fchio'n), tute bd?b. 9t2l.: (Einem ein SSrdnbleiu
fd)üren, iöm Unbeil bereiten, fä&on Cgm. 652. f. 55. T>a$ Voc.
tf. 1429 b,at „ÜCd)t fd)Üren, mungere, ©d)ur»fen, munctorius."
Cgm. 649. f. 556 „cmunctorium fciuirDfen," «K = , ein:, ttäd%-,
§ne=:c. fdniren. Sie @d)ür, @fnfd)nr, ber tyla§, »en roeldjem
autf ein Öfen gebeijt unb b)& geuer gef&ürt rofrb, (Kaum cor bem
Ofenlod); @d)urlo#. ®er SchüriganUo-1, im ©cberj: ber Xeufel.
2)er ©cbür-lxtgfet, ©cbürbafen, fig.: fcvfon, bie burcä) efnjluftc-
tungen £«jj unb §einbfd>aft ju nabren fudjf. au#fd)üren, auc'-
ftoüen, »erwerfen, auäfdjeiben, autfmcrjeu. „Sie Sergbauer fallen
alle* k-Jirjt jum fiuberften machen, 'Sannt, fieli» unb Setten fleißig
au^fcbferen unb nfcbt tarunter bauen." 2ori 98.0?. 558. „SBepm
JpolJbleb ba<5 9<ufst)oia (9to$I>ol§?) bcfonber* «u$fud)en, reirb au» g<
nennt auöljalten ober aa*fd)ieren bat Jpelj." Jpeppc rcoblveb.
Säger 48. 3m Sergroefen ifi au äfdjüren, bie ®d)la<fen <ui* bcm
Ofen werfen. £>er altefte 33ereg für bis gönn fdjüren, ben id) fenne,
ift ». 1340 fdjürn (£ofm. gunbgr. I. 589), allein ]'ie felbft ift n>o( nicLur
anbereö atß baö fcurgan (|Tatt fcurian), trudere, impingere, im
pellere, propellere, ber a. @p., um fO IUCf)r alö taö furcifer in Prudent.
Peristeph. Hyran. II. »5er ß 518, nad) einer ©foffe be» 3fo: succensor
ignis, 3Mut. H. 520 burd) fuirfcurig-i (gl. i. 548 ivot minber gut
firfeurgo) gegeben 1(1, unb für farffurgiöa, a. Uo, i. 899, aud)
farfcuriba, i. 909. 938, tsorfommt. ©. fdjürgen. 9J?tfgficb, baß
aud) baö ißf. ffara, focum administrarc, eraungere lumen, mit unferm
QBort in irgenb einem frühem Wörautüer^altnfß ftcfje. 55rgl. @d)orjlein.
2)er „©d)«rb, eatarractes, carbo aquaticus, mergus maguus.tb
Voc. v. 1618. 31. <Sp. fcarbo unb fcarba, fcaruo unb fcarua,
fcariba; gl. o. 2u4 agf. fcreb, mergus, merga, ibis; ()db. jbie
©d?«rbe, pelecanus carbo L. ©er SSafferucgel, ber ©d?erb.
Cgm. 312. f. 45. uo. ©d)erbi>ogel im 2ßappen ber ». ötaming.
fd)drben (fchärbm, fcharbmo'), l) tvfe t)d;b., b. t). 30ttid)t Uclü
fdjneiben. „©9 fa^ jum berb unb fd>arbet rüb." 9)?eld). ^otcf
ad 1455. Cgm. 568. f. 246. „Ärawt f# ar ben." &$eltzt 3)fen|h
örb. v. 1500. f. 47. „Sßeil bie fünf «in fd)iiit frarat Oacfcn, fol ber
fedjfl atne fd?«rben." CbmC. 22. fol. 265. 2>a$ ©efdjarb.
598 <&d)exb (Sdjnrb (Scharf
„9tfmb am gefd&arb pon pfem unb opff!»" Cgm. 349. f. H8.
„25er £eufei n>ltb bir b«^ ©efdjdrbtetn gefegncn." *p. ülbrab,.
.ffrautfcbarb, culter holitorius. @U>er ©emma 94. cf. ÄUtan
,/fc^en»Cn, concidere minutatirn." gl. i. 252 fcarbon, concidere
(Reg. IV. 24. 13). cf. @d)erben. 35er nsjdbrige £an$ fcrenbetf
fagt m 2Bfcr. blft. (Salenber t). 1787. p. 285 :
„3$ n>a$ bübfd) unb roolgefarb,
tefct geb tcr? an bie tobten fdjarb" (rodeber 2lu$bruct,
faW et ad)t ift, ju 33ebeut. l ober 2 geboren mag). 2) (b. 2B.) baä
iunge noefe, md)t fn £alme gefeboflfene ©etreib befdjneiben Cef. färben?.
e#m Mjein beipt fd) erben bag überflüfft'gc Unb unb }}ebengerodd)$
ber 2Beinreben au3bred)en). 3) (£>.3fat) einfdmeiben, einbauen, ei=
nen Stnfdmltt, eine .Sterbe mßdjen, j. 3*. in ein §lo£ = ober 33auf)ol$.
25ie ©cfcdrb, bie .Serbe im $lopbaum, roeldje ben »erbinbenben
üuerbaum (bie ©?ange) aufnimmt. „©efdllte SSdume follen o&ne
ben ©cfoarm, mitbin aU ganje^ Jpolj, fo unb fo lang fe»n."
2ßaguer §fo.s unb €am.=33camt. II» 181. Sipoipgfi Urgefd?. p. SD?ünr
rijen 58S. (2ßoi ei^entlidj ber ©Farben, unb fo piel Q.W ©djrot,
©djranj, ro. m. f.) „d$ follen bie ©djdrmftocfb. an ainem Slojj
über jween ©efeued) nit lang fetm." OKündnt. £enb=Orb. i>. 1727. §. 17.
Cbm. Kl. 167. p. 15.
35er ©djerben (Scherbm, Schärbm), i) n>ie f)d?b. bfe ©c&erbe;
fig. aufgearbeitete, gebredjlidje @ad?e ober ^erfon. an älda' Scherbm
(Sub, 2öeib*perfon). 2) irbeneä ©efdp f<ble#terer Olrt. nr Kout-
fcherbm (b. 5B.), £&pfergefcr>(rr. 35er ©arten=@cbetben, 95 lue;
men=@d)erben, ©arten: ober Blumentopf. (Der gluetf<berb,
SDiut. II. 90. Sa^fcberb, angistrum. Voc. p. 1429). 25er £tecfct=
fdjerben, £ampe. „2luf einem ©tabtt&or au ©rufe ift bepm einjug
ber baprifd?en 33raut bei <£rj&. Sari a°. 1571 ein gfedjtfd) erben
gemalt getpeft, batuntet gefranben: nescit mori." gtfcfyr. f. 33.
1816. IV. 57. SO? i l d> ■ © d) e r b e n, fonft 2£ e i 1 1 i n g. 9? a d) t=
@d?erben, 9?ad)ttopf. gerfefeerben, jertrummern, brechen.
„35ie eble irbin gefdjtr, bie man auö %nbia gebracht, bsben bie
beutfefeen ^tieg6fned)t in Sftom a°. 1526 auf bie erben geworfen unb
jerfdjerbet." J£fft. ber p. $runb*berg. ©. b. f.
©cfcjrbel, catilhis. Voc. p. 1618. ©cfcirben, testula, gl. a. 687,
fdjirbe, o. 259, feirbi, feirpi, i. 139. 272. 316. 557, testa,
testula. 25aju geborig rool ba$ 5Serb farffirbiuon, discrepare,
gl. a. 195.
fitarf, fdjarpf, a) wie txbb. (a. 8p. fearf, unb roeit öfter farO.
b) fd)6n, prddjtig, foftbar. @d?arfe Ätaiber. ®d?arf bauen.
®id) fd^arf auffüeren, fd)6n gef(eibet fenn, ein foftbare* geben
füljren. 35ie @d?erff, ©djerpf, ©djerpfen (ScherfF, Sdiiorft',
Schiarpf), bie ©djdrfe. ^rgt. fdjürpfen, 25ie ©djarpfmefien
<Sd)erf @ct)urf ©d)cm$ @djet'# 399
(ttal. mazzicana), größte 9lrt bec> ntauerBtcd)eitbett ®efd)ü$e$, eine
$3entnerfugel fdjiepenb. £ronfperger 1555. f. XII.
fcberfeln (b. ©.), im ©eben ble 'Jüjje auf bem 5Soben fortgeben,
fdjarren. Der ©djerfling, fpantoffef. ©. ferfeln unb feburpfen.
^atf ©d) er für, ein ©tüd ber Altern OTüfhmg, b&$ ber Rauben*
fdjmib »erfertigt für XII fji. ober für l <pfb. Cledmung v. 1392 in
ftrepb. ©amml. II- 121. 144.
feburffen, fdjurffen, fcfctirpffen, fdjerpffen, rißen, von ber
Oberhaut ober Oberfläche entblößen. Sie Jpenne fdnirpft ba<? <gp,
wenn ft'e e3 legt, cf? nod> bte Dberfiaut &«rt geworben. SÄ.gt.: Unu
geben mit (Smcrn wia mit a"n gfchürpffrn Aar, b. Ij, sdrtlicfc, forg-
fam. ©fd? fcöerpffen, summam cutis slringcre. Voc. p. 1618.
T>te Spant auf fd>urpfcn. ®en ^aadf auffdjurpfen, auffdmel-
ben. „Schürf ©dnoalben auf, fo vtnbeftu barhme ein roten ttafn."
Cgm. 82-1. f. 39. „üDajj fte einer ble ©d?ienbeln anfgefdutrft,
unb mit ber hartes 60 ff. abgenötigt." Str. Sbbl. X. 3(5.-. Slrif Grj
fcfcürfeu. 2)cr fleiptge 2öalbler grabt ©tode, fd)ürft ©teine au$.
Spa^i ©tat. 25er ©d)ttrfting/ unseitig gebornetf ober au^gefd)nit=
tene$ Äatb — aud) tt» ot Äinb; bic Jpaut von einem unjeltfgen £alb.
3n ber a. ©p. ift feurfan, fcurpöan, rescindere, cxtnterare,
evisecrare, fiur fCUt'fan, exeudere scintillas. 2)a3 ©d/Urf:
eifen im Sföappen einer b. Mamille oiefe^ Ramend (Jpunb I. 331)
ifl ein ©talil jum fteuerfd>lagett. &rgl. VII Ci'om. fd?riffe:ftoan,
etwa ftatt fd)ürfe;ftain.
„febdrgen," (gebort vielleicht su fc&orgen, fd)6rgen, ip. m. f.)
„Qai »obenbolj (ju ben ©aljfaflTern) fdjärgen ober *u ber Jptmb
baden." 2ori ».JH. 396. Sorgt. ©*erf.
3)er ©djerg (Scherg, Schirg, Schiorg, Scher'), ber ©ericptöbienev,
auf bem platten Sanbe jum StfleU noeb mit niebt ganj fo gcljdffigen
Sftebcnbegriffen, aU ft'cb biefem ^uäbrud fonfl bepgefedt baben. Sie
ärtcfle Jon« feario (b. f). fearjo, genit. fcarjin, fcarghi, feera-in)
ift gl. a. 185 gefeljt für taö Ult. dispensalor, o. 198 für centurius (cen
turio), tvirb affb eine 2(t>Ieitimg von feara (f. oben ©djar 1. ", b, c, d)
fepn. Sapon ratiniftrt: scario, secrio, scerioni«. >^od) ift im übrigens
mmanifd) rebenben tirotifcljen Sfeimfertbat Scario tu- ja()f(idj vom ganjen
'S.fjCil ge»väf;rte @emeinbeuoiflef)er. ©ammf. f. Xir 1807. III. 96. ,,Diut
episcopus ad ostiarium (Imissier) vcl scarionem suum.'' Do gestis
Caroli M. in Canisii anl. lect. I. 3 7 6. ,,Non habftbit advocatus exaeto
rem vel nad)»oit, sed v i 1 1 i c i et sceriones episcopi et fralruu»
exigent ei jus suum et indicent placitum. Si für extraneus in villa
captus fuerit scerioni comitis tradetur extra viüam sicut cingulo tenut
vestitus est.'- MB. V. 133. 136, XII. 546. 547 ad U72. „8d)erirt fjyobe,
praeconali rnanso,1' ijari&erger 3d)nogr. lu4 od 1014 , ('Sterin al&
@enittv>?). „T>er feerge btu lageö, praeco diei." ^n attb. sprengten
400 <Bd)ev& i
beö XII. 3a()rf). roirb 3of;ann ber Xäufer „ein fdjerige be$ Seifigen CrifH^'
(Sortäufer, Slnfünbiger) genannt. „D mie vit ijt, bie ben ©djerigen für
ben Dodjen funig nemen." Cgm. 775. f. 172. «Zßogegen e$ nid)t vier
fpäter, auf eine anbre gunction beutenb, im «parcifal SSerö 13277 f)t\$t:
„t>äh er fü> ane fcergen ^tcndj." ®er tpoteftat „vnb fine fa)ergen''
tvotfen 3fvt verbrennen, £einrid)$ Iriftan 5285. 3307. 3>er ©ajtvabenfpieget
c. 95 fagt: „Der rifjter fot ein ribter fin unb nibt ein fojerig." 3n Ä.
Subtvigö fKedjtbud) fommt im Xiret XX. de officiis praeconis, 2trti£et i
(Heum. opusc. p. 122) ©djerg neben grunbOT, unb, n>ie e$ fdjeint.
ate biefem unrergeorbnet vor, in anbern 2(rtifctn, j. «. pag. 88. 98. 99.
122. 123. 124 tiefet (unrerfdjeibenb?) bto3 ©djerg, p. 89. 90 btoö
grOnbot. MB. XI. 392 ad 1552 finbet ftcfj unter ben beugen ein
,,£einreid) ber lantfd>erg." 2tuf bem gftiincfmer l'anbtag v. 1468 würbe
beantragt, „bap bie (Seridjte mit frommen geteumben ©(bergen, unb j»ar
nad) Diatf) ber 2<etteften unb 2?efter< ber @erid)t3reure befei^t werben mußten,
unb baji ber gürfr Fein ©djergenamt um (Selb vertaffen woUe."
8v. Sfobt. V. 327. ,,3a) finbe, fagt 2tventin ($f)t. 24 (vermutend; in ben
bep ©dritter gloss. p. 713 voce ©djärigc citierten 5uel(en), bap unfre
Söorfabren ire (Seiftlicbe Schergen fjabeit geneunt, unb ©cfjerg i|1 vor
3eiteu ein ebrtid)er 3?ame ((5(>rentiteO gemefen , unb man Ijat baju nur
ei?rbare, reidje, tvopfgefeiTene Üeut erwejjft." Dabei; beruft er ftd; auf bie
von ber bai>r. Svitterfdjaft 27 3ai)re vorder an £er$og ©eorg j.i £anb»but
überreidjten ranbflanbifdjen (Sravamina. 2luf bem Sanbtag v. 147 4 wirb
nur bem SÜdjter unb bem Cbriften ©djergen bau gutterfammeln ju:
geitanben. Ar. Sfybf. VII. 406. £iefe6 gutterfammeln bei; ben Untertanen
unb anbere eigenmächtige Grxactionen (cf. bammeln, 33robbaur, unb MB.
XV. 488) mot mel)r, a(6 ibre eigentlidje ffierridjtung, macbte bie ©ajergen
verf>aft. 3m 3. 1712 wirb bie bamatige tffierreicljifdje 2lbminiftration in
53. bevollmächtigt, ,,bie berumgeljenben @erid)t»biener, ©cfyörgen unb
Dergleidjen Seut e I) r f i d) ju madjen." Cbm. Kl. 169. p. 378. 3» &*"
©iebjiger Jahren erfaßten eine eigene SSerorbnung gegen ben itreiberfuiuiS
berfelben, unb burd) ein (generale v. 1779 enbtiaj mürben \it alte biö auf
bie fogenanuten 93 tuet; ober 9)talefijs@d)eraen Quc peinlid)en grage
unb (Jrecution von SDMefijverfonen benimmt unb für unebrlid; gehalten)
abgebanft, unb ifjie tyfüü)tcn unb @efd)ä'fte bcu 2>orfö.-5Bierern (,,güb;
rem"), merdje ben tarnen Obmänner erf)iertcn, übertragen. (5ine 25er
fügung inbeffen, bie fdjon im 3- 1784 jurücfgenommen »vurbe, 3n biefe
jjanfdjenjeit ffittt vermut^lid) t>a$ ©djergentieb, »vefdjeö anfängt;
„I tat gern aa^s fingaT und tat gern aa*s fagng,
Was d' Viaror und d- Schiargng für on UntoTchid liabm.
D' Schiargng de faV ränti' und d' Vijro' fan' itölz;
Za-n a*n Holzfchleg-1 braucht ma" folt^n 0" guads Holz."
©. a. «udjerö Äinberlefjre 1781. p. 58. @acffd)crg. SälJ'cliiarg,
Säkfchiarg! vuft man im ©döevi ober im llnmiüctt <Eluem ju, ber nn$
tm 6cberi tötx dtnft bie £afcfoe burc^fii^t» ©bergen --^ä^leln.
&d)ex$ ©cfyorg <&<fyatt <&d)ext ©djatf ©cfyrcm 401
mM.: Vo" n Schiargngfairi, vom belfern ©etrdnf. ©er ©cbergen*
dummer, (ef. ©djetbammer). „2öie ibme a°. 1614 von 59)?ann$=
petfonen fein Äopf bcrmajjen mit SiJwjlcn unb einem @d)orgen:
fyammer ierfd)lagen lvorben, ba$ er 8 sjftonat nid)t$ boren unb
reben rönnen." SBenno Wirafel. Die ©ebergenfruben, bad @dv
ftübUln, a) ©tube be* ©efdngnljmieffterä. 9?ad) ber 9)?aleftj^roc.»
£>rb. p. 1616 fott einem ©efolterten ober 53erurtbeflten fein SBefennt
nij? normal in ber ©cbergenftuben »orgelefen werben. 2.DL
f. 813. 820. h) t)eut3utagc ift bie ©cbergenftuben ju 9J?üncben
baS ©efängnli) für bic «Bürger ber (Stobt, cf. Cgm. 27. fol. 30.
febergen, auffebergen eine tyerfon- ober ©a*e (b. 2B. veräcbtlid?),
f!e anjeigen, anflagen, verftagen, „Der ©cbergant, lictor."
©iber gemma. „gtibifdje ©cberganten unb ^cnfer^fnedjte."
<p. 9lbra&. „© d>a er l a en t, satellcs." Äilian. Dfefe $orm, an
welche fid) getvlffermaüen aud) bie gemeine 2Iu$fprad)e ®d)erfd>ant
für ben mititdtlfd)en Sergeant (ital. scrgcnlo, fpan. sargento) an»
lebnt, fprfd^t für bie Olmtabme, bafi aud) batf d. romanifd)e Sariandus
nid)t etwa pon servirc , fonbem au$ beutfeber üuelle abjuleiten few.
fdjorgen, fd)6rgcn, fd)itrgen, fdjürgen (fchargng, Pchurgng),
febfeben, ftojktt (a. ©p. feurgan, trudere, impingere, impellere).
Den 9)?ift mit ber ©d) org = fr uce (Scbar'fcrucli) a\x$'-, fort-
feborgen. Datf ©cborgtdjt (Scliargad), jufammengefebobenet
Dünger. Der ©cbürger (in ©aljfteberepen), ®el)ülfe beä SBerer*
(f. I. Zf}. ©. 187). Qluf ber Oib&n bel&t ©Bürger (Schürhbar)
berjenige, ber bev Bereitung ber 2id)tfpdne ben Jpobcl, ben Qlnbre
pon vorne ber jleben, vou bfnten nad)fd)iebt. gev. v. ftranfenlV. 509.
23rgl. fdjdrgen. @. aueb fdjüren, n>el<be$ von biefem fdjütgen
nur, wie g. 93. verberen von verbergen (f. II. Stl). ©.229.237),
barin verfdjfeben fd)elnt, baj? in ber einen ftorm batf Wbleltung$ = i
ober j aufgefallen, in ber anbern in ö verbietet ift. 3a in ber
©cbtveij wirb fchürgga" felbft nod) für febüren gebraucht.
„©djärfl." „®cprämte Otötf unb ©cbdrcfl ber ^auernweiber."
Äteiber--Drb. ». 1626. SSftr. $tr. IX. 293. 294. 2öot nur unriebtig
gebortet ober ortbograpbferteä ©djäinefn.
„©eberef." „pivlcfct, Äeit unb ©c&erceen ju ©aljfdfTern." 2ori
58.0?. 301. SBavr. Dupl. gegen ©aljb. SSerlage 47. 33rg(. fd) argen
unb feborgen; a. fcbalfen.
©cbartad), f. ©cfear=Ucb. ©cbärler, f. ©cbär^ler. ©cbjrllng,
f. ©cbdr^ling. ©cburlij, f. ©cbur--ll$.
Der ©djarm an gefällten Säumen — f. @d)ärben ©. 398.
[djarmünfeln, f. fdbar^münfeln ©. 385.
e<&ima«'*9B<ii>ertföf&5Bertev&u<f). III. Sfi. g C
402 <Bd)<XT\\\ (Bfycxm ©djtrm
35et ©djatmÜBel, wie l>d)b. , {tat. scaramuccia unb schermuccio,
engl, ffirmlfb, f. febermen. 35a$ Voc. «. 1129 gibt feltfamet
%&elfe: anterium vcl anteurbium burd) @d)armüfcel. „35« t)Ueb
ft'd) ain fcbarmüfjen." Jpefelo^ct 1470.
25a$ ©djarmüglein (Schärmizl), ($ranfen) bte spapierbüte, <p«pfer=
roße für ©elb.
„@r fanb in manchem fcbarmüfjel,
Oft bre» ober »ler roürff gu lüfeet." Jp. @ad?$.
©. a. baö ridjtigerc ©djarnüßteln, ttal. scarnuzzo.
35er ©cberm unb ©d)lrm, n>ie &d)b. ©cbjrm (a. @p. fcltm unb
feerm, gunddjft clypeus). @d?uf? por ber SöUterung, Dbbacr/. r 'n
Seherin, i~ 'n Scherma", ä l'abri, unter 35ad). 3Sfe^ftalI auf ber
2Upe. £olfd?erm, öbbad), ©djuppe für Äoblen. £ori <8.0i. 630.
©<r?erm für ble ©djü£en auf Sreibjagben, eine 2lrt Saube au$
Oielferroerf. Der © d) e r m ober © efe l r m oberldnbifcber 2egbdd)er
befielt ant ben 93rettern, roelcbe, gum ©djufi ber ©djlnbel »or bem
QBlnbe, ben Oianb ber belben fcälefen ßjnben bllben, unb oben, roo fie
gufammenjtopen, al« 35racbenfopfe ic. gehaltet emporragen, ©djerm,
ein ©tücE beä altern Äriegöapparattf. „3u 93üd>fen, ^ulfer, ©teln,
©d)erm, j>anbroerd)?n unb anbern ?cua loo 2Bagen." Ar. 2bbbl.
IUI. 35 ad 1434. „-Hrbeiter, bte fid) gu 29üd)fen unb ®d)erm »er=
ließen." Ar. 2t)M. VII. 243 ad 1468. 35er ©<fc?irm (a. Oiedjtöfpr.),
23ertl)ciblgung, ©egenberocltf. ©djirmartlfel. ©elbamer fagt
pon einer t&orld)ten 2Öeibtfperfon : „35a bat bifer ©cblrm ein
Jpautfflrdjel aufgerlcbt." dtvta gum unten folgenben f djirmen,
vagari, geborig, ober gar nur 2luäfprad)e oon ©djerben, n>. m. f.?
„35er ©d)erm= ober ©djfrmbau, ber ©djermgang in 93ergroerfen,
fo neben ber ftunbgrube pflegt »erliefen ju werben." gort 93rg.Öi. 645.
35aö ©djermfell, 2lrbeft$fd)ürgc t>on 2cbcr, ©djurjfeö.
f ob ernten, fdjirmen, a) wie bd)b. febirmen (a. ©p. f c i r=
mlan, tucri, protegere). b) (d. ©p.) mit bem @<bllbe bte Jplebe
beä ©egnerä auffangen, parieren, festen, „feb ernten unber
fd)llben." ©ubrun 1415. 1424. 1429. febirmen in fcblmpfroel*,
hut Äurgroell feebten. „35er ©cbjrmmalfter 9)?. tyauluä batte mit
feinem ©efellen 9)?. Jpantf auf bem 9fatl)bau$ gur Äurgwell g t-
fdjirmt." ©em. 5Keg. @&r. in. 280 ad 1458. ©u'orun 1439.
©cbirmfnabe. ©ubrun 1446. 9?od) bef^t imSobm. bei' Jccbtmeifter
fsermjr, fpr. fchermir. Cfr. {tat. fotPol schermare, schermire
ttltf b&$ verfemte scrimiare, fpatt. esgrimar, fr. escrimer festen.
engl, ferimer, agf. ferlmbre, Jedjter. ©elbft gl. i. 364 ftebt
biferiman, unb cbenfo b«t ©d)i(ter bep £>tfr. I. 25. 92, bennodj,
roie eö nad? ©raff ben 2lnfd)ein bat, unrld)tlg gelefen.
fd)lrmen, „berumbfd)lrmen, vagari, errare licentius."
Voc. p. 1618. 2Babrfd)elnlld) von ben $ed)tern bergenommen, unb
gum porigen geborig. 93rgl. festen I- 509.
©cfyarn ©d)ertt ©djetp <&d)Qtp @djarpf ©djurpf 403
2)te © d} amter (Schanlor), la charniere, bat ©ewinbe. Jfg.:
2Iu* ber ©cbarnter fepn, fommen, gebraut werben, b. &. au* bet
örbnung, Olube, 5<MTung.
Die ©ebarnifj, ber befannte 33ergpafj an ber Dber=3far; einer ber
93fer 2Bälb, aber welche bfnau* gewöbnti* bic b. 2>erbannung*=
«rtftetle lauteten. ©. 2Balb. „In descensu regalis saltus, qui
Scharniza dicitur." MB. VII. 365 ad 1176. Desertum, solitudo
Scarantiae, Scaritiae, locus Scaraza. MB. IX. 7 — 11
ad 763-772. Scaranto ijt in ben ital. Dialeften ber penebffcben
tllpen ein 2ippeHatfo für nacften #el* = ober anbern unfruchtbaren
93oben. Die ©cberanj. Jpunb b. ©t.S3. II. 328. Da* unter Jperjog
fcbaffilo a°. 763 in ber ©djarnlfj gestiftete JUofter im 3. 772 nadj
@d)lebborf »erpflanjt. MB. IX. 7-11. 3n ben «Borreben ber MB.
VII. 225, IX. 3 wirb bie ganje ©eblrg*walb::©egenb an ber £)ber=3f«r
«nb Simmer sylva Scherorum, ncmus Scyrorum genannt. Da*
Ulmer Serie, p. 95. fagt: Der ©cberenlaf*, sylva Scherica, fangt
am §ujj be* Äofel* auf ber 6(t(id)en ©eftc an, unb verbreitet ficb,
gegen ben ®ra*wang. 2luf bem £btg. v. 1612. p. 361 beiflt e*:
„£raib umb Slfdjau unb ben Snben burcb ben ©djcrnwalbt in*
£prol fcblaicben."
Da* ©cbarnu^letn (Scuämizl, Stä'nizl, Scharmüzl), <papierbiite
ober 9IoHc, ital. scamuzzo. „Waäic ain flain guett* ©cbfefipulfer in
woHgebeebe ©cbarnüfjetein ober 9?&agettleitt." fteuro. Ms. p. 1591.
„<Paplerne fc&amüfjl, cucullus, involucrum chartaceum." Voc.
P. 1618.
tfcfyemen (b. 2ß.), roa* fcblerfeln, fcbleppenb einbergeben.
Der ©cberper. „Den ©djerpern, ©cbmiben unb Olnbern, welcbe
ficb. be* Äolen* gebraueben, fott bat Jpolj um ein gebiirlicfcen Pfenning
Abgegeben werben. " #or(t=£>rb. p. 1616. 2lrt. 53. f. 757. Die 2tn*s
gäbe p. 1568. f. 32 bat @c&erper = fd>mf b (im ©eriebt Nürburg).
Da* @i)e()aftbucb be* ©erlebt* Nürburg p. 1653. Cbm. Kl. 332. f. 135:
„2Baffen= unb ©djerpenfebmib."
Der ©eborp, be* ©eborpen (a. ©p.), ©corpfon. Cgm. 32. f. 17. 18.
Cgm. 249. f. 120. 254.
ftbarpf, f. fdjarf.
Die ©Karpfen (ScharpfV), wie l^cbb. ©ebdrpe, ital schiarpa, fr.
echarpe, nbrf. ©djerf.
^ai ©cbarpfentin ober bie 33ocP*büd)fen (im XVI. 3a&rb.),
2irt «einem ^elbgefcbüfce* auf Oiäbern, ein batb <pfunb 331ep s«
fließen. £. gronfperger 1555. f. xill.b XVI.* (Serpentin?).
fdjurpfen, f. frburfen.
„feburpffen mit ben ftüeiicn, alt wann man auf born gieng,"
pedibus terram potius attingere quam calcare (ut atta)." Voc.
p. 1018. cf. fd)erfetn u. b. ».
" ~"~~ $C 'i
404 ©djart <Bd)ett
55er, ba$ ©djart (9iurnb. Sptl), fupfetner ^fcgct auf ftufjen mit
einem Setfel, roelcbcr mit ©lut belegt nnrb, um „©ogelbopfen,"
hafteten :c. baiinn ju bacfen. „®d)art/ frixorium." Voc. ». 1482.
Cf. Gl. i. 323, o. 83 feart: tfarn, fcart = ifan, clibanus,
craticula.
Die ©cbart, ©eart (d. @p.), btc 233«d?c (»ermut&lfd? baö ftaf. scorta,
franj. escorte »Ott scortare, scorgere). „<2attgula blieb bie 9?a*t
unter ber ©cart ber Änecbt. Äatfer ©alba erlaubt unb jertrennt
ber •teutfeben ©cart (ßelbroacbe). SSadjt unb ©cart galten, ex.
cubias agere; fteur unb ©cbart galten im 2ager; auf ber ©cbart
unb funbfdaft fe»n." 31». @l)r. 173. 189. 253. 357. 389. 483. „2>fe
©croappneten bielten unter beä $ud)$fteinerg jenftern ©cartt."
®em. Oieg. G&r. III. 689 ad 1485. (23ep @brf|T. ©cbmib ©cbgart,
(Start unb ©tatgt; gronfperger ». 1555. fol. 39b ©tarrbt). %d)
meine, ©cbart aud) für ©cbar, £our Im £anjen, gebort ju baben.
3)fe ©cbarten (Schart-n, D.2. Schouscht-n), n>ie I)d)b. ©cbarte.
©efearfe Vertiefung in einem 53ergrüc?en, unb nad? biefem ©inn im
tarnen cinjelner Söerge »orfommenb. J. 93. „bie ©cb arten" auf
ben ©erfperger üllpen." MB. (Gbiemfee) II. 42 ad 1385. £er
©cbartenfopf (Schousclit-nlf opf ) ic. Die © d) a r t e n, J? a f e n-
fdjarten, Heracleum sphondylium L. cf. ©djdrltng. fd?art»t,
gefcb, artet, adj., fdjarttrt- <?ine ^orndbre mit »leiert Surfen ift
gfchartot. 3n ber d. unb a. ©p. Ift feart, f cbart ein Adj. für
unganj, »erleßt, »erftümmelt, lil. flerb^r, diminutus. „3r liecbten
fcbllbe preit von ben fdnverten waren febart. @ie fuerten burcbel
fdjflbe febart." <pitrolf 997. 1149. liba^fcart, murcus. gl. i. 415.
1027. 1198. feartlibt ben 9totf. 944 alä circumeisio ber fanjlibl
praeputium entaegenge<tellt. £>a»on fearti <x\i Subst. otfcarbf,
2lbl)auung M falben £>l)Xe#. Lex Alamann. LXI. §. 3. 3n ber Lex
Baiuu. IV. 14 allgemeiner libifearti. aranfearti, Leg. Baiuu.
XIII. 8, ber fogenannte 3)urcr>fd)n!tt im ©etreibe. cf. 51 rn unb
23llt»tj I. 3:1). 108. 168. 2)aju ba* a. 9Serb feertan, feberten,
verfeuerten, fdjartfg machen, flg.: »erleften, »erberben, HL fferba
unb ffarba, minuere. „glfcartft uuetben, laceramur."
gl. i. 559.
„ein bofdj ber bran, . . .
beleip ft'u glanj »on fiure6 flamme unverfdjatt."
2ßaltber ». b. SS. 4. 19. „35a* »afennaebt febimpp untf nit »er?
f*art." 9J?r. Jpantf ». ©aljburg Cgm. 628. f. 252.a
25le ©charterten (»erdcbllfd)), 23u<b, ©djrlft. sn aide Scharteckng.
25aö ©cart edel, fummartfeber Oiecbnnnggautfjug ober (Jonfpect. ,,<£i
foUen über alle Üiedmungen bie orbentllcbe ©carteel unb <prot&ocolIa
gehalten werben." J?ofcammcr=£rb. v. 1640. „©carteel" ber d)ur=
fürfUtcben 2anbfd)relbere» 9?euburg. A°. 1789.
25er ©cberter, f. ©ebdtter.
©d?er3 @d)ur$ 405
•Der ©djerj, fdjerjen, wie bd)b., ital schcrzo, scherzare, böbm.,
nfdjt aber In ben übrigen flaro. Siateften, zerr (fprid) schert), zerty.
3n ber a. ©p. fcfceint baö 2Sort ju feblcn. (Eine QMtbung am« feeton,
i. 307 lascivire, i\\ unroabrfcbeinlid). 3^3^- bebeutet fftitMeg=r,
f Eri tf n = n jocosus. ffrit = r>rbi, ffritnt facetiac. 3d) mod)te
Hebet barauf, oXi etroa gar auf bat gr. g/.iqtüv jurütffcben. 2ßcnigfceni$
tjat Cgm. 299. f. 2ia fefereejen jtatt fc^erje«, fpieien. (&rgf.
schermarc unb scrimiare unter fdjirmen). ,,©t grinent fam bie
ftunben, unb fd)erjcnt (blöfenY) fam bie fetber." 93r. 33erl)tcft 253.
2Iu* ben Stimm Di. §. 385. 387 &eij;t e* ftbrewen svie ber diei, roterem
rote bat <pferb. (£onrab p. 9J?egcnberg unter ©aüina fugt a°. 1349:
„Die benn arbait paft in bem apr fefien, vub fingt büd) nad? ber gc=
purt, alfo na* bem fmerßen get bie fratu fcbcrßen." ,,2>at icb cffent=
tid) mit meiner bantffraroen gefd)crl?t (mit. babitrd) in ben 3ufd^auen=
ben fcefe 93egierbeu erregt) bab." Söcicbtform. Cgm. 1338. f. 71*.
gefd^erjig, adj., ludibundus. Voc.p. 1618. o" fchlechte Kallarin,
de net gfcherzi' is.
2)er ©djerjelgeiger, ber um fcfclecbteu 2obn ober SUmofen auffplclt.
„9)?an foll ntrgenbä »pcber ©d)eralgetger nod> £aufiercr leiben."
2ßftr. 95tr. VIII. 3 ig ad ir,95. „2ßic moicit ifl c£, einem ©pÜI=
mann jujulofen, ber faiu ©aiten ju ber anberen ftimbt. (Sin folebeä
©djarijen tbuet einem nidjt nur tn ben obren, fonber aüti) im
Jpcrjen »pebe, einem folgen ©djcrßelgefgcr jeiget man balb ben
2Beg." 3tlte sprebfgt.
2)cr ©djerj, bat ©d)er$lefn, a) ©rütf Srob, befonbertf bat pom
2aib auerjl abgcfd?nittcnc unb baö juleßt übrig bleibenbe. 's erft
Scherzi von o'n Laoh, wo m<i" net 's Kreuz drüba' gmacht,
Jvimt aa'n net z- Nutz-n. „£()oma6 2lguina£ bat ©djcrßt 53rob
tu Diofen petfebrt." „9tid)t nur allein rourben ppn ben fünf ©erften=
brpbcn jtpolf Äorb poII ©cberjl geübrigt, fonbern bie meftrftcn
9)?änner nabmen ein ©tud 33rob mit fid> in ©acf." <p. 2ibrab.
0?.2t. : ©id) o" Scherzi SSrob perbienen, einem auf bie Jcrfe
treten, b) (£>.$)f.) ein ©tuet 2Degcei, eine 2Öeiie pcir. 1 mou' mar
o'n Scherz geP, id) mufj ein @tudd)en porautf geben. Dei haud
oro' o\-i Scher/, 'ganga", bie ifl febon ein ©tiuf porau^. (2Srg(. engf.
to baue, to get tlje frart cf onc). o"n Scherz aslau'o", ein äßeitefcen
atUifen (oon ber Arbeit). 2?rgt. b. folg. unb fd^ürjen.
Sie „Sehers? (o.fcbiväb.), rotber Sied am Körper." S)a^
©cber^iein (?0?ünd)ncr 9)?e;5ger = ©pv.), ein gcipiiTer St&eU pom
edroeifftud cinetf Oiinbe^. «Brgl. bat vorberg. „©eometria, ber
erben brufertn, fdjerejerin unb mefferin." Cgm. 579. f. 50» (bc^
»Ißittroerö Älage). (Stjpa nur ilatt fd) ei? er in verfebrieben?
Der ©djurj, bat ©*üi'iletn, a) mle l)d)b. bie ©djürje; übltdjer
i|t jebod) tn 51.33. bat Jürtued). (»Srgt. ^urftetf, ^eßen).
b) (9(ürnb. .f>ßl.) SßJetberrod, stola cingulo adsuta dependens usque
406 ©djur$ ©d)af ©djaig
ad pedes. „ljuppenfcburj, lineum indusium quo superinduunt
se feminae ad talos usque demissum." Voc. p. 1618. 2U3 grauen
fleibunggftticre fommen vor: ©(burjlij, ft'eb @. 396. 397, ®cbürj=
bembe. Cgm. 714. f. 146. £>aä ©{bürjtefn be$ meffelefenben
9)rie(terä umfältejjt tu £orm efneä 2ßeiberrocfe$ bfe untere, roie
ba^ Gbotbembe ble obere Jpalftc betS £6r»erg. c) (na* 2lbelung {n
Jranfen) 35auernflttel. „2)er ©tburjfletf, ventrale, supparus.
2)a$ ©cbu? jt uedj, semicinctium, succinctorium." Voc. ». 1618.
25er ©cburjgeren (ftranfen), jufammengefajste ©cbürae. II. Stö.
©. 62. (23rg(. bat? alte Adj. fcut'j, curtus, brevis, gl. a. 225,
fCUrjtU fßUUati, curta vestimenta, .ßetO 55, unb etttja aud) b&t
UU fft>rta, engl, ff fr t anb fbirt).
fdjürjen, f^erjen (9?orbfranfen), oon Änecbten unb Sttägben:
Mi bem 2>len(t abgeben, in ».?». fcblenfeln — . (Cf. a. @p.
ftbürjen, auffebürjen, nleberf. (Porten, f)ofl. febotffen, ab"«
laffen r>on ber Arbeit cber ft'e »erfebieben). 23rgl. bat obige alte
Adj. fcu.rj brevis, gl. a. 225, agf. feeort, engl, fbort. „2)le
Öiebe feburjen," abfürjen. 25fut. II. 158. 144.
fd)ürjen, auSlefen, abfonbern. „15le Äoter follcn «He* Jpol|,
ipte eö ibnen vrrtvlefen, gutetf «nb bofeg, obne au$gef<bür$t,
aufarbeiten unb abfolen." 9teuburg. $or(t=£rb. ». 1690. 93rgl. bet>
5lbelung @<burj 2. ©. a. frören, auäfdjüren. Um ©*af-
baufen fft fdjoraen auöjdten.
SReifye: ©d?aö, fd?e$, ic« ©djag, fd)e$, :c*
(23rgl. ©<baß, f<beß, jc.)
ftbaffen, fd)äffcn, fdjasffen einen, f&n fortjagen, berb abfertigen.
23ertnutl)licb bat fr. chasser.
2)er ©cbaijj (Schaas, 5K^ein. Schcs), crepitus ventris. a"n Schaas
tao. „2er Ferren ©cbalp flinft nfebt." ©eb. $ranf.
„<Hin Jifdicr onb ain Jerg,
Sllu Suttel unb ain ©d?erg,
2lin ^Ig unb ain ®aijj,
2lin $lft »nb ain ©cbaifi,
%U\ £d)$ onb ain Oiinb,
Sie jinb all ®efc&n>ffterHnb."
„€ ber bunt gefcbtffet einen fdjeif,
fo bat ber roolf in bem büße bie gelf?." ?0?orclf 81.
3n ©rofsarl belfjt aud) ein 93t'td>fenfdnt(i in ber Gbriftnadjt ,,WeU
tenfeboafi." £öbner ©afjb. 387. fdjaijjeln (fcbaaffln), uacb
giften rieeben. umberfebaifjetn (oerädjtlftb), untergeben, um=
bertreten, gefebaftia fetm (obne jSroetf unb (Srfolg). 2>a$ ©efcbaiüel
(»eracbtli*), ©efdjäftlgfeit; M «Prafd? Äurjroell. Die ©<baff*
©cfyetfj ©d&euß ©cfyieg 407
(SchäiflS b. SS.)/ cacatio? Oi.3l.: einen« e" d- Scliaiff treiben,
ihn in bie enge tr., angftfgen. ©. ba$ f. nach ©ramm. 1057. VI.
fcbelfien, Cond. fd)i& unb fdjelpet, Partie. gefci)ij?en,
d\ ©p. fd? f ac n, Praet. t d> febafj, fdjefj, wir f cl) t i j c tt,
Partie. gefd)tjScn' a- @p. fCljan, cacare; crepitum ventris
edere. S3on ben t)tclcn gemeinen 0t.2J., bie auf biefe 9?atürlld)feit
weifen, nur ein <prcbdjen. 3n ben SBacb fd)., «ugf#., auege^
fcfelffen fyaben bei) einem, fein SSertrauen, feine @unft verlieren.
Iatz habmor ausgfehifr-n , nun iftc vorbei), id) will ntd)t welter
baoon frören. Iatz ftet Seh. P'n Calenda', t>a$ ftnb fd)limme
Olfpfcten, nun flct>t ti fdjllmm. 35er, bie ©djeif?, cacatio. 2>et
LeTchcis, f. £en. Die ©ebenen, cacatio; ber Durtfcfall. Auf
d- Seh. ge~, auf d«)' Seh. fei*; d* Seh. häbni. 2)le ®d)eijjet b£gt.
„9~on ber fd)tffet," Cgm. 591. f. 156; fcijjata, proluvies, gl. i.
fd)cf j?erlfd), cacaturiens. 35er ©djcijjer, unanfefjnllcfjer, fraft=
lofcr $?enfdh Da$ Scheiffd'l, Heiner <))etf6nd)en ober 3)lng. Der
@*ijj. Sliegenfdjijj ic. Die Dlenftboten auf bem Sanbe nennen
bk 1-5 Sage, weldje fte im Jpaufe, b&$ fie ju verladen gebenden,
nod) über ben Termin 2ld)tmeffen, gleid}fam um bie burd) ©d). ver=
lorne ^clt fterefnjubringen, bleiben muffen — bic ©d)eff5tage ober
ben Schis. 3)er ©d>tffer Oibein), wae> ©<fcei£er. befleißen,
a) d. ©p. befdjmußen. „Muffen febön unb innen fc ef djtffen."
Cgm. 713. f. 13. 161. S3efd)iffcne (mit ©Flamin überzogene)
SSiefcn (9iürnb.). 3n ber ©d)wetj fommt wol nod) ein bfchiffonar
TeHör etc. por. pifcljjan, oblitus. gl. i. 548. b) 3eljt ge=
wolmlid^er füg. al$ milberer SUtebrud für betrügen. „Die romifdjen
Jpauptleut befebiffen jrc Änecbt bübfdjltcb mit ftfnanjcn." Sloent.
Gi>r. 272. ein befd)iffener Wenfcb, ber gerne betrugt. Qtä
58ef<fteli?erlein (RfcheiuVi, £edj), 2*orl)embd)en ber SJanbmäbdjcn.
Der 23efd)ifj, «Betrug. ,,5Bcfd?i# tregt ntebt für." ©tb. ftranf.
21 uf ben 23efd?lfj (au'm Bfchis), um ju tdufd)en, l»ctrügerifd?er
ööeife. Um Slfcbaffenburg nennt man einen Üiegen unter ©onnen=
fcbcln einen 93efd)iiJregen, 93efd)ij; aber bie von folgern Olegen
eiUftcbenben aufgeworfenen 93ranbftellcn an 93aumblatteru unb Ue
barin »orfommenben 3nfeften, 53lattldufe ic. Der ajcfdjtffcr
(ebenbaf.), SBettüger.
fd)eu()en (fchoiflT-n, fchuifT-n), f. fdjfefien. „fcftcwffen, sagittarc."
Voc. ». 1419.
fd)ießeti (fchiaff-n, opf. fcheifln), id> fd)ie^, fdjerif (fchois,
fchuis), Cond. id) iäiU^ (fchull) unb fd? Ic # et, Partie. gefd)0§en,
alt Verb. act. unb ueutr. mit l)d)b. (<?. ®p. feiojan, il) fc iuju,
Pract. i^> feej, uuir fcujjun, Partie, gifcojjan). i>i. ©j>.
je'm blatt (auf bie ©cfceibe?) fdjiejen. lllridjö Sriftan 550.
1)at> Voc. p. 1618 fagt: platten f^iefen, peteru scopüm
jaciemlis lapidibus. ©. I. %i), @. 538. poppen fdiie^en, Un-
408 ^cfyteg
maljtrt porbruigeu. „2B«$ ber »erlogen Jplftorlfcbrelbcr für SB o p p e n
gefd) offen." Dr. @tf über 2enb. .Safer. <£i$ fcf? { c # e n, auf
ber Qiibafm fogenannte £l$flo<fe nad) einem 3lele gleiten macben.
©♦ 1.21). @. 120. Jpols fcfcjefcn (©eblrg), Jpolj von ben jjoben
in SBergbädje ober auf fahrbare 2Bege berabgleiten laden, um e$
bann »oüenb* berauejufebaffen. 35en Dilgel fdjteflen, f ü t=
febief en, ben Siegel t>orfd)leben. §lg. : ein Jlplnbernlfj bereiten.
„2):n tlgel f<bo$ fte »afte für." Ciolocj 256. ©anb fd)le<;en,
b. 1). titrer) eine 5lrt »on ©leb werfen, fo ba$ bat ©röbere baoon jurütf:
bleibt. Sie Crrfce jum glegelbrennen fei) teilen ober befdjlefsen.
©ftr. SBtr. vi. 144. ©djelrer 2)lenf>0rb. ». iöoo. f. 29. ©dmell=
fügeldjen f (biegen, fie werfen, bamit fplclen. ©. @d> feiler,
©ebufier. fd) i eilen mit ber ftlbernen S8üd)tf, befted?en. ©.$ranf.
„fdjteflenb ©ftebt, faciles oculi, emissitii oculi." Voc. ». 1618.
d$ fd?lejlt mir toai in ben £elb. SBrgl. unten ©ebufl, ©efd)of.
Ow$l. I Da kufit Aan o" Glück i~ d- Haut fchiafT'n! ironifcb l b&&
wäre ein ©lud. £«6 ©cbiejlenb (Schiafivd, Schiaflat), U$
2Bett = @<bief en nacb bem j?lele. 2)er ©cbie fjgraben, baju
bejtimmt, wie In 2Iuggburg, Nürnberg (2Bagcnfell 161) ic. 25le
©cfeleilftatt, 9J?ünd)en. Sabfcbrelben auf ©onntag nad) ©t. 3ob.
^u ©unwenben 1401 |u einem @d)lej?en nad) .Sclbelm, abgebrudt
in ben b. 2lnnalen ». 1835. ©. 415. „3n bem jar 1425 fdjofj man
bie ju augfpurg umb ain aubenture: £>d)$, fcbal, jroa» atm-
broft, «in p«r bofen, t>nb ain ring." Cgm. 213. f. 252. 9cod>
iefjt fünbet bat alte ©d)iejjen mit bem Olrmbruft, ©tabelfcbiefien
feine glebbaber. ©er ©cbfeper, a) ber ba fcblefit, gewöbnllcber:
©djüß. ©djlejjer, sagittarius. Cgm. 32. f. 18. b) ©djiejler,
©cbeuflcr (SchiailV, SchoiflV, SchuiflV), wai ©ebuffer, @d)tiell=
fügelcben. SchoiflV rick-ln, mit ©dmjfern fplelen. <0 ©cbiejler,
5Bede*fd>lej?er, ber erjle 58ätferfned)t, ber bat (rtnfd)iejlen be$
SBrobeä ju beforgen bat. an $fd)tefien, wie t)d)b., «. ©P- ium
Äriegäbienft autfwäl)ten. Wad) ber Snftruction für bie -OTufterung unb
.<Kuftung beS £anbtfprfö t. 1512 fratten bie l)ieju Serorbneten in jcbem
Bewirf „ben jmanjigften Wann a uöjufdHefien unb ju mväf)Un," utib
„f8 ber 21ugfd)uf? (bie 2Ui6waf)D gemalt," von ben 2lu$gefd)ofjenen
cber Qtw&t)ttet\ allnea unter jefjn Wann fünf mit langen 6pief,en, jtveen
mit 'Büdjfen unb brep mit iSermparren ju yerfeljen. Oefcer 2(u^gcfd)of ene
mupte feinen ^egen cber tangeö WeiTer felb|l ()aben. 2>ann feilten fie mit
b2t 3eit mit einem £üt unb furjen 3iod in gleicher garb betreibet merben,
aud) tf>rer ieber einen j?reb£, ein ©djultert, 5Irmfd)inen, ein ©oder unb
ein gutes fcrmrtcfjeS £irn&aut>et fjaben, über t&rer jefjn foUte ein 3e6ner,
über I)unbcrt ein 3to tt meiner unb über taufenb ein Hauptmann ge=
Ut}t werben. .Rr. £ti)br. XVIII. 428 ff. XVI. in 5. ^urd> ein gjianbat
» 166S tvurben bem fianbauöfdjufj serfdjiebne fprieilegien erteilt,
j,. ©. bau i) ein «u^ge»va>[ter ober au$gefd)oßnet »ürger (auger be5
©d)teg 409
2Beinl)anberö unb ber SBtrtlSfdjaft) auf eigne Sauft aUe anbrc offnen Q)e:
reerbc treiben bürfe, in atten <pfemvertl)en, bie er jitr £aus>notf)burft braudjr,
gegen 3nnj unb Slusränbec ben Crinfranb f)abc, unb oor anbern 'Bürgern
in ben Diatt) ju sieben fer>. ein au«gefd)Ofjener «Bauer burfte, nad)
biefem ^fianbat, cor unb nad) aufgeworfenem ©ri^aub ben ^nlanbern »er;
taufen, er Jonnte ju feiner unb feiner Äinber £od)jeit biö auf 100 «perfoneu
faben, Jjatte biö in ben fünften @rab ben (Sinftaub in liegenben ©tüden,
unb, af$ besagter ®d)ii(bner, einen 8 lag langem Secmtn jur Bejahung :c.
SBeij xoiriüdjtm Äriegsbienft, ben er mad)te, fofften, nad) ber Snftruction
». 1512, feine 9)?itgemciner feine £au£: unb JetbivirtOfdjaft, wie if)re eigne,
beforgen. 3n ber Ifyat eine QBeljrDerfaffung, nidjt minber beut\d) unb tya&C;
f)a\t national, a(6 bie frühere ®erid)t$uerfaiTung. (?£ mußten äivei; peinliche
jaf)rf>unbertc franjöftfdjer unb preujüfdjer @orbatere\) unb tbmifdjec 3urijreret)
bajroifdjentreten , um mieber einigermaßen auf ben ©ebanfen an t>a$ 2Utc,
2>eutfd)e jurüdjufommen. befc&Ußcn, ergiebig feou, I)tnrctct)Clt.
Sanb, erben b efd>te#en, ftd)ten; f. oben fdneßeu. befeboßen
(gelaben, gefaßt, gcrüflet, fertig) fe»n mit etn>aä, auf etroatf. „2)a
war leb gefdjnnnbt mit einer anbern 2ugen bef hoffen." 2Hbertin$
©ueman p. 152. befcbleßen, elnbcfcfefepen, einfließen
ein ©etüeftt, ei burd) <probefd)üife femten lernen. (@d)on Cgm. 600«
f. ij. s«;c. XV}). clnbefcbojjen ur.b elngefd?o{jen fepn in einem
©efdjdft, etf rennen, barin orientiert unb geübt feim. ber fließen
(da'fchiofl'-n), a) erfdjleßen, b) In ©Bretten gerafften. I bi" ganz,
daTchoir-n. c) juldnglld) fcpn. @. b. f. er f ducken, ju=
reiben , 5urcld?enbc 2ßlrlung Gaben , ju ©tatten ober 3u Jpilfe
fommen, nüfjen. „6o öat bod) foldjeä Verbieten u. nit erfdjlcjlcn
rcoden." 2.=£>rt>. ». 1553. f. 70. „9)?lt btttlfcbcr Anrufung, iljm bef=
ftalben an erfdjleßen" (beljUflfd) au feijn). Ar. 2öb{. IX. 313. „Or
fonb mir mit ahn gclr er fd) teilen." «ER. jjobel Cgm. 568. f. 255.
„2ßcffen Süßtr unfer» Stbeilä an bemfelben gcblencn ober cr=
fcfcleven (bebllftld) fe»n) t b nuten." &t. 2bM. IX. 517. „Slber
Ibre Söett bdtte nld>r mögen er fließen." ibid. XI. 5u8. „®ie
folldjö ,*u v\i guten erfeboffen ifr." itibtg. o. 15H. p. 125. „®ioie
übel biu gdfce erfolcae." Stur. II. -154. erfdjlejjlid), adj.,
erfledlid), roirfTam. „Sine tapfere unb erfd)lc§lid)e 2anfjfieuer.„
Ar. 2l)bl. X\ III. 25. „s23tc am fid-rfeen unb ctfd)lefjü*ftc« bei;
gegen füräuneftmen fen." ibid. X. 202. erfcfclefcen bie SBolTeC?).
//Unb bie lobc^ von ber äfften well fol man rourdjen uuerfcb offen. .
di fol au* fallt lebrer nod? faiu 3rd)cr bDain »voll nld)t erfcbjcßen/'
^)affau. ©tbt.^ecfcibud} :ds. „vberfdjie^en roie ein ivaffer, fo ge-
freurt, concrescere." Qai überfließen ober blueten ber 9?afen,
profluvium narium. Xtö Überfließen tnb Un'.yiileu, redundatio
stomaclii." Voc ». 1618. »erf^leßen firi), aliin SßorratI) »on
«Pfeilen ober »on qjuloet* unb 23lei vetbrauc;cn. verfcbiefjen fidj
au? Übereilung vom reefcten 2Beg abfommen, fieb verirren, cig. unb
410 (Schief? ©cfyoß
flg.; ffd) perfekteren in eine tyerfon, in fte verlieben. ftd> »er;
fduefien etnetf DingS (d. @p.), barauf »ersten. „Jpan aufgeben
mein gutletn ju 9i., unb üerfdjeufe mtd) beä mit bant unb fyalm."
MB. XXIV. 558 ad 1111. cf. ©rimm 9ttT. 125. vcrfdjtej? en, »er=
tiefen, perfdjojjen, exolctus. Qto. ©ramm.
Der ©d>fep (Schlos), aud) ber ©djicfien, bei' ©d)iejjer, bie
©cftiejjen, ba$ ©efcfefeij unb ber ©d)u|j, ©elte eine* ©ebdubcä,
bie »om ©runb bi*> jur girfte eine ftdtfge fenfredjte, ein SSterecf mit
barauf gcfe&tem Drepecf oorftellenbe Jtddje Hibet, ©tebelfelte ate
©eßenfaß bet Dad)feite (gl. i. 552 fctoj frons, absida subadversa.
Prudent. Peristeph. 225). ,,T><\ fiel ber fdjtep barntber, unb et-
flug wol XXIV man." „SSifdjof Jpefnrid? ju 2lagsb. »etnüvoet unfet
lieben fraroen firdjcn pafr, vnb machet bie fcfcönen porten ober gefcbjej?
ob ber fitcfccn eingang." 2lugäb. @lnon. Cgm. 215. f. 174. 251.
Cgin. 570. f. 74. „Der umbgcenbe or^aiger* ben mit vorn an ben
f* teilen (ber WrUWffrcfce ?u Olugtfb.) gemacbt." MB. XXIII. 527
ad 1159. „Der Äirdjentf/urn ju ©anban fci> im ©runb gefunden,
unb Serfelb t>on oben herabgefallen, ber »orber ©Steffen jumal
bamit etngangeu — müeffe man einen neuen ©cfefeffen aufmauren,
unb oben im ©ipffel beg ©cfeieffentf ain f()lain £f>ürelein auffüren."
Meichelb. Chron. Ben. IL 242. „©tcinene Silber am ©ctylejjcr
ber Domfirdje ja ©atjburg." Ducf&et Gör. 276. ©ftteübretter,
an einem SSauernbaufe foldje Bretter, burd) roeldje bie untern ge=
mauerten ober gezimmerten SÖdnöe am ©djief biö ju ben [Riefen
Dad>rdnbern fertgefeftt werben.
Der, ba$ ©cbofi, »brf. ©d)ot, ccnsus, tributum — jefjt in
21.93. unüblid?. 93rgl. inbefien ©djupjettel. iüud) Ijat ba$ Voc.
t). 1419 befcboffcn cxactionare, fd>offer exactor. Sßrgl. oben
v c r f tf> i c # c n ftd) efneS Dingo.
Der ©hoffet Optnjg. Jpbn. G69), Med>t, meldet auf ber OJIpe
ben Dünger beforgt. Die ©cfrofibim, nsd) Jpbn. 67i Vertreterin
beS ©djofferg; nacr> 0. 9#oll, ®el)Uftn beö Weifet, unb im
2Binter Qlnffeberm über bie ©cfcafe.
Der ©d)oii, d. ®p. ©efcboj? (a. ©p. fcoj, telum, jaculum).
,,illpfd)OJi beleninites, lapis cinereus aut cai.dicans, figura
sagittae." Voc. fl. 161S- SS'.icffdjOJJ, fuimen, Donnerteil. „Gin
«Hii£fd)Oii in je jungffr ftug." Cgm. 273. f. 85. geurfdjoj,
Jeuergeföojj, Jeuerpfell. „©aulpcter ju ben fuir f djoajen."
9lug?b. Oied)u. v. 1572 in ©fettend .ftunftgefd?. 108. Der 9t 0 1 fd) 0 jj
(£ecr), ftg. : teufet;, ber immer antreibt, cf. II. £{j. ©. 717.
©ctbfdjofl, d. ©p. Balista, catapulta, a. ©p. felbfcoj. „Umb
{titien btwbauni zu ben fclbfdjofen, v>mb brn fenen an bie fclbfoDoj,
»rnb 1000 cfafter öerinet fail ju ben felbfcfeüjicn." 2lug^b. JKedm.
».1572. „@ ter n f cf? 0 %, Stella volans." Voc. ». 1428. Die
@<tio&nater, Cgm. 54. f. 15, f. ©ci?ufndter. Da* ©cfcojjtcr,
<&d)Q$ <&d)\\$ 411
Cgm. 569. f. 179, f. ©cbupgatter. £>a$ ©efcbofj, a) wie bcbb.
b) (Sine 2Jrt befolgen ÄopfroebS, bag befonberg an ber ©Beitel feinen
®l£ l)at. 2)et Sanbmann »ertreibt ei, inbem er ein mit SBaffer ge=
fußtet Irbene* ©efcblrr auf ben Äopf nimmt, unb eine gesoffene
33lepfugel gefebmoljen barein gle&t. Jpie unb bei wirb ein heftiger
fernen fommenber unb oergebenber Unfall von ^«bniveb fo genannt.
c) 3n 9curnb. Ift bat ©efebup" eine Äran^elt bei* .Saßen, In roekber
fie rolc toll unb jum Äcpfeinrennen bin unb ber fdnepen. „2Bem
bt> äugen feboffen... gut fiir ben augenfcbupV' Cgm. 753. f. 114.
(Cf. „2Bem bte großen ©cbüff geenb unber ble 2lugen ober unber
bic 34n. 2Bem ble 2lugen trott) fepnb, unb ibm bie ©djuff In ble
Slugen geenb, ber b«b ble 2lugen In falteä 2öajTer, fo geligent im
ble ©ebuff." Crtolpb). „2Bem ble großen fdjüjje In ble äugen
gen." Cgm. 824. f. 36. „2Bcr bp gropen ©d)üjj In ben jenben bab."
Cgm. 720. f. 51. „2BÜt bu &a$ ©efebo* (tut einem ©djaben?)
vertreiben." Cgm. 303. f. 233.
„3* fan unter bat ©fcbroell @tm graben,
3)ap er barnacb bai ©febop mu6 b«bcn..."
„..ble ©fd)0J5 fan leb fegnen unb bellen." J?. ©aM.
Sie ©cbo&et, ©efcbofcel (Gfchöfl, Gfchufl), a) allju lebhafte
unb babei) gebantenlofe ^erfon. b) 's Gfchösl, ble ivelblldjen Stelle,
Je chose. fcbojjeln (fchosln, fchusln), gebanfenloä bin unb ber
rennen.
£)aä ©cbofileln, ©eboffet, ber Hänfling, linaria: canapcllus.
OEon feiner 2lrt fcbufwelfc ju fliegen V).
,,©lng ©ricnllng, @d)6ffel, (Smmerllng,
Gltrlnct frollcb fing." ©er alte ©cbüfc, Sieb ». 1644.
3)le ©d)öjj (Scbous, SchoufT-, £ed) Schaas), ber ©eboop (a. ©p.
fCCj, fcaoj Fem. unb fCOjja> feao^a sinus, gremium. (^
fcbelnt ber 2ülnfcl gemeint, ben ber fisenbe Äorpcr maebt; brtfcoj,
feotfCüj l)eipt triangulavis, quadrangularis). Muado', \ ;u!j ,
nim mi' au' d- Schoufr-, bittet bai Äittb. „.tfalfer gubroig IV ver-
fcblb In einer ©ebof? clnetf pauren." (!(;ron. fnftrepb. ©amm(. 1. 112.
„£att ein llefneä 9)fl|lir>iolln auff ber f d) 0 ö." flvent. (Jbr. 359.
,,jobanne£, ber auf unfern b^ten ftbaltf enfcblief." Cgm. 631. f. 9|.
Tai ©cbojjlcin (SdielTl), breiter, faltig vom Selb ab(tebenbcr
©aum uuten um ein Sclbercorfet, bebb. ber ©ebop (a. ©p. fcojja
lacinia). fdjoiieln, Im ©eben biefe ©cböfFc in ^Bewegung feken.
2>er ©ebuf?, ivle bcbb. (a. @p. feuj, plur. fcujjl, Jactus unb
jaculum). „Sones unb aud) pllljfcb in f." Cgm. 213. f. 198.
©. ©<bof;. „einem in ben @d)uf reben," fein Sorbabeu sereitctB.
©elbamer I. 91. £>cr Srelbenfcbu^, Äreujfcbuj}, ©ignatfebuf;.
cf. H. JCb« ©• 582. 2)er ©ebu^^öartet, aud) jvoI blo^ ©d)u§,
lebbafter übereilt banbclnber^TJenfcb. 93rgl. ©«bof^leln unb©cbu^el.
Die 6cbu£ = #betn, a) jaculus, f. oben ©cbojlnatter; b^ ftg. :
412 <5&)\\% <Sd)ujl ©djuef*
lebhafte, übereilt »erfaftrenbe Werfen. Da$ ©cbufjgatter, ©ebleufie,
Cataracta; J-allgatter über einem 2f)or; cf. ©ebofitor. J)a^@(feuf=
gebet, ©tojjgebet. Die ©d>ufc = Öiinnen, (Kinne, bureb, bie Hi
Überwaffer auö einem £eicb abfliegt. ©c^«#jettel, woburd) unter
ben ßtnwobnern beö @erid)t$ Nürburg nad) bem «Dermogen etneö jeben
bat «Ber^attnty beö ganzen ©tfuerguantumä »erteilt, unb fo Don ben
Jpauptleuten unb OluSfcbüffen $u ©erltft eingebracht wirb, o. Jpa^jt
©tatlfr. p- 198. 3>rgl. oben ©djojj, tributum. Der 2tugfd)u|j,
wie i)d)b. Der 2anb = 2luäfd)ufj (ebmalä in Bauern, firanfen ic),
bie Sanbwebr, 2anbmilij. ©er Qluöf d)üiie*r , £anbwel)rmann.
33rgl. eben auäfdjieiJen 3m b. £).£., ©aljb. :c nannte man
«Uueäfd)ujj, pl. 2Iu$fd)üffe bie gewählten Dorf= ober @emeinbe=
Beamten, fowobt im ©anjen atö jeben für fieb. „@ln Bürgcrmcifter
unb 6 2lu$fd)üffe ober Didtbe." jpübner 900. «ßrgl. «Borftanb.
Siujjfdrajj, Jürfdjujj an einem ©ebdube, ein grfer. „Nullus
aedificialignea domorum, vuigariter Uberfd)Uf5, fabricare debet."
Hund Metrop. S. 1620. II. p. 452. Der 23orfd)uii, wie bebb-;
ber erfle Branntwein, bai erfre 9)?cl)l be» ber Bereitung, «Borlauf;
«Borftofc am Äleib :c. Die ©dju^cl (Schuf 1, Gfchufl), übereilt
banbetnbe tyerfon. ©. ©djofcel. fdjuf ig, fd>u<j lig, voreilig;
übereilt, fürfdjü&ig, fürgcfd?upig, worgefd)ü£ig, »oreilfg,
unüberlegt. Der S«pu^, junget SBdumdjen. „12 dn. für einen
SSagen ©cfcüiJ »on 14 bftf 17 ©dwbe lang." 2Birjb. 93erjoliung
beä £olldnberl)olie» », 1784. Der ©djufjltng, ©cbüfjling, ber
©d)opling; fig.: junger Wenfd). „Wli ber fcujjelliic »ur ftcb
fciusjit Unb fld} nid}t cfcrumbet, quomodo surculus recte crescit/'
»Iltb. ^rebigten. „Seil nieman mit einem febufling, ber fn
einem 3ar grwaefofen Ift, ben menfeben wol je tot gef laben macb."
Oiupr. 0. $r. OvedjtbU*. ©d?Ullng, adultus, adolescens.
2ivent. ©ramm.
Der ©ebufjer, ©cbneaiügclcben; f. @d?iet;er. fd)ufjern, ia-
mit fielen. ©cfeufer = Wüt, wo brgl. gemacht werben, j. SB. am
Unter^bcrg.
febuflen bie SHc&fel (fdjwab.), w&$ febufjen, w. m. f. 9?.QI. :
bie 2ld)ffl lägt ba$ ©ebufien niebt.
Die ©cbüpel, a) wie l)d?b. («. ©p. fcujjtU). „W.uff b
©d)Üfil fd)lagen, liberius traetarc.1' Voc. p. 1(318. b) 2ÖCrE=
5eug, womit ber BdcEer U& Sörob in ben Dfcn fcbtcjjt (a. ©p. fcujil,
opeufeujü, pala, exes, misellus). „Dajj reber peef ju 2Beilbetm,
ber mit ber weuffen ©cfeüffel fcbeujl, bem riebter alle jar je pan
fot gelcn XXIV dn." ad 1524. Cgm. 27. f. 54.
fdjufc, febüfr, frei? fufl ©. 288.
©djuefter, f. ©cfcueb, ©. 341.
©djat <Bdjaxt 413
Oxeifye: ©cfyat, f cp et, zc*
(9Srgl. ©cbab, f*cb, w.)
©et ©cfcatt (Schad), (d @p. fdjate, genit. fd?«te$, Cgm. 89.
f. 127 fam ein f&ataroe, sicut umbra, a. @p. feato, genit.
feataroeä, featuroetf), ber©d)atten, nod> l)fe unb ba in ber^u*
fammenfeßung: fdjattf>alb (fcliädhäl'), adv., auf ber ©Ratten-
fette, fcfeattlaudjen, abroecbfelnb fonnlg nnb umroolft feon.
fchädlauchod, adj., b. 2B. o" IchädlauchadV Tag. „fd)att-
ledbtig." föogcnterg p. 2.52. ,,©e$ ©rateS ©djab." ealenbev
v>. 1175. Cgm. 75. „So roeit ber fd)ab (fdjabroe?) bawon geet."
MB. XIII. 357. SSeit gctvo&nlldH't 1(1 bie aud) im .fttfb- elngetfffene
ftorm, n>eld>e in ber ©ialeftautffpradjc ganj mit ©d?aben jufammen=
fallt, unb baber oft ju 2öortfplelen Qlnlajj gibt. Der Bam macht
an Scha'n i" nieTn Gart n. 0 Vihh one Hüot3c gt;t gecn i"n Scha'n.
2Ötrb ein ©pilman ober giner, ber @ut für Cröre nimmt, belefbigt,
fo foll er ju feiner ©enugtbuung beö 93elefbiger$ „fdjaben an ber
roent an ben baltf flauen." Dic^tb. Ms. p. 1455. fdjettigen,
flattieren. Cgm. 821. f. 29, 30.
©catt. 3« 'n ©catt legen, franj. mettre ä l'ecart (ital. scarto
von scartare, eearter im Äartenfpiel) , bcfeltigcn, verbunlcln, af-
banfen, <|uie£cleren.
Sie ©catel (d. ©p.), ital. Ia scatola. ,,©ie ©catl, batinn bic
grepbalt llgen.." Sbtg. ». 1514. p. 7. ©emetne 5tu^fprad)formen
bieoon finb: Gftattl unb Gfpattl, n>. m. f.
©er ©efedtter, ©epetter, ©telf fdutter, locfere, unbiefete Miu
roanb, role bie, wetdje burd) Überleben mit 2elm ober Älelfter ftelf
gemacht rclrb, ital. bucheratne (pon bucherare, burdH&djcrn?), franj.
bougran. „©dKttertud? ober fogenanntc ©iebleimuanb." 9J?autl)=
£)rb. 0. 1763. „2fln weijje von fd)äter leimba* gemalte pünben."
SBftr. 23tr. V. 167 ad 1580. „9io tfd?dtcr, rubilinum." Jpbn.
Voc p. 1445. (©d)U>ei$ : ber © cp e r t e l unb ©Werter. „@ln
SKocP gefüttert mit ftnen, rc»(Fcn, jarten ©Retter." ©elter
p. Äalferfperg). „?eubal, balblftn, (*fd)dtr." Slugöb. ©tabtb.
cf. fdjftter.
fdjdttem (fchäda'n), laut auf ladjen, febdfem, fdjwa&en, fdjrepen
wie bie elfter; Hingen role ein gefpaltener Stopf, „fdjettetn,
olla sonat vitium." Voc. t>. 1618. ©a£ Gfchädo', lautet/ \>eX~
rcorreneS ©efdwdfj. ,,©le @d)dtter = l)d^ ober Wer, pica."
<p. ©analer 214. 215.
©er(?) ©d)ait (Schaad), (@&iemgau) Äeil jum £ofjfp«tten. SSrgl.
bie folgenben formen, wie aud) ©Reit unb freiten neben fdj«f-
ben unb fdjelben.
414 @d)ait ©cfjeit
3)ie ©galtet (Schaadl, Schaa'I), £drf chattet, wie bebb. ©djeltet
(a. ©p. feeittta, vertex). fdjatteln (fchaa'ln), reie l)d>b. fc^et=
tetn. (jtfceititOU, discriminare. gl. i. 514).
Die ©Ratten (Schaattn), ber ©pan ober 2lbfaH bct>m Jpauen,
Jpobeta, au* wobt ©«gen be£ Jpoljetf. 3n Wunden werben bie 2lb=
falle »on glmmeröolj von ben @chaften = 23eibem büfcbelweife in
bie Käufer oerfauft, wo man biefe$ leicht entjünblicbe Material jum
Reisen ber Öfen unb sum .Soeben benußt. „Der feiige gribericuö ju
JHegenfpurg t>at ba£ 33rob in jpotjfcbaitten verfehlt/' sp. 2lbral).
„Jpew, ©trob, ©chatten unb brgt. foHen fo weit aW mügltcb, »on
ben gewrftdtten binbangelegt werben/' S.Otb. ». 1616. f. 592.
„9(tmb bann bürr © ch a i 1 1 e n ober ©pdnn ali bie «pinber ober
©chdjfler haben." geurbuch ». 1591. „Wan fot furbaj bbain hang
in ber innern ftat mit fchalttetn beefen, noch pejjern fwaj ifjunt
mit fchaiten gebedt ift, aber mit fdjfnbeln mag »eberman beefen,
ob er will." 9J?ünd). ©t.9?. Ms. ». 1423. f. 102. 9B(tr. «8tr. VI. 104.
„Äatfer Jpainrfcb. gteng für ain simerman, als er arbait, »nb bo wai
bei im ain finbleln, bai fpftt mit ben fchaitten onb legt mit ben=
fclben fc^ttitten bifen Wtil Dominabor a mari usque ad mare."
Cgm. 43. fol. 268. Sp adfdjatten, bie unter ber J^ola= ober 3im-
mermanngart entfielje«. Jpobelfcbaiten, 1) Olbfall unterm Jpobel,
2) 2lrt sjKeblfpctfe. ©ag fchaiten (Sägfchaattn, £biemgau), ®dg=
fpdne, fonft ©agfletwen. 5K.51.: Wo ma" Holz haclu, gibts
Schaottn. jjefuttifebe 2uftlinge halten ftd) lieber ju »erbefratbeten
ali JU lebigen <Perfonen, bamlt d- Schaattn bey'n Stok bleibm.
an Drek au zwaa Schaatfn! berbe 9Serweigerung$formel. Auf
an Schaattl geben, friegen (in fpdrlicber Portion). //Wußten (ftatt
bei «Sielen/ nai ibnen gehülste) einä auf einem ©cbeitltn
nemen" (ft'd) mit Unbebeutenbcm abjünben laffen). Qluent. (Jbron. 339.
Hai ©Cfeaitenbldttlefn (Schaattnbla'l, Schaa'nbla'l, «Blatt
ungefduerten £aige$, nach bem Slbbacfen bei SSrobeS gebacken, um,
jerbrüdt, in ber ©uppe gegeffen ju werben (Straubing, b. 20.).
>Brgt. «B?ag = @djaben. Sie ©cbaltenfraiö. (R.W.: Da mecht
aanac glei' d' Schaattnfraos lu-iagng, bai ift erbärmlich, nicht mit
anjufefyen. Hai ©chaltcnbdubtetn (Schaa'nhaibl) , b. SB.,
Jpaubc mit Sappen, bie über bie Obren herabhängen. 2Benn ei in
einer wirjb. «Oerorb. p. 1789 beipt: „®le Sluäfubr bei 58rennl)olaeö
in ©chatten ift »erboten/7 fo ift hier wol ju lefen ©cbelten. £>ii
Voc. ». 1482 hat fdjapt, fpon carpenta, gl. 1. 142. 572 fc^elta
sarmenta, o. S6 fpan vel feeiba astula.
Hai ©ebett (Scheid), plur. ©Reiter (Scheidac), SMmiti. @cbeit=
lein (ScheH), 1) jebe$ ber ©tüde, in bie ein 93aumflo$ gefpalten
ift _ vom ©pan = ©djeitlcin (Spafcheri), wetcheö no* weiter
in ©pdne gefpalten wirb, an bitf aum a3ach = ©d)eit, mit welchem
ber »aefofen geljeijt wirb (fdjwelj. ©d)it). 2) (9?ptfc^0 cottectb für
i&d&ett <&d)\t @^tct ®d&ot 415
gefpfiltene» 93rcnnI>ots überhaupt. Jperrenfcbeit, berrfdjaftHcbe*
S3efolbung$bol|- Jp c r r c a f d> c i t fahren. 5) ©tuet Jpoli, ju irgend
einem lit ber Sßortcompoft'tfon näber bezeichneten 3 wecle bienenb.
malteUfdjeit, jum Otatteln bienenb. Oi tcr;tf djett, Sineal ber
®erflcute. 35a$ Dielbfcbclt, 2Öägf*elt, ^ i e I> = f d? e i 1 1 e i n
(ZiTchei'l), beweglich ©tuet Jpctj, wie ein fold)e$ ju beiben ©eiten
ber 2öage eineö $al)tmxH mit ben gugftrangen eingehängt wirb,
©ilfdjeit. gronfperget ». 1555. f. 15. 20» 55. „jjugfebeft, eln=
fpännige 2Bage." Oiottm. Dr. 9)?inberer Cftrleg$*arjnep ». 1620. p. 27)
nennt bie Sttutftcte ©cbnoltfcbefbt (f. fd>n eilen). 3m Voc. Arch.
1(1 brum = fd)eit monochordium, im Voc. ». 1429 ©d) lad5= fcbel t
ober 33er fd?et t, cylindrus. 4) ein ©cbeit, ein paar ©Leiter
©torffifeb. 33u*er'$ f. 2ß. III. 69. 81. Sie @*elter = befg (Sc*),
©cbelterbaufen. 25er ©cbeiterbaufeu, 1) wie bd)b., 2) 2trt (Sper=
fpeife mit aufelnanber gefebiebteten ©emmelf*nitten. 35ie ©cbelter=
läng, gefeßllcbe Sänge bee ^rcnnboljfcbelte?, in Wüncben hxf~. ©*ub.
25er ©cbeiterling (Jjpbnr. Sungau), paun auö Jpotj.
fabelten, fpalten. Jpolj fd) eiten. Voc. p. 1618. 2lmberg.
©tbtb. 20. (6*wäb. ©pr.2ö.) „3ft ein gueter 9Kenfd), läpt Jpotz
auf fieb febeiten." farfebiton coneidere, gl. i. 641. gefeiton
caederc (taedas), i. 1256. Prud. c. Sjram. I. 265.
f cbitter (fchido'), adj., bünn, lurfcn&aft, nfctjt bld)t ober gebrängt
genug, befonberä von Selnwanb unb anbern Mengen, aber au* von
Jpaar, ©etreib, ©eboljen. „25a mu(5 b<x& Spaat febitter fepn, wie
batf Strapb ber armen Seutben." ,31$ er nun befagfen flehten SSatb
unb fcbutteret> Jpolj erreicht." Sp. Olbrab. „«Bor 3al)ten, als no*
ble Jpoljwaren be» weltten fo febitter nit gewefen." Jpofcammer=
£>rb. ». 1640. 9Son ben In ben gebrängten Jelnb fallenben mittern
„ej in ber enge wart fd/iter, rcAt alt in clm pflur tut ein jtarc
ungewiter, fu$ wart ber beibentnm pon in bef*ouret." Sobengrin
p. 116.
25er ©cbiet, SIrt ftifcb, Kappe, Dlaubalet/ cyprinus rapax L. „3n
ber febietten unb präven lald) In ber 2immer." MB. VIII. 279
ad i44i. „©ebltt" in ber SlUmübl. Serie. t>. granEen I. 62. 3m
@blemfee fommen glfcbe unter ber Benennung „SKotbfcblebeln,
JHobrfcbiebeln" vor. 9Srgl. a. ©diferllng unb ben bep <popo=
witf* unb Jpofer angefüöt'ten ©cbiel (Schfodl., Schio'l?), perca
lucioperca L.
©er ©d) ott, mie bd)b. ©djotte, namcntlicb l) S)?6nd) einei ©ebot-
tenft öftere, toie eö beren bltf auf ble neuejie ^eit In öiegeneburg,
2öürjburg, früber aud) ju (Sicbfiätt, Nürnberg ic. gegeben. 25ajj ber
Ttamc ©Rotten, ©djottlanb urfprünglicb auf 3tl«nb gegangen,
l|t befannt. ©cottono lanb, Hibernia. gl. o. 589. 9cod) «Hüentfn
in f. (Ebr. unterfcbelbet ble 2ßilbf*otteit, b. &. 3«n ober 3r[onber,
pon wel*en ble immet no* gaelif* rebenben Jjpocbfdjotten flammen,
416 ©<f)Ot
»on ben jcfct fogenannten (englffcb rebenben) ©Rotten. ©cbot^
t e n f 1 6 fl e r , »on fcbottifcben (b. I). rool meift frifcben) 93enebfcti=
nern vom 12**" Sabrb. an mit al$ Verbergen für ibre na* bcm
beil. Sanbc roallenben ganb&ente erratet, (rote benn bfe frübern
«Dtfffionäre ©aHu6, ßilian, Kolumban w. ebenfalls ©ebotten, b. b.
Stldnber, geroefen) , gab etf a°. I2i;> in Deutfcblanb nfdjt roenfget
ali 15, ble eine Kongregation bilbeten, »on roelcber ber jeweilige
Olbt be$ 9iegen$burgffcben &fo\ta$ fprafeä roar. „Scotti" I)aben fid>
alä <pfeubobifd)6fe nacb ber Ä'dditia III. §. r,5 ju ben Kapitularien
bei 2lnfegifn6 im VIII. unb IX. Safcrb. auf bem Kontinent berunt;
getrieben. 2) (d. ©p.) berumjleljenber Ärdmer (aus ©cbottlanb ?).
3n tKegen^burg burfte 1501 fein ©ebott me&r „ju bürgern" auf;
genommen roerben, frembe ©ebotten burften niebt be» eingebür-
gerten «Schotten abfleigen. ©ie mujjten ju anbern QBirtben unb
©aftgebern unb niebt ju ben ©ebotten cinjleben unb il)r ©elb
jebren. ®em. 9?eg. Kbr. IV. 57. 520. 3n ber Sanb^Orb. ». 1553.
£it. V. 3irt. 2 roerben von einem Verbot gegen „Sanbfarcr, Kramer
unb Jpaufterer" aufgenommen „bie ©ebotn, aud> anber, bie mit
guter unb geregter rcbar, "ftemlfcben ©olb, ©Über, ©amat unb
©enben bie Klofter unb Kbtmanjjfift befugen." „©ebotten, 2Bal^
Ionen unb bergleicbcn jpauft'erer." »Kunftbler ©tabtreebt ». 1668.
3m £nrol beipt man (nacb 9ticotat^ oftr. 3biot) noeb beutjutag
jeben Jpaufterer einen ©Motten. 3n tyreufien fagt man „roarte
blä bfe ©ebotten fommen," b. I). biä eä ©elegenbeit gibt,
cfr. bat febroeb. ffottbag.
Der ©ebotten, Cluarf, ber au$ ben Wolfen »on füjjer 9J?f(cb (auä
ber 3«tcn) abgefonbert unb erbalten roirb, in ©egenbalt bei
Qjmti arxt faurer Wllcb, welcher itopfen bcf{jt. 9?a<b 93. 0. Woll
ift im j>iHertbal ber au ff er (obere) ©ebotten jener, ber benm
gibjteben bc$ Ädferoafferä aufwärts fieigt unb fü§ ift, 33oben^
fdjotten aber ber bahey §u 33oben faHenbe faure. 3lu£ beiben
jufammen roirb ber ©cbottenjtger ober eigentliche @auer=
fc&otten bereitet, @troa$ anberS i\\ bie fcfcroeijertfcbe Schotta~,
worunter bie vom gfger abgefonberten rodfferfgen Steile ober ble
9tacbmolfen verftanben roerben. Dabin vielleicht aueb: „Der ©ebot-
ten maebt im in felm paueb gerumpel grofj." Cgm. 714. f. 290.
Gl. a. öki, i. 120. 1082: „fcotto vel flegilmelo, fnegitmel,
battudo." Diut. III. 151 fcotte, barbuta.
Daö ©cbottelein ober ©cb Ott er lein (Schetta-1), (tfücbenr
®pr.) qnarfdbnlicbe Waffe, tU au^ jerfebnittnem 93rateu, serfto^nen
j\rebfen ic. mit bengefeftten Knern :c. gefönt roirb. 53 r d t e n=,
Rennen-, Sitebi;, £eber^, ©pfnat= :c. ©cbotterleln.
55rgl. ©ebotten, ©cbött, ©ebotter. <£$ jeigt \id) übrigen*
eine feltfame ^ufammenftimmung in ber 23ebentung bureb bie
formen ©djober, ©djoef unb ©d)6tt, nnb fo mabnt felbft
biefe*
©d&ot @^ut 417
bietet ©djottelein an ©djoberlein. fiottig (Jpübn. 418. 979),
abgefdjmacrt. Cf. Der 2Belnfd?enf „foll fainen fd>otten(?) 2ßefn
anflehen, weil er ungefunb unb man baoon ben raifenben ftain
gewinnt." Cgm. 714. f. 280.
3>a$, bie @d>ott (Sched, Schied, b. ob. Scheid), »anbei gladtf,
Im il.2. unb bapr. 2ö. gcwolmlid) üo, anberrfwo auefe weniger, unb
n>ol nur 24, 20, 12 Jpanbuoll (Sföjjcn, Reiften, bauten, ÄnocEen)
fjaltenb. „Win fdjot fcorb*." MB. XXI. 453 ad 1409. „5lin fdjot
tiatbet." Meichelb. H. F. IL II. 224 ad 1418. „Jpaar JWal fc^ott
ober bafür ad)tjig dn." ibid. 310.341 ad 1530. ,,Lini septem scoti."
Gl. o. 224 V. 1023. ,,C. scotas lini non purgati." MB. I. 41
circa 1166. „II. scotae foeni." MB. XXII. 15 ad 1126. 93rgl.
© d) Ü 1 1.
an f* ottein (jffcheidln, b. 2BJ, in „@d?otte" binben.
fd) ottein (fchodln, fcho'In), 1) fd)ütteln, bin unb 6er bewegen,
coneutcre, cjuatere. 'Köchin muas 's liaafs' Schmälz a~ dac Plann
fleifsi' fchöttln, das 'Brandnudln riet ä~brenna\ 3n ber 9J?«nejT»
©. II. 57 fagt ber ©oell: „"Den acbfelrotten cfcan er wol je prlfe,
melfterlid) ben boubetfdjotten" ('2lrt vonfcdnjcn oberXanjweifen?).
2) gefcfcüttelt, crfcfcütfert werben, jid) fein unb ber bewegen. Da
fchöttlt eppas o" dac Schachll, os muos net feit 'packt fey\
3luf bolperidjtem 2ßege fcbottelt ba$ guljrwerf unb wer barauf fifcr.
er ladjt, bajj im ber 93aud? fd?ottelt. „25er lewe fürd)t ber
reber fdjot ein an bem wagen." Cgm. 38. f. 64b. ©Mottle nb
(fchottla~d) , partic, adj., beweglfdj, locfer. „©cbottlenb rof?,
bat bod} unb tjart trabt, cquus suceüssatör." Voc. v. 1618.
fd) ottern, »rgl. b. »orlge. ,,2ßic mufj fbm b<x$ Speti gefdjottert
tyaben" (oor 2lngfi). ©elbamer.
35er ©djotter (Schödo*), Gollecrio^ame für fcatf mebr ober
weniger jerbroceelte ober serriebene ©eftein, welcfeeS ft'dj am Ufer
von »ergbädjen unb gluffen abgefefjt fünbet: ©rletf, ©rant, Met,
glarea, xegug; (Dbrm.) ©djutt. „einzelne auf ebenem ftelb »or=
tommenbe ©ranitblocEe (5 ü n b l i n g e) |"tel)t #lurt (^cfdjrb. ber
©brg. p- 211) für ©efcfcjebe »on aujierorbentlfcber ©rojje an, bie ju
jener jlutjeit , bie unfer balbeg «ßaterlanb mit © d? 0 1 1 e r be=
beute, unter bem übrigen ©teiugewüble mit fortgetragen, unb erfl
in jenen nieberen ©egenben abgefefjt worben ft'nb.
25fe ©d)ütt (Schid, sing, unb plur.), »ünbel autfgebrofdmen,
nidjt jerrütteten ©trobetf, auf weisen in ber (Kegel anbertbalb
©arben Dorn ungebrofdjenen ©etreibe geben. OBagnet Sio. - unb
Gam.^eamt. I. p. 217). 2)aö Sc'hüd- o^cr Schüder-|trO wirb
aU langetf vom 2B i r t = ober 9i ü 1 1 - ober ÄrumnirftrD
unterfcbjebcn. 93rgf. © d) 0 1 1.
fc&ütten (fchidn, fchi'n, ö.tyf.), a) xni ba* im £d)b. in blefem
©tnn üblichere abgeleitete fdjütteln (a. @p. feutfan, feuttan,
ecfymdler'&IBfliKrlfdjeaSKovttrtntd). III. Zt). 35 b
418 &d)ut
quaterc, concutere). Den Äopf, einen 93aum, 33lrn, §pfet fd)iit=
ten. (£« fd) üttet (fchitt) mld) »or ftroff. ,,®d)tittenbe« gteber/'
©egenfaß be« fn&tgctt, *? toftcnb en. Dr. gjflnberer 162ü. f. 158. Der
©Mütter, einmalige« ©dnitteln. Gin 53annjaun mufi fo feft fern,
„bafj wenn ber Amtmann auf bemfet&en ftcet unb bre» @d)iitter
tönt, im betreib Sannjaun olme alle Wfrtel erhalten möge." QBllb«--
fcutet <£öc&aft. Cbm. 5238. f. 7. 123. entfd) litten ff* ober
einen anbetu eine« Ding«, d. @p. ft'd) ober l&n baoon lo« machen,
befreien, glcld)fam e« abfdjiitteln. „QBUl feljen, wie id>
Jttld) beffett cntfd)litte, extricabor aliqua." „Der fd)ulb
cntfdjüttet werben, eximi noxa." Voc. v. 1618. „Dar:
um, fo fömitcn.ft'e fid) afcrmal «fc&t entfd)ütten, fie rodren
gefallen in ble <pon bc« 3el)njdt)rlgen ^rieben«." „Daf? ®egen=
t&elt fiefe ol)nc ©runb ju befd)6nen unb entfd) litten »ermeint."
Ar. £l)bl. XI. p. iS6. 570. „Dap einer foüte fepn unter einem
Surften , unb mann bcmfclben dürften 9(0tl) angfenge , ba§ et
nldjt fiulblg feint follte, ll)n ju en tf d)ü tt en." Ar. 2t&M.
XI. 348. „Die Bürger In ber ©tatt wußten fein hülff nod> (Snt--
fd) li ttung." Qloent. (Jöron. 392. „©eorg ». £ld)tenfteln, ber
juoor tyreffa entfdjüttct unb erlcblgt batte." „Seinen ©obn
dafpat uub anbete, ble ju <pafia umbldgcrt waren, ju entfd)üt=
ten." Jpiftor. ber ». ^runb^fcerg.
b) 3n SSeraegung fcken nldjt blo« trodne In lljren £f)ellen be-
tweglldje Waffen, fonbern and) jebc 2lrt »on gliifft'gfelten, unb »om
gemeinen @prad)ge&raud) bduftgft ftatt g l e & e n »erwenbet. Q. «
fd)üttct (fdiitt), regnet flatf. Der ©djütter (Schieb1),
ftarfer Oiegengup. Gib acht, das d- net fchidft, bafy bn riebt«
verfdjüttcft. Qi » e r f d) ü 1 1 e n , ober : ble (Suppen »er:
fd? litten bc\) Gin cm, beffen ®unft ober Zutrauen verfefeerjen.
„2Begcn feine« (taten Steffen« bat ber reiche ^raffet bei) unferm
Jperrn ble ©uppen »e rfd)ütt." ty. 2lbra&. Die Otnfdjütt,
2lufbet»af)rung«ort für ©etrelbc, wo e« nemlld) an=, aufgefdjüttet
wirb. £.0i. ». 1610. f. 505. Die (2infd)ütt (EPfchid), Ort,
j»o Unratl) unb brgl. In« ©affer gefd?üttet ju werben pflegt, @o
heipt ein tylafc in ®?und)en : 31 u f ber @fnfd)ütt. Die (?)
Jpfrtenfd>utt (©rabfelb), *Jeit, wo ber Jplrt feinen £ol)n an ®e=
treibe etl)d(t.
c) (»on StüiTcn) fd?üttcn, anfd)ütten, Crbrcld) «nfd)t»emmen,
auffd)i»emmen. „SSo aber bai 2Baffer jemanb In grtepwel« gibt
unnb anfdjüt, fold)c« foll bem e« geben unnb angefdjütt
W, suflcen." £.Drb. ». 1555. fol. CXX. „@i»a baj Sföajjer
fd)ütt »beraa in »nferm lanb mitten in bem 2ßajjer ober auf
eine« anbern gingen, blfelb © d) ü t ifl »on Otedjt unfer. 9in
tat bl fcunatv gefd)ütt mitten in beut Sßajjer ein 2öerb."
MB. XIII. 252 ad 1535. Cfr. MB. VIII. 280 Ob aud? ble SMber
(gcfmt 419
verrcr in ber «Schütten (nfber fdjütten?) toutb . . .
Cfr. MB. XII. 202.
<i) Grbreld? anhäufen, aufkaufen überhaupt, elnbainmen, a\xf-
bammen. „Dß burd) ©djüttuug unb 9J?a»mig bet neuen CBener
biöroeilen ben anfio)Jcnbcu großer ©d)ai?e erfolgt, fo fott nlemanb
obne (Srlaubnlfi einigen 2öer>er fcjntten ober madjen laden.
„?ten>e 2Öe»crf?dtt fänttten." Ö.Spf. S-Örfc. v. 1657. p: 494. „Da£
id; einen anfangt einen* nmjeri* unb ein tbamm gemacht unb babe
fd)utten lafjen. Weinen 2öet>et am üieieben ?O?o0 fambt einem
»envadbfen ungefdnttten morgen, bober; gelegen., ben id?
für neron morgen fambt bem ungefd). »tten morgen »erjinft
babe." MB. XXV. 403, 468. „Valium epn «ufgefdjltte »ete."
Voc. Arch. 25.
e) ftg. umbammen, bewahren, fdjuljeti. „Der Jpofmeiftet voolt
feine Wiener febütten." Slöent. (Sbron. 4i5. „Smpbaben eud)
in unfern fepirmen unb b e fd? ü t u n g." MB. XXIL 311 ad
1549. „Do befdjutten ine bie ftaen." SanbatioS Cgm. 577.
f. 254.>>
Sie @d>utt, i) (fttancen) bet ©dnitt. „Sie Sßauberrn fallen
bie ©cbütt »on ber ©aflfen rceafd) äffen." SBapreitt!). 8euer=£>rb.
r£>cx © d? ü 1 1 = E n e d) t (&3irjb.).
2) Die ©cbütt (Schid), sinfebittt (A^ichid) , grbrcld?,
5>«ö ein $lu|; innerljalb be£ 5Saf[er6 ober am Ufer angefebroemmt
unb aufgekauft bat : §-lu£ = 3nfcl ober 2öerb ; 2lnfd)n>emmung,
alluvio. „©djütt ober &3erb." MB. XI. 305. „^nfdjutt
ober ®tlc$." l\ü. Sanböbut ü. I5u9 (bar>r. .^auöeöl)ot)eit über
bie jperrfdjaft Donauftauf). „2B e r t b unb 21 n f d) ü 1 1 e n."
Ar. 2bbl. II. 215. Die ©d?ütt jwlfcben jwep ^»ijarmen in
Nürnberg.
„einen fee bei ©gern id? ba fanb,
barnad> rolrt Stcgemfee genant.
£egernfee bie rolrbig fllft
auf einen feltf gebauet ijl,
ber felä bat oben einen fcfcut,
er felbtf unter bem roaffer i%" ©prui von £egernfee
Cgm. 858. fol. 121.
3) ÄünfUidjer Srbroall. „Den 3eug mit pafkwen, graben unb
f d) Ü 1 1 C n I?efcblfcf!Ctt, aggere, fossa valloque circumdarc exer-
citum." ^eget. v. 1529. „£in flutten mad)cn, aggerem
facere." III. io. „33ru|tro6rc unb fdjutten baben." IV. 6.
„Da{i bie geroorffne Wimt ocrpoüreerft unb mit ©cbütten r>er=
pauet war." „Daj; er in QU webet ©cbütten nod) ©dbanj-
graben fomit macben." .f>iftorfc ber ». grunböbevg.
Der, bie, t>a$ 33 ef cbütt (JJfchid), a) ber @c&utt. 33 e=
f cbütt fücren. Ä 33efcl)ütt auffüllen, b) „Agger,
Db 2
420 @c^a|
Befaßt." 2lvent. ©ramm. anbefd>ütten (ä~bfchi'n), mit
•Schutt, ©anb ic. anfüllen, aufbefdjütten (au'bfchi'n) , burd>
©dmtt ic. crfto&en.
febütteln (fchidln, fchi'Jn), rote bd)b. (a. ©p. fcutilon). 25er
©djüttler, ba$ falte Jieber, aivent. ©ramm.: ©cbtttel,
b. I). © d> u 1 1 e I. © #u 1 1 e l f 6 p f (ÄaflFenburg) , 2irt Älo£e
im ©auerfraut gefoebt.
fcfcuttem (fchudo'n), a) ht Sßeroegung feßen, antreiben, froren.
Er fchudo't feiac, er treibt fel)r an. O.tyf. einen äTchuda'n, an=
reiben, heften. (Einen w%-, aufli- etc. fchuda'n, mt$-/ l)lnau$= :c.
ftofen, treiben, b) fid) fd)üttetn, fdjaubern. Es fchudact ma' d-
Haud.
£ReiI;c : ©tf>a§, fcfyef, *c.
(«rat. ©cbaf, fd?e&, u.)
®er ©d>aß (Schäz), wie t)<i>b. (a. ©p. feaj ©elb, beftimmterf ©clb=
ftücf, as, quadrans, denarius — feaj unbe fcilltnd), f. <&d)iU
li n a — vielleicht, nad) Analogie von peeunia unb fll)u, mit bem
frief. ffet, flau), skot 93leb jufammenbangenb). Ä auffraß,
d. ©p- (3lug£b. ©t.25. 17) ®aare, .fiaufmannggut. Wabclfcbaß,
9)?alfd)aß, arrha bei) Sbeverlobniffen. 2Öirjb. SSerorbn. ©ebtag--
febaß, ä. ©p. ®en)tnn|l=9Jate beä 9)?ünjc febjagenben. Der Über=
febaß, d. ©p. 9)?el)rn>ertl) / supertaxatio. Voc. V- 1429. Meichelb.
Cliron. Ben. II. 19G. 35er Schäz, bat Schäza-1, Schäzal, ber,
bie ©ellebte, bat 2tebd>en. ©er Schäzhaufo' (im ©cberj), btfgl.
2)er SchäzhauftV (in etiva6 fpottenbem ©d?er$ mit 2lnfptehntg auf
©elb), btfgt.
fdjdßcn (rduitz-n), a) wie f)*b., b. b. ju ©elb anfragen,
tarieren. auäfcfeaßen (Einen, fein J?ab unb ©ut gericfetltct)
verftelgern, verganten; füg.: 936fe$ von fl)tn reben. 3Me 2iuö=
fd>aß.ung.
b) fdjaß^en <5trca£, e£ ju ©elb machen, ©etb bafüt gewinnen;
metonvmifd? : ©elb fd)äßen, ©elb lofen. (£at. cap. 150,
gl. i. 590. ms9 fcaäjon, lucrari). ,,'g jj>au$ voll SDienftbotcit
ftat ber 93auer, unb Eann bod) ßicfeW autffdjaijen! b. 20.
„Ulrid) ©d)tvarj («urgermelfter ju 2lugeb.) bet vil unainigfaft ge=
maebt, barauö er gre* gelt fcbdßt." Cgm. 567. f. 215. „2Bie bie
gebunbene jjeit (bie 7o 5tage auf ©eptuagefima, an meieren feine
Jpocbjeit gctjalten werben foü) erbaut roorben fe», um ben «8rduti=
gamen bag ©elb abjufcbaßen." ©emein. Oteg. @bron. IV. 407.
febaßen, fd)äßen, befeba^en einen um fo unb fo vi!
©elb (ä. ©p.)/ il)m fo unb fo viel al* Kontribution, £6fcgelb jc.
auferlegen. Wan machte in ber golbnen j5eft be$ ritterlichen 8auft=
©d?a§ <5d)m$ ©rf>o| ©d&u§ 421
red?t$ 28cl)rb«ftc nnb «HJefjrfofe ja (gefangenen, bauptfacfclfcb in ber
2Ibfid)t, fte ju fraßen, ju befebaßeu. (?tocb fagt man in 4bn=
liebem (Sinne ©inen b r a n b f d) aß e n). Slanbtag p. 1516. p. 5SG.
$repb. &ffr. ©amml. T. 100. 2)ie ©cfyaßung (Jranfen), auferlegte
Abgabe, ©cba^ung unb ©teuer. p er fraßen fein ©eiverbe ;c,
Auflagen bapon entrichten.
c) fraßen (füg.), bafür balten, meinen. Slbperblale gtotmel:
Schatz wol (u-), bat glaub id), baö will i* meinen, frenücb,
allcrbfngg. ©icb ober einem anbern etwas fdjäfjen,
c$ für fid> ober für ilm boffen, erwarten. Huio' febäut mo' IV
vo" 'n Kou'n fimf Saids". I häb eams (bem Äranfflt) nimo'
gfchatzt, das oc benV wur'. verfräßen dtnai, eö für vrrs
loren geben.
d) fräßen fommt im Gbiemgau aueb für: reben, fpreeben
vor — unb ifl in biefer SPebcutung uielleicbt mebr aU blotf reifere
ftigur be$ porigen.
abfebäß, adj. a) „T>w bie «Salbungen niebt leßcr unb nid)t
abfebäß werben." ©aljb. föepliffcbr. gegen SBawcrn Sepf. f- 45.
b) äTchatz (.ftfßb.), pergcjjllcfc. bod)fd)üßig, ringf<bd$fg.
„Ovlngfcbdß. iger bmtfeber 2Beln . ." Sanbroeln gar feiten wol)l
geratben, gut, nod) bodjfcbdßig.. 2btg. ». 1543. 61. 77.
©cbaßclpfen ning (2orl 9?g.9t.), Solin, ber pom ©aljfubr:
mann bem 5kfd?lager für 2lufbrennung beS 3cfd?enä auf bie ©csclbc
bejablt wirb.
©cbaßficuer (©t. pon .Raufmann^gut?). „SDlerjeljn Jag
naefcbem Me ©cbaßficuer in Qtcgendburg au^gcfcbrtcbcn war,
mujjte Obermann p e r f* a ß. fl c u c r n, ober er burfte feine ©es
wfnnung in ber grabt mrbr baben. 5H£ U: ©teuer bejabtt war,
war ta$ Vermögen ber ©tabt Untcrpfanb." ©em. @br. IL 102
ad 1357.
fdjeujen, cf. febeub ©. 338. 339.
3)cr ©cböß (Schez, U.2-; Schü/., Schiz, Schioz, £\<pf., gr«nfen),
»erfcfcnlttener ©ebafboef — permutbtieb, wie ®d)6pjj, vom flaw.
l'kopetz, nur mebr entftellt — febon Cgm. 659. f. 265 muto fd)of?.
febojen (feiiezo', fchizo", fchiozo'), adj. a~ fchiozifs Flaifch.
2)cr ©efeuß, febüßen, nie b*b. („©ifcußte in mit bem fwerte."
J?clnrid;c> £rijtan 62 75. 2!ue ber a. ©p. weijj Idj für biefe ©cbeiu
tung feinen 33eleg — »tgl. oben ©cbütten unb unten fd)ußen,
umbämmen, bewabren). Der ©cbußbalter (ä. 8p.), 93orfte()et
einer gecbtfcbale.
£>er ©ebuß. (fcfiwäb.), ber ©ebuf; (a. ©p. fc uj, jaetns — cf.
febiefcen). ,,yft*n fagt pil pon ben perjTcivcIten buben, bie brep
©cbüß tban b^ben (auf ein druetfn-), bat? \\e barnacb nie fdlen
funben: wie ber 3« neb er von Rorbccr) vor ?cnbcr»bru-a tr)an \)<\i,
422 ©cfyuf
ha ^)fa(jgrafF Äubivtg im Htt bj gerounnen bat 1124." Dr. ßcf 1542.
3)er ©äußer (ibid.), ber ©djüß.
£>er <Bd)üü, wie. I)cb> (a. <£p. f c u 5 j 0 , sagittarius) , im
£).£. gilt ba$ einfache 2öort für 2ßilbfd)u£. „@a>tiß ju Oioff,
iiippotoiota." Voc. v. 1618. „£>fe @ d? ü 6 e n ober berittenen
©clöner." @em. Qieg. @br. III, 117 ad 1441. Oluö ©ebußen
2)cppelfölbner, unb umgcteljrt, madjen. 2anbtag t>. 1605. f. 284.
„£te-4.if.Aft ton Cunb £anb«ned>t)/" Ar. £&bl. XIV. 662 (fdjeU
neu Sd). mit 5euergen>er)ren). „<Sd)üBenpfert, @d?üf?en=
reut er ober Gor bin er, »veldje fdwarj roudene ©ametoerpremte
Seibrofö mit langen ermlen unb fcfcürseH angaben, aud) jre lange
Oior unb jre ©eitenrooljrea an praiten über bie arten angelangten
©irtlen fiteren." cf. £.3?. 0. 1616. f. 510. 3n bem Slutffdjrelben su
bem giugäburglfdjert ©djiepen ». 1470 werben biejenigen, bie in
bie %Bette laufen, fp ringen unb <Btein flofen, gemein
@d)Uijen genannt, ©cm. Oieg. @l)t. III. 475.
2>er ©djüß (Nürnberg), ^oltcepauffeber; n>a$ anbenvärtä 2Jmtö=
Inttör.ßütttl, Jpafdjer. (9iürnb. ©p.2B.) „din ©djufc unb ein
©enannter (b. ij. ein Jpoljer unb ein lieberer) ißt einer rcie ber
anber." „(Sin hinge Jpitt, im 2Utcr ein ©d)uf)." Cgm. 715. f. 14.
©d)üf?eui) 0 f, SBajfnwt ber SBüttel. cf. §lurf$ufe. „£er
fiiumormeifier, ©c&ufcen&auptman.n, il barigello." .Sramerg
Stfornenclator. -3u fdjüfcen (i)üten, betoaefcen)?
2)er 2lb c = @d)ü (5, fpottenbe Benennung für Jtinber, bic «n=
fangen, lefen ju lernen. ABC- Schütz, gelt r d- Schuol und
Icrnft nicks! ©cHfecn biegen pr 3eit ^t faörenben ©djulct bic
Jüngern, welche v-on ben altern (ben Sadjanten) unterrichtet rourben.
3u einem Ms., btblifd)er ©löffelt ». 1418 ftef>t: tjroncs, fdjüßen.
©ollte man fid? ba$ alrla'einifeje tjro bitrd) ba$ romanifd)e tirarc,
tircr ju erfldren gefugt ijaben ? J?afcnfd)üßen (£1). 9J?ir), bie
Seftcen in einer ©djule. (©djoffen »ielleldtf bie alten Jpafen feto Ilmen-
au* iljren Jpafenbüdjfen geroolmlid) aut> ber rcelteften Entfernung
auf ben geinb?). £cr pürier = fd)ü6, beutjutage ein ©olbat, ber
einem öfftefcer sur perforieren ÖBeblenung jugegeben ift. So ber 6.
grifanter'ife.'Drbnung v. 1754 Oeifjt e£ nod): 3Me 5 0 unier:^ ri) üfcen,
bereit jn>et; bei; jeber gompagnie fcynö , muffen alle gute <Sd)ül;en femt,
Derctveiien bie Sägerburfd) bie t>efle abgeben ; fi'e muffen banebenö Seferijä
unb 6d)«i&en$ fünbig, muntere, getiefte unb auäridjtfame Smtc feiui.
teilen fie meifrenö bei) unb um ben Cffkie'ren fei;nb, unb baburd) uicl
rernen unb erfahren, viltqen fie bie befre Unterofft'cierö abzugeben, unb
fennb befonberß tveit b;ijer ivie bie ©efrepreu ju Crbennanjen bei; ben
etviabgofricieren gefdjicEt. 3^re Verrichtung ift eineatfoeii», bem ^aupt:
mann in aiieiu \va$ einem ©olbateti jufle&t ju S'ienftcn ju fetjn; bero.-
Wegen üt fiel) ju feiner unanftän&iflen 2lrbeit, nod) ju i'aouapcn, 2>ienfl
$et 2Ceibcr ober Äinter gebrauten («ffen, nert) hinter l^nen f>ergp^en feiten,
©c&u§
423
unb im Salt fie c« fremviKig träten, fepnb ffe oom gommanbanten be$
.9icgimcntö jii ftrarTen ober abjufefcen. Bit trafen nictjt anfcerö äiö $erren«
Kontur, unb, wann fie auf örbonanj femib, Segen. MnberelTtfjettd fccflefjt
if>rc 2>errid)tung barinnen, bajj ft'c mit ben Jouriery auf b'eii Wardjcu
Quartier madjen, im Selb öaö £ager abftecfeti, Srob, Journal unb brgf.
empfangen fjelfen, unb in allem ben Jouriecö unb bem StesimentSquärs
tiermeiflec iut £anb aeljen. 3Mcß aucl) ein jüngere;? »Eem'picf im ^feinen,
mie fef)r bie 3>inge fid) anbern tonnen, ivi'l)renb bie Oiamen bleiben: SStgt.
Xurb I. 366, I) i e r n I. 597, @ r ä f H- 105, £ n e d) t IT. 569,
Sittagb II. 558.
2>a$ ®efd)ü$ (4. ©p.), iebetf ©dnefiwcft'jcug, S3ogen unb
«Pfeir. Cgm. 578. f. 34.
fd?uBen, burd) einen ©djwung ober ©tofi in fdjnette, fnrje Bewegung/
be*onbcr$ nad) oben, feBen, werfen, fdjleubem — ein Ontenftv von
fd)tejjen — cf. farfCUJjan pellere (cymbae impositos in altom
mare, Prurlenr. Pcristepli. 70) gl. i. 519. £)cn £uct, Me Wappen,
bepm Stanjcn 's Dcano-1 V d* Hehh fchutz-n. £urd) eine SBerorb.
t>. 1760 werben bie „waljcnben unb fd)uBenben steine" auf bem 2aub
»erboten. ©ld> auf tf 9ioff f*uBcn. 9Jub:l fcbuBeu, vom Steige,
ben man ju einer ftngcrbicfen Oioßc gcwalgt, mit ber flauen Jpanb
Heine ©tiicfdjen brebenb abfdjitocn, roeldje bann <ic\ $uBte ober
©cbuBnubeln, aud) gebräbte Rubeln Reifen.
„@oll$ fepn, fo fc»$, wie mein (Sott will,
Cr madjtf nad) feinem gfallcn,
<*& gilt mir glcid), wie et mfrf) trf IT,
Unb fdjuB. mld) wie cln'n Saßen." 57?ünd?ncr gcifUfdjetf
?lcb ». 1657.
,,X>cn geinb getrußt, in n $lujj fid) gfdjnßf,
@d)wlmmcttb fein ©d)n>crt auejogen." SSalbe.
„Da* SReer fdjußet blc ®*lff balb bod) bolb niber." «p. 2lbral).
58 e den fdjußcn, eice aitc ^Police» (träfe, tvelcbe barlnn beftanb/
bau man ben ftrafbarcu 23dcrer, weiter iia$ publicum betrogen batte,
an einem halfen mit einem ttorrcld'Cnbcn £lucrl)c(j in bie -0 ö I? c jog,
unb fo fntf üöaffer fcfyfeuberte, auö wetiem er aber gteid) wieber
gebogen unb nad) Jpaufe gebrad)t würbe. £lpow£fl (Urgefd)fd)te von
SWiincben ]>• 515) glaubt, bajj biefe ©träfe ben üiömern abgelernt
fer>, inbem bei. bcnfelbcn bie übüc (el)mali fe»en ft'c bie SBacfet
pistores gewefen) , wenn fie jn fd)fcd)tc$ SBrob gebaefeu barten, in
einem Äorb In einen Brunnen gebangen werben fewen. 3>cn Sägfet
fd)uB.en, f. II. £l). ©.266. 2>en 2lenel fcbuBen, f. IL £t. ©.473.
Tiodi In einer £ofrcd)nung ». 1592 (2Bilr. Str. III. 108) beifit e?:
„3tem ben ©alllergefellen, weldje ben gienM in ber gaftnad)t in
ber neuen 9ßöfi gefebußt unb «llcrlai narret^ ©prlngeu unb bupffen
verbracht, l p." „QBcr fvembber bafelbft blnfflm, ben fdjuBet man
Auf «iner ®ern&««t f;od) guf in bi? hb'i?," Cgm. 991. foL 225,'»
424 ©d&uf
©{<& über einen anbern febufeen, fcbußcln, fcbaufeln. Die
@d)Ul?en, ©kaufet, ©inen febußen, febufjeln, ifm jum SSejten
Ijabcn, aufgeben mit ©cberj ober @att>re, ludificare. Voc. ». i6is.
Sie Sldjfel f «büßen (feferodb. fcbujjen), fte surfen, einen in 95er*
rounberung fcfjutjen. „2Baö mlcb aber in 2$. febußef" 6tc 95enno:
tyreblgt »■ 1725. „2)le ®ebott ©otteg fiter'* 3)a# fdjußen,
ald roann fie für nlcfctS wären." <p. Sßrocopiatf. für* ober vor=
febußen, b<*)b. »orfebfißen. Qlucb i>aö ©djfißlein, ble ©cbüße
ber 2ßeber f&nnte bleber geboren.
2)cr @d?u^ (fdwdb.), 2>amm, 3>eld). febußen, auffebußen
ein fllefienbeä SBafFer, e$ in feinem Sauf bemmen, aufjlauen
(Ddjb. fd)üßcn [cf. engl, to fbut, agf. fepttan obserare, fcpttcl
obex]). MB. XXV. 491. ffirf*ußen, juefebußen ein 9)?ul)U,
ein Jpammernierf, bcmfelben bureb Qlufftauung baö SSafier entjle&en.
MB. XXV. 406. 451. 471.
febußen (Jranfen, o.pf.), ergibig fetm, ergeben, ausgeben, mär-
Galten, anbauern. (Cfr. er f <^ i c f en, bef <bfe jj en). febußig
(9lptfc&. @*llr.)/ relcbli*, anbaltfg, ergibig/ f*neß junebmenb, ge*
beibenb. unfd?üßfg, triebt ergibig, nfdjt bauerbaft; »erföroenberffö.
unfebfißfg umgeben mit bem Jpolj. 2Blrjb. «Berorb.
langsgeft&üljlg, arlj. Oom&tcb)/ einen langen Selb b«benb. (S5aur).
®%ta <&d)h\\ <&fya\) ®fye ©*let ©tfjlaicfj 425
(gtekn u\\b fctei){Hgfte ober ©cfyla* :c.
2{btf)etlun^
Die ©djtd (d. ©p.), Säbrte, ©pur, vestigium. ,,©o ir bod) nlenbert
auf ber @d)la feit, ble bfc »alfebe treibt." Cgm. 714. f. 89. 3m
sparclf., £rifh, Sroefn :c. flä. SSollftdnbfgere $orm ift ivol flage
(tyarc. 379-°, £tf|r. 18800). ©• ©d)lag h) unb fd) tagen k),
irc, ferri, fadä nfd)t etroa gar, bem flage in 2ßotfram* £ituret
©tr. 95 gemdjj, ein von (Ziagen roefter abliegenbeä 2ßort anju=
nehmen. 93rgt. aud) ©d)tag i) u. b. f.
Die ©eblau. IBon einer @d)lau, ©cblaro ift mebrmalä bfe diebe
in einer 3a3bgrenjberi*tigung an>tfd>en @d)ivabecf unb Singelberg
v. 1562 in Sori'tf Ztdy.ül. 357. „Die @d)tan> ober TOmdber
3roifd)en bem <j)ergerf)o(3 unb spaftbüc&el.*" „2Sie ber alt SSeeg »on
ber ©cf)tan) burd) baö ffieoerbolj geet." $rüber, um 1351, MB.
XXIII. 174 fyeift ba$ 2öort flaroe (sing, unb plur.). ,,Ti. bette
inn jiuo flaroe, b;r ainlu gelegen tfl oberhalb bei borfftf je
SBerdjafn unb bat ad)t tagroeref); fo floatet biu anber flaroe uf
5lnnl)ufer roeg, ber ftnt jioat tagiverd). Sifelbcn jroo flawe fotten
an bem britten iar gemalniu »itjewaib jm." 2ltfo D foviel alt VRab,
SBUmab (II- 55u); unb augenfcbeinlid) entfprtcbt biefem 9J?db (alt
©djivaben, 3al)n) 2) aud) ba$ in ©cfcmlbg fdjwdb. 2B6rterbu* 464
(jroar M masc.) aufgeführte ©eblau, @d)lof> „Raufen (Oieilje)
abgehauenen nod) nfd)t in SMifdjct gebunbenen DM$l)oljc$." «ßrgl.
@d)lag i) u- b. ».
fdjlau, adj., f. fcblauf).
35er ©d)tau = brad). 9t2I.: freien roie ein @d)tau-bra#, *>♦ &.
unerfdttlfd). etwa eigentlich ®d>laud) = Dr.? £>aä a. flül) galt
namentlich aud; für bie Jpaut ber ©eblange. Dfut. II. 134. ©. a.
©djlaug.
©c&Uper, f- ©cblaijer.
fd)te = baud)cn (»on Saferen unb 9)?enfd)en), nad) ftatfem Sauf ober
fonfiiger 2tnftrengung mit ftcbtbaret Skivegung beS Unterleibs Sltbem
Ijolen, fpan. hijadear. ©djlertnttd) (9(0rbfranfcn), 25utteimitd>,
fcblemillici), oxyalium. Voc. ». 1419. cf. unten @d)Icg =
Der ©leie? Wad) einer Oiegentfb. Sutfcötbn. t>. 1259 in @em. QijU
I. 381 foll „bebein flaber (2Bollfd)ldger) bebein rtnbetl)ar unb bebein
ftreid):l)«r unb bebein lualcbbar unb betjein fdjerbar t>nb bbeinen
fielen flauen," aud) fein Saibfärber il)n färben.
Der © d) l e i e n (§lfd)), f. © d? I c i i e n.
fdjlaidjen (fchlaacho*, febmäb. fchläicha", praeterit. gefd)laid)t,
mi) @r«nnn. §. 956 tranfitioe Jorm vom giblautverb fcblel^en),
426 ©cfyleicfy &fy\d) &d)lad)t
auf fc^lctc^enbc, beimtlcbe 2ßelfe (ctroaö Irgenbiuc-bin) tbun, bringen,
geben ic.
„Daj fwert begunb et ff e i d> e n
Unber ffnem fcbllbe l)ln." Oßfgatoitf.
„Änecbt fdbaro, fofcatb icf> blt t&u winden,
®o fcblcld) jm b' Jpanbjroet «mb ben Jpattf." Jj>. <5&d)t.
«Berbotne 2ßaaren über bte ©räntfj fd? tateben, fte burd)fd)lald)en,
antf=, einfebtateben. 9)?anbat ». 1598, 1640. ganbtag ». 1612,
p. 361. 383, t>. 1669, p. 335. @ld> et n f d) l aid) e n. 2.0t. ». 1616.
f. 564. 679. 684. (Jtnem etwas barfdjtalcben, juefcblatcben,
es ibm belmlid) auftecreu. „@o man im (bem Jperjog ^einrieb »on
Sanbtfbut) bann ®elt barfd)latd)et, fo namb ezi unb lief* tn ben
€rbet fallen." Cgm. 994. f. 176. @bron. in Jrepb. ©amml. I. 146.
Ä'o*:@ternf. ©aljb. unb 93etd)te$g. II. 370. „ein frembeö Äinb
unberfcblatcben," untertrieben. 2.0*. ». 1616. f. 801. @tn>a*
»erfd)tald)en, verbergen (OilcÄ). „einen Sucfcftaben Im 2Bang
»erfcblalcfcen," tvic man lagt verfeinden. 2lv. @br. 4. „ftulinguu
tttgtftell)taj, subintroduetam. gl. i. 598. U n t a t f t el f) 1 1 $,
subeisivi (quid)." gl. i. 417. 1027. 3« bet a. @$>. gilt flaid?en
aud) für palparc, blandiri, fdjroeb. flefa. cf. febteden. @. baä
«ud? im Cfonfonanten verftdrfte fluiden unb bat folgenbe sprf=
tnitiv fd)letd)en.
fd)lcld?en (Praet. fcbteicfcet unb fd)ttcb> d. @». flaicb, Partie
gefeilten), wie l)d?b. (a. @p. flibt)an, praet. il) fleid), uuir
fli&bun, partic. gf fübban). „Sin rceier befdHeicbt vnb über-
get ein tvitfmab, r>at etf befebtf eben." MB. XXIII. 503 ad 1456.
bcrfdjtef d?en ober jefd)tetd)cn (daTchlcicha-, z-i"ehlcicho~),
jerflle^en, jergeben, febmefaen. «utter, @d>malj k. in ber
«Pfannen, £uder im SJcaul jcf*leld)cn tdpen. Da häb I
an ganz neubacha^n Profell'o' (fagt ble jjnderbacfertnn in G. füllet!*
3acoblbnlt p. IS), der z-fchleicht Earuf-r- T'n Mal. „Do JClfein
unb aerfteieb baj gla$." 2tttb. «HJälber II. 92.
Der ©cbjeid? OHfcbatf.)/ jarter 2eld?fd)tamm (gl. a. 803 flic,
fyOlldnb. flljcE, coenum).
Die ©cbtcicb.cn. A°. 1517 »erfaufen ble Tonnen ju Qtttenboljenan
„ein aötc ropmutcr ober @ d) leiten um VI ff." Cgm. 697.
fol. 179.b
Der ©eblid), lapsus serpentum. Voc. v. 1618. Der fllcb,
ba$ Dablnrlefeln ber -Üueüe. £tl(t. 17164. „Der giftigen ©udjtcn
balmlldjen etnfebltd) verroebren." Dr. ?)?lnberer 1620. P. 76.
i) Die @d)tad?t, Subat. von fd) tagen, w. m. f., (a. ©p. Nom.
ftabt, genit. ftabtl, flebtl, cueb Nom. fla&ta, gen. f(at)t?).
a) n)lc l)d)b. (cf. bataille von battre), in bet d. ©p. lieber ba*
©cbUgen. b) ä. ©j>. occisio. 9ftanfd?lad?t (Wenfcbenmorb)/
<&d)laä)t 427
fcobfd)la*t, «Bfe&fcftUchtflJWanbat». 1760), ober, na* ©ramm.
§. 808, blc @d)ldd)t (Schlacht). „Sie 9)fe$ger fd)lad)ten auf afn
fd)ldct;t XII — XIV ®a»v." „jiu ber anbern unb brieten ©cfcldcbt."
„Sin @t. 9carciffentag l)at man ain Ä u c f * t ä d) t." „Die © a «s
fdjtdcfet fyat man na* bem neuen iar." Cgm. 2086. f. 65. 81.
manfdjldcbtig, adj., eine* StobfdHagS fdmlbig. Der £obfcbldd)ter,
ber einen £obfd)tag begangen. 9tef. 2.01. £ft. 19. 20. Die © d? I a cfc
tung, ä. @p. Juaö ®d)lad)t l), ®d?tdgere» , bataille; mai
©d)lacfat 2), £obfd)lag. „3tcm, ob ft'd) jSroeptradjt, Auflauf ober
®d)lad)tung in ber ©tabt ober in (Sine* Jpaufe* madjen würben."
5)?ünd)berg. <ptivllegg. v. 1527. „@o einer in einer Slufrufyr ober
©djladjtung entleibt würbe." 23apreutl). reform, pclnl. Jpalfcö.örb.
fd)lad)ten, wie ftdjb. (a. ©p. flaljton). fcfeldcfoteln (ichlächfln),
@d)lad)tvicl) JUtn J?au£gcbraud) tobten. Bei'n N. fchlächtin fmargng:
li fchlägng o~ liuo und fr.ech.3~-r- 3~ Sau etc. „Der Äircfeenprobft
Ift aber ba gelegen aufm Oiüffel, wie en Qt, ben man auf b* Äird)we(I)
fd?lad)tclt." <Porttuncula=95üd)l. 77. c) Uferbefcftigung, 2Baffer=
bamm, aa*> ^fäblen gebaut, bie mit £ülfe ber ütamme ober be$
•3ugfd)ldgel$ cfngefcfoiagcn werben. „<2in ©d?lad)t tun," eine 2üaffcr=
webt bauen, ©aljb. Oiepl.^cbrlft 0. 4761. „311 ben SBajferwcrctoen,
©d)lad)ten unbSircben feil fein gefd)lad)teg'Jpolj verbraucht werben.''
§orfl=Otb. v. 1616. „SBaffers unb @d)tad)tgepeu." £btg. v>. 1612.
p. 399. „Da* ©aljfchtff/ welche* au SBurgbaufen an ber @d) lacht
au*gelaben wirb, {>ei#t ba* ©d)la'd)tfd)iff." 2ori 23erg=9i. 315.
Dat »efcbläcbt (Bfchlacht, pl. Bfchlächto1). „Da* 93. um ben
©cfclojhveiher." gfrnglbl Jpainfp. 99. Die ©drtner nennen ihr mit
Brettern verfcblagene* 9)?tftbett ein 23efd;ldcbt. <g* Ijeipt wol aud)
iebeö 33cfd>ldge überhaupt o Bfchlacht. befrachten, mit pfählen
vcrbdmmen, mit Dielen einfallen. Da* ©efd?ldd)t um etnen
Göttinnen, beljerne Sfnfaffnng.
,,2lu*fd) ldd)t be* Älnn^/ mentagra, morbus ovium." Voc.
0. 1618.
Die Durchfracht. 91.31. ber d. unb a. ©pr.: ji tburuljflabtf,
je burchftaljte, je bmcbflecbte, omnino, obne2lu*nal)tne, ourd)=
«u*, gang unb gar. 3n Verlauf*; unb Übergabt Formeln fpdter,er
peit ftnbet ft'd) ber «bverbial gebrauchte anomale ©enitlv burd)=
fd)l achte*, blt:cbfcblcd)t£v MB.XXII. 334 ad 1359, VIII. 87 ad 4415,
JU burcbfcbledjtf, MB. XXV. 55adl447, Är,2bbl.VIH.496adl485,
burd)fd)led?t, Meichclb. Chr. B. 199 ad 1521.
Da* 3ngefd)tdü?t, @ingefd)ldd)t (fdnvdb.), bie (Singeweibe von
©eflüacl nebfc .fiopf unb ©lieomajjen, vrgl. bat 3unge II. £b. ©. 269.
„(5* finbiemvbeu alle jngcfd) lacht von allen Stieren on^ünerlebern
unb J^anenflolln." ®tefnl)6n>el Regim. pestilentiae* Snfla&ti,
lnglflal)ti, minutal. gl. a. 521, o. 406.
Die Untevf*tad)t, §ad) in einer &!|tc, loculus. Voc. p, 1618.
428 <&d)lad)t
•DfeUrfcbtdcbt, geroobnllcbertmplur. urfcbldcfcten(Urfchlachrn,
oft mit anllebenbem Slrtifel D-urfchlächtn), a) bte Älnbtfmafern,
Oiotbeln, tyurpeln, variolae. „UtfU&t, urflabti, varix."
gl. i. 133. 1132. „93erpel ober bp rotin ober bp urflacbt, Variola."
Voc p. 1482. b) 2)le tyoefen, .fiinberbtattern. „^u 2lrta frei gart VIII
pon granfrefc^ tu bie Äranfbeit, fo man Äinb^blattern unb ll rfet) led>=
ten nennt.'' Jrunbfp. Jpifiorle. 93rgl. 1. £b. @. loo. jju bemerfen,
baf? eä fefcon bep Dr. SBart&ol. 97?etünger p. 3Iug^&. um 1470 bel§t:
„Die Surcbfcblecbten unb ptatern." Cgm. 601. fol. i04.a 115. a
2) Die geblaßt, flaute a. @p., fla I) ta a. @p., genus, generatio,
©attung, 2lrt, ital. schiatta. 9}?aniger, aller flabte, mancber=
lep, allerlei). „Sie f>. meffe finget man in piet flaute ber fpracb."
Cgm. 632. f. 79. „sjRtt Rainer fla 6t fad?." MB. XXIII. lfiu.
Äetner fcblacbt roeU, auf feinertep 2Beife. MB. VII. 303. 504 ad
1488. ©ogar mit lai perbnnben: „mit {"einerlei) flacht puntnuji."
MB. V. 506 ad 1451. 3« ben roenbifeben, bofem. unb ben polnifcben
2>iafeft be£ ©laroifeben fft f ta l) ta mit ber 33ebeutung genus zai'
Qoyüv, b. I). nobile, nobilitas, übernommen roorben, (pol. fzlachta,
böbm. ITledita, unb bapon poln. fzlachcicj bobm. ITlechtic (gbelmann).
©iel) weiter unten bat ©efd)ldd)t, unb orgl. ©eblag e).
gefd}tad)t, adj., tote l)d)b. (a. ®p. gif Iaht, congencr, homogeneus),
»on berfelben (namentlich guten) 2lrt, gleichartig, gerabe, glatt, fein,
artig, ©efeb lachtet tpullen ©eioanb (d. <£p.), feinet gutetf
2ßollentucb im ©egenfaß oon £oben ober grobem, jottlcbten £ucbe.
„2>er ebunig oon gngellanb ifc ber allerreicfceft/ rcann bic tvoll ju allem
gefebtaebten geroanb ebompt aus feinem Ianb." Cgm. 570, fol. jo'l.*
©er @efd)lad)t:geivanbner, ©cblacbt^genjanter, $eintucb=roebcr.
@utner ©en>. p. 9)?. 519. Ar. 2i>bl. XVI. 105 ad 1507. 2Bftr. 93tr. V.
173 ad 1580. <8enno=9)?trafet 0. 1697. Ob bie ©etvanbfcblacbtcr
in ©em. 9ieg. @br. IV. 229 ad 1515 ebenfalls für 2£eber ober etipa
bloä für appretieret ju nehmen fepen, loeip ich nlcbt. cf. ©ejpanb.
ungefcblacbt (a. @p. ungiftal)t, degencr, „ju bebeinem uns
geflabten reibe," ju feinem SSeibe pon anberm©efd>lecbr, ©enef.281,
2Mut. HI- 75).
£a*@cfcb lacht (Gfclilacht), »ofcöcrb. ©efddecbtd. ©p. gfflabtf,
genus, progenies, generatio, steinma, geiOÖl)UÜd?er War jcbcd)
ebunnf, f. II. 2b. ©. 308). MB. XXII. 503 ad 1446 perfauft U.
pon d. „ir aigen lüt an mannen unb an froiuen, mit namen ain ©C;
fcblacfct, genant Ulrich. Jürn, Sorenj pürn, 2lnna pürnin lt., item
aber ein ©efcblacbt mit namen 9?. 9?. 9?. ©utbin" :c. „£aj ge=
flabte, biu gef labte." Cgm. 57s passim. „Sin geflabt ber
SBanere, bi djomen pon Slrmenpc," Cgm. 37. f. 3. dlM.: 3" «in
©efeb lacht feben, ein gendjfcä 5amilie«r®eprdge in feinen Jügcn
tragen, ©eboren, unb pon irjcnb einem 2lbel (f. I. SU). <5. 26),
iraenb einem ©efebteeftt ivaren «nb werben tvol a!!e 9)?enfcbenfinber
&<£)lad)t (Bd)teä)t 429
fe»n; aber nltfet alle baben ft'd> auf foldjeä SSerbfeuft glefd) »tel j«
gute ju t&un. Dabcr hat In ftüfcerer Jett baö einfache tyrdbicat
geboren *«r lyoynv fo viel bebeutet alä: »Ott »ornebmen beuten ber=
fommenb, urtb fft ein dl)ulld)etf «Privilegium ber 33ebcutung aud? bem
QJuöbrucE ©efd)le<bt, plur. ©efd)led)t unb ©efd)led)ter suae=
n>a.d)fcn, Inbem man lfm auöfcbllepungäroelfe für ble vornebmern In
einer ©tabt »erbürgerten ober «Patrlcler Mamillen in 2lnfprud> ge=
notumen bat. „Die von ben @efd)lcd)tem In ben Jpauptftdtten,
ble beö ©efcblecbtä ber vier Jpauptftdtten" unb iljre grauen ge=
»offen nad) bem 2.91. ». 1616. f. 208. 216. 217. 563. 573. 703. 704
mancherlei) «Bortbelle. @lne einzelne qjerfon, fo elneö ®efd)led)t$
par excellence f)le{j ber ®ef cpled) tcr, ble ©efdjledjterlnn —
namentlich \\\ Ofegenöburg, Nürnberg, Slug^burg. 3n einem jlemlld)
entgeaenaefefjten Sinn fagt man fcbeltenb: „Du ©fcbled)t bu, bu
ntcbt$nu£tgg!" (v. Dell.) „SBepni Süirtl) fauf« «Brantroeln role
Sobannesfegen, nidjt roabr, itjr ©djelmengfcfelacbter, ebe i^r
fyerfommt." 33ti#er* .Slnbertebr 1781. p. 18.
= f d) l ad) t lg (fchlächti1), abjectlolfdjeö pufammenfe^ung^roort von
mclft übler 93ebeutung: bunnerfcfclddjtlg, »om 2311$ getroffen ober
ju treffen. Des dando'fchlächtr Guad! iüudruf bei llnrolllcni*.
Aone xo~ de neu dundalchrächtiga", eine überaus liftige ^erfon.
faulfcbjd tl-j (vonJpola), von gdulnljj angegriffen. 2orl2ed)=9i. 417.
f)erjfd)ldd)tig, a) von tyferben, rote befeb., b) pon 5)?enfd)en (Im
©cberj), ber Cbnmadjt nal)c, ftd) übel befinbenb. Mir wird herr.-
fchlachti'. ,,l) e r 1 1 f d) l e d) 1 1 g (rojj)." Cgm. 289. f. 132. 133
„t)artfd)lcd)ttg, l)erjfd)led)ttg, baud)fd)led)tlg ober attmld),
blfe vier Äranfbelten Ifl aU ein bing, roalfd) pulsivo." Cgm. 964.
f. 15. mannfd)läd)tlg, ma>mäfüd)tfg. fd?aurfd)lad)ttg, »om
Jpaget getroffen ober Ibm autfgefeßt. fd)clmenfd)ldd)tlg, fd)e(mlfd).
tdufd)ldd)ttge (©pur), Im £bau ju erfennen. U)afjerfd?ldd)ttg,
nad) SßajTer rlecbenb ober fdjmedenb. toetterfd)ldd)tlg, »om 2Better
pereorben (j. 93. 53eeren).
fd)lcd)t, gefd)led)t (fchlecht, gfchlecht, fchled, o.pf. fchleo'd),
adj., a) In berjüngffenabgeivürblgtftenSebeatung: »erdcbtlldj; nld)t$=
njertl), nlebettrdd)tlg/ vilis, n)le l)d)b. Schlechta' Kerl, fchlechts
Menfch etc. fiuo tniuri&fe Sluebrücfe. einen fd)led)t mad)en, Ibn
fterabfeßen. Du kaTt Aa~n net fchlecht macho", bift fal'
fchlecht gnua', du Peitfch'n, du fchlecht e! o" fchlechts
Stuck, 0" Schlechtiloit. b) unauiigcjelcbuet, ntdjt »ornebm, ge=
roognlld), gemein, fdjllcbt. Die fcblecbten, gefdjlecbten geut,
gemeine £eute, ber gemeine Wann. Die fd)ted)te Dlern, ble
nodj reeber Ober» nod) 9)?itt erblern ifl. Weixor diss. p. 115.
Sin fdjlecbtcr burger (d. ©p.), im ©egenfaß bei gewappneten
23urger*. ein fd)led)ter ebelmann, ein fd)led)ter Änedjt.
Ar. 2bbl. Xiii. iS4. „©onbere fdjlcdjte <perfoneu, bic ff gcl=
450 6cfyferf)t
mdfig fein/' ütef. 2.0*. Sit. V. 3ttt. 5. &n fd>tec^tct ©raf
(ber nicbt Wart ;,- Unb- ic. ©raf), ei« fc&lecbter enget (ber
nicbt (Srjengel ic. ift). Cgm. 523. f. 212. Qln f* testet «Schaben,
fem großer. Sin fd> lecrjter Feiertag, »on bet 2lrt berjenigen, bie
in neuerer $eit aufgehoben roorben ft'nb. „23on flebten arjeneben,"
de medicinis simplieibus. Cgm. 415. f. 98. 9)?it fcblccbten
2Borten (d. @p.), nudis verbis, b. b. oljne elblicbe ober anbere 5Bcr
Kräftigung. „Wan fot iren flecbten (Mojjen) «Sorten gelauben."
MB. XXV. 214. 9lmb. Slften ». 1332. Ar. £l)bl. XVII. 299. Meid).
Chr. B. II. so. 95. „Jpannibal ffr fcblecbt bafyergangen" (olme
Kleiber: :c. ^runf). Stt». Gbr. @<hleri)t unb red)t. „®ute
fcblecbte greunbfebaft" einer Urfebe v. 1548 wirb febon be») Jpunb
II. 119 burd) „gute aufrichtige" erfldrt. (SSrgl. c). „2)fe
fdnvarje 2Bagenfcbmler, fo »on ben 9?äbern fallt, gibt in ^eit bet
9(0tb aud) ein gute 2Sunbfalben, ifl atlain um ibrer ©cbldchtig-
Eeit willen veraltet." Dr. Ruberer 1620. p. 183. c) d. @p. ge=
rabe, eben, glatt. Wen ms' gred und g fehle 'd is (feine gc=
raben ©lieber bat), kä" m^ fane Weg und Steg ge\ b. 2ß.
„@led)tcr barm, intestinum rectum. Cgm. 649. f. 532. „Per
vias reetas, burd) bte fd)l eckten 2Bege." Voc. Melber. „Unfern
Öerren t'edjt ift fleckt," justitiac domini reetae. Cgm. 156. f. 150.
„Planus, flet)t./y Voc.». 1445. „@(ecbt maccen, l)Ob?ln, laevigare."
Voc. o. 1419. S)er fd> t ed?te Äulm bei) üfteuffa&t) ber uttbcpalbete
in ©egenfafj beS rarl^n ober benialbctcn. 2lpcl'$ 9?euftabt p. 98.
2orl gTJunj^Oi. L 146 ad 1511. „'Der ein roctf ruft, ber anber flebt"
(oon @fau unb Jacob). S5iut. III. 71. „2öar ber magen flel)t unb
glat." @onr. p. Otfegenb. glg.: red)t, ausgeglichen, gefcbllcbtet.
„Unrebt ftel)t mad)en." £>lut. II. 161. „Slblgall maebt mit irer
iveiäbait all it facben fcblecbt." Oietme v. 1562. „@d).led)t ju
machen bie irrungen jwffcfcen 9t. unb 9t." Ar. 2l)öl. V. 6. „58t*
biefelb faefc ganj fcblecbt roitb." Ar. 2l)bf. 11.58. „©lveä bte atn=
trächtig würben, baj fol flel)t fein." @utner ©ero. ». 9)?. p- 526.
d) a. @p. flebt, lenis , blandus , tranquillus.
fehlest (icbiehht, fchle'd), adv. , a) gerabe, gerabeju. Schle'd
fürt, fchle'd auffi, äbi , eini, aui'ii, äni , ummi etc. „@cblccbt
obne Anfang" (ganj obne Eingang ober Präambel). Är.2bbt. XI. 2. So.
„2)er$8apft nam ft'e fcblecbt alle &n" (obne Slnftanb). Ol». S&t. 226.
„Dabe» (in ber "Schlacht bei) 2Ölen 1685) tft d gtpofn i>a pullatfbifdje
Äini, ta bat fcblet bret gbaeft, 0« wenn d rod rotnf." ©ebruette*
glelcbjeitige* 23auernlieb. @d)nurfd)led)t, febnurgerabe. b)fd)l echt-
bin, bloö, nur. „©ebteebt burd? bie fttmm," voce sola. «Begetiu^
tt. 1529. „@cblet eine JÖoce^baut rour fein Älelb." 95albe« £ob ber
9)?ageni. „2)ie 2Biebertauffer batten jtc ^ermanungen fcblecbt in
einer ©tuben, t>a ft'e gu effen pflegen." Srbarb p. 7. 3n biefeu
beiben aboerbialifcb,en 95cbeutungen fommt au* bie SUu$fprad)forra
<&d)üd)t 431
fched por. Sched o~ wcnhal, HUt CtU toentg. Sched ao"s,
Hut Ctnetf. I hä's fched ä~grüart, fo is's umgfalln. Sched
gnuo' (u-), gerabe genug, fo viel man nur tuünfcften mag. Scbed
is oc da gwc'n, gerabe ift er ba geroefen (9?ffbrfr.). Sched hör
äf! gleid) l)6rc auf! (Straubing). Sched an iadoc Bauoc niuas d1
Speis käfiV (flagte mau im (Sommer 1817). 2)tefe fefton beo <})rafcft
(jpeuman opusc. 686) angemerkte, ang ftalienlfcfce schietto maftnenbc
*Hu£fpra*form ift namentlich, vom Secft an beiben ©eften ber Donau
blnab btö in ben bapr. 2BaIb ju Jpaufe, unb man pflegt anbertudrtä ju
einem, in beffett Otebe ft'e auffallt, mit fcfterjbäfter s2lnfp{elung auf
einen anbern 3bfotltfmu6 biefer @cgenb ju fagen: Biß du vd" Sched,
fo biftu vo" Dä-l ä'. 53rgl. f d) ä et autf f eft l a cf . f d) l e eft t $
(o.pf. fchleo'ds), adv, , jvtc fcftlecbt, adv. , a) gerabe; gerabeju,
fcblecftrerblngtf. „2>aä £olj fd)te<ftt£, nid)t troerftetf in bie
©cblff legen." @em. Oieg. (Jljr. ad 1320. „®a§ ber ganfc Jpauff
fcblecfttä hat wollen behalt fetu." Srunbfperg Jplfroric. „(£ roolbe
ich perliefen flecftteä allej baj ich ^an." ftitbart XXIV. 4. I hä
ichlcads greino* mei'n, id> ()abe gcrabeju iveinen muffen, ^ptfeh.
b) bloä, nur. fchleo'ds des, nur biefeö. „35ap ich jfjunb fpreefte
nicht fcbledH^ ju einem ©olon, foubern ju einem ©alomon felbften."
<pi)il. P. >Mett- c) 3m fceutldjen ißcgetluS p. 1529 lieät man lib. IV. 3C :
„bo blc fonne fcftlecbts fleet," cum sol obliquus... «ßrgl.
fehederwenhet. fd)l echt lieft (fchledjo), adv. ((Jbiemgau), gc=
tabe, genau, nur. „©etretvllcft unb ftecfttlicb (aufriefttfg) unb altf
Ott geterbC." MB. XVII. 64 ad 1404. Hist. Fris. II. II. 228.
gefcblecftt (g-fchlecht, gfchlehliad, g-fchle'd), l) adj., wie fcfclecfct.
a) „Unb mier, mier folltea g f eft l echter fepn alä unfre brauen
3llten." fcprolertieb p. 1796. b) „gefebjeeftte, rittermdjjfgc 2eut."
3llte @fir. c) „£>le gcrabeften unb gefcftlecftteiten OMfter."
9teuburg. ftorfbOrb. p. 1690. p. IV. 2) adv., fchnuorgfchlchhod,
fchnuDrgfchled fürt, gfchlcd ummi. gfchleads, gfchledla. ÜSrgl.
gefeft leben.
fcblicftten, jpie hefcb. (unb fteft au fd)led?t (c. d) gerabe fo wie
richten ju reeftt »erbaltenb; a. ®p. fllhtan, Praet. fttftta,
muleere, blandiri, polire, rectum reddere). ,,©laÖ biegen unb
reibet fcblicftten ipie 93lep." 21». <£hr. 169. „@uete geainte gc=
rid)te pnb gefeft lichte freunbe." MB. XXI. 2U6. „Siebe 9)?uter
(Waria), un$ mit im ((Jbriflo) perflicfcte" (folme au^)i gj?ai|ler
Jpanö p. ©aljturg. Cgm. 628. fol. 250. Der dltcfren gebeut, von
fcftlecftt d) entfprid)t nod) t>a$ fcftlid)tc» (fdjmieren) bei 2ßcbere«.
3n Slamorganö 2Bolföjagb Ijeipt eö: „2öte man ben üßolff lubern
ober wie erlieft 3äger au^ 93epern bavon reben, fdjliecftten,
anatmen foll." Diefei fchliecftten (rool fcftlid)ten) fefteint noeft
bie alte 93ebeutung locfen ju ftaben. 2)ie ©djlicftt, a) ©eftmiere
(be$ ffieberö); fcftiperlicft gebort l)ic&er aud) ttnfd)litt, ba ei mir
432 <5fyud)t ©cfyacf <&fylaid (&d)kd
in ber a. @p. nur gl. i. 129 <xli unflibt, fonft immer a\i unflit
vorkommt, fcblfcbtig, adj., fopmicrig. Die Rubeln füllen nidjt
fc&licbtig werben — (vrgl. fleljt d). b) Die fliöte, d. Sp.
©erabbett, @bene (a. 6p. fCtf) tl planities, uparflibti superficies).
„91W er bie fl töte ringen fa*." Cgm. 63.£5. ^fdjl t rf> ttg, adj.
unb adv., recte atque ordine." Voc. p. 1618. c) Die ,£ol äfcbjldjt,
vpiaft wo Jpotj aufgefcblicfetet wirb, d) Die ©* liebten, fclc beibcti
Scfcamfelten, Seiften, 2Bei*en am menfcöllcbcn 2eibe. Dr. «JJHnberer
1620. p. 81. 96. 2Inm. f d> ttd? t alt adj. ftatt fcbtecbt ifi im
Dialeft unb aud> in ber ä. @p. fo wenig ublicp, al$ riebt ftatt recbt.
QBol gilt im «ßiebcrfäcfefiföen fügt ftatt fcblecbt, unb barau* fcbeint
au* baö feä>b. f* licet, äff feit fcblecbt jwepbeuttg geworben ift,
aufgenommen au fepn. Da$ ©tnfen be$ urfpr. t vor f) in c ift f*on
im gotbffcben flalbtä entfebieben.
Die ©ebtuebt, a) (na* Jpöfer) iübjugögraben, wot mit bem &*b. 2B.
ein unb baffelbe. Der Ort bep 2lmberg, wel*er früher (©eoffn.
Olr*ive L 10) ©lubt btefj, wirb nun ©*ti*t (etwa na* ©ramm.
§. 808. 372 eigentlich @*lii*t) genannt. Denfetben tarnen füljrt
(Jpajjt ©tatift. III. 556) eine ©umpfgegenb bep SSafferburg. SBrgt-
a. bie ©*lf*t um bat ©*lo§ £alnfpa* Glntgibl Jpalnfp. p. 99).
b) Die ©*lud)t, bie ©*lu*tin, unreiulübe, faule fßerfon.
f*lü*tif*, adj. „@t iff f*tu*tif*, faul unb trag." £. @a*$.
„2Ble ba% H ftaltfl fo f*lfe*tif* Jpairt." J?an* «Dtopr. «Brgl.
©*tutt.
f*tacf, adj., a) (ö.tyf.) f*laff, nadjldpig, trage (a. ©p. fla*,
iil flaf=r, agf. fleac, engl, flacf, laxus, remissus). Der, bie
®*tatf, trage «perfon. f* laden, verb. b) fcklägk (©ammter
f. £prot III. 53 von @*malj), ranjfg, bitter. 2lm 3nn bort man
bie (Sntftellung fcbägk; »rgt. fched-auö f*le*t.
Der Schläkora ! Schlakora-maudi, Schl.-michl, Schl.-mia'l, Sclil.-
vväld, Schl.-wurft, Tau'fendfchläckaro , uufd)UlbigC, itt Unwillen,
5Serwunberung ic. ausgeflogene ^Benennung einer Werfen ober ©a*e.
Bey'm, zum Schi.! Qtma ein Verfapptetf Sakra?
f*tatcfen (fchlaocka^), (perfldrfte Jorm von f*tat*en, w. m. f., wie
blatcfen von blaicben, wateten von waieben), f*lei*enb be=
wegen ft* ober gttvaä, f*leppen (vrgl. feftteiefen bep ©talber).
Der, bie@*taicf, langfame, unreinll*e ^erfon. Die @*laicfcn,
©*litten, @*teife, etwaä barauf fortjujteben (gl. i. 704 flef*a).
93rgl. b. f.
f*lecfen (fchlecka'), i) nafeben, 2) leefen (i^l. fteiüa lambere,
febweb. ftefa neben fliefa, atfo mit bem ä. flai*en, wie ot)n=
gefäbr fcbleppen mit fd)laipfcn, nldjt minber, aU mit bem febein;
bar ndbem lecten felbft ju vergleichen), abfcblccfen, auö-,
j*fam= k. fctjlccfen. G-fcbleckt, z-iamgfchleckt (im ©cberj),
fanber,
@tf)ütf ®d?tucE ©ertaub 433
fauber, gepuftt. fchleclt, fchlecle! ruft ber, weiftet (Stnen träften
(I. 5ü4) rolll, inbem et ben Zeigefinger ber einen Jpanb mit bem
ber anbern fttelftt ober „ein ötucblcfn fdjabt." fchleclwt,
gfcblccliot, gfchledü', adj. , nafc&baft, lecfert)aft. 25er ©djlecf,
M ©efdjlcce, Secfcrbiffen. Muaß all-n Schi.'- häbm!? Sa«
Schlecko-1, f leiner ^cbfud)en. Ser ©cbjeefbljjcn, ©ebleef f oer?,
©ebleefmar fr. 25at$ ©rf)leef = ober ©efdjteefmaui. fd)leef=
maulen, verb. fdjlecf; ober gfd?leehnaulct, adj. Xct 9)?uetf-
fcblecfer (Im ©eberj), ber Zeigefinger, al$ roomlt bU Idnblldje
9J?utter bem Ätnbe batf S8lue$ etnflretdjt.
fcbjfcfen, effenb ober trlnfenb In bfe ©r;etfetol)re aüfnebmen, febluefeu,
fefelfngen (a. ©p. ebenfalls f liefen). „@o er je gcltleld? lf;t uub
flldjt* In ftd>." Cgm. 632. f. 37. „2)o Sibam unb Qu baj obj
ajen burd) be£ f langen rat/ bomlt fllften fjfc allej fcaj elter baj In
bem flangen roatf." ,,©o Ir uerftict) fet unb freifet alleg bat Ir
babet." 93r. QJet&toIt 51. Cgm. 632. f. 89. „Sei »ollen eljer »er=
f Heften blu flachen." SMut. fit 98. ©enef. 41. 24. „Seit 2^er=
brujj UCrfd) liefen, sorbere odia." Voc. v. 1618. „95 er ftldjte,
devoravit." Cgm. 17. f. 209. b Gl. o. 62 fllcfc, fllc, gluto,
ambro. 2Me@d)llcf, sl?er|tnterung?grube. fdjllef, fftUdl
2ocf=ruf an ble gnten. 2)a< @d)llefeleln (Schliclia-1, Scblickäl),
ble @nte. 25er Schlickawitzo' (U.2.), Söranttueln, ©dmapp$ —
eigentlich wol eine bcppelbeitttge Straoefticrting betf In £>|terrefdj
gangbaren ©Um o iv Iß er, gmetfägtnlt&nifflln, v?om flan)lfd)cn Mwa,
Zroetfcfcge.
2>er @d)llef (f*t\)äb.), Zopf Jpaaretf, «Büfcbef $(aebfei*.
fcbluefen, rote bd)b. unb «cbft fd) liefen ü blieb.. „@rod übric ricfeeit
jubte fluefet." Slöattber »; b. 33. 81. 28. ©la&bo, flufc, con-
sumptor. Gl. a. 245. ©djerjl). 9l.3l. : Des is o~ guada' Schluck»*,
häd Haus und Hof 'nunto' 'bracht, von (Einern, bi'r fein 93ermogen
verfcbroclgt ijuf.
fcfelaubem unb fd)läubem, a) rote T;d)b. fd)leubcrn. b) (von
2)lngen, bic fefl fepu follten), lofe bin unb ^er fahren, c) (von
iperfonen) , am» Übereilung ober 9cadjla,&ffjfeit nickt gehörig verfahren.
2)er ©eblauberer, fcblauberf f*, bfe ©djlaubere» (prgl.
»ueberf. flubberen, fluren). d) unter bem greife weggeben ober
verfaufen. 53erfd?laubern ctrouev |Td) bejfen unvorfi'rbtig entduyeru.
e) (eine flauet) hatft Qlnfer ober ©trebeftoljer befeftlgeti. „2)a«
1(1 aue^ jum (ginfallen l)ergerid?tet, 1(1 febon auf allen ©elten ge-
böljt unb gefd)laubcrt/' blejj ee^ ju 5D?unct-cn Im 5?rul)iabr isso,
al^ elne^ ber rodfyrenb bec? flrengen 2Blnter^ gebauten J>0.ufer mehrere
Arbeiter lebenblg begraben fyatte, von utandjer ber bumatigtri jal.il-
relcben Neubauten. @infd)laubern, einfcbleubcru, burd) elfernc
Rapfen ober Äelle In ber SOtaucr befedigen. „2)iefe bret> .^elme finb
<?rf)met(fv'e «8(ii)«ifcfjfö «ffiörterbuc^. III. 2f>. (| e
434 ©djleb <&d)lot> Bfyfob ©rftfaf <&d)la\f
fo feil etnflcfcfcleutert, alrf wolle fid) bie ©tabt 2anb$but no« am
jungten Sag biemit au^rüflen." iftageltf 93ürgcraufrubr »on5anbäb,ut
p. 99. Die ©«taubem, ©«lauber, a) qjerfon, tvel«e übereilt
«erfährt, f«l«ubert, b) tsfe I)i;b. ©«leuber, funda. c) grofetf
Jpanbrab jum Sollefplnnen. (ißaur). d) loder geöafpelter $abeu.
(93aur). e) (b. 2B.) eine 2lrt ©umpfpfianje. Vtgl. ©«loten,
f) (In ber 23aufunft) ©trebebofj, ©«UeOc, ©«llejjanfer, pignon
ancr.';, 9)?auerftange, Wauerbanb, üjorpaffe. „Der baufällige fcurn
ju 58infofen fo unbterf«lbll« mit ©erlaube vu jufammengefaffet."
SBogenbergmirafel 1079. p. 248. . . „Da3 tie eifene ©tanugen am
anbevn Ortt ain Sod) l)abe, bat man ben(?) ©«lauber barefn
f«lagt ober beu ÄI?eld . . . ©«lag ain ©«leuber ober epfenen
.filjefll bur« bie epfene ©tanngen." geurbu« ». 1591. iHucfe bie
ungeheuren, Im Da«|Tui?l be$ großen Beaten* ju 9)(und)en von
einer Hauptmauer jur anbern roagrc«t liegenben 23dnber, au£ mebrem
bur« @mf«nitte Ineinanber gefugten uub mit frarfen ctfernen ©d>rau-
ben »erbuttbeneu halfen betfcöenb, Ijabe id) ©«lauber u nennen
fceren. „2lr«$:mgen ober Jpoljf «laubern" (Im Uferbau). Sori
2e«=ft\ 4ii. 35er @«laubcr = @trlcf, furjer, etwa flafter-
langer im Jpaue = unb $ul;riperen $u man«erleo ©ebrau« vor*
tdtblger ©trid.
f«leberu, im Söaficr bin unb (jer f«;oenlen, al$ ©dfdje. ©icl)
f«lottem ©»'460. 461.
f«loberu, f. f« lottern.
„«tter'iji f«llmpf«lampf«lobi,
bod) ift eä na« ber $?obl." 9ieiner3 fcanbdmarft 242.
Der ©«luber (o. Delling), ©«utt, ©«lamm. ©. ©cMotter.
f«l übe m, a) übereilt ober na«ldffig arbeiten. ©. fdjfaubern.
b) («lottern.
f«laff, adj., im Dialekt unübll« — unb lieber bur« f«lapp
gegeben (a. @p. flaf, flapb — mit bem Verb flafen, igrpere}.
f«ldffen (fcldaftV, o.pf. fchlauffiin, f«ipib. fcMäffa", fchlauffa";
du fdilati'ü , er fclilail't; Condit. lchliaff unb fcblaftat), tvle l)«b.
f«l«fen (a. ©p. fldfan, ftiaf, glflafan). «Mein ©Aid ff
fagt ber ©olbat für; mein ©cttßenofle; — in ber d. unb a. ©pr.
r;«tfger geflaff, Voc. p. 1419 — gefldfe, gifldfo. Die
©«Idfrfr du, ba* © « l d f f --n> c ib (d. ©p.), 2$e»f«läferin,
&. 35. ©enr. Oicg. £l)r. Hl. 11.
f«laiffen (fchlaoffa) , (Jactltivum oou f«lelfen, labi), gleiten
madjen, gleiten (äffen, mit gleltenber Bewegung irgenbivobin tbnn,
bringen. „Der fpar flalfft fein fcaubt unber fela fettig" (fledt
ti unter bie glügel). iöud) ber 2öei«l). p- 181. „3* fleiffen ml«
In bie (ra&etringe mm." Gonr. p. Oßirjb. ©«»panenrftter 828.
(©. f*Uttffcn unb elnfd?laipffen). Verurteilte lief man
iDctfanb mftutttct auf einer &ntjl)aut jur 9tld)tjratt fdjlaiffen.
Den «ptlueg fcblaiffeu. abfc^laEffcn ein 2anbgtit, ein ^(eib ic.,
ei abnuften, ja ©rttabe ridjtcn. verfdjtaiffen ein ©ebdube, eine
©tabt, serfcoren, fdjfelfen. „5ä»f bem v>crfd?laifften Stempel ju
3erufalem." <J)reMgt. Die ©djlalffcn (SchlaofKf), a) 93or=
rldjtung, etwas barauf fortgteiteu ju macUn, öirt ©glitten. Die
^) flu eö = © d) lalf fett für He „vomerem inversum boves collo
tralicntos." „Den pftug fd) Ulfen unb fein Sßicl) ber fd) Ulfen
nacfetrelben." ©rlmm b. R.tf. '.18. MB. xxv. 288 ftnbet fid) bie
gerlcbttldjc $RM.: ber flenffen naebfaren, fid) bep clnets 2ln-
fprud) an ble bem @ra£e nad) je nddjftc tyerfon ober ©adje galten.
iUrgt. In ©rimmä b. üi.% 368 ber flcufln nachfolgen, ©iefi
ebenbaf. @. 517, wo flelfc eigentltd) unb otö ©pur su verftefte»
febelut. b) ©djlelfe, ©klinge. 3™ @ld)ftdbrlfd)en ft'nb nad) gftajer'tf
. porfrjtfdjr. ble 6d)lalffen ober ©d)lauffen namentlld) ©d)llngen
wn qpferbebaaren unb aufgeglühtem Dra'ot. c) [ieberlld/e 2öeibf?r
perfon, salopc. Der &bfd?talff, AbnuSung. Der 2luffd)laiff.
„«procejjweltldufigfelt burd) ber mebreften Beamten um lljreä ©por-
tufor = Snterejfe willen verl)dngenbe 21 u f fd) leif e." SSawrcutl).
«Berorb. ». 1745. Da« ©efcblalff (9Ue*<), ©efd)lcpp uon sperfonen,
»e&eitimg, ©efellftyaft. Der Untcrfd)talff, rote §*&. U.fcbletf.
©leb. fdjlafpfen unb Hi primitiv fd? Ulfen, unb, ba blefoS mit
feb liefen unb beffen Ableitungen ©d)lauf, ©d?luf, ©c^lupf
nid)t feiten vermengt wirb, aud) tiefe leßtetn.
fd)laiff, adj., (fdbwdb., «Rorbfranf.), von $leifd>: ber Sdulnfi?, 23er-
wefung n«be; U\. fleip--r, lubricus.
fd?lduffen, ftoufen (d. ©p.), fd)liefen macben, bringen, töun in
etroaö. „Jpetc erbe mibe feafi in ben munt geflouffet, ebmedit."
©cnefa 51. 15. Diur. tJJ. 81.
,/Dantad) bur er im bat f)al$&crg,
barein fd) l a uff te fid) ber werbe. " ^)arcifat c. 9.
,,©fd) aup einem battbel fd)louffen," expedire so <lc re aliqaa.
tyicrorlui*. anfd?lduffen ein ÄlelbungöiTarf (d. ©p.), ei anjlcljcn,
antl)ttn, Induerc. „anefloufe induc, aneflouftc iriduft."
Cgm. 17. f. 163. 189. „Dag er bic tuten bo fUffet (nad)
©ramm. 171 wol ftatt flduffet) an." «BHd>. 25e&«m. Cgm. 291.
f. 33,* „3r babt (ein fielt) an lud) geffouft." ffialrber 0. b. 95.
f-2. 57. „93or lalb ft'e bsi bar auSrawfft unb fle «In bembe an-
fd)lalfft (auf* tauf fr)." Cgm. 74. f. mi. „#[$ einen nnutä)
er in befdjar, unb [lau^t In fa in mtutd)C^ clait/' Cgm. 251. f. 211.«
©. a. anfd)lcfen. Der 3d)lviuff, worein man fd)licft, wa^
man antbut. Der ein fd) lauf f (fdjwdb.), ber vitt^ug (a. @p.
infUuf, indumcntuni. gl. a. i82'j an a flo u f, üb er flo ufe;
urflouf, c.xuviae, i. 756. 761). ,,%{i man He erwi^ brifd)et
au^ balmen pnb aug fdjtouffen" (6d)oten). aiturel. Der
(Se 2
456 (Sd>(ef @$fcif
Unterfd)tduff, ©djlupfrolnfel, ^uflac^t^ort. (cf. a. 293 fifloof,
lustra ferarurn).
fcbleffen, an-, aui-, be^fdjleffcn OHIIgau), ft'd) ober einen
2lnbern an-, au$--, be--flelben. „3Me waren naefet, ble befd?leffet
icb von fuj? auf." öfele sc. r. b. I. 254. $aßg biet nlcbt, na*
©ramm. 177, e für du, ober etwa für 6, alfo nad) ©ramm. 956. VII.
fchlauffen vom alten Praet. flouf, ober fcbloffen vom Partie.
gefd)loffen be$ SSerb fcblleffen «njunebmen, fo fft batf agf.
flepan on unb flefan, induerc, ju erwägen. 33rgl. a. fcblleffen,
®4Uuff, ©d)tuff.
®er @d)lefev unb ©liefern OD.tyf., 53.)/ ©erlebt von weisen
Oiüben, ble gefoefct unb mit bem Äocbtoflfrl jerrüt.rt worben. Crtwa
gar nod) eine o.pf. Erinnerung an ble nieberfädjfifcbe ©leef,
großen fernen Äocblöffel, febweb. flef, ff(. fleif. 93rgl. a.
@ d> l ü f e r.
fdjletffen (fchieiffa~, Cond. ld> fd>lelffet unb fdjllff, Praet.
gcfcbllffcn), a) gleiten, labi '(a. @p. fltfan, flfpban, fliffan,
Praet. flalf, fleif; glfllfan). 2>te ä. @p. »erwenbete ba$ 5ßcrt
in bem ©Inn einer gleltenben Bewegung auf fruditbare 2Be(fe. „gafj
ben Sampber niebt gäbling In ben wein fallen, fonbern nur gemad)-
famb binclnfcfclelffen." l>r. 9ftinbercr p. 79. „Die boume ie-
gnnben breiten, bo ber wurm bin fiel f." 23lgalole. „2Ban ir ble
ftant je tat flalf." Docen. Mise. II. 170. „2Bar ber magen flebt
vnb glat, fo fllff baj ejjen e ber jeit je tat 'unb bellb ungcd;od)t."
ßonr. v. 3}?egcnberg. ©ett fügte ben Jpebammen, ,,bo fie fin muoter
griffen, baj |"ie niberfllffen je ber erbe für tot." 2ßernber<$ Waria
P- 180. „35er fcblmpf fft mir entfcbllffen," ber ©pajj ifr mir
»ergangen. Cgm. 714. f. 233. „Slj Im ma$ gar entfflffcn biu
fwaere von bem berjen fm." 2ßlgalol*. „©oft well baj ber felnbe
matft müef vor (5u* jerflelffen alS an iH'ifler funn ber velffen."
Ulr. Jöetrer. Cgm. 247. f. isi.b Hm ecfcwabcn fagt man nod) aufc
fcbleiffcn für ausgleiten, ausglitten. Slucb eine 2lrt ju Mujen
beifit fcbleiffen. „$IS fie (JpetobtaS vor aerobe*) gcfd>liffen
tanjt', batö Ibm ans J?erj gegriffen." SBudmer dbarfr.^roce ff. 40.
Jpauprfacblld) aber gilt fäleiffen vom ©litfcben (glaubern, fafcbeln,
fllbbern 2c.) auf bem elfc. einen fofnfdjlef ffen» weiter glltfcben
als tiefer, einen elnfcblelffen, ibm nacbglftfdjenb jrolfeben Me
Steine fabren, bamit er ju $aß fommc. b) wie l>&t>. glatt, eben,
(unb babuvä) fduteibenbe üüerf jeuge) fiarf macben, wefjen. „Lapsare
fcbleiffen vel wefien." Vor. v. 1429. Rauben (Jpelme) flelf-
fen (polleren). $reib. (Samml. II. 144. üt.W.; fdjlelffcn gJn,
ju ©runbe gebn (ob ja a ober b?). ü* Leut meebt-n älls netta
gfc'biiffa" häbm, moebten afleS genau nad) Ibrem ©hm b«ben.
2)le ©cblelffen, ©Iftftbbabn. 25er ©cblclffer, a) 2lrt fcanje*.
fdlleifferif d) tanjen. Gers, rnachts mar a~n fcbleiffa-
©d<f ©erlief 437
rifch-n auf! © d) t e i f er Ue b lef n , f. ®d) n f 1 t et H p f i etn.
b) ber SSJerfjcuge fd>lelft. .<?entmjicl)cnbc @d)leif f etieut.
fdnifejen, gtitfeben, gleiten. ©. fdjlfpfen.
£cr®cfcliff, a)(geucrb. ». 1591) fd)arfgefcblfffene©piße,©#netbe.
b) (£dt.).5acftte »on ©Idfern nab Suroelen. c) Set an ber ge-
fdjttffcnen ©efeneibe bepm ©d)(cifen entftanbene gaben, d) C3a$ ft'd)
be»)tn ©ctrand) tont ©dylelffhia abtvcßt. £aä ©efdUtff, „@fd)lüf"
(Jpallcin £oti 53rg.0U, 6bc 33crgmaiTe elme Crjgcbatt, ©dilamm ober
Äorb, fo burd) baö 2ßaffcr von ben gcfaljncn Sßdnben jc. ju soeben
gefenft wirb, e) fpecflg, feil unb glatt aufgefallene ©teile tn WleljU
fpelfen ober ©ebäcfen. febliffig, gefdjltffig, adj., glatt, fälüpfrig.
(c£ ©<frlüfer). £cr ©cbltfffrafn (Schlifftaa), ©djlcffftein,
roeldaen ba& Voc v. 1429 lapsorium Oon lapsus, labi ober ton
lapis 0 nennt. Wüd) fdMlff lapsidium wirb bafelbft in biefem
©tnn von fcbleiffen genommen fetw. cfr. fdjjalfeu, fcblaipfen
unb f d) I e p p e n.
2)er ©Düffel, f. ©cblüffel.
fdjlieffen (fchliaffif, fchloiftV, fchluiftV, o.pf. fchleiffm) — Cond.
id> fd)[uff unb f* lief f et, Partie. gefd)loffen, wie b*b.
fcfeliefcn (a. ©p. flioffan, fl) flittffu, pract. il> flouf, uutr
flufun, Cond. iö fluffi, praet. giflof f« «). 3m ipoibeutfehen
ffl ftatt btefe* «primitiv üblldjcr tsati 3ntenftoum fd) lupfen (naefo
bem Sialeft fchlupffa"). 3)a aber baä 3ntcafnntm roefentlid) bew 3?e=
griff ber ®d)ncUigfeit mit bem ber frlecbenben Bewegung »erbiubet,
roeldie bureb bat einfädle feb liefen überhaupt angebeutet wirb, fo
tbut bie ©cbrlftfpracbc fi<fe felbft Olbbrucb, wenn jte ben leßtern
2Iu*bruc! att gemein unb unebel »ermeibet. ,,Tiü ging er juo bem
febober fter, unb fliuf bann! fpra* er.'' jfabel: 2>er Sfßolf unb
ber ©ebfirc. 3m 'OTüncftner ©tabtbud) Cgm. 50. f. 104, 216. f. 72,
304. f. 66, 514. f. 75, 525. f. 65, 543. f. 146, 511. f. 51, 551). f. 64,
551. f. 20 belfjt ei: „@a fol ntcmittt bawe (£eu) »allen noeö fatöfen
vor bem tor, ober bem rlcbter LX dn., ber (rat ein fialb pfunt (jur
©träfe geben), unb burd> fwclfte* fuber baweg ein djnccbt
gef lief fett mag, baj fol man prennen" Verbrennen). 3ft etwa
ein ju locfer gefa&tctf guber gemeint? fcblfeffen in ein, aui
einem Älatb, elnfcblleffen, au<fd)lieffen, ei anjtebcit,
autfjiefcen; fäwdb. aud) wol ffcb ober einen 21 n bem ei tu,
autf = fd>tieffen, ft'cb ober iljn an--, aueaieöe«. r n Rök, i" d-
Hof-n l'chliaftV. I hau mi' ei'gfcliloffj\ „31t ein futett mufl btt
flieffen." Cgm. 252. f. I34.b „®ie flouf in roiplid) geroant.'7
tllr. arfft. 312. „@ie flouf in ein ftemebe." Cod. palat. 361.
f- 94.« „gr fürt in an bie fiafftat, bo er in auSflieffen bat/'
«Parcif. c. 10. „«Befloffen unb enbiffen roatf bk frauwe" (ft'e war
angefieibet unb hatte gefrü&fiüdt). ibid. cap. 2. ®, fdjlduffen,
fdjleffen (f$Uffen?) unb fdjjupfen.
458 (Schief &d;(uf
abf datierten ($iöjg.), abgeben vom ©cblaffdmmercbcn ber ®e^
IfebtCtt, Ofcitt* Cjljört Werben }U fep. Heil bin I 's erfi iikiI T mci n
Buabma'vgWaridr<lä, S/ipproments-Weibo'lcut, fch I i a f I lieft
wol ä1 no' .V> auäfd) lief f e u wie bag ßücbelcben auö bem
gl), wie bic Oiofe au3 bet Änoäpe. ©id) v erfeb lief f cn, wer;
frieden, verbergen. £>er 6 erlief: 2Binfcl, ©djlnpfwlrifel. 3>er
©«btleffet (SchliaflV). ber 9ttutr, in ben man mit ben Jpdnben
.idiliofft," um ft'e wsrrn su galten.
•Der ®d)luff, ^lct(? jumSurd?f*(iefen; jpanblung bee? erliefen«*;
SKttffz ^irael, »verein man fdjUeft. 2>er Jr>cnncnfd)luf, burd)
welcben bic £übner an ber ©tefge am- nnb eintrieben. 2)cr llntcr=
febluff (intoTchluf), Unterfdjleif, fixerer unb geheimer Mufentbalt.
Siebcrlidjen 2euten einen Unterfcbluf geben. „S)ap wir unferm
alten SBurgermeifser cnMicb wfeber einen Unterfcbtuf unb einen
warmen SMffen gönnen." 9tagel0" SBfirgeraufru&r ju 2anb3l)ut 27. 3n
Der ©djweij fft ber ©tfiluff ein überfteib, Mittel, cf. ©djlauff,
fc&ii'ffen, ©d)lnpf.
Ser ©djlüffel (Schliff!), feljr beliebter Sluebruct ber ©eriujv
fcbdfcung von übrigen» eben fo unfdjulblger alt* unbeftimmter 33ebeu-
tung, mit wclcbcm befonberä altere $erfoncn junge £cntc ju belegen
pflegen, olmgefärjr ivaö ©Klingel. 3n ber OTeget wirb baburd) weniger
ein bummer, träger, fcbldfrfger, al$ dn fdbjger, aufgeweetter aber
ft'd) auf uunußen ober gar belmllcbcn unb nidjt gan$ erlaubten 2Begcn
berumtrelbenber junger 9)?enfd) verftanben. Sen @runbbegriff biefetf
Stugbrutfö aufjuftnben, ijl um fo weniger letdjt, als" bie Siutifpracbe,
nad) ©ramm. 372, fogar unentfdnc'oen lapr, ob ber ^Soaü ber ©tamm=
fylbc wirf lieb ü ober Mos" x, ob bemnad) etwa auf fd? liefen, Sdjtuff,
ober aber auf fcbleiffen, @d)llff jurücfsugebeu fei\ SWebr für ü
fprfcbt übrigen^ aueb bas" dbnlicb-bebeutenbe nieberrl)cinifd}C ©djlüffel
unb fd?weijcrifd?e ©eblufff. 2>a$ Aoc. p. 1618 bat ©cbllffel,
liomo nauci, do'rmitatbr, mureidus homo. ,,Q,& gibt nirgenbä roebr
©cbliffeln m auf boben ©djulen," fagt ber <prcbiger ©clbamer
v. 169-1. „Unb b(c§ mid) einer einen ©cbliffl — au&er per railleric
einen geifUicben ©cbliffl, weil id) immer für ben beil. Drben Ht
Sanb umtf beil. Sllmofeu außfcbtiffeln mujj — fo letbete id) e* aud)
nid)!.'' 3}ud)crs" (ifearfr. = <proceff- 154. 3n beffelben 9)?6ttd)$brlefen
]>. 221 unb Äfafcerlebrc 1781. p. 9 tft tk föebe von einem fogenann=
ten ©djllffcU ober ffieife:2Srcvier. Sic ©cbiüfflerev. ,»t>a
riecht o" Schlifflarey da'hinta' (gebeime, bofe 2lbftd)t, lofer ©treld)).
fdjlüffcfn, berumfeblüffetn, ft'd) berumtreiben, obne plauftbeln
^weci; ab- a\x*:r burd}:fd)lüffeln bat Jpanß', 3)orf, 2anb unb brgf.,
inbem man barin berumlduft, fudjt, ftobert. (53cv ©tatber wirb
fcblnffen, fcblüffeln erfldrt bureb: gebanfenloö in ben £ag bin--
einleben, fieb unaebtfam, fdjldfrig benebmen. ©iefclbe 25ebeutung
wirb bem nlebetfddjftfcben verb. fluffen/ ftuffern unb bem
©cfyluf &ctya$ 459
adj. fluf bengelegt). 3n ble cble ißerroanbtfdiaft fr.tntc f*iagen
fraä alte flopbarf, flopöcjarl, »ofcur* gl. i. *tJ. f«6
circumccllio (berumfcbivdrmcnbcr 9)?6nd)) jic^cben wirb.
„6 * ! üfer" föftnti. 9}{coIat Ob.), ©djtcim. f cb t ü ftf g, fd)lclmlg,
unflätig. SSrgl. ©djtöfer.
f Alu fem (»ol na<b ©ramm. 652 blog Slugfpracbe jlatt f<bl«r=
fein), Warfen. Der ScMaförär, einmalig SAlürfen. SSrgl.
© d) t f p f e l c l n.
fd? tagen (fchlagog, [chiahbjö?, o.pf. IchlaV — I fchlägj Icbläbh,
fulilä'; du fchfegft, l'.;lil«V/i, l'chlaa'/i, IcMclibft, fclile'fi : er IVlilagt,
fcblaa'ri, icbl«blit, iVhle'd __ Cond. I fehlägaul, l'dilahliad Uilb
gfehiuag, Ichliiag _ Partie- gcfcblagcn), m\c bd?b. (d. ©p. flaben,
flad?en, flau, a. ©p. flal?an, praet. flirte, fluecb, parti' c.
giflagan. Darneben bcjlattb aud? ein abgeleitetes? 93et!& flagj&ö,
pract. j'lagota, part. glflagof). £ier von ben jaljtteidjen We-
iterungen unb ßormctx biefee »Bortet nur einige, bfc ber ©djvift-
fpracbe plellefcbt mlubcr geläufig ft'nb.
a Dag ©d) lagen (a. @p.), pugna, proelium. „dt warb ein
©d? lagen bavain', rei ad pugnam vfeniebarit." Voc. v. 1648.
/,©« roarb ela töfd? ©d?lagen." „Der tyfaljgraf £Rupred?t beljucb
an ben J^erjog p. ©adfci'cn an einem £ug Juki? ©* lagen." £i)rou.
tu ftrenb. ©amml- I. 70, so. 2h>. passfcm. Biet) @d)lad>t ©. 426.
b) fd? lagen ein OHnb — eg fd)lad?tcn. Hci~t read da' "Wirt
fchlägng. 3n ber ©d?etrer Dienft.-Orb. ». 15üo werten aud) Gdjsvelne
gefd?lagen — nld>t geftod?en. „So man fiveln flcdjt." »Siel)
©d>lad?t @. 427. c) fdjlagen 33lef>, cö treiben, namentlt* auf
ble 2ßctbe. „Die JKofJ für ben rmeter ober n>dcr>ter f laben, unb batf
$ht) für ben better." Wundjn. Vererb. ». i37o. 2Bftr. 23tr. VI. io5.
£eri £ed? = 9i. 349. „üöle wll $5td?g einer auff ble gemafn 2ßaib
fd) lagen mog? ©o tut er über 2ölntcr »on feinem ®uct füeren
(füttern) fann." fcSt ». Kiiii. ®$mlnt an b;n £ed?ct (ble
2£albma(t) fd? lagen, elltpt. : fte an fd? lagen. Jorft-Crb. 3lrt. 9.
,,9J?att fo!l lalnen ungcpleuten eber uttgefd}nürten (uucailrtcrten)
©tlcr In ble Ollbmen a u f fd? lagen." ©aebranger 2ilben--Crb. p. 1558.
ÜSlel? an^fd) tagen, auftreiben. „Diu rotf lleffen lebed) ia; alt
ein flut (©eilüte) naexe tiigeflagcu." aBtgftttir. Der 4lu^fd)lag.
befd? lagen mit Sßiei) eine ©aibe, mit iSituieinen bic iöalbmaii
(Ht ^creram, ©edet er, ben Scd'el). b e r- f d? I a g e n. Der 53 e n |'d) l a g.
fd) tagen bt& 9Sie| in bic 2öatb, aSJ«lbm#/ ober in bic abgedrnteten
$elbw, eülpt.: c^ ein feb lagen. Ar. £bbl. V. 200. üi.üi. p. 1616.
Der €lnfcf;tag. „(rlnfd?lag auf bag $?ctf, 3nfdilag in ben
itnger." MB. L 307. 50% §ür ben Berber fcbUgcn, fürfcfclagett.
(5lneDorf^;€b,aft ppnOlorbad? an ber^lm, Cbm. 2157. soc. XVI., \%*.
440 <&ä)la&
ftimmt: ,,(*$ foU fainer blr.tcn ober neben «uö feinet berberg unb
Oofraitl) lainen trtb ober fartl) baben, fonber ain »eber fein viel)
ben I>üctcrn au§ feiner innaw (gl- •• 1078 innouua habitaculum)
vorn beraub auf freue ftraffen fürfd) lagen." f plagen batf «Biet)
in Jpanfcn ober ju ber Jperbc, cä juefd) tagen. Ar. £l)bl. I. 161.
(sljmaftf pflegten ik ®erid)t*l)crren nnb iljrc Wiener auf bem Sanbe
2?iet) 5ti leiten, infcem jtc etf ben llntertbanen juefcbluegcn. 2>jcfctf
wirb n>ieber?;o:t verbeten Ar. 2bbl. XIII. 208. 29?; S.Oi. v. 161G.
ilbcrfd) lagen eine »Batbc, eine 2ilpe, jn viel »Blei) barauf treiben.
d) o~ gefdilagene ©tunb, gefdjlagene ?cad)t, a gcfdjlagcner
Sag, völlig/ voll. „®id> fdjlagen bftf in bie gefd) lagen nad)t."
QlV. @b*. Ü4. e) nQ$ fd/led)t ntd)t lar, »on abest quin.,"
Voc. v. 1018. 0 fd> lagen i<x$ Klavier, bie üi'gel, Karpfen,
(üfrljer, gauten. (if. leobflabo, bardus, gl. a. 2UG). g) 5iuf
ben 9)farftr'orb fd>la;Kn in »Jttündjcn ble9)?dgbe, iverm fte, für batf
(Slngcfanftc, ber ^ertfdjafr mebr, ali ber 2Ba^rl>eit gemdp fft, vcr=
reebnen. „0 itjr ju jiebulbige gjTarftforbe, bw il>r fo oft auf cud)
f* lagen Utflt. Jjn feurigen glammen werbet ii)t elnft umgeben
muffen, bis it)t auf ba6 5)?oop biuauö verfebworen werbet. T<x
werben in end) braten ganj bejabitc Ädlber, wovon tbr nur fin
»Biertf)ell nad) Jpaufe gebracht liaU; ba »erben in cud) fieben lauter
tobte §ifdC/ bie man für lebcnbige blutt-beucr eingefebrieben l)at jc."
gaftcncvenipel- 3n dljnlidjem Sinn fd) lagen Stattet auf ifjre
?it>aare, Jpanbwerfer auf iljre 2lrbclf. b) fd? lagen, vrb. n. mit
femi, ben Ott dnbern, (entweber wlllfürlld)), fid» begeben, (ober un=
roillfürlid)) , geratben. l)crumfd)lagen, verdd?tli*: fterumlaufen,
bcrumjfebcn, ber 2teberlld;feft nad?gel)en. (Tic © d) lagerinn,
»prieftevinn ber Vulgivaga). «Hut? bem Qßeg fcfclagcn (Ar. gfjbt-
I. 257), ben 2Beg vcrlaffen. .ftievon ift ein uctbwenMger ©egenfaB
btc DiVJU : in ben 2ö e g fdjlagcn, wober unfre metonvmif*c
»})f)rafc: einen 2ßeg einfd)lagen. €Gou (Einem an (Einen ober
ju einem fd)lagen, von Einern ober bcjTen Partei? ju einet
anbern übertreten. Ar. £l)bl. I. 152. ©aber al£ vrb. reeipr. fid)
ju (Sinem fd) lagen, um fd) lagen, vom 2Bllb: fdmell umfebren;
ftg.: von einer ©eirc auf bie anbre, bcfc-nbcrS vom ©uten jum
€?d)ümn:cn fid) wenben. SBtgl. ©eblag h, i). Die 93ebeutu»g
geratben, werben tritt mivcrfennbar bemr in »ilu^brücren wie
au«tfcbUgen (von SSdumen); anfd)lagen; fcblfd)lagcn; dU
nem nad)fd) lagen (dbnücb tverben); au* ber »21 rt fdjlagcn jc.
9Srgl. ©eblag, <&d)la<i)t 2) unb ©efd)ldd?t.
abfcblagcn, burd) einen ©djlag tobten, j. 53. einen ^Ifcb ; übcr=
ftaupt tobten ein ©tücE »2sieb, ba$ franf ober nid)t weiter ju brandjen
ifi. abfd) lagen „bem Jeinb Proviant, commeatum inimicis
intcrcludere." Voc. V. 1618. abfltttjcn (ginem etwaö (d. ®p.),
ti ibm erfiatten, erfeljenf perguten. „Jpat er jm an idjte gefdjabr,
<5d)la$ 441
brtj fol er im abflauen jtvlfpilt." Ms. ,,©o vo\ü leb bir abfinden
ben pan." Cgm. 714. f. 214. ©anj «bgefcfejagenc ©lft>cr (fig.),
matte unb fraftfofe. aufd) lagen, a) an bie @!ocfe fcfclauen,
ober fo lauten, &ap bec ©djroengel immer nur bic eine 2ßanb ber^
fclben berührt — ben Jeucräbrünften unb anbern ©efaljren üblich.
©. Henfen. tfr. 2t)bl. XVIII. 399 ad 1512. b) be»m £>refd)cn
ben erflcrt ©treid) führen, c) bai gemdbte In (Schlagen Hegenbe
©ra& auseinacber|heu:;t. ®. ©chlag i). d) ein JUaib anfd) lagen,
eä anmeffen, aptarc corpori. Voc. v. 1618. c) anfcblagen alncn
bobem, Jpoljftdmmc jn einem Jiof jufammettfügen (f. oben @. 270
unb 113 SlnfcMag). f) fiel) oben unter fd) lagen c). auf;
fd> lagen ein i)icd)t (d. ©p.), eine DiechWocrbanbiung, ©eriefct^
fiBung »erfdjlebcn, »ertagen. Ar. 2bb(. VII. 3 tu. 454. 502. ,,tet
tfaüfer erwarb aufffcb laben ober anftall bei geriete jcbm tag."
Cgm. 215. fol. 169. a ufflag-)n, dilt'errc, gl. i. 299. 649. 806. 979',
9Wf. 87. 15. giufflagota, retulit, i. 805. «?ich auffchlagen,
fiel) oben ©.439. Jpeu au ffd? lagen (fd) lagen?), auffd)la=
genen (f. ©d)lag >). befchlagen, ä) d. 6p. oecupare, elg.
unb ftg. „23ir |lnb ungcnoeifelt, <Sn>. 2teb fen grünbüch bericht ber
SBlberwlUeu unb JpanMung, barin rolr ge*en Sud) befa? lagen unb
»ertiefft ftnb." ^r. fibbl. IX. 49 ad ii9o. b) »«fe&en, einrichten
mit bem 9Iotl)igen, befi eilen, betreiben, befiretten. „Die Sämmet*
trift wirb ganj von ettallfd)em Jpolj befchlagen." J>ajji ©tat. II. 93.
©uet, übel befd)lagen fenn, n>oi)l, übel oerfeben, gerüftet fepn.
,,Vat Slelfd), fo er ju Sc fd) lagung feiner ÖDirthfcbaft bebütftig
ift, fann ber 2BUtl) fclbfc fdjladjten." 23agnertf Gio.= unb Gam.=
23eamt. II. p. 44. „ftragnet ic. feilen mehr nicht, altf 51t 33 e-
jcblaguug tbre^ S!aben$ vounetben ift, »orfaufen." ibid. p, 33.
. .„©djmalj, bciTcn einer ju eigner Jpctutfnotbburft unb 23cfd)la=
gung feineß ©ctvcrbä benotbiget . ." ibid. p. 30. „©cbiffmeijier
unw gubrlcutc, n)eld)c ju 23 efch lagung beren ©(grauen ftd) rootlen
gcbraud)en laden." ibid. p. 17. „35er jn 93efcblagung eine«
©utä erforberlid)c SSiebflanb." 23emerf. über Säubern. -M. in 23. 78.
@ld) befd) lagen, ftcb bcbelfen, begnügen. I bfchläg mi mit
an Leichfn. AYenn I auf Mittag a par llnedl ha', bin I fcho"
bfchlagng. „(Ha gut« «patfeper mufj ftd) mit einem vom MadjtU
mcnfdjen jufammengefubeltem ©cbmarn befchlagen." <J)ortiuncula=
büd)l 79. ,,©id) la ffen b efd) lag cn mit eim fd)l echten,
parvo contentum esse." Voc. ». 1618. „(?ln Od)6 IdiJt fid) mit
roeuiger 2ßaib befd) lagen." 23albc im Agathjrsus cp. oo. „2Bell
ftd) bte ©olbaten unb beren öffi'ilerö mit einem wenigen nid?t be-
fd)lagcn nod) begnügen l äffen." 93at)r. 2lltertbümer p. I80.
. . „Deroroegen ft* bic 2Btttib mit tem britten itljeil bei 3Bertl)g
befd) lagen lafjen toill." Weixer dissertat. XIII. partis II.
befcblagencö ©uet, ©al* in ^ufen, ©Reiben ober %i (fern.
442 ©djjfag
gort 93rg.-9?. £er 33efcblagcr öacft unb legt In btc voUgcflopcncn
©aljfufen ben obern ^oben flu. ibid. bef* lagen mit 33feb,
f. oben $. 439. ber feb lagen (do%felägng) , crfdjlagen, jcr=
fcblagen. cntfcblagcn ff c^ eines ©utetf (batf man in 93e^
fd}fag genommen), ober baffelbe bem Ql gen t bümer, cd wfeber
fre» geben. Ar. £&bl. I. 146> XI. 42. 43. 45. 4G. „<5ntfeblad>,
brtef, litterac relaxationis." Voc. Archon. Cgm. (519. fol. .574.
einklagen. 2>ie Treiber follen $u ben r®al&utt*) ©ebffFcn reiten
!inb ein feb lagen (cinfpannen). £orl fB.% -197. Cf. oben unter
f& lagen c). „c r f plagen ober verjaat feyn, lVacto tmftno
esse." Vor. v. 1018. bal^flagcn <a. ©p.), IjalSflagon (fl. ©p.),
colaphizare. „@l baltfflagtcn in an b<\4 Cr." „SSerfpeft unb
»erbaltfflagct bifr." Cgm. 64 unb 110. ©0 fagte man auch,
wangflagen. — „©an bu toanggeflaget würbe." Cgm. 101.
f. 25. ftintcrfcblagen, unterfd)lagc-n. bettügdeb. uorentbalten,
defraudare. „Den $lcifd)auffeblag I> i n te r f* lagen." 5J?anbat
r>. 1760. umfdjlagen, in allen ©äffen blc £tommcl fcblagen,
befonberä bamlt ba* Ätfegtoolf j't'cb fammte, battre la generale,
conclamare vasa. Voc. 0. 1618. „©Ott ijr unfer .Sricgtfobcrftcr,
jur Seit ber Äranfbelt rüret er btc Srummcl, fliegt umb jur
WuiTeruna. . ." tyrebigt.
„Rumpati pum pum,
doe KailV fchlagt um...." ©. ©ramm. ©. 5*4.
»etf<blagcn, a) (febrodb.) erfragen, jerfcblagcn; — b) spfen=
«Inge 0 er f laben, fie unreif ober abjicbtlicb anbertf prägen, um»
prägen (2lug£b. ©tbtb., 5repb. 12. 15, Cgm. 507. f. 324, ©amml. f.
altb. £it. I. 46. Cgm. 291. f. 158); c) »er fd> tagen (fcbroäbj, was
fonft über f(b lagen (leibttcb lau werben) lapen; d) bie ©cblüfjct
Verfd) lagen, elaves per errorern includere, clandere clave
intus rclieta." Voc. ». 1618; e) »crftblagen (d. ©p.), fperren,
uerfagen, unterfagen. £.W. 1010. f. 322. ©em. Oteg. @br. IL 117,
III. 45. 352. „5Bann baä ©fngen gemafnflid) ocrflagen ift (jur
^eit eine* fircfelUtcn 3nterbf<m" Cgm. 258. f. 151. ©Ingen«
Sserftacbung, intenlictum. Voc d. 1429. 23er ?' cbtadJbrle f,
littcrae interdicti. Voc. Archon. Cgm. 619. fol. 574. ©. ©fngen.
0 ber 2Babrnebmung entjfeben, oerfteefen, verbergen, „ptoolf ftdnlein
Änccbt »erfcblugen ftdj verfielen unber bem *crg.." „£)omltianuä
verfeblug fieb unter ben Pfaffen bermaften, ba$ ibn ntemanb webet
(puren noeb ft'nben fnnbt, roa er binfemmen war." „£u ijl ben
granefen ein ©Üben, blc SSaccru vcrfd>lagen im SBang batf e,
Cficrreidjer u, ift unä gleicbfam ein ©ilbcn eueb, e»cb, otrt."
9lv. @br. 4. 105. 190. («ßrgl. verfcblafcbcn). jucgefdjlagen
(00m Jj>imtncl), umwolft, fonnenlo^, trüb, v /.uagi'chlägnga' Tag.
jefammf<blagcn (seil, btc ©locfen, ober mit ben ©locten), ba*
le^te Jetten mit mebrern ©locfca jugleid) geben.
<&<k)U\$ 443
„Do* famcn jdjlcblcnt genug,
bo man bie glotfe« jufamenflug." Diut. II- 90.
„Die Nerven £utr>crancr baben vlellclcbt läuten unb iebod> nfefot
jufambfcfcUgeu gebort" (wiffen wol ctipatf, aber nfebt «Hlled ober
nlcbt batf Otccbtc). 9?«<&b«rti am Sfarftrom IV. 17. „Die bret fteefung
jefammenfcblagen." cf. oben ©. 41.
Der ©ebtag, Dlm. ba£ ©cbläglefn (Schlag!), plur. ©ebleg
ScLleg, Sdile'), n) fm Sllfgem. mie bebb. (a. ©v. flac, plur. flcgt>.
Schleg liriogng, ©cfclägc befommen, aucf> von Armeen: gcfcblagen
werben, b) «Born ©cblag, (öftertf) Schlag!, getroffen »erben.
») „Wcßger, an welcbem ber ©cblag (bie D?cU>c ju fcblacbtcn) ift."
^anrcntl). Scroti). 0. 1752. ©. unten ©Flegel, d) Nuf ben cöllnf--
feben n\ ©cblag, b. I). (SKünjfcfclag, ©cvräge); — ftgürlicb e) auf
ben ©cblag, auf biefc 9)?anier ober 3Irt unb 2ßelfe. Auf ao'n
Schlag, auf einerlei Lanier. Sorgt, ©eblaebt 2). f) £fcfe bei
v3)crgctf, in wclcber ber Crlfenwirfer arbeitet, ober bat Ort fn ben
©aljterggrubcn. gj (gewrbueb v. 1591) fptßeö ctfernei*, mit spulvet
unb iMenfugclu gclabeneä 9?6brd?cn, beren mehrere an eine größere
3«nb '-. ober 2Surffugcl befeftlgt werben, li) Die $ä&rtc, ©pur,
vesügium. ©. ©äumfcblag, $äu = fcblag (aud) t>cf?b. Jpuffcblag).
©iet) f klagen li) unb bat gleicb folgenbe. i) üteil)e, in welcbe bat'
©rad unter ber Senfe hinfällt, unb fpatet wicberbclt jufammengerecbfc
wirb, bdjb. ©cbwaben, 3<»bn. 25a bat '»Kerb, wobureb biefeg pu-
faaimcnrecbcn auflgebrütft wirb, in ber Slnöfpracfce, neben ("cltläßng,
auffchlägln, beftlmmt aueb ichlougngo' lautet, fo ift bicr vielleicht
eine gorm ©cbjäg, (klagen, fcblägcnen anjancljmen. 23rgf.
ba$ HL flaegia, pra'tuni, demessa parsprati, fdjroeb. flag,
unb baju oben ©. 425 bie ©et; lau unb bie ©ebla, womit benn
aud) batf bort crroäf)nte alte Fem. fläge unb unfer 5Bort in ber
vorigen SBeb. h), in ber ei vielleicbt wirflf$ autf einem Fem. ©cbiag
cntftellt ifr, jufanimcnbängen mag.
,,Der 21 b f cb lag an eim bübet, recessus collis." Aue. ». 16 18.
Der 91 nf cblag (ÄTehläg, pl. ÄTehläg, 3far), <pia$ am Ufer be*
Sluflfetf, wo bat £olj jnm SSerflöpen jugeriebtet, in ftlojje jufainmen=
gefügt wirb. 5rn ©afjburgifebcn tbeilen ftcb bie in öiottcn ober
Oiügate abgeteilten ü^anbgemeinben wieber in Qinfdjläge ober
fßltrteltäti. £übnet p. 9üi. iöoo. Der 3lu ff cblag (betf @e-
xW$) , ^erfebiebung auf einen fpätern -termin. Sircr p. 78.
©. auffcblagen ©. 111. Der Sluffcblag, mai von £>brigfeit6
wegen jur ®eilreitun^ von ©taattf - ober ©emeinbebebürfniffen auf
ben natürlichen <prri^ gewiiTer gcben^mittel gefcblagen wirb, aitclfe.
Sleifdjauffcblag feit 1634. Der $fer = 2luffd?lag, beutjutage,
bi\ er vom 9)?af5 erhoben wirb, aueb SÄaljauffdjlag genannt,
2ßein=, S5rauntwein= unb 9Jtetbauffd>lag erifiiren in 3?avern
feit 1545, wo auf bem Zwbtty ein „gemainer Otuf föt? tag" auf
444 ©rf)(ag
alleg ©etrdnf -- unter anberm auf beu eimer 23ier 2Ärcujer —
bewilligt würbe, unb jwar fcfö eine brucüeube Sanbfcpulb »on 6011,000 fl.
tftein. abbezahlt fcim würbe; ©. 56ffw JretfijelW&rfef. 3>a aber bic
<S<pulben nie abnahmen unb fiep immer lieber oermebrten, fo borte
auet) ber 2luff<plag nfept auf, fonbem flieg immerbar, fo ba% beut=
jutaae 3. 23. »om 58ier iebe 5Äd§ 1 Äreujet bejablr. veraufc
fcblagcn etwas, ben aiitffeplag baiwn bcjal)len ober einnebmen.
93lel) (lücf = ober yfunbwete »erauffcblagen. Der Sluffdjldger,
Sber^, Unter auf feb läge r, Beamter, ber bie Crinuabme bes
9luffcblag* $u beforgen bat. Der Drifcblag, f. I. 2:1). 6. 412.
Der einfepUg, a) gntbar, um 3Mer, 2Beln ju beffern, sulphu-
ratus peniculus vino comniendando vcl emendando. Voc. r>. 1618.
b) „fturdje, lange ©rube, 2öei«reöen ober Saume ju pflanjen."
Voc. p, 1618. c) ,,catap!asma funarium eijuorum ungulis curandis."
Voc. ». 1618. d) matl), giuSfunfWmftrrt. Der gürfeblag,
a) SBorfepIag, b) Äalfer SBtarlmiiitm feprclbt »om Hauptquartier Miau
an bie »on Oiegenäburg, er fe» wlllentf, einen Jürfefclag ju tl)un
unb l)abe an Üio£bütien 9)?a«gel; man follc ibm jur i£tunbe feepä
bergleieben nacbfd)itfen. ©cm. (Reg. Gl;r. IV. 84 ad 1501. Der
® et er feb. lag, f. II. £&. 3. 65. Der Jp int er f* lag, ble
Unterfd)lagung, defraudatio. ©djerjb. 9?. 51.: 2lu£ bem 53orf4l«g
ift ein Jpinterfeplag wotben, bie <Sa<£)t i\: »erfebrt ober anberg
aufgefallen, al$ man erwartete. Der ©dumfeptag (0. Sang
b. 3abrb. 550), ©aumpfab. Der £du = fd)lag, @pur, Jäbrtc im
£i)au. ginen jpirfeben t a u feplacb t ig baben, bejfcn ftdbrtc,
©efebledjt, Qllter im £bau ernennen, cf, fcbjddjtig unb oren @. 445
©eblag h). Der Umfeplag (£ebe.), Umfaß, 2ßleberoerfauf.
3>icl) ic. auf ben Umfeplag f au fen- 3« Kleber faebfen wirb
blefcr Slu^brucJ aueb für Jpanbcl, 3al)vmarft gebraucht. Umfturj,
„Dafj unfre Äafiner barob fegen, bamlt all unfer ©etreib auf ben
Ädften, ifjncn von unä tefotjlen, bei) cinauber fc», wann mir »on
einem jeben Um fd) lag begebren unb baben wollen, bat? wir altfbann
unfern £reib in ganjer 2injal)l bei) ibnen ftnben." Ar. tybl VII. 24s.
Der 2>erfcblag, wie btpb. ; filjle aug rauben Brettern obne ©djlop
(ißaur). Der SSorfeplag (U.S.), baö Drtfaelt am 2Bagen. cfr.
Drittel. Der 3 u efd? lag, ^uioacbe an vperfoueu ober <5acben.
„2Bann aueb frembe jperrfebaft, beren ©efanbten ober fonften ein
>3uf<plag vorbanben, fcajj man auf mebrere 2ifebc al£> fonften an--
rfebten muftc . . ." SSapreutb. ^of-Orb. ». 1698. etwa »om jue=
fd) lagen (auf bie Sßaib) @. lio öcrgenommenV
Der @d)lag^ittid), @d)la'f ittlcb (öieinmalb ^orbfranfen,
^enneb.). einen bepm ®d)laflttiep friegen, wie (2llt--35.) ibn
am Slüget erwifeben. ganger ©ebooö ober Gipfel »on Kleibern.
3Srgl. gl. a. 179 flagifebberom, pinnatis, o. 448 flegtfebera,
pinna. «ßrgl. f <b l e g = b« u <b e n , ©d)leg:brd u.
©cfytaua <&d)UQ 445
©le Ableitungen ©d)Ucf)t, fd) l ad) ten fieb, oben ©. 426.
(@d>laug), fo müßte rool jeSt ber crfte 53eftanbtl)ell be< im I. £1).
@. 269 bcfprodjcnen alten flouc = prato lauten. 3d> fcfre l)ler
ttOd) bei): Gl. o. 147 „flOPbratO vel fcubltlnc, inductilis;"
Gl. o. 308 „florbrabc (flop ober floc?), farcilio;" be» Milan
,,©l00 = brabe, faliscus ventcr, vcntriculus fartus" (JlelfdnPUrft;,
mit ©d.tvelnfüllfel gefropfter $bicrmagen). Alfo flouc^prato fo
viel aß 2ßurftflelfd>, 2Butftbrar? Aljnlidjfelt l)at baö angelf. flog,
engl, flougl?, ©Aland), f)c()le Jpaut, bte bte Solange abftteifr.
3nbeffen füljrt jjrtfd) II. 188 „porci schlagbradalcs" auf.
fd) leg = bauten, fdjlc'fcauc&cn, l)eftig atbjnen, fo bafj ber 93aud>
fcblegelt, jueft. ©ie ©d)leg:fcrä, flegebra, flelbra,
flegibrattua, flagfbrauua, ä. unb a. ©pr. , palpebra.
(SSroJ. ©d>lag = &-ittld)). ©djlegbrat vel lenbbvat, lumbus.
Cgm. 655. f. 327. ©le © d) l e g ^9)?{l d), ©djle'mild), 33utter^
mild). ©. @d)lcgelmil#. ©er @d)lcg = 5Kegen, <piaftregen.
Cgm. 138. f. 35. ©a£ @ efc^teg, tpleberljolte* ©klagen, 3utfen;
®d)ldgerep.
©er ©djlcgel (Schlögl), a) wie l)d;b. ©dUdget (a. @p. flegll).
felbeuer, fdjäffenet ©djlcgcl, .ftalbS-, Jpammelfeute.
Jpolifd)legel. ©d)l. jum Ginrammen ber spfdftle, ber an einem
§lafd)en$ug bewegt tolrb, 3ugfd)tegel. ®d)le{jel = 9velme,
© d) leg el = f Ingen, ivoburd) ben Arbeitern bai Sempo jum 3Iuf=
jlebctt angegeben wirb, f. Jpriferi SfcÖ. II. ©. 128; ®ramm. ©. 526;
®t&tft'ß SSragur 3.*. ©. 215. ©le @d)legeltpalj ober @d)l.--
todljl, ber ®rat einer 5Öalbl)i>l)e, 00a roeldjem au* ein ©d)lagel
linfä ober re#ttf nleberrollt, <xH «Batbgrenje. £orl SJed) S)u 112. 256.
306. 322. -U6. 556. 93rgl. Ä u a, e l n> ä l j f. b) (0.?.) 2Öerfjeug,
Jladbtf »orjubredjcn (cf- Wollen), „©djlegel, paVicula, malleus
stupariusi" Voc.'p. 16 is. c) d. @p. ößcrfjeug ober Ort jum
®d)faditen, „percussoriümj fd)lad)l)fif$ , fcfclegel." Vor. y. 1429.
,,®fbt ble Aul) fein Wild) mcljr, er verfauft f* unter ben @cf)legel."
©eb. Jranf. „<Bfd> geht Augfpurg an ben fd)lcgel füeren."
gort 2ed)=0i. 20». ,,93fd) jum ©d>legel faufen ober treiben."
£.0. P. 1553. f. 61. 65. 2.0?. 0. 1616. f. 505. 5ü8. Ar. g()b(. MI. 498.
JMer fdielnt ein ältere»* in ben (Jompofttlö flegl.-rlnb, gl. i. 603,
fledjmefjtg, adj., Cgm. 514. f. 47, ©talbcn* ©d)leg = fuc ent=
l)«ltcuc£ einfacherem fleg ju ®runbe j« liegen. «Brgl. ©cbjegelmll*.
d) ©efangentvärter. „(Slfenmclfter, © d? I e g e 1 ober ©djerg."
2.9t. v. 1616. f. 8112. ©tocfmelfcer ober ©djlegel. Voc. p. 1618.
„Äerfermeljter, @d)lögl ober @tfenfd)6rg." Weiser dissert. p. 501.
c) (<prafd)) „®cl)legl, 95 or nfdjlcg el, 9?ad?tfonlg, Abbetfer."
55ieflcld)t liegt be»> d. e nad) I. £&. @. 62. 63, ©ramm. ©. 121. 122
bat alte flago, fleffo, percussor, ju ©runbe. f) umäufcblagen^
ber föanb, Umfc^lag, befonber« am ^Intert^efl einer gewliTen Art
446 ©cftfeg <Sä)lal) ®d)lauf) <&d)UX)
»Ott tWanntfbauben, welcfce bapon ©djlegel&aufcen ober ebenfalls
bloi ©cblegcl benannt werben. Die ©elftllcben tragen fdjwarje
@ d) l e g e l. „Der Oluguftlnermönd} rüttelte feinen « d) l e g e l."
ofterlld?e Belebt, p. 21. Der ©ammetfcblegel war ein cbaraftc-
rlillfcber Äopfpuij ber rcglerenben Benebfctlner^ralaten. «Briefe über
ble fcobrebe auf 6t. beneblet, p. 58. Unter SBlrtben, 33rdufned)ten ic.
ift eg Jperfommen, grünfammtene ©d)legelbauben ju tragen,
g) (®aljb.) wa& anberwdrt* ©ogetbopf (f. II. St). @. 22), wol
ebenfalls auf ble ©efialt beg vorigen anfpielenb. li) feölerbaft biete
flüffiae ©pelfe. D- Suppm is 0" lautoro' Sc hie gl, is fehle gl-
dicli. (b. 2ö.) @. ©cblcgclmllcf/. j) fotbig geworbener SR^nb
am CRoce ober Älelb. Sij (Lew ©elbamet ftg.) ©ebredjen, £a(ter,
©dmtad), @d?anbe.
Die ©d> legelmild) (d. ©p.), Buttermilch „Dtuetmllcb ober
©legelmild)" (al* ©egenfaft von fußet). Cgm. 698. f. 43.
Cbm. 2086. f. 21. ©d)legelmlld), balbuca. Voc. p. 1429.
©legllmllo, battudo. Gl. i. 120. Darneben Fotnmt flu efn-
fadjereg ©leglmelo (gl, a. 644, S17), bep ©falber ©d)legmild),
Voc. 0. 1419 ©lemlllld), oxyalium, 9torbfr. ©djlemlld) vor.
Da* ©djlegelfap, Dtü&rfubel.
fd) leg ein, ffcb fcbnell bin unb ber bewegen, jappcln, Juden,
pod)CH. I bi~ gloflV, das ms' s Herz fchleglt wia-r-n"
Kalba'lctwepfo]. OJJit Jpdnbeu unb Jüejjen fd) leg ein. (ödt
labmgefd}ofJner Jpirfd» fd)legelt, unb ein 3dger bat flarf (je*
fd)legelt, wenn er fiel? febr verfehlt bat. Jpeppe). fcblegelmüeb,
aufierft ermattet. (3>rgl. fd)leg = baudjen).
fd) laben, f. f d> lag en ®. 439.
fcfclaui) (CehlaubJi, fcblauch), aj wie t)d)b. fölau (aug ber a. €p.
mir unerlnnerlicb; In ber Bebeutung fllmmt bag nleberfdd)fi'fd;e flou,
bdn. flu, fcfeweD. flug, Ul. flaeg-r. Um ©aarwerben gilt fd>lau
fiir fälef. 53rgi. fcbllmm). b) fronlfd): von «perfonen ober ©acben,
ble Ibrcm tarnen ober bem, n><\$ ft'e »orfrellen ober hifleit foüen,
nld)t fonberlfd) entfpredjen. o~ fchlaühha' Student, 0* fchläuhhc
Köchin, a~ fchlauhhs MellV, o" fchlauhhs Bier etc., ph»lleid)t In
Bejug auf ble Di.21. : Des is moc %• fchlauhh, bai begreife ld) nld)t.
Da^ Schläuhlul, fdjlaueg sperföndjen. iluf dbnllcbe SfBetfe nennt
ber 9ileberfad)fe ein ttelnetf, verfcbmiStetf 9)?dbd)cn ene lütje
© 1 0 u 1 1. £crr von © d) l a u d) b c l m. Sftuucbner ®d)erjtltcl.
fdjleb, adj. (J>ofer), ftumpf. „Die jjdfme werben fd)leb." „fledv
tabidus." Voc. ». 1445. Dlefe ftorm fd)elnt nad) @ramm. §. 5oi
jum alten fle (genit. fleuueg), hebes, te\) Älllan fleeuw,
obtusus, ju geboten.
Die ©d)leb (Schlehh, sing, unb plur.j aud) Schlehho', sing, unb
plur.), wie bd;b. ©eblebe (d, ©p. fledj, a. ©p. fle'ba, einmal
<&d)Ul) ©cfytaij ©cfytetj A47
aud) flebD« Schlelih bröclur, ©d)le()en lefcn. Die Dornfd>le&
VOll ber Prunus spinosa; Jpa b e r fd) U; f) »Ott bei' Prunus insititia
mit faurer 3rud)t. 2) r eff? ig fl = @d)Ie b, f. I £b- 6. 4H.
Die @ <M e b = b l ü c , ® d> l e I) e u = b l u e. f d> l e = b l ü e = w e i j»,
fehle :blüa-L-n>etfj, fel>r weifj. Der @d>lel) = ober ©djlel) en-
trannt wein, born fliegen, a<lj. , »on ©cblelH'nbolj.
g'fculcha", e;fchleii3io~ (äitf ob ei Particip. praeter, von einem uad>
fefyen ober gefebebeu conjugferenben Wautoerb wäre), aäv.,
gerabe. (©. f cb l c cb t unb vrgl. oben ©. 15 alä dbnlfdjc ftorm
gTl'llllO").
Der ©djlalier, ©d)lafr (Sclilaar), wie &cbb. ©djlenct (d. ®p. ber
fleiger, ba,5 flclr, nbtf. floger, f l ig er, (liier, be» Äiltan
fiUfler foWol rica, peplum altf loramentum , ligamen, fd))VCb.
floga, cf. i$i. flva). De* SBauer« *D?avculf bdjjlfdje jrtttt rannte
nid?t
„ber redeten fd?6nen ftaiWn punbt,
ben bie werben fraroen pinben
mit jrn fd) tat rn vornen unb blnben;
ain banbtud) wa£ ir punbt." Cgm. 579. f. 2.
„Siin mautel, ain pfaitteu unb ain flair." Cgm. 652. f. 8G.
„2öfe bie ermel wol geflcnt ober ber fleiger ober baj gebenbe."
S§V. 35erl)to!t 359. „^on bodjvart ber Uoir, bie bie fransen
gflbent unb verbeut." Cgm. 765. f. 82. „gidj mir ber ben flovgir
bin." Cgm. 411. f. 2is. „Die bennen baben ain fold?e frewbait;
bie päutin foll grlttlicb auf ben ft'rft be* ftabelbacb* fteen, unb ain
a» in ainen fcblapr legen, benfelben binber ftd) burdj bie bain
binau^werjfen; fo weit fid? ba$ wirft, alfo weit baben bie bennen
8u geen red)t." 2B!lbrfl>uter @l)aft v. 1614 im Cbm. 325s. f. 145.
cf. 14 unb 128. Wad) ber ®d)elrer Dienfbörb. v. l5Öp. Cgm. 698.
fol. 57-41 erbatten alle weiblichen Dicnftboten ober Dirnen @d)lair,
bie 53 a u f r a u (-Borfteberln berfelbcn) aber ainen j ro i f a d) e n
fdjlair ober HI eilen fd?latrtue<b. „Selber Jpo#jeit = fd)U(r,
linteum tegmen quo novae nuptae velabantur." Voc. v. 1618.
cf. gelb. Die ® d> laier tein - (5 v (Schlaai-Ef), im ©cberj:
ungefcblcfte 2ßef btfperfon. Die © d) l a i r - 1) a u b e n «Jod v. 1 823.
N°. 9), wa^ dli g c I b a u b e n, w. m. f. f d) l a i r e n (fclilaora"),
adj., von igdjlewertucb, Äammertucb (feinficr 3lrt £innen). A°. 1502
foll man in Üiegen^burg nid)t „juvil Öd^laperinnen unb
9iabterinnen aufuebnien, bamit man Dlrn unb 9)?alb befomme."
©cm. <£br. IV, G2.
Der ©ebleiien, «Stielen, *Sd}lei'n (Schleio", Schlei', f. ©ramm.
§. 859), bie ©eblepe (d. @p. ber fite, fltge, b e cc fligen,
tt. ®p. t^er fltO, t ^ C ^ fllin/ fllgllt, cyprinus tinca).
©leb oben ®. 425.
448 ©d)(am @d)tem (Scfyfeim "Sdjteum
35er unb U$ ©cb (am äf fei, bfe ©<f>läm äffen, bofer, »et=
brfeislid)cr Jpanbel ober jjuftattb, in ben man gerdtb, wot iai ital.
schiamazzo »on scliiamarc mi exclamare mit s2infpielung auf b. f.
Da lig I iatz e" doc S cli 1 a m äf f* n.
£>er ©djlamm, a) wie l)d?b. , b) Yoc. v. 161S r comessatio.
@. ©djlamp unb ©djlemnt.
Die ©eblemm OBaprcutfo), ©djmauferep bep fifnb&etten unb äpnlf^en
ainldjfen. Staf bic ©d)lemm gelten. (Julian bat flem, flcmp,
comessatio , f. © d? l a m p , wotani bie gottnen @ dj l a m m,
© d> l e m m , fdjlemmen t>etf ürjt fdjeinen).
©dilemm (©dslamm?), „Sodjer (im felfigen 5I«P9?unb) mit @d)lemm
unb 97?oog angefüllt." 2er. v. Sranfcn I. 58.
£>lc „©djlemrfg l elt (baS ©d)lelmigte?; von lefnfainen, von
einem gerceicfctcn fütteufern." Cgm. coi. fol. ios.b H5.a
3!>ie ©eblemm unb ©djlenn (35. ». 9)7011 ^illcrtp. ©amml. f. £pr.),
bie fcicgerftdtte beä ©ennerä ober 9)?elfertf in ber Silpenbütte.
,,Und luftig is*s aono'weg ?.' Albm,
Wenn d* Lauf in dar Schlemm umarwälgng."
Crtroa ju fcblemm, fdjrdg? cf. ©fragen. ©. ©djlenn.
„fdllCtlim, adj. , varus , distortus cruribus." Yoc. v. 1618.
fdjlemmig, adj., fcfclemtf, adv. (O.tyf.), fd)ief, febrdg; abDdngig,
declivis. «Jftan fagt aueb, alö ob biefe ftorm ein Subst. fem. n>dic,
ttdcb ber ©d)tem$ (nä' doc Schi—), «Be» ®ta!ber fcblemmcn,
in fd>rdger 9iid?tuug ein -- ober abrodrtä laufen. „QBer einem tatvber
ju teil tvirr, ber in vmbfd)lempt (torqulert?), unb in eim
flocf »mb gelt clempt." Cgm. 715. f. 178. «Brgl. fcblimm unb
f djr emm.
Der ©ebleim, a) iuic bebb. (®enn fllbmo, viscus, gl. i. ni9,
biebetgebort, fo fft, na* ©rimrn II. 147, eine 9)?=Qlblcitung von
fit D Dan, fdjlctdjcn anjunebmen). bj fig.: ©alle, iJh'ger. einem
einen ©djlelm macDen, movere stomachum. (S'meu ©djlelm
frlegea. ©id) fd) leimen, jornig fepn. 3(1 bfer wirf lieb eine Mo&e
$lgur »on ©djlelm a, ober ein ganj anbereä 5Bort, etroa jufammen^
bangenb mit f lim an (in ötftfb* i. 25. 105: ifl tl)in afuä parto
glflimit t&emo tDen flu rtnft), ober aber, ha bfe Oluüfpracfce eä
suldjjt, mit fd)leumen, w. in. f.? fdjleimig, adj., a) wie bd)b.
1>) 2lltf nad) ber ©*lad)t de» 9)?Hlborf) St. Subailgtf 23olf fcblelmlg,
Dungcrig unb Dellitf »itf.V 3lwent. *IDr. 8*«^ §8"nd) nad) ben ^©©.,
im 2)racc fol, 487 flcDt fd)lemig. Dag &anno»crlfd)e flünne,
Dungerlg , verbient ^ier n>ol feine errodgung. f d> t e i m e l n
(Jpertvig), nafd)en.
fcfele unten (fchleimo^ fchlämo"), beeilen, befcfeleunigen; filettnig
von ftattett geben. Schleim di'! Las da's fchleima". Es fchleimt
ff nicks. ©. fd)launen. Die alte ©pr. patte bat adv. fliumo,
fliemp, cito, velociter.
f*limm,
©cfylim ©d&liem (Saturn ©cfyfamp 449
fd>lfmm, adj., a) (d. ®p.) fcfetef , fd>r«ö, fall. Htm. „ftpm,
obliquus." Voc. p. 1452. Cgm. 685. 9}od) bat baß Voc. p. 1618
„einen naeb ber ©cbllmm anfeben." @. fd)lemm. b) jpic l)d?b.
figürlicb: nidjt gerabe, nfd)t richtig , pervcrsus, praeposterus.
2)er @d)tlem, betf ©cbtiemen (ä. ®p.), "ftefi&aut. „Praecordia,
flpem, ne$l por bet brufr." 2iveut. ©ramm. „33er ftlcm jerrct
ft'd) in bem baucb ober tu bem gemccbten, fo man fiver bebet."
„«Bon bcm jebrofren fliemen." Cgm. 725. f. 205. „©cbjent vel
pirmlt&aut vel pblafter, membrana." Voc. p. 1429. „@ l i C Itt,
membrana ober l)eutlein." Voc. p. 1482. „Umb fliem fix bic
ftuben nam bcr Stornierte! 84 dn." g?e<fcn.P. 1592. ftrcpb. ©amml. II. 126.
<gt»va eine 2lrt bünnaeaerbter £aut in bie Senfter; benn noch, 1458 »an*
berte ftcb 2lenead ©plvtus", an ben meiften Käufern Sßlen's" @(aö in
ben ftenftcru jn feben.
©ebtummer, feb tummern, in 31.55. nidjt eben polf&ibticb. ©leb
Uunetu, naffejcn, naften, nattneln :c. fd)lummcrfa,
(flfepaffenb.), febtaff, fdjlotterig von Kleibern, Jpofen ic, cf. \il
flu Uta/ taecre, animum demittcre.
fcblampen, wie bebb. ; vom Jpunb: etivaä ftlüffiges" mit bet gunge
unb mit einem geiviffen ©erdufcb elnfcbopfen; vom Wenfdjen: gierig
unb unreinlich effen; von ©adjen: fdjlapp unb nacbtdffig berabbangen;
von ^erfonen : blnldfft'g fepn, bcfonberS watf ben 2lnjua betrifft.
!)• Milcli, d* Suppm ausl'clilampm, cimTchlampm; umma'ichlampiii.
„Edite quac apponuntur, b. i. wai man eu* auffeljt, fdjtampttf
jfam." (?r)arfrcvt.-^Jroc. 185. fcfejampenb, fchlampa"d, fchlampat,
partic. unb ad). 0t.$l. : Sclilampot macht wampot. o iclilampoto'
Kerl, ©eblampete OlugufUner (ebm. in SDiündjen), 9)?ond)e im
©egenfal? bcr(ül)orberren ober Canonici biefcä CrbenS. ©cblampcte
©ebne den (jtücbenfpr.), subereitet, ebne von ben ©d)tpelfd)en ic.
gereinigt au fepn. ®a£ ©efcblamp. ©er @d)tamp, a) comes-
satio. Voc. v. 1618. ,,%\x eint ©cblamp laben, esum vel comis-
satum vocare." ibid. ,,<%,{{ Magere übertreffen uuö im ©cfelamp,
unb bleiben boeb bürrcr alt ein alte Motten." Salbe Jobber Magern.
„2)at$ ©flügtiverf jum ©cblamp augeorbnet bdlt man gum ©poppen
in ftnilerrt ffiinfeln auf." b) bintdfftgcr, utuchuld>er 0)?enf#. c) ber
©eblampen, Sappen, £umpen. Sßaucb fcblampen, gleifcb vom
untern Saud), 2>ünnfleifcb. © cblamp = © u u b c n, SBunbe, bie
man beften mujj, ©egenfafj von 5lelfd)ivunbcu. Dr. gjjlnbcrct p. 191.
£>ie ©cblamp, a) ludjldffige, unrelnltcbe s2ßcibs>crfott. b) folebe
Äteibung. ©er (ba$?) ©djlampcl (©aneler 541), £ellerfd)feceer.
©er ©ebtampamp (©iber G. G.), comessatio. ©ebtampampen,
©d)(araffenlanb. Mir höma" vo Schlampampm, und liabm (jusn
aSepfpiel) »~ B- »' da1 Wampm, fagen bie, bie bep einem geiplffen
©efellfcbaft^fpiele ein .r-ianbroerf (j. 58. \w$ ber ©aefer) mimifd) bar^
e$m<\Wi «fli?fvifcficö SBcvtnhidj, III. 2f;, § f
450 ©cfylump ©c&fouit <&d)U\\ ©cfyfem ©d&fenb
(teilen unb erratljen laffen follen. fdjtampampeu, effcn, fömaufen.
«Brgl. nlcberldnb. flcmp, flempen, I)d)b. fcblemmen unb oben
@d)lamm, ©djlemm.
fdblumpen (Spft.), unreinlich femt. Die @d)lump, unreinliche
28eib*perfon.
fdjlumptfweiä, adv. (^orbfran?.), sufdlliger 2Deife. ?cieberf., bdn.,
fcfyweb. flump (glücrlicber) gufaß. cf. t*(. flnmpaj, fl cm baj,
inopino jactu fem', gftan m6d)te babcv an ba$ alte Stblrtutvcrb
limpfoan, n- £1). @. 468, benfen, um fo me&r, al$ ba3 bafetbfr
vorgemerkte Oltmpf, pendix, mit bem ivurtemb. ©djlemp (9ot=
läge an ber £&ür, burd> beren ÜM^r ber Äloben ge&t, le? grlfd)
®d)lem, @nbe vom ©urtcf, ba$ man elnfdmallenb burd) ben Düng
fteeft) auffallenbe siUmlid>feit Dat. Da$ ©djlumperlieblefn,
f. ©djnfttcr&üpflefn. Der 2Bollfd)lumper (Im 2Irbeftfl-
fcauä ju SDiündjen), 2irt Arbeiter (Söollfraßer?). ©atterer ofonom.
Sttagajin L 522.
fdjlaunen/ fd)leuncn (fchlauno% l'chlaifn, ichlau', fchlcuna%
fchlcun), rcoI)t unb rafd) von ftatten, von ber Jpanb, an ein (Jnbe
flehen, .ts fehiatTt com. Las doc s fchlaif n ! HcPt will ma'
gäc nicks ichlau n. „5öie füfft'glid) f)at lid) bct> blfen £entl)en ble
®(ucf--?0?üld) anfänglich angelaufen! wie wol Ijat il)nen itjr Anfang
gefd) lautier." <prcbfgt. „Dafelbft wölbt man ble febone 2?cronlca
gebebt Ijaben, bo baä aber nid;t mod)t g efebt au n, bo warb fp in
einer Rötungen im üöaffcr ertrdnft.*" @iHcver Gf)ron. „®ut friunt, las
f (lunen bir, unb tu ej fo bu fd)icrfte mal)t." £einrlchö Jrfftan 6OO0.
Rey dicr fchlaift li wW gäc nichs. Schlau ili'! (beeile bid)).
I mua's mi' o'lo da'fchläun (tuie id? mid) vor eile ^erarbeiten mufi!).
fd)teunig, adj. unb adv., unb batscr befcbleunfgen, wie f)cbb.
Gl.Doc. A. b. 7ö fluna, fortuna; gl. i. 47. 461 flunic, prosperus;
gl. a. 499 flunigen, accelerare. 53rgl. fdjleumen.
Die ©cfelenn, mt ©eblemm (Siegerfcdtte). 23;elleid)t aber ift jenes
ble belfere gorm. cf. \H. ften, torpor, ^antyeit, flannf, fllnni,
liomo piger, cnervis. SSrgl. unten fcblenjen.
„fcbJctningsV adv. (©peffavt), langfam, allmäblicb; fanft abhängig
vom Sterrdn.
Der ©<&Uin, f. ber ©d)lei = jcn (5if*) @. 447.
fdjlenbem, wie l)d)b. (vrgl. Solenn, fd)tengcn, fdjlenfern,
fcblenjen). „^inldfft'ge @d)ldnbcrettcn ber verredmenben ^c^
«mten/' gerügt in einer wirjb. «Betorb. v. 4 731. Der ©eblenber,
3lrt grauenainunerHeibeö früherer Wöbe, „a^ taffotac Schlendoc,
o" feidano' Uantut'ch." 3m 9ifeberf. i(t bet flcnber ein langet
gemdd)U#e$ ^rauenfteib; füg.: berfommlidje 3(rt unb SSeife. Der
6 dj [ e n b e r c r (?>. „^rmenfünberaf te anarbeiten , © d) l e n b r e r
©£pnb ©cfyfatig ©cfytetig 4SI
coptercn." ©tepbautfprcbigt p. ft Ser ©djlenbcrlfng. Oiofi-
© d) I. r stiria e naso pcndens.
fcplinben (fchlim-n, Condit. id) fd?lunb imb fdjltnbet, Partie.
iie fd)tunben), föhufen, glutirc (a. @p. fit n tan, praet. ind.
(Unt, conj. fluntf, partic. jjifl« nt an). Der fchlindt o"u
gan/,-n OefcfhJ „©efdwuft bir baä 9)?aul wie einer ©artenrrotten,
f'annjt faum einen gojfet »oU warmer Sfäfc fdjlinben." Dr.
Stfinbercr. »erfd?linben, »evfd)lfoaen. „Olttwe ein ©piter lebenbtg
verfdjlunbc« roorben." $. 9ibr«ij. „Gin Ainb, fo ©clb v>crfd)lun=
ben." £e#felb. $?trafel 201. „@r verfdjlunbt ble nabel." Segenbc
»M ©t. ©cbalb. OBagenfcU 41. 49. „<ge bie afrgnmt in verfcbjunt"
Ü>etföfänge). Cgm. 628. f. 254. 9Srgl. fcr;lingen. „So d)om cht
»ifd?, ber njolt in Ijaben verflantcn." Cgm. 632. f; 63. Set
©d?lunb, a) a. @p. ba3 einmalige ©djlinben, b«r @d>lutf, haustus.
„£>on uven unb v>on eldjen,
rcatt feiger flunt nie getan." 2l(tb. SB. III. 15.
h) wie l)d)b. (faux). Sie ©eblunbrören, ä. @p. ©peifero&re.
c) Cgm. »3111. f. 570 ardelio, homd vörax. fd)lünbig, fd)l«denb.
wafierfcblünbtg, SBaffer einfaugenb, £ wauVfcMintrs Bred,
w.fch-ig« Nudeln, t e l f d) t ü n b i g. „Sie fpelS reiben, baj fi
djelflunbig werbe." Cgm. ssi. f. 148. unfc&lünbig (uCehKnti'),
ndj., ungebutbfg, unwillig, mürrifdj, verbrief!*, fd)on Im) <prafd) unb
Voc. p. 16I8. Saä Voc. v. 1445 gfebt ignavus butd> unfluutiger.
(etwa entftellt au$ fdjllngfg, flcxibilis?).
Sie @d)linben (Schlinm), ber ©eblingbaum, viburnum lautann L.
fd?Ünbbdumen (fchlmtbäma"), fdjlinben (PcMinto"), adj., vom
©d)lingbaunt. Mit an Pcblmto'n Stcoito" Ibl ma" liao- Vidi net
nuffii'clilägiig. ©. ©dringen. 95ep 'ionr. v. ^Regcnberg (Ärtifet
Fraxinus unb cnntliarides , Cgm. 721. i'. 67) i(t ber fltntpauitt
fraxinus. Cgm. 663. i'. 8 fefjt: „©djlinbbaum, trumus."
Sic ©d) laugen unb @d?Ung, wie bdjb. ©erlange (ä. @p. ber
flange, beä {"langen, a. ®p. flango). 3n ber SJcbeutung einet
.fanone b«t 3. 35. batf geaetbnd) ». 1591 : Quartlcrfcblangen,
bic inspffc @{fcn fd)iepr, gelbfcfjlangcn, ftalbe ju 15$fb., ganje
SU 20 «pfb., 9cOtfd)langen/ Ijalbe au 21 qjfb., ganje }u 3u qjfb.
Sie 2Bibmannifd)e Cif?rou. »'. i)tegen^lutrg erwähnt ad 1515 „ganjer
unb l)atber ©cb. langen, bfe, aufö gro^t, Mwcln «H bfe Xauben=
(?wer fdjufien." ©. fd?l engen unb fdjlfngen.
fd)lengen, fdjtvingen, fdwenfen; in fdjwanfcnbc , fdjivingenbc,
{reifenbe $8en>egung feßen, juerfen, fdjteubern {\tt.f fdjroeb. flengia,
al^ ^actitio vom Slblautv. fdjlingen. cf. gl. a. ss.t ftangcntf,
jaetatus). 3al)cn tafelt fd)leim, einen SBurm, ber an ber J^anb
hangt \u\ti brgl. däni- oder weg]i-fchlengo\ Qhwn ©trang ©«rnefJ,
28afd)c k> an ^f Giengen, bnrd? ©d?»vingen in ber J?.«ft jnredjtc
5f 2
452 &d)let\$ <&d)lin$ ©cfylung
bringe«, einen 93ecfen jur ©träfe in* 2Bafifer f Giengen. 3m
3. 1783 war nad) 2Bftr. 9Befd?r. t>. Ottüncben p. 276 bep ber foge=
nannten Oiojlfcbwemm bafelbft alö ein Senfmal früßerer gelt noen
ble 23ecEenfc&lena »orbanben, eine 2lrt ©cbnellgalgen*, mittel
beffen ftraffäHige 23äcfer au* einem .Sorb in* SBaffer gefdjlengt
unb wieber f)erau*gejogen würben. (©. febupfen unb febufeen).
Sie ©eblen g, ©ebleuber, f. unten ble @d> t enger. Ser ®d)lcn=
ger, einmalige* ©Giengen, Schwingen, ©cbjeu&cw. Aa~n aTn
Schlengac gebm. (QJ. ©p. f leng lr l, fundibularius). Sle©d)len--
ger, flcngere, flengura, flenglra, a. unb a. @p. funda,
balista. ©lenglrart, fundibularius. ©. fdjlfngen unb
f i> l e n l c n.
fcbleng*, adv., »a^ fcblemm*, b. Ij. febief, fdjrdg.
fcbllngen (Cond. fcftlinget, fdjlung, fd)tang, Praet. gefd)lun=
gen), a) fcbwlngen, fdjwenfen, werfen, fcbleubern (1*1. flöngpa,
agf. ftingan). ÖBäfcb. au*fd)tingen (in ber 2uft). ©leb. ben
2irm au*fcbllngen (au* bem ©elenle). ®. febjengen. btn-
fdjlfngen (von ber Äub), abortieren, verwerfen, mi*gebären.
Jpinfcbtingerin, arge* ©djlmpfwcrt gegen 2Bclb*perfonen. nT>n
elnr ein offen gta* mit wein fo fneß umbfllngt mit einer fllngen
ober in ber bant, baj nldjt* berauj fllujt." Gonr. ». Wegenb.
b) a. ©p. fd)leld)ctt, ft'd) wie ble ©eblange, fortbewegen, serpere,
Voc. v. 1445. juor ftingan, jufcbleicben, 9c0tl. SScetb. 203. 221.
„2Öaj »liege, loufe, fwlmme, t tlecbe, f 11 n g e, »Imme," Serofcb In 95er* 1 5.
„De* flangeit fllngen auf bem betten fteln." Cgm. 819. f. 206.
„23on aller tler natur, ft gen ober fllngen fldj auf ber erb."
„Sie »uim fllngent auf ber erb von atner fhtt je ber anbern."
<5onr. 9, Wegenberg. Gl. o. 407 bllntfllnggo, caecula. cf. agf.
fllncan, serperc. c) fdjlucfen, glutire. cln^, binab^c. fcblfn;
gen, wie I)#b. „£ät ble ©cb»cre äranffjelt fol man eine lebenblge
fliegen ober Sttucfcn in einem brofen brob, fo fein weld> ift, einge-
macht, einfcblingcn fo ganj." Cgm. 591. fol. 1. ©ollte bier Im
Sialcft, wie im £cbb., eine gntftellung au* fcbllnben elngerlffen
fenn? Sie ©d)ling ober ©dringen, a) rolc b#b. ©cbllnge,
b) ©ebleuber (a. ©p. fllnga). „Saplb mit ber fcftlingen."
Cgm. 628. f. 254. „Ser © cb l i n g e r , funditor," ©ebleuberer,
Voc. ». 161S (a. ©p. ftingari). Sie ©dringen, Äet=fcblinr
gen, ber ©d)lingcnbeutel, ©djllngbaum, vibumum lantana L.
©. ©cbjinben. fdjtlnglg, gefcbtlngfg, fdjlanf. Sa*
©efdbjtng (O.tyf., Sföitnfc.), ble ©urget mit ben baran bäugenben
Glngewelben eßbarer üblere — (Im 3*1. gilt flang n. für intestina
pecorum;. «Brgl. ®efd)lünEel.
fcblungejeu, beben, jappcln.
„Mei" Ilerzal Tn Leib fangt mac z' fchlungoz'n ä".
bäl' I drauf denko' tua , was I für o"n Scbäz hä\"
fd)lanfen, aad) wot fd)linFcnfd)lanfen, fd)llnffd)lanfen, öaitijc«
unb ftd) f>ln unb tjer bewegen; mtifdg berum geben, ©er ©cblanf
ober ©älanfcn, a) (5id)telbcrg) Sappen, fteßen, bangenbetf Ding,
©tütf. 1)) (<p. Sibral).) ftaulenjer. ©er ©djlänfel (Schlanld),
gerfngfcbaßfge, übrigens unbclcibigenbe ^cnemutng eine£ 9)ienfd)en,
befonbertf elnetf jungem, Infofern er feinem rmftern @cfd)aft obliegt,
obngefä&r waä © d? I i n g c l; vrgl. @ d) l ü f f e l. <$ a p c n - © d) (.,
©algeu = @cbi. :c. f$ Unfein (fcbhinliln), 3teratfv von
fd>Ianfen. ©le Siij?e, #rme fd?länfcln laffc«. Wo bifl
vviflo' 'n gantzn Tag umma'gfclilaakalt ! du Sehlänlilo'!
„W fcblenfeln unb fpajleren,
Wlt leffcln unb grtUntjTern,
9}?it fpringen unb tanken,
9)?lt ligen unb rangen,
9)?tt Öiappel unb ©djimmcl,
Äornfet man watjj ©ott nit in Jplmmtl". *p. Qtbrai).
fd) Unfein, fdjrvab. fcble nie tu, l|t namentlid) ber rccbtiifdje,
vermutblid) juerft von ben Jperrfdjaften gebrauchte, tyuibtuü für baS
•austreten ber ©icnftboteu auä einem ©teuft, ivelcbci?, auf bem
£anbe, von 3abr jn 3al)r am Slcbtmeptag fUttt ju baben pflegt,
fdjtendlen, nratare dominum. Voc. ». 10 18. 3« einem „93cr=
ruef" v. 1748 fommen aud) „teifenbe unb fcblenfleubc J?anbn)erftf=
purfcb" vor. 3m ©cberj braudjt man fcblenfeln and) für flerben.
Die ©djlenf clnjctl, bie peil jtvlfdjen bem Slutftreten auö einem
©lenft unb bem Sßieberelnhitt in einen neuen, welcbe ber ©lenftfror
nad) ber' £anb = unb «polfc.--Crb. ». 161'6. 4. 25. 12. 2. l. 2lrt. wer«
tvenben mag, um „ettvan fein ©ervanbt ju belfern, ober fonften
anbertf ju feiner notturfft ju »errieten," unb bie aus nid?t mcljr
aW 4 £agen, jrueven vor unb $n>c»en nad) £id)tmep, begeben folf,
aber uidjt feiten, befonberrf auf bem 2anbe, eine größere 2ltteibel)nung
erbdlt. 2öcnn (nad) ©tgr., 93aur) fogar bie ganje -3elt jseffeben giebt-
mefj unb ga(mad)t bie ©djlen Fein» eil genannt wirb, fo febeint fie
UJobl bie unb ba aud) altf folebe benutzt ju werben ober werben ju
femi. Hujor is * inngi Schlenldwäl. ©er @d)lenf ellalb, Salb
SSrob, ber bem abtretenben ©icnftboteu gegeben ju werben pflegt —
wenn gleld) bie <pollceuorb. v. 1616 jebe folebe ®aW verbietet. —
Überbanpt Iäjjt fid) feine Älaffe, von ber niebrigften big gur boebften,
berfömmllcbc «Borthefle leid)t unb gerne verfummem. ©er @d)lenf=
ler, bie = tnn, auöttetenber ©ienfrbote.
fcblenfcr«, febwingen, fd)leubern (vrgt. fd)l engen). „Unb flcru
fetten In unb jugent In burd) bah 2ßa(fery/ (Hebron). Ggm, 826.
f. 65. ©leb verfcblenfcrn, verrenfen. 2)lc ©cblenfer, a. ©p.
©djleuber. ©er ©d)lenfcrlcin (9tumb. ££[.), fpottwclfe: ber
£ob= ober ©prudjfprccber, ber be» ben Jpanbnjerf^ufammenfnnften
«nb £o<toeftert, ben ©aften $u (gbren, gereimte ©prüd)e becUmlert/
454 *Sd;!in£ ©cfytunü €>d;teM$ <&d)Up
3«iptO\)ifator. Wagcnseil de Norimbcrga p. 48«. £>er 6d}lcn=
ferting, tucggefdjteuberter yjafenfd)leim.
fdjlinfen (b. 2ÜJ, fd)I«cEen (cf. fähigen, fdjliuicn unb fdjlicfcn).
@. a. ©erlauf. „® erfüllt", verflunfen, iniotire." Voc.
venez. todesco Ms. o. 1124. f. 67.
2)te ®6linfen (oifcbaffenb.) , abnehmbare unb als ©$lüjTel blc-;
nenbc Atinfe an ber £bür. ©cblinfenfcblagcn eafcbatfenbj,
inuiitg berumgeben, faulenjen. 93rgl. fdjlinfenfcblanicn unter
febtanfen.
Xa ©eblunf (b. 8SB0, ber ©eblunb. S)«6 ©efcblünfel, Gichlii.M-
gi'chlanld, (im CHtcö) ©efd)lun£cl, ©cbltinb mit baranbdngcnbeu
(Slngeivcibcn eßbarer Stblere. @. oben fdjlinfen unb fdjllngen.
fcblenjen (fUilcoV.n), a) tvaä (Giengen, b) nadjlajjig, müjilg
herumgeben, fdjlenbern (fdisvcb. flenta. SBrgf. ©d)lcun).
„Jpabn Ijunbert 3abr berumgefälenjt,
SBi^ roft öabn Me Seit vcrft&lenjt." (Söarfr.^roc. 181.
5?a$ @elb, bie ebie Seit ver fcblciijen, verfcfelcubcrn , »er=
febtvenben. „©eblen feieren, müffiggeben." Voc. \\ 1618. Der
©cblenjer OBanr), SQ?uf fggänger ; .<Mrfd) obne beftdnbigcn aiuf^
entbalt. c) (2BerbenfctS) fdjnaiäcn.
fdjlappen, bie ©dmjjel, ben £cller auSfcblappen OOiümb. JfcH.),
„autfeffen, teer machen." Sie @d)lapp'©uppcn wirb nm 9türiu
berg am borgen beS Jpocbjeittagcg wrgefeftt. 3m femi l)crum-
fd)Iappen, fcbleppenb geben, fcplappifcb, unreinlich, fj&muiJig.
f Klapper ig, nag, moraftlg. Der @d) läppen, fälecbtcr
JpauSfcbub.
Die @d?lappen, a) „9J?aulfd)el!e , colapbus, alapa." Voc. v. 1618.
b) (OUrnb. Jp$l.) oerdd?tlid> : £aube, Äappe. „@d)tapp, pileus
depressus, latus." Voc. ». 1618. „@e& U$ pflafter belli ftnb in
einer f klappen mii auf (ben Aepf)." Cgm. 601. fol. tö4.b
„Dife ©eblap mit gulbl ftofft ift gwojt £&rjoga von Sttaylant" s«
gigur 66 in SDfattb. ©ebwarsen 2rad)tbu<b v. 152-1, bie eine 2lrt
J?ut »orfteilt, cf. flau). Schiapa, £ut. Datf „atlaS fcblapöclb=
lein" von glgur 105 l)at Älappen, roelcbe über bie Obren fcerab--
I)ängen. „Die verheirateten ganbivcibcr in £»rol flehten bie Spwtc
rüceivartö, unb fteefen t)k gopfc in einen 23eutel von geimvanb, welket
@d) läppen betjjt." Stfcolaf. 5Utc @d) läppen (ftürnb. füg.),
alte$ SBeib. Da3 ©cbläpplcin (fd)ivdb. Schleppte) , gttt flauer
9ttüfte, geiuobnlid) von geber. D«6 Orenfcfc tapple in i|t an ber
3lm eine SBeibcrljaube mit jivev gipfeln, bie über bie Obren ge=
bunben werben. „Slnna Rattert, baft b* beiner ©eel bag beilige
5pet3fcbldppel be* feften Vertrauens aufgefcBt?" ^aragrapben
an 23a«ern$ «prebiger I. II, „©läppe, cervcliera." Cod. it. IM.
562, f. 21.
®d)U\p &d)ky <&d)U\y ©cfjfaiyf 455
(Der) Scblappara! unfdmtbige in 93crn>unbcning, Unwillen ic. auetgc=
flo&eue ^eucnnunti einer ^erfon ober ©adjc Ovol cm verfapptet
Sacharo, vrgl. Schlackoro). Jiey'n Scblappara! Schi — benb,
Sclil — diblcbs, Sohl — baclts, Schi — rnänlis, Schi— niautli , Schi —
miach etc.
©ct-lappcrtetn, f$t — lfd) (im ©efeerj), Latein, latcinlfct „2Ban
mit jii Selten ein ©chlappcrtcln eingefallen." Slbcic f. @. IL
53orrebc.
fd)lcppen (fcbleppm), tvfe l)djb. (fcfednt übrigens trat ufebcrbeutfct.c,
bem OccJMäiiiilfcfcen fdjlalfen, fdjlalpfcn cntfpredjcnbc fiepen,
ju fepty SSrgl. Wappen, yippe, üilppc, ©uppe ic.). Xct
©d?lcppfacE, ©cbjlppfad'.
„O fcbcTs üional wä'ft, wennfts net l'o gern tä'ft,
lud net 3*il Jadwedo'n o~n Schlipfäk ä'ga'fi."
„Ttt ©tfclcppfad, adulicra, pcllex, suceuba." Voc. v. 1G18.
„2B"ajJ bie gottlofen »n»erfd)ambtcn öoneubfnen, bie man Itt gemain
lodjtn ju nennen pflegt, belangt..-, fo Ifi nit aenuegfam ju chigen
v'uub ju bcivaluen, b<x$ »aft ber merer tbald vnnber (Jiid) ober fester
alle, and) ber «probil fclber (batf bod) ©ort ju erbarmen), hlnbanac-
fcijt aile gottc$ forefct »nb mcnfcfellcfee ©d)am aller menigcllcfc>cn ju
ergernufj, eud) mit folgen fdjantlidjcn vcnvorffr.cn ©cbjeppfedf/en
beljenetbt pnnb mit inen auet) ftnbcr au$ verbambter gcburtl) erzeugt."
Cgm. 1 IS. fol. 46. b Ordinationcs. . Joannis Jacobi Archiepiscopi
Salisb. pro Monasterio in Gars 1577.
fcbleppem, fdjlottern, fdjtottcrnb jlttcrn, flappern. os fruist mi',
das mo* 7,en' l'cldcppo'iU. f d? I e p v = l> audjen, f. f cbic = baud>cn.
T>at ©dHcpperlein, (ÄtnberO Klapper; unvollftdnbigctf SJßflgen--
fnber Jpolj, Jpeu :c.
fduuppem (^iürnb. Jpäl.), fdjlucfen.
fd)Uipfen (fcblaapfaT), lüttö fcbjalffen (unb ubllcbct alä biefetf),
atfo gleiten machen, fdjleppen, jlc^ea. einen jur Difd?t|tatt f d? t a i=
pfen (nxllanb). 2)en *pTJueg fd)laipfen. „Solo aequata domus,
£au$ auff ben boben gcfc&lalpfft." Voc. ». uns. (2Bct, wie
«uct> bc»m £d)b. fd)lelfen, mit $)incffi'd)t auf bat 2m$cinanberjfcl)en
tet ©cbdlfetf ic). Sie © ä) l a f p f f , © d) U l p f f e n, 23orrld?tung
,}um ©<t?(alpffen; nadddfftac ^erfon. klebrige S».#.; 2(1 uen
ai\i ber ©djiaipff auäfüeren, (Einen (SÖaudjivinb) fireldjen
taffen. Sie «pflncg fdlaipfcn. ©er ©d)Iatpffd?tlttcn. ah
fcblalpfen ein ©net, ein ©tücf 5ßalbet>, ein Äleib ic, cs> bur*
übte 2Birtf)fd?aft ober Scljanbtnng verfdjiccbtevn ober ju ©runbc
rieten. 2)cr 2lbfd?latpf, subst. 2.dl. s. I6i6. f. 488. ^rnöcre,
ben i'ebn^mann ober <pacl?ter gar fer)r ber SBlfllur be^ ©runbbefißcrö
Mo^|lc!lenbe SBeftlmmnngcn, »vaö alt 2lbfd)ialpf s« gelten l)abc,
fmben fi^ unter Hm ZlUl «auftifttffragen In Cgm. 549. f. 55 ff.
456 <§d&(ipf ©d?(oyf ©rf)(upf (Scfte — <&<Z)Ut
einf cfc l aipfen eine "ftonnc, fte eintleibcu (anjfefyen). Ö?lbler=:
•ftlofter p. 30. „Sacro flammeo initiare." Voc. V. 1618. „Sin
frommer priefter fot efngefcfclatpft fein mit allen tugenben."
f®. fdUaiffen). Sa« ©efcfclafpf, ©efdjleppe. ©cberjf). {R.gf. :
Einern 's Gfchlaopf (ba« ©eleite) geben. Der Unterfcfelaipff,
llnterfilelf. xtx-., jer-fdj laipffen, jerftore«. „Dörfer aboe^
pranbt nnb jcrfcfclaipffr." £anbtag p. 1605. p. 5.
fd)lipfen, gleiten, fdflüpfen (a. @p. f l Ip^an, flipfan, pract.
flfpfta).
„Deanal wart, wart! und I ge fo val hart,
Meine Schüahhäl fan' hal, und I fchlipf ällawäl."
„Lubricum fade, fltp&i*." Cgm. 17. f. 33. fchlipf fem
(ichlipf'o'n), glltföen, ausgleiten. Voce. P. 1618. 1487. fcfcilpfe=
ttg, adj. fdjlipffejen, gleiten auf bem (gife; ausgleiten. Der
@d)lipffejer, einmalige« Sluäglttfcfcen, lapsus. @. fcMetffcn.
Da« ©cfcltpfeletn CSchlipfa-1), Keiner Erunf, 9<ipfd?en; mefte^cn
im £rtnfgef#frr.
Die ©cfelopf ('2iug«b.)/ lieberiicbe 2ßclfc<<perfon.
fcfclupffen, wie 6d?b. fdjlüpfen (a. 6p. flupban, flupfan. cfr.
fcblfeffen). fcfclupfen In ein, au« einem Älaib, ober bte« cin=
f cfc lupfen, au sfcfclupfen, aueb. metonymifcp: ftcfc an fehl.,
au«fcfcl. , (Ich anziehen, anhieben. Der ©cfclupff, £»rt, Dtnp,
worein, worunter, woburefe man fcblicfft; Jpcnne nftbjup f,
Unter f<& lupf. „Sitte ©cfclupff erfueeben, perscrutari.
2iü«fcblupf, tergiversatio , detreetatto militiae." Voc. p. 1618.
Die ©efelupffeu, ba« ©cblüpf e lein, ©ebleife, ©cfclinge am
25anb, ©tticr ic. Der ©eblupfer, Wuff. Da« paunfcfclupfcr*
lein, trocliilus, rcgulns.
Die ©ebla raffet (oeraebtilcb), alte Oßeib«pcrfon. SBietteicbt al«
®cbta = ober ©cblar = i)taffel ju nehmen — wenn e« niebt etwa
jum befannten ©cfctar^affen^lanb — im Voc. p. 1618 „©cfclaur--
affen = tanb, insulae fortunatae, Utopia," woju .<?an« ©ach«
©ebtaroeraffen, tyictotfu« „©ebluraff, pafi fdjlüjfcrig menfeb,"
liefert, geboren fönte.
Der ©ebtatr, f. ©cblat--ier <S. 447.
fcfclauren (fchlaua'n, ober wäre btcjj al« 2Ju£fpr. pon fcbluercn,
t«(. flöta äö nehmen.-'), (O.tyfj au«ruhcn, befonber« bep ftelb=
arbeiten. SSrgl. ©djtaraffel unb fcblaubcrn.
Die ©ebler (2lug«b. pcrä*tl.), ber Wunb. Cr Ijcnft d- Schier
'runtar, fr. il fait la minc. fcfcliren (fcfaliara*), nafcfccn, lecten
(nbrf. ftireu). Der©cblircr; adj. fcfcttrlg, gcfcbtirlg.
Der, Ui ©efcblir, 2cctercp, «Nafdjcre», «RafcftDaftlgfeft. „2lu<b
nimmt jefjt (im ,<pornung) mancfcct für ben ©filier ein ftaften:
<&d)[\et <5d)luct ©rftaf ©d&fotf ©d&fotf ©c&foß 457
brcBen su bcm QBIer. ®o fällt mit ießt (im Cctober) ein ber rotfr
ftlgerner, ben man jeßt ttinft tot ©fAlter unb Dürft." „Daä
awgtfburgifAe '* 3aöt ein 93?at" ». 1764.
£er ©Alier, ©Altären am gelb, befonbertf an ben ©Aamtbeilcn
ober unter ben 2lAfeln, „bubo, panus inguinum, uicus inguina-
rium." Voc. p. 1618. „Sin jaget (J a b c l ?) ober ©All er."
Cgm. 59f. f. 276.1' »rjncp^uA ». 1470. „©atb für ben ©Aller.
©Aiicr unb falte fAaben maiffeln." Cgm. 731. f. 121. „Daf; im
colInlfAen Quartier (ju Üiegen^b. bepm DieiAtfcontent v. 16135 alle
Octten granjofen, Kolben unb ben ©Alier." CMh. 395. f. 27.
2)atf, ber ©Alier, £ebm, ©Alamm, (öfterr.) 59?crgct* f Alleren,
bcfAliercn, «0 ODiürnb. JpßV) mit ©Alamm überjleben, terun=
reinigen. „Unfaubcr ober bcfAlürt Gtht." £orl 9S.(Ä. 358. ($a
DberöfierrelA) abfiAtliA mit 9J?crgct bellen, befonberä .filccfelber.
1») (©Awab., ftranfen) mit 2ebm, worunter ©ttol) gemengt, ein
5)aA/ eine 2Baub belegen, Dber ein %m-, ein <J)fablraerf bamit
auöfüllen. 3m «OränAnet ©tbt.*. Ms. p. 1390. Cgm. 27. fci. 49
Ijelfjt ti : „SUfft fit erb aA beert man ml in ber äußern ftat."
„93erblenbete gefAlicrtc ober gar ööljerne ©Alötc follen abge=
broAcn unb mit *acrflcincn abgemauert werben." 9(nfp. SSerotb.
v. 1760. „^ßobnbautf ton gaAwcrf mitÄalmen verfAliert." Elften
p. JperiogenauraA. ©ollte auf eine (Eontractlon au£ © A l u b e r,
©Alotter, ©Alott (©Alamm) 311 tatljcn fepn?
fAlueren, f. fAlauren.
(Alarfcn, fAlärfen, fAlarfeln, fAlerfen, fAlarpfen,
fAl^PPcnb cin&ergeben. ,,fAlarflen, pedes cum strepitu trahere."
Voc. p. 1G1H. £>a* ÖefAlärf, ©efAlerf, fAleppenbcr ®ang;
(MAleppe, fügurl. 2lnl)ang, ©eft'nbel, gumpenpaef. „£>aj (t pert
auf ber erb naA g«t bffj geflerf" (©Aleppe). 9)?lA. 93ebam
Cgm. 291. f. 72. 2>cr, bie ©Alarfcn, © Alarpfcn, ber ©Alärfet,
©Alärfling, abgetretner ©Aul), Pantoffel.
fAlurfeln, f. fAlufern.
fAlurfen, a) (ülnfp.) bat r niAt reAt autffpreAen fonnen; flammelu.
b) (Voc. Melber.) ingurgitare. c) (Cgm. 641. f. 112) palpare,
palpitare.
fAlafi, fAlof? (iVhläfs, fAipäfc.) fAlapp, fAlaff, mid), remissus,
flaccidus; bcj> ©talber auA fAläjJem, fAla&m. jerfAldjJen,
aergeben, „^ucfercanbel im munb galten, bat mantf gcmdAUA jer=
lAläfjen tdt." Cgm. 601. f. 114. 93ep ©talber fAläpmcn, welA
werben, aufbauen, wie ©Anee. „©Alofjfgfcft" (©Amib februdb.
2ßrbA- 468), Untbätigfeit. cf. Ul flota, remittere, flot, ro-
laxatio. «srgl. auA fc&lalfen mxi fAlo<?eti.
458 ©tf;(at£ iSctyfeifj
'£>\t ©d)lttt$, ÖftCt @d)Ui|"ctt (ScMaal'n), Wicii)C, ordn, serics.
\ oc. v. 1618. „£>ei$ volftf ein tätige ©cbUlg." 'ilv. e'bron. 259.
a" ganze Schlaof'n Lcut is vo' 'n Thcato-' g/i.anV. :>i(td) ber
@d) Ulfen, uad) bec 0?cil)c. „3|t mit lieb, wenn ld? bie lang
@d) Ulfen bet feinem (be$ @aplaneJ) 33eid)tftubl ficb." &ud)crä
.Siiubcrlebrc 1781. p. 51. (©. a. ©ebnatfen, unb vrgl. allcnfaü'i
baö nbrf. 2scrb flefen, SSrettcr einfügen).
fd;utipcn (fchiaeff-n)* (nad? ©ramm. 9S€, VI. Nebenform von
fd)leiOen, ivclcbcr batf fleijan, vellicarc, scindere, ber a. 6p.
cnifprid)t; f. aueb fcljUtjcn). a) ftreffeu, ab=, <m$fl reifen, j. ».
einen 2)arm, inbem man ibn jur Oicinfgung burc» etc. prejenben
ginget ic. jte{)u »~ glchlaail'w' Darm. £>atf 2) « r m fd; l aif c n b
(U.lVhlaodod), JUrmgcfcbUifj, franföaftcr Snircbfall, webe»
ber 2>armfd)lcim mit abgebt. D* Henna darm tan' gu.nl fürs
DarmgfcLlao?, Oi>rg(. in biefer SÖeb. nad) ©ramm. §. HS. 5.1 1 and)
ftfotäjj). Sebern fd;laißen, inbem man bie Salme von ber Oilppe
greift ober jupft. (3a ber ©c^iueii) 33rtnme, Jpaufftei'.gel, £i)ict-
leidjen fd)Uipen ober fdjUijcn, fie fdjäien, entbäuten, fd)inber.
„Excortlcare fd)iaiffen." Cgm. 605. f. 5. b) im ©eben ben ^obcii
flrtifen, fdjleppcnb clitbcrgcbcu. Wio T- yyida5 dolierfclilaafst, de
faule Schia? ff (f. ©cbUi£>. c) jerreijjeti, fpalten. Häl •
Wedar c'fgiculägng und hat 'a Bäm mittn vonanando' gfchlaad't.
„ifficinpfa&lc fcfcleljjcn." 2ßirjb. 2.®.Ö. ». 1618. „2)a£ bie SBnebcr
niebt jcrriiTen, gcrfcblcipt unb verberbr werben." SJufp. Vererb.
».1698, d) pcrfdjUlgen ißaaren, svie v er fd? teilen. Sie
© d) l a i jj e n , a) unbrauchbare JHfppe ber Jcber nad} abgezogener
gabne. b) ©pan au3 gefpaltcnem Äienbols, £cud)tfpan, QJrennfpau.
„Sa»*' Jpelmfdmelben bep £id>t von ©vplaijicn ift verboten." 2(nfp.
«Betorb. Sic ©cbUiÜ, trage, fcblcppcnbe tyerfon. cf. hfl. flcita,
twpor, fleitulegr, torpides, aber ar.d; fd)ldf;. Der SBerfcblafj;,
tvaä asetfcfrfelfv
fcblcipcn, Cond. fcblefpet unb fcblip, Partie, gefeblifien
unb gcfd)lctf;t, ttle brfjb. (a. ©p. fi 1 5 a n, ]»raci. fUij ober
fteli, partic. gifttjia»/ scindere, laccrave, disrumpere, vel-
lirare etc.). s) ubnu&en, üU Sinnen, £ücbcr, Kleiber. 2)a^ J^csneb
td)lcipt, bcr = , ver:, 5* fd) I c t ^ t fid) — wirb fd)leij)ig ober
(nacb einer f*cri&. 91.21.) get auf <Sd> tei^bati... „2)a H$ 2ßcib
in roafyrenber (Ehe burd? Qirbcit ibre Äleifeiet vcrfiHiffen btittc."
®irjb. I'. 0.0. v. i'iis. „^Ufc 0 c r 1 et li ? e 11c Sif^tiiedjcr."
1») (ä. ©p.) jubringen eine pett, ju (Snbc hingen, „(ir i?at (ein
3clt im lernen vrricbliffcn." Voc. p. ioi>s. „2>a ©alomoutf
tage »crfdjliffen untren, t>A ftarb er." Cgm. 287. f. 27. „©ein
2cben ver^cren unb fcblcipcn." Jüctrer Cgm. 565. f. 2. „Tic
£cit nit umbfunit vcrfcbleipen." Cgm. iui5. f. 1. „2öie fi bie
it tage fiijcnt." 2>iut. II. 147. „3« ift mein not nod? niebt
©ctylcujj (Schlief; <&d)io$ 459
8 e f ti i i c tu" Äalfcrdtf ou. c) abgreifen , berapfen , ait Gebens.
„©reg <pfunb ©cntffebern fallen gefd)liffencr ein tyfttub auä=
martien." 9üot«ta beä v. QJobmann. ^urgljoljcr f«t?rt p. 113 in
9)?und)cn S jünftfge SSettf^tcifJe ritt neu auf. d) (d. ©p.) vcr=
laffen. „£>a£ lanb fleipcn," bc» Dttäcatt. £ornccf. (cf. l)crl--flij,
Capitulaye II. ani 812 Sefertion). c) v er f d) l cf (? c n, ablaffen
«u Äaufenbe, anbringen. 2>ie ©dHeifieu, a) abgetragene i'umpcn,
ts'fcarpie ober SR a i ü c l barauä 31t jupfen. b) »pa$ © d) t a i g c u,
ücuc&tfpan. fdjlcijiig, fc^tei#/> adj., von £einnmnb :c, •Ögena&t,*
ben Jufammenbaug ber gßfeen vetllerenb. „«ftitnnift eine üclinvaub, eft
weif:, oft fdjlcifi." 2)nd)crä Äinberlcljrc 1781. p. 15. @M#en»irt:
Sie d)tA3 ift frewben fvbjcljjig (ft'e 8«flort btc geenbe)' f$leff fg
Sjoli, lw& ffd) fd)6n fpatten Idjjt. @. fd?laif;en unb fdjüßcn.
fctylcuflcil (fehloiffn, fchluiff'n), f. fdjllcftcit.
fd> liefen (fchlioffn, i'chloiü'-n, fchluiil'n, o.pf. Ichlciü'-ii
Condit. i'.iiliollbt U«b l'cliluli'-, Pract. q c f d) l 0 f) C lt), tvlc l)d)b.
(fl. ©p. fliojan, il) fltUä«, pract. ind. f{Ö}, conj. flujf,
partic. glflojan). ä?on ©citc einer SFicborbe einem eineu 58c
fdjeib 5Ufd)iiepen, fierantffc&lfefien, il)n tbm fdniftlid) uub
verfiegelt sufommen laufen, jufenbeu. fehlte (Hg werben, Ijdjb.
fd)tüffig ro. , einen (Sntfd/lufj faffeu. f d) t i c jj l i <fc (4. ©p.) , ftd> alt
6d)lufsfolgc ergefenb. "Sit ©djliejku (SchliaffB), Änippfölojj au
einer 93ügeltafd;c (ü"-rauen:®elbtafd>e), einem Jpaiötuc^, einem SBtid? 21.,
©efperre, ©cfpange. 2>aö ®efd?liefhvcrE (£.£.), »otfptingenbeö
$alfeugefügc an fyotjerucn 2öanben. (Cf. „SinS ober beebe ©töm
ju maroren fcl ebc vergunnt werben, alä uon gefd)loj;nen ober äu-
get" cblojinen Jpol£ s» äimmern." gorfc-D. r>. I6iü. 2trt. 32). „&op
fcbliefienber ftafn, antes. £}orfd)lief]enbe balcfen, procercs,
capita quac extra aedificium protenduntur." Yoc. Ardbon.
©a* @d)Uf/ @cf*loß, a) wie ()d)b. ©djtop («. ©p. floj).
gig.: ®ic fiben ©d)lo^, ein gewitTe* ©cber. /,@o tbuen viele
©linber feine ^upe mebr, unb betben bic beiligcn 7 ©d)lo0 bafiuv
tmb ber Teufel mag Urnen bod) ni^t ju." 23ud)tter Ö'öarfr.^roc. 145.
b)J»puftfnod?cn, ©d?luf;kin. //©efcbloji, coxa." Cgm. 64Q. f. 555.
®&$ ©cblopbrätlein (95?cßg.="£p.), $(fif$tfcib Jiviüten bem Oiiciou
braten tmb bem ©dylegcl eineg Äalbe^ &ci%u^ ge&auen. c) ,,§rdivliri)
fd)lo() ber gebnrt, vulva." Voc. Molbor. „iluvcmutc wnb un
verfeit bitten ?D?ariae © d? [ 0 (j.// t]) anfcönlidjcre^ ©ebäube nebfl
puUljbt, jur ^eföaltung (riner gamilie al'jefc'jloiTcn — friiber meift ein
^oniplcjc von mebretn ue;n;rn @ebft«fcen (vrgl. 3aun c, fernen dt
mtb ^immer. Cf, Vilbel 55. b. & im, 2ad)m. ©tropbc 1012: $c
QBormi bt bem münfter ein gcäimbcr man ir ftoj— ber ffiittmc
^brieml;i!t - tvit unb vil mid)el. . . . bd ü mit ir gcft'nbc faj). //A°. 15(j7
lebtngt ftd) ^craog üubivig, b<n§ i)ic «Borftabt am ^of ju Olegcnöburg
fein offen ©efc&Ufl fei>n «nb bleiben fott." @em. ebr. H. 331.
460 ®#>g @$ufi ®mt ©d^rct ©dp ©d&Iot
(ffirgl. offen I. ttb. ®. 33). 3c&t wirb in 2llt=95. fajl jcbeö abelicbe
Jianbbauä bT Gfchlös ober boeb Gfchleffl genannt, roäbrenb biefet
Sluöbrutf bei) ben foniglld)en Sd?lofcrn in ©tabten mit Oxeflbcnj
»ertaufebt werben 1(1. 35a»* J?ocbfd)lo(j Wal, ©aljburg je.
©eblofj (eine 2irt donfeete ober ®erourj?). „<patcrnofcer, lcb=
jetten, ]d) lv$, margram, wilbeS gcjuuvj unb anber btng, i*$
unfer framer nit »ail baten." Sfflünd). ©tbt.=23. C§m, 290. f. 83,
544. f. 52. (gtiva gonfttur in ©efialt »on Jpagelfomctti/ bebb.
©d)lofccn, welcbeQSeb. fonft in aft-95. unoolftfübli*). 25«ä $elU
fdjlof. /,5>Clfl0J, pessula." Cod. Inderst. 278. f. 257.a
MB. VI. 149 ad isoo fommt unter ;3eugen nacb ben dispensatores
curiac unb bem cocus ein Oudalricus »cllefloj vor; be» Jpunb
@t.--». N. 121 ein ®efd;led>t: ble gcllfcblop. 3n Ar. gftbl. H.
18(5 ad 1158 wirb gegen bte fj'cb im U.S. unb im 2Ba(b berumtreibenben
ftüridufer, bte man bclpt 2S e II f d> l o p er, febroere Ätagc gefübrt.
(@. I. £b. ©• 626). ®lot = ober Setfdjlojj, 9<ütnb. 33or(ege=
fcbloji. 25er ©<fclojh ober ©fcbloflaben, 93obte, 4 unb m?br
3oß biet. 25er ©cblofer, wie bd)b. ©cblofTer. ©eblofferpoffen
(©elbamerj, wijudjtige öiebe, 30tc-
25er ©eblufel, a) wie l)d)b. (a. ©p. flujil). b) 2Berfjeug,
womit ber SBdcfer ba$ 55rob in ben Ofen fcble&t, »rgl. © d) ü jj e f.
c) redJtmiutlidjer Slu&fdMüt au< einem ©tütf Qitferfflb. 25er Äwcbel-
fcblüjjel (im ©cberj), ötuSflecfen in ©eftebt.
25er ©cbldt, f. ©Atöf.
fd)latt. fcbUtt^oret, adj., bang = obrlg. fd)lsttem (fchläda»,
o.pf. flappern. d Mil fchlado'r. 2){e ©eb lattern (Schlado'n),
bie Klapper. ©. fcblottern, febiuttern.
feblcttcrn (febwab.), $cucbtetf einzeln fallen (äffen, verlfcren, ver=
febütten; nafdjen. 93rgl. feblcbern, fdjtötten unb fcblottern,
allenfalls i*l. fl aeba. 31.91.: (Siuem einen ©cblettcrllng an=
benfen, ibm etjoa^ üble» naebreben. (cf. fdjrocb. flabbr«, läftcrn).
55er ©eb litten (Sclili'n), a) n)ic bebb. (a. ©p. flito, gen. flittn).
95ennl'fd)I., «BotffcH, ©aipfebl. K; b) lieberlicbe 2ßelN--
perfon, prostibulum.
25a6" Unfcblitt, f. I. £f). ©. 85 unb ©cMlcbt.
25ie „©eblotten," ©eblutten (ülllgdu, 23re»er), „turjeS Obetflelb
mit 2inueln auä grober Sclmvanb ober gebewerf." „Tlieristrum
etm fttfcl ober ein fcblptlen." Voc. Archon. cf. „£arbant,
©cblottetlein." #. ©adj$.
25er ©eblot, ©ebldt (Schloud), (0.<pf., ftraufen) öiauebfang
(ä. ®p. fldt, pl. flaete). m.2l.: ein 25ing in ben ©djlöt
febrelben, wenig ©orgfalt baben, eg im ©cbäebtnip ju bebalten.
Jpöljerne ©eblote unb ©trobbdeber werben verboten bureb bie
wlrjb. ^euetsOrb. p. 4721 unb 1790t „SBei) grretebung ber ©cblot«
(&d)ht @cf)(ut ®ä)U\et <5d)Un> 461
Äappe follen ble @d) lotfeg er einen lauten Otaf ober ©ti)lot=
gefcfcre» tbuu." 2Blrjb. «ßerorb. ». 4 750. ©. b. f.
Sie ©d>loten, ©flotten (Scbloudn, Scblou'n), (D.tyf., Jranfen)
©cbllfrobr. „Voller fleffen, poller flatten, ulvosus." Voc. ». 1482.
„3u ben 28elöern foHen ble ©cfolottcn, ebe ber ©ame aueifdat,
mit ber ©runbfcnfc unter bem SBaffer abgemdbt werben." 2lnfpacb.
berorb. v. 1673. 3wtbcl = fd?lotten (OJ?at;n ©fluten), bohlet
robrenformlge* .ftraut ber Jwtebel. £öct> örtolpb Ift ©cblattcnfraut
gladiolus. 93rgl. b. vorige.
Sie ©djlott, ©cblott, ©cfejutt, ba$ ©efdjlott, ©efcbtutf,
©Flamin, Äotb; fcbauwctter. „So beftreld) (®ot) In (^n 9lbam)
mit einer flöte, blu felbe flöte warb je bere öute." Slut. III. ig.
©p.-5S.: Morgenrot SIbenbfcblott. Sic ©cbtutt vor £le*t~
meffen unb »or 2£elbnd<bten, Stbauwetter ober fdmiufclged 2ß.,
trifft faft alle 3al>re ein. 3m Safer 1850 war nad) bem gebrucften
9?euiabr0berlcbt ber ©t. 9)eter£tburmwd<bter gu 5)?un*en „feine
©cblutt »or 2Bell)na#ten." Ser @cbtott--Jj>ammel, un^
relnlldjer Wenfcb. fdjlotten (fchletfn, fcbletrn, tvaä faft auf
fcfctotten weifet), mit ®d?lamm, .ftotb, Sebm ic. ju fcbaffen baben,
werfen, fprlften :c. £cl)m, Äot&, Wertet an ble 2Banb fcblötten,
Sine 2Öanb, Jpüttc u. auf-, jefamfcblotten, autf 2ebm auf-,
bauen, verfcblötten, Waftei ober $cud>te£ »erwerfen, vcrftreuen,,
»erfprlfjen. «ßrgl. fcfotettern, fdjlottern, ©*luett, Wf.
flaeba, flöbr.
fd)lottern (fchlöda'n, fchluda'n), a) wie bcbb. b) watf fcblottcn.
Ser ©d>lotter, a) (2ßerbcnfeltf) ber blnterc jum Warfen U-
fllmmte £&eU be* SSagentf. b) (Olnfp.) faure Wild) mit fbjem Käfern,
cf. fdjlottcrweljj. c) (Schloda', Schludac), ©d)Umm, ©djmuB.
93rgl. etwa ©d?ller. Sie ©flotter mutter (Sungan £bn. 541),
Brautmutter, Brautfübrerlnn. cf. ©tatbcrS fdjlottem, bere
fcaufpatben begleiten ober au* für Um einfielen, m6 ber ©d)Iot-
tergottf, ble ©cbiottcrgotte tbut. 93on imi efymallgeu weiten,,
fd> lottern ben JyefWelbern, meint ©t.
fdjlOttöWelf» (fchnei-,fcblotta*-wei8, fchnei-blei-fclilotta~weis,
9iürnb.) fdmecwelf;. 2lnbcrwärt$ fcblowelfj, In «pofen fcbjorwelfi,
ben ©. v. Äalferifperg fd; lo&ro et fc. asrgC. ©flotter (Wild)).
Sie ©d?lutt, f. ©tbjott. Sollte baoon, gegen fonfllge Analogie,
Hoffe 2Iu*fprad?form fepn bat folgenbe?
Sie ©ebluett (Scbluatt), a) tyfüße, Sacbe. b) unreinliche tyerfotu
fcbluetten, In ober mit naffen, unreinlichen Singen ju tl)un baben.
Sa* Gfchluott. «Brgl. (nad) ©ramm. §. 432. 433) ©ebluebt.
fd>lew, f cr> 1c w f 3 (fchlei', fcbleiwig), (fdjwäb.) lau, ungefalien,
fraftlo*, matt, trag, langfam, feumpf (a. ©p. fle, gen. fieuucö,
tepidus, bebes — agf, fleav, engl, flow; fleuuen, vrb. neutr.j
462 <5d)i<x§ @d?(ai6 ©$lt| @dj(of ©djma ©cfymad)
fleuui, fteroe, fteroecfcalt, torpor. Cgm. 17H 1")1. M8, SJ18,
3.u127, (55290. JpornecE c. 763). @. fd)lc"ö.
fcfeläMg (fcliläz'O, roa<* fdjioßtg, f. fdjloficn.
f d? f a i r> c n COfr.), roatf fd>laif?en unb fd)(e{£cn, ro. m. f.
fdjüßen, rote f^b, 3)et ©cbllß/ a) rote 64b., b) (ö.qjf.) ©trei^
fen Slcfererbc vom ^>fC»g umgeroenbet. cf. fd^fef ßcn unb fflrfmm
III. 497.
febiofeen (fchloz-n), a) mit ©d)inu$ an tljuit Ijabctt; nadjlifng,
trage femt. b) (fcbroäb.) »on Älttbern : am ©aug(dppd)cn faugen.
„tfafj il>n baran faugen unb fdjlofccn." Dr. 9)?inbercr lG2n. f. 122.
£>fc © d) 1 0 £ e n , ® cbj u fe c n , unretniiebe SBeibäperfen. £>er
©d) (oft er, ©augbeutet, @attg(äppd)en. Sei' Sdjloß, a) (b. $B.)
©djmufe, ÄleBrlgrelt. b) (Jtdjtdb.) träger, famer Sftenfö. fdjipflg,
fiMüßtg, atlj., fiebrig, fdjmufcig, moraftig, trage, langweilig (föroÄb.
f d> 1 0 f: i 8). 53fgl. fei) t a f utib f si. f l « 1 1 a.
2td)t unb bm)ßn]fte ober @d)ma* #♦
9f&ti)cUun<j.
fcfomauein, fcbmucln (wenn etroa fo ble 2Iutffprad)format fchmaül«,
r.:lnmrin, fccroäb. feiunulo", fi-hmuolo" gefaf;t werben muffen)/ fcfcmcf-
cbetn, flrcicfccin (role bte £afte, »rg(. II. g$. ©. 533. 555), Üebfofen.
cfc febmubedt, fd?mauäcfn.
gefebmad) (g-fchmälih), fd>macfl)<ift eigentf. unb fi'gürf. (a. ®p.
gifmal), sapidus, saporus, gl. i. ")5G. 1191). a gfcbmäbbs firod,
o" gfchmälihe Urüo, o gfcbmähhs Gfichtl , «T gfchmäbbe Red.
„Suavior, gefd)m acber." gl.», ins. „<|3lfm, gcroürj unb anbrero
rool gcfmad)e (rooljlrfedjcnbe) bfng." Cgm. 543. f. 54. 3)a$ ©e^
fd)tuad)cie{n (G-fcbmähho-l), tyerfon, bie ftd) auf ibre ®efd)eibf)cir,
Mrtfgfctt, ßtebctt^rourbtgfett ctmt einbilbct, olmc e6 gerabc lirfacije
ju baben. O Si Gfcbmählm-l Si! abgefd?ma<b (ä'g'fcbmäbb),
<lbgefd)tnad't. »n ä'g-fichiriähW Mcnlcli, on ä'gfcbmahbe Träöht,
on .V«ic!imähhs Sprachfn. „Unb glättet man fefcon, bag CrfFen fCi^
«it gefefemaeb, roo man nit ab gefebmad) »on 2Jr.bcrn tcben tbut"
„9)?cm Wann i]i ntcfct ba (lagt tyottpbartf grau jum feufeben Sofept)),
mein, fteH bid) ntcfct fo frembb; roie abgefebmadj!" <p. 2ibrab.
nngefdjmacb (ug-ichmähh), imfdjmacffyaft, roiberiid). „?>&$ SBfer
rotrb ungefebmacb." £btg. ». ig 12. „2Bann bte funb ben engem
gar mffwit unb In ungefm ad) f|T." Cgm. 209. fol. 22.a ges
©cfymad) ©cfymaid; ©cfymacfyt <5d)\mci 463
f d) m d d) f g (gfcfemähhÜJ , (0.2.) fömacE&aft. Set ® c f * m a d),
oftcc ber ©efd) machen (Gf^mäWia*),, ber ©efdjmad, öfter ber
®crud) (gl. a. 389, i- 718 gafmad)0, s.npor). Abac da is S
GfchmähIiD% der is net za'n Ausliälfn. Be)r doc Straucho" ha 1
mo~ kao~n G f c li m ä Ii li er.
„(Er vetbueb fid? vor bem gefmadjen (®erud)berftcd)en®eltcbten>,
©in lieb ?ua^ im entfroacben." Cgm. 27p. f. 163.
2>a3 ® e f d) m d d) e ( c f n (Gfchmähhal) , 9icbengefd)tttacf , 2k&ge*
fd)inad, 3. 93. be* S3lereS, SSMtu'g vom gaff. 23er Ungcfdjmari)
ober U«ö efd>m ad) e n, übler @cfd?mad ober (öfter) ®crud>. „2)cn
U n g e f d) m a d) e n vertreiben." tyutcrbe». „gj?ad)t einen Steffen
ungefmaefeen." Cgm. 619. f. 301. ®. gcfdjmad.
Die ©cbmdd), verfd)mdd)cn, f. fdjma&e.
fd)mafd)cln (fchmaachln) , wie l)d?b. fcbmetdjcln (d. ©p. fmefd)cn
unb fmefden, bod) febon im Voc. v. Mio fmavbeln). „®et brnib
fmaldit fiel) feinem berrn ju. 2>er fmaid)t fid) mir gu, blan.liturv
,,'jd) fmaid) nit, ego non adulor." Cgm. 690, f. 25. 26. 3)lT
©cfomaicber, ba$ ©d)maid)ivort, «.@p. ©djmetdjler, @d?meid)c(-
wort. 35er © d) m a i d) c l, ©d)ineid)elev (?). „%utf angebornem
©djmeid) el." (Srtcl pr. a. I. 486. „fmaldjcn, blanditiis."
gl. bii>l. v. ins. SBenn bat bei> atbetang angeführte fd)meid)en
ber SBcber (mit @d)lfd)tc fdmiieren, fd)!id)ten) altf fd)matd)cu
(«f. W. fmeffr, lubricus) bjebcr gebort, fr mag c$ wobt ilc
finnlidjc ^eranlaft'ung unfertf gauj füjürlitb geworbenen 3luäbriitfd
cntbaltcn. ©d)lid)ten, fübtan felbji warb ja in ber a. ®p. für
Jiiandiri gcbraudjr.
\d)\\\ad)tc\\, v e r f d) in a d) t e n , fü)mäi>tli (fcbmäclui') , finb
and) im ?Co!töb. üMid) — alfo wcl nicht etwa fpdter an** bem n,k'rb.
f mag ten, fmagtig cntlcbnr. (Gl. a. 250 frebt r\f/tö«$ tjor,
expieseit — tft babc» an ©cfdnnad), ©eftbmaef (odor) s>bcr
an fd)m aebe, exili.s, ju bentenV).
gefebmad, adj., fcfcmadbaft (f. gcfd)mad)). „gefdjmade fycftv
ribus grati sapofis. gefd)ttiad mad)Cn, condirc." Vno, v. 1618.
„Obj fo gut unb woi gefmaf." 23r. 93erl)t. „abg cfdim« rt e r
menfd), h&rdm, sine genio. ungefebmad, ingraii saporis,
fatuus." Voc. v. 1618. „9)?ad)t un£ biefetf 2eben fo unaefebmad."
93a»reutb. Äfrd)en=«ttgcrt&e. ®tr ©cbmace, &m<ict (d. ©v.), ber
®efd)mad, Cgm. 74. f. 136% 307.f.l24% 833.f. I24b; geivöb»Uirt)cr:
ber ©erueb, Cgm. 356. f. H6b, 59,1. f. i9i.» „9Ja^n)e^ bnnb, bie
ben feinb im fmact vernemen." Cgm. 356. f. ini.b 2)er ®e=
fcfomacf, bu^felbe. „® cfm ade n, fragrancia." Voc. v. 1474.
f d) m a d c 11 , g c f dj m a er e n einem , ibm febmeden (gl. i. 407
gifmad?ban, sapere), fdjmadejcn; iew ©Iffn mit bem
464 <Bfynetä (Bfymakt ©cfymaudf! ©cfjmed ©djmucE
9)?unb fcbmafeen; nbrf. fm äffen, fmaffen. „©wer fnaubet
al* ein roaffer bacbS, unb fmaficjt al$ ein tacbS, al$ er Ujt."
£lf<fcjucbt t>ei> Oiaucb scr. r. austr. I. 198.
petfjfemaefen, »erfcbmacbten. 93rgl. fcbmaben.
25a* ©efcbmaicE (Gfchmäick), (0.<pf. ©cbuller) fliegen, 93remfen
unb berlep Idftlg Ungeziefer.
gefcbmaucfelet (fcferodb.), fdjmutf, nett. ©. f ermüden,
f et m a u n f e I e t.
febmeefen (fchmecka'), a) wie f)d>b. (a. ©p. fmeceban, praet.
fmaeta), b) gemof?nlf<±>er : rieben, olere, olfacore — eine 95e-
beutung, <tu$ £©©. be$ XV., XIV. , XIII. £$a&rb. tci<^itd> ju be^
legen. Unter ben 5 ©Innen ftel)t fmeefen (olfacere) neben bem
djoften ober »erfueeben (gustare), Cgm. 80. f. 5, 121. f. 320,
458.f. 134, 478.f.20, 543. f. 54. 93rgl. rieben. Schö~, fchiacli,
laadi' etc. fchmecka". 's Fleifch fchmeckt, is fckmecka~d wor'n.
35er febmeefenbe 93ad) ;bie ©cbroefelciuelle) ju @fcbento&. Sßerben-
felfer <2f)ttftbücfel. p. 1431. I fchmeck nicks. „2ln n>emb laut bat
©treiben? man fan$ nlt fcfemöcfben," febrelbt Gburf. EftarimKlan I.
auf ben Oxanb elneö eingelaufenen tyapler^. QB|Tr. 9Jtr. VIII. 155.
01.21.: Schmeck-s! ici) mag blr feine 2lntn>ort geben, bin bir feine
fcbutbfg. Schmeck-s Kropfato', Krupfote, fcfct man rool bep, nacb=
bem man 3emanben etwa* Unangenehme^ 3« vergeben gegeben, unter
bie ?iafe gerieben bat. Schmeckft eppas!? merfft bu ivaä, gebt
blr ein Siebt auf? Schmeckft a pär Öchfln?! Q\) , moebteft bu
ntlcb. rool fangen, bellten? 6ä foll blr nlcbt gelingen. ©. ©ramm.
@. 500. Hat kam 1 d* Stad g- fchmeckt, will fcho" hoch-
üeudfch redn. „Sßefcflalnbl, ble febon ein ©cbnelb machen, wenn
man6 nur ju bea ©enfen febmeefen ldf;t." «portlnnf.=33ücfcleln G4.
ut febmeefen. T>a$ febmeeft mld) guet an, »erurfaebt mir
mgenebme ©crucböempftnbung. £>a fonnt leb febon anfebmeefen
(übel anfommen). 2>en fann leb nlcbt anfebmeefen ober febmeefen
(nldjt um mlcb leiben). $u etmat fdjmetfen, baran rlccben.
3er @cbmecEen=33üfcbel, ber ©cbmecfen = @cberben, fBtumentopf.
Sie ©cbmetfeu (D.tyf., Nürnberg ffiagenfeüp. 109. HO), rooblrlecbeabe
Stume ober «pflanse, Dilee&ftrauf. 3Me Dio$marln = ic. ©ebmeefen.
Sic ©tecMetntfrvScbmed cn, ©traujj von SBlumen an ein ©tdbeben
cufgebunben. „QMumen, ©ebmecten unb fumo trocisco erfüllten
ble Simmer mit 2Bol)lgerücben." ©em. Otegentfb. dbr. IV. 264. Der
©ebmeefer, a) 03l(t-35.) rieebenbe -Vftanje, Oiiecbftraup. b) oerdcbt=
Heb: ble 9?afe. 2$rgl. gefebmaeb unb ©ebntaef.
1) febmuefen, 3ntenfio. von fcbmlegcn, n>. m. f. febmuef blcb,
fcbmlege blcb. "Wer fi' net fchmuchav-r- und ducka* kä, kümt
bey dera* Wald nimma' fürt. Wia , fchmuckts enk zfam,
nachac habmar all Fläz. „25er mlneclicb, ber ftolj, ber biber
febmuef t mi$ lieplicb. an fein bruft." Cgm. 270. fol. uo.a ,,©olt
14
&d)nu\ä @dt>mab ©ctymaub Scfymetb 465
id) tnid) bin in mjc jn fr er prüft ttucfen, früntlicb fcbmucfen, warm
jtvifcben tr arm platte? mit umbevanef." 97Hd?ael SBebam. „Den froeif
fmuffen," fftn cinjteben. ®inr.II.i35. 145. „Daj gemute fmutfen
nu in ftbnH, hu in füren " ibid. 152. ,fflit voibten verfmuffit"
(jufammengejogen) liegt ber 3>tacbe. ibid. 146.
2) fcbmucfen, nsic r)d?b. fcbmucfen, sieren. „©eiept, ob bu ben 9)?unb
gefmuefet baff, fca£ er eng ober rot ronrbe." Cgm. 620. f. H8.b
©efebmuef elet (ftbwäb.), jterlicb, nett. (Ob etwa mit bem vorberg.
fcbmucfen in fcbmicgen gehörig, uttb ber ©egrijf jferltd), nieblicb,
nettbureb ben beäÄlcine-n vermittelt? vrgl. fein), geberfcbmücfer,
ber geberfebmuef bereitet, epmaligeä ©esverbe, j. S3. in 9iürnberg.
:5er ©ebmuef, wie l)d)b. 2)ag Voc. v. 1 6 IS gibt eS bureb. pigmentum.
2) er, öfter baS @efd)tnucf. £)a$ ©efebmuef einer bürgerlichen
SBraut beftebt in ftlbernen JpalS = unb lieber - ober ©ebnürfetten,
Fingerringen ic. „8a§ ibr ©efebmuef unb gulbetf ftucr mit Berlin
überfeßen." SSalbe, Sieb auf OJcarla. ,,2tep feinen faiferlicgen ©e=
febmuef attei bittber jm." ülv. @br. 557.
fci> mu de In (>#fcbatfenburg), übel rfeeben (von ^leifd) unb bctgl-)
fcfcmu cfelig, adj.
g-f.hmuat^lo', adj. unb adv. (Saut), mit ©efebmeut, mit Slppetit,
Scheint niebt eine blojic CrntiTellang etroa au£ gefd?macf lieb.
f<$mdber« (fchmädafn), a) febmettern. dalfchmädacn , jerfebmet'
tern. b) febwafeen, plaubern.
fd) m au b ein (fchmauln), Vcbmeisieln, ftreldjcln , liebfofen. cf.
f cb m a u = e l n.
£>a£ ©cfcbmelb (Gfchmei'), b) wie b*b., b. b. au$ Wetaü ge^
febmibetc arbeiten, ©olb-, ©flber^, QJjefft'ng - , <5ifen = ©efd)metb,
befonberä 95?tcbcr unb ^nlsfetten unb brgl. 2)ec ©efebmetbmacber,
Serferttger von feinem unb fünftlicbent @cbmlb = unb @d?lofferatbeiten
auä 9)?efft'ng, ©tabl unb gifen (anberivärti* Jeugfdjmtb, pirfclfcbmib).
2)er ©efcbmeibler, ©efcbmeibbdnbler. 3tt i>flcrreict> beißt aud?
ber ©efebmetbmacber ©efebmeibter. l») (a. ©p.) Wer all. „Saj
buecb von ben gefmeiben, de metallis." Qonr. v. ?)?egenberg.
„©Über vnb golb von bem anbern gefebm eib febaibeu." IBegetiu^
1529. ülnbang. „3lnber gefmtbe cnmag niljt je gotbe ftl) genojjen."
-Bernl). Dftarta 189. n%,Ul vel abreifung be* geftbmeibtf, minera.
©eprentg gefebmeib, aesustum." Voct).i429. gefebmeibig, adj.,
a) n>ie l)d)b. b) mafjlg, gering. „3)eu Untertbanen ein gefebmeib ige
Olnjabl ©tamb s« Simmer unb £olj fcblagen." 5Balb£)rb. für^ ^nntbal
v. 1719. „Unb bm je über ble jum febmeibigfeen getiiaare iHedniung
ettva^ üfcerfcbie§cu ivurbe." 2Birjb. ^ent--Crb. v. 1670. „\U?it ge-
fci)nteibigfcen Soften." iJlnfp. «ßerorö. v. 1751. Dljne piveifel bat
eö ein 2lblautverb febmeiben (a. @p. fmiban, praet. il) fmeib
ober fmaib, uuir fmittun, panic. gtfmittan) gegeben, ba üeben
®djmcl!ev'ä 9»«i;ertfcbe$ 5Covterb»cf;. III. ty. © g
466 (Sctjmib @d)mob Scpmub @c^mie<j
@tfc!)uteib, ©dimib, Schmitten aud) ein alte» ftuefbar,
fmafbßr, gl. a. 231. :>iä artifex, vorkommt.
©et ©djmifc fSchmi'), ju!c l)d)b. Ca. @p. fmib; aer-, ifarn-,
g 0 T ö = , filbar=:c. fmib). Die @d;loiJer, Ubrmad)er, Sporer tmb
33ud)fenmad)er nennen ftd) in ber ÖJofen&eimer gnnfc&fb. v. 1726
.$ (ein Td) mibe. Set @d)mibef. JR.5I.: 58cper jum ©d)tnib
alg Xu»« «Scbmibel, fco Jpcbcru tidrtet man ei)er tvae au«! al6 bev
il)ren Untergebene« — obt'djoa übrigeng <?uU) bie ®ur.ft ber Äleinctt
nldjt in veralten fevn fotl. @d?mibel Cfl aud) eine SSenennumj
fut ben termes fatidicus L. , aßanbfcbmib. 3)er ®d?mibfefer
(Sa^b. £6n. 978), £itfd)t4fer. fdjmfben, ivie bd;b. (a, ©p.
(inib^n). @. Schmitten.
fdjmobig, fd)rnubfg, fdjmubrig, fd)»ul, brücfenb l)et§, ge^
tvitterbaft.
f^mub ein, verliebt tänbein, fdjerjen. 2>ie >3d)ntubet, allju \>er-
liebte SBeibtfperfon. 2>a6 ©efdnuubel, feminal. @. fd!mau = eln.
Sei* (Scfcmubcr (bevm fogenannten ^nerwalgen, einem Spiele),
h\$ getroffene @p.
<5i<b febmiegen (Cond. fdjmlcget unb fdjmug, part. gefdjmlegt
unb gefdj mögen, bod) ßtitjer bem ^rafenö lieber burd) bie Ableitung
fdjmuden — cf. buden, Juden von biegen, jieöen — er-
fefct), wie l}d)b-, b. I). ftd? 3Utud = , jufammen-, einjieljen, tleiu
nud?en («. <sp. fmiegen, praet. sing. fmüg, pl. fmugen, partic.
gefmogen, i6l. fmiugß, penetrare, repero, tvoljin bat vom
Praet. fmaug gebilbete Transit, ftnevgia, fmegia unb bie
glef£bebeutenbe nieberf. Ableitung fmuggeln gebort), „gfebleicb
er ftd) an bid) fmog, bo er betne ptüfrlcln fog." Cgm. 715. f. 14.
„2>ie münd? H von ber fratven fingen unb in bie tvinfel (ie ftd;
fdjmugen." Cgm. 714. f. 273.
„2>aj tie letpin von imo vlubjn,
in einln »incfcU ftd? fmugin." ©tut. IL 29».
„£uu rofe fiet ftd? Ugefmogen, unb ftet biu bleter juogcjoge«. "
Slltb. üBälber III. 220. ©ae Paule, gefd? mögen (gfchmu^ngi
wirb gern als bloffeg Adj. für fd?mäcä?tig, fnapp, flein gebraudt.
9türnb. : dt gebt ibm gefd) mögen, er ft'cbt gef$mogen aus*.
„O bß toirb ber glaub lieht unb g e f d?m ß g cn." ©eb. granf.
«Bon Jpufelfen, bie mßn ßwf ber Olmpftnger «Xüalftatt ausgegraben,
bemerkte mir ber Mesner ju üölmpaplng, wie gar gefd) mögen
fre au$fäl)cn, unb i>a$ bie fiioplein bei' einmaligen (Sitter gar ge=
fdjmogne §uc^le!n gehabt baben mii^tcn. , 2>a$ bilb fcas frunb
gefmogen." Cgm. 480. f. H6.b 3unge 2eute, ,Mc $cu tointer
warn verfmogen/' jeigen ftd) roieber im froljen üenj. Stuf. II. 1 52.
„«Berpoigen unb verfmogen." Cgm. 714. f. 186. „2)aj er unter
bem gelncfeS rab je niberft wart v er f mögen" (bjnabgebrüdt, ver-
&d)ma\) 467
borgen), Witi. 35el)am. ©amml. f. altb. ßit. 42; ®te © dj m ? u g
(be» jporned), ©pdrlidjfeit, Äummettidjr'eft; mit ber fmcug 5ur
9iot&, mit genauer 9c0tö, fargtfd). „M »U grcjer fmiuge."
sJtitbart XIII. ]. (3m fd?n>crffd)cn 9corlan'o fommt bie »Weitung
fmogna, Hein »erben, vor), fd?mugelid), adj. (fd?»ab.), nieblld),
nett. 93rg(. fd? inneren.
fd?indl?e, fdjmdd? (d. ©p.), fmdl)i (a. ©p.), gering, unaufetmlid),
fdjledjt, vetäd)tiid), i*L fmd = r, fv^iueb. fmd, Hein, „©cfjdßt er
mfd? fo fd?neb unb fei) m ad), fcrtä Id) nfd)t mamS wert fei." Cgm.
236. f. 205.* „ein feltbe fmael)e, »U ungrej" (fd)led?te Jjmtte).
„Do eörift fine botfd?aft befdjerte ben bjrten alfo fmae&en."
''Bcmöeni gftarta ISO. 186.
fd?mdl?en (fchmähha>', £>.?.), wie l)d)b., b. b- als> fd?led?t
ober verddmfd) batfteöen, autelten; d. Ou©p. intutiieren. Der
6 d) mal) er, 3njuriant. Der ©efd?rrtdd?te, ber 3njurtierte.
»erfd)ma()cn (vo'fchiriähho*)-, »te l)d)b, b. l>. a(3 ju gering,
j« fd?ted?t crfldren. Die © d) m d d? , ®d?mdl?ung , 3»!urte.
© d? m d d) -- f? a n b e t , ©. = S a d) , ©. = £ ( a g , ©. -- Ol e b , ©.-
©d?rift, @. = 2Borr. 2.01. ». 1616. f. 395. ©tira&e In Jpagen?:
oftr. Sftron. ältere «Belege für btefe ©ubfrantlvform fehlen mir,
benn fcatf aftc Sahst. fmdf)i roarc »ol, nad> ber Siegel, $u @d)mdl)e,
©d)mcd) (biefetf in Cgm. 621. f. 5), nid)t ju ©d)mdd) geworben.
Dfefeö fc^eint vielmehr burd) Olüctumlaut a«£ bem SSerb entjtanien,
ober fid) nebft ben folgenben ©d) in ad? Mit unb »erfd)mdd)cn ju
fd?mdl?e, wie f a fr, bart, fd?on 311 fe(t, Jjert, fd)6n, ». m. f., ju
»ermatten. Die@d)mad?f)ait(d.©p.),»aä@d)mdd?. Die@d)med?b,
idera. Cgm. 622. f. 15. «•> „351c 9Scrfmdl?e (2}erfd)mdf?uiig) eines?
armen freunbeä ober gueter manunge." Cgm. 652. f. oo.
p e r f d) m d I? e n einem ober einen, i(?n fd?led)t , gering:
fügig, geringfd?dßig bünfen. Die urfpr. eigentiid)e 5*ebeutung fd?cint
nod) erhalten in ber ob.I. Ot.ST.: er, fie verfd?mdd?t mir red)t,
fommt mir «bei auoYc&enb vor. SBrgl. unten 9S<rfd?tiia<6 a). „Der
neue (Janjler vcrfd?mad)t im Anfang mandjen" (er febjen manchem
in geringen Jperfommcuö). (Jbron. im Cgm. 994. f. 175, in grenb.
©amml. I. 160, im gatein be<* iJIriipeci: col. iis „erat contcmptai."
„5iud? lap id) mir nit »erfmaljen gut unb poe, \\><xä id? mag vafycn"
(H i(t mir nfd?t$ ju fd?Ied)t). Cgm. 714. f. 26. „£l?a$ tt?en ti)io irnaij
nirfma^etin/' Ctfr. I. 1. 18. 3d? f)abe ^ferbe im ©tatt, „unb ob
eud? ber ein^ nit »erfmdd?t, bn$ nempt." Stanbario» unb 5'ovbibel
Cgm. 577. f. 175. „lieber fun, (a^ bir mein gut auf bie oart nit
verfmad)en." <pardfaf. „Der Sitten rat »erfmdljet txn QfjlnbenJ'
2ßaltl)er v. b. 35. „Du uerfmadjit mir baju," bff! mir ba^u jn
gering. Cgm. 632. f. 34. 3ef?t l)at: os verfchmähht ma1 ober mi1
geipoljnlid? bie SSebeutung: id? ne&me tß al$ eine ©eringfd?dßnug
@g 2
463 (&ä)\mei) (Bcfymal
obct üi'ft auf. os tat niöc recht vsTcIimähha, vvennft ma tr.ci'
Gab *acfchmähh.a" ta'fi , fd) nd&me eS übel, wenn bis meine @hbe
aesfcömdbteff. Las <Lt' s net va'fchmäliluT, ofcet as derf da' net
va cfchm äh ha", nenn »' da' d' "Wärat fag. Es liat mi' recht
vdcfchmähbt vo" diar, daslf mi' net 'grüafTt häli. @d)0F. in
SlnipccW SDeutfd) (Cgm. 991. f. 175, fireeb. gamml. I. 144) „®a$
»erfmabet bent furfien von ben feinen »aft/7 im Mein col.397
„quod contemtui haLuit prineeps." „2>a§ jbnen bergteieben ®e=
tablungen verfebmadu-n follten." 3fargefefff«fe. u. 1702. 58. III. SBor=
rebe. cf. %v. @|)r. 95. 125. „2$an man ahtanber auf ainen Gafljen
ein SSafferl gl&et» fo muefj manä auf ben anbern auet) begehren mit
aermetben: ben bailjen verfebmaebt et fonfien*" 2eben$regetu bei;
v. SBobman Ms. ». 1700.
,/^toflet <Sd?ei>ern wurbä »erfebmagen,
'Bann roir in »acanten Sagen
Suiten nivfct erfdjetuen bort
2?or bet febönen Älofierpfort." ©tubentenmarfebroute ».
y.lbam Ktttenf (Kuprecbt 174*. 2)cr 23er febm d(b (V6cfchmähh),
a) forpertlcre Sßermifraltr.ng, befonberä Sjbdet. einen ftarfen 33er-
febmaob baben, venvarbfen, boderid)t, butflfd?t fenn. b) gntpftnb
liebfeit wegen roa&rer ober eingebllbeter Oiicbtacbtung, jjurücf feßung ober
:BeIfibfgmig von Seite SJnberer. Si hat o*n VaTchmähh auf mi'.
?5?it tt\va$ ber> iemanb einen 53erfcbmacb aufbeben (eine
folefee gmpft'nblid)feit »eraniaffcn). Ma~ hä~ oft mit an aa~zinga^
YVörtl bey 'n Lcu'n 'on ^röftn Va'fchmähh aufhebm. ,,,Raifer
.Sari IV, ber auf 53aiern in speeie einen 23 er febm ad? unb groben
spief batte." JHefnb« Stagbucb. QBfir. SBtr. I. 180. „(Jnblfd) mein
faubere 9J?«bame befombt einen 23erfcbmacb, fangt an ju pfnotten,
roirft ibm »or; bay er fo gar feine Lanier brause, bat grauen-
jimmer ju bebienen." <p. ybrab. v> erfdjmd !) eri f d>, adj*, *c-
neigt, fi^ für gcringgefcbdßf, jurüdgefeßt ju balteu.
„febmfeben" (Säur), langem ju 2lfcbe werben, glimmen. 23rgf.
nbrf. fmeleu, fm eilen, bd)b. fd)maud>en, agf. fmocian,
fm eo g a n.
fd)mal (fclimäl), Compar. f&meler (fchmala*, fchmalla'), wie l)$b.,
a) niebt breit, b) fnapp, gering, fd>lcd)t in jcbem ©inne (a. @p.
fmal). „©cbmale (Suppen, febm. ©iffen, tenuis viotus." Vor.
v. lßis. fcbmal, fdjmalbacfet anefeben, bager, abgeKbrt.
@d?mab5;uecb, nur 3A <Süen breite, gröbere Seimvat. ©cbmal-
gai^, -Bat, =lIfJter, ^Sid) jc. „@el)t ber Spiepbocf mit ber
fd?malen ©oaö." Sieb. fd)mdlen Cfcbmäln, fcbmälln] eine
<perfon ober £adje, fie al^ gering, falecbt barfteüen, berabfeBen;
febm. über eine <p. ober ©., laut feine llnjufriebenbett barüber
dwpern, freiten, janfen- („t)ie ^briften begunben febm ein ber
©cfymel (Scfymot ©ci^murf ©cfcme(d) 469
baiben fdjar." Cgm. 719. f. 45. ßtlian: finalen op temanbetf/
detrahere alicui). ,,Ob im barinnen d?ainerlat) jrrung ober ©mall
geft&äfh" Urf. ». 1409 in Äod)-@ternf. ©aljb. nnb SBercbte^g. II 89.
cf. Äilian: fmalen, fmatlen, minuere. fdjmeletn (fchmalo'n).
fcbmalern. „fdjmälerlid; feim einem," ab&rudjtg. 2.3?. ü. 1616
f. 539. „fc&mäligflid), tenuiter." Voc.V. 1618. S)f« Schmäle,
Scbmaln, ©cfcmal()eit, exilitas.
fd)tn eilen, pract. g c T * nt ollen (I. 167), fiel) fd) malen unter
fdjmal. 3Dtt9 feiet blo$ eine falfcfee Analogie elngefdjlagcn fei)
(»rgl. formten I. £&. @; 560, fönten IL £&. 6'. 297, ©ramm.
^;. 950), ifl njttl)rfd?einlics> genag. Snbeffcti malmt cinetf Zbeilö taä
iil. 2lblautoerb fmella, febweb. fmalla, crepere, creparc, an
bfe 93ebeut. increpare, aubern £pcH$ fltngt and? ba$ entfefciebene
ütblawtocrb bellen in vielen ©evienben wie bäln.
Sie ©einteilen; ber, bie, ka$ ©djmeller, f. @d)me(d)cn.
Sie ©djmollen (Schmoln), ;i) bie &rutne, ba*3 2ßei*e vom 33rob.
„©molen, protfmelen." 21t). ©ramm, b) (o.fdmidb.) Älumpen
Setter, „föjmollot, adj., feift." Voc ». ifits. ©. II. £&. ©.568.
(Unionen, a) Voc». 1618, (feftrodb.) l«d)eln, (bin ©falber fc&möUeln,
au£ Sßoftlbebaaeit bcfmltd) Liebeln), „antwortet fcfemollenb."
Cgm. 213. f. 204.« b) (granEen) fprebe tljnn, fid) jleren bei? Stffdp;
ba$ 9)?aul bangen, c) (Wiirnb. Jptfl.) be» einem Jpo(bjeit?, £in&=
tawf: 2c. ©dmiauö bofpitiercu. Sic ©djntoll Jungfer, SdtmbU
leriu, @d>melerin, ©dundlcrfn (SKrtfpad)), SBrautiungfer, S3e»s
ftdnberinn ber SSraut am J?od?äefttag. ©cbmollcö! fa^t man bepm
Zubringen bet (Q3rantweiu=) ©lafes, worauf ber Empfanget artt=
roortet gibu?ft. Jptfl. (.fiilian: fmaüen, curare genium mero,
cupediis).
fdjmuelen (>Hu>]tfb.), tdnbel'n, tlebfofen. gßrgt. f&m auteln 6. 462.
Sie ©djmeldjen (Schmalha*, aud) wnl ber Schmalha', Schmalla'),
bie ©cbmiele, aira, poa, agrostis; ©rad überhaupt, ba$ bünn unb
langbalmlg ifl. „einen 21 et' et aln jcitlang nad) ber © d) m c l i> c n
nuften," il)n ju ®raä liegen laden. £eum. opusc. 695. £.0. y. 1553.
fol. 117, p. 1616. f. 327. @ djm eld) cn = X? eu , bat meßt au$
©djmtclcn als? nal)röaften anbern Kräutern befrebt. ©cbmelcbens
teufen jum gifdjen ft'nb in ber Si.O. \\ 155:). f. 149. 15,0, ». 1616.
fol. 644 verboten. (Sßrgl. J>ofcr unter ©djmelcr). 3m ©d(cr:,
turrbcu bunue ^Beine @d)mcld)en genannt. „©mcUjcn. mirica."
Cgm. 668. f. 4. „2l(S< bie @d)tncld)ad), quasi miricae in (loscr{o.tk
Cgm. 690. f. 149.1' "Dalli ftimmt, gl. o. 175, fmclolje, mirica.
sBeibe finb wol al^ ö'ollective auf --&&), a.. ©p. =af)i (I. 16) ?u
mrljmen. Unb auf ein folcbeö wirb &a<b bat in ber OJ$f. aU &qei\--
v.amt \>on 2üie^= unb 2Dalb;j,nmbcn geniößnlid) ,,©d>mellcr" ge=
färrtefene Subst. Schmollo' jnvöcEjiifö^ren fepn, fd? meld) er,
470 ©djntdg ©cfymnl; ©cfymelm ©djjmalj
äcfammcnfdjmelc&en, äüfammenfdjrumpfen. ffifgf. f d) tr. a l
uut> f d) ro e l d) e n.
fdnnalgen, ©peifcn burdjeinanber mengen/ unrctnlid) foepen, un=
reir.tld) unb mit vollen harten effen. Sie © d) m a l g e r e «. S«3
©efdjmalg.
Sie ©cfc>m elften, ©djmeig (06.3Uew, ba$ «Jtfdbdjen.
Sie „6 d)tne Im e, © cbm Urne" (8lfd)affenfc.), Üioftr ober Jpalm
eines @rafe6; fplfteS SBefcbtdge an einem öioef. cf. ©cbmelcb.
Sa3 ©cpmata, a) rote l)d?b., nemlld) «Butter ober fonftlgeä Jett, äur
Aufbewahrung ffa ben©ebraud) tn ber Äücbeic., autf geladen, b. I).
gefebmoljen unb ba'ocp gereinigt (a. ©p. fmalj, liquamen, adeps,
sagimen). 3n bec ©Reiter Stenftorb. v. i5ou. Ms. tft fol. 46 für
bte ©ebnitter au borgen vorgefdjrieben: „ain fnppen nad) atnem
fro einen fmatß unb aia fpetsbrob." Fol. 43: „ain roafferfupp
nad) ainem froeinen fmatß t>nb am renbclmup." Ibid.: „ain
roafferfupp nad) ainem froeinen fmalf? genant ain rabl-"
Fol. 44: ,,©o nii: froeinen fmatß vorftanben ijt, gibt man bie
fupp nad? rat ainer parofraroen." ©ic formet nad) a. fro. fm.
febeint atfo nur fo viel jn 1'ebeuten, alä: bereitet ober gefdjmeljt mit
©cbrochifett — unb äuf?.mmeniul)dngen mit: nad? etroatf fdrnietfen
ober ried)en. ,72>aö @clt vom fmalft = effen bot ebalten." 2Uten=
Ijobenaucr Otednt. v. 1510. ©. «Branbfcbm. I. £b. ©. 262.
Sa$ ©toctcnfd/malj, spfdnnlclnfcbmalj, ba& alte ©cbmalg,
gett ober Cl, rootntt ble 5aPfca ber ©locten ober ble «pfannletn ber
9)?iU)t = , befonberS Äamm = Oidber eingefebmiert roorben fmb, unb
roelcbe^ vom gemeinen 9)?ann für ein ©peclftcum gegen verriebene
pujldnbo, benmberä gegen bie engliüfce ÄranEljeit ber tfinber ge=
galten roirb. ©. ^fdnnlein. Äafparfdjmalj, leere, nichtige
Sorte, ^laufen, 5£änfd)«ng. Des is o"- Kafpa'fchmäls. .ft.fd). an=
frrelcb.cn einem, iftm fcbmetd)eln. b) (£>.£.) Sie «Butter, and) fo
lange fie nldt gu tblgem ^roetf gefccmoUen Ifc. „2lln Knollen fmalB
bei 14 <pfb. in atnem rurat puttermilcp." Cbm. 208.b f. 26. ©o
1(1 tfud) su nebmeu 9)Upenfmats (Wapbutter), Cgm. 579. f. 16;
sjHUlcbfmalj, %m*b. ©tbtb. $repb. p. 57. 81. MB. xvm. P. 515
ad 1464. 2>int III. 151. Satf ©cbmalj o~ (unb?) 23röb, cud)
«Brob J ©cbm als, «Butterbreb. ©cbmaljbrob, «Brobfdmftten
in SButter gefotten. „Ain cjinfcbüffel voi gefmatjen prout «Ifo
roarm." Cbm. 2u86. f. 53. 38. 2Bo ber £>berldnber ble unaeftfornoU
jene f&fe Butter «uäbrüdlld? von ber gefd)inotjenen untcrfd)clbeit
rotll, nennt er jene «Butter febmala ober ©cbmaljbuttern
(f. I. £b. ©. 225), biefe aber gelajienetf, lledjreö ic. ©cbmalj.
Sie ©cbmaljbatten. Sie ©ämalsgrueben. „Sa* Sanb um
©d;ma(s <Sdjmtet£ ©djniauit-— ©^matmE ©tfymat* 471
Straubing ift bie © cb ma ljg rucb en «c»t Saocrn, Strubinga
turnen Boiorum," {,\<\t bat Voc. v. 1618. fdjmatjguet, adj.,
fe|t guimüibig. fcbmaljtg, adipatus. Voc. ». 1618. Der
feb mala ige ©amjjtag, ber por gafmaebt, Sabbathum ante Esto
mihi. „21m feb mala igen ©arabftag 1491 fam Äouig SÄarimftian
gen 9Jrun#en." Gbron. bep Jrelb, 1, 165. Cgm. 991. f. 200. See
6d)mäljer, ©d>ma(3l?anbler. Sinfp. Sßerorbb. p. 1760. 2)ie
© cb ra a l i t n n (£<&<£.) , fette SBetbtfpcrfon. 5)?an fagt aud? von
einet woljt bcbtüfleten ^erfon, ffe iuxbc brao ©cbmalj. fd; mäljela
(fchmälzln) , verb., einen fehlerhaften ©erueb ober ©cfcbmacE von
©cbmalj an ftd) baben. S)et @4mamer, a) (b. 20. , O.spf. unb
11.33.) bic £abaf forte, SSreftl genannt/ su «puber jmie&en unb mit
etwaä .Kalf unb ©cbmalj »crmengt jutn ©knüpfen tu eignen ©lae'j
fläfebgen »eripabrt. (#a}jt ©tatfft. IV. 105). b) ©cbmaljbaubSer.
Der ©cpmaijilng, ©djmalj^apfel, 2ltt Zankapfel mit gtdn=
jenbet Oberbaut. Der 93 i r a = febmä ijlingcr (£$<£.), ©4-mal{=
bl um lein.
febmaljen (mit bem paytic. aefebmaljen, u>elcbc3 au$ ge=
ftbmoljeu pou fcbmeljen elngerliTen fcpeiut), roie bdjb. 25a^
•frinb ijt gefaljcn unb gefdunaljcn (getauft). <2in Ding Ift ge=
febmaljen (tbeucr). „(Eine n>olgcfcbmal$ne SÄaalfcbeffer.."
3fargefe!lfcb. II. 37. Die ©cbetret Dlenft--£)rb. will f. 44: aifolft im
jat gibt man allen eljaltcn «In gcfmalßen brot), boeb. auf irem
brot." 2£3arc batf ein «SuttcrbrobV
fcbmeljen (fchmalzn), partic gefcbmeljt, wie l)d?b. (a. &p.
fmeljan, praet. fmaljt*/ partic. gffmaljit, liquefacerc).
Da* ©cbmeljet, njaö man in ber Ääcbe jum ©djm. braudjt, al$
Butter, $ett, Dl unb brgl.
fd)meljcn (fchmalz'n, Cond. fchmalzet unb febmulj, I'artic.
gefebmoljeu), n?le l)d)b. (a. £p. fmcljan, praet. sing, fmalj,
pl. fmuljltn, partic. gifmoljau, liquefieri).
fd;m au nein (fchmauln), fd)meirbe(n ntie bie Sake, ffrelebeln, lieb;
fofen. cf. fcbmaueln ©. 462.
2>cc ©cbmanb (tfaufc.), Hefe $?ildb, Qla&m.
1)a6 ©djmdnfelelu (Schniänlw.r), (Äudjen=©?r.) ipa$ pom SBvet)
ober ?Wui? an£ ©efebirr anbrät, prüfte. SBtfll. @d)manb. Das
©cbmdnfeicinsÄod) (Schmänka-lhöch), aut ©ebacte autf lauter
.Stuften beftebenb.
gefcbmaunfclet, mt gefcbmucfelct, fiel) fdjmutfen.
fdjmaräcfeln, eine 2lrt £egel ju fcfcieben, noben ?nan biefelben mit
einer grojien ^U9el (@cbmaracr= ober ©djmarßctel^cnngel) von
eerfebiebnen ©dten ber faßt cber berau^iloiit. „3«m harten unb
472 ©djmcrc
Sßütftea, Sum Regeln unb Älucferu, $um ©djm a räcMen unb
spantfetfren . . . ©ag gefährliche ©pielen unb © * m d r a 3 ( c n . . . .
j)lc ©pieigurgem, bte SöBnrfler, bie Strifdjacfter unb ©djmardcfler.."
©elbamer. ,,D* Wald is rund, das ms" damid fchmarakln
hunnt." ©er @lobu£. @ramm. ©. 517. „Ärifraflificrte ©d>ma=
racfelfugeln." sporttuni:nla=33ud)I.46. @. be» «belungÄurafcbuK
Der ,,@d) mar rt U, smaragdus ," Yoc. V. 161S, itat. smcraldo.
„Stent Ijannp Dichter golbffcbmleb, von wegen einem ganfe golbenen
Ärug fo mit fcfilidjen ©cbmarallen verfemt unb ganj gefcbmeljl
werben 2000 fl." Sllte £of=Dicd)nung r>. 158*5. 2BjTr. S8tr. HI. 94.
£>er ©dimarrcn (Schmam), a) 2irt troctner 9}?el)lfpet(e, au$ jer-
brotfelten 'S8rob= ober ©emmelfrumen, jerftothtem tyfannf neigen, aud)
auei «S?ei)t, ©rieö ic. unter verfd)iebnen fonfligen ^utbaten mit Q5utter
ober ©djmalj gefdimort ober geroftet, (fpan. inigas). 25rob = ober
©emmel = ©d)m., ?j?cU, ©riejj = ©d?m. , 5topfen = @cbm.,
Äayctunen = , £ungen-, 9fieten = @d)m. „Sttacfc von welkem
brot »nb buttcr ein ©cbmärrtein ober ©erofd)." Dr. Sftinberer
1620. p. 149. 5)?anbe(fd)marren, 2irt eines auf £)blaten %(-
flrid)enen gaccergebdefeä, worunter geftoffene 95?anbeln genommen
ttnb; fig.: von Sftatat furjetf »ber burd? ju große 'Xrocrene ab;.<c=
broebenetf J?eu. 3u ©djwaben wirb ©djmarren aud) für Dbfhnujj,
Im 2Birjburgifd)eu für eine 2lrt weichen ^udsenS ai\$ jerjlojmen
Pflaumen gebrannt, b) (jvlrjb. Stein».) klumpen, SSrocEeu, (©euer
v. Äaifer^b.) <&tM, Hilfen. Unter biefer SÖebeutung fdjeint l)ic=
!&er ju geboren Hö fefewäb. © cb m a r 0 1 e n (leiste DÄe&lflojje),
®d)mav engein (ÜberMeibfet von ber 9}?abljelt), fo wie man in
35. ftatt © d) m « r r e n an<i) © d> m a r i g e l bort, c) fig. : jebe*
35ing, ba$ tvidjt grofj, gut, fcr>ön genug, fdjlecbt, erbdrmtid) ifi.
a" Schmarrn von a'ra llaubm, von a~ra Schrift etc. „Sin
fd)5nö ©cbmarngelb für eine ganje ©main (eine JUeinigfeit, ein
25e.ftc(). aSudjeiä sinberlebrc 58. @. ©djobertein; t$ wirb H-
bei) nid)t an ben ©ott)en Ulpbila* J'J appellieren fepn, weiter Ep. ad
Philippens. III. S GzvfiaXct, stercora burd) fmamüä (vom Nominal.
sing. fmarn=3 masc. ober fmarna fem.) gibt, d) gar ju farger,
ftduelid)et 50?enfd). Sey hao" Schmam ! Mach haa~n Schmam !
Du bi/t mar a' da' recht Schmarn ! ,,Patroclo sordidior, Euclionc
parcior, ein (Sr5 = ©d)marrn.y/ (©d)teeer). „3n rcelefeem Älofler
|>4t man $u jcber grift eine «Bte^lfpcW? — 2Bo ber ^ralat dn
©djmatrn tfr." S5ud)ner ^orfpicl jur ebarfreit.^roccffton. 5J?au
fagt aueb: ber @d)mart)anö, wclcbeö fid) ju ©djmalban^, wie
fdjmaroßen ju fd)tnaloßen »ert)alt. fd>marrcn, verb., farg,
geijig fepn unb banbeiu. fdjmarrifd), adj. unb adv., fparfam,
farg, färglid). Da gels fchmärrifch 'rV, da is dac Sparmunhss
Hauswiarth! fdbmarmaulcn, färglid) eifen. ©. ©d^marben
unb vrgi. ©dornet unb fefemirben, aud> febmorren.
@d)mer 473
1>ai ©(ferner, wie r)d>b. (a. @p. fmer unb fmetü, genit. fmerwetf,
<?gf. fmeru, fmeruv, bafecr 4. @p. ©Enterb, b. fe. ©merw
unb bte 2lbleitungcn fm er & i 3 / f(fetnirbfg, fefemfrben, cf. J?ar,
£or> Sflel H. £ö. ©. 224. 251. 566). „9tene$ reinpergein fwelnes*
fmerb." Cgm: 731. f. 117. 3n ber ©(feettet SHenft^Si'b. ». isoo
er&dtt jeber 2>tenftbote alä 3Tf?eft feinet Sofeneg cfn, jwef ic. pfunt
fmer. 2>aä @(feucfei@(fem., SBagenfefemer, jeßt gewofenliefeer
bie = ©(femirben, w. m. f. 9?-$.: 2>er Äaft ba6 ©(fem er «b^
fauffen, bai nai mau ßitö ber erften Spanb wofetfeil babett fonnte,
»on einem dritten, bem man gropen ©cwlnn lapt, taufen. 35er
©(femerbaum, fruefettrageube (©(fewdnmafr gebenbe) ©iefee, 23it(fee
ober fonfilgcr wilber .Obfrcaum. „2Beld-e llnbertbaneu {n ben ge-
meinfecljcrn bei fofeonen jungen unerwaebfnen, fonberlicfe bti 2ll(fecn=
rnb S$uc<fcenfeol&, fo no<fe fruefetbar, alö ber ©(femer bäum, nlt
»etftfeonen." i'.Ot. I6I6. f. 770. „Silbe Obfr = unb @cfemcr=
paumle, © efem er & olj." Cbm. 5238. f. 53. 67. Cbm. Kl.
167263. :'77, 427163. „2Barm man ©(fem er bäum, bag Ift fruefet-
barc 23aum, unb »»Übe 06(1= unb gUfebaum um&atft," Urbarge^
ferauefe ». 1750. p. 57. „9J?ar(fepawm »nb ©merpawm feabent tr
befunber pujj : 'wann »on ainem ©merpawm nlber je fdtfafeen ifi
bte pujj, bem felblgcn fein feanb auf ben fteet je legen unb abfefelaben
ober fecfecjfg »nb fünf pfunbt Pfenning. 1>ei fettigen gclcltfeen i(t ei5
trn bem marefpawm," I2«r2irtlfel ber Qtauftlft im Cgm. 549. f. 56.''
©(femerbtcteln, ©piel ber Änaben auf locferm 33oben. 9i«(febem
ein jeber an feinem «piafec eine ©rnbe In ben SBo&en gemaefet unb
bie baben an>*geftc(fecne Cfrbc, bie nun bai ©(fem er feeipt, bar=
neben gelegt bat, fuefeen fte, ber Oteifec naefe, jeber einen fplften
©teefen cQSicEel) an einem befUmmten fünfte bei roelcfeen 93obene:
(bem 35teEetplaße) bur(fe ehen ©ntf cinjnfenccn. 2Bejfen ©teefen
nUfet feaftet, ober unr*t bem 2Burf bei Oiaefefolgerä umfaßt, wirb
ton biefem fo weit «13 mog liefe fortgeworfen. 2öaferenb ifen nun ber
(gigentfenmer wfebet feer feolt, maefeen (lefe bie >2lnbern über betfen
@rubc feer unb nefemen tfem fo viel ©(ferner ali fte tonnen, um ei
fiefe feiger jujulcgen; benn am gnbe bei ©piete^ fommt ei barauf
an, feine ©rube miebev gefekig auffüllen «u tonnen (J\vr>dcdiG[j.6s,
ben ©falber <P a t fcl) ab ern, Jpecten, ©picten). 3)aö ©d)iuer-
Ä4pplein (Schmer'-Käppl) , runbe^, nur bie ©cfecitel feeefenbeä
Ääppcfeen von fd^warjem i'eber, wie e^ j. 58. »on ben 95 au er u um
ßfkfefcdtt ic. getragen wirb. „3c<> benf gar gut baran, bw 5?a»ib
fein ©efemerfappen mit ber .f\ron vertaufdt feat." y. Slbrafe.
2)er ©(femerftain, ©peclfrein, worauf cijmaii ju 5tl)ler^I)elm am
gtcfetelgcbirg ©(feuper (©cfeneiifügelcfeen), auefe Äugeln für Kanonen
gebrannt unb fuberwelfc verfeanbett würben. 55aß ©(ferner; Selb
( OJtüucfeen), Xaglofenerin, n^d? Umftdnben bei ^»auömagb jur ^ue!;
feülfe bengegeben, •
474 Sentit
3)el Suhrniiacki, Schmirax , kaufet, et^CtxnÜ&^CE %'ci.n'Cp.
cf. © es m a r r e n.
fcbmtrben, fcbmfren (fchmirbm, fchmia'n), s, rote b<bb.
furnieren (agf. fmerr>ian, a. ©p. jmirwen, fmiten).
pifmlruit, uneti, gl. a. 237. ,,%ii ein gefmirroetet roagen."
25iMt. 1.104. „Tmpinguatusgefmiretcr.//V{0tf.p.2()3.S)tut.IlI.153.
„Sie fd)Ut an ben gtotfea fcbmtrben." ©cbeirer SienftiDi-b. p. f500.
„«JRlt Dfaltbca febmitben." Ortolpt). ,,2Borfe[ bem ©djufler
geben, ber meinem Jperrn (£erjog «(brecbt) fein ©tiual ju
btinmoln bat gefrnirbt." ad 1592. grelb. ©amml. 11- 115.
b) fepmiren, fcbmtrben mit Gin er, auf eine etroaä subring=
liebe 2B?ife ben SSertiebten gegen (te fpieten.
,,Sötla' Städleud harnt di gröfi Freud,
Wenn f* mid a*n Baua'ndca'nl liünna" i'chmirn.'1
„Wenn da' Metzga' braucht a>~ Kälbin,
Get ar auffi auf di Albm;
D* Sendin tuad juft Butto' rüo'n,
Fangt ar ä~ mid iar za'n Schmis'n,
Das ac tuad guad Kälbma" lirisgng."
„"Wenn 1 fürt ge vo" Haus,
Gibt f" nia' 's Glaat und a~ BulTa-1 dazuo,
Sagt: Bitt di' gäc fchö" mei" Bua',
Schmirb d i' fiTft nindo'ft zus."
„Um a~ IMadl umma'fchinirbni."
„@ef d)mtr bte 2Bort, blanditiae." Voc. Melbcr. 2)ec
©ebmirer, ©cbmirber, ber mit jeber ©cbürje perlicbt rout,
auf beffen £reue roentg ju reebnen t(l. Genga* S ! Si fand 9
Schmirba'! c) fcbmtrben im Äartenfpiei, bep ben ©rieben fetneä
<J)attcrgenoiTen jroectbtenlicbe Blätter juroerfen; ein ©plel, roobep
bie roenlgfcen ^etjner geroinnen, d) einen fcbmtrben, ober (rote
ti In QiretlnS Sßentr. IX. 1100 polier bel£t) (Einem bp bant febm.,
fr. lui graisser la patte, itaL ugnergli le mani, Ihn JU befteebett
fueben. © i d) a b f <t> m i r b e n , fjcb bureb Sbeftecbung pon einet
©träfe, QSerbln'tlicbteit fren magert, e) anfebmirben (Elnei!, tbn
bureb £dufcbung ober betrug ju ©cbaben bringen, f) febmiren,
anfd>mircn ein aelfHgei @etr«nf OBeiu, 5)?oft :c), ei bureb $n=
fä§e febeinbar »crbejTern. „9}?an foll blc ©eine obne einige 23rauung
unb Qinfd)mierung unb obne Söerfätfcbung mit 2?ranbenrocin, puefer,
©erourj ober fonfligen ©pecerepen in ibrer natürlichen QBefenbeit
ungebrauter, ungefebmiertet unb unverfatfcrjtcr [äffen." 2Blrjb.
«Berorb. t>. 1727. 1747. g) abfcbmtrbeu (Einen, ibn burebprügetn.
35ie ©cbmlrben (Schmirbm), bie ©djmicre; verdcbtl. : ©albe;
fig.: ©eblag, ©tteid), 2Bu«be. 2)et ©cbmirbenfatet (Schmirbm-
käda1), ber gerne mit *W4bd)en tdnbelt. ©cbmitbenHttel,
Idmur-lgcr g^enfeb. f^mtrblg, gefcbmlrbig, fcr>mlrbet,
©dorntet ©cfymot <&ä)matb~-<5d)mox¥ 475
gfdjmitbct/ aclj., fdjmlett«, fcbmufjig; beftedjtfd). ©cbmltbaüe'n
Op. ©analer 9), roic fouft ©djmietalicn.
(fdjmetten (fdjraertsien, f d) m e r \) e n ?), ein foldjeä mtb jroat
Slblantoerb wate sum geroöimlidjetn f&motten ju »ermutben,
wenn baö tep @eb. gtanf b. ©p.=2B. unter a 1 1 »orforomenbe
"»partfctp efngefdjmotten äd?t femt feilte. „9itt Seut alt @ut,
atfo nennt man alt falt etngefd) motten £eut." (E$ fame bann
©d? matten n>ol)l 51t vetgleicben).
fcfcmleten, (mieten (ä. 6p.)/ lächeln. „Sachen unb fdjmietn."
* Cgm. 714. f. 186.
„Jpüet bid> 00t ainem man,
ber in jotn fcbmteten fan." SSoppo. Cgm. 523.
f. 150.>> „3t fpilnben äugen unb it ttugenlicfcetf fmietn." 58t.
9Serf>tolt 94. „©mietenbe et in anfaü)." SBatL unb 3of. 27731
dagegen feat het »iel dltete Cgm. 94, f. 40b: „«Kit fmiten bie
tebe nam et iütber," fo bajj ic nadj @tamm. §, 275 auä t blo$
entftellt fdjelnen fonnte, n>o bann bie alten £3ctba bifmaton,
btfmeton, irridere, Üludere, auf ein Olblautoet&äUnijj tatben
liefen.
fd) motten (fdüitorben'f), biitt, ttodfen iDetben, elnttocEnen, eht=
fdmtmpfen, vertonen. „2ilt Ealt eingefd) motten £eut." ©eb.
Stanf. ©. oben fs;metten. ,/ißetin fte ftd> beä ©auffenö maücn,
fo vetfebmotren fte." ©eb. $tan£ b. ©p.=2B. 52.
„I>etfl)alb bin lä> fo gat vctfdb mottet,
^erf^maebt, »etöungert unb vetbottet." Jp. <&aü)$.
„2)aj angeftöt vetfmortet." Wid% 33ebam. ©amml. f. altb. g. 45.
©. fd?motfetn.
25et ©c&matben, ©djmanven (Scbmarbm, Schmarm), n>a$
©d)mattcn (unb »ielleidjt bie utfpiiutglicfeere «form), „Sin
watjrnet ©djmatm." §üvft't> 5?aucrnjcitung p. 1822. p. 55.
fd)matbifd), roaö ■ fd)marrif#, fnaufetig. $log but* ben
SSocal unb bind? ben aweiten ©cblujkoironanten bei ©tammetf oer=
fd)ieben finb baö bcnnebergtfdjc fdjmotgen (obne 9cotl) im Cffen
unb Ztitttcn fparen), nbtf. fmutfen (jufammeufpaten), bo&enlol).
©cfemotfel (roaö ©cfcmatten a]).
T>a$ ©djmctb, fd?metbig, fdjmltbig, fdjmitben, f. ©d?met.
fd) mit fein, na* cßctt rieben; 0>on gett unb bral.) tanjisj fepn.
Häfr a" i'ettn ya'fcbütt, das -s o'fo fcHmirlilt? 's Scbtriäia
tuat fchmirlilii. „Samlt bet 93uttet nid)t fdjmerfclt wette."
Dr. «Jftinbeter 1620. f. 12!. „©mircfcunb, raneidus, fmltcbait,
rancor." Vor. \\ 1445. cf. ©d)met, f ü)tn ett ett.
cinfcbmorfeln (ftfcivßb.), cinttcccnen, einfdjtumpfen. ©. fdjmotten.
476 ©$mer$ ©cfymatf;
fdjmetjen, frf> m itjcn, praet. gefdnnerjt, gefcbmtrit, wie
bdjb. (d. @j>. fmerjan/ praet. fmarj, partic. gcfmorjeü).
„@<bmir$en, dolore. " Voc. t>. 1618. ,,.^öt jt?n gefcbmirjt."
Dr. gtf. „2>le ftrrtff fol fein ma^ite» unb nriber »er fmfrß t."
Cgm. 632. f. 31. „Sftidj fmarß ine fere fi'n nmr.be." £»nbario*
unbgtorbibel, Cgm. 577. f. 222.a „Do fj ffe fmarj aßet barteite."
Diut. III. S7. „Do fom ein fraro, bie roaä froarcj, bag mfd> ir
angeft'djt fmarcj." Cgm. 713. f. 107. ftfcfcarb aircbto II. 312.
„9Ketn ougen latent mtcb gefmorjen." }pf<tlm.87. Cgm. loi.f. ioi.
g e f<b ttierjt, »erdd)tli*es Adj. für a) empfmblfd) , roebieibig.
a~ gfchmer/.to1 Ding, 9)?enfcb, ber nichts ertragen Eann, jtcb ben
«Hern jdmmerlicb gebdrbct. Haas mid deTn gfchmerzfn Taa"!
tlme nicht fo cmpfünblicb. b) erbdrmlicb Mi 9tctb ober Änanferep,
jämmerlich. Iotz ge mit dein»' gfchmerzfn Halbe (SBfereö)-.
va'magft doc hao~ Mafs mer? Ge mid deine gfchmerzfn
drey Gülda-ln ! (cf. fcaS fdwarjwalbifebe {"d)mlrjclK, geijtg feim)«
Der ©cbmerjcn, feiten ©djmerj, svie b*b. @d?merj (d. @p. ber
fmerje, bcä fmetjen, a. ©p. t&ia fmerja, fem.). Der
©d^merjenrjtevtrtg, fcbmerjbafte $re»tag, greptag pot
^almfonntag a'6 §ef; brr fiebcn. Scrmerjen SÄarid, au n>e!d»em bic
Sttüncbener jur fcbmerjbaften Äapctlen (fubtid) r-om Sottet
acfer) wallfahrten. Der fdjnter je uteidje Oiofenfranj, »2irt
©ebete*, am sp«terao(iet abgejdlUt. Der Sromerjenretd?, tffienfds,
mit fcrperticfcen 2eiben bebaftet; cmrfi'nbüder ?)?enfd\
fcbmaipen (fchmaaffn), nad) ©ramm. §• 956. VI. jum Siblautwerb
ftbmetfien gehörig, ». m. f. Der @d>maip (\ftürnb. J^(., b. 2B.),
ber ©cblag. Die @chmaif;cn Cb. *&.), &ollt, Durchfall, an--
fcbmaijjeu, befubeln, befonber'J rote Snfeften, ali €d?metterlinge/
fliegen tc, mit ib. ren (gvcremcnreu ober ibrer S&rut. „Die Saum
unb Jcait flnb mit Oianpennefcern bduft'g ang ef cbm ei p e t."
2Birjb. Vererb. ». 1702. befcbmatfjen, befubeln. „Darmit nicht
ble Sßbeeren »on meip unb Oibaßeu bcfcbmaiffet roerben."
$eurb. v. 1591. „Donatut' bat ganj ülfricam mit feinem ©eftanrt
befdjmai jj et." ^»feibe». „$ef meine er mib mit irbffdjen
funbon." 9Jotf. q)f. 7. G. Dßß ©efcbm aip (Gfchmaas, b. 2B.
Gfchmäifs), (^rcrement; 23rut, ©ejiidjt. „Daj fi a3jcn bic toten
ricr vnb baj ©efmaijj ron ben SSögeln." Cgm. 299. f. 150.»»
,/3ÄeiiJ= unb Oibc^en = ©cfcbm a t p." geurb. ». 1591. „Da^ von
ben ©ommeroögeln angeieBte @efd)meif, Oiaupca-© cfd) meip."
SSJiijb. , uinfp. "»Berorbb. D i e b $?, Zettel- :c. © e f d) m a i fj.
g efdjmaif en, gcfcbmaipig' a(Ii-i fdmicbtta, fxlanf, ubn*.
fmctff (bag erfiere SBort fielt ani, aW wäre e:!, roaä e? bodj
nidjt rccl fcnn fann, ein Partie, praet. ; »ieüeidjt/ »ie II. ©. 42-3
gcUdjfeu <iu^ geUgfam, r«^ >jc i\t m aipfam entftanben).
©cfymeif? @dj>mtfj ©c^mue @d)met €>d^mit 47?
fd)mei£en (Cond. fcfcmetiiet unb fcbmifj, Partie, gefd)m{fjen),
wie &d)b. (a. ®p. fmijan, praet. sing, fmeij, fmaij, pl. fmijun,
jiartic. gifmijaa), in mancherlei) Sebeutungen, bfe attc etwa*
93eräd)tltd>e$ I)afcen, aber febwev unter (Einen f?ixt 3« bringen ftnb.
a werfen, b) auswerfen Mc Crrcremente, cacare. c) linire, linere,
fdnmcren. (DiefesJ bte gewtdmlicfje ber a. ®p. , befonberS in ber
$orm foffmijan, maculare). d) fragen (U.tB?ai)n). „2>er 5ub,r=
mann fd?m eijH mit ber ©eifef, wnb $ibi ein @d)mf$en." (Sröarb
1588. f. 62. e) am gjfündjen: Xdiat fc&meipen, flatt raueben.
f) anfcl)meipen Genen, ipn «nreben (fal^h @ebirg Jpubner 957).
g) fpajiercn, gemad)ttd) geljen, febtenbern. Auf's GäiTI f/chmeifln,
(«pfuigau, Dieife bnrd) D.=2)eutfd)l. @. 298). „2Bo fdjraelfft hin?"
wo gefeit bu bin. „®ie finb überä gelb feinau^gefefemiffen/'
er i\i übertf ftelb hiugemanbelt (SUlertfeal, @al.5a(b?reh*blatt). Unter
ber leßten fcltfamen Bebeutung fagt fchon ötfrlb III. 17. 80 (3ob.
VIII. 9): „iagilfb, f«t u ifm eij," jeber, einer nad) bem anfcern machte
fid) (autf bem £empel) ba»on. 2)er ©efemeifer, JMeb; Berwettf,
gleicfcpiel ob munblicb. ober fcr>riftüd:>. 'i'rgl. bk Nebenformen
fefemaipen ur.b fcfemifjen.
Ser @<ämip, a) ©urf, ©djlag, ®treld>. Du kriagft Schmiff-.
b) im ®cbcrj: ©tretet?, üßunoe vom Pfeile äfmor*. c) «Berlegenfeeff.
d) Jpaablungtfwelfe, Lanier. Di herrifchen Lout häbmt decht
an anda'n Sciimis i" 'n Tanzn.
„Und aa~ Büabäl Iiabm is gär net meP Schmis;
Aluas limf vnd fechs liäbm, wia's iatz da' Brauch is."
fd)mt{jfg, adj., fdjlanf, bann. «Brgl. gefcbmaiplg.
Der ©cfcmuä (b?p SJlbetnng ©efemu), (Sewinn, SSort&eK be» einem
Jpanbet, befonberä atö £ofen für bic Untcrfeanblung, Vermittlung
ober 9)?dflcrcw. einen ©d)muö machen. (2Bol aus bem 3ubenr
beutfd}). ©er ©djmnfer, Unterfeanblcr, nad) ©olbfup* um baß
$id)telgeblrg aud> ber Sfiortfüfercr bei) Brautwerbungen, fchmufeln,
be»m Jpattbcl jüblfd?en Übergewinn fuefeen; beimt .fiegelfpfel auf ^efelen
ober treffen wetten; Straubing: im 28trtfe$Jjaug nad> gemefnfefeaft-
licfcem 3eden iUnbrc fiir fid) jaulen laffcn (and> fdjmuBeln).
Der Schmetterling i(l bem £>i)r unb ber ^nnge unfern ^olfetf Mü)
ihimcr ein frember niebcrbeutfdjer 9Sogel — ien er wie Üiaupe,
^ippe, ^)orfe, %al$, £au, £l)eer, Sonne, Sorf, Boot,
glotte 2c. eril: auö SSüdjern fennen lernt, »aörenb e^ iid) anbre,
wie SBapen, Wtpc, ©uppc :c. in fpecieHerer Bebeutung unge-
eignet l)at. S. Wtiümaltt, kalter, ©ummet»ogel.
£>le Sd)mitteu, »ie l)d)b. Schiebe (d. @p. fmitte, gonit. fmitten
a.@p. fmitta unb fmittf, fabrica, officina). Sie Öolbfcbmftten
eigentl. unb fig. 's Bruiwefn is a* rechte Goldfr.lnnittn, b$$ SSier-
brauen mad)t reid). ©. ©djmib.
478 @ajmaf ©domau^ @cfymei$ &d)\m%
fdjmcßen, a) rote bcbb., b. b. mit 3unge ober Stppeit einen gewiiTen
2aut ber»orbttngen (»icüeidjt au» fcbmacfejeu aufammengejogeii).
Sfttdj fampfiger SSoben fd?maßt unter bem stritt, b) mit foUtem Saut
ober fonil füfjen. Ser ©*maß, bcr ©cbmaßer, b«g ®d)maßer=
(ein, bie gemäßen, ber Äup. 2>a6 ©djmaßbdnblein, Äup
auf bie Jpanb. c) mit folgern Saut auffallen taffen-
„®o »oller fpalcbel ioaö fein mimt,
bie tijet er fament bar fmaßen
bem faleu manne auf fein glaßeu." 9)?arculf Cgm. 579.
f. 21. rl) fcfolagen, ()auen. anfcbmaßen (.Oeppc), mit bemUBalb*
bammer bezeichnen. Stocffcbmaßen (Jpeppe), bie unterm ©cfmee
im Soben fielen gebliebenen laugern ©toefe gefällter SBdume ju
Älafterl)olj »erarbeiten. „2>er ©talnfd}ma»er, tinnunculus avis."
Voc. v, 1618. 35ie ©d?maßen, ©ermaßen, wa$ gefcblagen, ge=
bauen werben foll, ober junt Jpauen, ©djlagen bient; &loß, 3ug?
fdjlagel/ Ofammbloci (Jpöfer); im 93oben flehen gebliebener ©toef
eines gefällten 93aumetf. 2) a £ £ o l s (igt noefc auf ber
©d?maßen, eä liegt nod> unaufgefd)eifet, unaufgeflaftert. Tiad)
Jpübner 664 iffc im Spfrtjg. ber @d)maß ber Crt, wobin auf .öolj-
rifen 2Mocfe niebergelafjfen Cgefdjoficn) werben, cf. tnrol. SBat&^Drb.
». 1719. p- 14. 3» 9)cüncfcen beißen ©d) maßen bie an dauern,
weidje fpdtcr ber breite nad) fortgefeßt werben follen, oorftebenben
33acf(leine, 2Bartfteine, pierres d'attente, ital. le morse. 2>aju
eiufcbmaßen, verb., bie Griitfdjmaßung. cf. g^aßen.
fd) maßen (fehmätzn , »erdefetlid)) fcbwdßen, reben. „Verbooinare
fmeßen vel cblaffen." Voc. in Cod. Emm. E. 23. fol. 240-b
„fmdejer, garrulus." Voc. ». 1415. (Einen bei) 3emanb voc-
fchmätz'h (oerfd?wdßen). ®er Schmaz, ba$ Gfchmätz, ba$ Ce-
tebe, ©efd)Wdß. Des is o' Schmaz, der Itaa" Ilaainot häd , ba£
tft ein grunb= unb jwecflofeg ©erebe. Sag ©efcfcmdß (Gfchmätz,
Gfchmetz), fd)mierigc, fiebrige <Bcid)C, @efd)mier, ®etle<Si, ®e-
mengfel von ©peffen. (03lelleid)t i(t bie$ bie eigentliche ^ebeutung).
3m Cgm. 411 ftebt f. 48 unb 193 altf müßige geberprobe bei I3iäbri-
gen ©d)reiber6: „£orenb lieb fraw meß biß gepleß tft fuä gefd>meß."
@. ©d>moß.
fd?mau$cU> aj (»tgl. fd>m auteln unb fd?moßen). „2>le tyatretf
werben immer gegen bie ößollüfte geeifert baben — aber wenn fte
auf ber ^bfeiten unb einmutterslefn mit einer #rau 9)?utter, einer
febonen, jungen gefdjmaujelt..." £ob= unb (Sbrenrebe auf ben beil.
©tepban j>- 2'(- b) ^eiun Äegclfpiel auf gebier ober Treffer wetten.
@. fdjmufeln.
febmeijen, mitunter no* fratt fdjmefüen in ber Sebeutung: bauen.
2>er ©cbmeijer, S?\d\
fcbmlßen (ju febmeijen/ wie rißen ju reißen, fd?Üßeu
ju fd? leiten ic. gebotig, cf. @rimm III. 497), a) werfen, „9?. 9?.
@d)mo§ (Sd?mu£ 479
bat bat jungfrauleln rücflingS ju föobe« gefirnißt." gilt=Öttfog.
JMftorie. „J?at ber Äanfojn 5J?arfa in ©djotrlanb ein mwrttn'treorr=
lldici Älätttpetl (Äeufdjljselt bctrejfenb) angefdimißt." 9l«$&arn
am 3f«tfttom IV. 16, aud? I. um.
„2Benn id)'< £tar-b in bie erben fcbmiß
mit bagel, fd)2«ser, bonnet unb Hiß." J>. ®ad)S.
Sie jSuefcbmißung, Verbat = 3nj«rie. 2lf"t \>. 1657. b) fd>(agen,
bauen mit bei* Oiutbe, ü)eitfd?e. ,,Verberaius, &er gefirnißt i\i
rcorben." 2$r>ent. ©ramm.
„Süet ©ot nit banft feine fnwens «nb fn)lßen£,
unb an ber feuten be» pefemS fmißcuS." Cgm. 713.
f. IM. c) furnieren, befdjmietc«, färben, befonber^ $cüc fdnvats
färben. £o*cn fdjmiijeB. Ser §ellfdjmt$ef, ©ct?n>arafätber.
„93»n einem halbfett liebt ju f&mißen. 9Son einer 95Pc£<«bßut
grün j u f ci) m i ß e n." *8ai>reutl)er £«cbf$eerer -- Znx v. 1644.
,pifmljjit, delibutus." gl. a. 230. Ser ©cbaxißen, ba$
Schmitzo-l, sporti&ndxu, fovH 3. £. bie 9)iurtcr <xn $rcn bem
.ftinbe aaf einmal in ben «ö?unb ftreiebt. I gib 'an Kind alle Tag
um .f Schmitz?! Muas mero'. &aln ©cbmißen Sptn, nidjt
bat ©eringftc an £eu. O.spf. Ser ©d) mißer, £Ieb, Streite.
Sie ©cbmißen, a) bei' Jpieb, ©treid). Ainem a Schmitz *n
ifhenlc.r. „Sapffere ©cbmißen, fo@e. dmrf. Srcfct. bem ©eneralen
»on ©tprum v-erfeßet." %laü)batn am Sfatftrom v 1. 40. „Äein Saab,
fein ©ranb, wo man niebt ber SKabrbeit ein ©cbmißen gibt" (ein
<8b3d)en lügt). <ß. 2lbrab. „üi(g ba^ flnt ein unjul)t fpriebet, fo
fult ir im mit bem rutelin ein fmißeün bun an bloje but."
S3r. SSerbtott 216. b) bie $arbe. © r unb f ö>miß en. 021. @p.
l>lfmijjani tinetio, fntfjnaevus, pifmij macula, conta-
minatio etc.).
Ser ©d?moß (febroab.), batf $eii, bie ©cbmiete, ber ©djmuß.
fd>moßig, febmoßig, fcbmierlg, febmußij. Voc. v>. 1618.
„Sie 3uben baben <£br. bie beil. Slugcn mit einem febmößigen
Jueebaber terbunben." $teb. ». 1678. Saß ©efebmoß (Gfchmez),
©efebmier, ©cbmuß. ©• feb mäßen.
fdjmoßenO'cliiTu.z-n), fcbmo$eln(fchmey.ln), a)fdcbc{n, f. febmußen.
„3bc febmoßt wie ein ftlecrft'eber na* ber gaften." *p. Slbrab.
„fmoßen, flein ladjen, subHdere." Voc v>. 1482. „(modeln,
subridere." Cgm. 685. Voc. \). 1452. b) (3äger=©p.) ben Jpafeu-
ruf naebmacben. c) bemn .^egelfpiel auf gebier ober Treffer wetten .
cf. fcbmufeln.
Set' ©cbmnß, a) jvie l)§\>. b) (f<bivd&.) Jett, wie man e^ gum
Äo^en ober fonft bnudjt, Stalg. ©. ©c'pmoß. c) ber Auf'. Sa^
Scbniuza-l , Schmüza-J.
fdjmtt$e&, jdjmußeln, fri)mußmaulen (beo 9iitbart X.VJ. 2
fmnßentunben), lacbeln, innere greube ober ^ebaglicbfeft im
480 ■ ©cfyncw @d?tte
©efic&t metfbar werben tajTea. (©. au* fdjmofeen). „?;e<J
fmac$t fraro sHktabait" ((ädjelt trüber). Cgm. 775. fbl. 212.
Lacha~ tust o' net, äbac fchmuz'n.
,,Dac Bart wird dac fchmutzn,
Wennft d" Engl derfft dutz'n." %Jl&iC. ©tutm.
„I" <]zc Frua fte-n- I auf, und tuo' 's Röffal putz'n,
Schaut mei~ Deanäl zua, tuat gär fruinrUa' fchmutzn."
„Bai' fchmuz I, bäl' lach I, bäl' fchau a di' ä~,
bäl' ziahhadi' zua-w-a', gern hähadi1 fchoV
2>er ©cbmaßer, batf Schmutza'l, bai 2dd>cln. a~n Schmutz»' ta.r.
So häd ac üch vaTtalln hünna~, das eam net a" Schmuza'l
aushema~-r- is.
9ieun unb 5re9jngfle ober Scfena- ac.
2I&tf)eUung.
(SBrgl. ©cbaab, fdjnau), :c.)
fchnau-en, fchnau'n, fchnaun, a) (nJaljrfdielalld) liad) ©ramm. §. 446
blofie 2la$fpvad>form »01t fcbnaubcn, tu. m. f.), atbmea, fester,
beftig atfjmen. 3)er S'chnatuio", 9ltbeni$ag. Ausfchnaun , aad-
at&mea; «agruben, um 2ttl)em ju boten. «Orgl. artcb fcbaaufen.
b) aafdjndnen (Sinen, Um anfahren, 9?af)e läge ba$ gotbjfße
fnivan, Pract. faau, fafyrcu, vaderej wenn nlcbt aod) ndb^r
fiünbe bete nieberf. faau ©dmauje, .fiilianä fnauwcn fdmappen.
„©Üb rlmpfen unb fnaroen" wirb ©tat. n. 151 »ob da wen
(ftlagern In ber jM(te) gefagt- (cf. ief. fn ua Ecfjren, breben).
Der ©ebne (opf. Schnei), ©imfn. b<x$ ©djnewclela (Schnewa-1),
nie bd)b. (a. ©p. fne, genit. fnenneä). fdjaewig, fcbaeelg.
fdjBeb allen/ fd)ne'balnett/ verb., ©cbneeballen macben, fid) ba=
mit werfen. 2)le ©ebneblücb (Schneblüa') , jeac weifigrauen
Sollen, ble im ©pätberbft nabetf ©dmenen »erfünben. fdjneblua'-,
fdjne&agel-, f cc?n efd) lojj en = ic. weih febr weiß. 2>er
@cbnc;fatcr (Srhm>kädac, 0.2.)/ a) bie ©cbnarrbroijel/ turdus
viseivorus L. b) ble Jrablittg^gCVfOJe, Lcucoium vernum; benbe
wel \l)te$ frühen @rf#efoen$ wegen. 2>le @cfcneflud)t, nlebrlgerer
^Ipenplafi/ wobln, nenn auf fcobetu ©dmee fallt, bx$ ÜSicl) gebracht
wirb. 3)er ©<tnu;:ratf, SSorricbtung, ble bem $'u£ eint breite
Slddje gibt, bamit er auf bem ©ctmee nlcbt elnfmfe. (®eblrg).
fcbnelwen, febneiben (febneibm, Cond. febnefwet unb ftbaiw,
Partie.
(Scfynab ©cfmeb <§d)n\xcb &<b\\e<fy (ScfynacÜ 481
Partie gefcbnelbt unb gefebniroen), ftd)t>. fdjncpen (a. ©p.
fntuuan, pract. ind. fnci', conj. fniuuf, partic. gtfnluuan).
Diar derft s'es Gold l'clineiwm, du glangotit net. ,,j?ttC(autFen
wie ba£ 6cf)nctweu ober bat © d) n e l tu e n b" (baufemvelfc).
givent. (übr. 63. 2 iß. „?})?an fa^ct antf «Dcratton ungefdr im Sfterj:
beur wirb c£ nad) bem 9>?at> ncd> febnepben." 23obmann$ 9?otat«
».1709. j,Ningere fneyben." Voc. v. 1445. fdjneltueln,
ein roenfd fdmeuen.
Der ©djnabel, a)tufebd)b. (0. ©p. fnabul, fnapul, cf. ©djnappel).
b) (2er. ».18.) eiferne Waite, iueld?e befen 2ßeibcw vor tut ©efiebt
gelegt würbe, c) (füg.) 9)?enfd), ber unüberlegt fprlcbt. ©djnäbel
$ leben (Schnabol ziagng), fiel) fdmdbcln, wie Rauben. 55er
©djncbelif?, ©cbneblff}, <5d)ncbertf? (uu-, U.2.), fogenannter
Wofifopf, worauf fid) ber Jrofd) enttvlcfelt. (3* weift nfebt, ob tjlcbcr
pajjt bie bnnfle (mebicinifebe?) @lof[e: fne belli surrones). 3 m
Voc y. 1129 l)ci^en ciconides, liomines rostrati fd)Uebllcj-
fifcnafccn (d. @p.).
a) „©wer fid) über bie fcbüjjet babt,
unb gar unfcubcrllrten fnabt
mit bem mnnbe, re*t aftf ein froein." $lfd>,$ud)t
ben Dtaud) Scr. rpr. austr. I. 19S. 1») eilen (V).
„9)?an fad) fem l)lnfnaben,
n>ol mit vier taufenb mannen." Jporued1 c. 8„
c) labi, cespitare, deficer'e. „Datf er barüber id)t befnabe."
SCrifL 4662. „2)aj fd> barane nid)t eufnebe." £>fut. II. 36.
(fiebert.: ,/Cact rai nlet f neuen... bat if meer »alle of fneoe."
Cgm. 1.35. f. 18. 47. cf. .ftlllan: fneven, fnovclen). d) Mangel
leiben. C^iawr von ber vorigen SBobeutmuiV). „3$ fnnb nldjttf
ulnben tue, betf mnjt id) armer lang jeff'fnabe it." 9)?id?. IPebam
Cgm. 291. f, I57,b ,,T>asi ir »ertopelt wa$ ir mugt baben, unb
lajit babalm ewr fraroen fuaben." Cgm. 714. f. 352. cf. 152.
©nab, «Mangel. „Da begunb ein groffer bunger fid) ju bebenb
mit mangel unb and) fuab." Cgm. 291. f. 36S.b
fd) nebe jen (fchnetv^n, D.3nn), eilig, bafllg »prfatjren. ©leb
fdntaben.
Die @d?nüeb, f. ,,©d)niep, ©djnlpp" 6. 493.
„fd)ncd)en" (Wfdjaffenb.), \v<\$ fdjualcfen, w. in. f.
Der ©d)n«ä% elgentl. ©djnagf, be* ©d)uagfen, a) wie bd>b. bie
©djnafe (culex); „fndfl, cjnomia." Voc. r>. 1419. b) (febtuidb.)
lange, bagere <perfon. c) (In frennblldjem ©djetj) ^erfon überhaupt:
O du mei" Schnack! o~ netts Schnake». 1. d) (u|Tifler (Ffufafl, <po(fe.
(gäimtütx'i «BatKviftffS «ßo>t«(>u<f;. III. 1(<- $ l)
482 ©c&narf .©cfytattf
©cbnadenteifcer, Voc. d. 1618. OBe» (pauUini N. 678 fommeu
an ber SSÖcsra £ßljfd)ul)C mit ©d)naden — ©dmdbetn? — uor.
Gl. o. 160 finb fuaggun, fnacgun, naves rostratac. £iernad)
tonnte man auf ben Urbegrfff ©djnabel, Düffel, ©ptfje ratben).
fdjn ad et, adj.
„SBarumb er rem fo elenb ber,
* unb umb bat mau( fo fdjnadet wer" (mager V ober f«t(.
fnoggr, glaber, depilis). Sp. ®«d)<J. „£>er Jpeufdjrcde, »wie tief
er in bem grafe llt, fo wirf er bodj ntemer weiter; er ift allejlt
mager unb langbeinig unb fnacfcelt." 9Br. $crbt. 22. cf. oben b\
fdjnadcln, au* fcfrnädejen, einen fnallenben, fcbnaljenbcn Saut
ergeben, fdmallen, fd;uelfeu, fdmfppen. 9)?it ben Ringern, mit ber
3ungc f d) h ;'• cf ein. £)lefe$ ©cfcnatfelu mit $3unge unb Ringern
vertritt bet> unfern idnblicfcen £dnjern, frerlid) febr unooUfcmmen,
hie ©teile ber Caftaüetas, be» beren ßübrung j. 23. ber fpanifebe
£dnjer bcfonb.'rt? im unnacbabmlicben Vojero mit ben Jpdttben unb
•Jirmen nidjt weniger s?crtid? unb beiueglfd), alt mit ben ftüyeu,
tanjt. Do' Fä'n iiad-n g-fchnäck'It , fagen blc ©djiffleute von ei-
nem, ben t>&$ ©eii ins? 2öaifer gefdmellt bat. ©. I. £&. B. 511.
«fcfdj nadeln Slnem , ibm feine ©pottrebe f<feulbig bleiben,
abfebn adeln (?lnc, subigere feminam. v er fdjna cf ein fid), im
Weben verfebnappen, übereilen, fagen, w&t man »erfebrcetgen foDte
ober wollte. 0 et febnaef e In , für .filehiigfelten ausgeben, unnüfc
burebbringen. Tuofi dcP Gold älls voTchnäckln. (>2im Öibein irt
f cb n d tf e n nafdjcn). $atf ® c f d> n » cf c l , © e f d) n ä d e l tt> c r f,
eollectiü für ivertblofe .fileiuigfeiten, Sibfdüe. 2>rgl. fcbnedeln.
Xet @d)n .» cE ler, ©ebnädejer, ber ©dmall, ber fnallenbe
©djneller mit ber Sunge ober ben Ringern, tai ©dntippcbeu; ber
unnjiUfüilfcbe £aut, roeteben man im £od)beutfcbcn ben ©d>(iid)jeu,
fianj. \c hoequet, enttl. tr> e bidup, fpan. cl hipo nennt — in
«Wien ber Schnacho'].
,,Und s Diono-1 Jiät fchwarzbraune Aügole,
Und \vio-r-o~ Taübo-1 fchauts her,
Und wenn I vo'n Fenftor o"n Schnaclila' tuo,
"Wuzlt s i" 'n Hemo'l dalier."
'on ScImacWo' häbm, liriogng, ben ©d)lud)je" baben, bekommen.
cf. bep ^iltan fnaefen, captare bianti ore, singultirc, latrarc,
garrire. £er @d?nddejer (2Badiu$), singultus, (\U. fuoft).
•Die @d>nade( = Rauben ober Äappen, alte auä ber 9)?obe ge=
fommenc 2lrt länblldjer QBeiber&aube. ®atf @d)nadel = *Wc jjer,
bat jufebnappt, ©dmappmefier, 5tafebenmeiTer; im obfconen ©djerj
ponis. cf. <S d) n l d e i. 2>le © d> n ä d e t ; @ d u l e n, med)anifd)c
•>lsortid}tung, haften auf 2Bdgcn u. ju bebcu, Jpebelabe.
febnaiden (fd)rodb.), beimlid) fudjen, befonberö um p nafdjcn.
2Öot)l mit bem gleicfcbebeutenben 2lfd}affenburglfd)en fdjueeben
&d)M\d <&d)\wl ©cfynic! &cfywä 485
(uad) ©ramm. S. 140 fcftnaicben?) ei« SBort. e$ ftefjt neben
bem fpf. fni'Üa, catcllarc, parasitär!, wie eine 2lb(eltung, nad)
©ramm. §. 956, VI., <xvl$. fdjnaidig, f<bnaidlid>, adj.,
nafcbbaft, Reifet. Sßrgl. I>ter unten fnacban.
fdbnaldeln (fcbwdb.), Mai? werben.
Der ©djni'd, eigentfieb ©d>ncgf, beä ©djnegfen, a) wie bebb. bie
©ebnede (a. ©p. fneeco). „©ebnegg, concliile." \ocv.l42U. 2)a«t
vencj. nürnb. 9ßorterbucb Ms. v. H2i nennt fol. 52 „la bissa seudara
ble fnednater." cf. engl., fldm. fnare, Hl fnufr. b) (in
freunbiicbem ©eberj) tyerfon, befonberä &inb. Du liobac Sclmi-H;.
25efonbcr£ in Diminutivform: Sehneclo-l. giucb: SchneckaTbetzl.
c) ber ©d)nccfen, bie ©djnedentreppe. „Die ©dnge unb ©djnedcn
fdnbcrn." Q5a»teutb. JT>of:£>rb. v. 1693. ,&i fou* and) ein verborgener
©djncefben inwenbigen bei* tburcnö binaufgeen." geuerbud) Ms.
v. isoi. <l) (0.2.) ber ©dniedcn, ba$ Schm-clil-, «ilrmforbcben.
autJ ©djicnen gcflocbtcn, mit Dedel unb £ragbogeu. e) baö SdmepM-,
Sdmeclo-l, Schnöclurijci/.o-l, geringelte »paartod'e. 0 ber Sjcu-
fdjnecf, bie £cnfd)rede. N.%: 3a ©djuateu! ober: ©daueren
in ber SÖuttcrbruc! fdm&be ^urutfwcifnng^ formet. ©d)ucdcn-
tänje/ Rolfen, ©cbwdnfc. „Wacö mir falne Sclmeclo'täir/;!"
©ebne (feil fdjtagen, muffig geben. \ oc. ». i<3is. „9)?an bat
bie ^rebig aurf ber 9ld)t gelaufen, unb flatt beren ju J)au3 ©ebnetfen
gefdjlagen." „Dem ©eifU'uben wirb j«in ©cbmaufieu, fein ©d)nnitu,it
unb ©ebnedenf d) l agc n, fein tyoftbrevier, fein 3agermc|i, fein
^eiberfpieujeln ic. verbebt." „Scidjc ©djned eu fd) i ag er"
(Pfarrer, bie Rubere für fieb prebigen liffen). ©elbamcr.
febneden, fcbnedeln, a) langfam geben — wol in feberjb.
93ejlebung auf Hi 3«fcft. (SBrgi. übrigens Hi alte fnadjan,
reporo, praetcrit. fnttob/ 3ftb. s, ©talber<3 febnaden, frieden).
])) fcbnedeln, pnßen, jlcrlicb anfletben — etwa junddjft vom
Jpaarpufc bergenommen.
f ebne den, ,"d>nedcrn (0.<pf., 9himb.), bauen, fiein bauen, wie
„fdjnaiten." Sira ichneko'n, 9?abelbofj=9ief|'ig jn ©treu baden.
3m Stbal ©rüna, ob ber dni, werben &üd)cn = unb £au£geratbc
au* Jfpolj gefebnedert (gefdjnlljelt). 3m ©dnvebifc^c» bei&t
fnldra, Stifcbterarbcit tuacben, unb fnidare ein Stlfcbler,
„©ebne der er." 3m ©cbottifd)en ift to fncd mit fcbnellem
©treld) eiue^ ©cbneibewcrfjeugt? abbauen. 33rgl. b. f;
ffynltftn CäfcbafF.), etwai fort, in Uc Spbtjc, bin, bei* feb nieten
fcbnell bewegen, fdjnellen. SSrgl. b. v.
Der ©(bnicEel, penis; in ©cbwaben wd) für öinffel, unb einen
langen bagereu Wenfdjcn vorfommenb. 93rgl. © d> n a d unb
f d> n ä <$ e l n.
((bnudeiii/ (eden, fangen, nafeben (nbrf. fnofem). Der -Äucbeu-
f d) n n d e ( , ber bie Äüdje nad? (Jpwaaren burd;fud)t. © cb n u d e f e i u ^
,e»b 2
484 ©cfynab «Sdfjnaub ©cfyneb @d)neib
2öar (9turnb\), ;3ucfernJaare. ab fd?nucreln einen, eine, gcr^
fuffen. cf. fd) nur Fe In. ©er @d)nucfe$, ba^ Schnuckas-clis'
(Nfdjaffenb.), IfebFofenbe Benennung einer tyerfon, befonberä elneö
■fttnfcei*.
febnabem, f. fdjnattern.
3)a$ Schnäda'hüpfl, ber Schnädocliägng, f. @d>nfttcrf>upf (ein.
fdjnauben (fehnaun, fchnau'n), gittern jleljcn, befonbcrS mit 5ln-
ftrengung, £eftlg?elt; eilen. («Ergl. f^nauen). „© naiv ben,
siteff rtotare , stertere." Voc. v. 1432. Cgm. 635.
„@ln roolf ber fprang mit großen febnauben,
l)ln über ftoef «nb über ftauben."
„tyetruS mit aebtjen, blafen »nb fdjnauben muft immer nacbtrolfen
ber galtf." £. <&aä)&. „<Sroer fnanbet aW ein roafferbadj*."
2;lfd>jud)t bep 9iaud> Sc rcr. austr. I. 198. „Sa graten mt ber
fielen fdjat mit grojem fnovben." ftrauenbienft fol. 75J. CJptcr^
naep febeint 9cotFers fnfiben, subsannarc, eine ganj anbere ftorm).
93rgl. fdjnauren unb febnobefn.
3)er Sclmedorogeng, ober Schnedoragenks, geroiiTer £rompetenton ;
©cbnorFel; jUcrerep. T>a$ Sclmedo'gängl , Schnäda'hüpfl , ma$
©cbnltterbüpflein.
„fdjnebblg" (Im ©rabfelb), fcblanf. «Fttoa febnobfg? prgl. febnob
Stnmerf.). 3m ©rurfc be£ fauler o. 1513 bel&t eg f. 5O0a: „2>epne
roevt füllen fein Furj unb n>o( befeb neben, tvarbafftfd) unb ftllle."
fdjnelben (Pclinei'ji, fchnei'n — Cond. fdjnelbet unb fd? nftf,
Partie, gefcbnltten, gfchni'n), wie bd?b. (a. ®p. fniban,
praef. ind. fnelt, fnalt, conj. fnltl, Partie, gif nl tan).
GfelinPnu'ln, gefebnfttene Rubeln, bänner Seig In Oilemcben gc-
fdjnltten. tf" Gfelini'im'l-Suppm. (gfcb fdjnelben, fieb, Irren,
unb baburd) In ©djaVn Fommen. einen ^egcl fdjnclben, Ibn
mit ber £ugel bfotf an ber Seite treffen. Raupen fdjneiben,
©djwanfe vorbringen, j?oten reiben. 2Öat, ©etvanb, Stuecfc, unb
brgl. ftbneibcn, blnfdjnelbcn, verfdjnelben (a. Sp.), ba-
uen, fnbem man vom ganzen ©tütf fdwelbet, verFaufen, beutju-
tage: £ud), £elnroanb rc. au tffcbnclben, ober bep ber düe »er-
faufen. „di fol b&afu gaft roulleln tu* fdjnelben." Münchner
©tbt.lK. Cgm. 514. f. 53.b „bringet ein burger getpant ber, ber
roeber je gabeme nod) je fair ftat, ber fcl betf nl&t fnlben, nlivan bl
gaucem tudje ftlngeben. ©o tjl ber bürget rebt, ble geivant fnlben t,
iah nlcman fain geroaut fnlben fol bl ber eilen mit in/' Slagtfb.
©tbtb. ^r. p. 50. „Qi i|1 aud) gewonbalt, Üb djaln geroanbbln=
fnelber d?afu geiuanb b'c verfnelben fol, ban ju ben rechten
tullben unb margten; famebaufö mag er e* ivol wer^aufen." $re»ftng.
Stbtb. p. 1359. ©lefer «Eerfauf gefebaf) rool auf ben In ber 9J?ünd)ner
^ait-Orb. V. 1370 (SBfrr. »tr. VI. 96. 97) ertvabnten ©»eit^tlfcben.
©c^neib 485
ftur foldje £ud)»erfdufcr fommt im XV. XIV. 3abrl). bete 3lu*bruce
©djneiber vor. 2>ielJefd)t mar bamalä ba^ ®eiverbe betf &tefber=
madjerö uod> nl$t von bem beö 2ud$auäfd)iielber$ ftrenge getrennt,
mc fte ftct> ja uod) jcfjt tn gropen «Statten mitunter vereint fütben.
3n ber 9)?uudmer 6d>netbcr-'£)rb. Cgm. 544 (o. 1465) foL 54 beffct
etf: „e* fot bljain fdjncybcr nod? bl>afn anber bantrocrcbtfmau,
ber ein »vatmanger roll fein, vnb ber mit eilen gcivanb ivil fauffen,
fein ftantiuerf nit rourfcs in bem rvabgabem uod) bavor." „££
fei bbafn fdjnetbcr uod) bljatn tud)fcr>crcr falnerlal getvant mt mer
bei. ber eilen fefeneiben uod) verdjauffen." „Die gefroorn l)aicn
gcfe(?t/ ba* au* fdjnepber, bie Ijfe in ber (tat reellen wurden, alle«}
tud), ctf fei bjc ober anbertbaiben gefärbt eber gctvord)t, utib baä
fv feinte» ben wellen, mit ber ivag uub mit bem gclott ctipfadjen
utib rotber auttvurten füllen, üiur fttcltucf? vnb pardjant fot mau
ungelegen fdjncobcu.'' „Do* ein gaft mag fein geivant uu=
genügend fcbjtetben ob er »vill." Daö ZuA) ivurbc alfo aucr>
auegeroogen. 25«*Voi-.i'. 1429 bat: „fullo, getvantfdjnciber,"
hingegen bat v. 1419 „sartor, fnc»ber." 3nt Wünamer <5t.<i>.
Cgm. 22. fol. 07 jicljt: ,,i>L- pännificis, von ben tttedjfdjnef bem."
»Dagegen fol. 68 „sartores et incisores pannorum, fd)nciber."
%a<b in ben 23c wfy v. 1441 (2ßftr. 23tr. VI. 1620 wirb fne»bcr
jundd>|t von &leibermad)ern uccftaubciu SO?an frpeint allmdbtid) bie
einen alt> ©ci»anb = ober £ucd*fd?u eiber von ten anbern al$
blojjcn ©djneibcrn unterfcbjebeu ju Gaben. 3m 3. 1508 Cftr. £l)bf.
\w. 4d8) wirb beftimmt, „bap blnfiir fein ©djueiber, ber bat
Jpanbtvcrd) arbeitet, fcinerle» Stucl), Sard)ct ober anbercö bergteiefcert
»erlaufen (oll." SStgt. lauerer, Stcllrci (tailleur, detaillcur)
I. ZI). ©. 439. fd)ncibcn (Jinem ein .Hlaib, (d. Sp.) cg
ibm jured)t machen ober madjen laiTcn« „Diu fraiv im (bem richten
Wofetf) fnait ie aber ain monat nitviu d)lait." Cgm. n. fol. 56. H
„@ot Oat ir eine fuggenien über ben roce gefnitten." Dtut. 11. 12<».
(®icl) unten bcfdjnc'bcu einen), fdjnclbcn an einen ein
Älaib, fpdter: ci ifynt anfd?neiben. „«Bon golt ain pfcliel vefien
fdjnait man an bat fraiuctcht." ^areif. c. 22. „Die feibein
tüedjer fneib er an fld> nad) ritterlid)cm fitten." Cgm. 537. f. 330.
„Dtc bric »ant an fid) gefnitten ein getvant." Dtut. II. 126.
„S7(U f efeneib mir ein gra>»c iutten an, unb id) tvil in ein clojict
gan." Slltce i:ieb. „j\leib anfdjncibcn, cammetiri vestem
faciendam." Voc. v. 1618. öcbncibcn ain Äfaib jtt Ocmanbtf
«eib, ie^t abgefürat: c$ iljm iuefdjnetben. ,,%üc6 ir gewant,
bah ju ir leib gefniten ffr." iHecfctb.v. 1332. ioilr.05tr.Vll. 125.
befdjneiben (d. @p.), tleiben, befieiben. „Änabcn, bie ad in
branm Damai^gd) bc|"d)uittcn warn." 2S(rr. 0tr*JI. 143 ad 1475.
„Darnad) r»)tten \)c jrocu unb iwtn, unb all in praron medjlifd) be=
fdjnittcn." ibid. III. 122. 127 ad 1476. ??od) fm 2.9v. V. 1616. f. 578
486 (Scfjtieib
Ift bie SBefdMictbung bic <8eflcibung bcr £obtcnbal;re, H$ 5ßaf)r=
tu*, ©leb oben fdntelben einem ein .SUatb. 21 n, auf beu
©pätt, ba^ J»>o t j (ÄcrbDolj) fdjnelben, ober blotf: anfd)nclbcn,
auffcbnclbcu (a. ©i>.), jur 23erreG?nung uormerfen. „Jpolj, ©alj,
Ungett k. anfebneiben." gort $8.9i. 166. 470. 53u. Sßclfd) 9ieL
cbcrtSl). 205. Olb bem Jpolj febnetben ober abfebneiben an
bem Spoli (jur Slbredmung). auffebneiben, im @rjäi)len
übertreiben, role ()d)b. auffd)nelben über einen, ftrf> über tbn
fyerautflaffen in Dingen, bic man befifer verfliege. 25er 2luf=
fcbnftt, Übertreibung. Slmetf. sunt Cod. crim. ». 1751. §>. 179.
«uäfdjneibcn einem (ä. ©p.), ibn cafirleren. „2ßle ein tngci
bem I). 9lbt equlcfuä augfcbnltt." Cgm. 754. f. 13. einfand;
ben, I)inetnfd)neiben, ju vlct reben. „@r febneit tapffer bjn-
Cin, nimius est in dicendö." Voc. t>. 1618. UtnfdjnelbCU,
Im Dieben Umfdmiclfe maefcen, etioaä mit gcllnbern atutfbrücfcn vor=
tragen, »er; ober jerfdjnefben (nad) Otfobe betf XIV.-Wi.
3abrb.) bic Üebcrflelbcr, alä SBämfer, Diode, Jpofen, aud) fogar
©dmbe, um burd) jierlidjc ©djll&c unb Öffnungen bic farbigen Unter--
rlclbet fpletcn ju laffen.
,,Que es ver tantas cuchilladas
agora en un caballero,
tanta pendencia en las calzas,
y tanta paz cn el duefto!1' -Üueoebo.
„Die Sumpenrcuter, bie jefet in Frieg rpten in jerberocueu rotten
uub roammeften, barumb baj mau ben barnefd) unb bie nn>(jen jpembber
boburd) feben m6g" ©eiler t>. .ff. „Der üanbtffnedjt jet bauen unb
jerfdjnftten nad) abelicben Sitten." Ä. 2Bunberl)orn. „©uanlfd)
.Sappen, groß serfdnüttne Jpofen unb lange ;>oten bran."
2Üteä Sieb. „Sein .fffeibung all jerflamt »nb jer fd) nttten."
Jp. ®ad)i*. „3m 9Jiarjo 1523: Hi n>am*> roatf bard)«t, bat 4S<hj
fdjnlfj mit famatfn rollfdjlcn CHföfftd)^?), allcä roelrf." „litt, octobrl*
1523: bat ivamö bapbat mit famat unberjogen -, fdjarlad) bruftbud);
ber bapbat am warn« jcrfdjntttcu" (um ini fd)arlad)cne SBtufltud)
t)en?orfct)ctuc« ju (äffen). So bcfcbrelbt ftd) SWattbäuS @4,n>ar§ von
Slugtfburg in feinem befanuten £rad)tbud). „Die @d)ued) roafen
jerfd) nttten wie bic £">ofen." 9S. Conr. ©ebroarj ibid. ad üg. 55.
Die a°. 1511 im OBlntcc \)crratbertfd)cr 2Betfe jum erjbtfcboflldjen
©aftmabl gelabcnen ©atjbnrger waren mit „ringen Kleibern unb
aufgefebnittenen @d)ul)cn angetban." 2)ufl)er$ faljb. Sl)r. 226.
©djon nad) einer S?.<&. Ui XIV. 3al)rb. vcrfü-nblgt man fid) burd)
„verfntten gewant, gefmeib, fdjapet, borten" ic., unb bl^ in
©d)ivebcn finb um 14S9 utbuggna Haber 9)?obc (Dalln IL S12J.
%ut bet febene ©efd}led)t l|1 fie ivol nie ausgegangen. „Die Srbcl
CÜrmel) mclt felub au^gebreitf jerfdjnitten unten unb oben."
Sieb ». 1637.
©cfyneifc 487
5x*r ©dntelbcr (cfr. @. 485 oben). @d)ii. werbest/ fenu,
in ctuer ©adje leer ausgeben: j. 55- bcimt .Kartetifplel Uiacn <Stl<b
machen, auf einer 3agb nldittf febfefien. 2)atf @ (t) n c ib c r l e! n.
a) eigentl. b) »litt {(einer fd?lcd)ter $tfd)e, aud) ©*netber=
ftf*tein genannt, c) Scbneida'ln, pl., 2lrt «Dic&lfpetfe aue!
flelnen, mit Hopfen vermengten «partlfciu befte&cnb.
T>n @d)nelb = arjt (ä. ©p.), Chirurg, roeldjer 35rücbe, ©tri«
unb ©rle* operierte. „9??af|Ter «peter @rnft ber f ebneib ara t."
MB. XX. 589 ad H5m. („@o einer proften ift [einen ißrud) bat],
vnb fid) tat fnclben, ber tl?uet potfleld? baran. ©oblclcb mcnfdjen
blc laffcn ftdj oft fnelben, vnb cfcümpt fäm ber jedjent baoon."
Ggm. 632. f. 3S). 5)er ©djuelbftuel (Schnei'ftual) , blc ä>ot-
rtebtung, Jpäctfel (öefott), barauf au fdmcibeii, £adfclbanf.
I»le ©cbnclb (Schnei'), a) tvle l)d)b. ©cbuelbe, ber fdmelbenbe
fcbell von ©erzeugen; wai bcmfelben abnlfcb ift, jtante, ©rat,
|. SB. an Seifen unb ganzen (Gebirgen. £>ic 3 iu t = f er? n ci b au einer
©ldKl, ©enfe ic, f. jrol. 1»J ble 6d?ärjc von ©d?ncibciverfacugci!,
acies. ftfgürl.: batf Vermögen, blc Äraft; tat .firaftgcfübl, ber
Wutl). £>et 2ßeln, Cr ß i rt :c. bat o~ ©djneib ol»er kao^ ©dnteib-
2)er gflüiftain bat faln ©dju-, i|t abgerieben. 'Der 5?>acbofen !>at
©djnelb, bat nlcbt guueg ©d?nclb, brauet uod) mer ©djnctb
(b. I). Sjine jum ^robbaefen). ,,Da' Buo* hat Gpräfcbi, und s
Büchfal o" Schnei d." Süllbfdjüfccnllcb. Ge her, wennft cT
Schneid hafi , rocnn bu baö Jpcrj fyaft. Des fän' lautüc Let
feigng, hat haano' kaa" Schneid.
„Wer z Schneid hat, gei't Tanz ä\
^^ er o~ Gold hat, zält f* aus."
o' Schneid habm auf eine *perfon ober 6ad)c, fttfc baran, bat=
über getrauen, barauf gefpanut, begierig fep'n. Aufdi' häb l febö
lang a Schneid, mit blt aujublnbcu bab ld) fefcon langil gen,Huifd)t.
Auf des GartI hat 1 a' 0" hlaonc Schneid, Ity U>i'infd)tC Ci aild) Jll
haben. 33efonbcrtf gilt ©djnclb für bat* ©cgentfjcil ber 3mpotcna.
©djnclb haben ober bei) ber ©efenetb fe»n.
„Wia 's eppo nähho' get, denk I oft drä~,
Bäf mo"s Gald o mal zrinnt und haa' Schneid nimoc häV
-Jlud? jvoI ble ©unfl, ber ©enuf felbfl. (©eblrg). ©djnelb ?)aben
bei) 21 In er.
,,I freig net auffi, I fen/ta'l net ä",
alTt mägff mo' riet fagng, das I Schneid 'hcdlt hä\"
„Bai' 's Dco'nl falfch is, äfft is-.s \on Buobm z'tao^,
Das oc,s Laota'l wegtregt und get onc Schneid baam."
I>aö ®ef(fonelb, »ohlcn, Stielen, Bretter, Satten unb brgl., auf
ber ©dgemüble gcfcfcnltten. fdjnclbfg, adj,, a).»fe bebb. b) o
fchncidi's Ros, <pferb mit fd?arfcr Oiüctenfante. c) (®eblrg)
mutblg.
488 ©tfytieb ©lyttob ©cfynub
fcbnteben, gcmutbmafsteä 2ib(autperb — ffeö fdjnob unb ie-
f dno tten.
fcbnob (fchned, o.pf. iclmüid), wie bd)b. (d. <sp. fnobe, a. 6p.
rooi fnobf), aber neben ber bdjb. f«fl nur ntebr moralifcben 5ln--
wenbung : verddjtlfd), turpis — and) nod) mitunter tn pbpftfeber:
drmlid), gering. ©ebnöberf ©elb (nad) Spabnez im Sungau), fletn
(%ib. 93c» <£talber: fdjnöb [eben, drmlid), fdrglid). „Unfcr J?err
vmb am fnobä gelt uerebaufft," Cgm. 658. f. 60; „in alner febnöben
oberfebüpf geborn." Cgm. 515. t*. 151. „Daj treib fp( niebt gc-
praudjen atju fnober eblatber, baS man niebt rodn, U6 fp ?er=
fmdebt fei ton jrm man." Cgm. 658. f. 112?. „OTarculftf Halb l)tt
ein fnobe »atbe uub roaS »on fnobem tuod)." Cgm. 713. f. i.
„<Sn6ber nein, villum." Voc. v* 1419 unb 1445. Cgm. 649. f. 566
„villum, fn) ad) er ober faiger wein." „©nebetf rcort, verbulüm."
Voc. v. 1415. abfebnoben. „9icu crctcbtetc nub von benen
Substantivis abgefdjnobete bettelfücbtigc verba actira wie
Hügeln K." Parnass. boie. t. 1725. „OCrfnobcn, lcvipcmkre.
depravare." Voc. ». 1419. 2(ucfo bc\) .ftitirtu unb twd) im pollätib.
i|t fnoobe vilis, turpis, int ödjtveb. fttöb, t^t. fnaubc inops, egenus,
bdaeyen im Diieberfädjftfcben fnobe tvi^ig, fdjlau, im ädjpttit'cbrn fuoe
tiett , artig — : laffeu fiel) au biffe «ebctüungcu unter einen £nt, ttww
bin ttrfpr. 95eijntf beo Steinen, ilttappett, (genauen (fingen?
(SSra(. fein, tlaiu, ilut$, fd)led)t). 9tcd) mc()r: lapt bic ^aiticn
form bcfd)tictte n Itarg, fnapp), n». m. f.» auf ein 2lbrautoerb fdjnii;
öen, a. ©p. ftüoban (praet. ind. fnob, conj. fnntt, p«rtic. gifuotau
etiva mit bei- >öcbeiitiing bc« baftm abgeleiteten fdjottifdjen to fnob be:
föneiben, piwen) frijtte jeu ? &rgf. frfjncbbia.
fd)nobcln> burd) bie (oerftopfte) 'O^afc älfbcm einrieben ober aut*.-
flcficn. „3)aä ber babid) febnobtot, ba* im bie nafe beftopfet.
2>cm fcbnobelu (fdmobeluben) babid) ift gut/ batf mau im buttern
(roarmc burd) ftebern) tn bic naiUocfcer blclc." Cgm. 289. f. l lö.1
@; 6d)nub unb »rg(. fd) na üben.
Die ©ebnub, aud) bie ©ebnubem (Seimuda'ji), •o<afc uub Sft*nl
ber £bierc, Oerad)t(id)) bc$ 9)Jenfcben (iel. fnu bb unb fnubr
cxploratto cauina neben f 11 II b r roslriim canis). a~ S c Im u rl
inadio", bat Waut r-crjcrrcu, fangen, b. 2B. fdjnubcru, mit
bem 9Äau(, OittiTd/ ©cbnabcl fud)en.
fcbnubcln (öxbein), eilfertig unb obenbin vcrfalircn, bnbetu. //^eun
man oerläfiige Äranfcnwärterlnncn batte, bürfte man ftd) nld)t mebr
auf ©eratberoot jeber fremben ©cbnutlerinn anvertrauen, bie nur
auf ©erolnn, niebt aber auf ibre ^flid)ten ficljt." Wüncbn. 23olf*=
treunb 1825. p. 451. 3)aö @efd)nubel, a) unbebeutenbe Slbfallr,
^tlelnigfciten; b) fd)lecbte(5 ©cftnbel. ^Brgl. fdjnöb ainmetf.
Der vSdjnuber, aud) @d)nnbe(, 92afenfd)lcim, (Koß. „©nuber,
mueus, screatus, catarrhus." Voc. p. 1419 unb 1129. %tt
©cfmauf ©djnif ©cfynof ©cfyttcuj ©dmecj ©cfjnat 489
@d)nübcrltttg (Schnido'Iin', Sclineda'lin), SHoßfltimpclt. ©tcrtt-
fcbnübcrtlng, ©ternfdmuppe. fcbnuberig, roßtg. fcfjnubern,
burd) btc »erftepfte 9oifc 2Uf)em sieben. „@o ft ben atum Ijart
baben unb fdjnubrcnt burd) btc nafen." Cgini 601. fol. 97.a
cf. fcbnobcln.
fdjnaufctt (fchnaufV, 1'clinaufV), a) wie Ö*b. fdmtUlfcu Uttb fdNMU-
ben (wcldjeg leßtere, fo wie be(Tcn iUblautung febnob, gefd?noben
im Dialeft unaMUb Ift), b. I). tnebr obec mhiter i)6rbar rjubem jiebeu.
b) (9türnb. füg.) gropfpredjen. autf = fd)naufen, ft et) vctftbnaufcn.
25er ©<bn«ufcr, bad ©djnauferlein, a) spotten, ble mit 9)cübe
Slt&erri botf, ©cbwaduing. 1») Sitbemjug. o~n Sclinauf»', a"
Sclinanio i iaa*. 2>et 33 c t f <&*tt u f / $aufe um Süöcm ju öpIch.
©'. fcbnofcln ic«
f d>uif f ctt (augtfb.) ftatt febnfpfen, gciinbcr '.Huäbruce für ent--
wenben, ftebten.
fcbnofcln, fdjnufcln, fcbaitfeln, fcfcttufcjcn, fdjnufcjcn,
b!c 2nft, ben Oiolj borbat burd) ble -)i<ilc sieben. ©. febuauf en.
25te ©cbnufcl, 9?nfe unb Waid cc6 Jpunbcö, SRtnbeä, «pferbe^ :c.,
madwid), betf Wcnfdjcn.
©cbuag, febneg, vrgt. © d> it a et / fct>uc ct.
ab-fctoncgcln crtnem etwa*, et ibm ablocteu burd) "Jöortc
fcbuuilcu, a) fitrtücn (f. unten fcbneltcn unb fcbnaljen;. be=
fcbnatlen einen, it)m über'* 9)?aul fabren, ben Sefferiwtjfeubcn an
ibrn fplelcn. b) an-, jtte= :c. fcbnailcn, fcbnalnen (fcbnälna"),
mit einet ©djnallc beteiligen. Der 6d)nalt, a) ©cbnellcr mit
bem ftinger, ©tüber, ©cbnlppcben. „Talitrum fdjuall." Voco.1618.
b) plötjlidjer Harter £aut, .Rnaü*. „Säjjt ftcf) in bem ftup boren ein
battet ©cbnalf." SScmtO strafet 1697. /W.rfi häbmt <1- Haute'
g'jiack'lt, und nachpr erfi, is doc Schnall 'heino~ (t)ieft etf fltll
16. 9J?at) 1835, ait 9ifld)mittag$ hat 9)ul»crmagajtn bei? 9)?iind)eu
in bie £uft geflogen). Sie @ d) n a [ l c n (Sclmäln, Schnäin,
plur. Schnälna", 2)tm. Schnäla-1), i) wie l)d)b. ©cbnalle, fibula.
2) auf ben Stoffen: i*elt von liartem Jpo'lj mit einer nafenformigen
Jperoorragung, ber in bfc $lofjbdumc elugefcbtagcu wirb, um jur
■Ücrbinbung berfetbeu ober gcinjcr Stoffe mittel baran ju tcgcnbcc
2Bicbcn ober ©citc ju bienen. ö) © d) n a 1 1 e n « n ber 5t f) ü r,
Ätinfe. 25er © d) na ttenb rüder, im ©djerj: Jpanbwertdburfd)r,
ber nad) bem pebrpfcnniug umbergebt; t>&6 leßte frequentlereubc
Wagiftrat^gttcb, baö jundebft an ber 5tbür fit$t unb ben <pod)enben
a3ef*eib gibt. 4) verädtlid): 9)?unb. „jd) gib bir ainö auf beiu
©d)n allen." .f)Cfellot)er. 5) Partes sexus sequioris; prostibulum.
6) (C.^pf., 9?eub0.) Umafyttyit', fdjlauc £iige. Cinem c. ©d)n.
490 ©cfynal ©d?ne(
anbinbcn. 7) ble 2Ba#erfd)naücn, 28afferfuppe (f. ©djnaijcu).
„ydüiti altf eine bCfnbe, itocfbllnbc 28afferfd)nallen" (b. t». ble
ofjnc ftett saugen), ©clbamer. „gür folgen gfloft, ber fo »il fe-ft,
rounfe^t ld) ein 2Baffcr|'d? Italien." 33albe de vanitatc mundi.
,,©ie Hebt mir mer benn ble lautet ©djnallen" (fagt ein 9iürn-
berger »Ott feinet ®d)onen). Cgm. 714. f. 540.
für/n alsett, rolc l)d)b., b. b. fnaHeu. ®p.2B.: »T» ältln Fuormär
tuod no" s S c h n a 1 ü n wol, roer ftd) bic (McfdjledJtfigcnüfFc rot
2lltct »erfagt ftcljt, (pfl^t bod) nod) gerne bauon. (Einem in ble
2lugen febnaljen, Ibn burd) Slift ober betrug abtreiben, einen
anfAnaljcn, abfdjnaljcn, grob anfahren ober abfertigen.
2M3 $per=fd)nalien, fepcrllcbe 55egrü(jung bee fcbnecfcbmcljen;
ben ftrti&llnget auf ben 2?oralpen burd) ©clijel = ©cfuall. cf. ^iibet
I. £!)• ®« !«♦ gefffcnaljlg, maledicus, mordax. Vor. ». 1G18.
Der ©djnalj, ©ebnaljer, a) ber Anall. „X>a l)ab id) auf eln-
Ktal, wie bie Stnrolrr, ben <Sd)italjcr gehört" (bin gcfcfeclb gc=
roorben). @fpclb. 23r. b) ber ©cbnalj ©am bält eine befummle
3af)t JP>afpelumgänge, unb l|t ber jcl>ntc £l)cll »om ®tren. 'Sieb
6a)tiel[et. 2Me ©djnaljen, 2ßerfjeug jutn .ttnaUen. o
papiorene Schnälz-n. 25fc 2Ba fj e r f d) na lj c n, 2ßaffcrfuppc,
cv.\»x vom ©cball, ben ba* beijic ©djmaij, litbem ci baruber ge=
goffen rolrb, »erurfadjt. ©. ©d?n allen,
fdjnell (fchnal, ttud) gfchnol, giVliual), wie f)d)b. (a. ®p. fuel,
gen. fnelleö). 2)tc ©d)«cllen (Sehnaln), rofe I)d)b. ©djnclligfclt.
fcl)nellcn (fchnaln, l'chjidn), a) rolc l)d)b. (a. ®p. fnellatt,
pract. fnalta). b) roatf fdjnallen, fitallen, fraefcen. üoc Bolo'
fch na lt. Si fchn;»lt, e$ borniert. £>.£. O f cf) n e 1 1 c n (einen
unreblicben 5)dder, and) tuol „^ludjer unb ©djroorer" pon einem
©tbncller ober ©chuellgalgen) ind 2öafer. «rjolieepftrafe betf
\\ II. XVIII. 3a&rf>. £anb^ unb q»olfc.=£)rb. ». itilö. SSud) V. fcft. VII.
3lrt. l. gjeanbat ». 1635. 93rgl. fd?upfcn, ferjußen. d) fdjnellcn
(Einen, a) ilju übertölpeln, betrügen. ©leb oben ©d)n allen,
b) repercutcre ejus dieta. Voc. ». 1618. c) Jlnger fcbncllen,
micarc digitis, bie Wurtc fpiclett, f. IL 21). @.6H. SBenn (6
tm ^arclfal »on jroep cbeln Jraulein l)clf t, bat? fte » l n g e r 1 1 n
fnalten, fo ifl rool fa'um biefeö meljr männliche ©plel, unb cber
eine 2lrt Unterbaltung mit Ringer lein (fölngeldjen) gemeint.
9}?an »ergleldje tpa^ Dudber in ber faljb. (^bron. 277 fagt. „3n
fanet «ßirgillt (f 784) ©rab fanb man (a°. is'J!») unter anberm eine
35etfd)nur »on flelneu clfenbelnen JRlngeln tvle ble ©cbnöllfingcrl."
3n 93ud)erö f. ®. IV. 234 bagegen fommt »ot ble JH.i».: ,/©o leldjt
rolc tat <& cf> n c tl ff nger l mad?en." ibid. 56. „gÄaln«, bie
Oiofenfränj ic. foften @d) ne llflnger?" (©cbnlppcben bie man
fdtfägtV) „(2)lu pö« jung) fnabehfnelUt auf ble beften bai
ö&IV' Otclnmar ». BtPeter, @«mml. f. «M. 2. 163. ber fd)tt eilen
©cfyttcl ©cfymit ©djualj 491
(da'fchnsin) , tcrflcn , aerplafje«. „3* möcfet t>or gadben er=
fcbnMlen, flissilio risu.wt Voc. o. 1618. Überfallenen
etwa«, e$ übereilen, obenfein verrieten, »erfcbnellen.
„Deanal lal's Wal, das d* net l'chlipft, as is hal,
Das d* riet l'chlipft und net fallft, und dei~n Kranz; net
vo'lclinallfi."
jefd>n eilen, jerforengett; jerfprfngeu, berften, jcrptafjen. er
bat ei z-fchnolt. <£i 1(1 n-fchnalt. £>er ©cfenetler, a) (O.g.)
Söurfdje, ber bepm uferen hinten auf kern SSagen liefet, um ifen
ben ©efafer betf Umfallend auf blc entgegcuncfeßte ©cltc ju fctjneücn.
9tuf bem Sanbtag o. 1605 »erlangen Me «prdlaten, baft be» ben fürftl-
©cbariverfcn iferen (ber Softer) ftuferfneefeten bte ©d> neiler ju=
gelajfcn werben feilen — (ju a ober b?). b) flHürnD.) beftcllte
tyerfon, bie ben gubrleuten ble ©ütenvagen bepatfen fellft. 9Äaut=
fefen eller. O im dttern OlrtlHerictvefen : qui tormenta post
usum retsoliigit reficitque, Voc. ». 1618; ber blc großen ©tücf
5öüd)fen, ble «Munition ic. auf= unb ablabet. gronfperger 1555. f. 35.
ä) vectis portarum. Voc. V. 1618. c) («JJümb.) @d)lagbaum.
Ar. Sfebl. VIII. 522. XVIII. 411. @em. JKcg. £fer. III. 371. 355.
f) ©cbnellgalgen. g) ©djnippefeen, ©trcld) mit bem Singer, lalitrum.
b) Jpafpel mit einer 95orrtdjtung oon i)läbern>erf, blc bard) ein ge-
tvfffcö elnfaücu (ßlnfcfenappen ober ©dmeUen) ble pafel ber tlnu
brebungen ober ber aufgcnmnbenen gaben (geroobnlid) 240) bemerk
lld) maebt; ©cbinbe von 240 gaben, aueb ©cbnalj genannt, beten
lu «uf einen ©tren geben. Jpierauf begebt ftct> i»ot folgenbe
©teile einer alten 3«ftructlon 0. 1748. „Daß feep tfeeili* ©täbt unb
gftärften »or alter« getvlfle 20ocben = unb @d)nellermärcEt, aueb
£ralbtfd)ra»«nen getoefen, aber feit ben Jtrleg^elten von benen lanbtf=
untettfeanen ntt mehr gebaut werben."
2)ie ©ebne II (£$<g.), «peltfd;c. Die ©cbneltbanl', catapulta.
Voc. ». 1618. Da« ©£fenell=fd)eit (Dr. gjfinbercr 1620. p. 27),
bie 9)?utffete. fürfdjneltfg, »orfdmell (©elfeamcr), n>ot 001t
einem 93erb fürfdjn eilen.
Die ©(bncl (stfebaffenb.), ©dmeefe ofene Jpautf — orgl. engl, fnall
au« bem angelf. fnagl.
f<b nullen (fchnuln), fangen , ober vlclmefer, mit einem etioaiJ vet=
dcbtllcfeen 9cebcnbegrtff, ben 9)?unb bewegen jum ©äugen, kleine
Äinbcr feb nullen am ©auglappcben, roclcbe« Im Dialcft gcn>ol)n=
liefe ber ©0 nuller genannt wirb; an ber SWutterbruft trtnfcn
ober f au gen fie, fo lange ci Ifenen (Jrnft ift, bann aber unter-
halten fie fid) woljl aud) mit blo(Tem ©djnullen baran. eine
<Perfon abfcbttullen, abtüffen, jertüifen. Des is on A'g-fchnulde,
febott 2inbent ju SBlüett gcroorbene.
fcbnalien (al« contrafelert au« f*nallcjen), fiel) unter fd)natlen.
492 &d)nay ©cfynaup ©cfynep
fdjnappen, role I)d)b., b. I). eine furje mcffr au* ftappcnbe Sftewegutig
ma*cn — mit bem ©cbnabel, Sttunb; mit ben gingern fd?naljerr;
mit ben 23efnen jtraud?eln (a. ©p. fnaben, f. eben fd) na ben),
Ijlnfen. Den DecW am UUcrfrug auf=, niber-, jnefdjnappen
laffen.
,, Schnapp auf und l'chnapp nido',
Sauf aus und klopf wida%
Schnapp auf!"
aufldjnappen, fig. : fterben; .qrtittmdptg, banfrott werben, über-,
febnappen, flg.: »crrücft werben. Der \\t übcrgcfdjnappt. 33ct>
Dem ffttf überacfd)tiappt. verfdjnappen, »errenfen ein ©lieb.
•Der ©djnapp, furje Bewegung obiger 2lrt. gfg.: einen ©djnapp
nemen im Ärteg, eine ©dHappc cr&attcu, gcf<f/lagcn werben, öivent.
(J&ron. 61. 69. febnapptf, adv. (2Birjb.), fttapp, faum. a c-
fdjn dppig- (gfclmappi*), adj., nafeweig, miaut. 'Der
©djnappel, wie ©djnabel (f. ©djnabci). Die ©djnappcn,
••) t&faul, ©djnauje. b) (9?uro&., Spil) Jürcdjc olme jjunge, Jpanf;
bredjet — cf. Qiollen. £>.pf. 5K.iü.: 2luf bie ©knappen fd)la=
gen etwaö, et entwenben. ,,Datf SOraut auf bie ©djnappen
f plagen," \t>m mannen erlaubten @enuji verfugen (b. 2B.). Der
©djnapper, a) einmaligem ©djnappen. b) 9)faul. c) Ding, baß
ab--, eins, ju = ic. fdjnappt — gcwö&uUdjet biminutbifd). Da*
©dbnäppertein (SchaäppocI) , ebmalö eine flcinerc >ilxt 2lrm-
bruft (ißagenfeil Nörimb. nii, sparltluö" Oiegcnöb. 115); 2iberlap--
inftrument; £beil am Xbürfdjlop; .ftlappcr; ftg.: vorlaute? 5)idbd)cn;
ntttt voll gelabcnc» guber Jßen. Der ©d)ndpperleinmad)er
(Sclin.ippa'linachü), Metallarbeiter, ber 2lberlaiJ=--©dw. unb brgl.
maebt, aueb, ©ebnappercr. 2Bar etwa ber ftäraft. Dfdjter £ans
Jliofenplut cfn folcfeet? Die ©Anappcrbüdjfcn, ftg.: vorlaute
<j*erfon> urfpr. wcl eine Wct ©djlcflbudjje. 2>a$ Voc. v. 14 1 9 bat
„l'nappcr, jungl^, elinguis," bat v. 1429 „fdjnappcr, ahn.
cator." Das" ©cbnappcrlicbichi/ f. ©djnitlcr&üpflein unb
Mgl. fdjncppcrn.
Die ©djnauppen, a) ber ©dmabel; ©dmauje, veräd)tlidj: "Dfunb.
Ziag <r Schnauppm ci~, da fiinlüs. b) (9(timb.) ber fd)Uabcl-
förtntge 3:r)ctt einet Zantic, c) bat unten fplf> jttlaufcnbe <inbc
elne^ ©d)uürleibd)cuc;. d) (fdjwdb.) anjitgildjc Olebe. g-feknaupar,
adj:$ erfroren ober fenft fd)lcd)t auefebeub. (Ob.3nn).
fd) neppen (§ranfen), a) eine fttrjc Bewegung madjen, oljngefdbr
wie fd?nappcn, w. m. f.; 93ögel mit bem gallfdfig fangen. SÄtt
bem 5tfau<bc fdjncppen ober fcbnepp^bdudKtt, f. fd)tc = bdud)en.
Der ©d)nepp = @atgcn, bk ©djncpp^umpen. Die
©d) neppen ober ©djnepp, a) ber ©djnabel. b) fdjnabelfor-
mlgeß" Ding, j. 33. ©tlrnldppcben an ber welblUbcn Jraucrbaube
(cf. ©dbniep); fpifc in blc ©tirn autffanfenber £aarwud?*. «0 bat
©cfyttep <&d)my @<fmiep ©dfmepf ©cfynipf ©cfytiopf 493
aufjerfte @nbe ober ber Ovanb, bie ©piße ehteS 2>ingetf. „©teile
ba« ©la$ nlcbt an He ©ebnepp." d) Plappermaul (aueb ©djnep-
peper). @. ©djnappen unb febnfpfe«.
fdjncppern, a) fdwa&en, plaubew.
b) ,, Deanal, was liät dac doc Schneppo'mä" 'ta" ?
latz hat 3C tli' gfcli neppo't, iotz is or ;]avo"."
©cfcnepperer, ©neperer wirb nfd)t Mvi Spani JKofenplttt,
fonbern Cgm. 713. f. 200 aud) ein anberer äbnllcber ©otablfer ge-
beten, ber in Cgm. 27C45. 379" hinter bemfclben ©ti'kfe «petev
©d?mleber genannt Ift. 2lud) eine 2lrt ©cbidtfe oprtameln) fetbfl
beißen in jener Jj>.©. ©ebnepperer, f- 33 fiuben fid) fogar gelfl-
1 1 d> e ©neperer. ©. fdjnappen.
fdmlppen, f. fd) neppen unb fd;ntpfen. 3Me ©d?nlpp,
©cbntppen, f. ©ebneppen unb ©cbnlep. 35er ©cbnlppei
(ll.Wapn), a) OJbfcbnfßdKn »on Rapier, Sud) w. b) in ber rolrjb.
©tubentenfpraebe : graef; ftg. : ©tufter, elegant. „3 n einm
Scbntpä," fctnelF. Voc. v. lfiis.
®fe „©djnlep" (U.üttatm, CKbefn), ©tfrnbanb, fömalee ©treif;
«Kanb. («Rad? «ramm. $u 3S9 baö alte fnuaba, vitta?). ssrgf-
©dj neppen, ©d) nippen.
£>er ©djuepf, bei ©djnepf en, rufe b*b. bie ©ebnepfe (ct. ©p.
ber fncpbo unb blu fnepba). Ot.iU. : Qluf ben ©djnepfen-
ftrid) gen, ben in ber Zimmerung berumfebwärmenben feilen
9)fdbri)en nachjagen. Guadö lNahl.t Schnepf! bu Hfl irtlg, Hfl
verloren. febnepfen, fdmcpfeln, f. fdjnfpfcn.
fcbnlpfeu, fdntlpfcln, a) mit lelditer flinfcr SÖewegung ne&men,
entwenbeu €lnem eine .filclnlgfelt, b) Keine ©türfd)en febitciben wx\
ctvuatf. , 0 mit ftirjcn Jiigen trlnfen. „(ifnem an feiner <£bre
f*uipfein unb fdjnepfeln." »udjer* f. gß. IV. 56. ©er
©djnfpfer, a) (im ©cberj) Dieb; l>) f (einer ©cblucf im ftrlnfen.
3>er ©dutlpf, batf @d)nipfclein (Schnipf^-l), 2lbf<bnlpfeleln,
CRanb, ©piße von etwatf abgefcbnltten, Abfall, Älclnlgfelt, SÖföcben,
©dilücfcbcn (läf. fneplll, praesegmen). Net an Schnipf, »et
s Schnipfo-1 baben, geben ic. ,,Tild)t ein ©djnlpf umb einen
geben," il)n wenig a*ten. SUvcnt. <2bron. 90. 124. ©fei) unten
f d> n i p p f e n.
f dpnlpf fejeu, fcljlucbjcn, „fdjnfpf f b eil, singulare, gemere.M
Voc. iYlelbcr. ©. fcfenopfcjeu.
fd)nopfen (0.£.), febnupfen. £er ©djnttpfer, tut ©d?nupfer-
lein, einmaliger Qtt&emjng burd) 9)?unb ober 9iafe. 9" Sclmupfo'i
taa". fd)nopfejen, fd)nupfejen, fd)lu*jen — befonberö wie
Äinber nad) bem ©einest (a. ©p. fnepfyc,<au, fnopbiian, sin-
gultire). „9?oßen, wallten, feufjen, febnopf ejeu." <p. 5lbrab.
,,©o alnem bie fpel^ ober tranf aufreuebt Im b«l^, fo wirf aln^
494 ©cfymppf ©dfjnav ©djncv ©cfynur
gtoppißen pnb fdjnopfflften." C'gm. 817. f. 213. „@f. SKatbiatf
ber fnopficje* f|t allejeit vmb bfe (£a{jnad)t=) |eit, t»a« «vir nlcbt
tanjen mögen," frevelt eine taujlufllgc 3ungfrau ju Sola Im Cgm.
514. fol. i54.b febnopfejen fommt au* vor für fdjnufeln, unb
fdjnupfejen für fdmupfen. TWak fchnupfaz-n. auf jj e=
fcbnüpflg (auglclinipfi'), tcldjt 311 belelbfgen , empfnibltd). 3m
norblfcben granfen fagt man: H verfcfcnupft mlcb, für: ei »er;
bricht ml*.
fdjutppfen (Im ©djerj), entroenben, (Üblen. ©. fcbnfpf en.
febnarren, wie bdjb. anfcfcnarren einen, ir>n berb anfa&ren. ®ei
©d) narr er, bic ©cbnarrbrojiel. ©. ©inerter.
f*narr= ober fdjnerrmaulen, wenig ju effen baben, junger
leiben, barben. (33rgl. a. @p. fnarrenäen, fcbmarofcen, ber
©narrenjare, Stöaltber v>. b. SB, »i. 5 unb ba3 lel. fnaranbl,
dolor ißtestinorum ex fame).
•Die ©ebnarren, ^orbertbeU am ©<biff. „Wan mup blc Proram
ober ©ranfen nlt fo fcfcivär befaben, Eugpia ober bic Sd) narren
nlt fo ldl)r (äffen." y. ©analer 19. „Tdc ©d) narren, p»pp«s
acroteria , tigna ad ornatuin prorae puppisque eminenlia,"
Voc. v. icis, aud> spfctorlu*; bci> ©eUer v. Äaiferäb. bcr @d>narf,
prora; Im (Sntübud) bcr ©djndrf, ble vorn In bic £6l)e gefrümmten
polier am ©d)lltten (f. Xt). U. ©. 280;. cf. gl. o. 512 fnareten,
rostratae naveä.
fdjnerrcn, a) mi fc&narrcn. b) fd>rer>cn wie geroiiTe 93ogef. S>er
©ebnetrer, blc ©ebnarr: ober 9JM(telbroj3cl, turdus viseivorus.
<:) plappern. „©0 bat uns got nuipen eine junge gegeben. Do mit
fin wir gemanet, baj mir nit ju vil gefneren fuln unb gebrebten."
5ßr. SBerbr. i65. ,,©le fpottent unb fncreut (In ber Alrcbe^ aii U
auf einem larmarlte fin." idem 194. 2>er ©djnerrer (Im ©cberj),
Ätnb. d) fid) febnerren, jicb Irren, fi* felbft fangen. (3n blefcr
SSebeutung etwst nod? ein Die(t bc* alten Slblautoerb fneraban,
innectere inlaquearc; febroeb. fndrja, nbrf. fn irren, wovon
fnaraba, laqucus, tendicula, nbrf. fnirre).
£>er ©djnertbaum OBlrjb.), ©d)neabaum ober Jpcngfi am
jttebbrunnen.
fd)nurrcn, franfen febnorren, a) rote b<bb. „©ellcb jweln bonber^-
pfilen gefnurret fomen fie bo ber." SWafim. Denfm. I. MO.
b) ©tafrt fd?nurren, ©tetne fcbleubern. c) gid)telgebirg: m$
anberwdrtä fenflerten (£b. I. @. 5-14). d) mit ©Ingen, 9D?ufi=
deren unb anbern broblofen ßünflen nad) mllben ©aben umber-
jicben, vulgo betteln. „2Ba* beo «Berbeiratung einer Subeutocbtcr
für fic jufammengcbcttelt unb erfebnurtt roorben, Ift nacbileuer-
frev." 3lnfp. «Berorb. T>cx ©ebnurrant, ©d^nurrjub '(.
©dftmtr <&d)twt <&d)MX<t) — @d)mtvcl) @d)tievf 495
(QSrgl. „Offen fdjnuren unb pucben." Cgm. 236. f. 235 ; gl. i. 549
fnurrind), scurra). e) fjd) jufammenjlc&en , cfnfcbrumpfcit.
(©. fdnterfcn). Die @d)nurr, ©dntorr, 1) ba* £erum=
fcfonurren ä). 3n bte ©d>nurr gerafften (9iürnb. «#*{.),
liebcrlfd) werben. 2) 3n b(e ©c&nurr faren bct> ben $lfd>ern beS
obern 2ßurmfec$, m$ bep benen betf untern in bie Ol oll faren.
©. Oioil. „Die ©enblmt, weldjc vor Ibrer 2lbrcifc von ber 2Upe
nod) ben fogenannteit stuffad fcfcotteu verfertigt, t&cfli unter blc $a-
fdjauer (bep ^clrnjug) ben @d)nurau£ (im «pinjg. Anelfl) auc\"
Jpubn. 390 (spangau).
Die ©djnurrcn, ©ebnotren, terdcfetlfd): baä 9)i<tut, Waid unb
9?afc, ©dmauje.
Die @d)nur (O.tyf., b. 2B.), wie l)d)b./ nemlfcb. bie ©obutffrau,
©d)Wtegcrtod)ter, nurus, a. ©p. fttur, fnura. 3n 81.SÖ. unvoiffl-
ubilcb; am il.Wavn bie ©d)nörd;.
Die ©d) uu er (Schnuar, o.pf. Schnouo1), wie l)d)b. ©dmur (a. ©p.
fnuor). Über bie ©d)nucr ftaueu, Ot.9(. von ber gcrotbelten
föld;tfd)nur ber pfmmerleutc (clmberfnuor, rubrica, Dlut. 111. 119)
" hergenommen. „Jpet fd> mit Worten . . ben fd)nurfd) tag tiber-
foawen," fteifit eä ebcnbafelbft II, 10Z. ^eben f d> n u ergrab l)Srt
man im O.i. fdjnuerjcngrab (tchnuoz-ngräd) , eine fcltfame,
etwa bem „f er jengrab" nadjgebtlbctc, (JntjMung. fdjnüereu
(l'chni.Vn, o.pf. iclmcio'n), a) wie l)d)b. fdnutren. ,,©efd)nurte
nlbcrfd)ud)." Cgm. 550. f. c,?>. ein-, auf=, jue^ ic. fd>nüercn.
b) (be» ben ^tmmerleuten) bie geregelte ©#nur auf ein Jpofo,
Wrctt jc. fragen. $lg.: „jwo, brei... gefd)nürtcr Welt" (roobh
gemeüner?). ?lv. Gör. 67 et pajsiin, c) fcpnueren einen, it>u in
bie Crngc treiben; il)n übervorteilen. <1) im 0?angc naebnufen. ©0
fdnuiren bie leßten ^raufnedjt, wenn ber erile austritt. Datf
©efdjnucr (Cl'clmior), Jpauptfcfemuit einer bürgcrlld) ©eflclbeten,
infofern e$ nid)t autf bloßem @d) nu er r lernen, fonbern autf einer
filberncn vor bem $mftla$ viele ©änge madjenben Äettc nebft ber=
gleldwt ©cbnüerfteften unb @d?nuerf;agfen befielt. „Der
fd)IUirer, zonamis." Voc. Cgm. 644. f. 249.
fdjuareben, wie bd)b., (cf. fdjnarren). Der ©ratffdjnardKr
(9(0pltfd)), bie ©radfdmepfe, ber ©djnarrvogci.
Die ©ebnord), f. ©d?nur (nurus).
fd)nurd)ctu (U.9J?.), f. fd)nurfeln.
fdjnerfen, d. ©p. jufammcnjieb,en. „©miegen unb fnerffen
vor vordjten ftdb begunben" (bie belagerten). J^ornecf c. 247.
„^ifamine fnirfit, conlrahet" (os suum iniquitas, 3">b. 5. 16),
gl. i. 31(). „J i r f n i r f 1 1 , oheoecabit" (vultuin nequitia,
Erdosiastic. 25. 21). gl. i. 350, (Wag, iucnu bie formen fd)Harpfen,
496 ^cfytturf (Scharf — ©cfynaif
fd^nutfett, fd?nurpfen eine» ©tammeä ft'nb, ein Slblautwerb ges
tuefen femt). 'JBrgt. a. fd?nerren unb f djnurren.
fcfcnurfen, fc&nurfeln, ein fdjnutf en, fid) eingeben,
fcfcrumpfen. ,,*S5itI gleich ber Wagen ein fdjnurfen." <p. ®an$lpr.
®er ©cfcnurflfng, unanfe&nlicbe qjerfon. ©. fd?nerfen unb
fd>nurpfen. fd) nur fein (U.9J?a»n), ble 2uft, ben SHol?
burd> b(e 9?afe sieben. ©. fd?nurfeln. „<?r war, mit 2aub, ein
© ebnorfejer." £efellober.
f d) h a r f e l n , fd)narcr>ew.
fcfcnurfeln, fdjnürfeln, a) guft, 9?o6 &i>rbar bnrd) bie 9lafe
Rieben; fdmarcf>en; burd) bfe 9cafe fprecfcen („fd? nur fein ber
Jranjoö"); fdmufcln, umöerfucfeen. b) fd}rumpfen. £>fe ©d) nur-
fei, uerddjtlfd? : alte Sßetbäperfon , Ul. fnorfinn, rugosus (cf.
fnerffur, rugae, alfo ülblautuerljdltnljj).
fcfcnarpfen, fdn'umpfen. @. febnerfen unb fdjnurpfen.
<Der ©djnerpf (£eppe), ber "Bacbtelfönfg. «8rgL ©d)narj.
febnurpfen, cin^ § ef a m f d) nur p f e n, ftd? in engern (Kaum
äufammcnjfeljcn , fdrmnpfen ( fdjiueb. f n d r p a unb f n o r p a ).
@. febnerfen. 3M3 ©djnurpfleln, bai? an ©deren, 2Burftcn
unb fcrgl. unterbunbene gnbe.
$er ©djnarj, ber ffiadjtelfonfg, rallus Crcr.
©er ©d)uorje«/ f- ©ebnoßen, tpclebec? vielleicht fo s» ergdnjen-
fdinurienrgerab, f. © * n u e r.
®ie ©c&naifen (ScWaaf-n , phif. Sclinaasna~) , a) Sganmrehv
lülebc, ©tdbdieit, ©troljbanb, ©dmur, gaben unb brgf., woran
mehrere gleichartige ©fuge jum SBerfttttf ober ©fbraud? befeftigt ober
anfgereibt finb (Itfl. fnctä, ramus arboris; paxillus, agf. fnaiv
voru, ödnabräcf fnefe, ©toef, an weld>em Im ©ebornftein ftleffcb
jum n?dud)ern aufgefangen wirb). 2im ofteften bort man bep Untf
o~ Schnaaf-n Zwif'ol — uemlfcb, eine gcrolffe ^abl jtoiebel an ei-
nem ©trobbanb. ©. ©ramm. ©. 498. «Ben Jpornetf @bron. cap. 687
iffc ble Oiefce von „©natfen vontyevl." (2$ finb anberwdrttf wol viele
anbre ©Inge auf dbnlidie 2ßeffe jufammengefafjt worben, 3. <8. ftifebe.
„VI f n e f a s anguillarum." QJogt Monuin. inedita 11. (35.
„LX fnefe anguillarum." si[nfon 03efct?. b. b. ganbw. H. 361.
,,111 el'cnafas nonougarum." .Sinblfngcr 5Bentr. II« 143. 139.
cf. Dufre*ne. «ßermutblld) würben gcw&bnlicb, 20 ©tücfe alfo ju=
fammengereibt, weswegen im JpoHdnb., £>dn., ©cfeweblfcben fnetf
aud) für eine 3«I)f von 2u (fonfe im ®entfd)en ©Hege genannt)
iiblfd) geworben. ^»>ra fnefer (wie bie granjofen quatre vingts)
fagen f*n>eDlfd?e dauern für so. gagerbring I. 1 1, §. 11. M Hielbe
über-
^cfynat Ctynait 497
Überhaupt, a' Scbnaof'n Leut, Hofs, Bäm etc. «Beo 21». Qt)V. 168
ftebt: „©igengaft trat aud> in ben (rool bie) ©djneffj unb
figtffird)fart be* römlfdjen volcf* beredt." 33ep OMnroalb ift bfe
„©djnelj? ©ebndee;," eine 3«m 9Jogeffang andgebaueue 2Öatb:2llIee.
jwbfcbnalflg, adj. unb adv. , in aroe» neben clnanber Uufenben
Oteinen. gefdjnaiflg (giclmaoü', gfdmaazi'), gerate«, fdjlanf, ge=
(*[ad)t. 23rgl. ©cblaitf, etwa role fefcon in ber a. @p. fliumo unb
fniumo für einanber gebraust roorben.
ftatf ©efd>n«ttcl, abfalle »on ©pelfcn ober anbern Singen, quis-
quiliac. ©. ©efdjnottel unb ©efcbnaltel.
ftbnattern (fchnädo'n), a) wie befeb., ali ble ©antf. b) ttappew.
Mi' fruiit, das I älln fchnädo*. c) füg.: plappern, fAroa&en.
5Me ©dntattern, <p(aubermaut, verdAtHd?: 9}?aul überbaupt;
plauberbafte <J)erfon. Du Scbnäda'n du, muoft übaräl dei~
Sclinäda'n drin häbm ! 3Me ©djna tter ' b Ü dj fett (Schnäda*-
bicJifn), febmaftbafte <perfo«.
fd) naiten (fobnaatt'n) , (nadj ©ramm. §. 956. VI. pom ülblautperb
fdmelbcn, ro. nt. f.), a) bebauen, bcfd)neiben eine Jpede, einen
2öelnflocf, einen ©aum. „fdtHalttcn, putare." Voc v. 1618. 1429.
„glfneittt uulrbit, putabitur." gl. i. 265. „g t fnef tote*
(oliboume?) , tonsae (olivae)." Georgic. III. 21. gl. i. 726.
„gtfneltoter 0 (gartun), rasae (vir^ae)." Georgic. II. 358.
gl. i. 72. b) {(ein baden ober bauen (ib gefuelten, coneidam.
9cotP. 88. 24). ©raflad) ober Sdcbfen fdjitaitcn, £ann = ober
Sl&tendfle ju ©treu fleiit baden, „^aö fietne OieifacbbolJ abbauen
unb fdjnatten." Mr. 2bb(. XVII. 95.
,,Kao~ Daclifn derf I a niiria* zfcbnaatfn,
Da liam glei' dac Fortfar ins Haus." Sieb.
fd?naitcln (fehnaotln unb fchnaadfo), wtxi fä> naiten. 2>er
©djualter, fa tuertformige^ Keffer, Oielftg Kein ju bauen. ,,©d?ttait=
»fett vel |d)uait=mcffer, falcaatruin." Cgm.o49. fol. 555.b Q&i
©Analt (Schnaait, 3Slltf), Oiell'ig, jum Äletnbauen beftlmmt ober
fdjon fieln gebaucn. 25a ö ©cbnaltbcu (piller tbal), fcbledjteö Spnu
35a«! ©efd)natt, ©efcbnaltel (Gfcbnaadl) , ©efcbnattfcl
(Gfclmaadfl), ©cfcbnaltelroetf, jerfdmitteneti, jerbadte* £>lng,
befonber* ftlelfd), SJungcn unb (Singeroelbe, jur ©peifc bereitet. 9lb=
fdile vom ©cb naiten, ©dmelbe« unb uon jeber anbern Wrt, quisquiliae.
Qai ©efdjnatt, Oielbe oon ©prenfeln unb Sobnen, jum 2Sogel=
fang aufgehellt, £>ol)uenftrld) ; urfpr. rool ble ju biefem Jrocd autf*
gebauene aiüee. „«ttbfdjnatttacb, vibex," Voc ». 1429; a. ©p.
aflteita, sarmentum.
gefcbnaittlg, für ben Bergmann iefd)t ju bred^en, ^u gerofntten.
„<ffio bie Arbeiter ain gefdjnalttig geburg treffen ober aln feil
erraidjen." 2orl Q3crö=0ted?t p. 26 1. 3»n Cgm. 593. fol. H5b ftetjt;
<Sd)m<:ü<x'i 53atKrifcf?c? «Dörterbuc^, III. %b, 3 i
498 (Steint
„Wärmet \ui ein f&nafttfger (im Cgm. 329. f. 89 ein atmar)
matt."
Set ©cfcnltt (Schnld), «Die &d>b. (a. ©p. fttit) — namcntlicb
bie ©etreibdrntc. „2>er fdjnfb, ern, messis.-' aioent. ©ramm.
,,©anb Sacobötag im fdjnitt." /r3n bem rogfenfrtnfb, in bem
fyaberfcbnib unb in bem baemat." MB. XXII. 461 ad 1431. „Saft
reibb wabfett onfj binß bem f nite-" ?D?attf>. XIII. 30. Cgm. 64. f. 58.
©d;nlttferiett, ftcrien ber ©erld^ftellen jur (Erntejelt. S.JH.». 1616.
p. 20. ©. unten ©dritter. Der Qiilwifjfcbititt, 93ocf-
fcbnltt, ©urcbfdjnitt, oljngefdbr 8 30II breiter, gerabe fortlaufen-
ber ©trief;, in welkem man juweilen bie Spaime bei auf bem ftelbe
ftebeuben ©ctrelbeö beoläufig in ibret Sttitte wie abgeführten ftnbet.
<£i rubrt biefe (grfdjeinung rool »on ben 5Kel)en ber, bie auf ifjrem
©ang ju bem <piaf$e, wo fo 3unge fe$en, fcte ibnen in bie Qtugen
fteebenben öftren abjubeiüen pflegen; ber gemeine «JJfautt aber ijäit ft'e
l)ie unb ba für ein 2Öerf bei SBofen ober tteibifeber, mit bem ©atan
unb feinen .ftuitjten vertrauter 9iacbbam. ©. I. £&. @. 151. 168.
SDfeberer in ben leg. Baiuvar. fcit. XIII. cap. VIII. gjnmerf. b. glaubt,
ba(5 ft'd) b!c ©teilet ,,Siquis messem alterius initiaverit apud male-
ficias arlos et inventus fuerit cum XII sol. componat quod atan^
fearti dinmi1' auf eine dbniiebe @rfd)einung begebe. 2>er (?llen-
fd)ttftt, £ucd>fd)nitt, ber $>erfauf pon £ud) unb Seinwanb ic. im
Äleinen. 2.0i. ». 1616. f. 616. 619. ©. oben (©ewanb) fd>nelbcn.
2)et unb bie ©dritten (SchniJn, Schni'n), Slm. bai ©ebuttt-
Uin (Sclmidl, Schni'l), aud) »Ol bie Schnidl im Sing., bie ©dmitte
(a. ©p. fntta, bucella). „©ulbin Schnitten, 33rotfued;le, arto-
laganus," Voc. p. 1618; t'.acb £aj}i'* ©atift. VI. 259. 262 ftnb im
b. üßalb gulden.i Sclmidln breite ©emmelfdmttten, bie in abgeklopften
etwas gefaljenen dnxn getrdnft unb in ©efcmafj gebarfen roerben.
2öen man fetjr ebren will, pflege man mit güldenen Sclmidln unb
Sßranteweirt ju bewirken, „ein tyalbe ©cmelfcbnibl 10 fr."
€omobie p. 1724. 2W ober bie ©uppen=Schnidl. 0?.OX. : 2)urct)
bai neun a neunzgiit Suppmfchuidl befreunbet fcpn. 2)ie
•©upp enfchnidl-^r eutt b f<r>a f t, weitläufige QSevwanbtfdjaft.
fcbnitteln (fchnidln, fchni'ln), in bünne ©ebnittefcen fcbnelbcn.
s Brod auffchnidln jur ©uppe, aud) WOl metonttttt.: d* Suppm
auffclinidln. on aufg'fchnidlte Brodfuppm. 2)*r @ d) U i 1 1-
Otrjt (2.9*. p. 1616. f. 587), G&frurg, ber Stein unb 93ru* operiert.
©. ©d?neib @. 487. 3er @d)nltt^lo^, ber au« ©ägebdumeu
ober a\xi Brettern bcftel)t. 2.0t. p. 1616. p. 764. 35er @<f>nittleter,
©Quittung, junget männliche* «pferb ober Oiinb, bai nacr? bem
93erfct)neibett noch, niebt ganj beil ifr. „©^nittling, juveneus.'1
spraf*. Hai ©djnittling = Ciennettb, Otcnnen mit beriet» spferben.
©er ©cbntttliug (Schni'lin'), toai ber ©cbnttt^laucb, (Schni'la'j.
3n ber a, ©p. fnitiiing/ sarmentum, palmes.
<5cfynit 499
Dct ®$nfttet (Sclmidoc), wie &*&. (a. @p. fnfratl). 2tuf bie
,3ett ber kernte, bie erfreuiidjfle für ein acferbauenbeö, wie bei' iperbft für
ein weinbauenbeö Sanb, war bie große 3ftel)rjaf)l ber iBevülferung früher,
ba noa) nidjt aud> ber 9}af)rflanb ba» aanje Jaljr Ijinburd) ber ©enuüfudjt
fratt gab, »vaö bie Jreuben beöXanjeö betrifft, fjauptfadjlid) angeiviefen;
eine bebeutfame, waftrljaft nationale Jeyec, ju wetdjer fid) (f. Schnitt;
ferien) gfeid)fam amtlid) aud) bie l)o()ern Stanbe eingraben faljen; ob.-
fdjon freplid) aud) biefe SSoltvtuft manchmal von oben fyerab ju engljerjia
betrautet wurbe. £ter 2lrtitel 98 beö 2lmberg. @efal*bud)3 v. 1554 will,
,,bafj fein 23urger feine ©djnitter unb ?lrbeiter mefjr mit Srumeln,
^feiffen unb Seitenfpiln herein in bie ©tat unb barauöfürn, unb folgenb
Stbenbta'nj mit ifjnen anfangen unb ftalten feil." @o wirb in einem
bapreutifdjen 2lu»fd)reiben v. 1652, bie Mbfdjaffung ber fogenannten Q3it;
fdjnibter betreffenb, burd) bereu ©djwelgerepen ber Sabbatf) entheiligt
werbe, gerügt, „bafj an Sonn s unb Jepertägen fowof)l bei) fyellem Xag
afö näd)tiid)er OCeite unb 9J?onbenfd)eine 93 1 tfdjnib ter meifient&eilö von
lebigem ©efinbe angeftcllt werben, benen man nad) vollbrachter 2lrbcit <JlT*n
unb Xrinfen geben, unb einen Xanj galten mufj, bei; welchem eine ganje
-ntadjt ein 3aud)jen unb Oefdjreo verübt, unb grofse Wergernifj gegeben
wirb." 3tT ben verfd)iebenen Vocabulariis Ex quo beö XV. §&$£(}. wirb
celeuma erklärt aiö canticum nautarum sive mcssorum, quum col-
lectis frugibus fit eis convivium. Unb auf fotcfye e&malö übtidje Sd)nit
tertdnje, Sdjni tterl)up fe (vrgf. £upf II. Xf). S. 222, £angaus
II. 480, Siben Sprung III.) bejieljt ftd) benn, wie e» fdjeint, aud)
ber, weil er nidjt meljr au» ber Sadje feibft ga«j ffar ift, burd) ein ge.-
wiffeS Spielen mit ben üauten (»rgl. Mila'mala' XI). H- S. 56 7) nad) allen
• SSocafen variierte auöbrucf:
i>a.ö Sdjnitterljüpflein (Schnida'- , Schnada'- , Schneda'-,
Schneida'-, Schnoda'-, Schnuda'-hipfl) , af» metonmnifdje ^Benennung für
ein furjeö, auö einem ober jwei; SKeimpaaren, jebenfallö au» vier 2lbfd)nit;
ten ober feilen befieljenbeö ^iebdjen, ba6 nad) geiviffen lanblauft'gen Xanj:
melobien gefungen, unb häufig vom Sänger ober Xanjer au>? bem Stegreif
gebidjtet wirb. Sie fommen aud) unter ben Flamen Stück-1, Schnadoc-,
Schncda'gangl , Schnäda'hägng , Schleifer:, Sri) tum per:, Sdjnappert,
odjelmen.', Sdjum per; tf eb f ei n 2c. vor. £ie meift fefjr einfadjen
Xanjmelobien, auf merdje biefe £iebd)en gemad)t finb, fommen bei) aller
übrigen 2(bwed)fe(ung gewof)iilid) barinn überein, bafs ffd) von jebem feiner
bei;ben XDeife (weldjen bie ^ersjeilen entfpredjen) ber crfle Xaft im Qlceorb
iti ©runbtonö, ber jwepte unb bn'tte in bem ber Dominante, unb ber
vierte wieber in bem be» ©runbton» beivegt. <B3o, bem fed)^fü§igen ($ev6
entfpred)enb, jeber X^eil auö 6 Xaften befteOt, »viebet^olt fiel) geWLH)iilid)
viermal bie Keifte: ©runbaecorb, ©ominantenaecorb, Orunbaccorb- 25od>
gibt cö aud) weniger einfache Sd)nitterftüpfleinmelobien, bie aber, meljr
von ber eigentlichen f?unflmufif auögcfjenb, öfter btoö gewiffen ©egenben
unb 3eiten eigen finb. «proben fotdjer 6ing(tücfdjen finb gegeben ©ramm,
3t 2
500 ©d)nit
6. 457, 454, 465, 468, 471, 492, 551, 547, 557. 3«« % 1850 ift POn
einem ORüngntr ÄünfUer (Qf. 5Jtut«uti/er) eine eigene Sammlung
lithographierter «Blätter, berlep baprifd>e @ebirg$liebdjen mit «Noten in bilb;
tieften (Jinfaffungen entl)«.rtenb, erfeftienen. ©. a. £ajji Ftatiftif I. 402,
bie «Wündmer .Seitfdjr. Qlurora ». 1828. N°. 45, gjlone'ö £!ueflen I. ©. 165.
£)iefe Siebdjen bto$ al$ leiste abgebrochene SebenfJieidjen einer roeitanb »otter
ftrömenben SiolHtynt betrachten, Ijieße rool if)re «Katar unb «Beftimmung
»ernennen. 2Benn bie au$ ber ä. 6p. ato 3leigen unb Xanjiveifen auf unö
gekommenen fiieber in ber Kegel längern atftemö ftnb, fo ift barauö faum
ctivaö anberö ju fdjließen, at6 baß man bamafö, ivie jeljt, nur formelle
1Md)terfd)bpfungen , nidjt aber aud) bie furjen formlofen , jebem 5l?unb ex
tempore entfdjfüpfenben gereimten einfalle be$ Sluffcftretbenö tvertfj gehalten-
„C£ie ritter) banjten unb fprungen
mit ben frautven, unb fünften
ju banj manid) ftübfdje riet," l)eißt eö in Xanbarioö
unb Jlorbibel Cgm. 57 7. f. 145" Unb fall* aueb, biefe SUtter, mie biUig,
etivaä (tattlicfyereö , t>ornef)merei» Ijbren ließen, fo tvaren mol bie gemeinen
l'eute mef)r auf bie unvorbereiteten (Fingebungen ir)reö £au6»erftanbe6 an-
geiviefcn, roetdje ihnen, freplia) anbern , bamalfgen Xanjmelobien angepaßt,
gewiß nid>t gefehlt (jaben werben. Qi foflte mid> wunöern, wenn nid)t
ettvaß ber 2lrt märe ber im Wündjner Cod. Teg. ioos. fol. iub bem
tateinifefoen l'iebeSbrief eineS «Ucäbdjenö eingefügte ©prud) :
„35U bift min, ib bin bin, be£ folt bu getvifj fin."
„£>u bift befloffen in minem fterjen."
„SSerlorn ift baj fluüellin, bu muoft od) immer barinne fin."
QDie fid), am '•Rorb.-Grnbe »on (Furopa, ber normegifdje Q3auer jur ergefmng feine
furje @tä» ober ©taoieöife bietet (£. £allager 9?orff Orbfamling), fo
ergießt fid), am @üb:(Jnbe, ber anbafufifdje M*jo naa) immer lvieberfefjrenben
von ber ©uitarre begleiteten <H3eifen in feine funftfofen, fdjtedjtge reimten Coplas
de repente, beren 3nf>alt unb äußerer «au mit unfern Sdjnitterftüpflein
bie unverfennbarfte 2lel)nlid;teit f)at. <& möge, t>n eö ja bod) ju öftren ber
baprifdjen gefd)iel)t, ertaubt fepn, f)ier ein paar fpanifdje ju probucieren.
Si quieres que yo te quiera,
Has de olvidar a quien amas,
Que en uu corazon tau chico
No pueden caber dos alnias.
Encima de tu ventana
Tengo que pintar el sol,
Y mas abajo la luna,
Y en medio mi corazon.
Asumate a eis ventana,
Y echa una poca de lumbre
Para encender un cigarro,
Por no perder la costumbre.
©tfmot ©djttut ©d)nuet ©c^na| ©(fyttauj 501
Mariquita, da me un beso,
Oue me yov a confeiar,
Y un besito no et pecado,
Si lo das con voluntad.
lyer me ful * capucbinos
A rczarle ä Cristo un crtdo,
Y al decir : creo cn Dios Padre,
Diie : creo en la que quiero.
A tu puerta cstamos quatro,
Todos quatro te queremos :
Dirne niria cl que tu quicrcs,
Y los demas nos ircmos.
Ouando quise, no quisiste,
Ahora que quieres , no quiero;
Tu no querrifls creer,
Quo mi corazon es de fierro. —
Mi caballo v mi muger
Se me perdieron a un tiempo ;
Que muger ni que demonio !
Mi caballo es lo que siento.
„befebnotten, limitatum, mafi gegeben/ »ermefien." Voc. ». 1429.
(Wod? föroäbifö unb fcbnjcfjerlfcb) genau, faum, fpärlfcfc. „Sin gefft=
lieber mcnfdj foH bcf<bnottenet fein in jeftlfcben gutem, benn tin
roeltlfdjer. Stbomaä unb «Uriftotele* febretbent gar gnaro unb be=
fcfynotten ba»on." ©eilet v. Äalfetfb. cf. 6<berj = £>berlin.
@. fd>nob unb febn leben. 3n gnblfdjer'd unb Jpoffman* $rag=
menten 605 fre&t fnottarllbbo für utilitcr.
©a* @efd)nottel (fcbrcäb.), ®effnbef. ©. @ef$ statte (.
2Jrgl. fdjnob.
@<r)nut, febntt tcln sc., f. ®cbnub, fcbnubeln.
fdjnucten (fehnu&ffn), f(t)nufe(n, tiefen, fudjen. Qllle* nui-,
bntd): K. fchnustfn.
D«6 @d) naß lein (Schnäzl), (SJJ?.3nn) ^meitj, ölet* (oermutblicb,
In SBejug auf batf 3lbfcbneiben). fdj nabeln (fchnäzln), fleht
febnetben, fcbnißcln. Datf ®ef<bndßcl (Gfchnäzl), 3erf*nit=
tenetf, Jerbacftetf, quisquiliac; OHfdjatJenb.) £ecferet>. befefenäljeln
(bfchnazln), fleincr fdjnciben, perturjen, verringern; fi'g. befrltteln.
(cf. gl. o. 347 fneßere, sculptor; i. i22'3 fnejjnnga,
segmentum).
Die ©ebnanjen (Scbnauzn, Schnauzn), rofe I)*b. ®<t)nauje. Der
@<bn«ujbart, au* rwl blo< ber @<bnauj (Schnauz, $fnu
Scbnavfza.J), ©djmirtbart. 5D« ©ebnaußban, thraso, gloriosu»
602 ©cfytieu^ ©cfjniS ©cfynof <&d)ta ©cfyrat
miles. Voc v. 1618. ^J. <procoptu^. febnaujcn (2lfd)affenb. ton
genolFenen ©pcifen ober ©etranfen) burd) ble 'iftafe l)craufrted)en.
anfebnaujen @lnen, f&n anfat)re». fcfcnauälg, anfabrerlfd),
baftlg.
fc^neu Jen (fchneizn; {$ ftfcneujet unb l)ab gejdjnenfct, aber
nach, ©ramm. 9.50 aud) td) fcbnlfj, fyab gefd>nt$en — ali ob ein
2lblaut»crb f ebneren ju ©runb läge) rote bd)b. (a. 6p. fnrtjan
unb fniijon, HL bep SÖjorn fntta ft. fni)ta). 91.21.: febneujen
einen, ll)n hintergehen. £)cr ©djneujbabem, ba£ ©dmupftneb.
2)er ©djnifj, a) role fidjb.; 3ipfel=, «Blrnr, Oiueben; :c. ©djntlj.
25er (Höfen-- ober DtofeUfcbnlfj, tsbfcfcnitt »on einer 2Mutrourfh
b) brolllger einfatt; febtaue £uge. £>cr ©cbnlfjen, roaS ber
©tfenltten. fcfenlfjen, fdjnl^eln, role hd)b. Der ©(bnlfcer,
a) 4. ©p. aRllbfcbnifjer, SStlb&auer. „@tn ©djnifcer, genannt
5Welfter 2lfm »on 9J?und)en." Ctbron. bep $repb. I. 1S9 ad 1493.
b) 2lrmbruftmacber. grelb. ©amml. II. 120 ad 1592. b. 2lnnalen
1833. p. 413. Voc. 0. 1429. @r hatte an* ble «Pfeife ju fpl^en.
@em. Oieg. @[)r. II. 167 ad 1513. c) gropetf 9J?efTer, ©pdne ju
fpalten ic. 35atf 2ibfd>nl^leln (A'fchnitzl) , 2lbfatt unter ©(beere,
«OTcffet ic. gebfcbniljlg (üifcbaffenb.), frepgeblg.
2)er ©djnö&en, ©tfcnua^en, SBulft, befonberS »on fetterm glelfcfce
am Äorpcr ber £t)lcre unb SWenfcfeen, gettftuef. Er hat ganze
Schnözn auf de' Bruft. Ganze Schnoz'n henlia't äbo°.
50 i e r 5 1 g ft e ot>er ©d&ta^c. 2l6t&eilung.
forden (l'chran), (<pafaucr 2Balb) foageln. »s hat gfchra~t.
Schräg ©cblopen pl. . 93rgt. nad) ©ramm. §. 567. aud) fdjrdnen.
2>er ©cfcral (Schraa, 2#mln. Schraa-1, Schrea-1), role bd)b. ©ebrep
(a. @p. ferei, genit. fereieä, feretgeti). 2>a$ ©efebraf
(Gfchrao), l)d)b. ©efdjrep. 35ad gcntaln ©efdjral, ©erücbt,
rumor publicus. Ts Gfchrao hem3\ £)et 2anbfd)ral, bdtf
ganbgefdjrat :c, 2HIarm burd) ©ebrepen, @d)lej?en, 2duten :c.
©cgen Otduber unb Worbbrenner „aln ganbgefebrat macben,"
„mit bem £anbfd)ral auf fein tag unb nad)t.'' SWanbar. 7>aS
.ftafjengefchrat, @erld)t, auä Oieflen jerfßtuttenen glelfcbeS, be=
fonber* .fialbäbratenä in einer «Srütje bereitet. 2>a* ©d)ral=97ran(,
©efd?ral=gj?aul (Gfchraa-Mäl), gjcenfd) ber Plel ober ftarf fcbrelt.
fchrao-malat, adj. gefcfcralfg, adj. „©0 er CiUt 50ttt S C-
fd)raljg rofrt." „Srunfene ©dfle roetben gefdjralg unb fomen
ju dbrlegen." Cgm. 632. f. 35. 3S. fdjralen (oeraltenbe 9?ebcn=
form pon f^reten, f. ©ramm. §. 956. VI., cf. uuoft=fcteton,
©djvai 505
ululare, «Kotf. 65. 2; in ©djroaben unb ber €$n)els gilt nod) Nö
Jactttip gefdjraien einen, lim fd)repen, meinen madjen). bc=
fdjraien, a) einen etneö ©ingetf, il)it barum laut rügen, an=
f lagen, in Übeln öiuf bringen — (aufer bem Partie, praet. nid)t
ftdjer ju belegen). De is ichcf üboral b-i'chraat (berücbtigt).
b. 2B. „2)a$ SSurfeln, fo bld? befer/rait madjt, wo niebt gar in--
famlerf." Dr. gtftnbcrcr 1620. p. 36. „Uluf ben peinlicben Üted)!^
tagen gcbüljrt bem Änccbt betf ^tacijridjtet^, all* 3(nf läget ben UbeU
tbätcr au bcfdjrcpen, ein ©cbrepgulben." Ööirjb. ^ent^örb.
». 1670. eben bafclbTt, I)ci#t cö; 2iuf Slnfebrcpen fonbetbaret
flagenber \j)erfmcn foll ntemanb obne beren (Jaution gcfänglitt) an-
genommen werben. (;Jweifel()aft, ob biefe 'Jalle wirflt* jur ftorm
fdjrai geboren), b) befdjraicn ein ^inb ober ein ®tücf &>tcl),
et bezaubern, incantare. bcl'chraat, beaanbert. Sa* ^Ufebtai-
Äraut, Äraut, wiber bie Sncantatfon ju gebrauten, j. 58. Staclns
reeta, Erigeron acre, Antirhinum alpinum, nad) 3^'afeE aud)
SoldaneHa alpina. perfebraien einen, a) Ü)n in üfceln Oiuf
bringen — (geroobn(id) uur im Partie, porfommenb: vo'i'chr.aat
fci\ maclia"). b) tpatf befebraien b).
Die @d?rai«t (S*raict, ©ebraieit, ©djrcict, @d)raut),
(d. 6p.) 2Sorridjtimg , an welcher bie „binj jpaut unb £ar"
gebente Setbeeftrafe, uemlid) btö Jpaarabfcbnclben unb tyeitfcben poH=
JOgen «U Werben pflegte (gl. i. 519. 556, Prudcntii Pcristeph. II. 100,
VI. 35 fereiata catasta, ferciatun eatast.-i), atfo wol fo piel alö
beutjutage (Scbanbfäute, oranger, unb in 58ejlebnng ftcbenb auf bat
2Iuöfcbrepen, 9Scrrufenober3nfamfercn. „es fcp'Stod, ®d>raiat
ober ©aige." 2lugsb. ©tbtb. Cgm. 277. fol. 91, Cgm, 559. f. 103.
„@lai)en einen an ber ©djraiat, anflapen, abflauen bei bet
©djraiat" (töupr. p. ßrepf. Oiecbtb., 2B[tr. 58tr. VII. 55. 59. 65. 66.
70. 73. 77, b. 2.0i. Jpcum. 63"27, Wündmer «Stbt.Di. Cgm. 27. 21rt. 75,
Cgm. 559. fol. 71, 2lug£b. ©tbtb. grelb. 17. 66. ^7. 76. 105-107,
spaff. etbtb.), parallel ben Formeln: „Wan fcblegt ft'c mit muten
an bem oranger.." bajj man li>n „bep ber Jribfaul aufeblug."
©em. (Heg. <2br. ßA 1320. III. 505. (cfr. „bie ©trafr ober 20111=
fommenss faule im pudjtpautf, woran bie ^ucptliugc bep ber 3fn=
napme ober roeifer^ ju ©djulben hingegen >I5erbred)en mit in bie
Jpöbe gejogenen Jpdnbcn angcfd)loffeu unb gebunben,
unb fobann mit Strcicbcn gejüdjtigt werben." 55aprcut. 3«cbtbau(<=
Oib. p. 1733). „einem bie fdpretat erteilen," iim baju pcr=
urteilen, syugöb. 6tttb. grepb. ©. 47. „2)a ber rirbter niebt ift,
bet pmb wunben riebt, ba mag man woi alnen fiefen, ber §e
Mwt »nb je bar richtet, baj ift an ber fdjtaiat, e^ fep in
ftetett ober in borffern ober in marcfcti." (2llfo ein >&(t nieberer
3nttebiction). Otd)tb. Ms. p. 1455. 3n Oiuvtcd}tiJ P. grepf. Oied)t.-
budj (lebt bai @d}lagen an bet 6cbtaiat auf einem 2>iebftabl
504 ©cfyret
unter 12 dn. W auf einen von 5 dn. ffiertfj, ber auf öffnet' ©traf}?,
an einem tyflttg auf bem gelbe, an @afj in ^Haften, ober an gc=
weitster Stätte begangen werben. Sie 3abt ber <S*liigc gel>t bitf 40.
Sine ©djwangcre jebed) „foll man an ber ©ebratat a(<5 gefüg
flauen, bat fi betf dnnbetf baoon ni*t genetf, mm ba wurb ain
fronen? fei oerlorn vnb ain leib." ein &an&rc&tlfttt<fce* £.01. , welcbetf
für blefe 6trafe einen £lebfial)l jwiffflen 32 unb 62 dn. porauefcfjt,
läjit batf flauen an ber fdjraiat mit 65 <pfb. «In. abfaufen. 7>at
reformierte 2 9*. v. lots, inbem et Z\t. IS. 2lrt. 7 auf einen Dieb*
ftabl oon 80 dn. (föwarjet 97(ünje, gleldj obigen 32 in. fjJcgenfpurger)
bicfelbe 93upc pon 63 <pfb. dn. ober bat ©eblagen mit (Herten
ober Ot « e t f) c n fei?t, erwdUnt baben nid)t welter ber 2?efilmnutng
an ber ©tratst. Qt bat jw« no* Jpcuman ojurte. p. 701 umer
ben ton ifem gefsmmelten o|Tfrrcidj:bapr. £ialeftwertern „<£<braet
SSüfjnc, catastn," piellctdjt aber aueb nur aat Qlften unb nlcfct auö
bem geben. SKenfgfrend crfdjetnt et fdjon früher unübd*, unb betf=
balb entfrcllt werben 31t fenn. „$?an fol pber in richten mit ben
febrapat... Der wogt fol jn an be fcr?r aigt fdjladjen." Cgm.
522. f. 36. 46. „Da* fl (übrlftum bi ber fdjrautt abfeblügent al*
einen biep." Cgm. 6. fol. 221. Hat 21 bf klagen oon Jpaut unb
Jpar ftbeint babtueb, bafy et an ber fdjraiat gefcbalj, ent redjt
infamicrenb geworben ju fepn. Waä) bem @tabtrecfct pon ene de
a°. 1212 (bep Äurj) foüte ein wegen gewalttätiger 93erleljung per--
urtfyelttcr „geflagen werben, baj er verllet! bawt pnb tjar, »or bem
red>ten, nldjt ba, ba man ble beropp fledjt."
f Cb r C i e n (fehrci'n, J'clirei", fcbrei'u, fchreio" — audj WOl
fchroio', fchruio", alt ob ton fajreuen — Praet. cond. fdjrclet
unb fdjrt, fchrio, a. 6p. fdjrat, pl. febriren, Partie, gfchrrn,
gfehria-n, ür. (£p. gefdjrircn unb gefrfuelt), a) wie &<frb. («. ®p.
ferian, fcrigan, praet. sing, ferei, ferai, pl. ferigun,
fcMrun, fcrfuun, part. gtferian, glfcrtgan, gifertran).
anfebreien i&nem, ober ben einem, im 9?crbepgcben bep tl?m ju:
fpreeben, ihn (Molen. Ijerfcbreicn einen, ihn berbenrufen.
Cgm. 632. fol. 67| ftebt fcfcreprcn aueb ftatt febreien (Infinitiv).
,,3d? man bid) berr bet fdjrapeä ben bu fdjrlr aa bem ebranfjc."
Cgm. 73. f. 12. ,,3^ bati gefcbricrCR btej bir, rlamnvi ad te."
Cgm. Kit. fol. K15. Cgm. 165. f. 65. ,,(it febrire feben von fern,
er bat gefebriren" nod) in ben ?8i'geiiberamirafeln v. 1679. p. 73.
166. 209. „'ißfl gefcpallet unb gefebrft trarb In bet tuniqt m\iQt\)\it."
J>elnr. 2;rl|tan 29ou. 5480. „^eter f: über ft gefebrit." Snrnep
t. ftantöcis 182. b) (^orbfranfen, wie in ber <£cbroeij unb jpellanb)
roeinen. ,,Sr b,at gcfdjreit." befebreten, a) «nreben, j. 05. e\-
nen Gelaunten auf ber ®affe; b) anrufen in ber Slbfitbt, 2drm in
macben, j. 93. einen Dieb eber perbd(btigen Sfflenfdjcn. „Da bc=
fdjrap jim £crjeg gubrolg (am ^ifC vor bem Äönfg nnb anbetn
©cfyro ©djjveifc 505
dürften für einen Nduber." Gljron. bep ßrewb. L 133. ein «utf=
gefommenetf $euer bcfd?rcietir barüber 2drm madien. „2Bo ober
bic Oioptvdcfctcr ben fuorn 2ßolf an einem «pferb auf bet 9cact)tn>aib
»«übten) ©djaben nit befd)tiren." 9torbac!;er gftaft Ms. cf. b. 2.0t.
Jpeuman opusc. 77. c) ein Äinb, ein ©tuet 2>fel) befristeten,
burd> 2inrcbc cerjaubern. d) in Übeln Oiuf bringen. ©, oben He
ßorm befeferaien.
fd?ro, fiel) fdjrdb, ©. 509.
fdjreiben (fclircibm, Cond. fdjreibct unb fduib, d. ©p. färalfc,
Partie, gefebri bcn), wie bebb. (a. @p. feriban, fcrelp, feribun,
gifcrlban). @r la^t 0* J^ectmair febreiben (£>•£.), fen|t: er
fdjrefbt fiel) £. Stn befUmmtcr ®ei"cblccbt$ = ober ©djrefbname er*
fdjeint manetem fct>Ifd?trn 2anbmann, befonberrf einem folgen, ber
nie fd)reibcn gelernt (aud) im 3. 1835 gibt e* bereit nod) genug),
erjt uor feinem «Pfarrer ober Beamten al« etroatf nldjt entbebrlidjei*.
angefdjrfben Opübnrr ©aljb. 418), lapplfd), albern. befdjretben,
«■») ro!c f)d?b.; b) acrfdjtlicl) nlcberfdjreibcn, »erjelebnen, eintragen;
c) pcrfdjrclbcn eine 2Daarc. überfdjreiben einem ctn)«tf, tt ll)nt
fdjrlftlid) übermacben, fenben; — Clncn, ibn feinen 'ißorgefc&ten
fcfcrlftlfd) benuncieren. v er fd> reiben (a. ©p.), niebcrfdjrelben,
fd)rlftlid> auffeßen Cef. »crlefen für ablefen). „Wllctf b<xt an bem
brlef »erfd?rlben ift." Urf. p. 1360 et pasiim. „Satf wollet
nni bcn bem 5?oten perfdjriben rciffen (äffen. " ,,<5wrc pcr=
fdjrtbene Antwort taflet untf ivffTen ben bem 33oten." Ar. 2bbl. I.
n.45adi43i. %>a6 ©djreibbolj, Jpolj, bat aufi ©taattfroalbunr
gen gegen Erlegung ber £arc abgegeben i»lrb. 9J?«icr $orftjcitfd)r.
Der © d? r c l b c r, wie &d>b. (a. ©p. f c r f b d r i). Der ^ a n j c U
febretber (d. ©p.), roaS beutjutage: (Janccllfft, &anjfenfd)teiber.
M. 2bbl. XII. 275 ad 1489. 35er obrlft ©djrcibcr (d. ©p.),
tfanjlcr? „«Por untt ober ur.ferm obrfften ©cfcreiber." MB. X.
48i; ad 1515. Der offen ©Treiber (d. @p.), notarius pirblMis.
Jlr. 2&M. I. 171. Der © tu cl febr et b er, ©Treiber bet) einem
9-tbpocatcn; ber für Dicrtttfpartepen Sluffdßc maert ober abfdjrelbt,
ebmaltf aud? <precura?or, Wcmorlalifr, ©upplfclft genannt. (5(ue
befonbre, jlnnll* jatjtretrtc klaffe ton Honoratioren auf bem 2anbe
»wirb burd) b?e ©Treiber, Ober^, Wittcr = , Drittel- unb
2ld)tcU©d>reiber ('rote fid> 23ucber5 tfaftcncrcmpel auflbrücct) gc^
bittet, bie jcbo* »on bcn ganbrtdjtern ober Oientbeamten nur privatim
nnb nid?t al^ ©taatebiener angeheilt unb bejablt ftnb. Xrtppel:
f d> r e i b e r ober a l n faltige 9Jad)fd)reibcr nennen Od) autf
S5ef*eibenl)cit bie ©ebreiber ber Cgm. 224. (f. 81.) unb 605. (f. 132).
,,3«lfd)rciber ber 2lrfclei)/' q«» ballistariis persolvit Stipen-
dium. Voc. ». 1618. 9)?and)e frühere gute beutf*e SBilbungen von
f^reiben feaben einer peweljmern franjöft'fd^en Jorm <pi<>^ gcmad)t,
506 ©c^racf ©cfyvetf
3. «8. ©Cgenfcfjteiber, iefjt Controleur (Kuntaler), @d)ietb-
ftuben, jcfjt Bureau (Biro, -u), ic. 2>er ©djretber-ling, (»er=
ädjtltd)) ©Treiber. @. ©djrift.
35er ©djratf en, ber ©dsreden. ©. aud> ©Briden unb ©ebrotfen.
ö e f cf?r a cf Ig , adj., [cid?t ju crfd?reden. ©. aud) gefdSredlg unb
gcfdjridig.
ftfcr ade In (D.W.), im ©eben ftfränfen, gcfdjränfr geben. (93rg(.
if[. ffteifa, labascare, divaricarc; bodj nrtf)CC liegt WOl fd>rä=
geln, w. m. f.).
fd)reden(a.@p.), fpringen (a.©p. ferecefcon, praet. fcrecd>ota.
Cgm. 17. f. 10 „feferedjft ttno, exultate ei"), „ein feferedenber
fdjuf." Cgm. 734. f. 40. „Sßie man einen febredenben ©dmfi
machen fol, wann bet fc^uö t>on ber bücfcfcn fert, tas er über bunbert
fprlng tbut." Sfn&ang jum 9?egetiuä t>. 1529. (cf. ber J?enfd?red,
d. ©p. aud) Jpaberfdjred, 9)?a ttfdjrcd, Jpeu.-fpringcr). 2>er
©djreden, a) wie l)d?b. b) (©aljfubwefen) gröbere erbige £&cil?,
reelle ftcb in ber SBdrmpfanne <vu$ ber ©ole jn SBoben fefeen, spfän=
nenjteln. gort S8rg.9i.39l. „&n paar ©djredftfucl), auf bem @lö
ju laufen" in <5&rtjh $eutfögerl ftacfefoii 1592. Cbm. 2042. f. 85.
Slam. fdjrfden, färeiten.
berf<ferecfen — (I do'fchrick, bi~ do'fchrockjf), nie l)(t)b.
erfdjreden, verb. neutr. ©. berfcbricCen. febredbar, adj. unb
adv., febredüd), furchtbar. gefdjrcdig, adj., Iclcfct erfäredenb.
©. gefdjradig unb gefdjridig. febreden (Sinen, a) wie
bd)b. — urfpr. wol: ibn fprlngen, auf--, fortfpringen macben —
(a. ©p. fereceban - praet. feractun maditen Ue spferbe fpringen.
gl. i. 550. S07. Prudent. Peristepli. XI. 107. Aencid. XI. 610.
cf. 9c0tf. 51. 6; 54. 10). ©Id? fd? reden r>or etwa*, fii> bavor
entfeßen, fpau. sobresaltarse. 2>k Tictven fdjreden am 5uji,
am 3lrm:c, Um ein wenig cerfeaueten, »arenfen. ©fd? juni armen
5)?enfd;en fd) reden, ftarr werben? Ge net bo da' Nacht, wen/t
a"n fuirengo' Ma" fagfr . , kuntit de f o" n aorma" Mc'fcli'n
fchreclio*. b. SB. b) febreden bur# 23englepung von faltrm
bic in fod)cnbem 2Baj]er fccfinblicbcn grbfen (Ä™-afs), bamlt ftd) bic
hülfen leid)ter ablöfen — in gleid?em Jallc Ue Mbye GSnoben ober
Änobel), bamit fic loder werben. Sagegen ftütet man fiä, mit gar
faltem SSaffer bic j*äöne ju fd) reden — wo überall ber 3?cprijf bei
©pringcnmadjcnS ju ©runbe ju liegen fd;eint. 5Jietou»mifc& wirb
bann aud) l)eipeö SSaifer, f>ei^c ©tubenluft für ft$ burd) Q3enfeßung
fältern Grlcmentö gefdjrcdt. gefdjredt (gfchreckt), adj., wie:
gefebupft, geftratd)f, nid)t rcdjt be» Strofr, angefallen , nidt
richtig im Acpf. b er f(b, reden, act., wie febreden a unb b),
^d)b. erf*reden.
©cfyritf ©djvotf <&d)tab ©cfyraf ©cfyrauf ©d?rcf 507
feb tiefen, praet. g c f d> r icE t (fpttlm. ), fpringen wie ein
©las obet fccpfergcfcbirr (a. ©p. ferteeban, praet. ferid>t«,
ferictrt, salire, fpringen Überhaupt). „Crepuit medium, 3 c t=
fcbrfcf in ber mitt." Cgm. 689. f. 191. 25er ©ebrief, ©t^ttefer,
a) ber ©prung im ©cfcblrr. „2>oll ber offnen ©ebrüet nnb ÖUßen."
$. 2Ibral). ®aga. H3. b) plöijlicber Anall, 25onnerfd?lag. 25er Jpeu*
f ebrief el (d.@p.), locusta, cicada. „Locustae, bem boufcbrtcf en."
Cgm. 17. f. 116. „J? DU fd>rid) Cl, locusta." ibid. f. 155. bct=
febrlef en (praet. da'fchricltat, da'fchräclt unb da'fchruclt, partic.
daTchrocka^) , in ©ebreef en geraden, erfebreefen. „@r f ebrief en,
horrere." Voc. ». 1618.
„25u bi(t batf figreieb jalAen,
baran bte ftdnb erfebriefen,
wann ft'c eö nur anbllefen." ©efangb. ». 1660.
„©in berje fo er febrile." Ulr. £rf|tan 3204. „25aj fdjaf fere
erfebribte." ©rimm Oictnb. 5*5. Sturer bem fonfl auffallenben
er f d?rocf eno, obstupefacti, 25iur. II. 343, i(l mir in ber a. ©p.
bai 2Bort roeber in biefer 93ebeutung noeb al* 2lblautoerb vorge=
fommen. 55er ©cb riefen, ber ©ebreef en. ,,©ag eueb btjj nit
jum ©cb riefen, fonber jum bapl unb nuß." &l)uen 1638. 25er
©ebrief, beä febrtef e*, ber ©ebreef. Cgm. 73. f. 67a; 270. f. 142.
ge febrlef ig, telebt erfebreefenb.
25er „©ebrief, cre.v , avis," Voc. p. 1618; 2BacbtcU6nfg ;
ttgf. feric, turdus. cf. Ul. ffrtfi«, minurire.
35er ©ebroefen, ber ©ebreef en. @. oben ©ebraefen. tx-.
febroefenlicb, d. @p. erfcbrecflieb« 3m Cgm. 856. f. 50 ttedt man
„in ber beil. criftnadjt, fo man febroef tpill tüten," ©ebreef en in
Jnlrtcn?
©ebrab, febreb ic., fiel) ©ebrat, febret :c.
febrafen, rlfcen, fragen, dinfebnitte maeben (nbrf. febrapen). Üblieber
ble 2lblelrung fcbrefcln, n. m. f. febrafaljen für febröpfen.
Cgm. 32. fol. li. a ©djrofjdn (bep splctorluä), ble ©dmelbe--
jdljne. «Brgt. f<brepfcn.
fd) raufen, role bebb. fd)raubcn (ntrf. febrüpen, HL ffrüfa).
©id> ab-, baoon:, wegfebtaufen, fieb unbemerft pon ba, rco
man eigcntlteb bleiben follte, weg macben. „Jpat jtcb be$ Tad)U
con ber ©clte feine* <£t>eroeibö to egg efebr au ft." f. 2lbral). Da
mag an andara' da' Katz d' Schall» ifhenha", I fchrauf mi' ä",
SBeidbelttffvrucb mobemen 33ürtjerfmntf. 25er @cb raufen, 25imin.
U$ ©cbrdufelein (Sehräife-l), ble ©ebrauk. fcbrdufeln,
febrauben.
fcbrefeln, nagen, fragen, tiljen, einfebnitte maeben. 25ic Wm*
fcbrefelt an einer »robtinbe. Der Ärautfopf wirb gefcbrefelt
508 ©djrof ©grifft
(erbdlt Sfnfänitte), eb man lt)ti in ben <5tocf i>c6 Ärautfdjneibertf
legt- (gl. a. 86 HfcreOOt, incidit, i. 984 (Ctefunga, in-
cisionem). @. («trafen unb fcbrepfen; cf. f cfc t c f c l «,
®<broppcn. 23ieüc!d}t gebort biebet auefe, ein älteretf feruffen,
(palten, tbcilen. „ftucje in firifiu geferuffet." Siut. UL 46.
23rgl. a. batf agf. feraf, antrum, gpelunca, fovea.
$et (Betroffen (Schrofm, Schrofon), rauber, jerf lüftetet «Jett,
gclöroar.b. ©djrofen, petra, scopulus, rupes. Voc. ». 1618.
Sorf 2e<fc:0i. 165. 256. 363. 553. „Sie 2Öanb bec Äaiferf laufen 1(1
in ben ©ebroffen eingebaut." Jpajjl *gtati|t. I. 599. „31m nedjften
beften @d>rofen aerfebmettern." ©elbamer. „Sa« ftd? @t. £fe=
ronpmu* mit bloffem leib umbjod) in feferoffen pnb fernen unb
»äebfen ftatn." Cgm. 632. fol. 41 {. ftigütl. fagt 9)fi$. ^cbarn
Cgm. :>9l. fol. 146*: „3Jn bem booe roatf ein grober djern, ein vilj
t>nb raueber febtooe." Sa$ @ e f<^t 6 ff (Coilectiv) Ser ööefcfte
*Punft betf 2Bafcmann ift fein ebener ^laß, fonbern „is k'ad 3 fo o"
Gfchref." „2lm locfern ©efdjroffe binflimmen." 23e(telgung be*
>3ugfpif?, b. iännalcn ». 1855. p. 55. febroffig, febroffertg/ adj.,
raub, jerflüftet. ©elbamcr. 9(9. G&r. 132. «CrgU ©ebroppen.
Sie ©grifft, ©efcbrlfft, wie bebb. @d?rlft (a. @p. ©efcbrlfft,
a. ®p. nod) meift giferib, fcatian c. 129 glfcribit, scriptura).
os geid-s da' Druk net, as geid's fchled 'Gfchrift — (e$ finbet
fid) nlcbt gebrueft, fonbern nur gefebrieben). „55tfcf unb ©ef djrif f=
ten." ,3Hc S3cfd?»verben na* Sängtf in ©efarift begreifen"
(fcbrtftlirb verfaffen). „Üuirinu?, 2lbt ju $egcrnfec: Wein Jpanb--
gefebrifft" (manu propriA). £r. 2l)bl. I. 13»; VII. 371; XI. 439.
„Säbel febief leb eu ein abgcfcbtlfft." Cgm. 263. f. 156.» ge=
frbrifftlid) (glchT-imia1), fcbriftllcb. ©grifft (teilen (a. (2p.),
Oicd)t^, «proccß , ©upplif-- :c. (Scbriften terfaffen. Ser @ d? r f f f t=
ficllcr, ©dbrffftenfccllcr, ©cbrlfftbicbtcr, 23ctfafTer von
berlep ©cbrlften. 2.0t. v. 1616. f. 51; ältere bapteutb. tyoIic.^Drb.
Ser ©cbriftling (veräcbtllcb), <2d?reiber.
Satf ©cbrlffterat, ®*rifterel, @d>tlftcrelclc, ©cbrlftraf,
©cbrfftcrallel, batf gcbenneiTcr, vom neit=latein. „scriptoralc,
ScbrcibniciTer." „Sdjrifftcral, ©cbrcibmeffcrlc." Voc. v. 1648.
Voc. Archon. 38, tDOCOn aueb b<\& b6l)tn. Sshiiptoraleli. „Scpriffs
tcrdllel, ftebermefietl." <prafd*iutf. „Sarfft bieb gar nf<*t entfeßen,
bip ©cbrifftcrelele fann niemanb ftarf oerleßen." Quid expavescis
fipiculum amorc delibut.um? Arundincs arundinc defigo , non
sarissa, fagt ber £ob jum Wägern in 3?albe'd 3lgatb«rfuä. „Sie genfer
flnb 9(0tarii, rcelcbc anfiatt ber $cbet lei 9J?enf<ben 2eber, anftatt be^
6cbrlffträlei bie $ct)l, an|tatt Sinten Ut S5lut u. gebrauten."
3ibele feltf. ©rd^bbl.
<&d)UQ &fycrt) <§d?vol 509
Det ©d> tagftt (Schragng, plur. Schrägng, Dlmitt. Schrägal),
wicbcbb., b. b. ©ejtell au* einem halfen mit jroep paar febrdg ein-
gefügten Seinen beftebenb. „@r llgt auf ben ®d>rdgen, b. &. auf
bem Xobbett/ est mox eiFerendus, paullo post rlecedet, vitä con-
cedet." Voc. v. 1618. (£r ftet auf ben ©dudgen, b. b. auf bfn
mit Brettern belegten, alt Süljne, befonberö al$ ©cbanbbubue blencnr
ben. g.SH.p. 1616. p. 398. „Glnen Delinquenten auf ble©tbrdgen
ju (teilen unb fein llnrcdjttbun ju pertuelfen bem Slmtmann, b. b.
(Schergen, 4jj(." (ÄegulatlöP. 1750. „@cbrdgen:fteben mit ©cfcld»
gen." aßeftenr. Wündjen 229. (Jrtelprax. aur. i8o. Der 2Balb;
fdjragen, Sretterflofj aui 3 btt 5 'Säumen befccljenb, jwli'cben welAen
ble ju verfiiljrenben Bretter bacbjiegelförmlg überelnanber gelabcn unb
pcrfd>rdnft finb. 2B|lr. Str. V. 272.
febrdg, febreg, wie l)d>b. fcfcrdge. Die ©ebtegen, subsi.
gja* ber ©d>reg ober ©ebregen, na* ber üuere. (Itfl. d ifrd).
„3Bann etwan alu Sürcnmalfter fdjfejien will nad) ber ©ebreeg."
$eurb. v. 1591. Sep Jp&fer 1(1 ble ©d>reg eine j?aunftange, bei)
Jpübner p. 979 unb In ber faljb. 2ÜaIb = Drb. 88. 1U4. los eine 2lrt
ßfnfrleblgung autf ©taugen, weld>e tuet) Seileben errietet unb wleber
weggenommen wirb. fdjrdgeln, fd) regeln, mit gefd)rdnften
Seinen elnbergcben. (23rgl. fdjracfeln). Der ben Darren fpleUnbe
Strt|lau „begunfce mit güjen fd>rcgen." Jpelnr. Jrlft. 5168. SfflUl).
Sebam fagt einmal (Cgm. 291. f. 149Ä):
„5Öer «ld)t mietet (ben 9iid)tcr befHdjt), ber mag für gon,
©ein reebt gerolnt nlcbt fdjregel" (Fortgang, &orfd>nb?).
Dagegen öBalt&er p. b. 8*. 8ü. 12:
,,©weld) bette nleman nld)t perfaget,
ber lit au gefcenber Äunir per fd? raget" (peflebt nld>t ju geben).
fcbrdb, febrob, a-lj. Oiotbftaufea), mager, biirr, raub, grob (nbrf.
fdjraag, fdjrabe, fdjrae, nbrrl). fdjrol), mager, uuanfebnlld?,
ungefta(t).
Da* ©djrdbeleln (Schrähho-l), D.*pf. ein jauberifdje* Sßefen,
2üld)tleln, bem man jum Seufpfel ble feltfame Verwirrung, ble fi'd>
in ben «Dfdbnen eine« «pferbetf finbet, jufdjrelbr. 3undd?|t (llmmt
bat nbrf. ©tfcrdfel, ©djrofel, menfd>lfd)e*, tblcrlfchetf ober fonftlgetf
im $ßad)*tbum Perfrüppeltetf 2Befen. @. ©djralj. 9>rgl. aber aud?,
gl. a. 37, wa Itfcbredjel, fauni. ftocfc entfernter fdjelnt UL ff ra=
pelfa, pliantasma, spectrum oblique apparens.
Der ©*toUen, ©d?roll, a) klumpen, ©cfcolle. SU*, Gib*,
Saint-, tyed) = w. ©d) rollen, „@bnoll ober fd)toll, glcba."
Voc. p. 1445. „©oll ber ©erld)t$rned)t ein fleln @d)tollen @rt--
teld) mi bem perpfdnbeten ©runb nemen." Qlmberg. ©tbtb. 71.
«Orgf, ®rlmm SK.31. 113. U4. „Die 3uben ju bebrangfalen, fie mit
510 ©cfyram ©<f>rem &ä)t\\my @df>ttm$ ©d)t<m
Steinen, grbfcbroUen, Unflat unb brgl. ju werfe«/' {{t »erboten.
Sßlrjb. 93erorb. v. 17üo. ©cbrollflepen, ©egenfalj ber Änrjflepen.
». ©utner* ©ewerbc ». 97?. ad 1487. p- 534. b) arbeitet in einer
SBrauerep, ber fein eigentlicher SBraufnedjt {fr. 9)?ancber Waurer
blent ben 2Blntcr über alt ©djroll. gla.: banbfefter, grober Wenfd?.
,,©o bünbla wie ein paar gaufre von einem ©cbrotln ober anbern
2ümel unter eueb, auäerwdblte, In (Jbrlfto bocbaufebnllcbe $ul)bxet."
©tep^an«pteb. 62. » rechta' Tirola' Schrojn! fctjrollljaft/.
fcbrollcnbaft, fcbrollenmdfilg, adj., grob, »ierfcbrötlg.
fcbrdm, fd)rcm, adj., febrdge, fcblef (nbrf. fd>rem). ©ewobnlfebei*
Ifl ble Olbo. = £orm: fcbrdm tf, gefcbrdmä (gfchräms), feltwdrtg.
Und Jofeph get a" weng fehrems voni, avertit se parumper.
©ofcbl, Genes. 42. 24. Sil a d) b er © d) r d m 4 , nacb ber Üuere,
febrdge. S3rgl. festem. febramen, febrdmen, f Bremen,
febrdg mästen, bauen, fcbnelben u. „SBlH ble 9?. berfür pauen, fo
fot ff bat egg abfebramen." QBjrr. ®tr. VI. 99 ad 1370.
©er ©ebram, a) {m 33ergwerf rote r)djb., b. b. febmateö 2ocb
(Ort) {m ©ejrefn neben bem eigentlichen ©ang, fossula ad latus
venae acta, b) jebe* Soeb. ,,(?ln febram, barin wont ein maud."
9*u# ber 5®elöbelt 1485. f. 126. »erfef/remen (33ergw. = ©p.),
wie bebb.
®le ©djramen (Scbrama*, Scliraomo"), trde bd}b. ©djramme, lange
Jpaut= ober Jtelfcbwunbe ober Narbe von ibr (fit f t r d m a). f cb r a m e t,
adj. „2>le febrameten unb ble wunben." Jpefcllober.
febramen (0.%), feflfeßen, fdjdßen, tarleren. „2>a$ bdtt leb mir
bober gefdjramt." „9)?an bdtt uff ein anber fcfl bfp eoangellnm
gef<$tdmt." „Dlcfe ©tunb Ift alljelt bajn gefebremt, bafj leb
bat tbun foll." ©ellcr v. Äalferfp. QÖol nlcbt eine weitere, fügürlfcb
genommene 93ilbung betf lef. ffrd, auffcbrclben, ffrdf, libellus,
tabula, nbrf. ©djraa, © fr aa, ©djrage, ©tatuten.
fdjremen fratt fcr> ernten (wie franj. esgrimer). ,,©o febrem leb
bld) »or übel," Cgm. 746. f. 3u9; fall« nlcbt Mo* verfdmeben.
Die „©cbrumpel" («Ufcbaffenb.) , Werfen , bereu @efid)t »on «poefen^
narben entflcllt l|T.
@d)tem$ = <papler, ftllefjpapter. Jpeumann opusc. 701. SSrgl.
@d)rcnj = 2)ecEel.
3)ie ©djrannen (Scbranna', Schrann, fcbwdb. Schrand), 1. a) ber
©etrelbemarft, elgentllcb wol ber jum aiufftcllcn, ülbmeffen tc. bei
»erfauflicben ©etrelbeö beftlmmte, mit Unterfdßcn unb anbern @in=
riebtangen perfebene Spta^. Auf bem (gdjrannenpraß frer £auptftabt, wo
fteutjutage blefer wichtige £anbe( alle ©ennabenbe bep ©onnenfdjein unb
Stegen unter frepem ^tmmet gepflogen tvirb, fie^t man fiO) frepliety nact>
oerfep tefonbern (Jtnridjtungen eergebfico, um. Jrü^ec aber fdjeinen bie fo.-
<&<fywt\ 511
genannten tieften 93ögen mit eine barauf bejüglidje ©eftimmung gehabt
ju r)aben. Cr6 mögen mehrere berfelben al» redjt eigentlidje S $ rannen
(üftepftatten) eingerid)tct ge»»efen fepn, unb ju. if)rcr 3eit nod> fyintänqlid^en
JXaum geboten l>aben. gm 9)?ünd»n. Stabtb. Cgm. 544. fol. so f)eißt e£:
,/11hiö forenö an ben »narrf fumbt aufferfjalb ber mejjfUt, ba$ fol
nur »on ber purger »nefjftat gemeffen »»erben." ((?6 ivirb babe» aud>
»orgefdjrieben, J?orn nid)t me&r in *p lachen, in Sdjüffeln ober in
Gieren, fonbern nur in €5 a dien jum SSerfauf ju bringen. £>rgl. £>acf;
trager). 3>a» nod; jel^t unter bem 35ilbe eines* £>rad)en bie alte ?iaf=
fdjrift <H5urmecf() füf)renbe (rcffyauö t»irb a°. i45i (MB. XIX. 168) alö
bem 3tcd)tt)au$ gegenüber unb junadjft an £. .OMfentaleru £atit' an ber
unttern Äornfajrannen gelegen — bejeid>net. 2>a£ tflofter 2Uten=
t;of)enau bejief)t (1509 — 1519) jäftrtid; öon Hrban unb £anö Wanbl ,,»ou
jren bau?», rjofftatt unb t ornfd)rannen, gelegen ji» 9J?ünd)en in U. S.'.
grauen tyr'arr, 5 ff. rft." Cgm. 697. f. 122—196. Vlad) ber Wündincr
5euer:Crfc. ». 1 7 5 i füllten, tvann£ brennt, tie jvornmeijer bep Ifren
Sd) rannen mit ifiren »Seiten; unb Obergetvefjren »erbleiben unb babe»
5i5ad)t (;alten. Ob biefe mef>r ali eine Sdjrannen etiva in bie pri»ile:
gierten ennftelfungeloeate übergegangen finb, bie, ben betreffenben £au£:
befmern eine altf)ergcbrad;te Diente abroerfenb, bieder mit ein £inbernifj
gemefen, btn la'rmenben ©etreibemarft auö btm £erjen ber Stabt an einen
yaffenbern Ort unb baben aud> unter I>ad) ju bringen? Oladj ber Sdjram
neipOrbnung, namentlid) ber »om 21. 9)ierj 1771, fann nemlid) (9e;
treib, bei» einmal jum SSerfaufe gebradjt ijl, nidjt »»ieber jurüefgenommen
»»erben. 1Ba6 am erften ©dirannentag nidjt »erfauft ift, barf biö
jiun j»»eiten, unb »on biefem biö juin britren eingeftellt ober eingefei)t
»»erben, bann aber wirb e<* »om Sdjra nnen;9)i aijler im -tarnen beö
«Befil^erö bv'in Weifibietenben jugefd)iagen. Orttwaö 2lef)nlid)eö liegt fdjon in
einer »i*l altern ben £utner (Infi. 2(bl). b. 2lcab. 1815. @. 478. n>ol>er?) eitier.-
ten magiftratifd)en «eftimmung. <2Cer £oru brad)te, batte t* Dienfta^» für
bei» 9)?ittn>cdj (alsS <iBod)enmarfttag) auf ben Warft ju feigen biö £on»:erftaqg
Mittag. 3^en nad;|len 9)?itti»od) mufite eö ben Strafe »on 4 jtf. du. jeteiv
fallö »erfauft »»erben. 3>a^ bie nur gewiiTen ©tabten unb ü)?ärften »er;
lie(>ene <S d) ran neu: JreüOe i t, t>cii l>ei(jt bat !}h'i»i(egium, einen d)e
treibmarft ju l)alten , »nit mefentlidjer *enad)tt)eiljgung ber um»»obnenben
i'anbleute »erbunben fey, ift fdjon im 3. 1800 im oberyfaljifdjen <B3od)en;
blatt litcö Stücf, im Wündjner Stitelligeniblatt ö. 647 uub feitbem öfter
behauptet ivorben- (5ine ber vüfteften $re\)f)eiten biefer 2(rt, bie id) fenne,
ift bie im 3. 1397 bem €tabtd)en <Xain erteilte — (Sori Jedjrain 6. 90).
jugleid) ber altefte «.eleg für ben ©ebraua) beö üBorteö Sdjranne in
«erbinbung mit fiürn. „^erjog ©tepban II. erlaubt bei» iBurgern ain
Äornfdjrann je öaben je Olain in ber (tat, barin meniflid) in bem ge
rid)t }« 3vain fauffen »nb »erfauffen foll ju fre»em marft." 3m Voc.
». 1618 tvirb fdjon bai bloße ©djrann (ob,ue ben 93e»;fa^ Xforn) alä
forum frumentarium erflärt. $n SlnfpÄd) »»urbe burd; SERaregraf Cfarl
512 ©djratt
SEiNjelm 5rteberid) eine geranne erbaut, aUtvo Jrembe unb (Jin.-
Ijeimifdje iör @etrepb einjMlen , auffdjütten unb nad) ©efalTen »erfauftn
fönnen. CMne berafeid)en gdjtannt ivar fdjon 162 2 iu Graifäpeini,
1699 ju Hffenfjeim »orbanben. ,,£af$ ©etreib ifl vot offener ©djranne
unb nirf)t in benen Käufern abjugeben." 2(nfp. SSerorb. v. 1692. 2)ic
23reijen = fcb rannen (Brei'fdiranno") in gflüncben fallen auf ble
©amftage vor ben belben Jpauptpfarr^ftlrcbroelben. ®le finb »orjüglfd)
befwfct, unb etf rolrb an benfelben audj J>irfc verfauft (@t *8relj.
I. 2t>. ©. 256 unb 9)?ünd?n. 3nteü\=*[att ». 179-1. p. 282). 3)er
©cbrannenbaur, ber jur ©cbranne fdbrt. öcbranticufncdjt;
Voc. p. 1618 „©cferanncnbUner, servus frumentarius." ftig.:
grober vlerfcfcretlger 97?enfd-. fcbranncnmdfclg, jum «Berfauf auf
ble @d>r. geeignet. Unreife^, ungepufttetf, na(fc5 ober gern fd)fe*
©etralb tft nld)t fcbtannenrndplge* ©ut. £atf ®d)rannen=
menfd), gemeine Jpure. (33rgl. aud) ©d> rannen c). 2>cr
®d)rannentaffet (Im <?djerj), grobe ©acfielmvanb.
f. b) (oeraltenb) 3?anf ober £lfcb, ober überhaupt Qinftalt, 2ocjI,
©ebdube, ba* jum Äauf unb Zerrauf gerolffer 25lnge, namentllcb
95rob ober $lelfa, befHmmt Ifr. (£>rr Webcrfad)fe, roeldjer , batf v
perfcblebenb, au* breiten, 93runn, brennen, <8ru|t — berften,
98om, bernen, ißorft rnaefat, id?eint ©duann in blcfer jöcbeutung
in ©d>arn, ©cfcarren »erdnbert ju baten). Sie *robfcbrannen,
nbrf. ber 55robfdiarren, ble ^rotbanf. 3Me $telfcbi'cb rannen,
nbrf. ber $lelf<bfcbarren, ble glelfcbbanf, fdjipelj. ble Bd)al,
@d)ol. 9iod) 5?albe fingt Im £ob ber Wagern:
„®eb bin bi'id) jeßt bcö galfren SeUb,
2ßle fie ein tbur anjannen,
OU* role ein Od>$ »om lefetea ©trefd),
£er gfallen in ber ©cfcrannen."
,,<St foüen ble Weftger fein ftlelfd) unter ber <8<b rannen, ali
ob etf »erfauft ober »erreget wäre, blnöer ficl> bengen noeb penölen."
D.<pf. g.Orb. P. 1657. f. 545.
2. a) (peralteub) Q3anf bed Ditcbtetti unb ber (Red)tfpred>er ; füg.:
©iftungtfplaß für ein »erfammeltetf ©erlebt mit feinen hänfen, (£d)ran=
fen unb anbem (Jlnrlcbtungeu, rooburd) er pon bem Oiaum, ber ben
alt 3ub6rer unb $u)d)a\in Umftebenoen ühertaffeu, autfgejelcbnet.
,,3um fedjflen ob (im offen Wäret" ijredjt) ain fdjrannen unbter eud)
ober ben JXedjtfvredjern eingieng, fo mögt ir al*3 £Kid)ter unb bie 9ied;t
fpredjer auffteen, bip biefefb Sdjrannen tviber genutzt »virbt, barnad)
mögt jr »viber niberHOen unb richten «vie juuor." Ms. sec. XVI. „T>ie
9ft«lefij.-8d) rannen, t»o e» berfömlid), aufjurid)ten" — bafür batU
ber Amtmann, b. I). ©djerge, 4 it. ju fcejieben. ^nftruetion Mj. cf. Walefij
£Red)t. Wad) ber bapreutl). O'riminartar v. 1666 erhielt ber 2anbfned)t für
bie Wufricbtnng ber Stfirannen bep Regung eine» 93anngerid)t3 15 fr.
Iiurd? bie 5>?ar*ft}yroccfj:0rb. v. 1616. Xit. 6. 2(rt. 4 nnirbe bie biö bafjin
r)ie unb ba aU reere SBrmtfdjfett nod) (latt^abenbe Hebung, „bafj »or öf«
fenttid)er @ertd)Hfd) rannen ber (im ©runbe bereit» öerurtfjeUte)
arme ©efangene buref; Wittet eines .OlebnerS t»on bem Äercfermatftet, ©djer;
gen ober aud) bem 5Katl)fned)t angefragt, unb bagegen aud) burd) einen
beffeUten 9?ebner befenbiert unb vertfiatigt morben," vottenbu abgefd)afft.
,,35ie SSerljörn unb abfjanbrung ber gerid)t$f)ä'nber foUen an Orten, »vo feine
femberbare 0erid)t6f)a'ufer ober © e r i d) t 6 f d) r a n n e n , in ben «pfleg;
fjciufern , in ben £ofmard)en , in ben ©d)röfTeru ber f>ofmard)s>l)erren,
ober in ber .9Ud;ter ober @erid)tfd)reiber 5Dof)iuing, unb nur in berfefben
Ermanglung in einem <H3irtf)ff)auö gebarten werben." C..9C. \\ 1616- f. 19.
95<ö 2(befe in ber „Effnjti'tcfyen Unorbnung" I. 5 1 5 , wo bie Verbrennung bei
!8ud)eö: Memoria belli Ungaro-lurcici, Authore Johanne Henrico Andlcr
Argentoratcnsi, ju Wien im 3. l6t>S — erjäfjlt tvirb, f> c i p t eil ,,T>a$
rot()e lud), arö ein .ftennjeidjen ber £tnrid)tung einer "•Jttareftjperfon, ivurbe
ai\j ber ivaiferlicfjen ©d) rannen ausgebreitet. Muö bem Simtfjau» gienge
man auS, ber ©djörg mit einem ©piefir, nad) biefem ritte ber Unter:
rid)ter, beme folgte ber -putftorf ober „ftertermeifler, trüge ba-S 93üd)t in
ber £anb unb in ber £öl)e 5U3 fte nun ju ber ©djrannenfUege
angelangt, fliege ber llnterrid)ter oon bem «pferb ab, gienge orbentlid) auf
bie ©djrannen, armo bai iebl faiff. »erfamrete ©tabtgerid)t mit broffem
©d)tvert faffe. SaS SSerbredjen rourbe oon bem fatjf. ^»errn ©d) rannen-
fd) reiber offentlid) abgetefen, bat llrtfjcf gefallt, ber ©tab gebrochen unb
bat 93üd)t bem ©d)arfrid)ter jum SSerbrennen übergeben, darauf gienge
man mit bem 33üd)rein von ber Sd) rannen l)eruntcr über ben l)of)en
"Warft bem «pranger ju " 9lod) ieljt Ijeifit ber Wiener bat £au£, »voriu
(?nminart>erbred)et imuririert werben, bie ©djrannen. 9t. 9t. filjt
auf ber ®d) rannen. £ie «Betjfiijer biefe« ©eridjtö nennt er ©djrans
niften. 2(oentin »erbeutfdjt burd) ©d)rannen bie rostra auf bem
Forum ju Dtotn p. 48: „ber brei; ©ibt>(len «Birbnifje fyaben bie .Ovömer an
ifjr ©d)rannen (juxta rostra bei) ipltnfu'6) gefegt;" p. 114: „(Ficeronu'
£aupt »varb ju 9lom am offen spfafe an ber ©d) rannen aufgefteefh"
p. 184: „Otero rcoirt in ©djmarj r)infür an bie offnen ©a>rannen un!>
5J?artt geljen." „@efd)id)t ber unjudjt aine (©djetttvorte ber «partepen :c.)
in ber fd)rann ober fjinber ber fdjrann, ober wa fi) »ff bem l)an>p
gefd)id)t." 3(ugöb. ©tbtb. Cgm. 526. fol. in-, 559. fol. Hl. ,,©o ber «Bei
fragte jum erften ©eridjt nid)t erfdjeint, fo forr if)ti ber 9tid)ter auf beö
ßrägerö «BegeOren burd) ben 58üttef atfo ruffen unb forbern raffen: 9t. id>
forbere bid) jum erften 97taf)t, bafj bu fommeft jtvifdjen bie ©djöpfen
unb bie ©d) rannen (tvot: inmitten ber @d)öpfen, bie auf ben in £ufs
eifenform gefterrten ©djrannen ober asa'nfen ftfcen), unb bid) »eranttvorteft
»on bei Wlovbi roegen ic." 93ai)reutf>. reform, peinr. $ab5:®.:£>vb. 2(rt. 238.
cf. ©rimm 5)i.5(. 811. >Srgt. Cgm. 561. fol. 24 (@ertd)t ju 3grau): „SEDenn
nu ber ramber gefeqt ift morben \)n bie vier penef (auf tvetd)en btr
£Kid)ter unb ©djeppen fifcen) mit gebunben f)enben, fo fot ber clagec abtv
ber fadjroaibe fdjmern attff feinen fopp »nb auff feinen fd)opp, baö ec in
edjmeHat'* »fli)ertfd)?ö TO^tevbud;, III. ty< $, l
514 ©d&ran
auff ftet)ec ftraffe beraubet Dat." „ßür ben »ier pentfm" — (»or bem
@erid)t). ibid. f. 56. „<5in rietet l)ie6 ein man ipn bie »ier pencf ftfcen."
„Die rietet »nb fdjeppen füllen auf; ben »ier pencfen an feineö manne-?
gefpredje gen, funber f» foüen füjen, dag unb antwort Ijoren »nb recfyt
urteil ba jwifdjen ffnben." ibid. fol. i8j. „De$ er taftettid)en muß flau
in bem (Tort unb in ben fctjcannen." Seidjnec. „9}u »int man in ben
fdjrannen farfd) gejeugen raibec »il, f)H tu mir, alö id> bir &U."
©uodjenmtrt xxxix. 158. ®ie oberlanbiföe ellipt. fd?erjö. 91.21.:
©djrannen ften, x>ott tanjlufUgengj?ab*en: auf bem Sanjplaß gege»u
wärtia fe»n, oI>nc pon einer SDfamtfjperfon jum £anje aufgejogen ju
werben — fdjelnt ebet &le&er al$ auf © d> ran neu l. a) ju beilegen.
2. b) fi'g.: bat ®erld)t. Die Ö. f)aft~-<S Grannen, <5&eöaft=
flerfd)t, 2>0tfgertd)t. ,,@o« ain ieber QBirt fein ßanbten, ber s»?e<jaer
fein @ewid)t :e. jum 5Xed)ten ber Croe&aft;© d> rannen bringen."
Uttenborfer (?f)l)aftred)t£arti?ei. „23om Softer SDlattfee ifl man t SSiertI
Oüein unb etlidje fpfennivertl) QSrob in bie <Jf)ef)af t;@djrannen aufju.-
feften fcfyulbig." grck>f>ett im .9uittenbad}. Cbm. Kl. 167. p. 515. 472. Die
fianbfd) rannen, gleidjbebeutenb mit Sanbaeridjt, fowofol infoferne biefeö
bie f)M>ere ober bie ©erid)t6bar£eit über (Srunb unb SBoben unb ba& £al»;
geridjt, alö infoferne eö ben «Bewirf eineö folgen ©eridjtö bejeidjnet. @()urb.
Sanbeäljof). über Donauftauf p- 44. 45. lieber bie 93eeintrad)ttguna ber
fanbe»türfirid)en ober Sanbfd) rannen burd) au"maf)fid)e6 2luf£ommen »on
abelidjen unb geifUtdjen Ouriebtctionen fragt im 3. 1440 jum ©ctotufj eineö
SSerjeidjniffeö von Orten, n>o »ermeintlidje £ofmard); unb Dorfgeridjte fepem
ber 3tid)ter ju Dachau feinem £erjog: „©näbiger £err, bie all, bie ge:
fdjriben finb, geljt fainer für bie 6 d) rannen ju Dadjau nidjt, unb aüe
Sie Ijinber ben Prälaten ßijen, ber noeb, »Ül ift: babep 30r bübere Stät wo (
»erfteen werben, baj ber «Kam gar *>it größer ift, wenn ber 9lu(j »on ber
©djrannen. Dann fepnb mein gnabiger l)err £erjog (Jrnft falig tobt ift,
ift bie ©djrann gar »if böfer worben, unb lugt ir nidjt baju, fo wirb
ft'e nod? ober." Brenner fianb:, £ofmard): unb Dorfgeridjte I. p. 65.
MB. III. 579 «d 1469 wirb bie Sdjrann ju £afetbad) al6 bem itrofrer
9vandf)ofen juftoinbig aufgeführt. „Der 21bt »on Qpat mag einen £Rid)ter
feljen, ber fo« bann ridjten nad) beö «pudj» 6ag. 2Baö aber baö fpnd>
nidjt ftiet, barumb fof ber 9\id;ter an ber fianbfd) rannen fünf ober
fiben ber peften, bie ain 9\td)t erf^ennen, unb bie in ber £anbfd>aft
bafelben aefeffen finb, ungeuerlid) npberfel^en, unb fof bie fragen auf ir
aib, unb tvaj bie bann erffjetinent ober ber merer tat! unter in, babey
for ej bereiben." £ori Sedj.JK. 98 »d 1401. „Der ift Owen unb fibeniiigf
man, bie barjU beredjent fein, bafl fie a«ew jar jwir auff bie lanb;
fajrannen gen @ermifd?gew fomen fulfen.. unb ba» redjt i>a befiijen."
„3tem mer ift je wiffen, iai bie brep fdjwaigen »on ©rüenaiv bie lanb:
fdjrannen mit ben penet^en »erforgen füllen." (F^aftbudj ber bifdjöfl.
Srepfingifdjen @raffdjaft ODerbenfel» ». 1451. Cbm. 1535. „@$ ift ein
©djrann ju JKeidjertöb^ofen in ber £errfdjaft, bie befiiit man wtö ju
<5d)tan 515
ridjten ift i» bem Wargft nad) altem »raud) unb £etE"ommen, tinb rietet
nad) bem »ued) umb all ©ad)." SveidjertSfjofer ©albud) ». 1501. „£)aj$
fein SBurger jtt flmberg auf fein anbere £ anbfcfyrannen im Sanbe ju
«Bauern geraben nod) ju @erid)t gebogen werben foü", bann alfein auf bie
l* anbfdjrann bei) 2(mberg, genannt jur (Jidjenftaubeu, bat ift bei) bem
Sn-at&ammer gumenmiil unterhalb ber ©tat 2(mberg geregen." 2(mberg.
©tbtb. v. 1554. 2trt. 119. ?(oenttn, weldjer p. 27 behauptet: „oom i?önig
©aro Reißen mir nod), ta man jufamen fompt, gibt unb nimt 9Sed)t,
bie © a r a n n e n , f urj , bie © dj r a n n e n ," fagt p» 1ä: „3n giibem
»aipern, fo fid) beS 9ted)t6u<ty$ (ßaifer Subroigö) nid)t brauchen, filmen bie
gemeinen i'anbleute aud) an ber £anbfd) rannen unb muffen Urtfjeif
fdjepfen, aud) über baö bfut rid)ten." Heber bie 2(u6artung biefer Crim
rid)tung »ergleid;e man eine altere in Ar. ?bf)br. XVI. p. 579 mit abge;
brucfte ©emerfung. „9iod) biö jurtt % 1S03 mufte fid) bcc 2anbrld)tet
von 2öolfratö£>aufcn alle 7 2Bod)en nad? bem Dorfe Verlad? begeben,
um bafelbft £anbfd) ranne ju »alten." Sejlmalr ©efd?. v. SB. 633.
Die <Sd)ranu ju ^raunljofen Ü!b.@r. QSfltfbiburg) war bltf 1807,
wo blefe Jperrfdjaft bie 9{eld)tfunmittelbarfelt verlor, in Uebung.
(93ürgermeitfer 3«c -Klar).
2. c) Der @erid)ttffprengel. ,,$>&$ ft balb tail Jörnen follen tn
bie lantfdjrann, borlnn ber grünt unb poben gelegen Ift."
MB. xill. 4M ad 1444. «Bon faljb. <Pfleggerid)ten war «fteufyautf In 4,
9)?oöl)elm Im üungau in %t £amtfwag \w 2, 2Berfen In 5, $eü tn 2
©cbtannen abgepellt, Jpübn. 162. 443. 488. 511. 712. „Die
@d)ranne ober 2lmt spettfng Im £.©. ÖBaging." ibid. 50.56.
Der ©djrannen = 0i ebner, Qlboocat. Der ©djrannen-
©Treiber, t>rgl. ®tuelfd)reiber. Der ©djrannenftßer,
SSepfifjer am Dorf = ober @l)l)aftgetid)t. (£I)algau Jpübner 246).
©djrannenflab. ©eridjtöbrlef o. 1424. „Umb 9 tyfb. dn., fo
ju Äotl)enbotf vnber bem «Sdjrannenftab verabfdjlbt rootben."
£ier ein paar auf 2. a. b) bejügfidje altere Sonnern: „2U6 id) an offner
©djranen in ber £ofmarE «piUerfee mit gewaltigem ©tab fafj ju redjten,
t>a tomttx bie 12 gcfdjwornen 9led)tfpred)er, bie ju ber ©djranen @e=
fworn gefejt fein, unb fajien bafelben an bie ©djranen ntber... be3;
gleidjen flunben aad) bie gatij gemaine nadjpaurfdjaft beö rpillerfee ba;
felbft. 5iad)bem lief3 id) an ber ©djraüen ir alt gemonblidje lanbredjt
offenlid)en »erlefen... fragt id) aud) etlid) auö ber gemainen 9?ad)paur;
fcfjaft, bie für ber ©d)ranen flunben ©aö red)t fjat fid) ergangen in
ber £ofmarE ju ^pillerfee'in betn fpfarrf)ofe" &°. 1466. MB. II. 102 ff.
,.J)a fragt id) an bie ©djraüen, ma6 redjt war." ibid. 7 7. „(?inem
ein gut über offne ©d)ranen mit bem <Bta.i> einantwurten" (f. Qtab).
ibid. 98. Hist. Fris. II. II. 325. „Q3et ber @d)raiien finb gefefaen bie
erbergen 9f. 9i." MB. II. 69. „£en 2lnge«agten berueffeu raffen übtr
bie ©djranen, ob er baö red)t woft verantworten." MB. III. 579 ad 1464.
, >3on redjten je red)ten, »on fd^ rannen je fd) rannen Etagen..."
Sl 2
516 @d)ran (Bdjtein (&d)ta\\b
MB. Vir. 179. „Wo beö tAiUtä vud) faßt, unb aXi ber fcbrannen
ted)t ift..." ibid. ,, darüber tvarb im beö ©eridjtö brief erraüt an
ber fd) rennen." ibid. „<Hn offner ©d?r atmen mit) tt e t in
OBincffen" fotren .ftäufe t>on @run& unfr 23oben gefd)e()eu. MB. VII. 215.
„<ZDer erb unb aigen je pfant f«Ocn tinl, ber fcr baj tun »or geriet in
offner fdjrannen in ben »ter tvenben." «UJündm. ©rbtb. Cgm. 27. 2lrr. 52.
J?eitman opusc. i5o. @te!) oben @. 20. 25 tt., unb überhaupt Waurer'ö
<preiöfd)rift p- 168. 169.
3) (Jranfen) 93an" mit einer Otücfenle&nc , pleonaftlfd) aucb
©cbrannenbanf. £>lefe 95ebeutung fcfcelnt bie dltcfte unb bie
©nmblage ber reiben porfyergebenben 5u fepn. Gl. o. 137. 4H. 434
fcr an na, scamnum; Äero VIII. ll in fcraitnom, in scamnis;
gl. i. 486 fcrannun ntunfjaro. mensas nummulariorum, 2BecbfeU
bdnfe (30I). II. 15), bep ötfr. II. II. 33 fcr anno n; gl. o. 35
fteifcranna (flelfcfcranna), macelhnnj gl. a. 165 in fcran^
nolon, in subsellüs. 2iucb in* ältere 3talicnlfd?c bat ft'cb. bat germa=
nifcbe 5ßort ermatten.* Non sederä nella icranna di pestolenza
(in cathedra pestilentiae, <pfalm I. 1). Or tu chi se che vuoi
ledere a scranna (sedere pro tribunali) per giudicar.
Dante Parad. 19. Tiai fcbroeljerffcbe @d)tanne, ©djrdnne,
Ottfi im gelfen, 23erglücfe, wirb rool faum bieder, fonbern, ald 9lu$-
fpracfce pon ©chranb, ju fe&rinben gehören. SBrgl. aucb bie
formen @d?ranb unb (Strange/ welchen nebft ©cbrann ganj
parallel gefeit bie formen öianb, Otang unb ölann (Üiunfclrübe).
©cfaranpaum, oh«, in einem Voc. p. 1419 ift vielleicht nur
perfcforleben für ©djrancfpaum. @. ©chranf.
febrdnen (fchrnn, «paff. 2Balb) fcfclojjen, bageln. SSrgt, fä)rd = en.
£)er ©djretn (Schrei*, ©imln. SchreH), ©ebrant", tfaften, Ätfle,
gäbe — boeb fmb blefe 2Öorte allgemein: üblicher; d. ©p. baj fcbrtn,
a. ©p. fertni. $fg.: SWaria, ber ©nabeu, ber (Jrbarmung ©ebrein.
@<^rein bcü Jpatlä u. gallig fdjrein, tacrarium. Cgm.eso.f.ioi.
„25a£ ftaub unb regen nlt mag barein reifen unb »allen auf bat ©otte*
fdjrefn" matlat ©rab). Cgm. 827. f. 92. £ir<ben= ober 3edj=
fcbreln, tvo bie Älrcbengelber aufbewahrt werben. £att = fdjrefn,
©dum:fd?rein (d. ®p.), ber auf einen Sagen ober ein ©aumtbjer
gelaben werben tonnte. Hist. Fris. II. II. 148. 9clbel. c. 2094. 3129.
T»at ©djretnpfanb, llegenbeä bewegliche^ tyfanb, bem efleuben
(SSlel)) entgegengefefst. 2.0t. p. 1616. p. Uli. £eum. opusc. na.
®er @d) rein er, fclfcfaler, Älftler.
$le ®d)ranb (fd>wdb.), rpa^ ©ebrann (prgl. aud) bie 5orm 0Tanb
neben Ovann; ©enn neben ©enb), alfo: 1) ©etrelbemarft,
2) ©erlcbtölocal. „®er Otldjter ließ ft'e für offene ©ebranb fübren."
Dr. grf. ©djon Im ©cbroabenfpiegel bep ©enecenberg loi unb 144
fteb.t ©*ranbe. 2)et ©<br«nb = 9Mtfel, ofTeutlicbe ^ure.
©cfyrinb ©errang ©djtanB 517
fdjrinben (Cond. fdjrinbet, fcfcrunb, fd&ränb, Partie, geftfcrun*
ben), auffprfngen, ©palten, Dilffe erhalten; berften; (a.©p. fcrin=
ban, fcrlntan, feranb, pl. fetunbun, partic. gifeumban);
aud) wot berften machen. 2>le Jpdnbe, gef^cn da'fchrinrn, fän'
da'fchrunfn. „@o bie pndjler (ba$ jjabnfteifd)) anpadjenb ju
fdjrinben." Cgm. 601. f. 108. „Txxi @rbreid) entfdjrunt."
31p. @br. 39. „Unb wo fjc etwann bie fljugcl jerfdjrunbt ober
auftbett." ^eurb. ». 1591. 3)er ©djrunb unb bte ©djrun-
ben, ber ©palt, Oit# (a. @p. ferunba, ferunta, feruntuffa).
„Saä £eb«r witb fd)runbdd)tf g." Dr. 9)?inberer 1620. p. IM.
2)tefet bat aueb batf «ßerb fdjrunben. „9)?ue(j vor bjlj a er-
fahr unben." p.m. 23rgl. ©ebranj.
£>fe © d) r a n a e , (d. ©p.) für © d) t a n n e , w. m. f. 2)urd) eine
tttl. p. 1315 ert&eflt ä. Üubrotg ben 23if<bcfen von ftreii'mg unb
fbren geuten bat sprioflegium , bafj man fte nid?t mebr auf feine
©ebrangen, gantfebrangen, sieben unb auf benfelben anfpredjen
foHte. (Hist. Fris. II. 1. 125). 3n Hamburg i|t bie ftorm ©d?rangc
für ftleifcbbanf, gleifdjmarft üblid). «Krgl. ©rimm Oi.Qt. Sil. st2.
2)er ©djranf, a) wie bd?b., bod) minber üblid) al$ 33c()altcr, ®e-
balter, Mafien lc. 2>aä rbeinlfdje ©djanf wirb bei) berfelben Q5e=
beutung bod) ein ganj anbereö 2Öort fepn. b) (O.g.) ©tofi pon per*
fcbrdnft anfgefd)ld)teten ^oljfdjeiten. c) (Jpeppe) @d)ritt bei? JpirfcbciJ,
„weilen er jeberjeit gefebrenft gebet." d) (a. @p.) ferand?, hinter:
gebung, 35etrug (itfl. ffröf, figmentum, ffröfüa, fingere). Sit
©d)ranf, ein d. Secbter^uöbrucf. geg bein «JÄeJTer in bie ©d) ran f.
3n ber ©<branf ligen. Sie ©cbranf--l)uet ic. Cgm. 582.
fol. 14. 17. 20.
2)er © d) r a n f e n (b. 2B. ber © d) r e n l e n) , u>fe I)d)b. bie
©d)ranfe, b. I). ?$aunftange, alt Jpinberni(i gelegte^ Üuerbolj. 3m
£od)b. fommt bietet ©ort fafl nur im «piural, unb aud) ba mefft
bloä in fügürlicbem 23erftanbe tor. £>ic ©ebranfen um blt Oidume,
roo unfre 93ordltern unter frerem Jpimmel ©erlebt, ritterlfdje ©piele,
Ädmpfe ic. bielten, waren urfprünglid) wobj nur ganj einfacbe ©fangen^
Saune. p\x bem merfwürbtgen, im ©ammlcr p. £prol 2. 93. 2. Jpeft
unfunbüd) befebriebenen pwepfampf, weidjer a°. 1-487 bei) Otooerebo
im Selb jmifdjen bem ©rafen Spant p. ©onnenberg unb Sint. Ovaria
v. ©an ©eperino fiatt batte, mußten burd? 200 95aucrn bfe ©ebranfen
gemadjt werben, ©ie würben „gar föftlld) gegiert unb attentbalben
obcrbalb umbwunben mit grünen 2aub unb 33lumen, baf? gar lufifam
ju feefcen wa^." „2tnt. Ovaria« pferb pertrug inn, unb lieff ben
fdjrancfen entzwei., inbem erfad) ©raf Jpantf ben 95afd)en be»
bem jet&tod)nen fdjrancfcn |Tenb./y p. 212. 2ruper&til& bei
©dj ran fen^ 5cürnb. 5ed)tfd?nl. 1606.
518 <&d)tani ©cfytanä &d)xen% &d)tay ©cfyrop ©cfyrepf
fc&rdnfen, fcbrenfen, a) roie tjcbb., b. 6. quer unb über*
Äreuj legen, fe$cn, fteücn :c. (a. @p. fcrencban, praet. fcranbta).
Die ©pteüe fdjrenten jum aingtiff. Ott). @&r. 415. b) fcbrdnfen
ben SDHlftain, Öuerfugen in benfelben bauen. „2Benn ber £)ber=
ftein nfcbt gcfdjtdnft ober geremtfcbt fft," alfo b«p er fatt malen
fann. SSagner £.= «nb <5.=33. II. 99. c) ©fangen fo überelnanbct
legen, bafj fie einen $am fcilben. „® e ferjr enf t c 3<*une." 2ori
£ed)--0t. 571. ßinfdjrenfen einen <plafc. Jpoljfdjldge perfebrenfen,
clnjdunen. 2.0. ö. 1518. gtgürl.: ©inen geinb um f d)t en l en,
umringen. „Das Saget mit 2Bagen unb hatten umbfet/renfen."
2lPenr. Qtjt. 219. 400.
Der ©ebranj, JÄtf/ ©pclr. Die ©ebranjen (bep'm QBolfenftainer)
fieb oben ©. 116. febrenjen, bureb einen JKii?, ©palt trennen.
£uecb au^einanbec febrenjen, bie Öiinbe eine* Q3aume$ auf=
fdjtenjen. „3« iegelidjem jtucfelfn, n>a$ pon bem fplegel ge-
fd>renßet Witt." 3lltb. halber IL 216.
Die ©ebrenjert (9türnb., 2lnfp.), a) flacber Äorb jnm SSJegtragen
beä gfllfte* unb brgl. b) ©djlinge, im 2Binter «Böget ju fangen.
c) btp ben Nürnberger ©cfceibenjiebern Cftletn^gfteffingbrabtjlebern)
ein ®efell/ ber, roeit er eine fitaw genommen, nidjt mel)r Welltet
werben fann. SSrgl. äorfr. @. a. ©trenjen.
Der ©ebrenj beere l, fappenbecfel au* jufammengcprefjtem $liejj;
papler. Da* ©d)tenapapter, Fließpapier. „9cimb fcr;renj=
papnr, »nb leim ba& aufainanber." asücbfcnmaifterrunfr, Drucf
». 1529. «ßrgl. ©cfcrem*.
febrappen (Ofbein), fer-aben, hatten, ©etb aufammenf ebrappen.
,)fcfer«pen, strigilare." Cgm. 685. Voc. p. 1452. Det ©d)tepp=
Ict, ber ülrme. Voc. p. 1618.
febrapaften (d. ©p.)/ febropfen. „©0 fcfctapacj an lebroebern
fuoje." Cgm. 724. f. 176. ©. fäjt epf en.
Det ©d)tCppen (Schroppm, aber aud) Schrouppm, Schruappm),
(Srbabenbeit befonbet* von feilerer gonfiflcnj auf fonft roeiefeem SSoben,
Jpolper auf einem 2Öege, (Srbbügelcben in einem ©umpfgrunbe. Der
©cberenfdsroppcn, ?D?aultt>uif*&ügel. febroppet, gefebtoppet,
adj., Ijolpeticbt, poll von fleinen (Stbabenbeften. fchröppat und
roppot, b. 835.; /,f tbtOPpe t, fragosus." Voc. p. 1618. cf.
@cr>ro f en.
Det ©ebtopp, ©ebrupp, 6cbtuppet (Dir-ein), Olrr S3efen mit
futjen ©cbroein*borften, ben ©tubenboben ju fdjeuern. fdjtoppcn
(2iug*b.), grobe Arbeit vertieften.
f d) 1 1 p f e n (fchrepfoM , roie ^cb, b. febröpfen (d. @p. f * 1 1 p b e n,
fc&tepfe«). ff%m tafTen in bem pab, i>a* man nennt fdjtep&en."
©$rat ©djrait ©cfyteit <&d)x\t 519
Cgm. 349. fol. 90.b „Dti ©cbr epf f) ornle, roatf £afjföpfle."
Voc t>. 1618. 93?(tn brauste ebmaltf für fcbropfen aud> ben «Und*
brucE »entaufcn, »erftümmelt: „beffeln." Dr. Ruberer 1630.
p. 146. „Die SÖtfetl fepropfen, sicilire pratum, falcibus con-
seetari quae foenisecae praeterierunt." Voc». 1618. Die SKäbft
am 2ßagen febrepfen, fte burcp ben ©cfcrepfer, etn ©tuet -^olj,
bai mittel ©eprauben mebr ober nifnber biebt an fle gebogen wirb,
pemmen. „Der Unterfocb foD ble Ar 6$ (Ärebfe?) fd)repfen(?)
unb brüen." ©cbeirer Dienft=Crb. Cgm. 69S. f. u. cf. f djrafen,
feprappen unb febrapajen.
Der ©ebratt, öfter ber ©cprdttel (Schradl), ffialbteufet, Äobotb,
spotteraeift (a. ©p. ferato — bleä fielet gl- a. 665 bep larvae,
lares mali; gl. i. 255. 269 feratun, pilosi, 3fala$ XIII, 21;
gl. i. 571 feraton, larvas, Prudcnt. c. Symm. II. 839). „Die
minne tft »IUelcpt aln feptat, aln gatft ton belle." £lturel.
«Balbfcbrat, ber©atpr. 2lltb. 2ß. III. 226. gl. 0.286. „©eprettet,
gefpenft, lemures, larvae." «Uvent. ©ramm. „W a cp t fepr ett/
ineubus, cpialtes, Faunorum in quiete ludibriurn, suppressio
nocturna." Voc. p. 1618. „5lucb fo(I ber gute 3ofr bep nächtlicher
2BcU »on benen {trübten unb © d) r d 1 1 e l fepn geplagt ivorben."
*p. sibral). „©cbretleln ober roldjtleln, penates." Voc. t>. 1482.
(„Slbergldublfcpe) blc bem teufel ettpatf opfern unb bem fcbrdtleln,
ober ber trut rote fepubef." Cgm. 632. f. 5. „Die am erflen iarmonben
be6 abenß ein tlfcp mit guter fpeijj fe&en, ble naebt ben fcpretelen."
Cgm. 234. f. 152. b „El mazaruol ber fcbratel." Voc. venez.
todesc. p. 1424. Cod. it. M. 261. f. 52. 3n ben VII @om. ijl
©epr ata, Dlm. ©djretele ein ©cpmetterllng (clellelcbl mptplfcp
aufgefaßt). 23rgl. ©cprdpeleln unb ©eprafe.
©cprdttel (Schradl), ©afjb. , ble ©tecbpalme, Hex aqui-
folium.
Die ©cbralt, ©eprant, f. ©eprabat.
fcbrelten, praet. f ct> rettet, fcbrltt, d. ©p. fcpralt, Partie, ge-
feb ritten (gfchridn), wie bd)b. (a. ©p. fett tan, gradi, labi).
9?ocp im 95ucf> ber 8Bef*&. Qlugäb. 1485. p. H4b gilt fcbrelten vorn
©leiten ber ©eblange, n>le bt$ Ul ffrfba unb ffrclbaj (serperc,
repere). cf. © cb r 1 1 1 f <t> u e &. Die a. ©p. patte naep ©ramm.
§. 956. vi. aueb eine Ableitung ferettan, b. i. fcraltan, diva-
ricare; gl. i. 58. 545 Partie, dat. pl. gtfcteltten, divaricati»
(cruribus). cf. ©raltcln unb ©ritt.
Det ©cptitt (Schrid, Scliri1), wie pepb. (a. ©p. fetft, pl. ferfti).
febtitten, ©cbrltte maepen, fcbrelten. abfepritten, abfcprlttncn,
«uSfcprltten, mit ©djrltten ab--, auämeflfen. fcbritteln (fchridln),
mit flelnen ©cbrltten geben, trippeln, ©cbrittelfcbuoep, petasum,
Voc. v« 1429; <!.©(?♦ ferftefeuop.
620 &ä)tot
fdjti>ten, fcbroten (l'ehroudn, fchredn, Praet. fcbrßtet, fd)rfet,
Partie, gefcbrßten unb gefdjrßtet, gfchroutt), a) roie tycbb. (a. @p.
f er et an), febnetben, bauen, boeb nur mebr in gewiffen teebnifeben
58eziel)ungen. 5* ®« uneben ober .Kraut fcbrßten, Otüben mit
einer eignen 9trt Reifer (© er; r ß tmei e r), in einem zerlegbaren
SBretterfafren (©cbrßtboben) ju fogenanntem Alainen Äraut
(9?ueben=Äraut, baprifeben ^ulver) fteitt baefen. „58 rat)
fcbrßten, gro&e©tü:te5Breb fcbnelben." SBacfiu*. „SJcünj fdjrßten,
com Jftunbftab ober jMu geborig verfemten ©llberö ober ©olbeö bie
elnjetnen ©tücfe febneiben." £ort Wi.m. I. ü. 108. 114. 191. 275.
ab fcbrßten ein ©tücf glfen, Jpolj ic» ein fcbrßten einen gefällten
58aumftamm, Cinfcbnitte in benfelben bauen. 3" einigen @tein=
brüten wirb b&$ So^auen größerer ©tücfe fcbrßten, bat 58e&auen
in* feinere f d? rotein (fchredln) genannt. 3enc$ gefcblebt mit bem
Schroud-, biefetf mit bem Schrcdl-liamoc. ,,S8i$ bie 3uben b&i
locb in ben feto gefeb rieten, barein ft baj crewfc ftaeften." Cgm.
845. f. 19. „2)o verfebriet er im bie ringe (am ganzer), baä (te
babin ftoben." 3ngol|T. Oieime ». 1562. „©in bar t)il bobe er furber
fcbrlct" (fcbnltt ei ab). 93arlaam unb 3ofapbat. „©efebraiten
Rubeln," in einer gebrüteten ©peifeorb. ». 1755 bei ©pitatä 3a 23ll£=
biburg werben wol gefcbrßtene, b. b. gefebnittene fcpn. Die
©cbrßtfutcb (Schroudfuor), b. 2ß., gnrebe jnr Ableitung bei
SßJaiTertf, <|ucr bureb einen 2lefer geigen (gefcbrßten). 3n ben
Voc. p. 1419. 1452 fommt fcbroten, wie noeb in ben VII (üomuni
febroaten, im ©fnn von ©ewanb=fcbnefbeu, ©ebneiberarbeit macben,
sarcire, por. 93rgl. febneiben ©. 484. b) eine 5ttrt, gifebe
Zu fangen. „3tem ei fott aueb bai ©ebrotten (©ebroten,
©ebrätten) gearbeitet werben »on £>ftern biö auf ©onnenmetrben
unb barnad) nimmer." 2.£.P.l553.f. 148. Är.£bbt. XIII. 140 ad 1500.
cf. VIII. 399. ??acb bem £.9i. p. 1616. fbl. 642 ift ei Ui @t. ©flgen
£ag erlaubt. ©. unten ©.521 ©ebrot, ©ebrotneß. c) (spajTau)
fdjrßten (fchroudn) bepm «tanz, Ländla' genannt, mit ben
güjjen ftampfen, ben fogenannten 2>rtfd)lag macben. 25er
© cb r ß t s £ a n z-
Der ©cbrßt (Scbroud), plur. ©ebrot (Schrcd), nie bebb. b&i
©ebrot, b- b. abgebauencä ober gefebnittene^ ©tue?. „Crlfene ©ebröt,
bie fo gro& feinb ali bie 2öürfel." ^eurbueb t). 1591. Die ©ebrot
Zum ©(biegen werben jeßt gegoffen, weifen aber bureb ben tarnen
nod) auf bie ebmaligc Otfetbobe, 58fep ober Gifen }u biefem 3wecf zu
zerftacEen. „3n Ermangelung eiferner Äugeln würbe 58le» über
eifene ©ebrot gcgotTen, um ibnen Äugelform zu geben." Jronfperger
p. 1555. f. 17. 21. ©cbrßt fommt iwt für Slbfc&nltte ieber
2ltt (z- 58. Sleifd), 58rob, £ud>, Rapier - febrobe, cedula,
gl. a. 832 — ), aber infonberbeit für Olbfdjnittc pon Jpolzfrämmen cor.
©agfebrßt (O.tyf.), ©ägeflof*. 2)ie groben »auewfcbtottein
©cfyvot 521
(Simplicissimus »♦ 1(584. p. 41) ftnb WOl, t»k ÄtofcC, ftgürlid) JU
nebmen. Tut ©ebrot, @oliectioum für mehrere ©ebrote, b. I). robe
23aum(tücte, bie jum ^jeriimmern einc^ 23ergwerf|1:ollen$ tneinanber
gefugt werben, ober btc bic vier 2ßanbe einer 2öalbl)ütte bilben; ober
btc aW beroorftebenbe halfen bfe b&ljernc Altane tragen, bie um bte
obern ©toefwerfe obetldnbtfcber 25auernbdufcr lauft; biefe Altane felbfr.
Pegius de Servitut. 182. Jpteju ein niebt ablautenbeö SSerb febroten,
fdjrotcn In ber 35ebeutung: 2Banbe ic. »on £otjftdmmen (rot) ober
gejlmmcrt) bauen, „^u feinem ganj gefd) rotten 23au fott man
^tmmcrbolj geben, fonbern ilt Untertanen anbauen, to$ ft'e bie
©töcf unb $ü£e mauren." gort 93.0*. 569. ß.^pf. Äobtorb. ». 1694.
(Sbenbafelbft p. 574 bei&t ei: bie Äo&ler follen alle* Jpolj, tote e*
ibnen »erliefen, gut* unb bofeä, unauögefcbrott (obne bie 33löcfe
autfjufucben ?) aufarbeiten unb abfoblen. 3n ber 3«d>enau wirb
©ebrot namenttfefe aud) von bemjenfgen Crnbc eincä 33aumftammc$
gebraust, an welchem er »om Crrbftoct abgebauen ifl (©pranj).
2)er ©ebrof, tot ©ebrotnefj. £>ie 2ltblinger flagcn a°. 1561 über
ein ©ebrottnefe, t>aö bie brep ©cbwai^er »on <pang in ber 9J?angfalt
braueben, alt über einen engen verbotenen gffcbjeug; bie junger be=
baupten: „bafi foleber @d?rott niebt »erboten, aud> fo weit
fep, bajj ein $tfd) »on einem balben <pfuub niebt barinnen bleibe."
Cbm. KI. 359. p. 135. Sieb oben ©. 52ü febroten b).
2>er Olbfcbrut, bat Slbfcbrötlefn, Qlbfdmttt, Qlbfall, Überbleibfcl
oon@oelfenic. (gl.a.SoS.iSö.eiuafcrao^plur. aferaota, aferota,
,arcolamina, rami, sarmenta). „$l;fd)rot, Ärdfje bepm 9J?Ünjfd)la=
gen." ». Sang b.^abrb. 375. ©er ^ainfcbröt, a)(d.@p.)93erle$5ung
ehei Änocbentf. £.9i. ». 1616. p. 4ü3. „@cwonleicb t|t, ba& man für
ble painfebröt jwalnjid) fcfciiliug geit bem riebter, unb jroalnjlcp bem
djlager." Diupr. ». greif. ÖWitb. l>) ©tuet »on einem »erlebten Änocben.
„Die 9<atur leibet felbft niebt, bafi ein ©cbifer ober 95atnfdjrot in
ber 2ßunbe bleibt." Dr. sjftlnberer 1620. p. 209. bainfebrotig, adj.
,,©o bie Jpirnfdjal (»om Jpiebe) brücbig ober bainfebrotig ifr."
33apreutl). 33u|lorb. v. 1586. ftigürl.: bebenftieb, gcfdbrltd). T>at
9Hcbfd?rotieln (9Jürnb.), überbleibfel »on ©peifen. ©er Um-
fd? rot. „<£s foll aueb binfüro ju feinem 23laufenäaun no* Um;
febrott einig* Jpola ant unfern SBalbern nid)t gegeben werben."
£>.<Pf. Äol)(orb. 3m ^ofenfeben ifc, nacb 93emb, ber Umfcbrot
eine* ©rabbügelö eine gtnfajfmig beffelben mit Brettern, bie im
QSierecf aufammengefügt finb. »lerfebrotfg (tm©cberj), wie bebb.;
im Voc. ». 1618 quadratus. „@ln man »terfebroetfc mit einer
wlten brülle, Oiitter ©otfrib v. @ane." 9J?afcman ©enfm. 159. „ein
rotf »ierfebrotie vnb »orne ju ber bruile wit." Olttb. 2Bdlberill. 81.
„gtnen »ter febrotigen ^runf ttinfen." ibid. 23.
2)er ©ebroter (4. ©p.), ©ebneiber, tailieur. Cgm. 685;
S?ed)n. p, 1392 in Jreib. ©amml. II. 133. 135, 145. (^brf. ©ebraber,
522 @d)ra§ ©cfyrif
©cbrober, fcbroeb. ff rdbbare, aucb VII dorn, nod) ©dproatar).
Der ^uefcbrcter (6(tr.), ftletfcbbacfer. „Die päbn, blcfe Reifem
betnene Ju f d?r o tt er." «p. 2tbraf>. jn 2Bfen beipt bie $leifcb=
banf für ben Jpof die Zuafchräd. Der (Schröter (Schreda'),
(b. 2B.) ber ©tbröt, ber Jpirfcbfdfer. „fcbrotell, ceraster."
Cgm. 659. fol. 265.
Der ©cbrdß, be* ©fraßen (Schraz), i) fc^erjf>aftc Benennung
a) einetf im 2öad)6tbum ausgebliebenen gftenfeben, b) eincö Älnbe*.
,,Scbau mar ietzad i~ 'n KälenV,
Wie fol I wöl den Schräzn nena"."
3n ber %aM (altb. 2Bälber III. 170) fagt ber 2ßolf J«m 2amm:
„Du »tl unreiner ©ebraj."
2) Perca fluviatilis, 93ürftlfng (5ifcb). cf. ©ebrejoeber, JHenner
@. 5i.b
Der ©ebreßel, kai ©cbreftUin, 2lrt Äobolb, SSicfctlefn.
„3lucb ettlicb glauben baben, Iglicb b«u$ bttb ein fcbrecjletn,
wer batf ert, ben geb eä gut »nb er. (2lucb »int man ettlicbä,
baä an ber pernaebt feinen tffcb richte, cf. SSetcbt). 2lu<b wie bie
fd>recjletn fo gefwfnb auf uieb reiten unb r>aren." 5J?tcb. 93ebam.
Cgm. 291. f. 141. a „©ebreßel, ©djrettle, ineubus, epialtes,
faunorum in quiete ludibrium." Voc. ». 1618. /,©cre}/ plur.
fcrejja/ larvae, lares mali , quaedam monstra." gl. a. 43. 663.
Gl. a. 655 frebt waltfcaje (l. feraje)/ Fauui; gl. i. 268 feraaj,
pilosus. 3m 3«*l. tfl ffratti ebenfalls eine 2Xrt Unbolb. Davon
wäre ©ebrafj bie bebb. ftornt, wäbrenb ©djratt, ©cbrdttel
ganj crub auä ber nlebern ©pracbe beybebalteu wäre. j$u ©#*<*£
Cfitnb) würbe nid}t übet fttmmen bat fcbrefjen beä Cgm. 299. f. 21.a
„Den brunnen macbat unfer ber mit ben füäjen, bo er febteejet
mit ben flnben." 93rgl. f ebenen. 3n ber ®ubrun, 9Ser$448, lietft
man: „Ob ej fdjr awaj waren ober wllbe merwunber." ©ollte in
febraaj unb tuetteiebt aucb im ttfl. ffratti irgenb ein primltfoe*
f c r a, ferab, feraw oon ber Snbbilbung abjulöfen fetm, fo baf
fogar aueb bie gtetdjbebcutenben formen ©cbrdttel unb ©cbrdbc;
lein unter glnen Jjmt gebraebt werben fönntcu? Sßrgl. febrab
(mager, unanfebnlicb, ungeftalt) unb SSicbtlein, Zwerglein,
febrifjen, a) (2infp«<&) forden, b) (b. ®.) fcbltßen. Der ©djriß,
©djlifj. Hemed- ober Pfaad - fchriz, ^embfcblifj.
®d)wei &<Z)\vi d£d)\x>ab 523
din unb öterjigfte ober ©d&w'a* &
2lbtl)eilun^
©er, bic @efd)roel, betf, ber ©efdjroeien, «perfon, mit bet
matt »erfdjroiegert ift — SSlattfoerroanbter ober 93erroanbte bcö ©at=
ten ober ber ©attinn — gerocljntic^er: ©cfyroager, @d)U)dgcrin. Der
©efrcte (©dnvfegeroater). MB. XXIII. 88 ad 1333. „deinem
©efroeln" (@d)it>eftermann). MB. XXI. 17 ad 1363. „©idjem ber
gefuio, (@id)em) ben gefuten" (©dnueftermann). Diut. III. 87.
©enef. 34. Die „gefroefn" (ber ©attinn »ruber). MB. III. 556
ad 1296. Der „gefroige" (Jrauenmutterbruber). 2Bigalof$ 1174.
„Gr$ Reifen bep unä nod) ble ®efd)roepen (jroeper 33rüber G&e=
weiter) ©djroefiern einanber." 31». <£l)r. 164. „fraget niftetn »nb
neuen, gefrofen, fwiger, froeljer, froager." Oieinmar ber 33lbeler.
Die @et)attergefd)iue», ©eoatterfdwdgertn. (?Jptfd)). Da*
Femin. fommt aud) in monierter $orm ©efdjroetjtn »or. 23rgl.
@d)tr>ager, ©djrofger, ©cbrceljer.
Der So) nie bogen, bei) Slbelung © d)i\)lb = bogen; ob ber erfte
23eftanbtl)eU ruirfltd? fo $u ergänjeu, bleibt sroeifelbaft. Datf Voc.
v. 1618 fdjretbt: f d) re i= bogen, elnetf v. 1145 f roin; bog en,
anbete, unb j. 33. au<$ Cgm. 69u. f. 6u frolg = bogen, ©drnid);
bogen, ©djroielbogen. Dod? fefcon in ben dlteften ©(offen ift
fuipogo (fornix) bic cinjig »orfommcnbe Sonn, ©eltfam ange^
wenbet erfdjeint bcii 2ßort in „9<u lag ein Sfppfet (ber 2Biefe) in
ainem ©ivlbugen, tax l)iet baö tMfier burd) ahten ganzen rcafen
geroafcfcen." MB. VI. 456. 3m 3*1. ift folg ourvatura, foeigr
arcus, fvetgta curvare , ilectcrc , roornad) ein allcnfaUfigcä
@n>fg = bogcn aU Tautologie, nad) ©ramm. @. 169. 170, ju
erfldren fdme.
Der © d) 1P d b (b. Schwab , fd)tt>ab. £).q)f. Schwaub) , gen. b e &
©d)tr>dben, pl. bie ©d)tt>dben, rote l)d)b. ©djioabe (d. @p. nod)
metft ©»udb, genit. @ ro a b e ^ , plur. ©rodbe, a. ©p. ©udb,
Alamannus, gl. i. 1262, plur. ©ndba, Sucvi, gl. o. 120, ©udpa,
Cyauuari, o. 390J gen. pl. ©udbo (rf()l)l), £>tfr. ad Salom. 10).
3n @d)jr>db = 35iepcn, ©cfcrodb- Ailingen, ©djrodb*
9)?end)tngen, ©djrodbsgflnt&anfen, ©d}n»db = ©open
(@. I. 161 ic.) mag nod) ber ältere genit. plur. ©rodbe fteefen.
5Srgl. ©rodbe e, ©rodbe reftt (Suevorum lex, jus) in ber allU
terierenben beutfeben @bet>ertrag$=§ormel be$ Clm. 2. f. 58,b gor;
nanöeö Cum 54c) fcraudjt cap. 55 für ein nad) bet geogr. Eanae jivifc^en
ben Jranfen unb asapern, nad) ber »reite jivifdjen ben «uraunbionen unb
£f>ürtnaern tvotynenbed 23oit nod) bie gorm Suevi, spaut £>iaconuö abet
fd?ott Suftvi. q)cocov,• (Oothica. Edit. », 160 1. p. 190) unterfd)eibet Zovctßo»
52 4 <&<fyvoab
bie ben Jranfen unrertl)an, t>on anbern, bie t& nid)t ftnb; fol. 184 f>at er
Zovaßiiai. £>aö »nnolieb XIX erjäfjlt »on „Suaben, beri »orbirin
aülin mit l)erin bari cumin marin ubir nieri, mit mislidjemo volte. @t
flugen iri gkelte ane bem berge Suebo (Suevus nad) 3ftöot Orig. X. 2),
bannin wurbin ft gefjeijin ©uafco." Äönig 2ltfreb nennt fowol bie Suevi
ber 2llten (Drofius fol. 22 5 ad ann. ab urbe c. 10 10); al6 i>aö ju feiner
3eit im ©üben bec Craftfrancan biö ju ben 2llpen tvofjnenbe Soff
©ua'faä (Droftu* p. 19). £er Sad)fenfpiegel (£omet)er p. 13- 14. 2S.
29. 58. 7 5) gibt ©uaf, plur. Suaeee- Untec biefe werben bafelbft,
bec 2lbftammung nad) , genug bec ebeln @efd)led)ter 9?orbbeutfrf>fanD6 ge-
rechnet, lieber ben ©djrcdbengau, morin bie heutige ©raffdjaft
SWansifelb, fiel) 2lbelung6 SMrectorium p. LVII. gftandjerlei; fragen, j. 33.
über bie im 4ten 3al)rf). mit ben 23anbalen nad) Spanien gezogenen Suevi,
befonberö bie grofje, ob bie ©djmaben, abgefel)en »om Dramen, aud)
tl)at|'äd)fid) mit ben Suevi äufammenftangen, tveldje, ben alten Körnern
jufolge, ji»ifd)en (?lbe unb 2Beid)fel ivofynten ober umf)erjogen, unb bie ein
teuerer gar für Sfaroen nimmt — , ob füe »om $aarpu(s, ober »om £er;
umjiefyttt, ober »on frieblid)em j3ufammenleben ((9rimm II. 2 5) fo genannt — ,
muffen bem ©dja rfftnn klügerer überlaffen bleiben , fo wie etwa aud), warum
mol im Clm. 560 f- 115 »on alter £anb bemerkt fet> : Suevi non sunt nali
sed seminati. (?in jüngere», nid)t eben feines €>prüd)lein finbet ftd)
eingefd)rieben in ©igmunb 9)?eifterlin'6 2lugSb. Cbronif Cgm. 213. f. 41b
(nid)t in Cgm. 570. f. I5b, aud) nidjt im ISrucf ». 1522. fol. III.), wo
eö l)ei£t:
,,T>od) ift ain fpridjtvort,
£ie ©maben fei;en »on Ijofyem Qtam,
©ie fdjaifj ain ra^ger ab ainem paum
Oliber auf bie erben, bei) bem 3let)n,
£a»on bie ©crjtvaben fomen fein.
Unb «on ber ©waben ftantf
©inbt fomen bie gran £,
Unb auS ber Jrancfen a\>t
©inbt fomen bie unfaubern $pav>r."
„3»vifd)en ©rieef/en unb ber QSarbaren ift ein größerer tlnterfd)ieb, al6 jtvlfd)en
einem (?belfd; tvab en unb einem groben vpominec" Q). @an»ler 227-
,,1>a wart (bei bem £orfe Suca a°. 1501 jtvifdjen .ftönig 2llbred)t unb Sanb
grafen gribrid) ». £f)üringen) alfo gro6 morbt, t>a6 bie ©d)tvaben bie
JHofj uffdjnitten unb frodjen borin; unb »on benen wart ein fprid)tvort al6:
CN gel) et bir nun alö ben ©d)ma ben »or £11 ca." £ofmannö
Xf)üring. e(jron. Cgm. 1012. f- 127. Sie ©d?n)abent)albe, bie
»on JcutHrcfcen? „<£t roar fo voll 2äufe, t>a$ man bie ganje ©c^roa:
bcnljaibc bamlt befeßen fonnt." Simpliciss. »« 1B69. p. 478.
©c^ipaben-Otubcn. /;ein 2ßagcn mit ©^rodben^Dtubcn."
ainfpac^. Ja^-Orb. ». 1085-1736. 2>f« <g^j»aben = ©cb,üpel/ ein
ftclncrncö SBecfen »pv brm I»om ju @pc»cr. 3e^t ncneinsefüörte
&<fymh &ä)mib 525
SÖifc^of mufite ei mit Sßelii füllen, bamit jebet Sßutaet ber freien
©tabt fehicm 9$ifd)of barattö 2?efd)eib tfmn mödjte. 35er ©d^waben-
Söeber Ciftütnb.), 58arcbentn>ebet, beten fett 1488 »lele autf Äugfc
bürg eingeroanbert.
Die ©eferodbinn. „Gin frt ©roebenne." Clm. 2. fol. 58.b
Der gute Oioeutfn »erheiratet fid) in feinem 6iß«n 3abre nod) „mit
einer ©cfcrodbfnnen. 9)?lt biefer böfen jdndlfdjen @d)n>dbinnen
l)at et einen ©on (Jarolum unb eine £ocfeter ©Ifela gejeuget."
©fmon ©cfoarb'ä Stu^gabe ber 2t». @&rou. Saturn i»ol ber Dlcbter
Jpeinrid) »on bem Itürlin (ffitlfen Jpetbclb. Jf>.@©. p. 454) feine ad>jig-
jd&rlge Jpdlftc gerabe einem ©ivaben an ben Spalt wünfdjen mag'-?
fd)»»dbcln, fdjivabejen, im fdjrcdbifdjen Dialeft fpredjen, obet
fid? ju bemfelben hinneigen, i»ie bie 35e»yobncr bet ©rdnjgegenb »om
£ed) bis an bie 2lmmer. 3m 2i3erbenfclftfd)en werben ble fd)tvd=
belnben St»roler beä Dber-3nntt)at »cn blefem Umftanbe ©cfcrodben
genannt. ©0 unrerfd?eibet bat* «Golf f«(l immer richtig genug baä in
ber 9iatur £iegenbe, SBlelbenbe »on bem bloä äünftllcfcen, $lotftifd)en.
fdjrodbtfd), adj. ©dji» dbifefoer Jpailanb, fc^erjr). 95e-
nennung efnetf ©d)t»abcn. .Rann nod? übrig fe»n »on ben ©pott=
fagen, womit in bem Kriege beä enbenben XV. 3al)rl). ©d)i»aben
unb ©dnveljer fid) gcjjenfeitlg neeften, baji 5. 95. fogar ibre Äreuje
unb @tucifü-c bie ftarbc ber «parte» fcdtten Gaben muffen, ja ba$
fd)ivdbifd-e 2anb$fncd)te ein altetf (Iruciftr Ux ben £fen&afen geflogen
unb anber$ getauft t)dtten, bamit ber alte ©ott bod) auföore, ein
©dweijer, b. b. biefen günjtig ^u fepn. ©. S?od)l)ol$ elbgcnoffifcfce
Siebcrrtronif 260. 267. „6 1» ab if dpSßetb," Donau = Sßortb.
MB. XXVII. 159 ad 1402.
2) Der @d)»»ab (Schwab, ScLwa'), ©djroab-- unb ©d)waben=
lefer (Sctwä'kefa', Schwabmliefa') , (beo 2lbelung) bie ©djwabe,
blatta lacifuga ober orientalis.
5) Der ©d)»vab, gercolmlidjcr ber ©djroaben (Scbwäbm), a) @in=
fdjiebfel, ©tud fd)ted;tcrn 2eber6, bat ber ©d)ubmad)er jwlfcfccn bie
Söranb: unb bk Doppelfoble legt; (2tbelung) ©tüd JKeif, bat ber
SSöttcfeet jreifdjen einen allju lodern Oicif ftfoldgt. b) (£6fet) au£=
gebrofdjenei? unb bann in einen SBünbet gebunbeneä ©trol). cfr.
feforoatbeln. c) 2ltt 93robe$, »velcfectf, gebaden, 26V2 gotb fdjroer
fe»n mufjte. 58acf:Orbnung ber $ürftenfd)ulc ju Jpeflbronn ». 1581.
Cgm. 998. f. 156. 23rgl. oben ©. 505 ©d?a ben.
fdjroaiben (fchwaobm), (fjd) ju einem nod) im UU f»tf« »orban=
benen 2lblaut»erb fd)t»etben, fem', moveri, nacb ©ramm. §.956. VI.,
»erljaltenb, »rgl. fd) weben), a) fdjroenfen, fdjroemmen, fpülen.
ötegengufe fd)>»aiben bie gute Grbe von abhängigen 2tcferfelbevn
fort. Der SSergftrom fd)n>aibt Reifen unb ©reine in* £bal feerab.
Die 2Ödfcfoe fdjwaiben (in 2ßaiTet au$fdn»enfen). ©tdfer
fcbivaiben, fdjivenfen, rincer. Den ©tubenboben ««^-
526 <&d)m\h <&d)Voeh
fc&waiben, benfel&en fegen, wdljrenb man 2Baffet batauf gfejit.
„£u e$ in atn »ergultcn pedjer, unb fmaib baS waflfer barin umb."
Cgm.821. f. 35. „2lUjfwa»ben b\) patf, emungere." Voc. p. 1419.
„Luo, fdjwalben." 21p. ©ramm. ülbgefc&walbte (Agfchwaabte)
Rubeln/ fogenaante gefdmittene «Rubeln, auf eine gcjulffc Qlrt jube^
reitet. Dag ®efd)waibet, ®efd)wemme, ©efpüle. Agfchwaabet,
Ziamgichwaabat. — 3n meljr nleberbeutfcfcet $orm jtimmt fjleju ba$
pofenfebe fdjweefen (35ernb p. 282), bat bö&mifd)e fcfewelfen.
(,,<5fn $a$ mit 2Bafifer auöfd) weifen." 3ebaujfi SSranbw. brenn.
«f)rag). — b) (neutr.) fdjwanfen. Der freujtragenbe Jpeilanb „warb
tuatben uff ben füifen unb fdjwaiben tytti unb r)er," bitf er nie;
ber fiel. Cgm. iss. foi. 112.
„Der Eunlng lie ben vanen waiben,
al l)tne »nbe I>erc fwaiben." De bcllo Carol. M. 2908.
Dlefe nod> fdjwefjerlfcbe SBebeutung ifl bev un$ bauptfddjlicb, in ber
3teratl»form fdjwaibejen (fchwaabazn), tyln unb t)er fdjwanfen
(befonberd von glüfft'gfelten), nod> iebenbig. 9?otf. 93oetf). 215 gibt
vibratio burd) „ber fuefb." ßine altere ganj nalje liegenbe ifi
ble beö ©djwebentf. „Da$ iuwer lop fiiget vnbe fweibet r)0."
SBalt&cr ». b. «ß. 85. 3. „®ote$ greift fuueiboba ob« uuaafifcrnm"
(ferebatur super aquas). 3ft'bor IV. 15. 11. («JSrgl. fd)Weben,
bat fiep ju fcfywafben, wie Heben ju EUiben, leben ju taiben
»erhalt).
fcbwatbeln, a) (b. 2ß.) Dreijen, einen ©trief burd) Umbreben
ftraffer anjieben, r alt ein (iil. fvetfla, agitar'e, fpeffla i frtng,
circumagere, gyrare). „Jpabcn jbm bie ©djweben ben &opf ber^
geflalt jufammengeraibelt unb gefdjwaibelt, baß er ®el)or unb
©effdjt verloren." SSogenbergmiraEel 279. Der © d> ro a i b e l-
© t e d e n , ©teilen , ber jum Umbreben eineg ©triefet bient,
SÄaitel. b) im ©djerje lügen, ©djwänfe madjen (rool nad) ber=
felben Slgur wie ©djwanf).
Der ©cbwaiber (0.<pf.), Jpeufdjober. «Brgl. ©djwetber nnb
©d)tt>aben.
fd) weben, a) wie t)d>b. b) ftd) r)ln unb l)er bewegen, fd>w«nren;
fd)IVCifen. I maov et, das I umfehwebm ka" vo' lautoc Mattikeid.
,,@d) weben unb aueb, febwanfen ft'd)t mau trunefen lewt." Cgm. 714.
f. 82. „Denen Mauren feinb bie Oiojj, Oiluboleb, ic. von benen &er=
umbfcfcwebenben ©olbaten Ijlnwegfgefiert worben." 2ß(lr. 93tr.
VII. 310. c) fluitare et fluetuari. „aiuffm 2Baffer fd> roeben,
fluitare, jaetari fluetibus." Voc. p. 1618. „Datf ©d?lff, bat ba
fc&webet in bem Witt." Cgm. 312. f. 32. Gl. a. 306 ifl fuepen,
nare, i. 695 fuebOttt, natant (i. 559. 546. 556 aud) fueparon,
nare). («Brgl. oben ©. 525 fcfcwai ben). Der ©d) web, in ber
©pradje ber ©djiffet unb gifdjet «m »obenfee: ber mittlere %Wl
(S^web ©cfyweib 527
tci <Sce4, befielt ©runb ju feinem anltcgenben Ott gebort, gleicr/fam
ber f)0l?e ®ee. Gl. a. 261 fit cafuep, fretum — roeldjeä fid) ju
fuepen, nare, roie ©unb (etrea ftatt froumb) ju fuimman
perbalten rofrb. Die @<fen»cb, a) nne bd)b. ©djroebe. „2elb unb
guet en fweb feften" (roagen). MB. VI. 247. b) Die ©dwebfrange
am £rad)tit)agcn. Da£ ©cbroebtued) be$ Sßunbarjte*. Dr. 9ftin=
berer 1620. „©roebebud), fnubepflafter." Cgm. 731. f. 70
Der ©cbroebivafen, bcr unter fcem Suptritt ft'd) fenft unb l)ebt>
9}?oorgrunb.
3n ber a. @p. (menigfienö gl. a. 189. 242. 255) fiefyt fuep (dat.
fuepa) aud) für aer, roafjrenb a. o6g gurgibus burd) fuep im (Statber
@efd)tveb) »erbeutfd)t ift — überall fdjlägt alfo bie 3&ee b« unbulieren;
ben ober freifenben 93eivegung peröor. 9)?an mödjte meinen , biefelbe %i>tc,
unb jivac bie be£ (Jinroiegenö, G'infd)la'fernS, liege bein alten intfuebian,
sopire, ju @runb. Otfr. I. li. ss „SRaria fcono "nan infuebita;"
gl. i- «71 „flaffe fint antfuebit, somno sopiuntur;" a. 410. 609,
i. 618 ,,intf.uebiter, sopitus;" i. 46- 917. 918 „fuebiba, sopor."
3n Cgm. 17. f. ii. iio, £)iut. III. 6 4 fte&t entfueben, infuebt an
(infuebi ta) für ba$ neutrale dormirc felbft. JnbeiTen ift im 2lngelf. unb
^elä'nb. foefan, fofa, fefa c<lormire) ein nad) geben coniugierenbeä
2(blaut«erb, entfpredjenb beut fanätrit. SVAP OBopp radiecs p. 2io), ftatt.
spati (s'pati), (at. sopior, soranus , gried). vnvog, unb biefe» atß bie,
mit unferm uorliegenben fnufa, praet. fiveif unperivanbte, Quelle »om
tranfttiyen intfuebian ju betrad)ten.
Der ©djwebel, wie tycb> ©djroefel (©djrcebl, Voc. ». 1618,
fwebel oXi neutr., Voc. p. 1419, fuebul, fuepol, 3(tb. 3. 18,
gl. i. H30). fdjroebeln, fdjroefeln. anfdjnjebeln, mit ©cbnie;
fei ober mit einem ©dnvefel&olj anjiinben.
Der ©dnv eiber, eine QJorricbtung $lfd)e ju fangen (permut&lid) eine
©arnrenjje, bep ©talber ©djroäbnefe, %fö&\f. 2Bablcf). „Sind)
bfc Ä&betforbe, unb fein ©efenuiber foll man vor ©t. S8artbolo=
mäutftag aud? nid)t legen, ©ie follen and) nid)t langer ligen, bann
bi$ £tfcrn; fo foll man (Ie barnad» anä ©eftatt legem" Ar. 2l)bl.
VIII. 398, XIII. 141. „©{fctveiber ober ©lelber mag man au
©t. 33artI)olomal einlegen., unb ein $ifd)er über fe<b$ nid)t legen."
2.0?. ». 1616. fol. 642. Abraiffer @omp. 5U7. ((Stwa fluetuierenbe
OMft'gbüfdKl II. %l). ®. 90. „perfdnveibernC?)." „Die ®e--
ridjtfdjreiber foHen fd)n>6ren, feiner ©naben £anbgerid)t^gered)tigfeit
ju offnen (In 3lufna&me ju bringen), nidjt ju perfc^iweibern."
Ar. Äbbl. VII. 427. Diefe formen, beren lefetcrer aber ptelleidjt
ai gebübrt, fdjeinen auf ein su fd)roaiben get)6renbe$ 3lblaut»erb
fc^roeiben (\iU fx> if a, praet. f»eif), ferri, agf. fpifan, roooon
tuol txxi adj. f vi f t , velox, ju beuten. 5ßielleid)t gebort ba&in au*
gtfuibiba, colymbus. gl. i. 1237. ©lef) oben ©, 525 febroaiben
unb ©. 526 fdjjpeben.
528 ©cfywetb <B<fymb <Sd)wad)
„fd)ipeibeln," auf fdjmefdrterlfc&e Sßeffc gefcbwdfcig feint. @irf)
einfdjtpeibeln bei) @inem, inft'nmeren. 35od) tpol nfd)t, nad)
©ramm. §. 523, blofie Olu^fpradje »on fdjrodlbeln»
25er ©djtPtbbogen, f. ©cfewt = bogcn.
f dnpfbeln (b. 2B.), pfeifen. 35er SchwiblgejV, 3unge ber gerne
pfeift. 93rgl. fd)ipegetn.
fcbipad), a) rote i)$b. ©er a. 6p. fd)elnt tiefet Adj. nod) fremb ge^
wefen ju fepn. gg fünbet ftd> au* ivebcr im 3lngelfdd)f. nod) im
3$ldnbtfd)en. b) 2)ie Q3ebeutung, in ber eg ft'd) anfänglich ftnbct,
mar: erbdrmlid), fd>led)t, gering. „$o liefen jie bat $od> abel (ba*
Äinb 3efuS) llgen in bem fd)tt>ad)en ftabel." Cgm. 714. f. 205.
„©roadje fpife. ®d)»pad)e fleiber." „©«j brltte geftdbt ift Pil
ftPab" (tertium monachoruin genus deterrimum est). „2111er
niberifl Pnb froadjiil" (omnibus inferior et vilior). „Ob bn
funberft baj ebel pon bem fipadjen." „^pm ber froadjen fratpen
War" (agnosce meretricem). Codd. Monac. „Sebeln 1P i p fo
ftp ad)" (ein fo armeä, niebrigeä 2Betb). 2Bigaloi$. „Unb roart betf
im a dien bfnge* (bei 2>iebftabl£) geigen." ©ufo'6 Seben. Cgm.
819. f. 68. c) franf. „Jperjog Jpefnrld) war fd)tpa*. 9Son bei
Äatferä @ d) tp a d) b e i t unb £ob." 2l»ent. @&r. 560. 375. 35fe
Scbwecb, Scbweche, Schwächen, @d)tpad)e. 9tad) bem $ed)tbud)
Cgm. 582. f. l ffl bie ®d)tped) bei 97?efj"er$ ber £befl ber klinge
pon ber «Spifte big jur Oftittc, ber übrige aber bie @tercf. 25ie
Scbwechat, ©d)tt>ad)beit. fd)ipad;en (d. @p.), gering, fcbled)t
werben, abnehmen. 3m Cgm. 270. f. 163 l)ti$t ei pon einem ©alan:
„er perbueb fld) por bem gefmadjen (bem Übeln @erud> ber un^
beilbar franf geworbenen ©eliebten), fein lieb voai im entfip ad) en
(feine Ziehe begann fbm §u pergeben). Spiet fonnte man an ein 9Ser=
rfedjen unb an gufammen&ang mit bem alten 2lb(autt>crb fuebban
(fuabr gifuobb^n, ebullire, scatcre, olere, foetere) benfen,
unb bafi fd)ipad) etroa urfprunglfd) ben ftnnlicben begriff bei fid)
Sluflöfenben, «Bettpefenben angebeutet. fd)»ped)en, fd)ivdd)en.
9tad) ber altern 2lcception pon fd)ipad) — fd)led)t madjen, ernlebrU
gen, vitiare. Q?ine 3ungfrau fdjtpecben. „Weffatlna plad) go
goen in bie f)üvi, ba man bie gemepn prouroen inne placb jo fueefen,"
fagt eine nicberrt)einifd)e (üljron. Cgm. 691. f. 37. „Jperjog Subroig
gebad)t, bau bie $raip bett mit bem Oiitter bie Qb.e gefd)jpöd)t."
Gbron. grepb. ©amml. I. 57.
3M6 alte 2Ibrautt'erb aifutpfyan, cessarc, deficerc, lassescere, languere,
nnirbe jivar in ber 93ebcutuna, nidjt aber in ber Jorm f>icf)cr paffen.
,;T>avon ir d)raft »it aar beftveid)." Cgm. 107. f. 15- <2>onft galt in
ber a. ©p. bie Jorm bifut^f)an für ilUqueare, deeipere, fallere. T"em
baju gehörigen Subst. afui(), scandalum, fdjeint noef) W\<t). a3ef)aim'6
(Cgm. 291. f. 271) ftvid) ju entfpred;en. „@ote6 namen, ben man mit
araec
<&ä)mid) ©cfynricü ©d)wab @djn>eb 529
arger (wirf) ba nennet upiglicf}." (5m Voc. ». 1419 ftefyt ftvefen, labare).
eine Jorm fuif)[)on naljm man für vagari.
fd)iveid)en, @<$roid) (d. @p-)r fteb ben wot^erg. Slrtifel.
Die @cr>»vfcfenblüe (©eblrg), Olifpengra*, Poa disticlia. ©cfcroitf;
gra$ (Jpubn. 377), Nardus strieta L.
fdjtvabig, f. febroattfg.
febroabem, febroebern, fc&rotbern (juuddjft von Slufftgftiten?,
überfdjroanfen , überfliegen, pldtfcfeern; füg.: plaubern, fdjroa&en,
fdjivabronferen. ©efebroabert ober gefdpioibert voll/ voll
iU jum Überlaufen. Der Wlenfö, bat ©ratf tc, fft fo fett, dafs
•s aii-n fchwädo't. @. ©djroubel, fcbivatteln unb fdjroafien.
„©djroeb" (Voc. ». 1482), ffiunbpflajter. „©uuebunga, fomenta
(per lenia fomenta molle9cant dura vulnera)," gl. Monac,
agf. fvebung. Gl. i. 924: „©uueblle, malagma;" agf. fvet&il,
fascia. cf. gl. a. 134 fuuetljO, nidore, 251 fuetban, cremare.
Voc. p. 1419 froab, vapor, unb Hi Ijdjb. ©cbtvabcm. ©rgl,
auefe fuebbau unter febm ad?.
Der ©c&tveb (e ®ramm. §. 194), bev unferm 53olfe vom 30idl)rfgeu
Ärlege ber noeb in lebhafter Strabition. Dag ift in beö ©ebtveben
Seiten gefdjeben. Daö bat ber ©ebroeb getljan.
,,Bed Büabli bed,
Morgs* kommt dar Schwed,
Morga* kommt dar Oxa'lteara,
Wurd des Büabli bt-da* leara'!" (Kiefer Äinberfprud?
£ie unb ta Qetfr ein Order, eine Sßfefe :c. ber ©d)tveben = 3lcfer,
bte ©cbn>eben = 2Bf$K., etiva von ba begrabenen? eine Oteibe
SSdume bei) öiameräborf nennt man, vielleicht von ber Seit, in bei
fte gepflanjt roorben , bie @d)ivebenbdume. 9?ocb jeigt man
am Wundjner 9)?arftplaft bie bre» .ftronen am Jpaufe, bat ©uftau
Slbolpb beroobnte, im 3ngolftdbter Seugbau* ben ©cbimmel, ber Sern
©ebtveben (b. &. bem Äonfg) vor biefer Jefiuug unterm £c(b er-
feboifen roorben fev. ©ogar bie bev Ämpftng aufgepflügten fleinen
Jpufcifen fcbrelbt man bafelbft wölben ©cbivebcn ju. 9llter@<btveb,
ift (vermutbltd) audj anbertvdrW eine trauliebe Benennung, obngefdbr
wie alter e&rlfcber Äert, Danneman, rofe ber ©ebtvebe felbft
fagen würbe; etwa im 18«« Sabrb. aufgerommen, unb einen Sttanu
bejeidjnenb, ber no* jube$©d)iveben Seiten gelebt bat, alfo einer
dltern ©eneration angebort. Übrigens fnüpfen ftd) aueb mlnber ebren-
bafte ©agen an ben Tanten ©dnveb. ©ieb febwebifdjer £runf
1. 5tt). @. 49G. ©oldje ©rduel ftnb aber tvol eber bem ©eft'nbel au$
bleffeitigen ganben, bai bem flegreicben fpeere jugelaufen, alt ben
mit ©ufrav 3lbotpb ausgesogenen fcbiveblfcben Scannern felbft
bevjumeffen (man erivdge bie von ©uflav Qibolpb ben 30. 3ul. 1632 an
bie beutfefeen Surften, ©rafen, Ferren unb Cffüfere gehaltene febarfe
■Bäjmmx'i Karjtxlfärt 5B5rr?rtn$, III. %f>. 8 f
530 <Bd)mb ©cfyroaif
Slnrebe, CMh. sg), nie ben« au* bk faiferlicfce unb baprlfcfce
©olbatefca, im eignen Sanbe, nid)t beifet gefjaufet. (Olretfnä 93cp=
trage 2. 93. 3. Jpeft ©. 60 ff.). „3n bie Saiten tegen wie einen
fdjweblfcfcen ©tifel." <p. (Sandtet 55.
Der @d;wubel (2lllgdu), Überfluß 9Srgl. fdjwabem.
fefewafffen (fchwaaflV), 4. @p. praet. fwleff, Partie, gefwaiffen,
a) wie &#b. fd>weifen. „Der G&lemfee, fo fcep a$t SWellen um;
fd) weift/' 21». e&r. 10. b) (2Beber=@p.), bat ©am auf ben
SBeberbaum sieben, ben JJettcl, ble Äette, 2Berfte auffpannen, an-
jetteln. „Ordior, fwaifen, anlegen, aufaben." 3l»ent. ©ramm.
„Olln golfct>en fol nlcfct ringet gefroaiffen werben, ban (fo unb fo
vil) geng.» 3ft »mb ain faben je wenig gefroaiffen/' Cgm. 308.
fol. 71. 72. „fftu&te ber Füller ju »let, fdjwelffte ber 2ßeber
ju wenig, fo bejroang ble Älpper unb SBipper ber ©algenbau."
Ä. 9<agel$ 2lbfdmi$eln. c) wtnben. ßlnem 'Darm aus'n Leib
fchwaaffa*. b. 2B. „Die porten er an ben angel fwfef."
Cgm. 42. f. 155. „2linen laltrlemen er ba pegraiff, an alnen
praefen er in fwaifft." Cgm. 714. f. 109. d) (ä. @p.) umbe-
fwalffen, umfaffen ic. „9)?it einem arme ft in umbefwief."
@racl. „2Bte er ir fo lieplict? engegen lief, r-nbe ft'e fo früntli*
pmbefwief." Jpeinrld?^ p. 9)?ün*en Sriftan 3644. „Den er pU
balbe umbefwief mit finen armen beiben." Cgm. 42. f. 28.
„Seit flciger ft umbefwief" (warf ben ©cfeleper um). Oiofen-
garten 2091. „Umb fweift ft'e ben mantcl fdjon, unb fajt auf ir
Daubt bit fron." Cgm. 719. f. 39. „Umblfuaiffan, amictum,"
gl. a. 182, ift wol aU Partie, »erftanben. Daju flimmt bat iöl.
foeipa, involvere. 3m Cgm. 601. f. 97b ftel)t: „alfo fyerwlber
umbgefcfywelft" für: im ©egentr)ell. c) (ä. ®p. unb nod) fefewef-
jerifd)) fetyren, fegen, verrere volvendo (agf. fpapan, engl, to
fweep). 93rgl. fd)walben> Gl. a. 82 „afuuelplta, purgamema."
f) „Der tappen jipfet fweifet lang niber ju ber erb." Ms. „@r
fwief ben mantel niber auf bie erb/' Cgm. 719. f. 20. „Dann
fd)leid)en ft'e fein gefdjweifft (ganj filH unb jabm) in bat 2Btrtb>
l)au$." „Dan jieljen ft'e fein gefcfcweifft babjn, wo ft'e feint?
Öerfommen." <p. ©analer 52. 99. „Die anber Jungfrau» mit ge-
fweifften angeft'cfrt/' Oefele Script, rer. boie. I. 379.
Der @d)Wa tff (Sclmaof, plur. Schweoff, Dimtn. Schweaffl),
a) reie t)d)b. @d)Wetf. Mei~ Herz zido't, fchleglt wia a" Lämpl-
fchweaffl. (jtero 55. 9 nennt ble pedules [fascias] fuueif).
fdjwaiffeln (fclmeaffln), toebeln, fämeicbeln. b) ®arn, al$
Zettel auf ben SBcbftubl gefpannt, bamit ber eintrag (2Bepfe) in
felbeä gewoben werbe. „Slinid? unau£gcword)ten ©d>watff ober
2Beptfen au$ bem 2anb ju »erfüeren," »erboten im ZM. ». 1553. f. 72,
p. 1616. f. 521; gort 2ed)--9t. 551. 3w ^affaucc ©tabtbu*; baj
(Schweif ©d&nmf ©c^wög ©etwaig 531
©efroafff. ab fdjro äff f, adj. 9Serebtld)te sperfon, ,,fo fidb.
von ber anbern abfdjroaiff gemadjt." 5t»r. 2.0. ». 1G03. f. 54.
2)er Umfdjroatff, Umfang, UmfreW, spertpberie. „35e$ ©tfel*
umbfroanff." Cgm. 75. f. 51. ,,3ebe« ©lib (ber Äette) mit tU
nem viereefigten Umfdjroetf." Ar. S&bl. X. 175. „9Son bei blmel«
vmbfroatf in rote vtl jaren." Cgm. 715. f. 5. weitfdjroatf,
adj. unb adv. „3me muep au* bai «ptuolat auf bem 9)?or w cit=
fdjroaif berum aufgebraft roerben." 5Bi"tr. $tr. V. 113. («Hotf.
«Pf. 72. 2 UUltfUUetft, effusus, 24. 17 Überfuueff ig, abundans).
3lnm. Ob tiefe« fc&roatffen, roetdje* felbft abtautet (vrgl. ©ramm.
§. 945), na* ©ramm. §. 956. VI. tn Sufammentjana 3« bringen mit
bem fotgenben fdjroefffen?
fdjroetffen (praet. froaif, partic. gefroiffen), (a. ©p.) febrofn*
gen. (23rgt. febroalffen). „$e velbe fid) ba ntber fro«fff (vom
spferbe) ber berr." „2luf bte rtnefmaror er ffd) vtt balbe froafff,"
Cgm. 270. fol. 274. 298.
35er ©'febrouf, «JÄobebcngel, ©tu&er.
£>er ©djwager (Schwägac, o.tyf. Schwaugho'), a) rote t)d)b. (gl. o. 22
»ororius, froager; 297 froeger, sororis maritus, froe gerinne,
fratris mor, MB. XXV. 17 frooger). „@ e f ro ag er 1 1 dj e,"
«öerroanbte burd) <£i)c ober Unetje. SBr. SBerbtolb. 9Srgl. ©efebroef,
©djrotger, ©djroeber unb ©djroefter. b) (9?ümb., S?ü.) b&i
fttelfd) unter bem Ätnn.
T>le <Sd)wa tg (Schwaag, Schwaa'), ber 93lebt)of. Qi ttegen btefe
©djroatgen ober «Btebb&fe, befonber« in ben ©eijenben »or bem
©ebtrge, roo met)r SSfebjudjt alt üteferbau getrieben roltb, geroo&n-
ttdj einjetn unb in Glitte Qtai- unb boljrefdjer Umgebungen, wo
für bte mebr ober roentger jablrefdKn -Jperben, roeldje bei jum 9Ser-
fauf alt 3ug= ober ©cfeladjtoieb unb $ur Bereitung von Butter unb
Ädfe gebatten werben, btnlangltcb Sommer unb SBlnterfutter mäfyit.
Wit ber ^cit ift tnbetTen manche berfelben au« einem Sßiebbof jum
2lcferl)of, ja root)t jum 2)6rfdjen unb Sorf geworben, fo rote umge=
febrt in früberer $ät, nad) bem 2lu«brucf einer alten jSebentorbnung,
„(*tttd)e ibre £&f, £uben unb ©uter, bte ebemal* Oltferbau geroeft,
ju ©djroaig unb 25 1 ebb alt Itgen gelaufen." 3n ber «. @p. rotrb
fUUetga balb für formadia („formadias quas vulgus frociga«
appellat," Urf. w. 1177 in ©djulte* Oieifen p. 78)/ balb für vac-
caria, vaccaritia (gl. a. 6. 537, i. 820, o. 382, MB. II. 391),
balb für armentum (gl. a. 62, i. 934, Cgm. 17. f. 211, ©tut. IU. 153),
balb für bueula felbft (i. 112. 1238) gefefet. „Stuot unb @tuot=
roatbe, froancr unbe froatge, feaj unbe fcllltnct;," im fcbroäbifcben
Jpetrattfoertrag bei Clm. 2. f. 38. „Curiam Engilrammi in Bisin-
berc cum fuata, meditxs usus de ©uaia in Ouroe de X vaccis.'4
MB, VII. 499 ad 1180. „minbet vonc bero fuueigo." 9?otf.
V, 2
552 ©dnwwj
?Pf. 50. 21. „93on jwalen ©Waigel inen." MB. VII. 157
ad 1303. „©Wap vel tyub, fundus." Voc. p. 1429. „@ W a P e
Ob« ©waperep, armentum." Voc. p. 1482. MB. XXIII. p. 421
ad 1437 wirb unter © w a » aucfo, ber ju einer © cfe, w a l g (p- 408)
gehörige 2Öelbepla£ »erftanben. „©uetgllfc &u</ armentale,
fUUeld):l)U$, vaccaritia." gl. i. 1233. „Curia swaigalis."
9)aiT.®albu$p. 1322. „©cfcwalg&of, ©c&wai&of." MB.xvi.so.
„©ueld? = rlnbtr, pascuales." gl. i. 247. ©djwa ig, in ber
SBebeutung einer felojjen 9iinbet=Jperbe, fommt noeb. in einet Ulmer
Utf. p. 141S be»> ©djmlb p. 487, unb in ber Qluggb. «Ibel p. 1477 por:
„Dem warent febauff pnb fdjwafgen;" ja biet fann etf, wenn bem
fuerunt ei oves et boves btt QSulgrtta gen. 12. 16 entfPted)enb,
fogat baä einkitte Ottnb (wie gl. i. 112. 1238) bebeuten. Dagegen
fagt 2(pent. G&r. 250: „@onjtantlnu$ w&tb getauft von ßufeblo,
93lfcbof ju «ftlcomebla , in einet © d) w a i g betfelbigen ©tatt"
(2anbbau* bei) berfelben ?). f cfe. w a i g e n , Ädfe bereiten.
MB. XVI. 53. 55. 58 ad 1444. „Sag etllcb. ©wafg in unferm
£anbe aueb Äd$ febwaigen, unb mit bem Äreuj jaleben.."
„2Bo bei ©ot^baufeg (jum beil. Äreuj in Donauwörth 2lbt ober
feine 5Sogte fot&e Ädfe anberjj gefwapgt fi'nben..." Der
©<b wafg er (Sclwaogac) , ber @lgentbümet ober <pdd>ter, ber eine
©djwalge bewfrtbföaftet. „Stern (üont. Jplntermalr, ©cbwajger
jn ©cbleißbefm, biefe ©cbwaig an Jperjog Sßllbalmb »erlauft umb
5000 fl." 3Ute Oiedmung P. 1599. 2Bftr. 93tr. III. 117. „3lud) offen
man eueb, b&$ bi ©wapger auf fanb ©allentag bienen follen ir
fdft." MB. IL 519 ad 1462. ibid. 107 ad 1466. 2iuf ben 2Upen
bei SSerner £bertanbetf beifit ©Zweiget berjenige etwaebfene
©enne, weiter bie Ädfe verfertigt (ffipfj (Keife p. 698), unb wobf
in bemfetben ©inne werben auf ben öfterrelcblfcben 2Upenwlrtbfd;af-
ten bie ©enbinnen ©cbwafgerlnnen genannt.
,,Sch\vaogcrin du bilt mei* Freud,
"Wan moc s Küaal auf d' Albmo" treibt."
,,Und 's Vidi äf dor Albm , das tuat fchö* ummocgräfn,
d* Schvvaagorin nimt ior llüo'nl, und tuat fo liabli bläfn."
QUpenlleb. 3n asapern wftb ber Sluöbrud ©<bwafg pon ben 2llpen-
Jpoffjaltungen, bfe nur ben ©ommer über bauern, niebt gebrauebt.
Weibinger in feiner 33efd?rbg. pon 2anb$but fptlcbt p. 64 unb 110
von 983 ©c&to algern unb 33epftf?ern, bfe biefe ©tabt neben
773 «Bürgern jdble, unb man febe in beren 9?dbe grofie ©fefen,
bie iid) mit jabjrefcben ©cbwafgerbdufern unb ©arten über eine
©tunbe weit ausbeuten. £jn ber a. ©p. Ift fuuelgarl bubulcus,
armentarius (gl. a. 504. 506. 541, i. 558, o. 382), mi IPteber
jundcbfl auf Spttbe weifet.
fdjwa igen, gefebwafgen einen, ibn febwefgen macben (a. ©p.
fuelgan, praet. fuelgra. gl. <• 781, 1010. iois. 9?otf, W. nI- ^t
(&d)M$ ©cf)tt>ei<$ (Sd^wt^ 553
VIII. 3). „3$ will in bamit f etwaige n." 3ngolfr. üieimep. 1562.
,,\ $ ttJ a 1 9 C n, pacarc, quietum reddere." Voc. p. 1 (>1 8» „Vir-
tutem primam puta compescere linguam."
„©efroafg beln jungen ju «der fri(t,
wann froefgen bie allererjt tugenb ifi." Dionys. Catonis
Disticha. Cgm. 72. fol. l. „SSenn man b<xi 9ttteluja froaigt (alias
ftfnlegt, niberlegt, claudit, deponit) b. I). Dominica Scptua-
gesima. Cgm. 234. fol. 131. «Brgl. (n«c& ©tflttim. §. 956. VI.)
fdjw eigen.
Die ©c&wegel, ©cfewigel, ©d)wcgcl = pfelffen, Querpfeife,
flelnere unb altere 2lrt ber glote; 2lrt Orgelpfeife («. ©p. fuegala,
fuegela, fuegila, in ©lojfen balb für fistula, balb für calamus,
tibia, balb für chelys, barbyta, systrum gefegt, Woburd) ft'd) bet
urfpr. 93egrfff in ben bei angelf., ber ftorm nacb. frepfieb nfcfct ba-
mit »ereinbaren/ f\Kg> fV>0g, sonus, sonitus, musicum quodvis
instrumentum , ju erweitern fc&eint). Der ■Dfdjter ber blbllfdjen
<parap&rafe in 25tor. IH. 45 nennt autb bie ©peiferöfyre eine fuegelen
(fieb, ©ramm. §. 853).
„Hai* 's Sc hw egal vöcgeflh, denk ällowal drä",
Tust mo' 's Deanal net auf, bal' I 's Schwegäl net lia."
„El fiabuolo , bie fwegel." Voc. venez. - todesc. p. 1424,
Cod. it. M. 261. f. 26. T>at 2Binbberger tyfalter sec. XL, Cgm. 17
gibt tympanum, ^)f. 80. 3/ burd) fWCgelbald?, unb „in tympano,"
tyf. 149. 3, bureb „in ber ha ld) free gel en." a) fd&wegeln,
fdjwigeln, auf ber ®djnj. pfeifen (beu Ulpl)ila$ ?D?att&. XI. 17,
2uc. VII. 32 fpfgljon, Kvleiv, agf. fuegan, fpogan, sonarc,
tinnire überhaupt). „Sibilans, f $ W e g e l Jt t." @loff. p. 1418.
58ep Jpeppe: „fct>wf geln, ben Jpunben pfeifen." „fwfgeln,
sibilare." Cgm. 685. b) (im ©cfyerj) einen guten j?ug trinken,
c) (ton Äinbern) pijfen. ©er © d) w e g ( e r, «Pfeifer (a. ©p. f u e g a l a r f ,
ntdjt blo$ für tibicen, fonbern aud) für fidicen unb spondealis).
23rg(. bie Entstellungen fdjwfbeln unb fdjibeln.
fdjwefgen (praet. fdjwefget, fcbwfg — d. ©p. fwafg, conj.
fwfge — panic. gefdjwlgen), wie foefeb.; bod) minber wlUnMd)
(a. ©p. fuigen, unablautenb. 2>aju gab ci ein subst. fem. fufga,
silentium, taciturnitas, adj. fufgal, taciturnus). gefd)tt>eii
gentf, adv. iu gefcfcwefgen, ne dicam. ©er ©dnucfg^SBetf
OBurjb.), 2oljn für 9Serfd)Wfegcnbeit. $n ber gewo&nlldjcn 2autOs
logie ftfllft&w eigen fünbet ftefe. Cgm. 717. f. 109 bie brenfadje:
,Ml ftille fdjwigenb gebage, unb werfe roa$ man bir fage."
©ieb. fdjwaigen.
2)fe ©<bwlger (O.^pf.) , bie ©cfewlegermuttcr , „uxoris mater,
soerus," Voc. ». 1618, 2lt>ent. ©ramm. (a. ©p. fuigar, fuiger,
fuigfr). „9)?lt willen Gonraben 9f. unfern fc^roer)ern unb »atertf,
&ecte feiner eeltöe« bautffrawen pnfer fwiget vnb muefer/'
554 ®$ttri<$ (Bfymfy <&d)ml ©d&wel
MB. X. 214» 215 ad 1509. „3n ber ©tabt 2eptin war ein «tau*,
baj? bcn erften Sag, wann bie 93raut in jreä sgrdutigamä £au$
gieng, ffc mufte einen Reffet ober £afen »on ber ©ebrotger a«
entlegnen begehren, aber bafj bie © d>n>iger jt fold>cö abfeblug.
2)iejj befebabe, bamit fieb bat* junge 2Beib jrer ©cbwiger Unge-
ftumlgfeit algbalb ju ertragen gewobnen fottte." SUbettin* ©uepata.
,,I maa", I mu9s mi henka~,
Sagt di aide Schwigac.
Se , da häft a~n Strik,
Henk di au' damit,
Sagt de Jung glei' wida\ «JJtltCÖ «Bolfelteb.
©leb ©cbweber, ©cbwdger, ©efebwei.
@cbwfg = bogen, fieb ©cbwt = bogen.
fcbwigeln, fieb fcbwegeln.
25er ©cbweber, @cbn>ebr, ©cbwer (£>.$f.), ber ©d>roieger»ater,
,,pater uxoris, socer," Voc. p. 1618 (a. @p. fuebur, fuebor,
fueber). „$ür feinen ©cbwebf." »mberg. 2lften ». 1381.
„gonraben unfern febwebern nnb vatertf." MB. X. 214. 215.
„©wer, socer." gl. o. 296. „©olfcbeö fwereS »nbe follcbero
fwtger." 9?otf. S3oetb. II. prosa 5. ©ieb ©djwfger, ©cbwager,
©efebwei.
,,©cbwal, leuciscus, mugilis fluviatilis," Voc. p, 1618.
fclmäl-n ftatt feb waren, fieb b. S.
2)er ©cbwall, a) mit bd)b., angefcbrcoHene §lugmajTe; füg.: gftenge.
b) Sieben = £anal, Oiinnfal, bat angefcbwellt werben fann. ©ieb
fcbwellen.
1) feb wellen, gefcb wellen (gfchwalln), praet> j-^weiiet/
part. gefcb wellt, a) njie l)d)b. (b. b» ««-/ auffdjwellen macben,
aufftauen, bemmen, a. ©p. fuellan, praet. fualta). Ma~ kunt
d- Ifac damit gfckwolln, fagen bie 9)?uncbner von einer grofen
5)?enge ober 5RafFe. „Ü b erfdjw eilen, inundare, exundare,"
überfebwemmen. Voc. ». 1618. b) cjrbdpfel unb brgl. feb wellen,
fte im foebenben Sßaffer auffcbweHcn macben, wefcb fieben. c) (9Jurnb.,
Jpel.) fefl fcfclafen unb febnareben.
2) fcbwellen, gefcbwellen, gefcbwlllen (gfchwalln, praet.
fcbwellet unb febwul, partic. gef(bwollen), n>U b<bb. (a. ©p.
fuellan, it) fuillu, praet. ind. fual, conj. fwuli, partic.
gifuollan — turgere, intumescere). „2)ie 3uben fliegen dbr.
an fein wang, bai im fein munb gefwall." Cgm. 121. f. 79.
„SSerfcbwellen in ber ÄcUr. SSerfcbwollene £bür, extumida
janua." Voc. ». 1618. £ft.2l.: „!£>en ober feinen ©efcbwollnen
macben," fieb Haben, brüften. „Giebel «Eelbtbaler, fo ein ge=
fcbwollnet unb boettragenber gtfann." €rbarb 9, Jpüetterifcben 2Bfe=
bertdufern 1588 f. 60, 3Me ©efcbwulft, wie bd?b. (a. ©p. gtfuutft).
©cfyroet— <Bd}wut <&d)mlb &d)mld) <&d)miä) 555
gcfd>routftig (U.=2)on.), oon 33rob unb brgt., mürbe, weid).
Cgm. 17. f. 48 „tumorem, ben faellen," alfo rool ber fipette.
SSrgf. fcbroüllfg.
©et ©cbroellfopf (2lfd)affenbV), efgenfinnfger 9)?enfcb. s^rgl.
©cbroolllopf.
T>at ©efdnvell (Gfchwall), Mc ©c&roeBe, b. I). ber ©runbbalfen
ober bat ^immerbolj, roeldjeS bte ©runblage einet 2Banb, eine*
5t^urgerüfle^ unb brgl. bilbet. 25a«! £bur--©efd)n)ell, bie fc&üta
(Seemeile, foioo&l ber ©runbbalfen, über ben man ju ftefgen bat,
aW berjenlge, ber b(e 2Banb über ber £l)üröffnung tragt. „Unb
empfangeten unter bem £biergfd)iooll etnanber, unb giengen
nad) juegemaebter £l)ter in bat Zimmer." $Benebtlt.=9?fufeum p. 180.
„T>at Übergcfd)JVelt, superliminare, Uttbergefcbtoell, liypo-
thyrum." Voc. ». 1618. „3n fuuellim, in basibus." gl. i. 899.
3)ai QJorgefdjroell. „2üenn ein unb anberer Untert&an von feinem
3ebenbbaren 2i<fer fogenannte 9Sorgefd)R>ell liegen lagt unb ju
SBlefen geniefet." 2lnfp. ?ebenb = 23erorb. p. 1747. 93rgl. b. ».
3ebod) ift aud) ein bto6 ftgürlicber ^nfammenbang nid)t febr ein=
leuebtenb. ©aber etma aud) an bat alte fuole, fuoünun,
aratiuneulac (?oon fuoba, aratiuneula, fdjtpdb. ©ued), 2ldetbett),
gl. a. 526, i. 126. 250. 1075, JU benfen.
25er ©djtpillen, bat ©efcbroitl, l)djb. bk ©djtülcte (a. ©p. fuflo,
gifutl, callus, cutis spissata; fuillatt/ obcallescere). „fd)iptl=
Hg, callosus." Voc o. 1618.
©er ©djroollfopf, ©ieffopf, Dummfopf. cf. ©djroeltfopf.
feferoul (fdjrodb., 5Hl)cin), dngftllcb, bange.
fdjioüllfg, gefcbautllfg (gfchwiili'), fdjtoül. „©djnjlllig 2Better,
coelum aestuosum." Voc. o. 1618. „T>at aufgetlafen fd)ttJÜl-
lige roclttvefen." ©djerj. ©ollte bat ©ruefenbe, grftictenbe ge--
meint, unb 58ejiel)ung auf ein altet 2lblauWerb fueltan, praet.
fual, plur. froullen, 2)iut. III. 95. loi (iietien oor Durjt ober
Jpnnger), erlaubt fcpn? SBrgl. oben fd) wellen, aber aud) bat agf.
fvelan, urere, ustulare, TiQtt. tyf. 101.3, 9ttufpilJf 57 fuilijon,
arere. ©leb aud) fd}lolld).
Die, aud) rool ber ©djroalben \\att ©djroalroen (Sclwälbm,
Sclnvälm — 2)lm. ©djrodlblefn, Schwalwl, Schwaiwal) , roie
l)d)b. ©djroalbc (a. ©p. fualauua). ©djroale, ft'eb oben ©. 362.
Set Uttenfdjroalb, fiel) I. 2b. ©• 130. fcbrodlbeln (Cclwalwln,
fchwäiwln), jroftfeberu; plaubern; ff* ePfchwäiwln, einfebmei^
djeln, (cf. oben ©.528); „fd)tt)dlblen, mendaciolo rem adsper-
gere." Voc. ». 1618 (etroa nad) £obla* II. ll!).
©djroald), fieb ©ebroatg.
fdjrottd), fd?n»üld) (gfchw;lb), fdjroüt. ,,©o et roirt oot bil? froild)."
Cod. Pakt. 455, f. 84. ggeri p. «Bamberg, ©fei) fdjroüUfg.
536 ©tfnvelf — ©cfyroaim
Der ©cfcroclfcl (Scbwalfl), (£«spf.) ©dwefel, bcm lateln. sulphur
dfmlldjer, unb bodj mol b!o$ enttfcllung be* fdjon gotbifdjen folbl*.
Der ©djroalg, ©cftroaü), Öffnung be$ ©ämetjofentf, 4. ©p. ©d)tunb.
©djmatf (UpWilv. 3efen), ©djrcarm. fcbroelgen, fcbroelben,
role &d>b.; (d. ®p. fd?(urfen, »errungen, a. @p. fuetgan, fuftgu,
futtgl*, fullglt, praet. fufllb, partic. gtfuolgan). „Devo-
ravimus, mir fcaben oerfuol&en." Cgm. 17. f. 55. 2)cr ©meld),
be$ ©wetzen unb ber ©roelger, d. ©p. bet ©djtutfer, Strlnfer,
©djroelger (gl. a. 245 fueldjo, fuelfo, 276 fuelgari, gluto).
fdjroelf, fcfcwetd), adj., roelf; mürbe, gebei$t. fdjroelfen,
fdjweldjen, weifen (a. ©p. fueldjan, praet. fuetdjta unb
fuelcbott, partic. fuelcbota, inarcere). „sufo fifceln fie Ut
erfd)tt>eld)t glclfd}." «Puterbep. äTcliwalha", vo'fchwalha" etc.
Die ©eferoelf, ©cbroeld), ffielfboben be$ Bierbrauern.
Der ©cfiroa Im, be$ = en (fchrodb.), bic ©djroatbe. fcbroelmeien,
fd)tneld)eln mit 2öorten ober ©ebdrben.
Der©d)tt>a(m, ber ©djroarm. Dorlmp hat an ugheit'n Schwälm
laff-n. 93ei> «p^if. »• pefen ifl ©djroalm Üualm, tm Voc ». 1419
iUiberfroahn, vorago in aqua. et'. <S dj n> a 1 1.
Set ©djroammen, and) rool ber ©djrcamm, roie bd)b. ©djroamm
(Dlut. III. 155 fwamme, ber erften b. $orm entfpredjenb , fonfl
in ber a. ©p. fuam, aud) fuamb, fuamp, fungus, tuber, baju
aß adj. fuammtn, funginus). gür «pilj, boletus, fft gerooftnlldjer:
ba$ ©djrodmmeteln (Sclmäma-1), ober aber ber ©djnjämme-
Itng (Schwamaiing). Cgm. 694. f. 129 ftel)t „mit aitter p«b-
fefaroamen," alfo Fem. ©tatt ber 2lnrebe ,M ©djroanj," brauchen
mandje jlmpferlld): Du Schwams", du Schwamalin'! Der
©ebroammerer (b. 2B.), ©elj&altf. fcfcroammejen, (oder
fepn, fdjroanfen, einfinden, wie j. 95. Woorgrunb unter bem $ujb
tritt. SSrgl. aber aud) fd? malmen.
Der ©djroalm (b. SB.), ber fcferoebenbe ©c&atten (a. <B^. froefme,
motio, volatus, na* ©ramm. $. 956. VI. auf ein nod) im bott.
jtttmen beroa&rteä 2lblautvcrb fdjweimen roelfenb). „j?e fioelme
gan." 9tftb. II» 3. fd) malmen, a) (d. ©p.) febroeben. „Der
«Böge! febn» atmet In ben lüften." fclturel cap. XIX. 2ßern&.
«JJtatla 28. 85. „Die funne froeimet fo wunnlgll* enbor."
2Utb. 2B. II. 214, III. 197. 236. „Daj ie faln ar fo l)o&en flug
erfwetnbe." Dlut. II. 249. b) fdjweifen, roanbern (1*1. fr-elma,
circumferri.) 93enede^ 9?t'tl). p- 392. 419. „2lln umbfdjnjalmen:
ber lebiger ©djnelberfnedjt. ^ln unb miber fdjwaimen." 2lften
t». XVI. 3al)v&. fd)tt)almeln, fdjroalmejen (O.^pf.), fd)»lnbeln,
fdwanfeub, fdjwlnbli^t ober mm elnb,ergel)en. „Die «Bölfer am
<&d)wem ©djrctm ©dfjrvatt ©tfwaitt ©cfyrvem 557
(K&efn waren gleld? Im ®d> weinte In" (wollten abfallen). 2U>.£br. 127»
Er kä~ liam fchwaamazn vor 9ttattfgfelt. £er ©djWafltiel,
©djwlnbet. cf. fefewimmen, fdjwaifen, fdjweben.
febwemmen, wie b#b. ©leb fdjwtmmen. Der ©d&wemmet
obet baS ©djwemmerfdnff, etneö ber be» einem ©aljjug por=
fommenben.
febw Immen (praet. cond. fcbwlmmet, fcfewum unb fcfywam,
partic. gef(t)ii)utntnen)/ wie bd)b. (a. ®p. futmman). 2>tg(.
bad abgeleitete febwemmen; ja aud> fdjroaimen unb febwaf*
ben, unb ©rimm II. 71. 2ßol t>om oben auf ©cbwlmmcn belft bet
©cbaum in ben VII Gom. ©cbwima, im Danton ©cbafbaufen bet
©cbwumm.
fchwana'n (Straubing)/ fdjroaßcn. Ge, tbaa" mor aa's fchwana'n.
53ieHefd)t nad? ©ramm. §. 417 richtiger fdjwdnbetm
2)cr ©cbwan, betf ©cbwanen, wie Ijdjb. (d. ®p. fwane, beg
fwanen, a. @p. fuan, fuon, genit. fuaneä, neben bem üblichem
albii, lel. atft, bobrn. labut), am Wann unb Oibefn blc
„©cbwone" (gl. a. 72 fuana). 2)er örWname ©efewangau,
in ber bortigen Slutffpr. Sclmaaga , fdjctnt nidjt Riebet ju geboren,
aujlet cä läge etroa ©ebwöngau ju ©runbe. ©ramm. §. 334.
Über Jpiltbolt von ©wanegöw ben 9J?innef4nger ft'eft Siaflberg 2.6.
II. 23. ©. LXVI, altb. 9J?ufeum I. 17. &rgl. oben ©. 259 fuane=
ring, ©waner. 3n bem @ebid)t t>on ber 9?a»ennafd)[ad)t fommt
ein ®turml)ott »on ©wangau vor. 9iod) weniger gebort l)iebcr
@d)wa nborf in ber £>.<pf. , weldjeä friiber ©wafnfenbotf,
©roanf enborf bleu (MB. XXIV. 48. 151 ad 1263), unb An ben
altnorbifdjen Eigennamen ©uelnfUelgentl. puerulus, »on ©oefnn,
puer), roooon aud) ber 5«tnÜienntfme ©djwc'tnfdje, erinnert.
fd)wanen (9Jürnb.). <gö febwant mir, leb, babe ein «Borgefubl, id)
abne. 9(ieberf. froanen unb fwanben, \vcld>ei wol bie elgentlfebe
iu ©djwanb (von fcfcwlnben, deficere) geljorigc $orm, unb alfo
mit bem glelcbbebeutcnben fdjwlnbeln eines Jperfommentf fft.
©tel) biefe 2ßorter.
fdjwalnen (t'cbroäb.), fdjwlnbert macben, abnehmen machen, per=
je&rcn, verlieren (a. ©p. fueinan, praet. fueinba, nad)
©ramm. §. 956. VI. $um 2iblaut»erb fuinan, fiel) fd>ro einen,
geborig). „Je bant ftnb mir »erfwaint alle put." (2ob. £afjberg.
„SlUetf bc* plutö, t><\$ »mmer »erfwaint unb vergoffen wlrt.."
„dbr. »erfwalnt fein blut al$ gar, bat in blc iuben feba^tent
funfjig jar alt , ba er nun breifftg jat alt roatf." „93lut » e u
febroainer (Sörifluö." Cgm. 456. f. 52.
fdnvelnen (ä. ®p. praet. froain, partic. gefwlnen),
(fd?wäb.) febwinben, abnebmen, fieb einjleben (burd) 2iu<trocfnung,
Innere Muflofung, wie J^olü, ©Hebet be$ Selbem u,, «, ©p. futBssn
558 ©d^voeitt <&d)wat\b (Bfywmb
93rgt. fdjtttfnben uttb ©rlmrn II. 71). „Attenuati sunt, erbunnet,
»erfu innen, »erarmet, ermageret fint." Cgm. 17. f. 206. „Wu$
f » e f n (verfdjroanb) bie gejierbe." 2)lut. EL 252. „2)er mdnc (9J?onb)
roabft't nnbe froinet." ibid. 164. £>ie ©djroeine', 2ibnal)me.
„£>ie ©cbroeinfudjt, ethica, @d)rolnbfud)t." Voc. p. 1429.
@lel) fcbtöafnen nnb fcbtvfnben.
2)aö ©cbroein, oft aber aud) ble ©ebroein (n>a$ in ber £bat an
ein mi fü geMlbeteg urfpr. Adj. futn, freplfd) fdjon gotb. (»ein,
etwa roie aum^cin, (CQGtv, qoin^ein, ötf.v, gait=ein, Zqh^ov,
mabnt; fiel) <Sau, unb »rgt. @. 259). „$>on einer faift= ober
abgebecbleten ©djroein." „©cbinbfleifd) »on ber @d>n> einen."
Weixer Pars III. diss. I. 34. „@in mibe, ein ftlnfente, »iecfeffdje,
flelfd)tid)e ic © d) ro e i n. 2)ie bratne © d) » e { n :c." @eli)amer.
2)ie ©d)iueininn, ©cbfmpfroort gegen SSelbäperfonen. 3n ber
©cfceirer ©lenftorb. Cgm. 699 werben bie ©wein gefcblagen, ab=
gefcblagen, ntd>t geflogen. 2>a$ «fterfebroefn, ©egenfaß bei SOTdfb
febroein*. §ür ben bep ©rfmm II. 12, III. 332 »ermüdeten 3«=
fammenbang mit futnan, tabescere, fann aud) fpreeben b&i agf.
foinb (arvina, ©pecr) neben fotnban, tabescere. 2)ie ©d)n>ein$=
feber (im altern tfricgtfroefen oor ßfnfübrung ber SBaponnette),
©tetfen, mit fpißem (Sifen befd?lagen, unb »om ©olbaten neb(t ber
ftllnte ju banbbaben, um nad) ©clegenbeit in tragbare 93alfen
gefteeft ju werben, ble Ali fpanffdje Leiter bienen faßten.
@rercitium mit ©d)ipein$febem, abgebildet im Cbm. 3239.
fol. 11 1 — 137.
Set, bie <5<bwanb, 2lbnaf)me, ble irgenb ein Material burd) €ln=
trodnung unb anbere brgl. nlcfct jn beredmenbe llmflänbe erlelbet.
Äaftenfd)»anb (bei ©etre^eä auf ben Äornfäjten) , £ eilet;
febroanb, 93uttenfcbn>anb (bep SSeinen), Äaffenfcbroanb.
T>cii febwanen, deficere, bep ©tatbet rool blog 2lutffprad)e von
fcfcroanben. «Sieb febroenben, fdjrofnben unb ©ebrounb.
fdjwanbern. „2Bir oariren unb f d) 1» a n b e r n mit unfer ©prad)
nit alfo n>ie finget." ©cberer gegen Ußinger 1589. p. 32. cfr.
fclmanern @. 537.
febroenben (fchwentn), febroinben ober abnebmen macben, uer=
fd)ioinben macben, ju ©runbe riebten, »erniebten (a. ©p. fuentan,
praet. fuanta, partic. gifuentit, gifuant, fiel) febroinben).
„3a bette ft'e (ble Qinna acc.) baj haften ein teil gefroenbet."
2Bernl). 5J?aria p. 32. 2afb, ^reub fdjrcenben einem (a. ©p.), ei,
fie ibm benebmen. @in ©ut, ein Jpolj abfd?n>enben (äbifchwentn),
ei burd) üble SBirtbfcbaft $u ©runbe tiebten. 3m Cbm. C. 22. f. 265
flebt in einer Stegemfeer 5?otti: ,,bai ble rinber auf bem berg ab-
gefroennt ober gefigen fein." SBie got ble mit uerfroenbet
(am dnbe bet Jtage »ernid)tet). 2>iut, H. 250, III. 135. 3n ber
©cfyttUttb 539
ganbwlrtbfcbaft bei £.£. gilt fdjwenben »orjugeweife »om 2Beg=
febaffen blnberllcbcr Raunte, ^olaanflüge, ©eftrauebe, intern man
jie (gewol)nlld> be» fr an fem, b. t). abnebmenben 9)?onb) burd)
Slnbauen, 2Inbobren, 2lbfd)älen unb brgl. erft abfielen mib »cr=
borren maebt, unb bann wegräumt ober »erbrennt. 2)er ©cbwen;
ber (Schwentar, spinjg. Jpübn. 671), a) £ne<bt, ber He 2(lpe »on
©taubengewäcbfen su reinigen bat. £fe 4. ©p. b«tte in biefem
©inne ein einfadjereS ber fwenbe ober fuant, namentllcb bat
prägnante Sßalt^fwenbe für einen ©peere »ertrauebenben Eübncn
Steilen, b) 2>er üble 2Blrtl)fcbafter. Des is Lao~ Haufd\ des is a~
Schwent3c. ®a6 ©efebwanb, ©efebwenb (Gfchwant,
Gfchwent), aud) wot ble ©cbwenb, ©<bwenbe\ a) 2)le Jpanb=
lung bei ©cbwenbentf: Ts Gfchwent ge\ b) ©er baburd) ju
2ßclbe, @ra$wud)$ ober 2lcfer gewonnene tylalj (a. ©p. in beiben
«gebeut, fuenbl, fnente, fem.). «Bon foleber fBebanblung b«ben
tnandjc örtlicbfeiten, befonberS 93crgwfefen unb SBergbdnge, fbren
Manien. „Gin wltfmat je öljtat gebafjjen bei Gbrefen ©efwent."
MB: IX. 51 ad 1368. „Gin bem ©efebwant," 33ercbtetfg. Urf.
„In loco qui dicitur, ©uuant." Cod. trad. Emmeram. bei) ty)ej
thes. I. III. 130. ÄOd) = @temf. II. 54. „In sylva nuneupante,
2lrd)tnf»»entf." 9J?elcbelb. I. II. 56. „($l) «Urgin fuentf."
ibid. II. II. 318. 442 ad an. 924-958. (93e» 9t0tf. «Pf. 9. 1 figürl.:
je futfnbf, ad damnationem). ©fdjwent ein ®orf im £.©.
5pfajfenl)ofen, «in anberetf im g.@. 9)?ltterfel$. ©fdjwenb tner,
Familienname.
f cb w inben (fchwintn, praet. cond. feb wf nbe t, f cb wunb,
fdjroanb, partic gefd) wunben), a) wie b*b. (a. ©p. fulntan,
tabescere, deficere [angelf. foinban, »erfebteben »on ber ju
gefebwinb gehörigen gorm fottW; »rg(. fd) weinen unb
©rimm H. 71). „2)er Sinna W. haben jre 2lrm gefdjwunben."
3n*enl)of. Wlxatel 1605. ®le fcbwlnbenbe ©uebt, ©cbwinb--
fuebt. 2)a* ©ebto inben am 2eibe (tabes). 011$ Mittel bagegen
fdjelnen folgenbe 2)lnge ihre Benennung ju baten. 2)le ©cbwinb
(Ö.tyf.)/ pinguicula vulgaris L. (iltb. 3itrad>enf raut). ©er
©cbwinbbeutel (Woll ^iüertbal), teberner Beutel mit alletle»
Kräutern, ÄlrcbbofcGrbe, SlcEermau^Obren ic. angefüllt, um Äüben,
bie bie ©cbwinbfudjt haben, an ble leibeuben Zweite gebangt ju
werben. 2)a$ ©cbwfnbbolj, jährige ©proben »on ber Gfcbe
(fraxinus excelsior), bie ©cbwfnbwurj, SSJurjel bei großen
©cbellfrauteg (Chelidonium majus). «Selbe geboren in ben obigen
©cbwinbbeutel. b) gefcbwfnben (gfchwintn). di gefd)wln=
bet mir, bat mir gefebwunben (scilic. bie 5Q?ad)t, n>. m. f.,
II. 546), ei »ergebn mir ble Sinne, icb bin fcbwinblid) ober ohn-
mächtig geworben. 31.2t.: 2>ä moebt einem gefdjwinben! bat
ift entfeßtid). ,,Syncopis gefWinbin est ablatio sensus et motu»
540 (&d)mx\b ©d)n>tmb
in corpore." Cgm. 649. fol. 580. Det ©cbrolnbetllttg,
a) cqjrafcfe) «Wanlfcbette (root eine grünbllcbc, worüber einem J^ören
unb ©eben » ergebt; orgl. ©talberg ©ebroanbte, ©cbrolnbte?.
b) (<p. ©analer 61. 109. 279 peräcbtllcb) ber Äopf.
febrotnbeln, a) role bebb. (a. @p. fulntilon). b> e* fcbroln»
belt mir, e$ atynt mir, id> befürchte; rool elgentllcb: eä fcbrolnbet
mir ble jtoperft'ebt, ble Jpofnung; fteb febroanen ftatt febroanben.
öS fchwindlt mar ällwo, I wer1 mit dac langa" !Xäfn ä'jsiagng.
„2ßenn eiTen unb fcrfnfen ben Jjplmmcl fo!l geben,
Darf leb roobl boffen auftf eroige geben;
©teb boeb in ©orgen unb fcbrolnbelt mir fcbler,
Q$ bab auf ber ©clten ein anbete £bur." SSolMlteb.
febrolnbllfcb, adj., fcbiDlnbllcb.
gefcbtülnb (gfchwind, gfchwinn', gfehwing, gfchwink), a) tPte r)(^b.
ali Adj. unb Adv. 2U$ blofjetf Adv. wirb et Im O.g. aueb für:
batb, gleich alfogletdj, illico, mox, gebraust. Gfchwind da
6bm, gielcb ba oben. I Mm gfchwind, Üb fomme glelcb. Oft
werben In abocrblalcr SSebeutung ble eigenen formen: gefcbrolnbfg
(gfchwindi) , gefcbrolnbä (gfchwinns , gfchwints) , fogat g i-
fdjrolnbMg (gfchwindfr) verroenbet. % ©p. b) geroanbt, fcblau,
(tfrlg. „Slbgeftert, llftlg unb gefehlt) Inbe .ftopf." „einen ge=
fc&rotnben Junb erbeufen." Voc. ». 1618. 2lo. <£br. 593. 135.
„Der 3uben roucberllcb gefcbrolnb Jpanbtlerungen." 2.0. r>. 1555.
f. 167. ©efcbrolnbe practica (frans- des intrigues). @e=
fcbrolnbe Ärlegällit, Ärlegäg ef cbn> inblgf elt (©tratagem).
grunbfperg. ,,©ef cbrolnbtg f elt, bonus dolus, astus." Voc.
v. 1618. c) unruhig, gefährlich, ©efcbrolnbe Sauff (nnrublge,
bebenfllcbe Jeltldufe) In ©cbrlften be$ XVI. 3abrb. passim. d) fräf=
tig, ftarf, beftlg. ein frolnber ftag, ftvlnber jug :c. TdUU ic.
„Sttarla ftuenb In frolnbem fmerjen
bei bem frercj, unb roalnt »on berjen." Stabat mater...
Cgm. 715. f. 70. 3n o« eigentlich, boebbeutfeben alten ©pracbe habe
leb auper ben etrca bfebet geborigen weiblichen tarnen 9lb«lfulnb,
3lmalfulnb (gl. i. 1095), 3rmlnfuulnba (Meicbelb. Hist.
Fris. II. II. 50) ic. blefeä futnb noch nlrgenbä gefunben. Sllleln
Im ©otblfcben bat folntb/ Im 8lt= unb 2lngelf. fultb ebenfall*
ble »ebeutung frdftfg, ftarf. gefctereä wirb fogar jur 23ejelcbnung
ber reebten (alä frdftlgern) Jpanb gebraucht, fo rote U$ Adv. fultbo
für valde, febt gilt, »ofllg cntfprecbenb bem noeb jeßt In 9iorb=
franfen atfo »orfommenben fcbrolnb (fchwinn). 3m fcbroelaerlfcben
gfebrof bt (fing), fcbroibtlg, beftlg, rafeb, mag auf alt = unb
angelf. QBelfe, ober v-lelmebr naeb ©ramm. §. 566, 567 bat n aH-
gefallen fepn.
Der ©ebrounb, ble Qlbna&mc, Ui ©ebrolnben. ©leb ©ebroaub
unb febtvinben»
©cfywatta ©dritte} (Schwung ©djwattf 541
35er ©djroang, wie b*b. „<gin 2Bcrf in ©ang unb ©cbroang
bringen." £orl SBrg.O?. 430. SBefnpfable follen tie „<Probe bur* ben
©cbnwng galten" — „fcbn>ung = ober fcbroängbalttg fepn."
SBtrjb. «Berorb.p. 1766. 1776. 2)er 3lb fc^roang. 3n 2lbfd>»pang
fommen, ba$ ©egentbeil pon In ©cbroang fommen. „3« 2lb=
fcbroang gefommenc Üuartaläbcrlcbte." Jpofr.^Drb. p. 1750. über-
f<biPangll<b tpetben, ba$ ©leidjgeipicbt perlferen. ©leb ©cbtpanl.
fd)tt>anger. QDafür flel)t im Voc. venez.-todesco, Ms. p. 1424. f. 50b
„fipangel, gravida." Cgm. 398. fol. 101 : „@o H$ roeib ge-
froanger Witt;" f. 107: „2Ban ein fraro geftpangen tplrt."
„<2r froanger et baj unrebt, parturit injustitiam.«' Cgm. 17.
<Pf- 7. 15. cfr. ©rimm H. 57. 135.
fcbrolngen (praet. cond. fcbrotnget, fcbroung, fcbroäng,
partic. gcf Zwangen), roie b*b. 3Me arfpr. formen faingan
nnb fufncban fcbeincn fdjon früf> vermengt roorben ja fepn, roie
fetbft b«6 angelf. fpingan, caedere, verberare, unb fplncan,
laborare. £u leftterem möcbtc anferc Ot.21. : „gtroatf nfcbt er-
fcbrolngen fonnen," wenn ft'e nid)t ganj fügurlld) ja nebmen ift,
geboren. 35em fvtngan entfprecbenb, bat nocb bat Voc. p. 1618:
„Slnett f<bn> Ingen, librata manu caedere, libratis ictibus
afficere." 2iucb f«flt man: ben ftlad)6 fcbrolngen. 35apon (fcbroäb.)
bie 'ü: fcbrolngen, anägefebroungene jerbrodelte Jpdntc ber filaüü-
ftengel, a. ©p. $=fuinga, fteb I« £b. ©• 1/ ©rimm ©ramm. IL 706,
bep ©talber: bat 2lu$fcbrolng. 3n ber 93ebeut.: beftlg bewegen,
unb (neutr.) ft'd) beftig beroegen, febeint ber ©runb foroot uon laborare
altf POtt caedere JU liegen. „Slnafaanb/ invergit." gl. i. 776.
(3m ÄampfaewabD /,fam gefroungen ein rotte ber, bie anbere
bin... ber mint bureb forneä fluor fo toebelicben nie gefroanc."
@onr. v. 2Blrjb. fcurneij pon 9?ante* 129. „ungefebronngen
(9iurnb.), ungefcbldt. €lne „ungefebroungene £ug" (berbe Süge).
Da$ ©efebrofng (3äger=@p.), bie beiben $(ügel größerer 23ogel.
T>a$ ©cbrolngmue*, 2lrt fetter 2llpenme&lfpelfe. ©leb ©etyroang,
©ebrounf, ©djroanf unb febroenfeu.
gefebrotng ftatt gefdjrolnb — rool blotf 2lu3fpracbform, obglelcb febe»
Cgm. 58?. fol. 89a gefebbing ju lefcn i(l.
2>er ©ebroung, ipie bdjb. $lg.: Qtwat im ©ebroung baben, einen
©ebroung friegen jn etroa* (ftertlgfelt) ; einer <perfon ju plel
©ebroung laffeu (llngcbunbcnl)eit); einen ©cbwung babeu (gut
pon (tatten geben), ©leb ©djnjang unb febroingen.
■Der ©djipanf, a) (figürticb) wie bd)b.; bod) faft nur in ber Formel;
©ebroen! macben, mit fiugen umgeben, ber ©dproenfmacber,.
9)?enfcb, auf bc^en SBort man nidjt banen fann. b) eigentlich (d. ©p.):
©treitb/ boö- jwenf, coup, tour, mouvement. „©wertet ftpandj."
9?ibet. 5Dre»> fivflntfe (iecbterftreidK). ©»brnn 1437, Der Über=
542 ®d)mtä ©cfyroettf ®d)wat\z
fd)tt)anf, tag Übertreffen/, excellentia. Cgm. 653. fol. 193.
Jptnafuand), impetus. gl. i. 567. ©leb, b. folg.
fcbroanJen, wie Ijcfcb. febwanfejen, fcfetDenr'eien, 3terath>
ju febroanfen. fcfc>n>anfel, adj., fdjroanfenb. „T>ai feb njanfel
rot." Jpelnricb, t). 9t6rbllngen. „<B\ mt flaln an bem leib, unb
fcfcroanfel al$ aln ruote." Cgm. 714. f. 98.
febroenfen, role l)$b. 0>a$ SSerb fcbelnt $n einem ablautenben
futnfan gel)6rt ju baben, fiel) oben fcbrolngen). Sloentln ©ramm,
gibt excello bureb über f tu enden, percello burd) umbfro enden,
etroa (nacb gl. a. 360 fuuenf<, verberatur) noch In 93ejlel)ung
auf fulngan, percutere. ®er Scbroenfel, a) ©cbtuengel, Äloppel.
1») (0.<pf.) jebe ber belben Sagen, In betten baö ©ctrelbe auf ber
£enne jum Drefdjen ausgebreitet rolrb. Sa$ Voc. venez.-todesco
Ms. v. 142-1 bat f. 67 „perfroanf, desparse" dtatt perfroant).
fd> wanden, aufy wol febwanjieren, trtüjjtg ober [tußeröaft ein»
bergeben, fpajleren, frottieren (eigentlich rool: ben 2etb auf nach-
läjHge ober aber gezierte SBclfe fetroanfen laffen, fiel) fehroensen,
fdjroenfen unb ©ebroanj a. b).
,,Tanz-n vnd fchwanz'n, fchöne Gfangl finga",
Kaa*n Gäds'n net auftaa", frifch übarifpringoV
„©tolsleren, febroanjen, lachen #." 2lo. Gör. 18.
„tlnb bet er fanf unb faltcnfpU,
fo wollt er fvolich fivanjen
an retjen »nb an tanjen." Qlltb. SS. II. 189.
„$>fe uogeleln froanejen vor im in neun cbören, unb Im gefang
erporn." Cgm. 714. f. 195. „X)le £6cfcter 33ab»lonla tanjen unb
froanjen«" cgm- 750. f. 103. „Sein tnmmer ftn, beln froanjen
unb beln fjoljer gang." Cgm. 775. f. 261.
,,©o man unö ficht ba§ £»rol
23e» ben fraroen tanken,
Unb In ctalbem fchn> au jen,
Die mit filber fein befcblagen." Jpornetf.
„3r froanejen l(t gar manlger lau,
2113 alner benn mit atnem Sitv
Die »11 me gefebrap begat,
Dann aln ebue mit fcem dicdb t)dt." Steicbner. ef. Cgm.
714. f. 35. Jpelnr. Xrlftan 654. OJenner 10256.
„Der lieber auf ber ga$ febtuanjf ert,
Denn tat er In ben büciern itubiert." dfneä Jreibarttf
qjrebfg. gfdjenburg Denfm. 400. Cgm. 713. f. 25. 163. um-, t)ex-
um = , um ber (umma*-) fdjroanjen, mttjstg berumgeben. „Umb--
f Wanden, divagari." Cgm. 688. f. 31.
,,'an Feirtäg da w?ll f' niclcs was tanz'n,
auf d* Nacht grüd o^'n Haa*gai-t um fchwanz'n." ©pott-
&d)Voani 543
lieb auf Me Wdgbe. //Gaffer @orbianu$ beflagt fidj, ei fet> fein
armer «Wann auf @rben, benn ein romifeber Äatfer, bem man gar
feiten ble 2Barbeit furtregt, blemli er felbft nfebt umbbet febroam
jen barff, alle fadjen felbft $u feben nnb boren..." «Wu. @br. 222.
„©ulbene <£tua% foftlfcbe 3nfel unb (Stab, barinnen man ber-m
©ottetfbienft umbberfcbroanjt unb pranget." ibid. 306.
„5Sierbunbert (3uben) unb noeb »U mer
fat) man all Stag bin unb bet
in ber @tabt umfebroanjen gan." Sieb auf bte Oiegeni-
burger 3uben r>. 1519. fcbwdnjig (fchwänzi') , adj.,
(0.2.) munter, febmuef, frattiitb. a" fchwanziga' Bua', a
fchvvänzige Menfchinn, 0 fchwänei's Wei', flotter 23urfd)e,
flotted 9J?dbdjen, roaefere ftrau. a* fchwänzi's Haus etc.
35er ©ebroanj (plur. Schwäntz), a) (d. ©p.) froanj, saltatio.
3m Cgm. 750. f. 106 beifit e* in einer «prebigt, 1450 vor fturnb.
Tonnen gebalten: „35o fomen ftubenten in ein fraroenclofter, ba
maebten fle ben fd)onpofiten tanj mit ungelftlicbem froanß, unb tuet
ftngerin funöcn fo mcifierlfcb ben b»mnum: Quem terra, pontus,
aethera jum tanj fingen, baj ej ivunber roatf in arg." (93rgl. bat
«Berb fdjiuanjen). b) (d. ©p.) ©cbleppfleib, £anjanjug ber grauen.
3ebod) f^ictnen mitunter au<& ©tüde bei roeiblfcben .Stopfpuljeä ge-
meint. „Hin 2ßdlbiu bat ir (ber »raut bei £6nfg$ Wattbla« von
Ungarn) ben ©ebroancj naebgetragen, ali lang toai ber Oiocr, bat> f»
genaeg bett naebin ju tragen." 2Bftr. Sötr. III. 124. 132. 133. 138. 141.
„gftanlf ricbli* froanj t>on febonen frouroen warb gefeben an bem
tanje." Jpeinricbä r>. 9ftund>en fcrifran 624. „35a facb man froenje
bliden" (bemn £anj). „SKit flfje wart baj djfnt bereit in ft'nem
froenj geoalben." SJMnncfinger I. 55. „Der falben froanj (Äranj?)
bid) bat al ombeuangen." ©otfr. p. ©trajb. SWtnnel. II, 3. „©table
(jteefte eine 53lume) an ber megbc frenjil je fliurc an ir frocnjtl,
ben er ir gegebin bat dne fnit vnb dne ndt." 35iut. II. 150. cfr.
©rlmm III. 448. „Ob pemant ba fei, ber jr ger ober ir gefdjroenf?
lob; ir manige »ert ali ft tob, fo ft bai fdnvencjlein »or an fidjt."
Cgm. 714. f. 31. c) wie b*b., b. I). ©ebroeff, latein. cauda, fdjon
in ber d. ©p. mitunter flatt bei bamalä gcroöbnlfdjern 3 a g e l.
d) membrum virile (nad) einem £ropu$, ben aud) b&$ lat. cauda —
Horat. Sat. I. 2. 45, II. 7. 49 — , bai ital. coda — Boccaccio
Nov. 21 — , bai altfr. coue — Romant de la Rose 15073 —
erlitten). %Ba$ bem ct. ; a g e I , fcem artfatetnif^en penis (Sdjtveif,
Festus, Cicero ad Divers. IX. £2), ift aud) unferm urfprÜRgtic^ ganj
ehrbaren ^ßorte teaeanet; e^ i(l au>5 einem anfangt nur verblümten, f)$t
\>oi ort (lifo) en, in ben niebern itraiTen aUmäfjlid) jum eigentlidjen
2(uöbrucf geivorben, unb »virb be»tvegen in ber 'Sotge , wie ba6 frühere
jaget aud) in ber unöerfa'ngttdjen 95ebeutung, root ganj auö ber @praa)e
»erfcfyroinben. ^er 2(u^bfiicf finbet fi'rt) fa)on um 1451 bei) Oeorg 3obel
544 ©djwatt$
(Cgm. 568. fol. 259), aber ftd)er meint ber etjrenfefte bittet I>ietrid>
t>. fplieningen im gebeutfd)ten Catilina cap. n fbtj »or feinem „ftaifer unb
£erjog burd) ©dja». nod) «ben fo ehrbar unb „tecte," alö einft <pifo „ille
frugi" burd) penis, au^jubrürfen. £eutjutage läßt man bereit» einen um
fdjutbiflen Samiliennamen SDagenf d)man ; in 2Bag enfdjwang um;
becretieren, unb fratt ©d)wanj:fd)raube wirb ga*j ebrbarlid) ©d)wan-
fd) raube aebrucft. e) 3Me gemeine Sol^fpradje inbeffen fdjeint »or ber
Sanb nod) nidjt auf berief 3impferlid)feiten eingeben ju wollen, üjn i&r
fpielt ©d). eine nidjt minber bebeutenbe 9"voUe al» carajo unb cazzo in
ber beö ©paniere* unb ^taliener^. (56 ift ju einer jmar geringfügigen,
aber fonfr unbeleibigenben Benennung alfeö beffen, tva$ mannlid) ift, ge:
worben. 3n ber bekannten ©djwanjjfprebig (einer treffenben ©atyre
auö ben 709« gafijen) fjeifit e6 (p. 9): „2Sor allen ift es* in btefer @e:
genb fa|t fcfjon ber Braud), ba(j einer ben anbern einen ©djwanj (jeijjt :
ia biefe» 5Dort ©djwanj (pfui; XeufeO ift unter eud) fo eingefd)lid)en.
bat feCbeö im <IBirt&öljaus\ auf ber ©äffe, auf bem Jelb, im ©tabt unb
©tau, unb furjum aller Orten gehört wirb. Ueberad fliegen bie ©d)W<5nj
berum. Tle Buben in ber ©d)iil Ijaben fd)on neulid) ifjren @d)ulmeifter
einen ©djwanj gefjeiffen , aud) fogar in ber Äirdje oben auf ber Bar bat
einer am uermidjenen .ßirdjweifjtag laut aufgeführten : ?u @d)»anj,
maö brucfft a fo? Gr>3 fyeifjt iel3t insgemein, wenn iljr aneinanber
brofjet, wart b u 6aufd)Wanj, ober wann ibr einen mit bem anbern
rauffen jufebet: wer)r btrf), bu Biber fdjwanj! ober fo if)r einen »er;
acbten wollt: ©d>au, bu ÄaO enfd) w a n j! Aber nur ©ebulb, id)
will eud) l)eut fdjwa'njen, batl it)r an mid) ben Jen follt!" 3n bem fprad);
oerfajwifterten Oefrerreid) fdjeint bau fraglidje rprabkat nicbt fo beliebt ju
feon, ars beu uns\ ©onft fönnten bie (fipelöauer «riefe t>. 1805 nicbt
fagen : ,,3'5t t)al)n bie «Barn 's* @ri(j. SMe barifd)en £au£fned)t werben
orbent(id) eerflagert, unb ie öfter aner fein £errn ain ©d) — j f)afjt, je
beiTer jafjlt ern. ©o "fjat aud) bie barifd) ©prad) $ *pre: man bort fcbon
bort unb ia. von tarnen: s* reift mir in «Bampel, t)eut tl)ut mir
ber ©djebel we&, unb treten» mir net aufö £arel, ©ie ©dj — j."
f.) (Sollte ba<3 2Bort in bei» eben berührten 2lnn>enbungcn rolrfltd»
ttmö von bem obfccmen Sttopuä b<*&en, an ben übrigens fein Wenfcfc
roeltet benft, fo liegt rool ber urfprünglicbe »on a. c) te$ ©(broan-
jenö noeb in fotgenber 9v.2l. ju Xa&. dlaen ©djroanj ma*eii,
fein SBort niebt b^ten. Äbac das d# fei" haD'n Schwanz machft!
Dagegen, etro« nacb 1>): einem einen ©ebroanj matten, ab-
geben; ibm in allen SMbfidjten unb Saunen ju 2)ienfreti fcpn. Dior
mähh I hao"n Schwan t. giuf ben ©(feroanj fd)lagen bie
%&ar1)alt, bie 2Babvbeit verfdlfcben, lügen, eine ®<t(be auf
ben ©ebroanj fcblagen, fic ftet) beimllcb unb nnberre<btllcb ju^
eignen, ©leb f^roänjcn. fcbtpanj aixi (o-, adv.),
(Öb.-3far) fott, Weg. I^tz bin I ferti'j iatz wer' I glei' fchwanz-
aus ge".
f^tödn-'
©cfywaiij ©cfywenj ©d?wap — ©djvxnp @d)v\xn* 545
fcbrodnjen (fchwänz-n , ndcbfie aibleltung von @4w«n j)
Ginen, ibn ©dnvanj Reifen, (gelten, verdeutlich bc&anbcln ;
plagen, süchtigen; Gtrvad, e$ auf befmlfd?e, unerlaubte SScife
nehmen, fcbivdnjea einen Jpunb, ibm ben ©ebroanj abbauen,
anfebroanjen, fdlfcben, 3. 93. 33ter mit 2ßa|fer. auffdjtvanjen
ein tyferb, ibm ben ©ebroanj aufbinben ober mit 33dnbcw ic. jleren,
eine <perfon, fie aufpufien. Hei^t bift recht au'g fch wänz t.
©erben bie grauen alt, fo ueben fie Jpoffart an ben fcotbterlcin
unb @roiJtöd?terlein, „bie jepfelnt fie, unb ftvenjelnt fie uf, fo
fie bennotb fum vier iar alt (int." 35r. 93ercbtolb 360. 93rg(.
@a)n)«ti} b). a u $ f er) n> ä n j e n, audfcbelten. (3n ber ®auner-
fpracbe ift fdjrodnjen geben, reiten, reifen).
febroenjen, fcfcroenfen. Gin @la$ ic. audfcbrvenjen. (Einen
OÖeier audfcbrvenjen, ibn burd) fdmellen Qlbjug bei? OBafFertf mit
vom «Schlamm reinigen. «Sieb, fdnvanjeu. Der ©dnvenjel
OPoporvitfcb), ber ©cbtvinbel. ©oHre bier 93erübrung mit fcbiwin-
ben, wie in ©ebroanj, fcbrodnje« (in ber 93ebeur. betf Gnttven-
bentf) mit Scbtvanb ftatt baben?
febwappen (von ftlüffigfeften), fdjtvanfenb an ober über ben Otanb be$
©efdfteä fcblagen; fd)tvanfen, unftdt fenn. fcbtvappeln, a) batff.;
1>) aud) von locterem ftleifd), Jett am gelbe; c) gerne trfnfen,
fd)ivelgen. 9jrgl. febtvaiben unb febrveben.
fd)wepper, febivepfer. ©oute fieb in bem berübmten ®efcbled>ttf-
namen ®dMveppcr = , ©(broepfermaun, noeb batf alte Ad j.
fuepbat, astutus, solers, erbalten b«ben? ©feb II. £b. ©. 523.
fcl) wippen (0.<pf.), Itro&en? Gr i(t fo voll (von ©peife ober £ranf), baji
er fcbivtppt. ©efdnvlppt voll, gcfdjivibert, bev <))rafd) fo viel
atd gefebroabert voll, ffirgl. b. 2B., fcbtvappeln unb fcbiveben.
febtvar (fchwar^fchwa'), rvie bd)b. febrver (a. ©p. fudr ftatt fudrf).
0" l'chwaror Ochs (großer im ©inu be$ gjTcßger^), 0' fchwära'
Baua', Brui etc., ber grojje* Vermögen bat. Die fch war Krankar,
Gpflcpjte. a~ Cchwärs ©tue? Ufern, ftdbtlfcbe Ironie, ftatt: ei=
nen bummen ©treidj, eine llngefcbicrllcbfeit begeben. $üt fd)iver,
tlifücilis, i|t übrigen* getvobnllcber bart, betr. „Die 9?. gelobt
fo fd)iver 2öacb$, ali fie tväre, ju @t. ©ebalbtf @r«b $u bringen/'
Sßagenfell 48. 55.
2lin 2öagcn=@cbivar (neutr.?), (d. ©p.) Sabung, Juber; f)UU
na* ber tprol. Oiottorb. v. 15.'0 vier SBagenfdume ju brei Rentnern.
,^ivei 2Bagcnfcb»vcr atnbecflfd) 93ier." £orl 33rg. = 9?cbt. 149.
©ieb I. £b. ©♦ 151. Die ©ebtvare (d. @p.), fudri unb
fudrlba (a. ©p.), bie 23efd)iverbe. „Gin frvaere mieb in
bem berjen fivlrt." UlricbS ^trifrau 2(ti4. „Daj pringt mir tdg-
Ud) nüwe febivaer." „Gr tvonb, fie litte gro^e ftvaer von jren
bofen sanen." „Da faj* bie Jraiv in großer fwaer." Cgm. 270.
e*me«er'Ä <B<mvlf#c* ©irtertw^. III. fy, SW rtt
546 &d)mt
f. 169. 276. 285. 3eßt gilt in biefem ©inne b<x$ ©efchwar
(Gfchwar). $.<tf. : I bäb a~ Gfchwar, fd) trage *8ebenfen.
(Die §orm gefrodr, adj., fd)on Dlut. Hl- llo). Die ©ebwaren
(Schwärn, Schwan), bie ©djroere (a. ©p. fudrt; Dat. pl. fudrinon,
ponderibus. gl. i. 461). Die uberfchwarii, b&$ übergewiebt.
fd) waren (fchwarn, fehwä'n, fchwaln), bard) fcöwere ©ewidjte,
©teine ic. preiFen, 5. &. Uä jerfdmittene Äoblfraut, batf im gaf
fauer werben foll. W'ildbrät e r f c h w ä e b (a. @p. f u d r f a n,
fudrran, praet. fudrtß, befebweren, »erfdjtcben vom Keutr. fudren,
praet. fudreta, febwer fcim ober werben).
1) febweren, gefcbwereit, febwireu (fchwe'n, fchwia'n, praet.
fdjweret, fcbwfret, partic gefebworen unb gefebwert), wie
^d)b. febrodren, suppurarc. Der Ringer jc. gfchwirt, ifi gfchwom.
Dljne Zweifel ifi biefe 93ebeututig nnr eine verelnjelte be$ ebmaligen
fweren, fueran, praet. ind. fuar, conj. fudrt partic. gtfuoran,
dolere, febmerjen. 9iocb bep Crtolpl) 27: bie $an fcbwerent^blcb),
fdjmerjen (bid?). „©uirit mid) min uuamba, ventrem meum
doleo." gl. i. 280. „(gln fwaere mid> in bem berjen fwirt."
Utr. £rfflan 2014. „©roenni bfb baj fcoubit fwer." Diut. II. 271.
„©te (Lariam) txlbt enfwar, bo fte (übrlftum gebar." SBernb.
5)?aria p. 155. 175. tOJdjr in ber je&igen SSebentung beißt e$ Cgm.
577. f. 172:
„J?ie lag er mer ban ein balbeg far,
biä tme jtn febabe gar perfwar,
ben er ^et von ber wunben."
„Der minncr wunben fweren auf von grunbe." „de id) wolt, bat
ir ein Pinger fwere, id) wolt ee eins armeg enpere." Cgm. 714. f. 62.
Der ©cbwer, ber ©djweren (Scfme'n), aud) ber ©efdjweren
unb bat ©efebwer, wie bd)b. ber ©djwdren, bat ®efd?wnr. 3n
ber a. ©p. gilt ber fuero, bet fuertn (ber fwere, fwer, bet
fwern) für ©d?meri, dolpr. Der 3a n febwer (örtolpb)/ ber
janbfwer, von bem janb fwern. Cgm. 517. fol. 6. „@in
i)a übt fwer, ballet emigrania." ibid. fol. 2. „2 e n ti fuer e,
pleuresis," gl. a. 528; //OUCfuerO/ dolor oculorum," a. 49.
„28ibet ieberfwern, lenbfwem, wiber ben wetagen bet baupts
vnb ben fwern." Cgm. 592. fol. 58. „«Bon bem berjefwem,
magefwern, fitefwern, lanebefwern." Diut. II. 271. Da}
gifuer fommt a. 33a ebenfalls für dolor, fonft aber metjt fdjon
im beutigen ©inn für blog ben ©iß beö ©tbmerje^, ulcus, pustula,
vor. „®efd)n)er, ulcus, apostema." Voc. p. 161S. Jür dolor
ftebt aud) fuerabo, fuerbe. fdjroirig, gefebroirig (fchwiri'),
a) fdjmerjbaft/ ulcerosus; fd)roirig werben, fepn, von leiben^
ben £beilen be^ Körper», b) %$.* empjünblid), b^b. febwierig.
,,@d?Wirig, ulcerosus, item irritabilis." Voc.p.1618. //©Wirig^
ulcerosus." Voc. p. 1419.
(SdEjwcv ©cfyttrit 547
2) f(t)tverctt (l'chwern , fchwirn, lclwia'n, pract. coml. fdjlPetCt
unb fdjnutr, partic. g cfcb, tt) or en), a) wie ()d)b. fdjrooren («. ©p.
fuarian, fuerfan, fuetran, urfpr. wie »atan, alfo fwuot,
gifuatan, fpätet wie fuetan, dolere, alfo fuat, gifuotan
ablautenb). „%n ben 5lrtifelbrief fd)n>oten follen blc .fttieggfnetJrte."
2btg. »• 1543. p. 139. „3n eine« ©etc fdjweren." 91.31.: ©tat«
unb 23ain fd?weren, b. 1). root auf alle* Spelllae (antat unb 9ie=
lf<mien). cf. ©rfmnt b. OJedjWaltettfc. 89G -897. „©etaub in «inen
got, nid)t fwfr bep feinem nam." Cgm. 771. f. 23. «S6fe 58uben
ber QSorjeit fdjwurcn bep SBocfS, 33of? (oerfappt ftatt ©Ott«) 2ib
(©lieb), ©cfeebel, ©rinb, 2ung, 2eber, *8luet ic. @iel)11.426,
III. 360 fdKlten. 3)al)et b) (0.2.) fluten, blasphemare. „@d)tt)e:
ren alt ata elffafer." Cgm. 270. fol. 150. 2)iefe 2anb£teute muffcit
ftierin befonbertf fhuf gewefen fepn. „eint ben bali abfdjweren,
alicui pestem exoptare, invocare furias alicui.u Voc. \). 1618.
@fn ber ^otm nad) nid)t ted)t ^ie^er paflTenbe^, in ber Lex Baiuuar.
XV. 2, XVII. 2, gfteberer p. 231. 239 »orfommenbe« futron,
firmare — fatfuitOtO«, Cod. Paris. 4614 forfuUCfitO«, injustc
firmasti (d&nlid) bem fonfiigen f ur fu er ian, perjurare), tft in
©rfmmtf beutfd). OiedjttfaUertb. p. 115. 556 befyrodien. 23rgl. ber
©d) wirren.
2)er „©djjper, ©efcfcwet, ©febwett," (Jpubn. 965, ©6fd>l) 5WauU
wutftfgtiHe, erbgrille, 2Berre, Oieitroutm, Grillo-talpa L.
®er @d)wer (ö.tyf.), (lontraction aut ©ebweber, ©cbwfegerpatcr.
„$ür feinen ©djwe&r." 2lmb.9Sftcnp.i38i. @d?on9iotf. 93octt). II.
pros. 5 „fbliefeeö fuere« »nbe foUdjero fuiger."
Der ©cbroeracE (u-), milbe« ©dnmpfwott ol)ne jefct Uaxe 5kbcu-
tung. e« wirb meift gegen ^inber cber junge Surfte gebrannt;
etwa bat rufftfdje Swerök" (zBibpcmb) f(C}ne «BefHe, Pen Swer'
(zßfcpb) toilbe« £()ier. „Jpiefi il)tt ein Scurram, ein üiauppen
unb g«r einen ©djllffel unb ©djwetaden." <p. 2lbta&. Como
Guzman (de Alfaraehe) sc fuc ä Madrid y llegö heebo picaro
ubetfefjt 3Ubettinu« „©utfman fombt gen Wabrtt unb wirbt ein picaro
ober ein ©djwarad" 5?ad) 51. v. Älein foll ©djweracf in öfterr.
ein <poffenreiJ5er fepn.
fd?werren (?). „25aj ftolj baj auf bem fetpr leit, bat bortet vnb
bat Um p er f wertet ei." Cgm. 649. fol. 54S.a £>ie 95ebeu=
tung tft Elat, aber baö 2ßort ftelH ifoliert, fallö et nid?t foentlf*
mit ^onrab« p. 2ßirjb. erfwefwen. „?u bini« finbe« jefwen et-
borren unb erfroefroen taj unfer I)erjc wof." ©ulbin fmitte II. 1568.
SßVQi. ber ©* iv irren.
(35er) „©djwirren, listuca," Voc. ». 1618, „fd?roirn, tonsilla,"
Ufetpfai. Cgm. 649. f. 545. «pfctotfuS fcijreibt ber ©d)n>iren. 9Srg(.
fdjroerren (oerbotten machen ober gegen gdulnifi anbtennen?).
5lnbterfeit« liegt ba« angelf. fpita, fpiota, fpeora, masc,
Wm 2
548 ©cfynMr ©djwot ©erwirb ©djwarm — ©dawart
columua, unb cttua t>a$ alte, unter ferneren, jurarc, berührte
fltlton/ firmarc.
fdjrolrtg, ft'eb febroeren, »uppurare.
fdjroören, ©cbrcur, fieb febroeren 2), ©efcbroiir, ficf>
f djroer en 1).
f Zwirbeln, fdnvurbctn, roirbclnb, ober «ber in verwirrter Otteugc
fid> bewegen — wie 3. 25« ©affer im Strubel, SBfenen im ©djwarm.
„Da bie ßeinb allenthalben berumb fdnoürblctcn." Qit). dbj. 202.
@cfd)tt>trbelt voll, gan§, jum Überlaufen voll. „Die winbeä praut
bod) geln ben lüften frofrbet." £obengrin p. 54. 3m 9Heberf. ift
fwarven, J^oH. sroeruen fdjivdrmen, vagari. Dtefer SScleg Idfit
an b&6 alte aiblautverb fuerban benfen, n>eld>e$, jivar immer nur
in ber SBebcutung tergere (abrolfdjen, abtroefnen) »orfommenb, ben
ilrbegriff bet fdmcHcn Jpin = unb SSieberfabrenä niefct uerläugnet.
3cfeenfall$ pafft H$ alte Nominale fuarp, gurges, gl. a. 26«',
5u einem fuerban, fuerpan, wirbeln. Der ©djrolrbel,
©djwurbcl, H$ ©cfdjwurbel, a) 2Blrbel, verworrene 9)?euge,
©djwarm, confufer £drm. 9* gaur,o' Scüwurbol Leut kümt auf
aa"mäl aus da' Kirchs h) Siaumel. Siel) @d>warm, ©djwurm.
Der ©cbwarm, wie b*b. (a. 6p. fuarm, examen). fd)W ernten,
fdjwirmen, bacchari , grassari. @d)Wcrmcr, grassator,
©djWCrmcreV, bacchatione» nocturnae. Voc. ». 1618. „Die
fd>wermcrifd>e SBurf*," batf berumfdjwärmcnbc ©efinbel. Wanbat
v. 1712. Daö bdjb. fcbwdrmen rtiblg fißenber glebcnbcn ober
«Mantaftcn fenut ber gemeine 5>?ann nur auä ber 93ncbcrfpra*e.
3n 9torbfranfcn gilt fd) wärmen aud) für autelten, autfftljen.
23rgl. ©djwalm, ©cbwurm tinb fd) wirb ein.
Der ©djwurm, iai ©cfdjwürm, a) bad ©croirrc, ©ewlmmel.
b) 5>erivimtng, Taumel. ©cbwurm im ©ebtrn. „Öä war ein
lauterer 2ö efnf cbwurm." ty. 2lbrafj. 23rgl. ©cbwarm unb
f d) ro u r b e l n.
Die ©erwarten, a) wie bd)b. ©djwarte (ä. ©p. fiparte, eremium,
©pecfbäutlcln, ©pccfrlnbe, aber gani unverad?tlfd) and) für bie be=
baartc Jpaut betf menfd)lfd)cn Äopfetf). (Sitten ubaf d- Schwart-n
'iic'i~ IjaUClt. Cinen bauen, däi com d- Schwarfn kracht. „3d)
bab einen menfeben gefeben, ber feine oren beweget vnb bie fdjwar;
tco auf bem baubt." Gonr. ». SWegcnberg. 93rgl. I. £b- @. 520.
„Die 3nbcn jugen (I&rlftum uff, baj im oft bie fdjroart mit bem
bar ufjgleng." Cgm. 138. f. 50.
„Do brad) biu frouc ©Igiitte
ir lange jöpfe brünc
ver famer 113 ber (warten." ^«rcifal.
&d)watt &d)wax*5 549
„3r gclbtf geflößten* bat In tat (cadat illis) »on ir fw arten."
Cgm. 714. f. 88. b) begrabe Qlcferrinbe, mit @ra$ überwaebfenetf
Söradjfctb (1<U. foorbr, agf. focarb, nbrb. @rocn = fwarb). 3n
ber ©cb warten adetn, bat 93rad)fclb umpflügen. 9Jcagcn=
feb warten ober ©djwartenmagcn, Wagenbaut/ mit jerfdmlttncm
«pect unb aubetm ftlclfd) nebft ©ewürj angefüllt. 2>cr ©d)wdrt=
ling (Schwartlin'), batf erfte ober lefjte »on einem Äloß gefägte
93rett, bat auf tec ganjen einen ©clte ble Öiinbc ober ©ebwarte
bc&ält, ©äwartenbrett, @<balbrctt. ©cfcbrodrtclt finb Bretter,
fo lange an ben langen @nben ble treffenben Otfnbetbeilc wx-<
banben.
fd) warten einen, ilm prügeln/ peftfcfjen.
abfdjwärtclu einem etwatf Otürnb.), ti i(jm burd) gute 2Bortc
abtoden, abfebwaßen.
fdjwarj (comp, fdjwerjcr), wie iiüjb. (a. ©p. fuarj). p c *-
febwars, febr fdjwarj, nacb, bem Yoc. y. uns, ruscus, kulrncka-
fdjwarj, wie folrabenfdjwarj. Ol.«.: 2)a m&cbt aincr fcfcwarj
werben (vor #rger, porn). einen febwarj machen bei) efnem,
iljn »erlcumbcn, anfebwärjen. 31 »f ber fd) warben erb werben
a°. 1575 neunzig, a°. 1582 fcd)tfunb\)lcrjfg Wann ^ugdburgct im
Kriege gegen baprffdjc ebcllcutc crfd)lagen. Cgm. 544. fol. 156,
Cgm. 567. fol. 211. (9Huf» wel bic Benennung einer ©egenb, nad)
3fd)offc II. 265, bep «Jttübl&aufcn, fepu). „ein fefewarje Spcn-
nett gab man um bic Srlaubnifj, ju »erbotner ?cit Jpocbjeit ju \)aU
teu." ©cb. ftranfei fficltbud) p. 156.» ©iel) Ijtcr II. £1). ©. 199.
©djroarjic Pfenninge, ©leb I. £1). ©. "512. £>cr febwarje
©onntag, ©onntag 3ublca. «Bon SBaarcn fagt man: febwar*
(b. I). gegen baä Verbot, contre-bandc) ber ein (über bic ©rdnje)
fommen. ©aber (®aaren) fdjwerjc«/ ein-, ani-, burd)-
fc&werjen, ftc mit Umgebung bei 9luffcb(ag$, $oM jc. über ble
©ränjc febaffen, ubrf. fmuggeln. „«ßcrfdj Wartung, Umgebung
bei 9luffd)lage"." Jßeuntan opusc. p. 705. „©ctralb auf bem 2ßaffer
burd)fd)wcrjcn." £anbtag p. 1612. p. 561. Der ©djwcrief/
©cbmugglcr, Conircbandlcr. ob ber fonberbare 2lutfbrud auä ber
©auncrfpracbe, wo bie ©d)warj für 9iad)t gebrannt wirb OJldjlm
t\ Qlrntm Wintergarten p. 117), ober von ben angcfcbwdrjten unb
unfcnntlid) gemaebten ©efiebtern, pon benen bfcfctf melfl näcbtlldje
®cfd)äft getrieben wirb, cntic&nt feim mag? T>a$ ©d)wärjlctn
(Schwär*!), bat ©cbwarje einer f feinen ©cbfcfifcbclbe. 2W ©djwarj-
rcuterleln, salmo salvclinus. ©leb©. 167. erfdjwar^cu, bcr=
fdjwarjen, fdjwarj werben (a.©p.fuarjon\ fd)werje«!(fchwer»-n,
fchwirz-n), fd)warj madjen (a. ©p. fuer jian); fdjmuggeln fteb oben.
3?lc ©cbwerj, ©^werien, ©cbwärse»
650 ©djrcaif? ©d&wcft
Der ©djwalü (Schwaas), a) wie pcpb. ©cpwefii (a. ©p. fueij).
„2ßan er fruc unb fpat gejabelt l^tt je Wj, je »elt, je mab, »nb
ftat »11 fwaij gereret." Cgm. 652. f. 84. fdjwaifien (fchwaaf-n),
„SBte faumenf nit, wie fcfcaumenf net,
2Bie bämpfenf nit/ wie fcpwaifenf net!" 23albe'* £ob
ber Magern. „©eel, bic im #egfeur fcpwatfjt." fei) roa (fein
(ichweaflln), naep ©cpweii? riechen. Der ®<pwai{jfanb, fepr
feiner @anb. Da* ©cpwatptued) (a. @p. an« fneljfano,
fueljvand), orarium, sudarium), nur mei)r in Sejiepung auf
bie £cibcnr'gcfd)i*te £l)tlfti üorfommenb unb burd) ©cpnupftucp
»erbrdngt. „Sine ®nab (oon @ott) in* @d)W eijitue* legen"
(unbenmjt lajfcn?). ^eitfir. für Sapern ». 1816. 10. 56 ad 1597.
b) SBlut, junaetjt von Saferen — gefod?tcö 23lut, SSlutwurft — .
Docp öeipt e* Cgm. 414. fol. 105 aud>: „Der laffer flug in ben
arm (be* Äranfen) ain tiefen fiag, b«$ ber fwai* 6er gie mit
unmaffen." 2Iucb im 3*1. fte&t fveiti, im 2lgf. foat bäuftg für
23lut (»on £f)ieren unb gftenftpen), natürlich, ba ber (SrunbbegrijT
udor fepn wirb, (gine Oftündmer ©loffe gibt succinus buvcp fuaijfge.
(93en 2ßef3man III. 108. in fVctjt ba* ©cpwalfletn, „ed)wai*le"
für Äinb. (Stwa wie man auep fagt: 3ungc* 93lut?). fcpwaifen,
bluten, von gieren unb $tf?enfd?cn. 2lu* der Nes ober Näf-n
fchwaaff-n. „Da* £6cfcterfeln Ijat burd? ben 9)?unb unb 9iafen
gefepwaift." 2llt=£ttlng. Jfpifh „Daß aCentöalben au* gijrifii £etb
ba^ l)allig 23lut gefcfewaifl." ©elbamer. „Da ein Werfern, fo
»erwunbet, feejftig fdjwalijet ober blutet." Dr. «Dfinbcrer a°. 1520.
„£at ber Stobt Görpel gefdjwaijjt." Dr. <gcf. £ori £ecp=Oi. 458.
(Einem ben legten tropfen SBlut perau*fcpwaifien; meift figürllcp:
einem etwa* ab fd) wa ff? en, im Jpanbet abnötl)igen, abbruden,
abpreiffn. D* Herrfchaft fchwaafft 'n Baua'n älls ä'. Had
cam 's Güadl ä'gfch waafft. ©epon in Oln*b. QSerorbb. V. 1680.
fcpwalf ig, blutig. „3r feit ton blute fwaiffig," fagt ©ubrun ju
SfBaten 6Ö59. „2Bet auf ber prugf flautet ober fei fwalfiigt"
(blutig madjt). «paff. 9?ecptb. Ms. f. 55. c) f cp w af p en, lotljen.
©alt etwa urfpr. 95lut mit al* ein geöetmntpooll wirfenbe* Sngre^
bien* babe» (wie in meiern alten berlew Oieccpten)? „Der 9cam
©uantewlj ift jufamb gefdjwafffct au* jwap fctaulfcpen 2Borten
fwante Ijelllg unb wiß £ie*t." 35enno;£eben v. 1697. 45.
Gl. a. 81. 82 ift fueijjan frigere, fifuetjjit ober gafue^it
frixus. @icl) fcpwiBen, woju fic^ biefe Jorm ganj naep @ramm.
§. 956. Vi. vergalt.
Die ©cfcwefter (dat. ber ©cpwefter unb ®d)weftern, plur.
©cp w cflcrn), wie b,d)b. (a. @p. fueflar, fpater f wefler, im
Wural ebenfo. „Sieben fwefier pltt (bittet) got für mid?," ge=
<&d)mft 551
matte ©laöfdjelbe autf einem e&mal. Otumb. 9tonnenfio[ter. ©cfcon
im SÜtinbifdjen swastri , 2$opp radiceä p. 198).
Obfcöner ©cfcerj fennt o" Wao~s S c h w e II a ■ 1 , wie »^ Maa's
Brüadol.
©efefonjefier, plur. bie ©djroefrern efnetf Gonvent*. MB. xxvi.
Hl. 185 ad 1535. heberet Sngolft. 74 ad 1590. „£l)ar (tnontun
bio gifue- fter" (Wartb^ unb 9#aria). Dtfr. III. 24. 109. «ßcr-
fdjieben »oh biefem Fem. unb in weiterer 95ebeutuna genommen Ift
bat Ncutr. bat ©efebroifter, männliche ober weibliche Nerton,
mit einer anbern »on einer gjfutter ober von einem SBater fommenb.
2)fefe and> $d>b. $orm felbft fer/efnt minber alt «W bie im 3>laleft
geroolmlicfcern : a) © efdjwtftre t, © efd?n>f fter r. b) © es
fcfrwtftrtaet, @efd?n)titrfgt, ©efcfrroiftrttft. c) ©efcfcwfftrtg,
®efd)roiftrid). Wertere »efege JU a): „bie g ef cö iv iilre t," plur.
£unb$ €>t.». I. 58. Sil. 513, IL 550. „Siebt ©efiuiftrat tl)u beinen
gleiß," fdjreibt 3ofj. «Sdjebet (»on Diürnb.), ber 5Rönd), an einen ober eief;
teidjt an beibe feine »rüber ©eorg unb ben berüfmiten Hartman. Cgm. 48 4.
Co- 1462) fol. 212. „©efmiftreit" Cgm. 697. f. 98. „®efd)n>i ft rei t,
bie erft ftpp , ©efdjtviftreitdjint, bie anbet ffpp." Cgm. 757. f. 1 s 1 9 .
,,©»vo ©eftv ift reit fint." 2Bftr. »tr. VII. 155. „g)?it apnem feynem
gefnnftreit. MB. XXV. 558 ad 1474. „2(ne|"angy gefiv t ft rei t ift tat
enbe." Cgm. 579. fol. 47. „<So bat mvS @ot erzeuget, bafj wie alle
©eftvüftrtbe (In." »ruber «Berdjtotb 1 55. „Sftiner g e f tv i ft e r b e,
geftviftrebc, gefmiftreibe jtvei." ^arcifaKSOTütter) 14232. Sadjm. 477. 1.
,,gefn>iftert." «parcifal Cgm. 61. fol. 70. ,,9?. v. 9i. unb fin gefiviftribe.
91. unb (In gefueftribd?int." MB. I. 58 ad 116O circa, @efn>iftertbe
QBirOelm t». 0. 3. 3u b): @cf d? lu i flergc t, ©efetymiftriget. £anb?.-
Drb. ö. I553.p. 109. 159. ©efdjivi tfergi tf). 2.0. v. 1 61 6. p. 2 42. 5 55. 3 74.
„llnfer ©eftviftriget, unter meinen ©eftvtftrigebten." MB. XXV. 485
ad 149(. „@ e f 1V i ft e rg 0 t, co-ulerini." Voc. p. 1419. „Suitpolb
©efdjmiftergot £inb mit £eqog £einrid)en." 2(uent. (Jf)ron. 578.
, , deiner Stnfrau Sparer »ruber © e f et) 1« i fte r g 0 1 1 & tinb »rüeber."
Ccunöbie beö 2(btö .9iing£berger 0. 172 4. „9)iit ben bre» © e f d) lv i ft er;
gütten." Cgm. 839. f- 158. „Ob gef w iftergeut tefien mit einanber
Gaben." Cgm. 256. f. 71. „Oßan fi CSpa unb .9va(jei) ge fivi fterge it
tvaren." Cgm. 851. f. 288. „:3>aj ©efivi ftergeir." »a^r. 8.35. £ttim.
opusc. so. 8 4. 85. 14 9. MB. XV. 583 ad 1515. ,,£inj aften feinen
@ef n> t fter g e i ten." MB. X. 109 ad 1554. „Jür ftd; unb fein
©efnnftridjeit." MB. XXV. 526 ad 1495. „<?in odjö unb ein rint,
bie fein gef n>i fter f)eit fint." Cgm. 71 3. f. 15. 160. ©efuiftirgit
reimenb auf gefit (gefittet). 2Mut. II. 126. Martina. „@in gefivitfergtt"
(sororem suam). Cgm. 819. fol. 74. „@ e f iv i ft e r q i b e." fparcifal
Sadnn. 4771. Cgm. is. f. 94*. Cgm. 19^ f. 36$. £ie Jonn a), paraWet
ber in ben Sleutriö 2lnat (für 2lneit, I, 129), ©eoattreit (I. 657),
©ötteit (II. 85), Oungeib (Cgm. 724. f. 165), ©emecfjet (II. 542)
552 (Btywat ©cfywaf ©d&wif
auf bet einen «Seite — auf ber anbern ben aften 9ieutrii» jungibi (b&Z
3unge, pullus, gl. i. 461. 480, fiel) II. 269), gimaljOib» (5f)emann
ober Crfyefrau), fü&rt auf ein Tteutr. gifuiftribi ober (wenn auö bem
neuem ei gefcfyroffen werben barp gifuiftrtbt ber a. ©p. 25ott ben
formen unter b) fcfyeint gifwifttrg ibe bie alteile, unuerborbenfte. Ct>
gib Mo» für ib ftef)e, ober ob aua) in ber a. ©v- ju cumuüertem ig-ib
ein einfach gifuiftrig, gifuiftrif), etwa bem getf). brotf)r:al)a enfc
fvredjenb, »ermutfjet werben bürfe, treibt jweifetljaft. Qf)t. ©djmib p. 155
citiert au» £eiyl)einier 2Jften be6 XV. 3al)rl). fogar: \>a$ eeleutergtit
(eine^ von jwe» gereuten). Obige Dialeftformen werben beutjutage
au* alä 2lbiectlva bebanbelt. ©efdjipitfrige ober gefdjrotjterte
Äinbct/ ftatt ©efdjroffter-, @efd)iviftrfg:, ©efd)ivljtett=
Älnber. 2lud) bort man ©efcfetufitertanr (gfchwifta'laa'O Äinber,
Älnber von ©efdnvlftern. 23rgl. U» N. 465. 93ergefd)»tjtm
(vo'gfchwifto't), b<$b. verfcbrolftert.
fd)»vatteln (fc&ivdb., von glüffigfetten), überfebivanfen, pldtfcberu.
Siel) febipaberu. (cf. bei) ©falber „fdjroetten," «pferbe fdwem-
nten), bie ©djivettf, ©dwemme, gadje, SWenge, unb ©roette
Im brem. 2B6rterbud)). febwattfg (0.?. fcimädP), fdjrodb. fd> wat-
tig, fd)roanfeut>, bem Drucf niebt wiberftebenb vor fteuebtigfeft,
<ffiefd)beit, wie ©umpfboben, gj?oorgrmtb, au* wol wie welcbere
ßlelfcbtbeile beä 2eibe$. (Da* bremtfdje froecg wol autf fwebig cou-
trabiert). o" fchwädige Menfchin, «HJelb^perfon, mit relcblfd>em
Sötuftroerf gefegnet. ©djwattfgeä Jpolj, baä von SBafJer ober tyed)
burebbrungen. „©roetig pawm, bie nit gut fint ju einem 3lmmer."
MB. X. 371. „Die ©djwdttigfeit unb mofddjte geudjte bei
©djabentf am Selb." Dr. gKinbercr iG2o. p. 200. „Der ©ebwet-
terflaitt/ enbjdros, aquam in 9e continens." Voc. v. 1618,
febwaften (D.<J)f., vom 93ieb), ben Durchfall baben. Die ©djwdfcen,
ber Durcbfall.
fdjwdßen (fclmätz-n) , wie I)d)b. fdjwafcen. 3* jünbe feinen altern
<8eleg attf „fcbwdßen, garrire." Voc. v. 1429. 35er ©d)rcdß
(Schwaz), ba$ ©efdjwdß. „£> cleffer* art, bu felger fwaej."
„Du bljt allaln, bie machen fan gartcj lieplfd) frob mit füejjem fwaej."
Cgm. 310. f. 108. 115. „Daö lußet ©efwaej an bir fei." Cgm.767.
f. 203. Da$ ©cbwdßerletn (Sclmetzarle fdjrodb.), flefner Ofaufcb,
ber feinen 9Jcann gefprddjlger <xU geroöbnllcb, maebt. 23rgl. allenfalls
fd)watt = eln unb fdjmdßen.
f et) w l R e n, wie bd)b. (a. ©p. futjjan). ©leb © d) tp a i fi. Der
©djwlß, a) @d)wel&. b) (d. BT.*.): liefet ein ©djwiß, niebt ba<J
©erfngfle. „9(lt ein ©d)Wtß vmb etroaö wiiTen-" 31p- <if)r- 1S7.
fd?roißt8' adj., voll ©(brocl^. fdjivifieln, nad> ©cbiveip rfeeben.
©yei (gpuc ©petö <£>pa# 653
3wej) unt iMevjigfte 06er ©pa* it.
fpehen, l) spuere. fteb, fpeiben. 2) ludificare, (telj fpalje.
©peuer, fteb ©peir.
fpue = en würbe bem alten fpuo = an, fpuon (proficere, vom $lecr,
oon Statten geben) entfpredjen; allein c* ifc, fo rote bte alten 216=
leftungen fpuob Fortgang, fpuottg, framfpnotia prosper
(nod) Cgm. 631. fol. 63. 99), Im Siateft auägeftorben, bem alfo
aud) btö aug bem 9cieberf. fpoben fn bte @ct)riftfprad)e gekommene
fputen (beeilen) fremb geblieben.
fpeiben ftatt fpetwen (condit. fpeibet unb fpib, partic. ge=
fptben), wie bd)b. fpewen (d. ©p. fpiwen, fptben, praet. sing.
fpetV fpat', fpafb, plur. fpiwen, fptben, partic. gefpfweu,
ge fptben — a. ©p. fptuuan, praet. sing, fpei, fpe, plur.
fpfuuun, partic gtfpfuuan; bod) fommt and) H$ abgefürjtc
fpfan fd)on in ber a. €p. v>or. £iur. III- 123 ftebt U& 5partlclp
pefpiren — oral, gefcbrlten von fdjreten). „2Bilbu bat
fpeiben verteilen, fo nim ain newgelegtä a» unb feub bat bert nnb
l§ e$ aug fdjarpfem efft'd)." Cgm. 720. f. 49. &.«.: Speibm
wia 0" HouzDthund , ft'd) In retdjem 5)?ave erbredjen. S p e i w cr-
dc Kinda' hlcibo'de Kindoc, ^tnber bie viel fpenen, gebeil)en.
1" d* Hendt fpciwm, jugreifen, arbeiten. 3Iit G6d P d* Hendt
fpeiwm, in ber 9iotb @ott anrufen, babev aber aud) felbfi ju-
grelfen, wie ber ©panier fagt: a Dies rogando y con el mazo
dando. £a$@efpetb, ©efpeibet/ baö ©efpieene. 2)cr
©pelbbafccn, üualfter. 2)er ©petbteufel, a) sperfon, bk
«Böfetf cinfluftert; übrenbtdfer. b) feuc^teö Pulver, ba6 angejünbet
wirb, in SBaltber 2ifeetmann$, jicngwarW ju 3ngolb|latt, Oltfalep
v. 1582 nod> wirfltd)e feuerfprütjenbe £eufeldfüguren. Cgm. S69.
f. 54. 55. £a$ ©pclbtrübetein, ©pucfndpfdjen. 2)(e ©pete
(d. ©p.), vomitu*. Cgm. 724. f. 185. 189. „9)?it fpele ben magen
färben." £aö ©cfpafb (©efpotte, 2ßfrr. »tr. V, 92) ftatt
©efpai, fiel) fpal).
fpadjen, aud) fp ad) ten, burd) Sluetrocfnung ben ;>ufammenbang »er^
Ueren, berflen wie SSottdjergefdjlrr, allju burrer 23oben, bk Jpaut
an ber Jpanb :c, nieberb. fpafen, boll. fpaefen. Oft empftnbet
man efn ©padjen, ©padjten aud) in ben Qibern, in ben VJWuäfeln,
aW ob fif reiben wollten. (2Srgl. fparfen). fpdd)if (fpächi'),
troefen, fpröbe, fig. r unergiebig, müljfclig. os get ganz fpachi'
her, e$ gebt armfeltg ju.
Der, bte ©padjen, aud? ©päd) ten (D.tyf.), ^»olifpan ftarferer
3lrt, wie fic 3. $P. in ?dune geflochten werben, Zau fpahha\ „g)?it
554 ©pacfy — <5y\xd) <Spad)t
ben jenen et bannen jocb ein (einen) fpacfien." 0rimm9t.$.p.27. iü4.
„Da* wir nlcbt erfragen in bem rächen bti feurein trafen, ali ble
burren f paaren." SWaifrer Jpang v. ©aljburg Cgm. 62s. f. 254>
„Dem minnetoten n>Pbe begunbe ir berje fracfjen reebf, al* ob tufent
fpacben fragten von beö füttverä not." ^einriefeö £ritfan 6580.
Diefetf altere ©padje wirb nlcbt foroot @pan, alä bürre* Oiei*
überhaupt bebeutet baben, nacb bem alten fpabba, aueb fpacbo,
cremium, sarmentum , ramus, agf. fpac (cf. boHänb. be» Äilfan
fpaeefe, pertica). Davon fpabbabi/ gl. i. 326 cremium,
Üielft'cbt, fpabbiner, i. 785 virgeus.
„Sparen/' gunfen (2Beftenrieber$ ©loflfar), fieb ©parken,
fpaieben, ausbreiten, mit bem einen 23eln vortreten, auäfpaicben
ttmai, ei mit ©dritten ober ben auägefpannten Ringern autfmeiTen.
Sie ©palcben, wie b*b. ©peiebe (am öiab), a. @p. fpeibba.
Der ©paicbel (Spaachl), tvie bebb. ©peilet, bep Ortolpb unb fon|t
in ber a. @p. bie ®paicbel, a. ®p. biu fpefcbela, fpelcbilla,
aueb rool fpeicboltra, fpeicbaltra. „%e{ü$ ber machet ain bor
von ber fpalcbel, vnb beitrat* mtnlu äugen." Cgm. 64. toi. 18.
„9)?arcolfo (ber nlcbt au<fpepen burfte) not tvaä nit ffaftt,
tvan er vil reb unb antiuort gab,
von bem tefe. oft vemomen bab,
ftcb bie fpalcbel meren tbuet."
„ftuebtarne fpaiebet ifl baflfam." Cgm. 579. fol. 2i.a „Die
Äranfen fpatcbelnt vil." Cgm. 601. f. 115.
fpecb, fieb fp«b nnb fpe&.
Der ©p cid) er, in 3Utb. unvoiftfubiicb — nnb burdj ©tabel,
©cbeuren, .Saften, Dillen, »oben, @tocf ic. erfeftt
(a. ®p. fptb&ärl). MB. XXII. 334 ad 1359 ftebt in fct>r un=
beutfeber $orm: „9)?lt bau*, mit jtabel, mit fpltfar tc."
Spoieha- (jSlllertbal), jtfege, bie tviber ©etvobnbclt ein 3abr un-
frudjtbar geblieben. Die ©peueben? obfcbou Jßubner p. 9So
„©paiebe" febreibt. 93rgl. ©pucbtel.
fpueben ober fpuebten (D.<pf.), fpufen. <?$ fpuebt, etf fpuft,
gebt um. ©ieb ©puebt.
Die ©pacbtel, ber ©patel (beä Jarbenrciberd, 2lpotbefer$ ic),
spatula, bobm. Sspachtle.
„fpaebten, fpannen in ben Qlberu." «prafd>. ©ieb fpacben ®. 555.
Die ©padjten, Jpotjfpan, jteb ©pacben ©. 555 ff.
Der ©padjt (a. ®p./ 2afib. £.®.), baö ©preeben, aueb b<x$ ©ittgen
ber «ßögel. „Die «Böget enpbiengen ben tag mit fuefiem fpaebt."
I. 131. „3* fnrtbt fin valfdjen rat unb ftner valfdjen jungen
fp ad) t." I. 117. „3eglf<bä bet befunber je febaffeut mit fiticm
fpaebt." II- 224. „©eborteft ie fo fu&en fpaebt, a(* ft mit bir
von minne rett." II. 264.
©pacfyt <5ytd)t ©pucfyt <&yad 555
f paßten (i'päcbfn), fpte<bcn (febr oft mit einem gcivlffcn
lronlfd)en «ftebcnbegrlff, wie etwa in perorlercn). D- Wciba' tüant
gern fpächfn. Was babts den es wida' »• fpächfn?
I ha fcho' widdr älls ■/.' vil g-fpächrt. Ey, der (tyralban* K.)
ka" fpaebt-n! „gj?it mantfbllbcn fte nit vi! fpedjt." Jp. ®*&ii.
„®o leb ff borte fpetbten
mit juxten funber breiten."
$a$ ©efpaebt (Gfpächt), Ui ©predjen (meift mlfibinigcnb),
AVas is des wida' für o" Gfpacht!?
„Unb bo t* fajj in bem getreebt,
bo bort ich ferting ein ©efpaebt.." Cgm. 270. f. 93."
„3c reb unb fr gefpeefete." 2afib. £.©. II- 221. 213. 261. Der
Spartet (Spacbta1), ber gern ben ©predjer , ©rofjfpredjer maebt.
cf. Hi übetfpadjtig (boffartlge) 2Beib in 2«$b. 2.©. II. 613.
3n ben h<db nieberbeutfeben ©loflfcn ju ®t. Florian (2Bien. 3al)rb. b. ?.
0. 1824, 95anb XLIi ©. 16 — 23, na* gr. Äurj) ftefyt anfpecten
concionari , fp CcEetC concionator , rbetor , aud) gl. i. 512
(Eccard Fr. or. I. 846) 3 0 f p C I) I> C adloquatur. (Gl. a. 501 fefjt
gefpaI)C affabilitas neben gCfprad?C affamen, aftäbile). J){cfcä
ftlmmt, wenn nid?t etwa bureb Mof;e ©d)rclb--9Jbbrcvlatur Ht v »efc
mißt wirb, ju ber Im 2ingelfad)ft'fd>cn entfcblcbcn neben fprecan
beflcbenbcn $orm fpecan, engl, fpeaf. 3ft fpeeau wirtlich bloä
entftellung auä fprecan, fo fann ctf unfet fpächrn eben fo au£
bem glefcbfalltf üblichen fpraebt-n fcpn. OnbejFcn bat blc Qlnnabme
einet fo alten Wutfwerfung elncd fo bebeutfamen (Hementd Immer
einige 3?cbcnfllcbFelt. Qöic Uytiv mit f-oyos, reben unb raisonner
mit ratio, fo fann fpecan unb fp ad? teil cfncrfclttf mit HU
fpefla philosophari ueben fpefl sapientia, fpaf-r sapiens,
anbrerfclftf mit fpal), w. m. f., vergilben werben.
£er ©petbt, wie fiebb. (a. @p. fpeftt). «Brgt. 6 p c cf. Ser
© p e & t c $ b « r t, © p e b 1 6 b a 1 1 (ä\ @p. gang Regest, ad 126(1,
Ttlbel. 3883, <parclfal I. 13, «ffiflbclm v. £r. II. p. 44), ber
©peffart. cf. £art.
©pud)ten, plar. (b. 20.), £rngbi[ber, £änfd?ungcn, pfiffige ein-
falle, 23otraänbc, 2Uttfflü#tc. @e, baä flnb ©pudjtcn! Der
Wenfd) bat ©puebten in f id> ! fpucbtlg, adj., bebeuflfcb, ge=
fdbrlldj. ©amit fldjt^ fpuchtlg auö. Ü3rgl. fpudjcn ©. 551.
£le ©pudjtel (C.£.), 2Bclb, Ht nidjt mebr fd?ivanger »oirb. ©leb,
©. 556 Spoicbo\ (2>rgl. nbrf. fpugt, abgehörte <perfon).
(pacten, fpeefen, mit ber ©plßc elne^ Crnetf ivibcr bic cine^ anbern
flofien, \>\i cincö von bepben brldjt, ein ©plcl, bat befonber^ mit
Djter = (5pern getrieben wirb, unb wobei) Immer txni gebrodme bem
Glgentbiimer be^ ©anigebllebenen iKlmfalftt (5?ep <£&riflopb ©d?mib
556 ©petf <&$ekt ©pltf
fplctcn unb fpicfeln). $ei>m «piatteln, ©Rufern unb btgl.
©pielen wirb ein febon ausgeworfene^ tyldttlein ober ©cfjncttfügctc^en
von einem nadj&er geworfenen getroffen ober gefpeeft. ob ba<$
faljb. „©pagonerl," ©ebuper, autf ©pact^an! entitanben? Der
©patfejr, bag Späcka'l, Specfcal, a) ©tojj, ©cbneller mit einet
fpi^en ©acbe. Hirnfpaclu>cl , ©cbneller mit bem Singer an bie
©tlm; glp*. b) sD?at, gteef »on einem ©top. D- Epfol fän'
voll»' Specka'ln vo" *n Bisln, de habm i'# alb da'fpeclu.
Der ©peef (im Voc x>. 1M5), picus — wol ftatt ©peebt.
(3n einem Voc t>. 1155) passer — wol ftatt ©per f.
Der ©ped, wie b*b. (a. @p. fpecb, lardum, ubarfpiccbi/ arvinaj.
01. 2(. : Der is mo[ gräd o" Spelt aufs Kraut, mit bem Werb icfc,
wenn icbö mit i&m aufnehme, teiebt fertig. 3)aö ©pecEfammer^
lein, SHrreftfrube. Der ©pecfwaijeu, bromus secalinus L.
Da$ ©pedweib (9)?üncben), Staglobnerin, bie gewiffer Dienfr=
lelftungen wegen in einem Jpaufe ab unb $n gebt. fpedig, aüju
nebrtgfeffc unb consent; fotbig, }. 33. 93rob, 23adwerf, @rbrefcb.
fpeefnaf.
Sie ©pect, in irtlicbfdtäbenennungen »orfommenb, j. 93. ;kll
an ber ©peef, bie 9)?aut auf ber ©pect, bie ©pecfmul im
Grfcbltettifdjen, ©peefen an ber SSaunad&äftrafie — ifi allem Än.
fdjein nach, nicbtS anber© alö ba6 in ©cbmib$ fcbwdb. 2Brtfr. @. 5on
aufgeführte unb belegte: blc ©pede, ©ped in, „mit Steinen ge=
pflaflertet gabrweg." 3n 9?icberfacbfen tft bie ©peefe ober ber
©pect-- ba mm ein t leiner »on Oiafenfrücfen aufgeworfener Damm
ober Änüppelweg in einer fumppgen ©egenb; fpeden, verb., bdjjt
bafelbfi einen foleben Damm madjeu, ober einen fumpft'gen SBeg mit
Olafen ober 55ufd) erbosen unb auebeffew. ©ebon in alten Urfunben
jener ©egenben fommt in folgern ©inne bag Subst. fpeefia r-or.
©leb ©afrrow'6 2eben II. 670, III. 14.
Der ©peid, (bep Slbelung) bie ©piefe, ttal. spigo, Lavendula
spica ; im ©ebirg aber auä^ mitunter für Arctia alpina , Vale-
riana eeltica, Primula glutinosa, Primula minima, Primula
auricula, Senecio incanus, ja WOl für jebe fdjönc 93futtte, ÜMicb.
3frafef, .Oübner, ©ebranf.
©pidar, fieb ©peieber-
fpicEen, a) wie l)&:b. mit ©pect befieefen- Jigürl. : befielen (einen
Beamten ic.). b) gelinberer 2lu$brud für lügen, aufftbneiben.
„Du fpldft jjern, tcb glaub bir niebtä mcr." anfpicten
einen, ibn anlügen. „2öann einer gelingen einen banbtwerfbö;
mann ftbet, fo motu \jerfprocben $u macben/ febon offt aber fein per=
fpreeben nit gebalten, fagt man: wann et einmal auggefpicfl)t
babe?" 9?otat. betf ». 33obmann Ms. „9)?ancbe fepnb He grolle
iugner unb apbbrücbige ©efellen worben, welche anfangt nur ein
wenig gefpicet." %\ ^ibrab.
<&$[$ <Bpo,b <&peib 557
„©taub, (£t)t, £reu, Stcb unb OiebllcbFeft
@ilt fauber nit bep blefer $tltr
35er nldit fann llegn, fplcf n unb laolrn,
9)?ag n>ol ble ganje 2öelt gultlrn." ©elbamer.
c) belmlld) flauen, bllccen. 3n^ 58 ud) fp leren, wenn man im
Ulußroenbfgberfagcn fteefen bleibt. (Einem Oftitfcbüeler feinen
21 uf fah ab fpiefen, I&m benfelbcn belmlicfe abfegen. (Slnem eis
nen £anbroerfgoortaU abfpiefen. («Brgl. gtifcb SBrbcfe. II. 300).
d) (nacb beut Voc. ». 1618) aufdecken (angeben, »erratben). e) f{#
elnfpfcfen, fjelmtfd) einbringen in eine ©efeUfcbaft. (©cfemlb).
Der ©pfcEel, ber Äeit; feilförmlg julaufenbeS ober gefplfcteS 35ing,
S. 58. ber SS tef et ober SBurfftecfen bepm ©dmerbiefetn (©.473),
roclcbe* and) fplcretn fteipt. (5in ©pfdel Äucfcen, ein ©picrel
£anb, wie 3. 58. ber com £ed) unb einem Slbleltungtfcanal gebilbete,
ben ausbürgern altf 58eluftigungöort rcobl bekannte im £ften U)ier
©tabt.
35er Spädi, a) jpaubegen (Ital. spada, fpan. espada, franj. <ipee).
b) gatbcnbllb im Äarienfplel, gcroobnlldjct ©rafen, ©ebuppen,
Pique genannt/ fpan. ebenfalls espada. «£rg(. ©paten. 35er
Spadifanko'l, a) bei' Valct de pique im Äartenfplel. b) (im ©djerj)
bofer 58ube. c) £eufet. SSrgl. I. £()♦ @. 545.
25er © p a b o n (vermutbtieb baö ital. spadone , franj. espadon,
großes ©ebroert für beibe .<pänbe), fommt (etwa mit SBejlebung auf
Hi Äreuj, ba$ ein foldjer mit feinem CluctflücE am ©rlff bllbet),
alt fdjerjbafte 58ejcfcbnung be£ Äreuje^ »or, baä ber fatboüfdje
©eifUldje iu Snbe ber SKeflfc unb be» anberu ©elegenbeiten in fcie
2uft ju febtagen pflegt.
,,Iatz fol fo gfchwind wia's ABC,
o* MelTl g^lef'n wer'n;
Da fpannt ms' wia a" Fuchs
Auf'n iialinga" Spado~.
Drauf rennt denn Alls davoV SJjfarcell. ©türm.
35cn ©päbou fch lagen, ein &reu$ fcblagcn, ben ©egen geben,
ftg. : betteln ober fechten (rote ein Jr>anbn>crf$burfcbe).
35ie Spad!, Spädl, Gl'padl, 35fmin. bat Spadäl, ble ©efcacbtef;
orgl. ©pattel unb ©fUttel — alle» reol entfiellt auä ital.
scatola.
35er ©peibel (Spei'i, Spa'l), a) ©preiset, Splitter, ©pan;
b) roasJ ©peigel (3tvlcW, .Seif). „35le 33lffen ober ©peibel."
2lnl). jum iGegetiuö 1529. fpeibeln, in ©preipel fpalten, mit
©preijieln befefilgen, auf=, <m t = fpeib ein, auf-, autffpannen
mittel* ©pdnen ober ©preijieln, j. 58. gelle, Jpäute. 'oerfpeibeln,
mit Äetlen ober Jpoljfplfttern befolgen, serjrolcfeln, »erfeilen. „25en
nagel »erfppbelten jle (ble 3»ben) u&ipeubla. an bem crufc mit
558 ©pib ©pa$ ©peig ©pieg ©pat;
&ol&" Cgm. 138. f. 121. 23rgl. ©pcttcr, ©pcttcl, ©pittcl-
unb ©pcigel, ©plcfel unb ©pell.
Die ©ptbet ({m Bergbau), ©tuljbalfen, ©preuje. vcrfplbcrn,
mit ©preuaen verfemen.
25er ©paget (Spägod-u), SBiitbfaben, lvol aug kern Ital. spaghetto,
»väbrenb bte fdjivdb., fd)ivcfj. gorm Spago" t>on sp«go; tat. spacus.
„<Jln Oiucblcln, clneS flclnen ©paget groji." SBogenberg 167?.
p. 161.
Der ©pc {gel (fcfctvab.), ber Jrolcfcl, Äell (c£ Ital. spigolo); feil=
förmige^ ©tuef Selnroanb, SBrob :c. verfpeigeln, verfeilen, ©leb
©plcfel unb ©pelbel.
Der ©plegel (Spiagl, o.pf. Speigl, tple &d)b. (a. ©p. fplegal).
3'ubenmag = ©plegel, ©plegclgläfer von einer gerolffcn, wie etf
febeiut, c&mate befonbertf von ten 3uben gefugten, ©röfie, nemlfd)
li poll i}cd), S 3oll breit, ober, jn boppeltcm 3ubenma$, 16 £oll
bod), lo^oll breit. Der Slugenfplegel (D.J.), 23rlllc. „©leferne
Ulugenf plegel, rolc man In bem ftclb brauet, für bte klugen bin;
bcn." ftcucrlutct) v. 1591. 3n ber 9)iünd)ncr Jp.©. Cgm. 515 cnt=
fdjiublgt ftefe. a°. 1598 ber ssjdbrlge Q"afpar JKuclanb, Oxcglmentdratt)
ju Sanb^bnt, wegen bofer Jpanbfdjrlft, ta Ibm „bfc 2lugcnfplcgel
nlt blenftltd) fevn reellen. " fplcgelbaltcr, a<lj.
..Spiag'lhaato', l'piag-lhaato', wia glanz'nt de Stern!
AYia gc I za'n herzliabffn Dconal fo gern!"
fpdb, gefpdb (ipe', fpecb, g-fpech), a) (Jranfen) bitfcat, beifei,
efel, apprebcnflv. ^irjte unb Pfarrer bürfen nldjt fpäb fevn. „©o
fpecb Ift er mit feinem treffen." .£. ©acb*. „Die fpdben
9)?alb" (rodblerfföctt Jungfrauen). Cgm. 71 1. f. 28. (53en ©tolber
fpäg, fcbmädnlg von .Körperbau), b) (d. ©p.) fnbtll (von ©elfl ober
Äunfl), fcr-arfftnnlg, tulBfg, »crftdnbfg, funfereter-.
„Wlt furjtvellfgcm ©efpraeb.
Dergleichen mit fcfcönen fragen fpecb,
(Sonverficrtcn »vir mit cfnanber." J?. ©acb*.
„2Ber facb. le fo fpd&cn ffn?" Steldmer. „©pabe fauftcure. '
©ubrun 1174. „fljoldKi'c ber fpaebc vlbelaerc." Vilbel. @t. 1697.
„Clne fpac&e rebc. ein fpacber gurtel, pfcttel. ein djlelb »U
barte fpaebc gcfnlten." 9ilbel. ,,T>^ iverd?, ba& ivaä fp ae&e."
«ffilgalolS. fpc blieb, fpclcld), adv. (5>at paternoften ,,l|l
fpelcld} überjogen mit ©eflein." ieidmer. (21. @p.) fpdl)l,
ingeniosus, artificiosus. gl. a. 251. 201. 420 if. fpdbltß^O, adv.,
ingeniöse, artificiose. fpdljf, fpdftlba, fpafba, ingenium, ars,
sapientia. „Jolc fint 2Dalt)«/ fpabc fitit ^elglrrt/ lüde Ift fpdbe
In 2Balbum." ©leb I. £1). ©. 160. c) (von Oiebcn unb 33emer=
tungen) fdjarf, fpl^lg, t, b« fppttlfa?. „©ein reo ble mi fpe*"
©pel? ©pat 559
(fpaöc Im Dieim auf fed>, b. &. iahe). Dttocar ». Jpot'n. cap. 306.
„(5r wart gemartert mit mancjem fpeljen tvorte.." ©fet) ©dKrj.
/,2)en f per) t (lC n man," sannionum maximum. £)a$ © e f p rt r> e,
©efpai, „©efpep" (cf. ©ramm. §. 135), d. ®p. «) ©piftjnblgfelt,
©ubtltitdt. Unnu&e* ©efpep, von 23ettelmond)en erbaut (f)at bie
ivaljre £>laleftfca verbunfelt). Olvent. <£t)t. 72. „darauf ber Satan
(gegen SBolfram ». (Sfd)enbad) auf ber Wartburg) »11 ©efpeveS
»orgegeben (perquisivit subtilius) von ben Ijfmlifdjen ©pljdren."
Sagenfell Norimberga p. 512. ß) ©efpotte. 2öfrb aud? in einer
Ulm. llrf. v. 1531 bep ©djmib, richtiger, ©efpai gcfdjrlcben.
„©pap^ogl, Spötter." Voc. r>. igi8. ®pe» = 2Bort. „Da£
gefpaib treiben auä etivag." 28ftr. 9?tr. V. 92. „2Bir »vollen, bafj
alle unfer J£>ofge|tnbe fid) aller unnüßer ©penroorte, ©tadjelrebenzc,
in unfer Jpofjhiben enthalten." 93apreuti% JpofcDrb. v. 1698. 3" ber
*8ebeutung c) Ijat ^tetorfutf baä Sßerb fpepen (Slnen, Iudificare
aliquem, fd/iveb. fpea, täl. fpea, fp ia. ©djroeb. fpee, itfl. fple,
©pott. 3m nbrf. (Keinfe 9Sof3 I. lo fpeve ali aäj. fpottifdv
ivoju Allianz fpeeef, scurrilis, ber ftorm nad), frevlid) nld>t fclir
ftimmt, bed) !)at felbfc aud) spfctoriwö fpepcfrerep, iliusio, irrisio.
Ob bat anbcrrodrttf vorfommenbe @pefcl = ober ©pelljaljn l)iel)er
gcl)6ren mödjte?
fpeöen (fpefcha*), roie fcdjb. fpdfyen (a.©p. fpel)Dn, aud) fpeol)on,
fptoljon). ©pcljcn auf eine <J)erfon ober ©acr?e, if)f auflauern,
nadjforfdjeu. ,,©ot fpefyeu, contemplari." „2)aj fpeljunb leben,
vita contemplativa." Cgm. 78'J etc. 2)(c Opel) (Spelih), batf
©pdften, Sauern, Jorfdjen (a. @p. fpel)a). Spehh flen, auf ber
Sauer freien, ©pel), 2lmt£ifpel) Ijalten auf einen fignalificrten
glüd)tting. „Jpcrjog Jribrid) ()at feine Ijeimlid) fpe* gehabt ju 2Beln
unb 3Mer in ber ftatt (Slmberg), weldjer ba ivlber ine rebet, ber »vurb
angefdjrlben" (— unfnrftlid) ! ). @l)rou. in ßrcpb. ©amml. I. 7!».
„•Sie 95ud)bdnbler in ftelmlidje ©pal) nehmen." Sitr.5Hr.vlll.5S3.
3luf bem Sanbtag p. 4605 littet ber ölbcl, iljn ber „fo unabel leben
© p e d) auf bie concubiuifcbcn ©elftllcben unb if)re Slnbdnge" ju
entlaben.
Die ©pallen (Voc. v. 1735), ©cbulter, ©cfcultcrfhu? von üiinbern,
©dpafen :c. (aud) fdjroeijerifd), vom ital. spalla, fpan. espalda).
£>er, bie, batf ©palier, ©pallier, a) roie bebb. bat ®p.
(ital. spalliera, spalliere , fpan. espaldar von spalla, espalda,
©ebutter, Diücfen), Tapete an ber 5Banb, eigentlid) befiimmt, ben
Oiücfen ber baran ©ißenben vor bem Qlbfdrben ju febüljen. ?8ev
mannen feperlldjen 3«gen madjen JTiartfd)iere, ©olbateu jc. ©palier,
Galten mit il)rem Oiücfen von belben ©elten trat 5>olf ab. 21 utf-
fpatlieren eine Ößanb, ein glmmer, eine ©arten^Wauer. b) (d. @p.)
innere« ©tücf ber »eflelbnng ©ewappneter. „®ai im burd) ftaltf-
560 ©yrf ©vetf ©ptl
berg unb burd? ptabeit bai fwert bfj «f ben f paltet ttang."
@onr. v. 2Brsb. altb. 9D. HI. 55. 87. 95. „«Wan lief bem begen nit
me bat» ftn fpalb enter an."
„fcanbarioä ber begen füct
bat nlt an bann fin fpalbenier." £anbario$ unb
glotbibel Cgm. 577. fol. 220. 231. ©polbener ftefjt In 2eibnt&
Script, rer. Brunsvic. III. 43-1.
©te ©pelle, Cgm. 291. f. 177, fonfc bat ©pel, genit. ©pellet
(a. ©p.) ble Oiebe, ©age, ficibtl „SDfe rolle tr iuroer ivlp sc fpelle
machet übet bof unbe über lant." £riftan. 18394. „25aj wart In
bcm ber aln gemain fpel." Jpornecf cap. 511. „5c mengem oben
fpelle" (unnüßem ©eplauber). Siut. II. 165. 3m J?ennebergtfd?en
belfit ©Pill nod) beutsutage bai, iva* tm 0111=33. £aimg arten,
b. b- nachbarlich ©eptauber. 3u ©plll geben ober blo* ©plll
geben, auf einen ©cbroaB ausgeben, In ben Jpaimgarten gel)en.
«StcUeidit 1(1 ©pell unb fp eilen beä ftcf> anl)ängenben veraefctenben
9tebenbegrijT3 wegen nad) unb na* aufgfgeben roorben. „Unb fpel;
Uten fu$ unb fo" (plauberten)." £rifr. 4059. „2)tj maere fpellet
vnbe feit" (veräcbtlicb). ibid. 17566. cf. 8618. „g* ifc efn fpeU
maere" (eine §abel, ©age, £üge). 2Utb. 2B. II- 89. Senn ttt ber
a. ©p. gab ei, bcm 2lngelf. unb 331. eutfprecbenb, Im aller beften
©inn, außer bifpcl, gen. btfpelleS, aui welkem unfer 23evfpiel
entftellt fdjeint, Allerlei «Übungen mit fpel, 3. $8. ein forafpel
(prophetia, 3fib.) , ein gotfpel (Zat. 22. 135 verbum Dei,
evangelium, IM. gub$:fpiall, angelf. gob=fpell, engl, gofpel),
ein SSerb gotfpetlon, evangelizare, £at.i-i25.l82, ein uudrfpello,
propheta, gl. a. 254.
fp eilen, (d. ©p.) fpalten, trennen?
„@in frummer mund), ber ben orben l)elt,
unb ftd) von allen funben fpellt." Cgm. 713. fol. IS
unb 181. „2Befj got bje fpellet ff* ber leid? vnbe lifpet baj
maere." Sfcrfit. 8618. „©0 fp dient bife maere fid)" (blffertc^
ren?). 23arlaam unb 3. Äopfe p. 267. 28. cf. fpelltg, unfpellig
(beo ©talber N- 379). «Brgl. ©pelle unb f plll en.
„©peil, ©djifer, ©prcifel." Voc. ». 1618. 2Benn blojie £ufammen=
Sieftung von ©peibel, fo mufs n>ot bat nieberfddjftfdje ©pile in
abnlidjem $all fevn. aufteilen, nbrf. upfpilen. „ein gfter
auffpeilen ober auffpreisen." Cbm. 5238. f. 27. €ieb ©peibel;
vrgl. a. fpilben.
fptlen (fpiln), wie bd)b. fplelen (a. ©p. fpilon), infonbcr&eit
a) ludere im geroobnlidjften ©inn. 3. 95. harten fpilen.
©pitf arten fommen vor ju 1472 im Cgm. 511. fol. 46 —
barin ein funig von ber rofen, einer von ber fron, einer von
bem Pfenning unb einer von bem fingerlein. 3U iebem ge=
l)6ren 15 53lätter. ©pilen braucht ber ftmbmann feit einfübrung
bet
(Spil
561
ber gjitlitdrconfctiptbrt aud) von bem idfjrttc^en 2cofen ber pfttd)ifg?n
«utfcfce am blc Kummer, btc jum Ärieg^bfenft ruft ober baoon
freispricht. Sicli 'nciTpiln, 'nausfp. , vvegfp. etc. oerfpiteu
rolrb (ipie gewinnen) pom «Golf aud) auf batf grofic ©pfel mit
9)?cnfd?cnb(ut uub 9)?cnfd>enlebcn angewenbet. '// Jena hat da*
Preus voTpilt. lwi Rufsland, z' Leipzig hat da' Napoleon
vo'fptlt. auöfpilen (Jlncn, il>a jum ©d)erj ober Spott
nad)dffcn. 2tn ber 3lm Ifc befonbertf jur ftapna*tjelt üblld) b<xx>
£eut = au£>fpllen, wöbe» cfujelne läcberlidje $Begebenbelten, bie
fid) bat 3^bf über Im Orte ereignet, Im @oftume uub mit ben &:■■
bdrben berjentgen, bie fid) baben blotSgegeben baben, jur 3?e(uftlguug
ber j?nfd)auer funifö porgeftcllt werben, eine länblicbe ÄimfUelftting,
bie fid? befonberä bie jungem 33auernburfd?e angelegen fcpn laifcn, uub
bie ganj an bie erfte (Jntftebung bcr&omobfe überhaupt, namentlld? au
bie berben ftajjnad)tcn ober #a§nad)tfpieic be< J)an$ Ofofenplut uub
5lnbrcr (Cgin. 711) erinnert, cf. @. 565. h) muft'cleren. auffpüen.
Spilts mo' mei' Leibirückl au'! $lg. : auffpüen über (Sitten,
Um jum ©cgenilanb ber Unterbaltung, geroöbntldj ber boSbaftcrn,
nebmen. c) ffd) tebbaft bewegen, büpfen :c. ,,$t baut erfrewet
ftcb ba$ flnbleln (3ob-) In feiner mutcr leibe, Pub fpllte gen
unfern berren." Cgm. r»5i. fol. 31. Gl. i. 761 (^prbus) „cxsultat
fplllta." Qlen. II. 170. ©pllnbe ougen Siebenter, b!e In yjliam-
blditungen fo oft porfommen, finb rool mit lebbaften Sßcnbungcu
aublldenbe, »penn nidtf gldnjenbe, ba man nod) jeßt Im Sfalcft
von ©adjen fagt, baj? fte fdjott fplleu, wenn fte gtänjen, flim-
mern ober überbaupt bubfd> autffebeu. „3r ougen fpllten, bo fte
In anfadv" r/'jv fpllnbc ougen bor leb leben, man modit fid)
brlnn wol erfeben, al» In elm claren, lledjten glaä." Cgm. 714.
f. tili. 1S5. d) laseivire, venerem exerecre. cf. 2)lut. HI. Tl. 70.
„gßann ein od>3 abfpillt," äofd?lnger Qi>a\t MB. XVIII. 694
fcbelnt etwaä ber 2lrt ju bebeuten. cf. ©rtmm 01.31. p. 5{>2 uub
etwa gar Tresbellio in ber Lex salica Tit. III. §. 9. i>~ g'fpilige
Stuot-n, ©tute, blc nad) beut Jpcngft »erlangt.
Sie ®efpll, (0.%), blc @efplctin, Äamerdbtn, „compar,
socia." Voc. ». 1618. „3)le guten ©efpll (SRagbalenam)
nennt er (tucai) nl*t." Slo. £ljr. 182. ,,©l l)et aln gcfplln"
(sociam). Cgm. <io. fol. ii2. 170. „pipo gefptl lr titaere be=
gunben fagen." ftit&att LIV. 3.
Hai ©pil, ©cfpll (Gfptl), ipie bdjb. ©pict (a. ®p. fpil)/
lufonberbelt n) Im getpöbullcbfreit ÜJeritanbe. dlM. : 's guido' Spil
fpiln, bie fiebrere Partie ergreifen, b) 9J?uft?. „Denen von ber
Mitterfdjaft, au* ben alten Gbeföte&ten m ben ^aubtfletten foll
be» £od)jetten Jtpaperlcp ©pH (al$ «Pfeiffer uub ©etger), aber bem
rtngem ©tanb meftr nldjt bann ein ©pil jugelaffen fe»u." ß.9i.
p. 1616. f. 564. 35atf ©pil rtiereu/ Trommel (unb tyfelrfen tc.)
€c^wieüft'* ^3anfvlf*f^ »TBJvtevtiudj. III. Sfn 9f tt
562 @yi( ©puet
rubren. 3) et ©pllmann, jdur. He ©pilleut, 5J?uftcant
(a. @p. fpiilman unb fpilüplb; ä. ©p. fpileman, fpillfute.
2Blgalofö 16S<0. ©pilleut fcaben, einen £anj galten. 3u'n
©ptlleuten gen, jum Stanj geben. Da leit o~ Spilmä' be-
grab™, fagt man im ©eperj von einem *piaß/ roo jemenb ftolpevt.
©er ©pflgräf, baß ©pllgrafenamt, fo l)iefj e&malä eine
©teile am Jpofe, roelcper bie .Dberaufftcpt übet bic sKuftcanten im
ganjen £anbe unb bat ^Hi\\it- unb £peateracfen julam. Cbm. Kl.
169. p. 237 ff. Den 4*en 9t0». 1775 nmrben bie el>et>tn »on ben
©pflgrafen ben ©pllleuten erteilten ©piljettel abgerafft,
unb uerorbnet, bajj bie «Dcuftfanten fcep ©träfe ein ?0?uftfpatcnt Pon
ber Ottöofrrigfcft äße 3al)te eröolen unb ben ©piljettel mit 9 fr.
lofen follten. Jpajji ©tatift. p- -'24. 3n einer alten Jpof=Öted)mmg
v. 1467 (2Bftr. 23tr. V. 212) fft angefefct, wag an frember Ferren,
Jpoffterer unb ©pilleut ausgegeben Sorben, 5. 95. (an bei) „Jper-
jeg($) ©igmunb pon fcfterrelcp Pfeiffer, trumetter unb <paugfet an
funbentaj 8 ff. rpein. , (an) bei hälfet* Pfeiffer 3 fl. röeln. . . .
ttem ainem lautenfd?lad)er 1 ff. rgein., item einem Jparpfer l fl-"u.f.f.
$tit Trommler unb Pfeiffer, ja audj bie übrigen ©ubjeete einer
mttftarlfcpen SDiuft'f gilt nod) immer ber Plural ©pil-leur. 3n
tveiterm ©inn, nemlicp auef) für ©aufler, ©eiltdnjer Fommt fpil-
man, fpitroeib nod) por im Cgm. 719. f. 16. a c) lebhafte 93c-
ipcgung, ©ebrange, SWenge. 2)«tf 93olffptl, «Bol^menge. Stitd}-
fptl, bem altern .ftircfcmengc' entfpreepeub, ift niept polftfüblicp.
d) T>a$ ©efpil (b. SB.), bie ©efcplecptöt&eile. „3)«* n>erb feawen-
fpll." Socen Mise. II. 169. 93rgl.: „3>at (Zölibat) moepte ein
forcplidje eurfaep ftjn, operfpfl 30 brlpen." 9iieberrt)eln. (Jöron.
Cgm. 691. f. 86. cf. Ubetpuot II. 254. e) ©efdjaft, ©aepe übcr=
paupt. (Einem ein bofeS ©pil machen. (Sin ungetailt ©plf,
(a. @p.) unglelcpe Stellung, 2Bette, ©aepe. Sa« 2ÖfberfpU,
SBibergefpll, bat entgegengefeijte. (cf. gatd) II. 421). 2>cr
©pllpan, bat SBlrflmpn^tetrao tetrix L. ©eine gldnjenbfdnparjen
gefrümmten ©cpnjanjfebern finb ein beliebter Jputfcpmucf ber 95auern-
bnrfd^e am ©ebtrge, eine ipafyre Cocardc, burrp tvelcpe fiep porjugä-
jvrife bie Öiauffyelben biefer ©cgenben au^ujelcpnen fuepen.
,,Vo*n Spilhä" de Feda', vo~n Hirfchal des Gwei',
Yon Gamfal de Hörna', vo"n Deanal de Treu."
9?.5l. : ©ie einem fterabtuen (nemlfcp bie ©pilpapnfebern vom
Jpute), ipn bedingen. Spiluncus, im ©eperj wie Sparluncus,
llnluncus. sp. ©anölet,
fpillen (Käufer), fplittem. foflfpilltg, aroifpill. Mei ml
entftellt au^ fpilben, n>. m. f. 2jrgl. a. fp eilen.
3)er, auep bie ©puclen (Spualn, p.pf. Spaln), a) n>ie f)cbb. bie
©pule be* 2Öeber6 (a. ©p. fpuplo unb fpuola, panus, qualus).
fpuelen, fpueluen, fpnlen. „Sie ©puelfel, »ubtela."
©puel <&¥*& ^ilb ®PU% ®^aIt ö63
Voc. Archon. b) (9iurnb.) 93rob von felnfiem 9»el)l In $orm et:
ncr Spule. <S p u e l iv e ct. c) Span von %id)Un - ober anberm
Jpotj ju groben Äorbmadjersülrbelten.
fpüelen (fpüaln, ipialn, o.pf. fp?ln), rote f)d)b. fpulen, („irfpuolen."
9totf. <pf. XGV. G). 2)a$ ©efpuel, ©püelad), Glpüalad, Ä'-
gfpüalad, bat ©pullcfyt. £>le Siabfpüel, 3u(tanb t>cö gal)tivegeg,
ba ble ©clelfe voll SSJaflferö ftnb. 2)er ©püeUJpabern, eigentlich
unb fügürtld). „Der menfd) f ffc- ein unluftlger fp ulcjub er."
Cgm. 579. f. 49.
©palbenfer, ffeö ©paltler ©. 559.
fpllben, bem alten fpllban, praet. fpllblta, effundere, expendere
(nbrb. fplllen, angeff. fplllan, UL fpllla) entfpredjenb anju-
nehmen. OBrgf. $rtfd> unter fp alten). £>al)er vermutl)lic& ble
jjrolfpflb, fonft au# 3 tu tg ü 1 1/ ber boppelte betrag. Sanbt.
V. 1514. p. 20. 2.9?. ». 1616. fol. 319. 350. „9)?lt ber Jtvlfpllb
jalen." 2(mberg. Slcten p. 1379. MB. V. 134, XIII. -ios ad 1369,
XV. 292, XVII. 139. „Duplum, id est Jivlfpflbe." MB. XII.
345 ad H72. 3n ber reform, pelnl. Jpal$g.=:örb. „ben $>febftal)l
mit ber 3»fefpalt begabten.'" 3n ©emcln. Öieg. @l)ron. III. 83 1
fommt aueb. vor: „mit bem(?) 3?re»= unb SSlerfpllb." „jivb
fpllblg, biformis." gl. i. 1251. Prud. psychom. 571. J IV f-
fpllben, ä. ©p. In jtvep fc&ellc töellen; boppelt neljmcn, ver-
boppeln. „Unb nacb, bem nun bat geialb jivlfpllt fft." Ar. £f)bf-
VK. 270. 291. „jjn bem etilen bot um VI dn., ju bem anbern
um XII du., bamaep altveg jlfpllt ei fteb. blö auf XII jji. dn."
MB. V. 221. „@o füll tolrj JtvlfpUn." MB. XVII. 139 ad 157'..
„Da warb ba$ volcf gejtvtfpelt." CEfjr. In ftrcpb. ©amml. I. 80.
„©wer ble fdben jtvlfpet" Ovlrb geftraft). ». ©utner 2lbl). b. 2lf.
1813. f. 490. „foftfptellg" ift ivol ali Eoftfplltlg — fratt
foftfpllblg — ju nehmen. (5lne bapreutl). SGerorb. p. 1743 I)af
Äoilenrfpllterung ftatt ÄoftfplellgFelt. „©pllber (gl. i. 742.
100(3) unb fpllbeger (a. 674, i. 1210), prodigus; fpllbl unb
fpllblgt, effusio." „©efpllberter Saun," au& £oljfpatten
gemalt- 2lfdjauer Jpolj=Orb. p. 1558. Cbm. Kl. 559. p. 114.
fpulgen (ä. n. «. ©p.), pflegen. „2> ti fle fpulgent." 9?otF.<Pf. 72.18.
„9lbam fm n»lb erdjance, fo man nod) fpulget filmten unb ennen."
SMut. in. 55. „2>er l)od>vart fpulgte fte nld)t." ibid. II. 119.
9iod) iefit Im ^»enneberglfdjen : flcf> fpulgen, ft$ pflegen, gütlld?
tl)un.
fpaltcn c^raet. comb fpaltet unb fplett, Partie gefpalten unb
gefpalft), tvle Hb. (a. ®p. fpaltan, fplalt, fplelt, gifpal=
tan unb gifpalt, gl. a. 558). „Darnach fom ein plißen, onb fpielt
ben aln tarn pon elnanber.'-' Dfcle script. I. 585.
9?n 2
564 ©pelt @yim ©pdtt
„3t lled)te tjenb fie ju efnanber fielt,
b<x$ Ijerj ir in bem leib fplelt" Cjerfprang). Cgm. 714.
fol. 160. „Sin jebet ©ejeug foff fein ÄunbWajft nlt gefpatten
geben, nlt ntel)r ober mfnbet, bann fo vtl jfome 2Babre$ funb unb
wlflTen ifr, fagen." £nr. £.0. v. 1603. f. XV. 35er ©palt, 35lmin.
bat ©pdltlefn (Spaltl, Späitl), wie bd)b., befonberS ieber fdjlnbel-
ober fpandlmlidje £f)ell eine* gefpaltenen JpoljblocfS; (9?ürnb.) ©tuet
J^olj, ba$ jum ©üterpacten bient; im 351min. jebeS ©tücf cineö jum
35orren jerfd?nittnen 2lpfel$. „2lbam, ©pdltelfdjltcf er." <p. Ülbral).
35er ©pdltllng (Spählin', Spaitlin), m$ ©pdltlein. fpdlteln
(fpältln, fpäitln), in ©pdltlein jerfdmeibeu. 35 er, d. ©p. ble
©patt = j$ettel, jeber von jwe» ober meiern gleld)laufenben ober
fonft jufammengeljörenben, ber Qontrole wegen aus einem ©tuet
«Pergament ober Rapier gefdjweift ober im Sid&ad von elnanber ge^
fd)lUttenen $ettei (frailj. cbarte-partie, cbarta intlentata, jlerte),
für ä»oe» ober mehrere contral)lerenbe Stljeile als gegenfeltigeS 35ocu=
ment geltenb; boppclt ausgefertigter Vertrag überhaupt, befonberS
elne^ ©utStjerrn mit feinem SSerwalter, <pdd?ter, 93raumeftfer, %fc
ger ic. 2.0t. v. 1616. f. 4Gi. „£aut einer fpaltjetl, von wegen
bejaluug beS I)euratgutS auffgerlcht." Jpunb ©t.93. I. 199.
Die (Spelten, ba$ ©paltftücC ober ©djelt eines JpoljblocfS ;
©cftlnbel; Splitter. „2ßer fpelten ober pom in ble (tat («Wündje«)
tret, ber fie nld>t von funberga gefücrt fcat." Cgm. 544. fol. 48.
©pelten ju Raunen, JUunfpe Itcn. fpelten^ljelltg (von
gieren), bürr unb mager wie ©djlnbelu ju Raunen. „©cblfcrn
unb ©palten vou einem gebrochenen §Bein." Dr. gföinbcret 1620.
p. 209. 35er ©pclter (5ranfen), waS bai vorige, funfel-
fpeltcr nagelneu.
35er Spelt unb ber ©pelj, wie &d>b., aber mlnber übllcb, als
ßefen unb Äern. Gl. a. 209 wirb fpelta bureb spica gegeben,
fonft fce!)t eS, wie fpelja unb fpeljo, für ador, far, spelta.
35le Spim (D.2.), bie ©pinne. 35aS Spim;laiäi (-uu), baS ©pinn?
gewebc (@pinn = leilad>?).
1) 35er ©pan, ©pon (Spä% o.pf. Spau); plur. ©pän (Sp;'f),
roeld?er nad) ©ramm. §. 882 oft aud? als sing. fem. gebraust wirb;
35imin. Spa'l, wie l)d)b.; jcbod) a) in ber Skbeutung eines bepm
*8e&auen, SSefyobeln, ©dgen u. abfallenben i&elldjenS weit weniger
üblld) alS ©dp alten unb aud) Älelwen. 2lm geläufigen b) l|t
et als 9?ejeld)nung ber bünnen, burdj ©palten entfranbenen 2ameHeu
von Jpolj, befonberS ft&f)ren = ober äienbolj, welche auf bent Sanbe
jnt SBeleucbtung gebraucht unb fonft ©pleiten genannt worben.
35er @pan = brenn er, Änaufer, äniefer (ber fiatt £IS ober SfcalgS
©pdne brennt). Spä~bacbf-n, bünne 33eine. fpdn=bünn, fel)r
bünn unb fa*. 35aS ©panr^olj, a« £i*tfpdnen blenlldjeS ober
(Span 565
$o&renbolj. Da* ©pänsfcfceit-- ober © * c i 1 1 c t it (Spav- ober
SpaTchei'i), ©paltftuce efned 33locfc$, ba$ roeiter in ©päne jcrt&elit
rolrb. «Ben ber ft&nllcbtelt: baä @pan = (?ifen (3lm), 3ain = ober
@tab = @lfen. Spnluiachol, girt Äucben. Da(i ber Span ooraugg--
weife alö Aerbbolj benußt rourbc unb »wirb, tft febr natürlich „Die
Jorftfnecbte follen eincä jcben ÄUfter orbentllcb abmeifen, bie mit
eim jcben an ein ©pan ober Äerfboljlln anfdmefben «nb foU
genbtf jur $eit ber 93ejablung fold)e Span nnb Jpöljer bem goril=
meiner vorlegen. Die Äobler follen oom J?ammermei|ter ©pen
nemen, bie ©pen reefet fdmelben." 9?cuburg. ^orft-Drb. ». 169U.
fol. XII. unb xxiv. De; ©egeufpan (baä controiircnbe Äerb-
bolj). 2ln ben ©cgenfpan fd?neibeu. «ort 95rg.:0id)t. 466.
«Bermutblfcb geboren bieder bie Oi.2i2i. : 31 uf ainem ©pan lein
geben/ fdrglfd) geben (alletf genau bemerfen, roa$ man gibt?).
„@tb bem «Bicarlo etioaä roenfg* otuff bem ©pänbl." Sllbertin*
®U*man p. 651. „9luif eim fpanl geben, maligne praeberc, manu
parca offerre." Voc. o. 1618. ©pdn baben, Vermögen beft'ßen,
rela) fepn. c) Jrjolafplitter, Jpoljdjcn überbaupt. Datf Schwefel-
fpa'l, ©dwefelbolacben. Die SPa~Uerjen, llnfcfcltttllcbt mit l)bl--
jernem Dod)t. @fn ©pan, autf ber Ziiiir ober einem 93atfen eine*
ocrfdmlbeten Jpaufe* gebauen, gilt alä ©ombol betf bem ©laubiger
barauf juftebenben SKcdjteö — fo wie, in 93ejug auf liegenbe ©runbe,
ein 2ö«fen barauf MB.XVIIL 638 ad 1499. £.91. o. 1616. f. 82. 85.
„2Ban fein $abrnuä »orbanben, bat ein Dtatb einen ©pan au* ber
55ebaufung (bei in eine graiöftrafe verfallenen (Jntiotcbenen) fd)nei=
ben laffen." QBagenfeil de Norimbcrg. 547. „2Öfr baben aud> ainen
®pan>n 5u SSJarjaicben ober Urfunbc au£ bem Stör genumen."
Jrepb. ©amm(. I. 336. Sianbtfberg. ©ant^Orb. 0. 1428. £ort£edMH. 112.
(Die ©pmbole ©pan unb SBafen baben ftd) im ©antoerfaljren ber
©tobt S0?ün#en bli auf biefen Sag materfeil in Übung erbalten).
$fg. j gerfdjtlfcbe Srmdcbtigung 3ur SSornabme einer ©anterecution.
„Darüber wirb ein orbentlfdje grecutfon unb ©pan ausgefertigt."
^euman opusc. 702. fpanen, verb., „anfeßen jur @recutfon fo
Oifl altf genug 1(1." ibid. Der ©panbrief, litterae exccutorialcs.
Ter, (a. @p.) bie ©pan; ober ©ponsSettel, a) roatf ©panbrief,
b) wai ©paltjettel. „Dffeä ©prudjg geben «vir geleid?er £aut
ietweberm Statt ain ©ponjetel." MB. X. 190-192. fpanen,
fpanen O'pan, 31m), @p4nc ober ©cblcljjen madjen. Dfejj tft
»ietteiebt ein ganj concret geworbener J)ie(t einer altern SBcbcutung:
fpalten, trennen übrrbaupt; »rat. ©pdn 2) unb unter ©pan, lac,
bie «Berba ab = , ent^fpänen. fpaneln (ipaln), j. 95. einen
traten, ir)n mit ©pref&eln att^einanberfpannen. (9Srgl. ©pencl).
Der 9t. tragt 'n Kopf fo ft.eif, als wenn a' gfpa~lt war.
#lg.: auffpaMn einen, «m l)inl)alten. eri'pa~ln $;af(bcn (eine
9lrt DatbjiegeU, fte mit ©panen, ©(^fnbelcbcit nnterlcgen.
566 ®pan
2) 35er ©pdn, ©pon («. ©p.)f «Streitfrage, Uneinigfeit, jJewürfnlß,
©treitfgfelt. „einen «Span foaben, ambigere." aioent. ©ramm,
„einen ©pdn mit Otedjt entfcbelben." „@pen unb 3rrungen."
2luf bfc ©pdn reiten, ftcr> An Ort unb ©teile jur <Sd)tid)tung von
Streitigletten/ befonberä um ©ränien, verfügen. „Jpauptartlfel
eine* fpane, cardo litium." Voc. v. 1618. fpdnig, ftreltlg.
„©penlge Siegata." £«ef. 2.9t. £lt. 411. 2. wtberfpdntg, tviber=
fpenftlg, „tontaniax, rcfractarius." Voc. V. 1618. „töebelltä unb
tviberfpduiger beö belügen reidjü." Ar. £bbl. XV. 185. 322.
„SBiberfpanif alt, rebcllio." Voc. v. 1429. „2öer feinen fnecfet
iu guettireit tvent, ber macbt, baä er im tviberfpetnt" (wiber-
fpent). ©regor Jpalfccn, Cgm. 579. fol. 4.
3* 25et ©pdn (bep «Ritbwt III. 4, XXV II. 6, XLVI. 3), 3trt £aar=
fdjnltte* ober $rlfur ber dauern. „®t jerütent Im ben fpdn."
„Jpie blvor bo flwont vll fdjone min ijat,
Umbe unb umbe gie ber fpdn."
„«Jtfan tuot lud) bei bare* dne.
9?eben ben uren, binben ob bem fpdne."
«Otgl. f#eren @. 588. „©panbarelfen, calamistrum,
irufclelfcn" (aum grifteren). Cgm. 649. f. 541. £b etiva bleju nod?
baä oberpf. ©pangraf, einer ber bodmiütbig einbergcbt, unb gerne
roatf reebteg vorteilen m6#te.
„Die ©pdn" (Jpeum. opusc. p. 702), ble SD?Udj. (Srgl. ©pinn
unb ©punn. %ud> bei) Älllan fpenne, fpiune unb fponne1.
2)aö ©pan= unb ©pdn*fdrfet (Spa"- unb Spa'-fa'kl), SRtlcbferfel
(fpcne = vard), gl. a. 584). %\>= ober entfpdnen, fpenen,
fpennen (entivötyncn, abnebmen ein Äinb, ein 3unge$ von ber
üiftutterbruft), nlcfct feljr wlKübll*. (93rgl. inbeffen abfpanen
unter fpaneu, bereben). 25a In ber d. @p., im 9(ieberbeutf<t>en,
Jpotldnb. fpenen, fpennen obne alle «Borfplbe, unb In ber a. @p.
btfpenlan, gl. i. 47. 527. io.su (cf. ©rlmrn II. 806), ble S3c=
Deutung von i n t f p t n a n , e n t f p e n e n , ablactarc \^t, unb b«
fpennen, entfpennen, Ggm. 289. f. 112, Voc. 0. 1429, fo viel
l|t, al$ Jpunger leiben machen, deeibarc überbaupt, fo fonntc
btefem 9Scrb ein allgemeinerer begriff (trennen, separare, franj.
sevrer) jufteben. ,,©o man bet& ebtub fpeuet, legt man fem
atmi banttlgj auf ble prüftet." Ggm. 619. f« 564.b
„Bin o" laadige Sendrin, gc her \o dar Albm,
luach l'cho" lang umanda' um »" gfpanate Kalbm." £leb.
35le ©pdn--l)cr (SpaMiucks), a) fcberjbcfte Sßenennung einer 2Belbtf=
perfon. b) ©ie nolbenc 2tber, liacmorrhois — bep Ätliaw fpene,
welches auet; papilla unb lac muliebre bebeutet.
35er ,,©pdn»vetn," 2ßeln, ber vom Sau abtropft. £eum. opusc. p. 702.
„SBeerivein, Äempiveln unb ©panwein." 2ßagenfell^orimb.p. 121.
©ponraeln, neuer, ber no# nld)t abgeladen, ^rlfd?.
©pan 567
fpancu, fpcnen, fp einten (ä. <Sp.)/ beleben, anlocfcn, auteijen.
Vli. ©p. fpanan, praet. fpuon, partic. glfpanan; aud) fpenan,
fpcunan, praet. fpcnita, partic. gifpenlt). „®f bcguttb in
(ben Eeufd)cn SofepbJ fpencn." 2)iut. HI. 94. JjMe&er, wo nld?t
31t «Span, lac, 2c, gebort tvct baö nod? nblfdje abfpanctt, ab=
fpcnncn (Sinem einen Sienftboten, Arbeiter, eine ©eliebte jc„
de 11) m abwcnbfg madjen. £otf 93.0?. 264. „Sie einem erfreuen
9)?an iren d)lnt, dmaben ober juncfyfrawen enpfürent ober entfpi-
nent." ®cm. Oieg. S§r. H. 82 ad 1555. „Jpan* t)ot mir enh
jpent meinen bitter/ Zuane simia ingalia cl mio famei." Voc
venez.-todesco p. 146Ü. Cod. it. Monac. 362. f. 56. Sie, b«^
©efpanft, ©cfpenft («. @p.), gffpanft, gffpenft, plur. gt-
fpenftl (a. ßp.), Mc 33crcbung, «Berloctung, £aufdmng, t>a$ SocE=
bllb, Struabilb. „Sc* Xeufel* ©efpenft." Sitent. e&r. 47. 186.
„Sen Jeinbcn ein ©cfpenft ober ">piarr machen vor ben älugen,
wo wenig ©efd?tiB Ift, ba* ft'c »ermainen, c* fep vill Porljanben."
geurb. r>. 1591. „Der ^alcebon »ertreibt ba* ©cfpenjtc ber bofen
©eifie." Cgm. 850. f. 156. „Setf bofen gefnbe* Stufdjlag nnb ©e=
fpuns." 5Ut--j>ttlng. Jpift. v. 1698.11. p. 186.
Scr ©efpan (Gfpa), be* ©efpanen, fcbwab.'Simln. Gfpele, bic
©efpanln (Gfp.inin), ber 9J?itgefpan, ber ®efdl)tte, ©efellc,
compar, partieeps. £;ie Jpoljfnecfctc in Den Qllpen jwlfdjen 3f«r
unb 3»n bilbcn ftd) in ©efpanfcfoaften »on 15 — 20 5D?ann, bfc
ba* J^auen unb Stiften be* Jpolaeö im ©cblngc übernehmen, «nb
benen ein fogenannter ^adjraaifter wftebt.
fpannen, praet. fpannet, partic. gefpannt nnb gefpannen,
a) wie Ijdjb. (a. @p. fpannan, praet. fpten, plur. fpfenun,
partic. gl fpannan). „dt fpien fein armbroft, »nb leit barauf
fein ftrdl, unb belib fein armbroft alfo gc fpannen." 93ud) ber
2ßeltfl)eit v. 1485« f. 89. „©wanne er mit ge fpannen f tu er tc
U bem tan^e gat." 9?itl)art III. 5. „Savlb fpien fein rotten,
»an er barauf fyerpfen wolt." Cgm. 121. fol. 88. ,,©ie fpien cn
(Hemmten) fld) mit im fucfien wiber baj creua." ibid. fol. 87.
©efpannener bogen, intentus arcus. Yoc. p. 161s. @id) fpan-
nen (9cümb.), ftd) brüften, etwa* au* ftd) madjen. cf. @. 566
©pangräf. ^ferbe, £)d)fcn u. auf ber SBafbe fpannen, fönen
bic 2?otfcerfüjjc mit bem ©pannfall ( Spjf faal) fo jufammcnbiuben,
bajj ftc nur »venig »orfd)relten fönnen. h) gefpannt fci)tt, cigentl.,
unb ftgurl. lauern, merfen, warten, erwarten. „5l!l ir aietn f pf e=
neu." Jpattwig ». bem Jpage. fpannen auf etwa*, abfpannen
€inem ctiva*, e* tl)m bur* Ijcimlld^e* ^Beobad)tcn ablernen. £>er
Spanner, ber auf Äaufl)äufcrn, 5)fautl)l)allcn k. bat öluftaben unb
'ieftpaefen r-on ©üteru ju beforgen l;at. „(Spanner unb SrucEen-
laber." Die „@paungürtcl, el croclio," Vor. ital.-todesco
v. i46u, Cod. it. Monac. 362. f. 21, äum ©paunen ber 2ltmbi«ft
568 ©p<M
gebraucht. Sie ©panttfag (SpaTä'), .f>anb|agc mit einem I)o(jer=
neu Otabmen, fn bc» baö ©ägbfatt gefpannt Ift 2)cr, blc 80=
Ipann (Jranfcn), a) batf 2lnfpßnnen von jSugoieb, 1>) jjttgüleb, (In
9fft=& 9)?cnat). Ocr/fen unb ©tiere jum 2(nfpann faufen. @i.
nett ölnfpaun baten, galten, glix ©tuet 2iufpann. 2)a* 21 tu
fpann = gelb, 2lbgabe vom pugvleb. 2)er SInfpänner, Sefißcr
von pugt>fe(i. opfert = , Dcfcfen=, Mi)- u. iHnfpäuner. 2lnfpad>.,
TOlr^b. 23erorbb. afnfpdnnig, afttgefpännig (ao'fpänni') ifl
J. «8. ein »Sagen, »or ben nur ein ©trief ^ugoiet) gefpannt, füg. aber
<iud) ein ?l*etr, HS nur eine <pcrfon aufzunehmen geeignet fft, ein
',yntftcrfroit »cu nur Gittern ftiügel unb brgi. Sie «infpdnnigen
Äncdjt, bie im XV. unb XVI. 3al)r&. alt berrenlofe £anbftrcid>cr
{St. 8&W. VII. 507, £.0. Vi 155.). f. IT) ft'analifirt werfen, finb reoi,
nach spictorln^, gemeine .Sriegtffnccfcte, unb nitfct, wie ettva iic fot-
genben, berittene. Xct Sltnfpänniger (©ramm. §. 828), cbmal*
etu berittener pOüS StrrfffW' :c. üluffcbcr; bann obngcfäftr tva* jrßt
>;artfd?icr, n>. in. f. ,,9i. 9c. unfer 'iGogt, Crtnfpannfger unb
.^ellbfrciter." 21>elfcb, öicldjertäbofen 205. 205. „Unfere £eegereuter
unb Chtfpdnnlger." 93anreutb. <?;olicet)--Crb. „Unter betf öWft=
bcfmarfcbaüen ©tab ft'nb begriffen: iluartiermeifter, Jourir, Gin=
[panntger, 2(mbtgtrabantcn k." 28efrer$ Dissertat. 15. qu. 4.
„Dem £->antf ^igl (Sinfpdnlger von wegen Juttcr= nnb ©taümüctf),
ald Jperjog von QBtrtemberg auäm lannbt beflatttet warben." Oiedjn.
p. J568. ®ftt 2*tr. III. 78. „Dfdnt au Sujlng an°. 1562 Jj>. Oibatt
unb ber ainfpeninger 4p«»btman." 2B(tr. 3Dürmfee p. 62.
?iürnberg£ Ginfpännigci tparen nach. £rttc?enbrob (p. 476) eine
?lrt ff.'^.attlratjbzbientc ober ©tabtgarbfftcit ju <pferb. 3» 2ßicn
nennt .m ÄTpäiwiar bleicnigcn Jpofbebfentcn, roclcfc ben J>ofcn>ctgen
unb JpoffctHitrcit vorreiten, Archer, Sergeant ä cheval. {%. v. .fi(ein).
3tt ©(ttoebeu: Gnfpdnnare, £anbrcftcr, archer. g^it biefer 2lln=
fpännlger ift rool ixxi alte 2Itnröffer <\v. m. f.) gleid?bebeutcnb,
unb J?of^ unb 'J(mt?b(ener würben vcrmut&iict> immer nur einjeln
gebraucht, wie etwa jeßt bic Gcndannes. Sie 2lu$fpann,
..» (ßclbmaf;) balbetf £agwerf, fo viel an 2icf erlaub, die man mit
;ivon ^retten vom SWorgcn bi* sum einspannen am SCWttag, ober
vom gjiirtag bfi* jum 5lm<fpanneii am 2tbenb bearbeiten fann.
b) (^iirnb. Spil) SirtbfUtam'., n»o $nf}tltme unb «paiTagicr^ au£=
tpannett unb berbergen bürfett — ober vielmehr bie Sßefugnip bleju.
Der CJ u f- g e f p a n n t e, Souper ben ben ebmaligcn C5l)arfrcptag5*-
proccfiipnen, mit einer 2Jrt ^öufroef angctl)an, bttret) beffen benbe
'Ütmcl ein ctrefeit gebogen roar, fo bap er bic 2(rme immer auf(gc-
fereeft bauen nuiptc, tväbrenb er mit anbtrn Vermummten, bie ftc±>
mit rd:mcren .Slrcujfn fcfcleppten, clnbergieng. 5JB|"ir. gstr. L 167.
3u vc:glci(f>en ber fpanifdjc aspadd. Glncn Oiöfenfranj aaei--
gefpannter (scIL 2Deife), ober metenvm.: einen au^gcf pennten
(&ipa\\ ®pen @pin 569
5R6fcnftanj beten, ©ieb. «. ÄrcujftaU unter ©tau. ein»
fpannen, fpecicll: Oieauifitfontffu&jen t&un, befonber«! in ^ricg^=
feiten. Sic (Jinfpann, foldje ft-abit. 3U ber (Sinfpsnn einfagen,
auf ber Grinfpann fcpn- Sic Jurfpann, «Gorfpann. gufanu
menfpannen, fid> vereinen, etwaö ju tbun. „Safi etliche vom
«äbet, fowol am ©djweinljalj altf anberu ©cjaibcrn, bic 9ie^ unb
•3cug einanber leiben, auch, mit Jpunbcn jufam menfpannen, ber=
fclben von 7o bl* auf so befommen, baburdj bic abgebrunfte Jpirfd)
acfcfjroectjt unb ju ©ruubt abgejagt werben." i.dl- v. 1*61©; f. 787.
jBroifpann (2ori 23. fö.), SScrboppclung ber ©d)iff6leutc ben gefdl)r=
liebem 5öctter. jwifpdnntg, a) ju jwen ©tiueen ^ugviel) (ein
Sagen), b) fig. : ju im\) sperfonen (ein SSctt :c). c) Ser S3crg=
mann labet jwifpdnnia, wenn er meijr alö ein Ijalb tyfunb ^Pulver
brauett. Jlurt 3*cfctr. b. ©. p. 194.
Da«! Sttrfpan, baä ©efpan (d. '5p.), £aft, fibnla, ligatorium.
„Sin föftlld? ©pcnd)en" wirb jur 9Jiorgengabc verebrt auf ©raf
Jpcrmannei ». Jfxnnefcrg £od)jctt ii9t au 2lfd?affenburg. Cgm. 699.
fol. 132.
Sie ©pann, wie f)d?b. ©pannc (a. ©p. fpanna). fpdnnig
dpanni'), eine ©pann lang, bief ic. ganj--, f> a t b = , über-- ic.
fpdnnig.
Ttt ©pantol (uu-i), a) el Espanol, ber ©panier, b) 2irt ©d?nupf=
tabaf, tabaco de Sevilla, c) (eftm. ©d)ulmei|tertcrm.) Xtaüit ad
postcriora, woben nidjt, wie bepm ©d)flling, bic 5fletnfleibcr be*
feitigt würben, ©pan=grüen, ©pon = grüen (d. ©p.), viride
liispanicum, ©rümfpan, griineg ■ftupferrOrpb ; beißt im Cgm. 821.
f. 119 „ber ®rünfpad?." ülM: Da<5 fümt mir fpanffd) por —
b. t). feltfam. Der fpanitd) «Wantel, el)m. ©träfe für leichtfertige
Wanngpcrfenen. 3n biefem ©innc gab ei aueb, fpanffdu ©tlfcl
unb brgl. Wobeartifel. ©panifebe Oielter, fiel) ©djwcinäfeber.
Ipcncn, entronnen, fiel) ©pdn ©. 566.
Tic ©pencl, @penne('(Spc"l, Spcndl), t>h Äopfnabef, ©tecf=
nabel (a. ©p. fpenala, fpenila, fpcnula). Sic @pcn = 9U&cl,
baffelbc. fpcncln (ipe^ln, ipcndln), mit ©tecfnabcln befestigen.
SSrgl. ©perl.
Set ©penling (Spelin'), a) fjcfcb. ©piHing, prunum domesticum
praecox, „©penling, spilingium." Voc. v. 1145. „©peni-
linep, prunus." Gl. Monat, b) fcfemddjtiger, magerer SWenfd?.
„S<c Warla foll nit falft ober profdjet, fonber fein ein wenig ge=
ipenbelet unb wol gebtlbct fcpn." 2B(tr. 58tr. V. in.
fpinnen (praci.cond. fpinnet, fpunn, fpan, partit. gefpunnen),
wie I;d)b. (a. @p. fpinnan, praet. ind. fpan, conj. fpunnf,
Partie, gl fpunn an). Viati) einer feberjf). JH-9i. fagt man von et-
uew ftdtigcn i^aul, er wolle nld)t fpinnen (wo freplid) noch fcfe
flagemeinerc 9?ebcnt. jteben ju Sag läge). 35er «Batet will nid?t
570 ©pitt ©pott <5p\m
fp innen, roill (bem @of>n) fein (Selb geben. Der 3iebner ic. &at
audgefpunnen, ift mit feinem «Bortrag, S3en>eiä :c. ju @nbe.
„Wein üiati) ift nfdjtoon mit erfunnen unb erfpunnen." y. «procor«.
»erfpunnen, a) («prafefy, Jpeum. opusc. 689) flein (rool eigentlich
im ©pinnen mijjrat&en). b) nfcfct »erfpunnen fe»n ju etwas,
tattglid), fäf)fg, im ©tanbe fepn. Er is net vo'f[>unna~, und gibt
dar aane cini ei" d* Frefl'n, das d* alle Engl Pn Himml finga" liörft.
Die ©ptnn (O.g.)/ 23orrid)tung jnm Spinnen, ©plnnrab ic.
Küm mit da' Spinn (b. t). in bie .ftunfeO. Der © p tnntolcec 1,
fie& 2öicEeI- Die Spinn unb bie ©p innen (sing.), and) n>ol
bie Spinnerin, bie ©pinne Ca. ©p. fptnna, gen. =un). «Srgl.
©ptm ©. 56J. Die ®pinn--t»eben, =roeppen, = >»ett, =tt)ctten,
baö ©plnngeroebc. Oi.2I.: o Spinna'wctrn fango", fid) ein wenig
betrinken, fptnnletcbe^f'einb, fpinnenfdnb, adj. Siel) II. 42?;.
2)ie ©pinnel (Spinnl, Spindl), ruie l)$b. ©pinbet (a. ©p.
fpinntla). fpinneln, fpinbeln (»on ber fcfyweren ©etreibfaat),
in Jpatme ju fließen anfangen. „A°. 1787 fplnbelte ben 18. 9iw.
bat ffifnterforn." J^ajjt ©tattft. I. 107. 23rgl. fpillen im S3rcm.
SB.«. IV. 952.
Der Ülnfpin, ftnfpin, (Snfptn (A~fPa, Afpa\ ETpa"), ber
©plnnwirtel, Oiing ober .Knopf, ber bie ©pinbel bepm Umbtcljen im
©leic^geroi^t erl)dtt (a. ©p. anfpin, vertigo, bombus). an Aas
wia an Al'pa'. „2linfpc, Sltnfpln." Voc. ». 1618. „Der
enfpin." Dfut. III. 409. gnfpin reimt in SKafcm. Denfm. I. 112
auf librein, wornacl) et freplid) nfefet ju fpinnen gehören ionntc.
£ö ift fonft unflar genug — unb »ieüetdjt urfprüngttd) uubeutfefc.
3m Cgm. 595. f. 2 (»on ll&rwerfen) ift ber (gnfpin ein ©ctriebc.
„Da* bie enfpin bie reber fdjiebent." „Daj bie enfpin mit
5 — 7 jenen nit gut ft'nb." „Die gefpinbelten enfpin finb beajer
benn bie gefetfreltcn." (cf. itai. aspo, aud) Jpdfpe).
Der Spinal (Slugtfb.), fein gefponnener gaben.
Vk ©cfpinft unb ©efpunft, a) bat ©efpinfi. Aide YVeiba'
maclia" -r- a~ grobe Gfpunft. Unfer lieben grauen ©efpunft,
bie fliegenben gäben bei Qllteitwciberfommcrg. Datf ©efpunftgclb
liefen fiel) geftrenge .£>ofmarfl)erren von ihren £aglo&nern alt (Srfai;>
für ©plnnfvoljne reiben, b) 9Kuttermild), fiel) Spünn.
Die „©pfnn," ©efpinft, bie Buttermilch — fiel) Spünn.
Der ©pon, fiel) Span ©. 561 ff.
„©pon^jagel." A°. 1452 würbe in Oiegentfburg aüet Spielen ol)ne
Slutfnaljme, bie SSJürfel, harten, 23rett, .ffugel, .Regel, ©ponjagcl
unb ÄreiSfcbjejjen »erboten, ©cmcin. Dieg. (ü&ron. III. 202. «Brgl.
©pdn, jjdbel unb pdgel.
Daä, bie ©punnc, ©pünnc, ©efpünn, ©cfpüntt, „Spinn,
©efpinft," a) bie SD?uttermfl<t>. „Ob einer fraw bat fpunnc
fluf»,.." „So fumpt ir ba& fpunn wiber/' „Ob bat «veib nit
(Bpetxb 571
fpunne* &ab." Cgm. 464. f. 21. 31. 34. „Web ba$ mit roelbe«
fpünne." Cgm. 824. f. 34. 35. „Spat aln fraro nlt gefpu nn. .."
„2uet ainer frawcn ba$ gefpunn we." „9tlmb alnet frawen
gefpun, unb t()uc baä in ble äugen, baö ntmt ben fehlem."
Cgm. 720. f. 45. 88. „2)er SBueter ©efpln ttlnfen." Cgm. 601.
f. 102. „Wett er fid) mit beiner fpunn ju b«ll menfdrtelcbcm
ebunn." ©ucbenwlrt m. „2Batf mag ble Urfadj fepn, bafj eine
.ftinbtfmutter ein reiche ©plnn befommt, bfe porbero «JKangel ge=
litten, wann fie ein 93i(Ten ftleffcb ober 93robt, fo ein anbere milch -
rei*e Slmmel im SOTaul jerbiffen, binunterlflct?" „@ö i(t gefäbt;
lieb, ble ©fpln aurucfjutrelben." „£>lefe acbatgiäbrige OÄatron per=
merftc aldbalb ein erwünfebte ©fplnn burch Jpllf 9)?arlä in ibrer
23ruft." $. 9Jbr«l). „(Spinn, lac mulierum, item alburnum an
33öumen." Voc. ». lius. „3Ölltu wlffen, ob aln frau aln fun ober
toebter trug, fo baifi fe» ir gefpunn auf aln waffer jelbcln. ©wimt
b» gefpunn ob, fo tregt fp ein fnaben, weit e* aber geln poben,
fo fft ei ain mapbel." Cgm. 720. f. 87. 88. s JBiar macht o" guade
GJ'pi'fi. „2Belb6gcfpnn$, ftrawngefpiinfV' örtolpb. Da£
„@plnf ar li n," ba$ erft entwöhnt ift, nefrens. Voc. p. 1618.
2)a$ „©pinfalb" (@brg.), ©augfalb. 2)er „©pinner" (Jpcbg.),
©tierfalb, k<x& in ben erften 14 Stagen MS 6 SÖocben, noch an ber
9Jiutter faugenb, perfcbnltten worben. b) (a. @p.) fcbelnt ©punne,
©efpunne auch bie weiblichen Prüfte felbft bebeutet au haben,
„©allg ftnt ble prüftelleln, ble gefaugt hat baj cblnbeleln auj junf-
frawtelchem ®ef punne." Cod. Ebcrsb.135. f. 214. 95ep 2öllleram
jinb ©punne unb awar masc. befUmmt ubera; fonft bietet ble
a. @p. fpunnl nur In j3ufammcnfeßnngen, wie: fpunnl^bruobcr,
fp. = farl)tll/ fp. = runtf. cf. nleberf. ©pon, Alllan ©ponne.
asrgl. ©pdn, ©plnn unb ©ramm. §. 372. 882.
2)ie ©penb (Spent), bc* ©efpenb, wie bebb. ©penbe (a. @p. fpenta).
2ln firdjltcben 3afjrtagen für SSerftorbene wirb ble unb tu, auf .Soften
ber SSerwanbten, jeber $crfon, ble mit ju £>pfer geht, efn ©penb=
SBeafen (Skob) gereicht. Dae! ©pcnb = 9iocilein (Spent-Reckl),
Heiner, febtechter, abgetragener SWanntfrocf. 3m bell- ©elflfpltal ju
München gab etf eine eigene pon @lnem SfamenS 2öabler geftlftetc
93rejen = @pent, fiel) !• £1). ©. 275, eine »on einem ©ebrenf ge-
fllftete Äerfchfpent u. f. f. ^frünbenmanual p. 1519. Cbm. 208G.
lob 25. 2(3. 42.
fpenben (ipentn, a. ©p. fpenton), fpenbieren (l'pentia'n),
ausgeben, mitthellen; aufwenben. Wer fpentiort, der gwint,
wer Ichmirwt, der f'art. AVolln S mar Eana'n NamD" fpeotiacn?
Derf l Eano'n Namo" fpentia'n (©le al$ @ewdl)r0mann nennen)?
an Herrn l'pentia'n, porfteöen, fplelen. fpentabel, adj., mit-
tbcllfam, feinen *Mufwanb f<beuenb.
572 ©pinb ©punb ©yang
Die ©pfnbet, ficft ©ptnnel.
Der ©pinb (Spint), a) d. @p. ba$ gett (a. ©p. fpint, gen. fpinbe$
Wtb fpintetf, adeps, arvina, succimen). ,,A°. 1311 würbe ilt
Oiegendburg ber @af? gemacht, bap oon Unfc&lftt, ©djmeer, ©pintic.
t>a$ «pfunb 9 93ierbfng baben follte." ®em. Oicg. Gbron. I; p. 478.
b) ba* 3dbe, feblertjaft $ette, Ädftge, ©pecftge tn S8acE»verf. c) ber
■Qtfefylfroff im Äom (fpint bero d>ornuuffte, adeps frumenti. 9|otf.
H)f. 80. 17). d) ber Jpoljfroff, befonberä bet junge efneö aSanmcä
im ©egenfafj ber Oilnbc unb be* Äcrn*. 3m Voc. o. 1618 i|l
„©pfnn" forool lac mulieris (®fpfnt, 9)?one 2lnj. 1834. 281), at*
Alburnum. fpinbig, gcfpinbig (fpinti', gfpinti), a) jdlje, fe&let=
Öaftrfäflg, fpccftg. "t> Brod, 'Kne'l, d* Xu'ln fan' fpinti' wor'n.
b) adfje, fpdrli*, norbbürftfg, bürr, mager. 5Äir gettf fpinti'.
y" fpintige Gaas, bürre, magere picge. ©lel) b. f.
Der ©punb (Spunt), l) n>af< ©pinb b, c, d) (— unb bamit
wol im Qiblautpcrbdltntj? ficbenb). fpunbig, fpünbtg (2Blrjb.,
9lfd?affenb. Oielnroalb), fddartfg (oon 95rob ober 3Jacfrocrf); fehler-
haft* bldjt ober feft, bager, l<*«g. 2) (D.<pf.) bftfe$ 23rett, ©punb:
brett, in 95. gotjbrett. fpünben, eine ©tubenbccfe jufammenfügen,
flud) wol, fte mit gcbm untetfüllcn. 5) n>ic bd?b. (bcr ©^liefjjapfen
oben am ftaji).
Die ©pangen (SpangcT), a)roie r)d)b. ©pange. ©pangen am 93ucb,
€laufur. b) üüerbolj, an meldtet ble Sdngcnbdumc eine* gloffeö
befeftigt werben. „(Jtf fot ieber $foö in ber ©pangen Gaben bic
pralt beä uerorbneten StfaM." Z.W. v. 1616. fbl. 764. gjründmer
Senb-Orb. ». 1727. §. 16. 3" ber Lex Baiuu. X. 15 t>etft ein »er*
Mnbenbet halfen im @ebdube fpanga. 3« G1- fommt fpanga
für sera unb für patena vor. Der ©pdngüramer, Voc. ». 1618
frivolarius. 25er ©pdngler (Spangla'), a) 23led?fd>mlb, Klempner,
35led)arbciter. b) figürl.: ©cbldfrlgleit, bte bie 'ilugen ntdjt mebr
red?t offen balten IdOt — »orjüglid) be» .filnbern. Da* Spängla'
kämt dac, gc ins Bett, fpdngcln, a) (d. @p.) mit 93led) befd?ta--
gen(?). Baltbeus (üb. Reg. II. cap. XVIII. li) bel&t in ben 3ngolfl.
iXetmen v. 1562 „ein gefpengette gürtet;" (W. fpengia,
laminis confirmarc). b) (oen $lüffigfetten) SSfafen werfen, perlen,
jiittf ©iaö gegoffener 2Beln fpdngclt. 93c» Dafppcbiuä tjt ©pang
Safferblatter, bulla.
„© pang er 61, ©pangcnröl" fommen paarwelfe alt £f)eilc ber
«Haftung eine« ©perrciterö ober tfürfffcrtf »or in 5Bfir. 5ötr. V.
168. 471.
fpdng, fpeng, fpengel, ity. (Jranfen), feiten, fdjwer ju befommen;
treuer. 3)aö ©elb ifr fpeng. eine fpenglc ^elt. „Diebcrmaligen
gelfefpdngcn peiten." ®lrjb. 5]erorb. t>. \iw. Die ©pengigfeit.
„Die bermalige ^olif pengigfeit." ©irjb» ^cwbb. p. 4705.
@pon$ ©penjt ©yont &WH ©V« 575
1725. 1731. 93e» oorfallenber ©penglgfeft bed 9)?ablen$. 23rcnn-
tjoti = ®pen«igfeit. Cfr. grled?. trai&Nfcj cnävn, cnaviu.
55er / ble, batf ©efpontf, ©efpunj, ber, ble SSerlobte, sponsus,
sponsa; franj. epöux , epouse , jefjt mei|t nur meljr fd)Crjwelfe
genommen/ wie Gfpafi, Gfpufi, mitunter für 9J?äbd)en über&aupt.
fponfeln, fpönjcln (fpcVin, fpeazln) mit einer, ben Srcner,
©alan, 3ärtlld)cn mit U)r fpfelen; L 6p. fponfieren, fponjlere».
©cfpenft, fiel) fpanen @. 567.
35er ©ponton, ©ponbon, (Im altern Ärfegewefen) Qlrt ©?lef5ei?,
ben ble Dberofficlere führten (ital. spontonc , fpan. espomon,
franj. Espondon). 3m Cbm. Ö239. fol. 65 — 70 j'inbct ftd) batf
(frercltlurn mit bem ©penton abgebllbct. $epm ©ruf] mit bem
©p. würbe gar b&flld) aud> ber £ut abgenommen.
15er ©punj, efponton eine« 3unftabgeorbnetcn bep ber gronleldmatm*-
proceffion.
35er ©par, bei» ©paren, (Voc. ». 1618) passer (i. ©p. fparwev
gen. fparwen, a. @p. fparo, gen. fparln, unb, nad) bem pttf.
fparva, agf. fpearoa ju fdjlleijen, fparwtn). 3m J>d)b. l|1 jei^t
üblld)er ble Slbleftung ©per^llng, Im 35lateft ©perf unb ©paß.
SBon ber $orm fparo, gen. fparw = in l|t (wie miif=arl, larus,
9)?aufer von g)fii«, Waiii, ble er fängt) abgeleitet ber fpatwsart,
fparwer, ©perroer, ©perber, nisus, ber 0* von ©pafcen unb
flelnem ©eoögel nd&rt. „Sporber." ftrelb. ©amml. II. 121 adi392.
„35er flgfparbcr, ber In funig flrtu* bof auf einem gnlMn tief
fajj." Cgm. 256. fol. 262. 35le ©p er = 3ll|ter, lanius exenbitor,
collnrlo unb spinitorquus, wirb ibreti tarnen von bcmfelben llm-
ftanbe l)aben. s)?a* 58. t>. 0)?olI Ift ber 3 od) 11 -©per ein »einer
SUpcnoogcl, ber fdjnell unb Immer jwltfdjernb fliegt,
fparen Opa'»), wie b<bb. (a. ©p. fparen, praet. fpare'ta). 35er
Sparluncus, Sparmundus, Sparmunlos etc., fdjerjb. <perfOnlficatlon.-
„2ölr werben muffen ©parmun bn$ balten unb junger leiben."
gefpärlg, fpärllcfe, fparfam, fnapp. gefparfam, gefparfamfg,
gefpärlld) (gfparlj'), fparfam. 35le a. @p. b«tte ein Subst. fparf,
fperl (parsimonia, abstinemia). ißicfleicbt gebort babln ble alte
aboerblale SSetftdjerungtfformel ja fparl, jl fperl — weldje In
t&ter 95ebeutung bem lateln. quid multa, bem fpan., franj. enfin,
unferm Eurj, bem engl, in fbort verglichen werben fann —
glelcbfam jur ßrfparung weiterer SSorte.
fparen, fpärren (i'pam), (O.i.) fperren (a.<Sp. fparlan, fparran
neben fperran). „ein bea fdjrefn fparen." 2Bfrr. 33tr. VII. 170.
58ep Jpodjjelten werben ble Brautleute von ben 2lvmen gfpärt,
b. I). ei wirb lfmen von benfelben ber 2Beg vertreten, ben fi'e fi*
bureb eine ©abe wleber ju offnen baben. 2Öo( nur jnfalllg fit fn
674 ©pat <&ytt ©pei*
2ßott unb ©aefee d&nllcb ble Sbarra, eine Abgabe, tPel<r>e in beu
VII Com. bfe SBraut, welche In eine anbete ®emelnbe heiratete,
entrichten mufjte. „plfpartba, obice, vecte." gl. i. 541. 3>«$
Gefpdtt (Gfpär, Ob.=3far), a) «ßorrfcfctung jum «Berfperren,
b) bie ®eburt$t&elle, befonber* ber Auf) (»rgl. ®*loü); ble Olrt,
JHace. Des Käibl is von a"n guadn Gfpär. 2Stal.: „@le ffnb
alle bifcö gefperbtf unb funblge: Olrt," aus> 9>?attl?ef. Sarepta
conc. 15 be» ftrlfcfc eitle«, ©lel) fperren.
2)ie ©par = 2Iber, varix, &rampfaber. Dentin ©ramm,
„©par^fatd), @pp*/' Voc. ». 1618; eigentlich. Äalf auö ©pp$ ge--
brannt. SSrgl. ©petber unb ©porsfalf.
35et Spärifänlo'l, fiel) Spädi ®. 557.
fperren (fpe'n, fpi'n, fpio'n), roie fcebb. (a. @p. fperran, praet.
fpatta, fvattt, partic. gifpart). „©ein fpl&lge fc&arpfe jen
er über elnanber fparrt." töelm. ». 1562. „2lfn »er fparte m
trugen." MB. XX. 201 ad 1420. „2Batt bie tut gefpittet."
Cgm. 64. f. 48. 9)?an lautet „bie ©petr" (fcborfperre). Vor.
». 1618. „£o#terleln mit bem Jperjgefperr (cardiaca, fonfi
auc&. Jperjgefpan?) begafftet, baju aucr« ble $ral{i gefct>(agen."
93enno ?5J?lrafel 1697. Daä ftuejJgefparrEraut, staehys reeta L.,
(2$. ». 9J?olI) fcijelnt <xli tycllfam gegen eia ä&nllcbeä Übel jn gelten,
fperrmdutern (Olfcbaff.), gähnen. Siel) fparen unb fper.
T>a$ ©per, &$b. ber Speer (a. @p. baj fper, 35lmln. fplrllln,
mit ben @ompofftl$ fper-fuoter, fper = buot, fperafeaft u'
boeb, wenig »olfSublfcb). „@p er r elter, eques hastatus." Voc.
».1618. „<Sln ^urnete; ober @per:Qio3" (^umferpfexb). ftreib.
©amml. II. 94 ad 1392. 3d) getraue mir faum al* 2>lmluutl» f>le=
von (unb roeld) ein ungel)eureä!) ju betrachten bat folgenbe:
£>a* ©perl (Spe'i),. (b. 20.) ble ©tccfnabel; Pannen - ober
Slcgtennabel, Mangel, „©rojie ©perl ober ©tecfnabeln." ©eni.
Keg. Gi)t. IV. 384 ad 1520. „©perle, acicula." Voc. ». 1618.
„ein langet ©perl ober ©lufen." Ollt = £>ttlng. JptjT- ». I69ü.
„@perU ober ätofcnfabrfl." Jpubner ©aljb. p. 313. sßrgl.
©penel (Spei).
fper, adj., troefen, fiel) fpör.
2)er ©pelr (Speia'), ble ©plerfcbtvalbe , Uferfdjwalbe , hirundo
apus — bei) 35afopobiu$ © p i r. „@cgen SÄitte betf 5tta»monat$
laffen (I* ble ©cbroalben unb bann ble ©peuer feben." Mlbln
©cfyvalger S3efct/r. b. <peljjenbergrf.
£er ©pelrllng, sorbum unb sorbus. Voc ». 1618. Der ©pir=
boum in ber tolrib. 5)?arfenbefcbrelb. MM. 38 fjt tvol ebenfalls
sorbus — unb »erfcbleben »on ©per^boum, gl. a. 10, o. 174,
©pereböm, o. 87, csculus. Esculae (ble grüßte baoon?) Reifen
gl. o. 90.502 fperuun (oon fperuua), ivo$u btö bep $rtfö II. 297
ritlette ©per ben ftlmmt.
<Speir &y\? <&yot 575
©peir^wat ober „©pepetroaben," 2lrt gffäjeug f« ber »traf».
gtrdjort». t>. I57(i.
fp fr ig (fdjwdb.), wtbcrftrcbenb, mutljwldig, eigettftnttig. 3$ fatbe
gl. a. 108 foa» Praet. UU i bar fpfr UU, recalcitraverunt, wehen
bem fonfr gewöhnlichen fpfrbratt, niti. 3>er Spirifanh»cl , mittle
williget 3w«öc; £eufel. ©fef) Spadi. «ßrgl. fperren.
2)er ©pur (fcbwdb. $ranf.), ber ©djimmel. fpor ig, (vom SBrobe)
fd)immlfd)t, (uomJpotje) erilfcft, (»on 2Bdfd)e) »erbumpft. fporen,
fdilmmlicbt feint ober werben, (urgl. bep Sibelung fparen). £>b bat?
in ber a. ©p. oorlommenbe adj. fpor — rudia fportu vel mar tu
(qunc propter infirmitatem audientium rudia et imperfecta
fuerant in moraltfcbem ©fnn), gl. i. 95 — baffelbe Clement, ifl
iweifettjaft. 33tgl. fpor unb fper adj.
Ser ©por = apfel, sorhus. Voc. p. 1618. $BielIetd)t, ba er evil,
wenn er telgc ift, genoiTen werben fann, ju fpor (mürbe) gehörig.
c£ „@fnb bie welcftfell fpor, fo tribent fp mit gutem wein burcp
ein tu*." Cgm. 725. f. 140. Sieb. fpor.
,,Spor = gla3, nitruin." Voe. ». 1419.
©por^gratf (a. ©p.), musa vel carectum, centinodia, sanguinaria.
gl. o. 11. 17. 419. 3Mut. III. 155
©por-tttlf, gypsus. Voce. v. 1119. 1429. ©ieö Spar-faif.
Dk, bat ©efpor (Gfpor, Gipour, b. 28. Gfpao'), bie ©pur
(a. @p. bttj fpor, vestigium). „2)em ©efpor nad?gefMt, ««*"
fdjmecfen. Slttfe ©efpor fommen." Voc. v. n;i8. „Wuf bem
©efpor." Sit). SÖJTi 53. 2115. Auf dac Gl'paa' la (b. 2ß.), auf
ber ©pur feiw. gefporen (b. 2B. gfpaocn), bie ©pur baben.
audge fporen, autffpuren. ©ie& ©pur.
Scr ©poren, ©efpoten (Sporn , Spourn , Spo'n , Spoun,
Gfpoun), 2)im. baö ©porletn (Spe'l), ber ©porn (d. ©p- fpor,
gen. fporn, a. ©p. fporo, gen. fportn — fiel) ©ramm. §. 839).
Der Oiocfen fporn 0D.3f.), QBlefenboctäbart, tragopogon pratense L.
f poren unb fpornen, wie l)<tb. fpornen. 3)er ©porer, ber
©porne unb brgl. »erfertigt. £>a$ „@por nl) olj," Olrt 23aitI)olj
(©patren?). „(Sin ©pom&olj 50 fr." 23aamgartn. ^euft. 140.
2)er Söllfj fdjlug in bat &ird)cnba<p, „jerriij bie redjttf uttb llttf*
parallel laufenben ®poml)otjer-" ^(ritglbl Jpalnfp. 440.
fpor, gefpor (fper, fper, fpear, fpeo*), fel)ler&aft= trocten, raub,,
bart vor £rocfenl)clt; drmlid?, flcmm. Singefcrmitteneä 23rob wirb
an ber Suft fper. „(Sin 2Binb ber mad)t eim '$ OTaul gar fpe&r."
<p. 2lbral). o~ fpere Huafr-n, o~ fper er 93 oben, ©runb, »'
fper* Silben, Jpaib, 35?ab, £rdt, 2i5aib, SÖifen, worauf
vor Xrocfenbeit wenig wddjät. gfg.: af fper$ 3 dt/ wegen 5trocfen=
bett unfruchtbar, a* fper^ ©uet, Jpaimet, .^au^wefen,
fümmerlicbe^. 9)?an componiert gerne: ©per^boben, @per = mdb
(0.2. einmdbigec ©ra^plaß), ©pcr=ipaib (Yoc. p, 1618), aridus,
576 ©put <&yatb ©perb
tenuis victus, © p e t - j a r. SBefrenrieber Gl. bringt fogat cht
f p «* r e ö (bind) Slutitrocfnung feicbt getuorbcne^) Baffer vor.
ftig.: »* Tpers Glichtl, ijagcreö ©eficfctcben. fpet auäfcbauen,
baget fepn oon 3infel)Ci». fpi-t leben, fümmerltd) leben. dt
get mir fp«r. einen fpör teben, wie: einen bart reben,
b. b. anjüglld), ftidjelnb mit ir)m reben. fp er maulen einen,
auf lfm, ali auf einen Sargen, ftldjeln. ,,fper Idfen ober troefen
föfen." 58efd)tbg. bet «piriigauö. ©perfätf (Spea'luis). Jpübn. 687.
Cgm. 592. f. 31 beljit et : ,/20en man ben Ingbet jerftojft mtb
pnloert mit fper unb mit truefenn velgeu." 3a einer anbern J?.©.
bet XV. 3aM. (Cgm. 270. f. 176) Ift ju lefen:
„ffilrt, wie l|l ber wein fo red)!
(gr l|t mir In bem bat* alt fper (fo treden, raub, fyetb),
bring vnt halb aln fuflen l)er."
Strofc bfefer bereite altern 6*relbut:g fper unb ber bei) dbr. ©cbmib
vorfommenben: fpetr, fdjeint bod>, nad) ©ramm. §. 325, ber fefcwel-
jerlfcben Olu^fpr. fpör, gefpoor jufotge (fteb. ©talber, aud> Safnpo-
blutJ v. 1557 b«t urens ventus ein fporer winb), altf urfpr. ydyte
ftorm fpor angenommen werben ju muffen — woju ein alteret fpore,
ein altes* fporl fugen würbe. ,,s2>on ber äugen freite. Diu äugen
ft'nt rot unb baij unb fpörc." „Saj biu naglodja innen befj ft'nt
unb fpore, alt ein b,eljer rttebe battnnen fei." Cgm.721. f. 180. 182.
„Sie frat Ä'anr ligt In egwpto in fpore n fanbigen lanbe." Cgm. 845,
f. 4<i. „©0 ebreud) ld) armer unbe gee auf fporem lanb ellenbe."
©udjenrolit p. 4n. ©leb vben ©. 575 Spor, ©porapfel, unb
»tgl. fprö; orgl. aud? fparlen. fptren, fpi-ren, troefen wer-
ben unb madjen. 2lu*gefpertetf fflclfd), SBrob u. „Set9)?ül^
ftaub tbuet einen nusfper-n." Qt fperen mld) bteJpdnbe,
$ui>e «., ld) b«be an blefeu Stellen ein unangsnebmetf ©efübl von
£rocfenlKlt. 35er ©pet'nbtüffel (Oberm.), eine gewliTe feftr
troefen jubereltete 9)?eb(fpelfe. (cfr. Staffel). Ser ©pi-rltng
(2ß(tr. gl-)/ magerer, b«gcrcr gttettfd?. Sie ©permaifen, pfcnis
atcr, f leine J)oljmclfe; ftg.: bagerer 97?enfd\
Sie ©pur, bie ©efpur, wie l)d>b. Spar. (Siel) ©efpor).
fpären, gefpüren (fpi'n, fpiVn), a) wie l)d?b. (a. 3p. fpurlan,
fpurran). b) empfmben In febr autfgebebntet Qlnwenbung, weldje
gefporen nld)t leibet, „fpürlg, sagax, praesagu-;." Voc.v. 1818.
Ser ©patber, Sperber, fieb 6pat, passer, <B. 575.
(Spetber. „iHauf mit bem Wertel! ©teln ber! Jigeln ber! 5Bo |inb
bie ©perber unb «Werteltrager," rufen bie 9)?aurer ben ©elbamer.
93rgl. etwa ©par^falf unb bat Sparbret ber 9)?aurer, worauf fie
bepm arbeiten Äalf unb gjförtel In ber Jpanb baften.
©petben, ©petberbaum, fiel) ©pelrling ©. 57J.
©pat=
(&yaxd) — ®paf 577
©parken — fo finb wol bie in SSftr'*. @lof[ar angefefeten ©padjen,
sciniillae — bem nbrf. , botf. ic ©parfe entfprecfcenb — ju
nehmen.
35a* ©parglment, a) bie «Jlustftreuxtng , Hingeworfene 58el?auptung.
„Da* ©parglment, al* ob ff* bfe SJIebeUcn in Ungarn abermals
ju moolren begunben." „@* wirb biß lutberffebe ©parglment
eine fatfcf>e 3njüd)t fepn." 3far ©efellfd). v. 1702. I. 170, III. 04.
I>) Zeremonie, Umjtdnblldjfeit. Net vjl Spargoments' «•macht?
(3tal. spargimonto).
fpärfen, fperfen (b. ©.)/ (»on jcrfdjrunbenen jpanben, fotogen
unb troefen geworbenen güpen :c.) ein unangeneftme* ®efül)l ver-
nrfacben. D* Hent, d* Feifs fpä'ka'd, fperka'd mi\ ^rgt.
fpadjen/ fpaden unb and) fper, fpor.
Der, ble ©perf, be* ©perfen (Speri, Spirk), (U.S., D.tyf., ffranf.)
ber Sperling (ä.<B\>. fperebe). „©plrden, passeres." gl. ins.
„©pcrcfenflalfcb. ift balyer Watur unb raijt bie minn." £rtolpt).
„Die fperd>n »anb ir ein bau* unb bie Turteltauben ein nejr."
Cgm. 131. fol. 23. «l<rgl. ©par.
fpurfejen, fpenen, audfpepen. ©leb fpirjen.
©perl, fteb ©per.
6ld) fperjen, fpirjen, ff* fpreijen; grofi tbun. Der ©pirjer
(3pf. Ms.), ber <pral)ler, 2ßfnbmad?er. 61. i. 065. 7iü wirb baö
spatiari ber «Böget fperjipeinon gettannt. SBffll. fpertelen,
fpertelbeenen bep Äilian, nbrf. fpartelen, fperjen bep
©talber.
fperjen, fpirjen, fpürjen, fpurjetn, fpuefen, fpenen. „Die
3uben, bie unfern >?errn verfpeft baben, unb all ibr 9?ai*fommen
feinb plagt, ba* fie wir für ft'cr) au* fperjen mögen." Dr. Qd 1512.
„Wan fagt von Äaifer ^onfrantio, wie er nid>t aujjgefpurjt r)«b,"
Wv. Gbr. 259. au fpirejen. Cgm. 101. fol. 2:,.
Der SpalT, GrpäfT, Spaas, Gfpaas, Ditttln. Späffl, GfpeaiTl , wfe
bd)b. ©paß. „Äod)t au* einem jeben efyrlldjcn ©efpafjj einen
<?bebrud)./y % 2lbral). fp äffen, fpa äffen, g'fpanffeu, Dim.
fpaffeln, gfpeDffctn, fpajjcn. fpafftg, fpaofflg, gfpaoffig,
fpa^baft; fonberbar, wunberlid). fpa f fol ig, mauvais plaisant.
3m ©implictffimu* v. 1683. p. 376 beißt e*: „©internal ict> nur
fpa&gerftten war" (nld)t gerüflet al* ju einer feinbltdjen SBe^
gegnung). Diefe* paßt allerbingg jutn ital. spasso (passetemps,
Zeitvertreib, dar spasso ad alcuno, spassarsi, spassar un ca-
vallo etc.), obgteid) fonjt bie 33ebeutungen etwa* au*einanber ge-
wieben finb.
<£cfwuller'3 «Bahcrifdif* ©JttertM*. III. Ifc- O 0
o7 8 ©petS
2>le ®pel$, a) wie ficfeb. ©pelfe (d. ©p. fptfe, U\) Ctfr. III. 15. 15
fplfa). 1>) allgemeiner, ble Äofh „Um bte ©peitf arbaiten,"
bloä um Me Äoft, nidjt um 2ol>n. c) ber jur sBerfofhing ber Jamilic
unb be6 ©efinbeg claeö ganbtvlrtljg erforbertld>e 23orratb an ®e-
tteibc IC. Mancho* Bauo1 muos 9.' Speis ftlbo' kaffV, ka" fi*
not 3'mäl d- Speis dacbauo\ d) 9)?atertal Überhaupt. © 1 0 cf-
fpel* pöronce), §D?aucrfpet* (SDlörtfl). (£>al)er: „©rate unb
glrfrc von £>äcftern etnf pef fen)." e) ©emad) ober ©ewölbe,
Worin ber Äüd;ent>orratI) aufberoabrt roirb. @pef$ in blefem ginn
t|T fidier nldjt bloS abgefürjt auö ©pelfe = f ammer «., olelme&r
fji et ganj glelcfcbebeutenb mit bem graubünbtlfdjen ©penfe, unb
fcfcelnt gerabesu, nad? giuäftopung be6 n (»rgl. mcfner II. II).
@,'6oo, 631 unb Ctfribtf mlatf füt mensa), aui bem barl\=lateln.
spensa (Capitulare II. afii 812. 10) von expensa, dispensa ent?
fcanben, worauf (tdj benn aud) bte 2Jnivenbungen c, b, a, d) jiemlid)
natürlid) ergeben. 9?od) im Voc. venet.-todesco Ms. p. 1424 ftef)t
©peltf ganj für bat ttal. spcse. „E no guadagneravc niente
desso in Alemagna e si haveravc la briga e la spese per
niente, fd) gebunn nittjj baran in beuejen lanben unb fd) i)let bfe
mite unb btc fpelj VtnbfüjT." „Senza ogn altra spese in fina
qua, an all anber fpelj l)tncj Ijer." fpeifen, a) nie l)d)b. (nad)
©ramm. §. 950 bat ipartlctp mitunter gefplfen); b) einen/ U)m
©pelfe, namentlich ba£ Ijell. 2lbenbmal)l, reiben, if)n mit gebend
mltteln unb anbern 93orr«tl)en verfemen, verproviantieren. „Den
alten bettrlfigen QSater l)at man muffen fpeifen wie ein Älnb."
Scnno Sttlrafel 1697. „9)?an fpetfet ble ©tabt öiom aut @ppten
unb 2lfrlca." Slvent. CEt)r. 273. „©peffung (ju bem Ärleg^ug
0. 1434) mit SBeln unb <8rob." 3tr. 2l)bl. IV. 35. „SBefetflget bat
©d)lop, aud) fpeffet bat mit ©ctralb unb SSJeln." Ar. 2&bt. XIV. 96.
„3)a$ @d;lo{? fpelfet er mit püd)fen unb guten gefellen, mit pulver
»nb mit aller cofi." öfele script. I. 253. £)er urfpr. begriff liegt
tvot Im alten spensare, dispensare, verabreden, „©robtvaljen^
brob, bat man für ba$ ©eft'nbe fpelfet." .£enlfd>. „21Ü mal aln
pedjer tvelnä alt wir geivimblld? fpevfen." ©d)elrer SMcnftboten-
Drbnung. „9(. 9u ©pclfcr" (Äcnla 2ubrelgö IV.) , Jpunb ©tmb.
II. 4118, „Sßermuot, fplfacre" bei Domfdftö ju qjaffau um 1194,
„fplfar/ dispensator," MB. XIV. 25, spisarius, MB. II. 395,
fp Ifaer, granarius, Vde. v>. 1419. fpelfenb (PpeilVd),
fpclflg, fpclfen (fpcii'o"), adj., (von ^rob unb anbeut £ebenä=
mtttcln) orblndr, fo wie ft'e an bat ©eft'nbe verabreicht werben,
o fp ei Tods B.rasd (Ob.=2Immer) , febtvarje^ ^»auöbrob. „9Ilnen
fpeifen lalb fnedjtprot^." MB. KVIH. 497. 64t. (cf.: „ülfn faul,
ble vsai glof fpeifen," adj. Cgm. 414. fol. 130). @ew6f)nlld)er
in ber ^ufammenfe^Httg: ©pel^rbrob, ©egenfaft bei gueten
ober weisen, ©djefret 3)ienftorb. 51. 32. 46. ©oldje ©pei^
©plfl @^icp 579
brobe würben feit 1659 von bet Jpofpftfteten In Wuneben an*
©eminar unb fpdter an arme ©cbuler überbaupt gefpenbet. ©peifc
%alb (©egenfaf? beö „fdjonen frawenprotä"). MB. XVIII. 1. c.
@petä-&atf, febteebtefte ©orte be$ ^dfebdnbferS. ©er ®pei$=
beutel, Qlnbdngetafcbc, worin U$ üibenbmabt gu einem Äranfen
getragen wirb. 33aä ©peUglodlein, roomit man fpeifen tautet,
b. b. bat Rieben gibt, baß ein ©terbenber verfemen wirb. 2)er
©peUpfingtag, ©runbonnerötag, an welcbem man votgugtfweffe
gum gibenbmaljl gebt ober f p elf et. 23er ©pelewefn, ber benm
Slbenbmabl gereift wirb. ©peHfifcbe, fiebere, wetebe ben
großem gur 9iabrung bienen. Forellen werben oft U\ eignen ®pel$=
©el)aitern ober ©pei^SBef erletn aufbewahrt, inbem fie mit
©peUfifcben :c. gefuttert werben. Dagegen werben woi au* atfo
gefpeiete $ffcbe felbft ©peitffotben, ©peigfarpfen ic. ge-
nannt. <2l)iemfee gifcfcDrb. v>. 1507. 5Bftr. ©ürmfee p. 157. 2ßftr.
23tr. IX. 309. 2>le jjuefpeiä, Zugabe gu einem ®erid?t, g. 23. ge-
riete £eber auf Äraut, iebe ©attelung betf ©emüfetf.
2)er ©piß (Spis), a) veru (a. ©p. fplg, auch, im Dialeft nod> bdufüg
Spiz). Am Spis oder Spiz bradn. Um Nürnberg beißt ba$e
wag von einem gefdjlacbteten ©cbweine guten greunben fnö Jpaug
gefd)icft wirb, ber ©piß, pcrmutblid) infoferne etf eben für ben
©piß, b. b. gu einem ©piß.- ober @plg = braten (a. ©p. fpij-
prdto, assntura) geeignet i(l. Sin foldjer ©pij wirb febon bep
2Baltbet v. bet 33ogetipcibe 17, 17. 24 perfcfmltten. b) ©tridnabel.
c) ©preißel, ©plitter, ©pdneben, ©erte. „@ed)£> ©piß gebratener
feigen, an ainem ©piß geben ober gwolf." beil. ©ctfifpftalmanuaf
f. i.-)i9. fol. ifi. @in Spiiri «Böget, Jifcbe ic, eine Ülngabl fletnerer
©tücfe, bie, an einem ©preißel, 9?utl)d)cn unb wie immer gufammen-
gefügt, mit einanber bingegeben (ober allenfalls an einem ©piß
gebraten) werben. 2>ie ©piß; ober @ptg=@drten ober = üiueteu—
„©pilgerten, virga, Voc. p. 1618 — febeint nadb ©ramm. ©. I7u
bloße Tautologie gu fepn, ba fpig in ber a. ®p., 3.95. gl. i- 257,
felbft fdjon virgula, fyliaiii, gl. a. .557, virgultum befagt. d) (nad>
$rif* in 33.) ma$ l)d)b. ©pießer, ©pießbocE. (Gl. i. 359 „hinnulo
ftacbe vcl fpigin"). fpißen (fpüln, fpizn), ftetfen an bk
©abet ic, burebdedjen mit ber ©abel ic. fpißig (fpiffi') , ad;*.,
bünn, bürr, mager, bager. „tytunber, bat ijt wol ain fpiffigä
Zxaib," beißt t$ in 23ucbner$ gflatfi'eit.^fction bep Srfdjeinung ber
7 magern .fiorndbren. „Sag Äinbtetn warb auf baß raube fpiffige
£eu gelegt." <p. 2lbral). eine <Perfon fiel)t fptffig (mager) aug.
Qi gebt ibr fpiffig (iit bat mit ber 9Wt) p fdmpfen). 33ew Jrlfd)
i|t fpiffig (oon WetaCen) gebred)l(cb, (oon 2cbcr) gu l)art ober glaftdjt.
mal ©piß unb bat bdnfüg mit ©piß »crmengte ©pieß.
©er ©pieß (Spios, o.pf. Speis), a) roie l)d)b. (a. ©p. fpiog, fpieg,
cuspis). Sßeilanb ^auptwaffc ber tfricgtfteufc. SSrgt. «KUtfwieß,
Oo 2
580 @pat
aiUsfpicß, Gtfpfeß, ötalSfpieß, ®d)n>einfpie§ I. $£&. ©. 4t,
III. 126. , 9tod) bie ölurburger (S&aft ». 1655 will, baf baö gftfeir
f)oIj ju Spießen gefyavt tuctbe.yy Cbm. KI. 552. fol. 112. «Ra*
Ar. gljbf. XVI. 104 follte in ©täbten unb Warften ein ©efcfefdter
„jum ©plcß verorbnet werben/' bamlt bat gemeine 9Solf geübt
werbe unb von i&m lerne. 9?od) jeftt fommt auf ben Dörfern bev
2Bad?tfpieß vor, welcher, tagweife von Spaat ju J?au6 wanbernb,
bem Seftßer bie qjftfc^t auferlegt, ben «Policen -2ßad)ter ju agieren.
„%w\ ba$ Settclmanbat wirb niefct gehalten. 2>a fteefen bie dauern
einen ©pieß l)fn anö @cf vom Sorf, unb weil ber ©piep nichts
fagt, fo gef)en »acierenbe @d)fnber, bettefnbe «patre^, 25eferteur£
unb alle* ©efmbcl wie vor unb eft." Sud)er£ frevel «pferberennen ic.
b) ©ereimter Sobfprud), einem @d)üler in baä Sud) gefeferieben, bat
et aW «prete feinet Fortgangs ober ftlelßeä erhielt. 3« Cbm- KL 475.
fol. 215-247 finbet fi'd? eine 9?efl)e foldjer Utein. „Encomia prae-
iniferorumu beS «pollingcr Seminar* v. 1758 — 17-11. Oi.2l. : „Um-
gefert — wie bie Sauern ben ©piep tragen — scilicet ut
longam retro fert rusticus hastam," b. I). im ©egentl)cil, im ent^
gegengefekten ©inue. Sucfeer* f. 2B. IV. 261. „ftrembe Seut Im
£au$ feinb mir ain ©pieß in'n «lugen, " b. f). mir f)o*ft juwlber.
SudjerS Äinberleöre 1781. p. 10. ,,35urd) b ©pieß jagen, prae-
pilatis hastis objicere." Voc. v. 1618. „35fe teutfefcen .ftned'U-
liefen ben Sflörber burd) bie ©piep" lauf feit." 31». @f>r. 213.
„$iefe$ 5Äed)t, nie eS bie Ärieg*fned)t füeren mit ben langen
fpiepen," befdjricben bei) ftronfperger 1555. f. 76-78. „3d> l)abe
i&n mit feinem ©pieß überloffen (Ijabe ilm nfebt ungltmpflid)
beljanbelt). .Hr. £l)bl. XI. 145. fpieß.-ecfet (fpioseckod), adj.,
fpi£wfnflld)t. Scn ©talber fffc ber @pießecf ein ftumpfer ffifnfel.
35er Spießgefell, jefct ganj jweibeutig geworben. — 9iod) 1641
nennt Dberfl Jrifd) ben ©rafen v. Döring, neben welchem er Cbrfft-
wad)tm«ifter geroefen, mit aner 25eferen$ feineu alten befannten
Srueber unb ©pleßgefetlen. ffiftr. Str. IV. 175. „©pleßer
unb ©cbiißen." <2l)ron. in gteib. ©amml. I. 85. „Ti. 9?. foll in
feiner Sagenb ben ®eorg bem föeldjen ©pieß fug gewefen fepn."
2ipowefi ilrgefd). v. Wuncfoen H. 625. f picheln ffpianfin\ mit
«Borten ftidjeln. gsrol. ©piß.
Der Spaten, für ©rabfcfceit, ©d^aufel, in 2tlt=S. iinvolHnblfcb
(gl. i. 668 fpabO, sarculum). «ßrfll. Spadl.
55er ©patel, ©pettel, ©pittel (Jranfen), .fieil ober ^widel »on
Seinwanb, 5tud) u. 2>rgl. ©peibel.
35er ©pdtter (Spädoc, Speda'), brevfingerbreiter ©pan, in
beren ft'eben jebeg ©aljfueber mit brep Oicifen eingemacht wirb.
z/Umb Oiaiff unb ©päber/' einfpettern, „einfpottern" ein
©aljfueber, eö fol*ergefiait jnrtcbten. Sott S.fK. 149, 595. 506, 645.
@pat @pet ©pit ©pot 581
33ep ßftt. ©*mfb fommt brtö einfache ©patt masc. für (Splitter,
Span vor.
Die ©patt ei (3«*na), ©*a*tel. ©leb ©pabcl.
fpdt (fpäd, o.pf. fpäud) unb fpat (fpäd, o.pf. lpeid), Compar.
Ipedac, l'pcdoli, wie l)*b. fpdt (fl. @p. fpdtt adj., fpdtO adv.,
raorna*, wie feft unb faft J. ZI), p- 573, bert unb I>at t II. 241,
fcl)ütt unb f*en — auc^ fpat altf adj. von fpdt adv. ju unters
f*eiben, \va$ inbeffen and? Im Dfateft nf*t immer a,ef*lel)t). Wia
fpäd is -s? wel*e ^elt, wie viel Ut)t ift eö? Auf Späd (b. 28.,
93lWbofen), üibenbö, auf ben 2lbenb, wie itat. «Ha sera. o" fpäde
Lag, wo es> fpdt ©ommer, ober überhaupt fonnfg wirb. <£ß fpat et,
vesperascit. Voc. v. i6is. ©id) fpdten (fpä'n), fdumen, jogetn.
Da derf mo" li' net rpä'n. voTpä'n, vö'fpättn, PCt'fpdten.
Da* Spettl tfptnjg.), batf 2«mm. Die „@petl," MB. II. 133. i:->i
ad 1440, crfldrt 5ßc|Tcnt. gloss. col. 517 für junge -Siegen. SStgl.
©puttet.
Datf, au* ber ©pitdt (Spidäl), au* ©pittel, baö .*pofpita(.
,,Det ©pitttf ned)t, ©pf tttmaiftet." Voc. ». -46-18. Der
©pitdler, ebmatö au* ©pittter, 33ewi>bucr cinetf ©pitatä.
„@o bie tomtf*cn pügram erlt toincn für bie ftcilfgen ftat 3beru-
falem, fo werben f» ba gejcllet unb bcf*tiben wn ben halben unb
geweifet in afn fpital, ba fp bie na*t tuen..." 33cf*relbung
be$ bell. 2anbe$ pon 3oI>. Äcttner p. ©ctfenfetb »om %at)t 4469.
Cgm. 845. fol. is. Spkt uo* bie urfprüngl. 33ebentung Verberge,
domus liospitalis.
Der ©pott (Spod), btä ©efpott (Glpöd, Stfutttb. Glpud),
wie l)*b. ©pett (a. ©p. fpot — unb, wati fenberbar {jl, au* 1*1.
fpott neutr. , welchem eljer ba& tl)etnff*e ©pu^e, ja felbfi unfer
©pajj cntfpte*en würbe, neben einem wol ni*t unperwanbten
fpottl masc, frustulmn rei alieujus, Älciltigfeft). 9i.3l. : Dpi
ichlagt haa~n Spod aufs Eflh und Trinka", er Idfit ft*£ f*mecten>
Der ©pottfclcr.
„SinanKf/ UWefanjcr unb fctügner,
©*mei*ler, ©potfeler unb gügner." .£, ©a*$.
(SBraJ.'batf a(tf. felgfan antbun). fpotten, wie h*b. (a. ©p.
fpotten unb fpottun). „(Sin 2o* in einen fpotten,
proterve illuderc alieui.*' Voc. p. 1618. 2)Ct ©pötter, ©pöU--
»03 et, Dlm. ©pottcrlcln (Spctto'I), a) wie I)d)b., Ij) SJpgel, ber
bie ©tlmmc anbetet nadjdjft, namentlicf) eine 2(rt (Slflcr, lanius
exeubitor ],. fp 6 1 tu* (fpcdla'), fj^le*t, wcrtljlo^, vcrd*t({*;
vcra*tenb, uwbientffcrtig. Sä na" net gär fo fpcdla', und hilf
mar aus da* Noud. „©pottlid)" (cjirafef pllkxtHD , ber
2lugcntro|t, Eüphrasia officinälis L:. @ttt>«, weil bkfc ^flan^e crfl
fpdt im Jperbftc btübt, cigcntli* ju fpat gel)6tig'^ fpottetn
einen, a) ihn aum heften haben, mit ©tfdjeh ober ©ppttreben
582 ©put ©pttet ©petro ©?a§ @pe$
quälen, b) ii)m |»m ©pott gereichen, ihn oerunjlalten. Do1 Buckl
l'cbad't 'an Ros nicks, äboc fpettln tuat a' s.
25le ©puttel (Ob.=3ller), «Öfdbcben. (SBlelletcbt eigentlich : junge
3tcgc ; prgl. Spetti).
f pnetig, franfputig ic. ©leb, fpue^en @. 553.
p ei wen, fpepen, |teb, fpeiben @. 553.
Der ®p«ft (Späz, ®tnti Spazl), a) n>te bebb. (»iellcldjt nach ©ramm-
§. 652 au* einet/ ber Ableitung ©per! au* bem alten ©parw,
©par entfprecr/enben, früljern ^ernt ©parj entftellt; boeb fmbet ffeb.
fdwn Cgm. 5. fol. 164 ©pe&elln). 3n 9J?ltte be* vorigen 3abrb»
waren bie guten Tierchen öftere ein ©egenftanb ber (Regierung*;
forgen. €* würbe jeber Jpau*baltung ble jdbrlicbe einlleferung von
einer 2lnjabl ©paßenfopfe — wie bau 93olf fagt, eine @pa§em
fteuet auferlegt. 9<acb einem wirjb. ganbgebot ». 1746 mußten
»Ott jebet J?aus?baltung jabttiefe wenlgften* 6 ©pa^enfopfe an bat
Qtntt eingeliefert »Derben, welcfcc $aW jebod) a°. 1748 au* lanbe*=
furftoäterllcber SCfttlbe gnäbtgft auf 5 äopfe berabgefeßt würbe. äbn=
liebe @pa$envertilgung*gebotc erglengcn aud? im 2ln£bacbtfd)en 1728.
1741. 1762. ©er „©pacjner," ber (in ©ein. Oteg. @br. m. 125.
a°j. 1112) ber Jperjogin oon einem 93oten ber ©tabt 9iegen*burg
nadjgetragen wirb, fjt n>ol in asilbmtg unb 23ebeutung tva* ©perb^er,
fiel) ©par ©. 573. b) (U.2., b. 2ß.) junge* Jpulm, Jpubncben,
Jpa&ncben. Spazl -Aar, @per »on Jpiinern, ber erft anfangen jn
legen, c) Oftüd)en=©p.) otlümpd)en von 9)?ei)l nebft »erfebiebnen
Sngrebien^ien, von ben großem, ben Änöbeln, unterfebfeben, aud)
meift fefier unb ntinber »erbaulich- geucr=, £eber= tc. Späzn ober
Spazln. Ol.2l. 1 a'Sp ä z 1 Tu p p m macha", Spazln, S p ä z * n werfl'j",
ein H<xdie& ©telncben fo auf eine 2Ba(Terfidd)e werfen, bat) e* barauf
fortl)Üpft, ricocheter, inoGTnaxi&iV, »rgl. ©(fenilb fd)Wäb. 2ßttb*.
p. 50. berfpaften (daMpaz-n), feft unb fpeefig werben. 93rob,
Rubeln unb brgl- bcrfpajen, wenn ft'e, flatt ftd? ju erbeben unb
«ufjugeljen, jufamntenffnfen. 9ftan fagt aud) »on Stbteren unb 5)?en=
fdjen, baf? ft'e betfpafjen, wenn ft'e int 2Bad)*tl)um jurüceblelben.
8f do'fpazta' Mcnfcli. De Facln waebfnt niim/ia', (an* fclio"
fauba1 da'f patzt, d) ble Änfefucbt, ber ©patö, eine Ätcnf^eil
ber <pferbc. fpäfcig (fykzV), mit biefem Übel behaftet; (9(itrnb.)
frdnflid) übetbaupt.
Der ©pesi (im vertraulichen 5ton), ©peclal^teunb, SSufcnfrcunb,
3)Ufebl'Hb?r. Des is mei" Spezi, Leib-fpezi. Des lan' Spezi
efara.
„Der ©pcälcr ober ^potl>efer, cl speziaro," „bie ©pejlarin,
la speziera ," „bie ©pejarc», la spezaria." Voc. venet.-
tho(lesco!\is.v. 1424. „Die ©plßerep, ©pejerep." Cgm. 696. f. 152.
Der ©pefeger, ©pecere»l?änbler. Spr, 2.0. v. 1603, f. 79,
©peu$ ©j?tf 583
fpeuaeu, fpepeu, fpucl'cn. „Der ZünaHna b\§ im bie pnng ab, unb
fpeujt ftc alfo lang blutig ber «B?eßcn unbcr baö Sttttitl." 2i»ent.
Gljron. 227. cf. b. 2B. bcn ©talbcr.
Der ©pfß (Spiz, plur. Spitz-), a) wie l)d)b. bie ©pfße (a. ©p. ber
fpij). Der ©piß an ber Jpauben unb brgU foebb. ©plßen. ü\M.:
Den ©piß bieten, adsti'ingerc necessitate. Voc. ». 16io.
2) er ^ugfpffj, ber l)6d?fte ber baprifdjen ©djneeberge im @ei'id)tfL-
txtii von Sftüncfcen (10*125 guji). h) wai ©pif; (veru), n>. m. f.
Der 93rdtfpfß, anfpißen iva^ anfpijjcn. Qat ©pißoogelein
(Spizvego-I), gerollte^, mit ©pect gefpidteö am ©piep gebratenes
Äatbfleffd). „El trispidc, ber brlfpicj." Voc. venet-thodesco
p. 1424. f. 12. c) ber ©piß., bat ©pißl (Ottüncfcen), 2ßein=
bouteille, weldje bie Jpdlfte von einer DrepguartbouteiUe, b. i. brct>
2ld)tel »on einer 9J?ai? l)dlt- d) Eingang, SSotfpicl ber 35etrunfcn=
I)eit; glimpflicher 2lutfbrucf für bk leitete fetbfr. c) gtrt SBrobcö
(»on ber $orm). 0 ber ©piß, ber ©pißel, eigne OJace pon
Jpunben mit langem Äopf unb fur3em £aar. Der ©pißel (oer=
dcbtlicfa), jjuttttger, bcimlicfcer Denuncianf. Die ©piß (b. 2B.),
©erzeug jum ©raben, ©pißbaue. Der Öpißbueb (Spitzbua'),
wie l)d?&. Qlc urfprüngl. 33?beutung bunfcl. ftrifä) gibt e£ butty
^eutclfd)nciber, ba£ Voc. o. 1618 blotf bllfd) iinprobus, ncquam.
dl.%. : £ d u f f c n wia a' S p i t z b u o\ 3« nitft befferem ©inn
fommen f rüber auej? ©ptßbrüebcr vor. $rgl. nod) bie folgenben:
Der ©pißfncd)t, thraso, miles gloriosus, qui Martern in lingua
gcrit. Voc. ». 1618. Der ©pißreitcr (faljb. Sungau, Jpübn.
538. 511), isortreter mit ©eltengewebr bep bocbjeitlicbcm Äirdjgang.
Der ©p tfj w ür f el, ber .Äncd)t ober ©elnilfe bet SpctiUtt ober
©cfcarfridjterS. Der © p i $ = @ r m e l (Spiziorwol) an .<?einben,
bem weiten 3irmel entgegengefeßt. D0 ©pißgratf, Triticum
repensj Nardus strieta L. Die ©pißfurben, fiel) II. 21). ©. 527.
Der ©pißm ab er. cf. IT. 550. 551. Die ©ptßmauß (a. ©p.
fpljlmu«, fpijmus, aber and) fpfjjo, fpijja unb fptj ganj
allein), ©piß 0 ög elein, fieb oben @pi$b). ©pißweg.
„Der beibnifeben Waificr £ijt, ©piß weg unb gelberen." 2icent.
(£br. 25«i. Der ©pißroegfen, 58rob »onfpißer gornt. fpißjg,
.Sefpißjg (glpitzi'), -lpie fpißig, fplß, ctg. unb ft'gürf. Gfpitzige
Iledn, beifjenbe Dieben. fpl*ßig augfefjcn, b. I). mager, abgejcbrt.
ein fpißtger (belicater, friircieriger) Jpaubcl. fpißen, a) roie hd)b.,
b) ficeben mit ctiuaö ©pißtaem. cf. fpijieu. fpißen auf etioatf,
fcarauf abfegen, lauern. ©td> fpißen aufgtivaö, e5 mit Jpoffnuug
unb ©el)nfud)t erwarten, ©id? anfpißen (9cürnb.), ft'cb entfärben,
alt wollte man obnmdcbtig werben, gefpißt (gfpitzt, gfpitzod),
a) fpißig (a. ©p. ßifpljjit). Gfpitzte Schuoh. 0" gfpitats
Mäuia l macha\ b) mit ©ptßen (dcntelles) »erjiert. „öefpißete
Dailcin/' ^embmjmfd?cttcn. 53pbman 1709. fpißeln, -i! C(ler?
584 ©pfeif; ©plit @pre ©pro ©preb ©pvad)
eper mit ben Spleen anclnanber ftofjcn, fteb, fperfen. b) belfienbc
hieben fuftrcn , jttcfceta. („Su fplßent all ab Mr." (Kofengartcn
2054). c) roenfg ejTcn, von allem nur foftcn.
Slbttyetluttg @pta :c.
(enthält mir ein paac 2Dörtci' unb mag cf;tip ^r^imitncr mitlaufen);
fptelfun, cond. fplcttfet, fpltfi, partic. gcfplljjcn, fpaiteu,
ficfc fpalten, abtrennen (a. Sp. fpltjcn, nbrb., boUänb. fpltten).
Dte ©pfeife»/ ber Slcfctfpau. (&rgt. Scbtelfjen).
Der Splitter/ fpltttern/ rolc bdjb. 23rgl. fptlbcn.
Sret) unb pterjigfic ober ©pta- k.
SlbttyeiJitng.
Da$@efprcu, ©efprlc, ober plur. b!c S pr cu er (Spraio',
Sprauda', Spraidoc), Sprcucl (Spräl), blc hülfen, ble oen bet
©erfte bepm (Stampfen ober von bem Jcfen (Spelt) bepm (Serben In
ber SNüfjlc abfallen (a. Sp. baj fpriu, plur. bin fprlu unb
fprluucr), öd)b. blc Spreu (wol nadj ©ramm. §. 852 auä beut
urfpr. plur. neutr. jum Femin. sing, geworben; vrgl. blc SP er
T. $1). S. i9o). Wan braudjt ftatt Spreu vcrfdjlebenc anberc 3lutf-
brude, $. 95. ©'dp, ftldcn, ©raten :c. Stcfc ©efpranber.
fpro, fpror (orgl. blc unter faft gleicher 2kbeutung vorfommenben
formen: „fprccb" bep <2r>r. Scbmlb, fproE Int brem.utbrf. Sßrtb.,
uub biet fprobe, fprowcU unb fpor), felderbaft-trocfen, raub;
bürr, bager/ fpdriid?. a" fprera' Tabak, *»" fpre-s Broud, a~
fpres Maul. „3ft gar ein fprer taut." $?arco tpolo. Cgm. 696.
F. 27$. fprö = en (ipre'n, l'prcrn), troden madjen/ butd? bat ©c-
fnljl ber &roctenl)clt afftcleren. Da' Tabak fpret mi\
fP rebeln, fiel) fproroeln.
Die Spräd) (Sprahh, Sprähb, o.pf. Spraucb), a) n>te focfyb. Spraye
(a. ®p. fprabba, fprddja). b) ©efprdd), 93efpredwng/ *?ufam=
menfunft, üscrbanbfung, Parlament. „Sprach, b alten mit ei-
nem/ colloqui." Voc. f. 1618. „Conraäus Rcx duxit collo-
qui um vulgaritcr dictum S p r a d) cum priueipibus apud Hcr-
bipolim." Cgm. 227. fol. 191.'* c) {Hebe unb ©eaenrebe vor ©C-
rldjt. 3«i Wüuchtcr Stabtbud? (Cgm. 27) p. 1596. Slrtlfel 5G Ift
<Bpmd) 585
fefigefeßt: „5Ben ainet bcn anbent anfpricfct t?mb «in pfunt pfens
ning ober minncr, baj fr petivebct nur atn fprad) babcn foH, ift
aber mer, fo fot *>ettveber tatl jwo fprad) Ijaben, ift e£ aber vmb
erb unb afgen, fol pettvebet tatl bren fprad) baben." „Ü3or bem
geriet fot nleman weifen unb (eren, bod) an ber fprad) mag ieber.
man weifen unb leren." 2.91. Jpeuman opusc. 56. 3n biefem
«Sinn von :li e b c , @prud): Sie 2U fprad), QUäfprdcfc, (rim
fprad), gürfprdd), JJuefprad); ebmali? aud) anarfpradja,
deuteronomiutn ; bifpral)l)a, obtreetatio , offensio ; fora-
fpral)l)a, prologus ; u u i b a r f pr a l) b a, cohtradictiö etc.
'Daö @prdd)l)ü$ (Spracbjjautf) galt in ber a. ©p., wo ftd) j. 9?. &er
fpral)tnan für orator, rhetor, vir togatus gefeßt futbet, für
consistorium, secretarium _ wutbe aber fpdter ein bvpoforiftffcber
SfuöbracE für bat, nat aud) wir 6ecrct, «prlvcf, bcimlicbetf ©emacb
nennen. „3>er burenfun, ber benfer fot alliu fpraebbufet furben"
(Abtritte räumen). 2lug£b. ©tbtb. sftod) bat Voc. v. 4618 gibt
Intrina imrdp ©pradjljautf. fpradjen Cinen, Um anfprccDctt,
jur Öiebc (Teilen, gr bat ben ©aift, bie SKeij gefpraebt (»er-
flebt ft'd> mit beu gormallen : 2111c gueten ©aifter loben ©ott bei*
.^errn, wa$ ift beut SBegeren?). 3n ber d. ©p. fommt fpradjen,
in ber «. 6p. fprad) on aud) fonfl ftaft fpvcd;ea vor. „£cr engel,
ber e mit fr fprad) tc." 2ßernl). 9)?arfa 105. „Sic garjunc bant
mit 3fote gefpradjet vll." Ulrld)* Xriftan 2441. „2Baj mabte
Üofepl) bawlbere fpr ad) cn" (im Oielm auf baj ladjen, Sud)).
iDlut. HI. 95. befpradjen, befprdd)en (bfprächa") einen 93e-
ftagtcu ober i<erbdd)tfgcn einer <£ad)t balber, il))t evaminicren. $ftlt
ber harter befpradjen (d. ©p.), unter ber göltet inquiriemt.
Sie 53cfp rad)ttng, gctid)tlid)C (Jramlnlrung, 3nquifitfon. 2)ajj
id> bie mir „jugemuetbc 93 e f p radjung nid)t anbten, dfern
nori) tdd)Ctt Werbe." Juraro. de non ottendendo. anfpradjc,
an fprad), ad), (d. ©p.), einem red)tlid)en einfprud) unterworfen,
aufprüd)ig. „©urben bie (gerauften) iiewt von reman an fprad)."
2nbw. Oicdjtb. £it. 16. Jpcum. opusc. p. in. ,,2>at bie fpueb (2l)un^
raten bem Gbronperger anfprai) wurb von Crtolfcn." MB. X. 528
ad 1593. cf. p. 135. VI. p. 568. XV. 482. „Ob bat vorgettant
gut von peutanb anfpraed) tvurbt mit bem redjten." Meichelb.
Gbf. R. II. 75 ad 1558. tt na n fprad), adj., unangefochten. (Sin
©ut für ,,ain frevtf lebtgö unvcrfnmmcrtö un anfpr afyt red)tö
aigen verlaufen." 3IB. 1\. 291 unb p. 265 ad 1166. „Sin gut aller
bing unanfprad? macben," aller Slnfprücbc erlcbigcn. MB. VI. 61,5.
„£cbigiu unanfpracd)iu unb unverfummertiu ©ut." MB. XXIII.
244 ad 1382. (£lc dltcflc gorm blefc* adj. war tvol anafprdl)l)i,
»vic e^ and) adj. gafprdl)l)i afTabilis, filtlfpraftbi procax, guot-
fprddji bene loqucns etc. gab). 2>a$ ©efprddj (Gfprahh),
a) tvic t)ü)b., b) (d. @p.) @prad;e, gd^igfeit au fpredjen. „©tirbet
586 @pted>
bet gafi . . unb gelt Im got gefptaecb, et fcbflfft fein gut tool fwo
et &ln reit." Otecbtb. in 2Bftr. 33tr. VII. 148. Cgifpraöfti a. @p.,
loquela, eloquentia, afFamen). Datf 2lngefprdd), rote t> i e 21 n-
fpracb. Kaa" Ä'gfprähb häbm, nlemanb baben, mit bem man
reben tonnte. Datf ^rofgefprdd). gefpred), adj. „9?. roa£
ttln alnfcltlg man unb roa$ übel gefpred)." Strer 57. „gefprdd)=
lieb, ail'abilis, lepidus." Voo. V. 1(518. Datf © e f p t d * t
(Gfprachi), (oerdcbtlid)) ba& Sprechen, ©rofifprect/cn, ©cplaubcr.
fprdcbtcn (ipraclit-n), (oerdcfetlld)) fpreeben, olel fpreeben, grofU
H>red)Cn. JSäl' der i's Sprächfn liümt, hän oc nimmar aui-
iiörn. Ge, ä'gCchrnähha' Spräcbto'!
fpreeben (fprecüaT, cond. fpreebat unb fprabb , partic. g C-
f pr od) e n), toie Hb. (a. <Sp. fpr e& l) an, praet. sing, fp ta \)t
plur. fprdljbun, partic. g f f p toi) t) a n). 3ebod) bat bic einfache
Jorm Im 9)?unbe bei? SSolfä faft burcfogdnglg ben 9cebenbegrtff bei
©rofifprecbcntf, affectlerten ®pred)eng, tnbem für bat getpöl)nlld)?
ba$ 23erb teben vorgewogen wirb. Sprccba' wia a' Brucb-
febneida', teebt bramarbaft'eren. fpr ad) fld) ftatt fpr ad) fommt,
nie in bet d. <gp., ncd) fh ben 3ngolftdbter Seltnen p. 1562, im
fatljol. ©efangb. ». I6fi0 :e. per. 9)ian fp riebt ober eö Ifl ein
gefproeben 2öort (Sprichwort), (j. gj. ta^ nlemanb feinen ftclnb
peradjten fol). 93ud) ter 2Öetebelt t>. 1485. fol. 46.b „9)?an fpr lebt
mir & &." (d. 6p.), man nennt mld) 91. 91, ©ottfptld),
gottroolfprld), gottmerfprleb, altf gottenfprtd), aii gott=
erfprdd), baä will fagett, gtelcbfam, nemlld). ©leb n- £&• @. 282.
fpreeben einem an ein Dlttg (d. @p.), baffelbe in (gettebt-
liebe) %ta$e jleljen. Gittern an ben 21 fb, an feine <rr, an
feine £reu :c. fpr-, bebaupten, ba$ er falfd) gefdjtvoren, feine
Gbte, £ren nnb ©lauten verlest babe. .f>cuman opusc 59. 2Bftr.
58tr. VI. 118, VII. 156. an fpreeben Guten um ein Sing (d. ®p.),
ll)n be^balb gerldjtlld) belangen, anflagen. 2Bftr. 23tr. VII. na.
anfpredjen ein Ding mit bem öieebten, ben 33cftB bcjfelben
von Ü?cd)t$ivegen für ftd) (Iteitlg macben. Mß. VI. 615. Die 21 n-
fpr ad) (d. @p.), gerlcbtlidje (*lnfprad)e, Alage, 2lnfprurt. „Ott
all redjtleld) anfprad)." MB. X. 264. fpreeben für ei-
nen »et bem Oiecbten (d. <3p.), ibn vor ©erlebt »ertreten, für
Ibn abooclereit. Der Jürfpred), «Borfprccp, «Sorfptecber
(d. ®p.), 2lb»ocat, 9lnn>alt. Voc v>. 1618. g.SK. t). 1616. „De 3
rechten Ift Corfprecb geroefen ömt, 53orfpred) ju .^b«mb unb
gj?atbe$ 2ßef «Borfpred) ju ^ledjtacb." 3115. XII. 219 ad 1416.
,,<£i fol ein lglld)dr flager, roenn er für geriebt fümt unb alnen an;
fpredjen nul, von erft alnen «ßorfprcd)en nemen »nb »obern an ben
rtdjter, roelcbcn er lull ober roei er tegert ober »ucldier an bem ringe
ober an ber febrannen ftet ober fi^t ober fcablnbcr, alfo baj man in
etmetfen mw" tOi<bt. Ms. p. 1453, cf, ^r, «bbl. XVI, 579. „<!$
©pved? 587
folten bet> alncm webe« ©eridjt jum lücuigiftcu jwcu gefdjwomc 93or=
fpted?en »erorbnet fein, «ueb «in pebe partl>cp madjt baben ir not=
turft felbä ober burd) «inen 23orfpred)en tn re#t furjebringen."
©crid)t$=:Drb. p. 1518. ZlU (3. Slrt. 1 , t>. 1616. Sit. 6. 2lrt. 10. @[ct)
verfütfpredjen, einen Slnwalt beftcllen, ne&men. MB. XXIV.
281. 732. 23erfnrfpred?t cor ©erfdjt erfd)einen, »erfur=
fpredjt reben, b. b. mittete eine* abwerten. MB. XXIII. 669
ad 1499. (21. ©p. furtfprcbbo orator, wie bifptebbo
detractor, COHO fprebl)0 legum lator, JllffptefjÖO b*fe-
rius etc.). ©ieb » c r f p r e d) e n d). I) aim fpred) en einem
etiva^, ctf iljm alä eigen jufprcdjen. 2lv. e&r. 210. fptecfcen
i n e i n e © a d) e e i n e m , il)tn einfprud? tbun , einfpredjen.
2.9?. t). 1616. f. 30s. fpred)en na* ber ei)e einer, ftc
j«r €be baben wollen (?). Slmberg. 2lften p. 1382. »erfpredjen,
a) rcie I)d)b., b) ft'd) verfpr., ft'c^ verloben, efn ©elübbe tbun.
,,©id) jn einem .^eiligen mit einer ?D?ef^, Sßallfart jc. »erfpreeben."
c) »erfpr. etwa* (a. ©p.), bagegen fprcdjcn, etf mißbilligen, oer=
werfen. 35ep geridjtlicr-er ©tatigung eine* .Saufe* foll „ber fronbot
brepfhmt rueffen, ob eö ieman »er fp reeben welle."' „2öill fid)
ain frei) je aigen geben, bat perfpred) fein mag wol." 9)?. ©tbt.Dw
Ms. ». 1453. „3r Ijattent bod) perfprodjen forfdjc nnb frage."
(Jonr. ». SfBirjb. (illtb. 2B. III. 91). „©0 will id) minnen ben id)
t>etfprod?en ban." ©ubrun 5112. ,,3d) bin ber im cj »er^
fpredjen muoj." 2Baltber v. b. 33. Hl. 29. pcrfpredjcn
einen, d) (ä. 6p.) für einen fpredjen, ibn al* Untergebenen,
©d)ü&llng gegen SInbere vertreten. (3t. @p. ferfpred)en, f utt=
fpredjan, defendere). „&tin leut pnb fein ©ut ju »erfpredjen
unb ju verantwurten." MB. II. ad 1360. „25afj furo fein Pfleger
feinen Wunbmann mebr aufnehme, nod) feinen armen Wann per;
fpredje." Ar. £&bf. V. 104 ad 1464. „2)arum wollen wir bein
nnb aller beiner Jpelfer... unb aller ber beinen, ble bir bann ju
»er fp reeben fteben, feinb femt." .ftr. Sfebt. IV. 66 ad 1436.
„©erelft'ge unb Sufjfned)te, bic nidjt Jperren baben, bie fte »er=
fpreeben ober Perfolben." £l?bl. IX. 15. „2ßie ber Jperr Lariam
97?agbalenam gegen ber 9J?artl)a perfpracb." ©eiler ». .Raffertfp.
2)er 33erfpred)l)err, advocatus. ©eoffn. Qlrd)f»e VI. 108. Un=
»er f proeben, mag in einigen fallen, alä feltfiftänbig., sui juris,
l)iel?er — in anbern, al* tabeilotf, ju c) geboren, „3wen erber
unoer fp roeben man" ju Jkngen nebmen. 20i. Ms. p. 1453.
„2ötr uemen in gemainlid) alle biu red)t, bie femperlüt, unb «n=
verfprod)en tut je red)t b«ben futn." Urtbeil gegen bic 9)?6rber
.<\6nig 5llbred?tö x>. 1309 bep Äurj üftr. unter Sr. b. @d). 419. £>er
aSerfprud). „©eine ebebalten ober anbete, bie in feinem Jpaug
unb in feinem 23erfptud) ftnb." 2.3?. p. 1616. f. 826. „2Bic wobl
5?c6 9?. gelaffenc 2Öitwc, ibre Äinber unb bie t&ren in nnferm ©ebuß.
588 &yxed)
©d?irm unb 23erfpntd> ft'nb." Ar. 266t. IX. 56 ad 1487. „Daä
$&üi jDfterreici) füllte bic *5'tabt Diegentiburg in IBcrfpnicl) unb
vfidjuß nebmen." Sern. G&r. IV. 413. „93on OierfprudM unb
«Wunb-Uuten fott jdbrlid) ein ©ulben unb 12 Pfenning 93 e 1-
fprucbgelb bejalt werben." vtnfp. Vererb., bic JpauSgenoffen
betr. p. löli. fpredjen ju einem (d. ©p.), ibn anforbern,
ll)n anf lagen, fid) über ibn bef tagen, mit ibm su ©trelt werben.
„Sdre and}, bap roir... etwa<? ju einanber ju fpreeben gewinnen
von ©acben wegen, bfe..." S\r. Sl)bt. I. 58. „Ob jemanbt ju 9?. 9?.
idjtä ju fpred>cn bdfte..." 8.9?. 1616. f. 110. juefpreeben
(einem), ju einem fpred&en, f&n anfpreeben, angeben. „©0 ber
Zöllner bem ©alaferttger jufp riebt, er babe mebr (@nlj) gebabt,
bann er jugefagt" (angegeben). Ar. 2&bl. II. 227. „...ba$ icb, bem
ambtman jufpred?, ob er bem Jpannfcn ju Stecht fürgeboteu bab;
bem ambtman fpr aä> id) ju; ber befant, er biet jm poten." MB.
TU. 579 ad 1464. ,,Unnb fol man bann fnrba£ nur ainem freien
man jufpreeben, wa$ toteö er (ber aserbredjer) verbfennt babe."
Urf. ». 1571. Sfpcwgt". ®efd). b. b. <Jrtm.*Otcr;rt. y. 142. 150. 152.
Xet ©preeber (Sprccho', T>im. ba<5 Sprecha'l), a) 9}?enf<b, bet
gerne H6 grofie 2üort fiibrt. b) Jn ben dftern £anb = unb ^olicei)--
vetorbn. werben neben ben gemeinen (Singern, ® antlern unb
<Sä> allin arten namentlich and? bic © p r e dj e r aufgeführt.
2.0J. v. H516. £ir. 2 0. v. 1605. f. 111. v. q5ud) 3. Sit. 1. 2lri.
2:0. ». 1553. VI. 23. 4. Sit. 1. 2Ut. 31». @&j. 216.» „©preeber,
iicbfprecber, gannio, histrio." Voce. p. 1419. 1429. 1415. 1477.
\°, 1251 warb Jpcrjog Subwig ju Äclbeim erftoefcen von feinem
©preeber. (e&rcn. in Jreibergtf ©amml. I. 54. Cgm. 994. f. 69,
«IBflr. 33fr. II. 95. jSfcboffe I. 452). 3n ber medjn. für ben jungen
.^erjog 2llbred)t von ©traubfng p. 1392 (Jreib. ©amml. II. 146. 149)
frommen unter anbern parenben Seuten por ein ©ptedrer mit
bem bejeldjnenben tarnen gobbenf r umen; ein anberer beipt
©orgntt, ein britter %rra,ann, ein vierter 2Bunnfam; ber eine
ift beö von fcieebtenftain, ein anbrer be$ von .Otting (alfo wol förm=
lld) untcrbaltcner) ©preefcer. eineä 97?eticr$ mit ben ebengeuantt-
ten waren wot bie noefa. je&t in Nürnberg ic. bep Jr>odjjeit = , .fiinb-
rauf = u. 9J?ablen nid?t ganj verfallenen ©prucbfpredjer ober
tmprovtftercnben ©elegcnbeftebfcbter unb 5)eclamatoren. cf. 2Bagen-
feilö Nürnberg 466. 480. 488. 492. 2>er ©prud?, a) wie bd)b.,
b) furjetf ober langet, gereimte^ ober ungereimte* JKebeftücf, infe-
ferne e^ auf müublidjc^ £evfagcn ober ^eclamiercn bcrccbnct tft —
fij elmfprud), Sobfprudj, © po tt fpr ud> :c. ber einmaligen
Waifrcrftngcr , ©prucbfprccfecr , Jperolbe, 33i:itfcbenmaiftcr ic. ic.
c) Ofnfprudj, rccbtlidc ftorberuug ober Älage. ©prücbe ju einem
Dabcn um etwa*, ^r. 2bbl. I. 145 ad \\n, in. 291. ©prueb
ju einem feßen, ibn anforbern, anflagcn. 5(vent. ©ramm. ,,*Bat
(Sprach ©prab — @pwb 589
©prüdje ft'nb, bic Ot'unb unb «oben, <5rb unb eigen antreffen,
bie foHen bereitet werben in ben @erfd)ten, barinn foteb ©runb
unb «oben liegen." Ar. SI)bI. IL 29, £eiratlid>e, n>eiblid>e,
tu ittf bliebe ©prueb, $orberungen in betreff bei Jpelratgnteev
beä 2Öitrcenau$tragä ic. ,,©id) ber tuet blieben ©prüd? ber
geben." Älaufel in eontraf ten. ^erfonltcbe ©prücb, gorbe-
rungeu, welche auf bic ^Jerfon unb niebt auf ©clb unb ©ut geben.
Ar. £bbl. XVI. 379. ©fefet SirfbrncE mujjtc jebod) im 7. 5trt. ber
erftdrten £anb£fret>beit, reo er auf bie Prälaten unb Olbeücben be-
jogen Ift, taut ber $orrebe v. 1616, glcldjfam per ^rtoffegyjm, in
leßterm ©mn genommen werben. <i) 35er 2lu3fprucfe be£ Oiidjtercf,
ber ©cfriebleute. „lluä bein j'prud) gen," bem fcbfebricbterlfeben
©prueb niebt uadjfommen. Cgm. :,\^. Ute. v. 1459.
2)er(?) ©pratf, eigentlich ©pragf, gewöhnlicher b&$ ©pregflein
(Sprcgld, Spregka-1, Sprigkel), ber gleden auf ber Jpaut. „<j?fn
gefpredelter 2>racb, beiTen ©ebtoeif »oller ©practen allein bren
öllen lang war." ©elbamer. o~ Glicht volla' Spregkln. ,,©o
bu ©präg geln ober spebedenmafen an jbmc fmbeiT." Dr. «J)?inberet
1620; p. 102. „Saä weijj «D?arobel- ober ©igmünjcnfraut ifl fam
gefprengt mit Weib, bat febivara bat ber @pr eggen lad) nit."
Ortolpb. f p r e g f c l n , fprenfeln (fdjroeb. f p r d cf l a , tacheter,
irfpred)ila, »erbe geiptenfclt. 9)?erigart 176). gefpr*'-gft, gc-
fp reg feit, fpri-gflot, mit Sieden, q)ünftd>en gejeidniet, gc-
fprenfelt (fprifele&t, fcroj. 72, fpred)ilot, maculosus. gl.Doc).
©cberjb.: °~ gfpregklte Larva", ein ©eft'cfet »oll ©ommerfpropen
„fprefl&a»t, lentigo." Voc. ». 1419. (cf. : „5Bfbcr bie fprtnfeln
vnber ben augen nr'm rafnuau." Cgm. 592. f. 39). «Brgl. gefprangt.
„awfprabern" (®«tj. Är.-SMatt 1813), aufpri^en.
2>a$ ©efpraibe (d. @p.), ©eftrdueb, ©traud), arbusta. Cgm. \7~
Fol. 120.
f>ie Sprauder, ©preuber, plnr., ©preuer (vrgl. ©preu). 2)aS
©efpraub^, a) eben bat, b) bic Qßfnböbraut; bet> Slvent. ©ramm-
SBinbfprem, turbo; im Cgm. 114. fol. ji4 ber rofntfprautf,
spiritus procellarum. ©fntfpraut, 5Sinbgfprauber, SBfnb-
fpralcb, SÖinbfprauf, vielleicht fdmmtlfcb a\\$ SBlnbtfbraut
entftellf.
fpreibeln, (leb (preiteln.
fprob, wie befcb. fprebc. Qaüi nicht bat alte brobi, fragilis, in
biefe 5orm entfrcllt ifr, roufit id) fie nid?t von f ruber ber ju be=
legen — prgl. fpro, nuid>e$ in obigem %aü blope 2Iu£fpradie »on
fprob rodre).
fpr Übeln, quirlen.
690 ©präg — ©prittg
fprdgeltt (fprägln), fpreljen, fperren. D- Fiiaff ausananda' fprägln.
«Brgt. fpr eilen, ©et Sprugel (». Streber), Ktt Scbneübogeu,
Sprenfel bernn Vogelfang. 58et> grlf* unb Sdmilb tfl ber Spriegel
ein SBogen, über ble SBicgc, ben Sßagen, ben Äafon gefpannr.
fpregfetn, fiel) Sprace S. 589.
35er Spral (rool ftatt Spreuel), ble Spreu.
Der @ prell (Spräl), ber (Splitter / ba3 Spdncfcen (etwa jufmnmen^
gcjogen au* Spreltel). fpreilen (fpräln), fplittern; auefpannen,
fprefjen. '
Ser Spranb, fteö Spranj.
fprengeu (praet. gefpreugt, $uroeilen nod> gefprangt), wie bcfcb.
(a. Sp. fprengian, fprengan, praet. fprancta, partic.
gifpranct). gefprangt, geflecft, gefprenfelt. einen 93 etfen
fpr engen, lim 3ur Strafe In* 25aiTer fdileubern. Sie 33ecfen^
fpreng. ©etn. Qieg. @br. I. 519. Sieb fcbupfen, fdju^en,
fcblengen. einfprengen, a) roie bd)b., b) ba$ ju verbraucnbe
9Mj anfeucbten. Sie elnfpteng, ble gjfaljfammer. c) ein-
reberr. J?ofratb>£rb. ». 1624. Sie Spreng (b. 20.), ba*
Slitferfte, ber 9tanb (§. 58. eine* Slbgrunbö). 91.«.: „St ft« auf
ber (Spreng." „Stell bat ©la£ nidjt gerab auf ble Spreng"
(beö £lf#e*). 33e» Stalber i(t bie Spreng ein furjer jdber 2lb-
febufi an einer Strafe, d) Sperrrutlje bet 2Beberä, roomlt er ble
Selnrcanb audfpannt. Ser Spreng-prügel, bat Spreng-
fettlefn, jum Spannen, engermacben mittel Umbreben* blenenb.
Sa* ©efpreng, a) wai nur »erelnjelt (wie gefprlßt, gefprengt)
»Orfommt. Huiac geit's gräd o' G fpr eng ober a" Gfprengl-
werk (nur elnjelne) groetfebgen, SSlrnen :c. „2Benn 0{e g(^ci
geratben unb e* entnseber ein ganj ober balbe* ©edcferlg ober nur
ein ©efpreng gibt." 2Jnfp. ftorft-SBerorb. Sa* jüuägefprengte,
bat au*geftreute @etüd)t. e* get ba* ©efpreng, bajj... b) Ur-
fprung. „Otegen = @efpreng," Ctuelie bet üiegenftuffe*. c) ©e-
Idufe. Was habts denn für s G fpr eng? Ser Sprengel,
fasciculus, gl. v. ins (Exod. 12. 22), 23üfsbel, be|Ten ftd) ber
Pfarrer beblent, um nad) altromlfcber 2uftratlonsfitte feine ©cmclnbe
jn befprengen („frerofet benn ein fprcngel roa* ir bar," Cgm. 714.
fol. 97); baljer gilt in 53ejug auf einen Pfarrer, ^ifdjof Je. ber
Sprengel, rote in 23ejug auf einen Äönig bat ?epter, auf einen
Siebter ber Stab, ai* ft'gürl. »iluäbrucf für beffen 3imt*»erric&tungeu
unb beren 53ejirf überbaupt.
fpringen (condit. fpringot, fpr;»»tg unb fprung, partic. ge-
fprungen), role i>d)b. (a. Sp. fpr Inga n, praet. sing, fprang,
plur. fprungnn, partic. gifprungan). Ser Stier, £engft
©pttttg 691
fprlngt (befptlngt) bie Äuc, ble ©tueten. 35atf SSrunnetts
fpr Ingen ber ?Wünd)ner 9)?e£ger fiel) 11. £&. @. 661. sind) In
diofenbelm war big 1793 bepm ^revfprecbcn ber «JJ?e&gerlel)rllnge baö
Ußafferfprlngen übtld). @tn»aä &bnlld)e$ fommt nad) SBelftmann
(@ebtd)te ». 1803» p. 136) and) In 9J?unberflngen am 9(fd>ermlttn>od>
vor. 35le In meiner acabem. Olebe: „3J?ünd>en 1597-1403" @. 36
geäußerte SBermuttmng bdtte für fid), bajj aud) In Nürnberg Gart IV.
ber treugebliebcnen 9J?eftgerjunft ble ftrepbelt bei ©efeembarts
laufend In ber gajjnadjt verlieben. 35raub II. 60. 35er
Springer, a) »vle l)d)b. b) 2ltt Wefeln, „compedes, pedicae."
Voc. v. uns. glferne ©fange mit vier ©djeHen. Cod. crim.
Max. I. c. 4. §. l. c) 2(rt glfd)jeug. „25lea>ell fotd) ftlfdtfn mit
ben Ofollen unb Springer bem ©ee grof? nadrtbatlllg." MB. VIII. '
351 ad 1520. d) (Jj>äl.) ba$ Im ebmallgen Nürnberger öiugtfamt
befinblidje, alle J?anbiverf£orbnungen entftattenbe, über 30 <pfunb
fd)tvere 23ud?. (dtwa jmtdcbft com Oieglfter snm 2luffud)en iebeö
clnjelnen fünfte*, uni mit Oienner vergleichbar V). 3« ©lber'3
Gcmma gemra. {ft ©prlnger ein 2Öelbcrflelb, ciclas. fprlngr
giftig, adj., fe&r entrüjtet, jornig. 35er Spring-Ginkas, ©prlng-
Intffelb. 25er «rfprlng, noefc, in frdnflfdjen Ortsnamen jtatt
Urfprung. (21. @p. urfprlng, fons, caput fluminis). 35er
©prung, a) wie f?d?l>- 35le flben ©prüng, eine OJrt £anje$,
ber fid) abivedjfelnb Im "'. , unb im " , SCact bewegt — nacb, ber
SBelfe :
„Machts mac auf di fibm Sprung
Mir und meinoc Schwarz'n.
Hat de Narrin 's Hemad vo'brennt
Hint'n bey doc Farz/n."
,,ürey ledocne Strumpf,
Und zwe daV.ua geit fümf.
MeT Vädar is o" Karfnmacha',
Macht nicks als lauta' Trumpf."
3n Sßud?er«i 23orfplcl 3ur «pafftorrfaction tanjen bie fieben £obfünben
ble fieben ©prüng.
„35rum nim ld> a jungä frlfd) 5Dlng,
Unb mad) Ijalt mit ll)r bk fieben ©prüng." Wau.
©turnt.
„3lm Jpocfoeltfelte
35a tanjt er brev ehrbare £dnj,
35er ©prüng c bann fieben In golbgelber 2ße|Te."
SBelftmann'S £ob bei Wunbertlngcre. 3n ber i.D. v. lßio. V. SB.
4. Sttr. 5. 3lrt. „Ift ben SBetböperfonen füran bat fpr Ingen ver=
bptten." (cf. d. @p. einen Oieten fp ringen ftatt tanjen).
©prüng madjen, ttwai gegen ble Drbnung, Erwartung vor-
nehmen, b) Urfprung, auett. 35er ö?egen = ©prung, Urfprung
592 @prin£ ©prat^ (Spreng ©prin^ ©prov &pxei$
Ui Olegenfluffetf. c) (2Jfd)affenb.) iKep^. Der ginfprung,
. mentagra. Der SluSfprung (Äolbecf), ülugfcblag, .Rrä&e.
Da6 Voc. ». 1482 l)at „efpria. ober netip , bürrer ©rlnbt."
3m Cgm. 722. f. 63 ein Heilmittel „rolber ben ortfpruug."
Der Urfprung, a) wie &*b. b) ö.ueEe, ^a*. „Der Urfprung
ju 9terofarn, bcr auä bem ©oftfjau^aigen entfpringt." ^1». III. 210.
„Urfpt'ling, amnis." Voc. ». 1429.
Die ©prinfel unter ben 2iugen (©ommerfpvoiien?). Cgm. 720.
foi. 48. ©ie& ©pracf ©. 589.
Der © p r a n j , baä fplltterid>te , feftförmtge Cfnbe elueä Siaum-
fiammetf, an welcbcm er von feinem ©toefe abgeljauen ift (©cfcrot,
©cr/arm). ©aljb. $orfb£rb. 75. 97?lt ©piß unb © p r a n j muü
ein ©cbeft fo unb fo t>lel ©d)nl) lang fenn. ©rimm II. 216 giti
ein alteret ©prang, fissura, rooju bat fdnueij. ber ©pränje''
©priejjel, ben ©rimm ibid. @prfnje> fiimmt. ©leb b. f.
fprenjetl, a) fprettgen (fOTOOl disrumpere al* spargerc,
ailspergere.
„Wüd) ire (ber Sßelber) t>aubter fein geplilenftt,
9J?ft f rautern, taub unb grag getrennt,
911$ l)et aln tue barein gefprenfir." Cgm. 291. f. 71.
,,©pren$en ober regen, imber." Cgm. 690. f. 100. h) aufpufeeu-
aleren, fcfcmütfen. Striftan 24. 25. so: „©ertleln mtt tjubfeben pluut^
lein gefloriert unb fo man*erlaw gefprenejet, burd)fIod?ten unb
burdtfrenjet." „Damad) man in (Sljrlfium) mortlid) auf) fprcncjr
mit atnem franj mit fd)arfen born." Cgm. 714. fol. 1. 283. ^8er>
©falber ifl fpranje«' Od) fpreijen, efnf>erftoljferen, „Altern
begnügen fid) mit einer ungefdjmacfcen SBafferfuppen , bamit ffe
Ibjen Ätnbern ju einem ©ptanjflalb etlid) ©ulben erfparen."
<p. ©analer 53. cf. SSenecfe'tf 9citl)art ©. siu. 359. 350 Dorf^
fprens, ©prenjeler.
Der ©prtnj, a) fdmetl aufgeftbüffener junger 9J?enfd); ober bergl-
<Pfi<wje. Der Sprinz-Ginlo-l, ©pringfnöfelb. b) ©prluj, ©prin-
jel, fleine 3lrt Ralfen, falco niäus, „muscetus." Vor. 0. 161S.
„einem pawrn umb III ©prlufcl 12 dn." föedmung ». 1392.
sreib. ©amml. II. 119. 0) eommerfprope. „Die ©prtnjlefn
an bem antlicj." Cgm. 753. f. 109. Der ©prfnjliug wirb im
Voc. \>. 1618 burd) percus, fringillarius (alfo IVOl lVflg ©prinj)
erflart. 2tfe» Jpeuman opusc t?94 ifl ber ©prinjltng ein $if#,
rool Jpoferä ©prenjltng, junger 2lfd>, salmo tliymalius.
fpror, fiel) fprö.
fpreijen, a) (JranEen) fprengen, in gefirccftfni ©alopp reiten,
b) (d. ©p. unb fd?n>elj.) fprengen, fprlfmi. (Da^ ^uge) fpteij
(fptlßte, fu&r i^m auö bem Äopfe), «Wnnolteb XLVIII. (9Srgl.
reiben
@preiß 6'pmif; ©yvieg (Spwfl @J«wt ©pvait 595
reiben unb ri&en, fdjleljien unb f*Ußen, febmefpen unb
fcbmfften).
fprctpetlt, a) fpalfCII, fplittcrn. (Ü6er ineidere, inspicare
fares, Virgil. Eclog. 8. 29, Georg. I. 292, fie&t fprtjrtUn).
b) mittel^ Splitter andfpanneu. c) ($r«nfen) galoppieren. 35er
®p reffe fr ber Spreitleu, i) 6olj, lvelcbeä blent, um ctsoaß
«uöelnanber 31t fperren; Sproffe an einer fetter, Spancben, womit
•^efUigcl snm traten au^efpannt wirb. 2) Jpolj, roelcbeg gefpalteu
l|T, Scbefttben, Splitter. Span-SpreljJel (Obrm.), Sd)ett#cu
&u Spänen (fon(t Spä"-Scheidi). „Äaufte 9uign(Un J)oIj, (teilten fi*
bie Ataber in bie 9?eil)e »mb banblangten einanber ble Sprefffeln."
8t. \>?agef. Sld) einen Sprlpel eins leben, einen Splitter
eingeben, „(^urtelfraut übergelegt, jen*t ble Spreupen anS "
Dr. 9)?lnberer. 3) langer magerer Wenfcb. «Urgl. b. f.
(preufleu (con.llt. fpreupet unb, rool nad) ©ramm. §. 950, fprlp-
pariic! gefpreujit uni gefprifjen), watf fpreujeu. Sid>
fpreupen gegen ober über etwa*, fid? fperren, entgegenftrebeu,
„Sarauf er fid) au jtvo "Burjlen, fo autf bem Seifen giengen, efnge=
bengt, mit beit .Knien ungefpriffen unb in Qlnruetfuug @otte$ brep
Stunb barau gegangen." „Die aiugcn waren weit aufgefprfffen,"
,,®afceii ilime bureb aufgefprlf fenen Wunb einen fcbweblfdienftrunf,"
Qllt-Ottinger J>i|l>irie v. 1718. Siel» fprüjjcn unb fpreifietu.
[priesen (rpriaff-n, cond'. rpriolTad unb fpruff, partic. gefprofien),
wie b*b. (ein altetf fpriojun, fpri-j, fprujun, gifprojan
I>arf woi vorautfgefef-t werben), d acf p r 1 a fr- n , entfptlngen.
Hints'n GäVeridl <1 a ' fpr i a ff t d- Ii'o', hinter beut Jtarwenbel-
geblrg entfpvingt bie 3far. „98pw wan bie warm pab eufprleflen."
Cgm. j$z\ f. 2. „Saä fein lernung an ber graweu erfproffen bet"
(VrfprfefUid), fruchtbar gewefen). Cgm. mu. fol. 49. fprof en,
wie bd>b. erfpropen (wol etgentlld? e r f p r 0 fi e n , crfpriefjen
macben). „®ott crfprojit ben Mangel in tbewrer ^eit, bat wir
auöfommcn." Seb. $ranf Sp.2B. 387, 35er Sproß, Sprüfi,
Sprudel, Sprüfillng, roatf Sprojje, Spropling. 5ßrgl. fpreujen
unb (prüften.
fprüpen (OlfdjatTenb.), (lägen. 35icSprüfi/ Stü^balfen. Sfe&
fpr euj cn.
Sprühet, ft'eb fprtepen unb »rgl. Spreißel.
fpratteln, auspfeifen, autffperren. T>ai («efprättei, bat Qfufc
gefpreitete, Ht \qa$ fieb wulftfg auöeinanberfperrt, au<Jbeönt.
fpratten (Xpr'aatt'n) , wie l)d>b. (pfeifen (a. Sp. (preitan, praet.
fpreitta). Här fpraott-n, ftlacbtf jum Diofleu ausbreiten. 2)a^
©praltgarn ober biefe ©am, 3irt Sifrimeft' verboten In ber 2.0.
v. 1616, f. 644. jDfefe $orm gebort rool, rtad) Öramm. §. 956. VIV
jn folgenbem veralteten 2lKautwb.
ecSmcDev'* 9)tJi»cv|fcf)^?Görterf'iicf), III. 2fe. ty p-
594 ©pteit @pvon> ©prafc — ©ptufj
fptCltCH, I). I). f»riten (diffundere gl. i. 752).
//©perUc&en, biu melfterllcbe luarn gelitten,
lvot geroorbt tmb unberfprften." Jpelnricbtf Sfcriftan 884.
53t'gl. fpreijien unb fpt eisen.
Der @pr eitel (Spreidl, Sproi'l, SpWil), ber ©plitter, ba$
Spanien, fpreftcln, mittel ©plitter au^einanberfperren, fpan-
nen ober jufammen&eften.
fpr&roeln, fprobe tbnn im Ulfen, »venig ober langfam ejfen; in
5orm eineS feinen (Stautet regnen, ©ieb fpro ®. 5.84,
fpraßen, fpraßeln, fprüöen, fpringen; fprt^en. „Unb tbeten
geroer von ju fpraßen." „'OTccbt bir t>or leib bein Jperö jcr=
fpraßen." S?. @a<b£. Die fteber fpraßelt (im Schreiben),
(cf. Gl. i. 1217 fprajalon, fonft fpratalon, p'Äpitare).
Der ©präßel (9?ptfd).), auffabrenber, ungeftümer, rounberlldjer
Stfenfd).
fpteijen (granFen), fpreiten. 5>rgl. b. f.
fpreujen (ipreitz'n, vrgl- fpreufjen), jteÜf macben, ragen macben,
flammen, fraßen (a. ©p. f prluj au, pra'et. fprlujta, fuleire,
stinare, niti). öi.^x. : ,,©id> fpreujen rote ber Jpafpet im ©acf."
(Sinen SSaum, eine Walter fpreujen, unterftußen. ©ld) ein=
fpreujen, fid) anjldmmen. Die 2lrme ein fpreujen, bie Jpdnbe
in bie Mftc flammen. Die ©ad), bie ültbelt je. fpreujt fid),
fpreujt fid? ein, fofiet 2lnflrcngung. gefpreujt, fpreuß^d,
fleif, affectiert, gropt^uerifefc. Der ©preujer, a) <pral)lcr, ©rof5=
tbuer. l>) roaS bie ©preujett. Die ©preujen, bie ©ta^e,
baä ©trebebolj (a. ©p. fprluja). Der ©prcujbogcn in ber
SBanrnnfl.
f p r l ß c n , rote t)d)t>. (urgl. fpraßen, fprüljen, fpreiten,
fprenjen unb fpr engen). Die @prf§en, bdjb. ©priße
(a, ©p. fptljja, aber Dlur. III. 149 and) fprujje).
fproßen (rool mit fpreujen »erroanbt).
„3a fproj nur einer, £uifel£boan,
97?fcr roolln bir*? fdjen brabnen." Durolerlteb im gran=
jofenrummel 17.96.
fprußen, a) (d. ©p.) fprojJCR. Cgmi 289. fol. 122. 123. b) (Jrjfr.)
roatf fprißen. Die © p r ü ß e n , jnuge<? aufp.efcbojfenetf 9)?dbcben.
c) (J?fr.) roatf fpreujen. f prüfen (fpritzs", febrodb.), fleif auf-
gerfebtet fetm. Die © p r ü ß b ü d) f e n , fleif elnbcrftotjiercnbeä
9)?dbd)en. fprüfjrftal (0.2.) , febrojf unb glatt. „Kl~ houh auffi
gitigng an 0" fprizhäle Wand" (gele'roanb). Der ©pruß,
9?ümb. 9i.3l. einen ©pruj baten, gefprujt fepn, nidjt
reebt be» £roiT feint.
<5ta ©tau @te 595
581 fc* unfc ttiersicjfte ofcer ©ta* k.
3lbtl)etlutt<j.
ft a = n , (fei) ft e * n.
ftduen, (lauen, a) (tvfe bod) = unb nieberb.) fteljen ma«ten, inhibere,
cohibere, junddjft in 2ßejug auf flfepenbeö 2Baffer, e$ flauen,
auffeauen. b) früher von allgemeinerer SBebeutnng. „ülbrabam
nam i>&$ fruert unb fivang zi auf In ble luft, bo tvaä ber engel
gotteS öle, unb flauet im unb roert im." fcgnt. 749 fol. 163.
„Corripit, begripfet, fron? ct." Cgm. it. fol. 138. $£ 9510.
„StOUta, inerepavit" (ventum, sc. inliibuit'. SJTRone1* IllttJ. 1855. 87.
c) fteben machen, flellen, ftüßen, ftcmmen. Seit Htm auf ben fcifcb
flauen (liaio"). <Bid> ä'm Til'ch ciniftaiD", mit aufgeftüßten (Ell-
bogen bfnfeßen. »Sieb (taudjen unb vrgl. ft euren,
fle.-tt (fte~, o.pf. ftei", fcfetvdb. flan, l'au unb fiando'), condit. fteet,
ftuenb, flüenb unb ftdnb, panic. geftanben (fteb ©ramm. §. 952),
roie [)d)b. jteljc» (a. 5p. ftun, flen unb flanban, praet. ftuonb,
partic. glftanban). 3u neutraler SBcbcutung rofrb fciefeg 23erb
Im ©faleft immer nur mit fepn conftruiert. es ]ntb burcbgefjenbö
bie ^bteitungeformen von flanben ju vergleichen.
€in geftanben er 3)?anu, geftanbeneg 2ilter, mittleres 5llter, ali
©egenfaß betf ittgenblidjern. ';,(£$ ft e t nidjt vmb uni lernte atäjmnb
baä geflutet vnb t>mb bie tier, ftfd) unb wurm/' Cgm. 052. f. 77
(c«t vergalt ftdj mit un6 nlcfct rufe mit ben Saferen), vrgl. ttmftanb.
„2Baj. im baj rint ftee," für roie viel eö fbm verfeßt, verpfdnbet
fcp. Cgm. 27. 9Irt. in. „3 n wem (worin) ber reefct cbriitlid) glaub
ftelje" (befreie). 2Ivcat Gljr. 272. eilfptifdje 01.3t.: 55ocf flen,
mit feinem Diucfen einem 2lnbern jum emporftelgen bleuen. 95org
flen, gut fleben oU ^ür^e. Äratjj flen, 2irt .ftlnbtrfptel mit bem
Sali, ©fragen flen, auf ben ©fragen ober ber @*anbbul)ne,
@pel) flen, auf ber Sauer (leben. ®o aud? im .ftetb. ©evatter ft.,
«Hebe ft., ©djtlbtvad) ft. rc. ftdn, flen je frdme, je marfte,
je tifebe ic. (d. ©p.), feil l)aben in einem 2abcn, an einer 33ube,
einem Sttfcbe ic. 2iug*b. ©tMb. Jtb. 32. flen ju einem in bat
Oiecbt, ober mit bem Oiecbten (d. 6p.), iljn vor Oeticbt vets
treten, tljm bcöfteljcn. Lettin, ajnisc. 91. 92. 93. „ej mag ein
berr ober ein gewaltiger amptman svol jtv feinem mann flen in baj
reebt, unb mag im bee> regten Ijeiffen vnb fol ber man füll froefgen."
Cgm. 27. 2lrt. 116 unb 131. flen an ein ©üet, d antreten,
bavon SKefif? nebmen. 5>?anbat v. 1651. ft c u einem an ober In
bie jpanb (von Sittgen, bie man taufen will), gelegen ober roie
gerufen tommcu, fe&r woblfeil fetm. „Tut* Ijat tdj getauft, nid)t,
tvell feb eti braudje, fonbern tveil ei mir gerab in bie^anb ge=
flanben ift:." „filfö, fo in ber ©üj? in bie ©rueben (neben ben
y? 2
596 ©te
Jffcbbdcben) geftanben (geraten) fefnb." 2.0. v. 1553. Toi. 151.
ften von einem ©uet, etf verlajfen, baoon abtreten, ften von
bem <pferb, bem SSett ic.'f abliefen, aufheften. Voc. v. igis.
Cgm. 58i. f. 7. «Orgl. ab:, an?, auf-, aurf-, e f n ^ fl e n mit
bem begriff treten, geben.
abften (ä'ft<T), rofe i)d>b. „ab Hin »cm diojj," abileigen. „unab=
geftanben aus bem Stegreif," ex improviso. jpunb@tmb. Hl. 729.
abften vom Slenft. 35er abgeftanbene «ßewalter ic, ber aus
bem 2lmt getretene. Sie Jpacf ft et ab (O.g.), bie Slrt verliert bie
@dmelbe. Sem ftet baß ©cblüet ab, fagt ber gemeine Wann
von einem, ber mit bem ©corbut behaftet, abften einem ben 2Beg,
it)n auf bem 2Beg, ben er fommen foll, erroarten. an ften (alte*),
n>le befcb. Sie Wagb ift geilern angeflanben (in ben Slenft ge?
treten). „2öenn ein Surft abgieng unb ein neuer anftuenb."
#». <5t)r. 356. au ften einen um ettvas, iljn barum a) jur Oicbe
(teilen, b) angeben, bitten. 3* bin um ©elb angeftanben
roorben. anfien auf fo unb fo vll (©elbeö ic), bcäbalb in «Ber?
lcgent)elt feim, ein Siebenten tragen. an ften (von 9J?anu«voin,
bppoforißif*, für yfiTeu. $3rgl. ftallen. auf ften (Ob.-3ft»r),
ff* auf einen Slop begeben, um barauf ju fahren, auf ften auf fo
unb fo vll (©elbeß), beöljalb verlegen feiui, Scbtvlerfgfelten macben.
„<£i folle attcb fain banfctvercfeöfuecbt feinem W äfft er on gegrünbt
urfad)en vnb roiber banbtvercbsgivonbait aufffteen." £.£>. v. 1553.
f. 129. aus ften, a) aus bem Slenft treten. 1») fieb. ojfentltd'
»robuclereu, wie ebmaltf bie öuacffalber auf ^abrmdrften unb brgl.
„Sflodjtö aber fagen n>a$ ibr ivollt, ber «portluucula l|t nimmer «
Jpalb von bem, tvaö er mar, well noeb bie Griten baben ausfielen
unb Aomoblen agieren borfen. ©eltbem ber Jpanenwrlr nimmer
ausfteljt, fallt ber <porttuncula." ?)ortfuuc.:93ü*l. 66.
„©clbft beß 9?acbbarö ©«jtwtttW 9#»l),
©er vorbem In fremben £anben
2lls ein Soctor auggeftanben,
2Öar vergebend bei) bem «Biet)." ©eUert'* <pb«lar.
„deinem 2lrjt, ücultften, 23rucf)fcl)netber, 2Balbmann roirb auficr
ben 3al)rmdrftcn mit ober ebne ©aufelei) au*aujteben geftattet."
©Irjb. SSerorb. v. 1745. SSeftenrieber (Briefe baver. Senfart unb
(Sitten 57) fagt von einem «prebtger: „vor bem «Bolfe ausfte&en
unb über baß Seben eine« Surften fpreetjen." b e fr e u (bße"),
a) ftill ftcljen, lieben bleiben, fteefen bleiben. ,,Sie «Wut, bie Ur,
ber Qßagen bellet; ba* «JJraut befte't tbme Bit; In ber prebfg ivar
er nie beftanben." „befreit, baerere, jnieifeln." Voc. o. 1618.
b) (»on fetten, öltg = flüffigen Singen) ftoefen, bitf, fejt roerbeu.
c) (<$. @p.) bleiben; be» Oiect)nungen übrig bleiben, reftleren. ,,©o
n»il ld) t)ie beftan." tyitrotf 3315. „eine« gegen bem anbern auf?
gebebt unb abgejogen, bannoa) beftunb ber ©teuer 97 <pfb, ic,"
©te 597
(war an ©teuer nod) übrig). Ar. £&M. II. 149. „gtnne&meti unb
ausgeben gegen cfnanber aufgebebt, fo beftebt meinem £errn nod>
übrige« 40S1 ©ulben." 31. a. £>. VII. -168. „Summa alle« ©tenets
gelbe«, fo unferm gn. Jpcrrn über bic obgcmeltte 2lu«gab unb 2tbjug
beftanben ift." ibid. 157. 2)abct ba« nod) unb aud> im J&oc&b.
ubtfd)e Subst. ber SSeftanb, SKeft, Überfcbnfj nad> Slbjug beffen,
wai abjujieben war. „SaffasSSeftanb." d) gelten, in 2Bcrtl)
fteben. „2Öic bie Nürnberger Wäret 3U Qlugfpurg befiat." Cgm. 178.
3n ©unft (leben ober bleiben. De tragt iora' Frau älls /.ua, das
f- bftet bey ior. e) beften ein Sing, urfpr. eine« SMnge«,
e« gefteben, nid;t abldugnen, gteidjfam: babe» bleiben. 9?. ift bc«
niefct beftanben (bat e« nlcbt geftanben). Dr. (gee v. 1542.
„Er häd. niclis bftan'o".
Bfte -s na", I hilf do' nacho* laugngaV
„ö&ne feine tyxoU fett man bem (Jrbrecbter weber Crbrecbt no*
tu ritte stnlcitb, fonbern allein §re»ftlft auf feinem @ut befteben"
(jugefteben). Utbargcbraud) p. 59. elnbeften (erMe"), einge-
geben. 0 beften einen (ä. ©p.), it)rt angeben, anfallen, ex-
(iperc. „2)er junger befluonb in." 23ud> ber 2Bei«b- foJ- 42.
,,£>b liebe aneb fi'c beftdt -fo mid; fenbc not beftdt/' SBaltber 99.116.
„2Ber ein bu« uff ein bofe gruntfeften buwet, baj nimmt fdjier ein
rnbc, ob ej ein groj lvlnt beftet ober ciu regen ober ein güfe."
*r. 58ct^t0lt 251. „Sie (nupta) folt in (maritum) mit bem leib
Uftatt, fo oft unb bice in ber lu(l übertraft." ftrauenfplegcl. 58c»
Ortolp^ öeijjt c«: eine ©ud)f, Äranfbeft befteet mir (ftatt midj).
g) beften ein ©uet ic, e« al« Wietber, ^debter antreten, über-
i einten. „Äefn Beamter foU einen Jebenben befteben." Qtnfp.
*Uerorb»o. 1618. „(Et bett baö ©uet »on feinem £errn beftanben
auf etlidj 3<tr/' 2.0?. ». 1616. f. 289. „$6rfter, fo blc SBalgftucfb
unb 9fai«gejaib von unfern Amtleuten befteen." ©aljb. gorft=£>rb. 57.
,,T>a« ©uet baben wir »on im beftanben/' (Sfovon. 33eneb.b. II. 86
ad 1390. 3n einer 2lnfp. Jpanblobnocrorb. beift e«: „ffienn eine
2Bfttwc inner 3abt unb £ag wteberum beiratet, beftebet ber neue
Wann, wenn juoor H& Jpauptrecbt unb StobfalUJpanbtobn entrichtet
ift, nur mit einem Viertel 2Bcin; wofern fie ft'd) in biefer
peit nfd^ »crbelratet, mujj fie ba« @ut nad) bem SSJertb bcjfclben
in ibre Jpanb ober auf ibren üetb befteben, unb einen Seben-
traget ftellen — unb ibr nacbfolgenbcr Wattn bat foldje« glefd? einem
.ttdufer ju befteben/' 25er SBefteer, «pddjter, Wietber. 2)a«
58eftes&olj (im cbm. Jürftentbum ©aljb.), ©tücf SBatb, jum SBeften
ber ©alfne, an 23ürger vom ^allein in fadjt gegeben. ®icfc SSürger
würben JBeftebboljcr genannt, unb genoffett aud? gewiffe 95orred)tc
be»m Saljoerfdjlei^e. ©ieb faljb. ^orftorbnungen p. 6. 7. 8. 9. 81.
2ort 58rg.=Old?t. p. 6iu. £a« 58efte = Oicd?t, «cfte-banblön,
Sanbemium, SInfabrt, «nlait. MB. V. 561. berften, erften
598 ©te
(d. 6p.), wie bcfcb. (mit taatologifdKr Dtacbbilfe), a) auferfte&en
(a. @p. itftan, irftanban). 2>tc bcittr<fe=fatI)oUfcfcc £tturgfc, bie
ft'cb, wie bcfannt, aller bem profanen gläubigen SSolfe »crftdnblidjen
SlnebrucEe fo viel alö moglid) entölt, legt bennod) ibrem <prfefier,
ber am <2l)arfam£tag vor bem biliar blc 2Iuferftebmigi?ceremonic be=
gebt/ bie laut gu intonterenben 2Bortc in ben 97?unb: Qbrltfuö Ift
erftanben! (£$ ft'nb blefe jeßt melft ifolfert verballcnben beutfd?en
2Bortc ber Anfang eincä wellanb vermutbltd) von ber ganjen @e-
meinbc aufgenommenen unb abgefangenen .ftircfccnttebetf, ivoju jtd)
im Cgm. 716. fol. 29 unb im Cod. lat. c. germ. 66. fol. 57 bie
im XV. 3al)rl). üblfdje 9)?c(obie ftnbef. 3m erftgenannten Ms. lautet
ber Stert:
„(ürifc ift berftanben, iubatf 1$ bedangen,
beg fol mir alle fro fein, (£rift fol unfer trofl fein."
3n leßterem:
„(ührift ift erftanben von ber marter aller,
be3 fdjitll »vir altero fro fein,
dbrttf fdjol vnfer trofl fein, ffrfolefä,
alleluia, alleluia, alfeluia, betf fcbult »vir allen*
fro fein,
(Ibrift fcboll vnfer trojt fein, tirtotef*."
'Jjrgl. Jpofmann : 2>a6 beutfebc äircfcenltcb. (Sä ivirb jenetf alte
beutle .Sirdjenlteb, freilief) nur mcljr balb verftanben, no* jeßt
von ber groptenibeltS italtficrten ©emeinbe im ^auptort ber @ette.
Gommunt aHiäbrlicb angefUmmt. b) autffteben, auöljaltcn. „WaA)
erftanbenem Sltreft." c) faufllcb an fid> bringen. ©lcf> ent=
fte'n eineä £>inge$ (äi @p.), ei roabrnebmen, nterfen, vergeben,
„«nbenvart al roipli* ere entftanben." Striflan. Stiturel @tropf>e 19.
„Intelligens, entftentcr, vernementer/' Cgm. 17. f. 25. fur=
ften, vor ©erid)t fteben. I by fcho* oft fürgftan'o'. (c£ „2>ie
für ber ®d?rannen ftunben." MB. Ü. 107). „Die offealfcben er=
fcfcinen vnb f u r g e fr a n b en fein." Oieg. öbron. I- 349 ad .1244.
cf. vorften. gelten (g&e~, O.t), ju (leben fommen, constare,
foftett. '„<£& gejleb et mid? einen fcfcllling." 2lv. @br. 336. „Daö
neue Oitnfal'ber £>onau be» £ber=2Ilta* geftunb meljr benn taufenb
tyfanb megenfpurger." 5lv. @br. 1*8. 499.
,,&> bu erbultf ein feilet,
ein ganje ©cfcaubn eö blib rool geftebt." £. €acb$.
„fthtbet man ein pfinnfg* fmein, bat auf ber penef ligtt, fo muß im
ber orbner (S(eifd)beld)auer) bat fivein gelten vnb mu* im bat felb
ftaben, unb einem fein gelt geben, roaö ft im gefeett." «paiTauei
©tabt.-Ote*tb. Ms. „cjj fol aud) ter prufbap, froaö in baj gcflan-
ben ift, baj er in -£olcj gemunnen bat ab ber prutle, baä fcl er
auf ben rjolcje haben.'' (Rup. v. $r. (R*tb. 2Bftr. »tr. VII. 103.
„<Zi feat xn Jn. geftanben," Uxl p, 1516. ein «ßerfdufer bietet
©te 599
ctmi um bcu ©elbfcgcfuljungöptcL', b. &. um fo viel, alÄ e$
fön fcibft gefofret SBetfage |ur Wuncbu. polftr. ^eifg. ». ui. 3un. 182Ö.
inrfren, a) im ©lcicbaerHd;t freben, fo nemlfd), b«0 baß jjüngeldjeu
genau in bem triebt, bei ©cbe&e, bem Globen ber QBage fiebt.
b) eingeteilt, unterbrochen civ.i. nberften, a) (von ©peilen)
buref) ©tcben erfaiten. Eppas ir&Vfte; j'aff'n. h) (vom ?0?c§-
ptteficr) jnm mtax treten, um mit bem fntw&o ble Weife anju
fangen. <) einen (eer ba tauft) ober (5tivatf (roaS er ju faufen
im S8egri|T ift) überften, mehr, oW er, bieten. g.Oi. ». 16 in. II. $.
ll. BSft. Sirr. 3. nberften eine »ruef, ©traf; :c., bfe anmittelbare
'Muf ficht balten über Mc bfibeij anaeftellten Arbeiter. Ter Überfreer,
«ruef^, @tra^, 2öcg = ic. üfi'itf&tt (jeßt lieber Unterauffebct,
Malier). Sort 2.0t". 5i7. ümjren einem, iijm von ber ©teile
geben, ausweichen. Dem fiel ,-i net um, bem roefd>e icb aud>
nicht au?, b. b. fd) räume ihm ben Vorrang nfdft ein. ©einen
2Borten umfren, fein 9Serfpred>en nicht galten, mahquer ä sa
parolo. on erlig;»' Ma" ft o t ('«'Pn Wortn n<H um. „Die I f»rc«?
jtafaqen* umbfrerjcnb, haben fein ©lud." Jcmnb 6f.<B. I. 19. diu
gefftigetf ©efränf, ali 3$icr, Sßefn uub brgi. flct um, »vetm eS
»ertJtrb't, fauer wirb. (cfr. Stbeiung: ablieben), „e$ ifl nod) lange
nicit verkauft, ivenn einem ein SPier umfielen rottf. Wan braucht
nur geute; He ei gefchvinb roegtrfnfen." ^ertiunculabud-lein 106.
tyflatijcn, £biere flen um, inbem ft'e unbrauchbar werben, jlerben.
„2Benn ein alter ©aul umflcljt, trägt niemanb gelb." Sibcfe.
„2Benn ein ©tücf SBfelj um |1 e b t." Sinfpad). SSerorbu. ». 1746.
unterfien fid) efne6 Dinget, er unternehmen, über fr'd) nehmen.
(a: im guten ©inn). „£fb \id> ein maiiter atner arbait ober gepcsvi*
unberfteet »nb annimbr." £.£>. v. 1555. i'. 165. „Sßtt weilen uns*
mir allem «Blei« unberfleen, ben ftttben ju fuefren." Sitten ». 1504.
(!) : im Übeln ©inn). „©träfe unter fr anbener SSÄfffer'&at."
,,©o fid) jemanb einer 9J?!fletf)at m't ctlfc^en fcbcin!i£eu SÖetren,
bie jur «Eoilbringuns bientid) fevn mögen, u n t crftel) et, bbäj an
SBottbringung berfelbcn verl)inbert roirb." ^apreutb. ref. peinl. J^aW=
©.^Drb. 2lrt. 206. ©icb unterfien, aud) wot binterften etroa^
ju tbun, ivie bd>b. Jn ?cl" <*•&$• ifi bintarftän subirc, lnsumere,
suseipere opiis, laborem. ,,©o bie £)ftem fommen, fo unter-
fieben fid) bie ©diergen ber ©emein (nebmen iiie ©emeinroeibe
für \ii) in Qlnfprui), nnb »erbieten alabenn ben armen acuten, bap
fie anf bicfelb ©emeiu nicht treiben." £r. 2l)bf. Vil. iai ad nzi.
unterften ein 3)ing (ä. ©p.), H verbinbern, ibnt u'vorfcmmen.
3m J. 14 5 3 licp bie 25ürgcrfd;aft von Wüncben „ein fraiven-baivf'
macben t>en gemafnen ^od-terlcin," in 3Infet)üng/ /;baj barburd) vil
übl^ an fraivca iv.\b iungtffratven unberftannben werb^." 90fir.
58ir. VI. 185, „Damit SSerbcrben ber Sanben unb armen Seilte
nnbenTenbf n ?v?rbe," $\x, ?bb(. IV. 59, ..Umtätt fa'afcB pt)
600 ©teu ©tab
unterließen." 31. a. £>. ,JL 121, „Damit .ftrieg unb Unrat!)
äwlfd?en fcen dürften unter (tauben werfe*»." 31. a. 0. HT. 277.
„Da famen ei bic«t£>albcn,
Unb weitend unberftan." Oicltnc v. 15(33.
»erften (va'ße), a) (von 23lut bat> flicht) aufhören jit ftieOcn.
Dr. Ruberer p. 179. 18p. „Win aber bratf... bin ift fumc teju
verftauben," fagt 3fot fcrfßan 15221). „S^ttba 6aö fpcibcu »er*
(teilen, nlm fo verftet cc\" Cgm. 72,0. f. 49. //©cm ble
fpract) verftet unb nlt gereben mag." Cgm. 755. f. 99. b) verften
eine tyerfon ober £ad)c mit bem regten (ä. 8p.), fic vertreten vor
©erlebt, vcrtOetbigcn, verantivorten. „Die «Bcrfäufer verfpracben
bem Ädufer ben £of ju »erften unb ju verantivorten." jjirnglbl
Jpalnfp. 137. MB. XIII. 593. 413. 415, XV. 305. ©fe{> ber $ux--
itanb. c) »erften einem ben 2Beg, ft'cfe. tym in ben 2öcg ftelien;
iljm >pfanb v erften C«L ©p.), il)n felnbcrn ein «pfanb ju ncljmcn.
„2Ücr bem richtet bic pfant frcvenlfd?en ver(tct ober wert."
„QBeim bem fronpoten baB baw$ vnb t>a\} I>of pfant wlrt gcivctt ober
verftanben." Jpeumann opusc. 157. 9)Mncl>n. etbtb. Cgm. 27.
2lrt. 27. 29. 50. 38. 46. 58. 59. „Verftanben Oicdjt" (verfagted).
9lugeb. Stbt.'B. Sid) »erften clnetf Dingerf (a. ep.), eö be-
merken, meifcn, »erflebcH. Slpowef» GtrlnunaUfH. p. 144. Dualer
faljfc. ebren. 119. 35ud) ber Oßciöl;. v. 1485. fol. 99. ,/jd) »erften
mtd)$ wol." QBattbce». b. «B. 117. 1«. „Werftet lud), iatelligite."
Cgm. 17. f. 10. v er ("tan ben, adjj., »erftänbig, vernünftig. „(Sin
verftanben man." 5Utb. 2U. IU. 195. „einen weifen »erftan ben
man." Cgm. 236. f. 207. „33erftanbcn ijcrfjen ift gut brcblgcn."
Cgm. il'ü. fol. 21. „ein unverftanben man" (unverftanbig).
©thnmB.F. 341. „Unverftanben tlcr," brutum. Cgm. 665. f. 8.
on u"vo'(i and -iis Kind. »orftc'n, vor ©citdH ftcl)en. <2ieb
fürften. jueften einem, a) ibm gcbüljrcu. b) itym wlber=
fahren, juflejicn. „Qi flunb ben Ovemern ein llngiüc? über baä
anber in." 21». G$t. 80. „Tiaü fovlll SDflllloncn jitr Dcfcuft'on bc$
^:anbä abgeteilten ^llfdgcltcrn, unb babnrd) benen 6tenbt - uub
Untertitanen suegeftaubtner euflerifter s,'muiitl)." „2ßegcn juc.
geftanbtncr Unpa^llcbfcit." üanbt.'.g v. 1669, p. 28. 218. „3ft
jljmc ein 2öcl)tag juegeftanten." 3itt -iMtlng. .tpiftorie. „Damit
unter &5egc fein Uncljr bem j;crrn S&riftp juftanbe." Sdjcrct*
gegen UiMnger 1589. p. 55. r) au. 784 „fluenb Cart SWagnutf jn?
bem rcld) (trat e«J an), and? itucnbcn Im all fürften ju (traten
auf feine Seite)/ unb ftuenben ab bem faifer in eenftantlnopel."
Cgm. 7U7. f. 252.
Steuer, fiel) © t c u r.
Der Stab (Stab, Sta'), Dlm. ©tdbleln (Siäbl, Stabol), »vle t)d?fe.
(a. Sp. ftap, ftabc*). Der 6tab an ber Drlftfjcl, an ber Oiieb-
(Stab 601
fc au ic, ber €tlct. 3u meiern ©egenben l(t ber Stab cht afiap
fut S*nittwaaren, ja bic eile fclbjt/ alö 2Ber,fy$«g, f/cif;t tcr ei=
lenflab, eitflab. 2tn ber Db.=3far wirb bic nur "",, baper. (Ellen
breite Scfttroanb (b<xö Sdjmaltue*) na* ©täben gerne jFcn, wo;
von eö beim au* Stäbltuach genannt wirb, ptpceu fot*e Stabe
geben watf bafelbft ^n Ell fyetjjt. pwo eilen © table in tue d>
ftnb alfo 1 gewol)nll*c baper. eilen Setnwanb von 5 \ SBrcltc. 2)cr
Stab, alt StnuHtb rl*tcrti*er ©ewatt f*cint ne* im isten 3al>vl).
von ben üii*tcrn, wenn ftc iu @cri*t fafsen, in natura gefüllt
worben 311 feint. 23rgt. ©rimm'tf J)ie*ttfaltcrtp. S. 761. „3lfd i*
an offner @*ranen mit gewaltigen Stab fafi su 9ic*tcn.';
MB. IL p. 102 ad 1466/ p. 96. 77. „Wieweit id; fdp unb Stab
beä @rri*ttf in ber Jßanp biet." Ibid. p. GS. 97 ad 1475. eben=
bafclbfl p- 97 ad 1475 fertigt unb übergibt eine @&efrau na* 5ib-
lefung etneö Übcrgabäbrtefe* all ipr £ab unb @ut iprem Spanne
„mit ©cr^tä&anb," inbem fte c£ iljm an bem Stab auf--
gibt, bet Oii*ter cö an bem Stab aufnimt unb e$ bem
Zantic „über offne S*raucn mit bem Stab cinant--
würfet." 25ie wirflt*e (Einantwortung na* blcfer finnbllblt*en
acfd;al) bur* ben 2lmtmanu ober @eri*t«$b[ener. cfr. MB. II. 78,
V. 267. 2lu* bic ©crt*t$biencr füllten ipren Stab. „Unb bie
fronvoten follen ber fäcj pflegen, wer pufiwirbig wlrt, ber gel«
bem fronpoten Xll dn., unb ob bic fronboten bat überleben, fo
muffen fp ben (lab ligen laden bünij an ber burger bulbc." SDJundmet
JUamet-örb. Cgm. 544. fol. 52 P. 14(35, unb Cgm. 290. fol. 85.
Jpcurjuttg wirb unter Stab tai ma$ er fitinbflblicl) bejehijnetr,
nemlid) bic ©etUbttfbarlcit ober 3uriöbiction felbft verrtanben (prgl.
Sprenget). So ben Jpofe: ber ö&etfrs$ofmetfter = @tab,
0 b e r ft = S a m m e r c r -- <5 t a b , 0 b c r fl = W a r f * a 1 1 ■- S t a b,
i:bcr|l;@tallmei|ter--Stab. 3)cr Stab einer Sltmec, einetf
ftiegimentd... ©atf faljb. <pflcggerl*t 2Berfen war in 5 Stabe
pbet S * r a n n e n abgeheilt. J^übner 413. 2>ai S t a b g c r i * 1
wirb im Olcl*crt$l)ofcr Salbu* v. 1541 jwif*en ber ©* ranne
unb bem Jpal6gerl*t aufgeführt; prgl. ^altatttf. 2)cr Stdblcr,
ber bco <proeefftoneii bot Stab vorträgt. Stdblcr, mit Stangen
bepm £untier su Bamberg aufgcftellt. Cgm. <jgi. fol. 121. 2)te
State CDlnfeßbübt, 9i6rcilngen), iäl)rli*cä gruldingefejr ber S*ul=
ftnber. ©leb \ irgatum I. &&. S. 655, 11. 80. 107 unb ei)ri|lopl) Sdjntlb
(«twdb. 2Brtb*. Qlrtifet Oiutbenfcfl. ©rimm Sttptpot. p. 441. 144.
Set Staboguckar, Qlrt ^wdcrwerf. 2)cr 58ued)(iabcn
(BuoTtäbm, Buo'iiam, Buoltom), tvlc b*b. 23u*fiabe (4. unb a. €p.
bnol)dab, gen. ftabcä, Cgm. 718. fol. 1 bic bu*ftcb, plur..;
bc* mitunter au* ber b^fiabe, be^ b=iUoen). „2Bic ber «puc*-:
(laben mit fi* bringt." £btg. p. 1612. \>. 351. „2)cr funtagpu*.
ftam." Cgm. 738, f. 2, 9 (p. 1476). <£i ifl ju bemetfcn, t>a$ in
602 &tob ©taub
mandjen Gosiipofttiö ber a. @p. frap eine ganj abftracte 93ebc»iung
I>at , ?,• 2}. mogftap aecusatio , aulbarflap contrnversia,
«(tfrtc^f. e oft af jus jurandum. »Brgf. fr a ben einen (Stb. „3acob$;
(lab, barin ein fcfcwert verborgen, dolon." Vor. v. 16 is. Sonft
fft froertftab in ber d. ©f. mucro, jtabfwert sica.
fta ben einen *JUb, ble (ribeflformei «rticulicreu, amifprecbe:«,
vorfpreeben, was* urfpr. wol unter 33erül>ruHg be$ ricbtcrficbcn Stabes*,
cfnefi Evangeliums, einer Öicllgiiie :c. gefi^ttft. ,;©«$ ftabt er felbc
ftnen eit." ^areifat 8002.
//3* froer mit bclben bebest,
Sit teman ber mir ftabe." SBaltbcr v. b. SB. lui. 22.
.,--[' tat best eit iu ftaben." Ulr. £rifran 192. Gl. i. S20 (2)fut.
I. 242) Wirb adramire hjrd) ft a b 0 It , 578. 582 argüerd purd)
biftrtbon, 591 ad ärguehdum burd? jfi ft«b,otfK autfaebtüctt.
1>tut. III. loo ftabft spbarao ben 3ofcPb 5* beme geroalt, tn=
bem er feinen 9?ing an beffen f-inger legt. Die ©tabung, 9 c-
ftatiing, Gtbetfleifhmg, SBeejbffluitg. Strien jur ©tabung lapen,
beruefen ic. 9#an ft'nbet juweflcn fr a üben, Sraubung geftfrleben.
©iet) ®timm $.#. 902. 23rg(. SSuecfefraben.
ftaben, erfraben Ca. Sp.), ftapen, pract. ftapeta (a. Sp.), ftavr,
Kfif, ftinnpf ferm, werben (nod) fd)!veijcrlfa-). >,©! erftabet, als*
ft Witt tct." Cgni. 707. fol. 2). „Obriguerunt erftabeten."
Cgm. \i. fol. 209. lieber geborr vielleicht \nxi> nod) unerfldrte
frapfafen beä Decrctum Tassilonis, eine 2Irt ©otteöuvtbell, wo-
ber jeber ber ftreitenben ©egner feine red)te Jpanb jum Fimmel au£--
ferecten mujjte (nr.b wo vermutblld?, wie im friefifeben ft c f ober
examen crucis bev 2Bfarba, berjentge, bem fie juerfc erfrarrte unb
Ijcrabfanf, für verurtbeilt galt), fafeu wäre in biefem §«ll niebttf
aU bie gew^bnlfcbc alte form für fagen. «Brgf. ©rimm Ütecbt^-
altertb. 926. 927.
£er Stdub (Stab, Stob), wie {jebb. (c. ®p. froup). ,,<& fol bbain
pect ft a u b (5)?ebffraub ober ©taubmcbO unber fcmel padjen."
Cgm. 544. f. 44. ftaubautf (Rabaus u-), adv., auf unb bavon»
OErgt. ftab = auä in @rimm$ 9J?vtbol. 4U). 442). Scr ©taub,
& t d u b b a d? / ©ebirgsbad) , ber ficSj im ftall von großer £obe
momentan alt Staub barftellt. -3u fo einem Staub gelangt man
i. £3. auf bem ©cbirgrfteig, ber von £taunfrcin unb Oiupotbing burd)
bat 5)?iefenbacfctl)at nad) ter faliburgtfdjen ©egenb »on Unfen fül)tt.
2)er auf ber j?c>bc be^ Sonntagföor:i cntfpvlngenbc 93«$ (Staub:
la&i) ftiirit ft'dj in 9 $WM<:i\ über 8'io Jufj i>oö? von ber wcftlicbcn
SBa'nb bc^ ©onnragg|)OTn.5ug<< in ben §i'"cbbad} nUbef, ber, ein wilbetJ
ttrifftwaiTer, ron ben Uufener ^eubergen r.ad) mebrern fallen in
tiefere aufgewühlte SGBafferfdjalen burd; allerlei ^cifentljovc unb &i=
brücten in ber £fefe swiicfeen bem Sountagö= unb bem 2:l)umbadj:
Öornjua, baöintoet, 3« eines ^obe pon »ier bjmberj: ©<1}ub y.ber
©teub ©tieb 603
bcm giicfobad) jiebt ber 9)?lefcnbacfcer ftelfenfteig fort, unb gcrabc
unter bein ©tarj be£ ©taubbacbeS fnljrt eine öcljcrtic £rcppe pon
einer am Stbgrunb vorfprtngen&cn gclfenfcbtcbt auf bic anbere, fo
bafj ber »Banberet in fcbroinbelnber S?bi)C jroffdjen ber abgebrodjenen
fteffenroanb unb fcem tofenben Baffer betf fallet buriaeben rsmf.
2>te gröpte unter ten 9 — 10 Partien bed ^aüeö oon bcm ©teig ah-
W&tU fann bunbert ©cfcul) Jpobe betragen. JßettUd&ä ^crlenfplcl in
ber tWt'ttagfonnc; einzelne roölftdjte ftrapperten, bte In ftettf rccd)-
fclnber ©eftait unauföorlid) niebcrfdjipeben jtuifeben umfranjenben
fccvdjenroipfctn ; an: grünen 9)?oo£ betf braunen ©efteint* fpiefenber
©ebtttten ber gelftcrlfcben 2Baffergfbllbe. cfr. Sphn. Q^fcbrb. b. |urjt.
©aljb. p- 048. jpajjf ©tatijl. HI. P. 958. 3Me ©tdubmüt, $egc;
müble. ©leb II. 2b. @. 56S. ftaubig (&&'/), SBetn, SBier *c.
ift ftaubig, wenn cä nldjt ganj Ijcü erfebefut. ©taublgtf Better
(im ©cberj), rcgnertTcbe*. ©taubige 35ocfe (Wütnb.), ftetfe, bodv
mütf)lgc Jrauenpperfon. 9?acf) Jpätflefn von ber In ber ©röfjc unb
§orm eine»? Beibe6 mit unterbewußten Firmen au£ <pappcnbecfet uer--
fertigten unb mit ©ägefpanen aufgefüllten £>ocfe, bic bei) Od)fen=
r)ef?en auf einem 23rettd)en mit jipei) Otäbern mittel einer langen
©fange bcm Ocfcfcn entgegen gefebobeu werben fet>, ber iie beun im
®dmmc angefabren unb zugerichtet t)töe, bafj ber ©taub bauon ge-
flogen, ftauben (ftäbm), partic. geftdubt, a) role I)d)b. (tauben.
Benn tat Wbclungenlicb pon feinen gelben fo gerne fagt, bafj ft'c
ritten, fpietten, fodjtenjc., ba§ ei jtob, bafj ble fenerrotben Janfen
(toben :c, fo idpt ber '^aper uiebt bto6 rennen, tanjen unb brgl.,
fonbern aueb effen, trinfen, beten, lügen, ääfe -'s ftabt, däfs 's
älln ftabt. b) einen ftauben» rote b#b., ibn flieben macben,
wegjagen (a. @p. ftoupan, turbare). ©let) (lieben.
fteuben (froibm, lluibm), fiel) (lieben. 2)er ©teubett,
©tieben (Stoibm, Stuibm), 9?ame perfefctebner Bafferfdllc unb
S3äd)e im @cblrg, beren Baffer bepm ©turjen von ben J^oljeÜ in
©taub icrfliebet. ©ieft ©taub. 3>er ©teubenfift, ©teuber
(Stoiboc), <2taubfd)tpamm, SSofift.
ftieben (o.pf. fteibm), cond. Hiebet, praet. g^ftiebt
unb g c ft o b e n , role l)d)b. (a. ©p- ft i o 6 a n , praet. ft o u p,
partic. g i fl o b a n. $>rgl. ble abgeleiteten ©taub, ft a u b e n,
fteuben, ©tobet unb ©tubb). ,,©o tft fain ftain fo grofj,
er müj erftieben al$ ein mel." Cgm. 717. f. 11. ,,@ln tuüUrr,
ber mit mcl ift bejtoben." Cgi». 713. f. 22. einen ftieben
(o.pf.), ibn jagen, ©leb ft a u b e n. „fliegen bei» unb ftie--
benbe^ (sc. 2öilb) jagen." 2öafferburger €b«ft. geftoben
(£ubn- ©aljb. 965), auper ftd?, roabnfinnig. beftoben, ebriolus.
Voc. f. 1618. „©tiebel, pulvisculus." Voc. p. 1618. 2)er
©tieber, ipa^ ©teuber, b. b. Lycoperdon bovista, ©taub
f^ivumm.
604 ©tob ©tub
ftöbcrn, a) (tauben, (Heben; b) jagen, ©er ©tofccr, a) t>cc
©taub. Mach haon Stebo'. b) «trt jagblntnb. „ftobrär, (taubär,
canis rcpcrtor." Voc. r>. 1119. ©a# ©eftöber.
©a$, aud? »vot ber unb bie ©tubb, ©tupp, ©imin. Stüpp],
Stüppa-I, bat tyufoer, b. &. i"taub= ober mef)l=äbnücbe 9)?afic (a. ©p.
ft ti b b i r pulvis, ©taub überhaupt. „3* bin ftu'ppe unb erbe."
Oi e im* von. M$ 1250.), namentlich bat Semen lycopodü, womit
bie SWuttcr bem .fifnbe bie wunbgeriebenen ober fratten Xi>c\le be-
fttcut. „^leugcfdjricbcnc 23lättcr, auf rceldjen btö ©tupp nod) bc-
finNlc&" (©treufanb). @cm. Oieg. Gör. IV. 227 ad 1513. 2lu$ ber
s2ipotl)efe ein ©tupp, ©ift-, Jpcb;, dlic^ ic. ©tupp Idolen.
£ipc»uefp ©efd). b. (bim,=öt. 166. „£ranf auä (Sforiitrourj ober
fdjwarjem SftiejJftMpp gemacht." gfp. @br. 47. 9}?obCi@tupp,
9Hgctefn = @tupp, <J)feffer-©tupp, 9Url;©tupp, <plment-
forncr, ®tmatititüen , Pfeffer, pimmt pulucriftert. 2Burmftupp,
9) £oljmcl)l, b) antl)elmfntbi(dKtf <pul»cr auö ber Slpotl)efc. „La
peverada, bie ftarcr ftup, lc spezie dolze, bie fuejj (tup."
Voc. vcnet.-todcsco ». 1421. f. 21. Ä 0 t fl U p p , ÄO()ten(taub.
2)3,6 ©eftupp, ©eflüpp, ©eftuppet (d. ©p. geftüppc.
„2*04 fjt ein a c (l ü p p c vub ein niljt." 35r. 58erl)tolt). 2>cr
© t U p p = l) U C t in ber 5)?Ül)lc, receptäculum pollinis avolantis.
ftubben, (iuppen, mit ^ulocr brfrreuen. ©ic ©peifen ftuppen
mit Pfeffer ober anöern puluerifierteu ©ewärjen au* ber ©tupp-
büdifeu. 3n einem alten Sßcidjtbud) Cgm. 652. f. 12 werben alt
fünbbaft cta>dl)nc ©tuppücbfen in gorm »on mcttfcrplicbcix ©d?am=
tl)riicn. Cin frattetf Äinb cinftuppen.
©iC ©tuben (Stubm, Stum, ©imtll. ba# Stübal, Stübo-I, Stübal),
wie t)d>b. ©tubc. abmale* würbe nfdjt, wie fteutautage, pimmer
ober ©aal für »orneftmer gehalten. ,,©lc im I5t«n 3abrl). erbaute
neue 93cft (Dicfibcnj) in 9)iünd?eu Ijatte nacb. bamaltgcr Söauart eine
Oiunbftube in ber Glitte, bann eine 2angftubc, genannt in i^
maliger l>et> Jpof unb auf bem 2anb faft gleichet ©piadje. ©elbft
bie Kapelle babe» trug ben tarnen kc& Ätrcbenfiübel*." »urg^
fjoljera 9)fünd?en p. S5. cfr. gßftr. 23tr. Hb im»: „Dem OTaler
£ljriftoff ©djwarj per mcbrlai 2lrbalt in baö &frd)en(tübl ber
neuen 93eft.." ,, Weine* gn. J>errn wappenftuben." ibid. V. 206.
Actum ,,in stuba rainori nove domus curic nostre cpiscopalis
ratispon. a°. d. M.CCCGIII." MB. XIII. 121. ©ie 2lbtepftuben
ju Wicbelfclb. MB. XXV. 408. ©ic »ornebmern Bürger tt)aten fi<t>
auf ber S8urgcr = ober Strinceb. (tuben eiu^ gutli*. 3(m £anbtag
». 1669 bieltcn «Biclc vom 2tbel auf ber £rlucrb(tubcn fd)i^matifd?e
ßonferenjen. 3» oer iKltterftubcn lct> .^of würbe 1612 blc üanb--
fdjaft abgebanft. 2Serbdd}tigcj> 58icr ober fBrob rourbc auf ^it 93uejj=
fluben gebrad)t. ©a* ©rafenjlübl im alten S?of ju 9J?ünd}en
roar ein ©efängni^ für vibclidje, t>&4 ©cbottenfiübl bafelbft für
(&tub 'Btad) 605
©{gclmdütge, i>a$ ©djcrgcnflübf fit SBürgerlicbe, batf <pt leflcr-
flübl im SuditpauS, für ©effrlfc&e. Sür ©cbreibftube, ©eriAttf-
flnbe, föentflube, 3af)lflube, ©teuerftube, Seljenfrube u. f. f.
würbe ntt^tr wie ieBt allgemein, baä franjofifdje Bureau ober Comptöir
gerabebredjt. 3n ben Käufern auf bem £anbe t)at man gcwp&nifcb
nur eine einige (Stube ju ebener Grbe, neben weldjer fid? i>&# fo-
genannte ©tüb^l für Äranfe ober 3luStrag^ ober 9)?feti)(euie be-
fmbet. 9Iur In befferu Käufern, befonbcr.4 betf öberlanbeS, gibt e»?
außer ber untern aud? eine obere ober guete ©tuben, bie immer
für etjuat? vornehmer gehalten wirb. 3n Warrödufmi, ©djloffer»
unb brgt. ijt bie Sauft üben bfcjenige, wo fid) unter £ag£ baö ®e=
finbe aufl)ätt. SSatJ d mit bem Breufriibol in große« Srauerepen
von ©d)lo(Tern, .ftloftem ic. für eine Sewanbtnljj \)<xU, wlffen hk
2iebljaber cineö autferlefeneu IrunfeS. 2Befentlld> oerbinbet man
mit ber ©tuben ben Segriif ber £efjbarFeft, unb unterfdjelbet fte
baburd) v>ou ber Kammer. SeneS fcfeelnt aber fo wenig ali bfefet?
unb al* Keminat ein eigentlich beutfdjeS ''Boxt, wcnfgflentS giit
bat barb.-lat. stuffa, stuba fd?on frül) (j. 53. lex Alan». 82. $) a(e
3lU#brucF für babieum, hyjjocaustum ', swdatorium , jfc in biefem
©fnne allen romanlfdjen 3biomen geblieben un\) in bie germanffdjeu
(angelf., Ul. ftofa, engl, flor/e, nbrf. ftave) mit ubergegange».
Die urfprünglfdiflc Sebentung l)at fieb erhalten in Sab flu ben,
worüber mau I. 2:1). ©. l'.i naebfetye. Crlne folefoe 95 ab flu ben ifi
gewolmlict; ein für fid> befleljenbctf, fein eigenes Dad) fnorenbetf ®e=
baube. (93rgf. ©abem, .fiemenat, 3 immer), ©o bie Jpoljr
fluben ober Jpoljfnedjtfluben in ©alinenwalbungcu, bie ©tuben
ber Sergarbeiter unb brgf. ©aljb. Sißalborb. p. r>o. 70. or». iis. 139.
£orf Srg.-fö. 6. 9Jud) für 2Bopn$an* in Dörfern unb ©tabten bat
©tube gegolten. „Srfdjt iemanb ©tuben ab, ber fol nicht auf
ben alten Soben wiber bauen." Ofcgenfp. ©tatut. v. 1306. @em.
ittyr. 1. 4fi5. „2.soniebcr@tnben 2 ftueber 9)?ifl; de qualibet stuba
duos pullos." Donauflaufer ©albud) V. 13S5. Acta sunt liaec in
burgo Inspruch in stuppa Udalrici Haller. A°. d. M. CC. XLVIII.
Meichelb. Chr.B. 120. Die Slrinf ftuben, gemainer ©tatt Strlnf-
flu ben ober Surgerfluben waren in ber Oiegel eigene £dufer.
©olebe waren mitunter au* bie Kaufleutftuben, bie @ef#lecbter=
©tuben (j. S. in SlugSburg), bie 3nnftftuben mit f&rem ©tuben--
malfter, ©tubenfneebt ic.
DaS ©tubid), ©tiibidj, a) gaß jum 3}erpac!en von trodnen Dfngen,
<P'acffaß. ©tübld)er=2ßaaren, bie fo »erpaeft auf bie War fte ge-
führt werben , befonberS © e f efe m e i b m a d) e r -- Ol r b c i t e n , Klempner-
Haaren, „©tlbldj, dolium." Voc w. lßis. «Brgf. ©teieb, unb
©tüd)t. b) (iKottm.) «Berfdjlag in einer ©tube, 5lkove.
Der ©tad?el, a) wie Wh., b) fiel; ©tdcrel, c) fteö ©tab;ef.
606 &tad) (Staucfy <5ted)
Stachas, Stachs, Stächo-l, eufladjiu*; m$ ali feberjbafte* Qlppellatl»
üblid?. «Brgl. ©ramm. @. 516.
flauten (Haucht), a) ®U bd)b. Üeberftaueben ben guefi, iic
Jpanb, bd)b. »erftaucben. b) (laueben einen, iöm Öiippenflöfie »er;
fefjen. c) (leb anf* 23ett btnflaudjen, lehnen, Siefe* flauten
fcbelnt nacb ©ramm. §. 501 nur eine SSerfrdrfung von (tauen, unb
unter bem ^Be^riff (leben macben, mit einer gcrolffen ©e»»alt feft-
jlellen, mit fta = n, (te--n na()e »erroanbt.
•Die ©taueben, aueb ber ©taueb, ©tduebet, d. ©p. biu (Hiebe,
a) Äopfblnbe, Äopftucb ober ©ebfeper ber 2Bctb*perfonen (nur nod)
ble unb ba, j.'Sß. im Siilgdu, um Nürnberg, üblieb). A°. 1125 bitten
bte grauen unb graulein in 5J?undjen ben 97?agi(lrat um erlaubnlf?,
©taucbel unb ©Pieper tragen ju burfen, um bamit auf ber ©tra£e
(wegen ber berrfebenben 2ije«3) °<^ SlngejTcbt »erbüllen ju fönneu.
eosf 1852. p. 377. „©icbjl bu bann am gatet bangen ain fiuebert
wie." Cgm. 568. f. 258. 9cacb Oi"upred)t* ». gr. öleebtbueb v. 133*
(2Bftr. &tr. VII. 92) foll man ber grau, rockbe gegen einen Wann,
ben fie ber ^ot&jucbt. befcbulbUt, in gerlcbtllcben ^tvevfarhpf tritt,
„einen flain in ir fraueben geben, ber ein pfunt bab,".... nad)
bem 2iug*b. ©tbtb. grb. 55 „foü fie in ir fruesen (Cgm. ö59. f. 41
in jrcr (lau d)en) baben einen fufl großen (lein." 9c ad) ber a°. 150ü
»orgefd>lagenen Ätciberotbnuna. (ft'eb Ar. £bbl. IX. 429, XIII. 320)
foliten ben 33auemt»elbern „©teldjel ober ©ebleper, barin ©olb ju
Seiften getragen ifr," verboten werfen. „JYIitra ein flu* »mj; b«upt
ober bube. Vitta flu eben." Voc. Melber. b) erutef. „In mairicis,
in ernteten, flu eben." Cgm. 17. f. 205. a ©leb b. f.
Der ©taueber, ©tdueber, a) «Berti ccfdrmel. b) ber 97?uff,
©d) lief er. c) (rolräb.) baloer, bie ginger niebt becFenber Jpanb;
(ebut). ©leb ©taueb.
fie eben (fteena* — td) |lieb, cond. fleebct unb ftäch, partic. ge^
(locben), t»le bdjb. (a. ©p. flebban, fveeban, praet. sing, (lad),
plur. (idebun, partic. glfloeb au — ju rcelebem Slblautoerb ftcb
aueb ein abgeleitete* ftel)l)on ftnbet). fr e eben (d. @p.), titterlicb
mit Sanken fämpfen in ernft ober in ©cblmpf. 2)a* ©teeben,
©cfled), furnier tiefer Slrt. ^ronlfleeben, Äübelftecben.
Cgm. 929. f. 60. 61. ©leb H- £&• ©. 276. 2)a* f f a t tnerg c (led)
ju Nürnberg im XVI. Jjabrb. 9?ocb erinnert baran unfer glfcber=
fr e eben, Son jen|led)en (I. £b. ©. 280) nnb brgl., fo wie ver-
fcfclebcnc ptM.t i. 35. fteeben mit einem um ben (ircitigeu frei*
be»m Äegelfplel, ©obeibenfcblepcn ic. («Brgl- rlttcrn). einen
berab.-, berau*; :c. (leeben. fie eben (Einem etroa*, et ibm »or^
läufig xinb beimllcb rolffen lajfcn, beibringen. Sieb a. fieefen unb
auffteeben. (leeben einen .Siegel, Um bureb unmittelbare* treffen
mit ber .fiugel umwerfen, freebcu einen mit 97?fet, ©ab, ©elt k.
(d. ©p.), ffti befleeben. 31». (2t?r. 265. 417. 490. (leeben auf einen
(&ted) 607
mit ffiotten (Voc. p. igi8), (Hefteln, ^fled? en ivaat pmb waar,"
permutare merce (Voc p. ig 18), Sßaarc um 2Baate ftlngebcn,
£aufd)l/anbc( treiben. . „9)?lt flehen, fauffert «ab perfaujfeu."
Jp. ©ad)#. ,,Vostu baratar comy, e toro a harato in iina
25 peze de valesio, billbu mit mir fielen, ii> ft £ efe mit bir
umb 25 ftacE palefi." „33aj habt tt ju perfueften" (da baratare).
Voc. venet.-tudesco Ms. p. 1424. f. 102. ,,ft cd) C H/ fartim excedere,
sc subducere." Voc. V. 1618. „®apfct barauf ftcd>en," instare
operi. Voc. v. 1G18. anfteeften einen SBaamflamm (pimmerm.-
©p.), einfcfcnirte in benfelben bauen, um Um bann befto letzter
mit ber 2Irt nadj ber ©dmurlinic grob bebauen 51t formen, „ginu
merman ber abfielen fan mit ber prallen arfr." ©d)clter Dtenjl-
Drb. f- .45. aufliefen. Die .ftugcl beä &egefftftieber^ fticftt auf/
wenn fte »ot bem 95tette, auf bem ftc fortrollen foll, ben Robert
unb bat ©otberenbc be-S $8tetteä berübrt. (fin glojj ftlcftt auf,
wenn er mtt einet eefe irgcnbwo anflogt. 5uer, 2ßein ic. ftlcftt
auf, wenn ftc in blc e/figgäftfung überzugeben anfangen — eine»;
©tief; befommen. 2lufftedjen (Einen, il)n angeben, »erf lagen,
perratften; fiel) oben |Tcd)cn einem etwa»?. QSlellelcfct aber Ifr
bietet sämtbruef poa irgenb einem materielle^ 2lu f ft c eft cn, etwa
bem Variieren auf einem Span frepm i'otfhndjjljjeu :2ibidt)len ton
J>oli ftergenommeu. „<ttm abmefjen betf Jpoljee bep iebem iGtcn i^d)!
atnen fdjrap tftun mit bifeu Worten: ftld) auf! unb fol nad) folcftem
Ofuef ja fiuübt an burd) ben 2Balbmann unb ben £oljtnal(icc a u f-
gefUcften, unb wan bt$ J ärgeben in ton üßalbt ein enbt, bfe
früp auf ben ©pänett abgejelt unb auf alnen ©pau, bapon ber
Jpoljmaifler ben ©egentljail l)<\t, gefeftuitfen werben." ©aljb. Sorit-
Otb. p. 1592. 3er ©tieftauf, Angeber, ©plon. autffteeften
2ßein, 231er, a) mittel bet ©tecfcftebertf aus bem Jaffe jleöen,
b) (im ©efterj) autftrlnfen. ein autfgefUcfteuetf Söllbleln (flg.),
feftarfer 53crwei«?. ein autfgeftoeftenet ilopf, ein talentpolier.
„•3um SSofen Ijabt fbrÄopfe, au^geftoeften wie 2)ao!b unb ©alomon,
unb junt ©uten fommtä wie ber Jifcft oftne Äopf." üb 23ud)ertl f. 2B.
IV. 8. berfteeften (daTtccho^), erfteeften. nibetftedjeu Qi-
nen, iftn im {Ringen ober {Kaufen ju 23oben fd)lagen. (Jpbe-).
p erfteeften einen, iljn um feinen tpiaij, fein ülmt, um ble ©unfe
eine«* Jpobem bringen. Voc. ». 1618. jeflecben (zftecha"),
jerilcdjen. 2)er ©teeben (Stecha~, D-3far), bet ©eltenftld).
Cf*ni. 92. f. g: „©weme blc fite we tut ober ben ber ftedje mut."
Cgm. 720. f. 51. Go. 248: //SSJem ble feiten ober ber (tedjen me
tnc" Cgm. 729. f. 146: „ftür ben ©ted?en, aueb. ©tedjer In
ber feiten." Cgm. 731. f. 170: „gi'ir ben @ted?cn." toat Voc.
P. 1618 l)»U /,bct @ted)enb, pleuritis, dolor latcris acutuä et
pungens." ,,©ted)ebo in corde." jpllbcgarbl^. 2)er ©ted)er.
a) ber 9)?6rbcr ^evjog Subwlgtf pon Äelbeim wirb in ben £©©. Ulb
608 (Steid? ©tidj
efn @ted)er, Jrepb. ©amml. II. 427, Cgm. 316. f. 93, balb ein
©precfjer genannt. £nmb @t.<8. p. 402 fprfdtf von jioeen ®ted)ern,
ble auf .ftaifer Srtbrldtf 2ÖtnE pen einem £l)urm gefprungeu.
b) sica, pugi«. Vor. y. in is. o) baä ©teebertein, Jp.tnbdien,
fcü^ DauptfdcSlfd) be£ 58elfern$ (2luffce#eH$) wegen gehalten wirb.
„«Kenn fie fcfeon in Vera bcieiitia nur ffefue ©tedjetln, @tatt=
pummerln ftab." 5t. SBncöer f. SB. IH. G5. .1) CFoncawgla* f-ir Äurj--
ficbtlge in .porn ober ffieW, gefaxt, ?orguette. & äa*fachi, c."
doppolf; StL-flio'l. 2)er &dt\teü>erf Ädfcfrdmer. jtedjmafjfg,
fU&mdjilg (d. ©p.), ergrimmt, befug. „Tier glfftlge mor&lfcr>e$ef&,
Den ble 3uben tragen gegen all anbern «Bolcfern unb ju bem fte#-
utefftgften gegen ganjer @l)rlftenr)eft." Dr. <£<fi542. ,,"Benn ble
ndcfcften ftreunb unb Nacbbaum an einanber gtüfyen, fo feinb fir
uil ftid? mäßiger auff einanber, benn anbei- SefttS." 31p. Chr. Hl.
,/£effig "»b ftegmeffig auf einanber «erben." 31p. @tjr. Hl. ri
<£tc&. ©tid?.
,,©teid>," roaö ©tübiefc, ©tücbt? „Stern W bann (Einer Grameren
ober befcblagen @nt in ©teilen geführt auf ber 3ld)fe." Ar. £bbl. I.
214 ad 1153. ,,3tem t$ füllen Me ©diefffnertt nfd>t mer)r ©teieb
an tem ©cbeff isaben, benn bie amen Saferer jeber ein ©tetcb, ber
•12orreiter ein, ber ©eiftrager ein, ber Wavfialer ein." 3Pfet ©djiff-
meifrer-SSerefn o. 1 155, @emein. fÄegendb. G>bron. ITT. 235. <Brgf-
bie Steigen.
Der © t i cb. a) role l)d?b. (fiel) ft e d) e n). 3 m ©tid) bleiben
(©clbatner), ber ©cfaljr au^gefe^t bleiben, parallel ber ffi.2!.: Im
©tid) laßen öinen. b) fig.: anjüglldje 0?ebe. D.-s i? a~ Stich
der net blüoft, a" MefnaTtich , 01.31.: vooburefe mau anbeutet,
bajj man eine anjüglidje Hiebe rool verftanben feabe. <■) abfebuffige
©teile einer ©trajje; frelle 3lnl)ol*e. (©iel) ©tief), „aufftlcblfcb,
aeclivis. ntberftfcbltd), declivis." Voc. u. 1445. ©leb unten
tflcbef, arJj., freit, d) fainen ©tid-, (fcfctpdb.) @tid)en fef>en-
$rgl. ©ticr. ftfcbbunfcl (3lfrt«ffenb.), flocfbunfel. Ter ©tiä>
ober Jfjanenftirf), $rucbt:2lnfaf3 im £». Ter üibftfdj, Wül=
Stbftlcb, gerlcbtllcbe SBeftlmmung (QlbfrecfungV) ber £cbe, ble bat
5ßa|Ter einer OTüfele baben fcarfOO. Ter Slnftlcb, ßunlg 3lnfclcb,
ber Anfang, ber 9Seranla(fer, llrfceber einer llnternebmung.
„älcfrer ©cfeofftlam folle »werben
.ftonlgä 3tnftid> un6 ©efebrten:
Tort l|Tö erfte Nachtquartier,
2tg£ jroew Weilen nur pon bier." ©tubentenmarföroute
o. 31. 31. Otuprecbt i74i. Taä Stichaberia Oftptfcb.), ble ©ta*el-
beere. fHcbbränbeln (ftih'hbräntln) , beliebte 3lrt £artenfplele£.
95rgl. I. Äf). ©. 261. fUdHägf ein, mit SSorten fiidjfln. fetet-
md^ig, fteb ftedimdfig. Ter ©ti*ipeln, ber inr «probe aug
bem Jap genommene Cgefcodjene). 9?act) ber 3nfauterle-0rb. p, 1754.
p. 165
@tid> @tucfy <&taä &teä 609
p. 165 batte ber Dberrmjacbtiiteifier »ou icbem Ja»; S8t«, baS ber
OJiarfetinter wrjapfre, al* «ßlfitator ble ©tfebmafl.
Der ©tfcbel. „Der »fert 3ub Bat fcftavpfr, (pijjfg unb lang
nabel ober ftlefeel geljabt." Dr. ecf ad 1512. Gl. o. 201. 279
ftldjel, aculeus. 25ag Voc. p. 1429 l)at ftl^el, liastigcr vel
liastifer. ftlebef, (teil, fteb ©tfcbunb jtfcfel. (Hebeln,
a) wie bebb. b) ein Äarfenfplel fplelcn, mföei fonft bet lefjte
©tief) genannt wirb.
35et ©tlebfel, 8 tief fei, 9)?enfcfe bet Sfnbere gerne angibt, üerratr)^
Stiebauf.
35er ©tüefet, Stiebt CgtcmÜn)', bol)e fconne, guber, j. S8. jn ©aner=
fraut, eingefallenem Jlclfeb; $afj ju trocfneu IMctualten. Saugen-
|Tld)t, Saugenjnbcr jur ©df<be, ©edjteljubcr. 93rg(. ©tubteb,
unb ©tetd?.
©er ©tdefel (Stäcfcl), Stange b^ glöpcr^, ©djljfcrrf, fflWeri, mit
einem effernen Saaten an bem einen Gnbe verfeben. (95rgf. ©rle$=
belbel). ,,©tad)el, ber fd)itf(eutl) fUng, contus.«' Voc. p. 1618,
bep tylctorlutf ©tadel. MH. XI. 44 „securim et fl a e eb 11,
45 |Taccfell et fd?altcn." Gl. a. 544 ftaccbulle, Budes. 35er
©tde?eU©teefen, ©ebftoef mit elferner ©plfje. ^ragt ela
groflfen ©tdglfteef en." Signalement ». I7ir>.
fteefe« (ftecka*, cond. ft e cf e t , partic. g c ft e (I t) , a) tigere
wie bebb. (a. ©p. fteceban, pract. ft a c t a , partic. giftaet,
orgl. (reeben), einem alne (-f. Dbrfelge) jteefen, wie Ital. llcarla
ad uno. einem etwaö fteefen, etf Ibm vorläufig belmlld) s« wlffen
tbmt (fiel) a. fieeben unb vrgl. Stedbrlcf). 35ie gefteefte
Rauben ober ©teefbauben, ber geftedte Jpuet, welianb
(1780-18(10) grauenjfmmerfopfpui} ber neueflcn *0?obe, bureb ©recf=
nabeln In unjdbligc galten gcficctt.
,,^arorfa, ©ebinfon, gftedte Jpaubn,
9tur fcle frfegng Kompliment."
„Stolje Stabt- unb ^auernbfni
£ragn Äantufeb unb gfleefte JTiaubn,
$ Jpcmmat mäct/t fatn Jjpunb aufflaubn."
„SRancber mit ein gftedten £ut,
Scbmedt aueb ber Sßrnp gut." 97?arc. ©türm.
gefleeft, gfieckot voll, voll angepfropft. auf (Teefen etwas bep
einem Jjpar.be! ober ©efebäft, b. b. gewinnen. Es werds ä' net vil
dabey auffteckng. verfielet, perftopft. „feilen baö
Stocbterleln etllcbe SBocbcn ber jlemfld) verfteefet wäre." fiedjf.
<D?lrafel 177. 35ag ©tecferleln, «Gorrübtimg, worauf man
£lebt(iumpfeu ftedt, um fie vollenbd aufbrennen. 55er $ur=
jteeter, ftelfer £a$, ber »on ffielbäperfonen, fcle ein S)?lebcr
tragen, wr bie 33ru|T geflecft unb mit bem ©ebnüerrlemen befeftigt
~d)mcüffä 5Öat)frif*(S «SSfrterbud?. III. %f>, Q g
610 ©te<f
wht. Die ©tecf = Diueben. 3m bapr. Oberlanb perjtebt man
unter ber @tecf = (Steg-, Stebh-) Ruobm eine Unterart ber
brassica napus von fleffcbigerer ©urjel/ aber weniger pifantem,
eigenen 9iapuggefcbmacf unb weniger branner überbaut, ble alfo
jwlfcben br; rapa unb napus glelcbfam bat mittel bdlt. 9J?an baut
fte bafelbfc neben ber eigentlichen „baorifeben Ruabm." 3$aur.
(t e Cf e n (flecka", cond. ftechat, partic. gfteebt; in ©d)Wabcn
Ileclfo^ u.^apn ft c cf c « / (liefen, praet. (taf, partic. geflocfen),
b) fixum esse, haerere, wie bd)b. befteefen, (teefen bleiben.
Voc. p. 1618. „D' ftimm bfteeft vor febmerj, indudit vocem
dolor." ftecflcb t (wlrjb.), geftoeft, geronnen, fdfeartfg. 0£rgl.
© t c cf = n u b e l II. £b- @. 082 unb fr o cf e n). b e r fr e cf e n,
erjtecfcn, erfllcfen macben, suffocarc. „Der ©amen Jft ganj bet^
fllcft, ble $eucbten bat In berilecft." „Sie warfen ble gefangenen
Ungern In ein tieffe grueben, erfiocfbten fte." @bron. In ffrepb.
©amml. I. 52. „(Jr natu ba£ fuffen unb erfteeft baö ffnSeleln."
Cgm. 270. fol. 235. (Dtefe %cvm fc^clnt erft auä bem, wenn an*
falfcft gcbllbcftm, mit frlcfen ndber verroanbten jlecfen, jtaf, ge-
ftoefen erwaebfen). Die ©ejtecfen (Gftecfcng), fcefle 3lnl)6be.
jtecfel, fr e ct> e 1 , ädj. (a*. ©;>,), frelf. 3w. 3772. ©leb ©tief.
Der ©teefen (Stecbo", Steckng), Dlm. ©tecfeleln (Stecka-l,
Stecbäl), a) n>le bebb. (a. ©p. ftecdjo, genit. fleccbln, fustis,
sudes, palus, paxillus, UU (tieft, agf. illcca, vrgl. ©eftlcf); aueb
im Dtaleft pon vielfältigerem ©ebraueb, unb fowobl Prügel, ©tab,
©toef, <xli <pfa&l, ^flocf erfeßenb. ©p.2B.: Den ©teefen über ble
Slljer (teilen, (einem ©egner) ble mittel ja febaben fclbft an ble
J^anb geben. @e = @t., Jpcb = ©t., ©tab, ©toef jum ©eben.
Jpüet:@t., £lrtenjtab. ©leb II- 2b. ©• 140. Drifcbel = ©t.,
©aifel = ©t., ©tlel. 23oncn--©t., 9>ieb = ©t., 3aun=©t., tyfabb
Jj>eft=@t., 2enb=©t, Uferpflocf für ftl&ie, ©djiffe. ©leb TL £b.
@. 162. „einen floj, ben eine (tarcblu wlbc floj bi einem (teeben
je bem frabe." Sftigalole". 2lm ©teefen bleiben (von ©cblffen).
©em. (Reg. cJbron. I. 281. marfteeco, tonsilla. gl. o. 311.
5Kard?--@t., ©rdnjpfabl. 9iüer = ©t., womit ble WU* im Äübel
ja «Butter gerübrt wirb, ©teefen (*pfdt)le bep Damm: ober 9Brücfea=
bauten) (cb lagen (einrammen). Der ©d)lag:©t., 2lid)--@t.,
jpfa&l, ber, um Ui sjttüblwaffcr abjumejTen, clngefcfclagen wirb.
b) (am Unter^Tfapn, Im 2Bürjburg., 21'cbaffenburglfcben) «Benennung
eineö ©cbeitbolj = 9)?aM- Der altere Sp o l j b o f = © t c cf e n , attcb
50?a»njer ober dameraU© teefen genannt, blclt in Jp&be unb ®dte
4,35086', In &lefe ober ©cbetterldnge 4,16293'bapr. Ober 8 ©teefen
iparen gleld? 5 bapr. klaftern; 13 23urgftecfen 5 bavr. Älaftern;
5 2Balb|lecfen 2 bapr. Älft.; 41 2Ba§erftecf en 20 bapr. ßlft.
©leb Oieg.:58latt p. 1829. K°.45. Der ©teefenforfter (SUbft.,
ftürnb.), untergeorbneter ÖBalbauffefjer, hn nld?t juglel* 3ager^
<&üd 611
mann lft (feitt Qtmt ftatt mit ber ftllnte mit beut ©tort in feet Jpanb
verfielt?), tex. ». gtanU* I- 29. ©leb ©tocff or fle r. DaS
© t e cf I) engelt, al$ jdbrlfefye Dierdmfp bcr Jptrtett unb ©djdfer.
£anbacfcer @l)aft in ben ©eoffn. 2Ird>lo. T. Der ©tecfenfnec&t,
©ertcbtäbfener. 93e»m «Jflllltdr: Der ®et>tlfe beg ^rooofen, eine etmialtf
für unfl>rtid) gehaltene <))erfon. 3nfanterle=Orb.o. I75i.p.382.386.388.
58c» Oberftbofmarfcballflab würben aud> Jpof|tectenfncd)te auf»
geführt.
Der ©tief, a) qem6r>nüd> blminutlue U& StlcM, fteUe ©teile
(»rgl. ©tid>, ©eflccfen unb jllcfcl, adj.). ^ guats Stick],
betradjtlidje 5lnbobe. „yi&ü ©elegenbelt ber ©tiefen, <perg unb
©dweegefell." l'ori SJrg.Dt. 190. b) mit bei* Verneinung in ber 91.91.:
„9Md>t ainen ©tief, fainen ©tief, fainen ©tiefen,
f a i n e n © e fl f et f e l) e n , wie man aueb fagt fainen © t i d),
ganj unb gar nid)ttf feben." Voc v. 1618. »Ut = Ottlnger JMftorie.
Senno-, 93ogenberg=, 3nebenl)ofcr=5)?frafcl. Oicime o. 1562. ©djon
be» 93r. 53erl)tolt 39: „dt wirb gar Mint, tw er niemer fllf geftbt."
fl i ef b u u f c l, fl i ef f i n fl e r , fl t et b u $ e t f i n fl c r , fe&r finfter,
„Die J>oll ifl ein fticfftnftere Äeu#en." ©elbamer. A oc. p. 1618.
Txxi nieberb. ©ttff, bem aber mit unfer @ti* cntfpridjt, rofrb
eben fo gebraucht, ©ollte bie 9i.2l. bebrüten: nld?t bat ©eringfte,
fo mag man freplld) an ixxi gotb. fllf -3, punctum, benfen; fte
fann aber aud) fagen wollen: nld>t einmal eine Skrgbobe, 3$ergn>anb,
nn bie man onjurennen ©efabr lauft. 93rgf. flocfblfnb, flotf*
f i n ft c r.
fl i ef e t , a.lj. , fielt (a. ©p. fl e c d) a l). q~ ft i c "k 1 6 Lcifn , a*
itililac Rao~ etc. „gfttf einer fticfeln ©teimvanb." 3lo. €br. 148.
„<Hfo fliften» balbe." Cgm. 178. f. 221. fit cfel, Mb el bco
«r. 33erl)tott 429. 456. (fUcdjtti, fleccbili a. ©p., praerupta
locorum , crepido, praeeipitium).
Da$ ©eftief (wrgl. ©teefen), Dber = 3far: 3&m\ von elebeuen
q)fäl)len, ble au ibren obern dnben bureb ein ©efleebt von Sfßelbcn^
ober ftfdjteuäften »erbmtoen fmb , ©teefeniaun, fiel) unten
© t i ef c l j a u n.
Der ©tlefel, a) qjffodf, fplfier ^fa&t («. 0p. flicbll, vallus, paxillus,
SSrgl. @tld>et unb ©teefen). Der ©ifcnftiefel (0.2.)/ elfernet
tyfloef ober Stoßet, £o*er in ben «Bobcn ju flößen. Der Jaun-
ftlcfel (Jyranfen). Die ©tiefet »on ben Raunen ausreifen. Der
©tiefetjaun, ^aun au$ oben burd)flod)tenen eiebenen qjflocfen.
„Dag Jpot* fammt ben Äl after --<B tief ein abführen." 5lnfp.
«Berorb. ». 1746. Die gorftbcblcnten feilen ft'd) nid)t bie Unter lcg=
©tiefet pon ben aufgefeßten Oielfen (^laftermafen) juelgnen.
5Blrjb. SSerorbb. v. 1685. 1741. b) füg. : bumme: unbet)ütflid)er
ÜJeenfd). fliefelfifjen (getvobnlid) unb fd?on nacb <prafdj an^
gefprod)en: ftiglfißen), mit 2öorten auf elnanber fltdjeln. Dlefec
612 @tttf ©tOc£
ftgürlfc^en Hegt olutc ptveifel eine eigentliche 93ebeutung ju ©ru»b?-
SSrgl. allenfalls ©cbmerbtcf ein @. 473.
(Hefen, a) ivle I)d>b. / b. &. acu pingere. ( >3Svgt. gl- a. 551
(Ufban, stipare). öi.QJ. : 9ßil, ß) etil 9, ntcbttf (tiefen auf eine
<perfon ober ©ad)e (bei) ©et&am.-r), auf fie balten, aefcten, bauen.
,,%Ba$ Qlüentfnuö febretbt, ift gar ojft ein ungrünblfcbeä Karrieren,
barauf anbere nfcfct oll (tiefen wollen." b) (Äranfen) erftiefen.
„25er 9iaud) (tieft mfcb" (aueb nbrf. ftiffen). ©onft unterfebetbet
ber 25faleft ber (tiefen, suffocari, von beriteefen, 9uffocarc.
(Gl. i. 578 {rftfeta, exspiravit). c) bie unb ba für (teefen, figerc,
fixum esse, haerere, ftroften. „?0?it geftiefeten äugen an bie
erbe/' fixis in terram oculis. Cgm. 9!. f. 11. 35a ftftft Ö.
geftiefet (gftickDt) voll, ftieiate wippate voll, (tiefen:: unb
rolefen »oll, geftroftt voll.
,,Sauffite vos socii ftickete vrippete plcni,
Üt possit lectum lindere nemo suum."
fticfjeltig (??ptfd)., von Selb- unb ©artenfrücbten), überreif.
(tiefer, adj. (fi. ©acbS), grell tonenb.
fticfeje«> (tieften, a) im Dieben an(topen, flotrcrn- b) (?0?avn)
(tieften (von Webl, 2öäfd>e lt.), in elngcfd)lo{jner 2uft erftlcfen,
wrbumpfen, nad> 9J?ober ober ©d)lmmel rteeben. fticffjfg, adj.
c) ©tief fei, fiel) ©tlcbfel.
55er ©toef (Stök, Stög, plur. Steck, 25imtn. Steckl), in ben ntan-
nicbfaltfgen^cbeutungen, roie bebb. (a. ©p. ftod), (toc). ©er ©toef
(im ©tabet ober in ber ©cbenne), erboster Oiaum neben ber 35refct^
tenne, auf melebem (betreibe, Jpen :c. aufgefcbid>tet lvltb. „9?. Ijt
»om ©toef gefallen." £ed)f. gftlrafcl 253, ©toef unb ©tain,
©ranj- ober 9)?arfyeicben von jpolj «nb von ©tein. MB. XXIV. 5ßj.
(iBrgl. unberftoefen unb unber(taiuen. MB. XXV. 247).
©toef an (ftöka! u -) ruft man im SBllnbefubfpicl bem Hinb
Jperumtappenbcn ju, tvenn er in ©efabr ift, Irgenbiro anjurennen.
Oi.51. : 25 a baipt $: (toef an! ba gebt e$ niebt »veiter. Der
Jpaefftocf, Sßlocf jum Jpaefen ; bummer, grober Sttenf*. 25er
■fterjenftoef, Sicdjtftoef, geuebter. 2 (cd) t (toef belpt aud) ein
©tuet von einem S&brenftamm, baö jn Sldjtfpänen be(timmt i(t.
35et ©toefförfter COfürnb., Jptfl.), Untergebener betf grbforften'.
SBrgf. ©teefenf orfter. (toef bar ig (itokbari'), a) mit (teifen,
niebt t raufen Jpaaren, nbrf. ftttfelbärig Cj- 9?. ein Jpunb). b) per*
ftoeft, bartndeffg (ober wäre für blefc S5eb. ft-barrig anjunebmen?).
ftoef blmmelfinftcr, »erftärfteä (toef ffnfter. ftoefmaufet,
tüetlfd), bintetbaltlfd). ftoefftdt (irokftat), ftocf(tllle. 35er ©toef--
93öbm, =$ranjotf u., ber felue anbere, all* feine ©praebe verftebt.
®tocffd?lagen, ©efellfcbaftöfpiel banbfetter Qlrt. 35er, rceldjen bie
SKeibc getroffen bat ben ©toef vorjuftellen , bat fein @e(id)t im
©eboope clned anbern ju verfteefen, bamit er nid?t feben fonne,
©totf ©tutf 613
wcldjer unter ben «OTttfptelenbc« c$ fep, ter iljnt mit ber flauen
Jpanb £ln$ ad posteriora abmfnlftrlert. Crrrdtl) cx$, fo ift et frep,
unb ber (Jrratbenc tritt an feine ©teile. ,,lnter omnes eejuestres
ludos plurimum mihi semper placuit ferire truneum, vulgo
baf) © tOcEfdjlagen... Ecce schedulam brevissimain qui traxerit
hie truneus esto." (üomobte v. 2lbt ffiolfg. Oilngtfberger 1696. 1. 200.
Der ©toet am Jfjcmb, Jpembftoct/ Unter |1o et, ber Oiumpf baran
o&ne ble tfrmel. Dag ©toet lein, fdjwdb. ba$ ©tocterlefn,
öo&er 2lb|ar? an ©dmlfen, Pantoffeln nach e&mallger «JKobe. ©a^
«petfdjferftocflein, tyetfebaft. Die ©toetlein, au* wol
©tu et lein, 2Bürfcl elnetf würfelförmig gewobenen ober gcftocEeltcn
peugetf, j. 0*. Äolfdjc*. Der Jptmmel ift gcftocfclt, geftüetetr,
mit vielen "Fieincn einteilten SBolfen bebeett. £>b ble „©tuet ein"
unb ble „gejtücteltcn" Kleiber von Ar. Sljbl. XIII. 322 Ijle&et
oter ju ©tuet gel)6rcn? Dad ©toetad), ®eftoceid)t, ©eftoefet,
<pia(J mit vielen 2öurjclflöefen von gefällten Daumen, ©eblag. ge=
flocfct Cgftöckat, von SWcnfcfeen unb Skleren), Eurj unb babcw wol)l
gebaut, biet unb fett. De« is gar o" gftochot s Deono-1, w\o a
Nä gißölt, was hat s nt-t 0" gftöehats Pär FüofTIn! ftoetlg,
ftoetifd), adj., efgenftnnig, mi (Jlgenftnn fieb, nid)t rüb,rcnb, »tiefet
fpred)cnb.
1) ftocten, verb. act., a) in jF>otyft6jje aufriefen, b) ftoefen
unb blotfen, ftocten unb btocten (d. ©p.), in ben ©toet ober
überbauvt tmi ©efdngntjj fegen. Siv. tlljr. 187. 2Berbenfelfer £&aft=
bnefc v. 1131.
2) ft 0 Cf C U , verb. noutr. , a) wie I)d)b. b) (von £üd?CW JC.)
bureb fteudjtlgfclt leiben, (9<ürnb.) In biefem ©inn ftoeEetncn, nadj
SSerberbnfjj rieben, be ftoefen, ge ftocten (von 3Mut, belieb je),
feft werben, gerinnen; befeb. ftod'en. „Die valftc ber fuppen mochte
in bem 58art ver ftoefen." Dr. 5)?inbcrer 1620. ber ftoefen,
c r ft orten (d. ©p-), betroffen werben, in 23crlegcnt)elt geraten,
„©oleter welffaguug erftoefet ber funlg unb erfefcraet Innenleben."
Cgm. 213. fol. 199. „m$ ein fteln erftoeft fte bei jweien ftunben,
baö fte unrebenb bleib." Cgm. 750. f. 148. erftoett ftatt verftoeft.
3lo. (!br. 118. ftocfejen, im üiebeu ftecten bleiben, ftVrtcru.
ftbefeln, gcftocfeln, a) mi fleefen, geftoefen, b. b- gerlnuen.
Die g e ft 6 et e 1 1 e ober @ t b et e l -- 93? i t *. b) g e ft 6 et c 1 1 e r
£5eug ober Jplmmeb ©fclj oben ©töeflcin. c) m$ platte In.
©ieb. I. Zf). ©. 338.
Daä ©tuet, plur. ble ©tuet mtb ©tu et er (Dlmln. b«t Stüchl,
Stiehl, plur. Stichln), in ben verfdjiebenen 23cbeutungen, wie l)d?b.
©tuet (a. ©p. ftucd)i). ol Stuch oc zwä?, drey,... olmgefafjr
jwel, bre»K, (Dinge, aueü woltyerfoneu). ©ramm. §.775. ©.223
ift blefe 91.21. ertlart aU: ain <Stutt ober bret) („ain jar^ber brü."
pob,. fauli 1522. fol. 43). Dlefc* ober ^at aber bep gröpern ^len —
614 ©tuef
ac Stuck ^ dreil'sg etc. - ein fcöt unloglfd?ec> 2lU$fel)cn. 9?atür=
lieber bdcbte man füb: ber ©tuet/ fr (U)ter) brep ic. (®runb
unb 9$oben): Txxt 2ltgcnftucE (9?ürnb.), lubcigcneö unb an feinen
Gomplcr gebunbene* @rnnb|TücE. er f> a t »il 31 igen jt Ucee r-
2)aä ©abUftucE, ÄrautftucE, worauf Äo&I zc. gepflanjt wirb-
„£)afi batf (Softer Sürjlenfelb jur SSerfcbanjung ber .Oaubtftabt 9)?ün=
eben ctlfcbe Ar« utftücEbcr überladen." £btg. r>. 1669. p. 386.
„Drep ©abtSftucE." Mßl XVIII. 193 ad 1469. „Sein 93laimftucE
(Sötumenbeet) o SWarfa floriert für unb für." Äbuen. Jpäuöltcfec^
ober tfelb = ©tucE, 2eben = @t., 3lmJ = ©t., @ült = ®t. 2Dlrjb.
«Berorbb. (älefbung): Daä £efbftucE, 2 e t b jtücEtetn, bie
QBefte, b&ö ©llet. Die beften brep JpaUftucE Äleiber bcö t>et=
jtorbenen 9}?anncö foll bic Sßittive ben 33envanbtcn beffelben aui-
antroorten. ffiagnet Gfo. = unb (2.--S3. I. 337. cf. IL £b. ®. 185.
2)aä gulben ©tucE, ©olbftltcE, „vestis attalica," Voc. ». 1618,
©olbftoff, filbern ©tucE, ©tlberftucE, ©llberftoff. 2)le t>on 2lbet
follen nldjt golbene ober filberne ©tuet tragen ju Kleibern uo*
jn gramen. Ar. S&bl. IX. 514, XIII. 524, XIV. 406. 2Bftr. 93tr.
V. 165. 169. Ductber faljb. Gbr. 519. (23rgl. ©totflein). „2Benn
man einer ©arc gleid) ein gülbfn ©tucE anjöbe, legt ftc ft'cb boeb
In ben Drecf." ®cb. granf. „Jpat ein filberö ©tuet an, alö auf
ber falten jerfdjnitten , barunber rotb carmeft'n." (Srbarb ». mün=
fterlfcfcen 2Bicbertdufern p. 2. £>atf ©tucE 2Dein (Wfcbaffenb.),
71. 2 £>bm. 35a3 © t u cE 93 f c b. 9iamentllcb tnbianlfcbetf ober
calecutfcbetJ §eberr>leb. /,3lm ©plejj braten rote ein tnbianiftb
©tucE." «p. 2tbrab. ©eroMmlicber belpt ei in biefem ©inn bat
©tücEl, <ptp = @tücEl. „©tu (fein, bai ©tücE 1-5 £."
Jpajal ©tatift. III. 261. ©efcbülj. @o unb fo pH ©tucE
23ücfefen. Jßtftorte ber ». ftrunbfperg. 3m $cuerbucb ». 1591 balb
©tuef, balb JfpauptftucE. „Balista, I)aupt|tucE." 2lr>. ©ramm,
tt. 1517. 3)er ©tucEfnecbt, $ul)rfn?cbt t>om 2lrtUlcrfetrain. T>cr
©tücEjunfcr fommt in ber rolrjb. 9lrtÜIerte--£>rb. nacb Ober = unb
Unterlieutenant unb oor bem Ober* unb Unterfeuenoerfer. 3obann
©tepban .Socfc, „£>ber:©tucEbaubtman ber cfcurf. ftetbartilJertc,"
fcbreib| a°. 1695 ein grofeg 2öevE über OlrtlUerlefunft (Cgm. 905).
Qai ©eftücE (ä. @p.), foroobl (JoUecti»:, alö auch 2iupbrucE für etnjelne
Äanone. Oiegcnöb. Übergabäaccorb p. 1633. CMh. 406. N°. 193. 26«.
®aä ©tücElein, Wufif^ ober ©efangflücEcben, befonber^ ein fogc-
nannte^ ©crjnitterbüpfleln. ©leb ©. 499. 3n anbrer 2lrt finb
fpridnvortlicb bie £irfcbauer unb bie SBellbctmcr ©tücElein
fumme ©treiebe). 2?aö ©tucE, fcblccbtbin fbatt gTcaifterfcucE
ber ^anbivcrEer. 3ronifcbe dl.W. : ein febrcare^ 6tucE Ufern,
eine 2>ummbcit begeben- itucEcn, a) tat 5Kei(l:erftücE tnacben.
geflucEte 9)feijtcr, ©tucEmeijter, bic il)r WeiileiitücE gemaebt
baben. y,*etlebt ein Weifter mit feinen ©tücEen niebt, fo foß er
©tue! ©tab 615
jur wettern Ijalbjä&rtaen 2Sanbcrun4 unb nochmaligen ^tuetung an=
gcjvlefen fepn." 2ßclfd) üiefcfcertfbofen \>- l.".7. b) mttrj bem ©tücf
arbeiten, c) auä «Bcrbruü nur furje antworten gebe»; ivcrtiuccfefeln.
Stncrt a b |1 tiefen, tl)n janfenb Ijernntcrmacfcen. (cf. gl. i. 647
(Inf (an, irritarc). 2>fl6 ® c fl ü rt (4. ®p) , Me Oicnte (?).
„Wlt «Ken Gm, meßten, 9?uf?en vnb @e Meten." MB. V. 206
ad 1423. aSral. Srif* 2Brtb. ,,© tu (f fd) C Im, nefarius,
consceleratus." Voc. ». 1G1S. 2ßel nad) .ftilfantf ftuc? fdjetm*,
wie flu cf boeftf, ftuef l)ocr$ (memrb). ©iei) eben ©. G13.
&a* Stuckaweckl (efgentl. Sttiglto-\tfegM, Äf^buljel), ©eföenf ber
^atben an 33rob.
2>er ober ba$ ©tab (a. @p.), ba$ ©eftabe, Ufer (Dffr. V. 15. 6n,
n. 13 t&er (lab, 2>fiit. III. 12, gl. i. 12. 748 baj (lab). „©tille
waffer frciTen baö ftab." Cgm. 579. f. 6. US 0 n ftab gen, varn :c.
CRegentfb. Jpantfbud) o. 12<)!>. £er ©taben (ä. 6p. ftabc, gl. a. 677
ftabo), bagf. „Q3et bem {taben betf mert." S8ud> ber 2M*l)eit
». 1485. n. 126. £a# © e (l a b (Gftäd), rofe t>d)b. «eilabc. SSrgl.
bie ©eftetten. (3u ftab batte bte a. ©p. ein 93erb ftebian, lanben,
unb ein weiter abgeleitete^ Subst. n. flebt, portus).
Der ©tabel (Stadl, Stä'I), ])l»ir. ©täbcl (Stadl, Sia'l), a) bie
©cbeune (wel*er MuiMud unoolfsübllcb, tft, fiel) ©#eur). loni:
(labet, 2raibftabcl, .fteuftabcl.
©pr.2ß. : „£{cd)tc Wetten, finftre © td b c ! ;
ftfnftre Wetten, Hecrjte ©tabel," b. t). wenn bie
CJbriftnacbt munbbell tft, $ieU eä eine gute, wo rrldjt, eine fdjlcditc
2imtc. 2)er 93or|label, frefc H. 21). @. 192. 'Der (rrbftabel,
2loent. @t>r. 40, unterirbtfdjer ©ctretbbebälter (?). h) fd)cunendl)n=
lidjeä ©ebäube int ^teberlagc »on i'orratben :c. „©efcfeüß jit
2aubtfl)ut in einen ©tabet geführt." Ar. Sfobl. XVI. 227 ad 1507.
35auftabet, für 2öerfjeuge unb «Materialien m Danton. $fguren=
ftabel, wellanb im 2llten Jpof 3u Wunden, reo bte Figuren jur
gtonlefcbnameproceffton unb anbere GomöbienrCfteguifi'te aufbewahrt
würben. 2B|tr. 2?tr. V. 138. 181 ad 1580. ©rebftabel (fieb IL 21).
©. 101). ©alj ftabel, 2B ein ftabel ic. , Webcrlage für ©als,
2Öein :c. 3 l e g e l ft a b e l , wo SBacfftelne »etfertlgt unb bewahrt
werben. 2Baö ießt in SHugöbnrjj 2b,eater fteifjt, war unb f)ie§ weir
lanb fdjledjtwcg ber Gomöbianten = @tabel; ton 165Ö bH jum
5?ranb 1703 Waifterfinger^Stabel. S«r Jperberge, stabulum,
Txnvd'oyxiov , 2uc. X. 34, ftebt fl rt b e t im Cgm. 64. fol. 55. „3)er
©amariter fürt in in fin ftabel, unb gab bie jroen Pfenning bem
ftabelmatfter (stabularius)." ,,In curtibus staljulariis , quas
vulgo ft ab clljof clieimus." ad 1075. 58. o. ^ormanftf Suitpolt
3lnm. p. 30. 3n bibltfdjen Gl. v. 1418 ftcijicn subwrbana puret--
ftabel. 3« ber «. ©p. finbet fid) ftabaf gefegt für scuria, grana-
616 ©tab ©taub ©tcb ©tub
rium, <^Otnfta bö I area, bOUÜabat focnalc, palile — aber aud)
fiir statio, stnbulum »on stare überhaupt: in ber b#b. 33el<bt=
formet, Dlut. III- 107, rtagt man ftcb an ,,uurc^tc«? ftabalc*" unb
„unrebte* febatetf," In ber altfdäf. (gacomblet 2lrct?. I. p. 7) „un=
rebtaro fet&to, unrebtaro flablo." ©clbft auf (perfonen gebt ble
alte $orm irabul (neben ber ablautenben Jyorm tfuobal): „cumU
ftabul, castaldus," gl. a. 5(>8 (ital. castahlo, tydebter, 2ßlrt&fd}aft&=
fubrer), „cumifUbcl, pastor," gl. i. 211 (Reg. I. 21. 7), (ÜVA&
unb tyrop&Ufaa) „bie notglft abiin beibc." Sacomblct 2lrcb. I. 19,
toie fonft notgiftallon. 25er ©tabelbritfdjcr (^iiirnb.), ber blc
'Drefdjtcnncn am* £ebm ebnet. Da* ©tabeltor (Stä'ltour), ©cbcu=
nentbor, bat groß genug firm mu(j, um einen gelabencn 2ßagcn mit
©arben eber £eu aufzunehmen, unb baber ju alterte» Jppperbcln
bleut- (Sin Sflaut, ein ©erciffcn rote ein ©tabcltor. einem mit
bem JpoljfdJtcgct beuten unb mit bem ©tabcltor rofnfcn, einem
etroaä reebt begreiflich macben. Crine *pcrfon ober ©acbe anfebauen,
wie bie Äuc ein neuä ©tabcltor, in bummer 5*errounberung.
35er ©tablcr (^injg.), .Ruecbt, ber ben J?eubot>en in £rbnung bdlt.
Die ©eftabel, flcb ©eftattel.
Die ©tauben (Stau'on, Stau'n, £)b.=3f. Statur, Dlmln. b&$ Staiidl,
Staüda-1, Staual, Staü'l), ble ©taube (a. ©p. ftüba), ber ©traud)
(.toetdjeö lcf?tc 2Bort im bapr. Dialeft taum vorfommt). 97tan braud)t
aber im 3)ialett ben aiuöbrucf ©tauben niebt blotf von perennfeten-
ben unb borgen ®essdd)fcn (frutex et suffrutex), jonbern aurb at<
(lollectiv von ben QMdttem, blc an einem (Saatfont, einer .Startoffel,
einem Äurbl<<, einem Salat = ober .ficbtftrunfc fiijcn (Salätftau'n,
Krautftau'n.) $HM.: 2iuf bic ©tauben fcblagen, roiemanfagt:
an ben 9?ufd) Elopfcn. „3n b' ©tauben barucn, febarpff reben."
Voc. p. 161S. Daä ©eftäub, baö ©taubacb,©cjtaubacb
(Stauda', Gflaudo'), ©efrrducb, (jtu b ad?, 2Öitl). ». £>r. II. p. 27,
a. ©p. ft l'i b a b l). „(taubecbtlg, lVuticosus." Voc. v. 1618.
Der ©teberting (Dtgr.), länglicbte rueipe (Hübe (fieb @tdnber=
Üng).
Die ©tub (febwetj.), postis, tyfoflcn, ^feiler, ftübfaut, ftubvotl,
fcftr faul, ftroi?enb voll. S?. ©adjtf. Daä 93crb ftubtan, autb
ftubnon galt in ber a. @p. für statuere, i'undare, frftfe^en.
asrgt. b. f.
Die ©tub et/ bie Unterlöge, ber <pfo(tcn, blc ©dute. „Roller ober
9J?6rjhier, ber auf alner ©tuebet licet." geuerbud) x>. 1591.
„Dann fod man ble 23äng (im SBcrgrocrf) (tub ein mit adpt
©tub ein. Wan folt unter iebc ©tubet ein ©efperr fefjen; e$
follcn aud) ble ©tub ein ob ber erbe 6 ©dm& lang fepn unb unter
ber erben ß." £ori 58.9t. 351. 352. Ollmberg. «ttriberg^Oiccbt p. 1365).
„<8ciltubet, 5tur|tubcl, postis." Voc f. 1145. Cgm. 551. f. 233.
Dabep t(l ungcwlp bt$ @enu£, unb ob eigentlicb u ober «c ftatt
©tub ©taf ©tauf ©tef 617
babe. „Uf baj turftubct legte fi baj iw&$." .fcclnrl**
£rfftan 5912. Gl. a. 529, i. 1112. 1235 ftebt befUmmt turtftuobaf,
tUttftobal (»crmutöli* ncutr.), postis, limcn. Sßrgl. ©tub.
Die ©tubl (bepm gemeinen «Coli), baö ©tublercn auf einer lateinl-
feben ©d?ule; latclnlfdje ©djule. (£0 fagte man ebmalö Studium
Erfordense, Prngense, Vicnnensc etc., Inbem man biefe Unicef
fttaten meinte, engl, tlte study of Oxford etc.). Der ©tubenf,
©dn'tler einer latefnffdxn QInftalt febon t>on ber tyrtnclpl (fiel)
I. £b- ©. 344) an. JBcfudjcr fübbeutfd?cr llnivcrfitäten ftnbcn ba=
ber blefetf «prdbfcat unter Üjrcr 2Bürbc, unb nennen fteb. SlfabemUcr.
Dr. ^inberer erbinirrt (a°. 1620) jur Suftrelnlgung „einen @tu-
beutenraud) mit Rapier." ftubieren, a) nie b<bb. b) jtler
ror ff# blnblicEen. „rt übleren role ber .5Urpf Im 23 o fl e l*
bau öl." c) (üon Ererben) ben AoUer baben.
„©tuborl (Dbrm.), jSrolfcbenwanb ton Brettern."
ft äffen, ficb ftapfen.
Der ©taffei, a) rote l)d)b. ble Staffel/ b. I). ©tufe. 01.21.: „©leb
einen ©taffcl In ben J)lmmel bauen," sc. bureb ein 2Berf ber
^armberjlgfclt. Der Sßct-flaffct (BcttliafTI), 93etfd?emel. SBenn
mtr-crbelratcte 2ßcibtfperfonen In ber £boma6nacbt anbacbtlglld) ben
S3etfcaffel treten, fo muf; ftd) am uddjften borgen oljne anbertf
ber rüuftige £lebbaber jclgen. 1>) ©tollen, $u$ <*« böljernen @erdtb=
Kbaften, altf QJettlabcn, £lfcr>cn, ©tüblen, hänfen ic. c) (gjurnb.)
Unterlager für abjuftcllcnbe 2ßaaren, sftteberlage, nlcbcrb. ©tapel.
(Siel) Wappen I. £1). ©. 450 unb ©reb II. £1). ©. 101).
02t. ©p. ftafful, ftafal, flapbal m. unb ftapbala f., basis).
Der, ble ©tduff, ©touf (d. ©p.), .ftelcfc, calix, „botholicula"
(boutcillc). Cgm. 355. f. 212: „Den) ftauff ober 9)?aj5," alfo
Fem., nJPjU gl. i. 465. 965 ber Gcnit. ft o n p l) l , gl. a. 623 ber
:\om. ftopba vorfommt; fonft metft Masc. ftoupb> ftoupbctf.
Der ©tduff, ©tduffen, jeljt Eigenname von beftlmmten SSergen
(j. 2?. ber 1)61) ©tauffen bei) OieldjenbaH; ©tauff, 33erg mit
cbm. 25urg an ber Donau ober Donau = ©tauff; ©tauff, Skrg
mit ci)m. 53urg am ölegeu ober Oiegcn=@tauff if. cf. gjleb ad
106.5. 1205 ic.) fdjclnt ein frübercä Appellativ. Über ben lateln.
©PUOlipmen: ,,Cautcs, rupes vel saxa ingentia," (lel)t gl. a. 211
In ber <parlfer Jp©. „ftalna, ftaufe ebo fitlfe unmejje," nad) ber
©t. ©aller: „ftaufe, fteina ebuo felifa ummaje." 93rgt. UU
ftcpplr 'u., praeeipitium.
Der «Steffel, ©tepbanu*. Der belllgc ©tcp&an gilt nebft ©t.
glenbarb unb SBenbclln al* .<?auptpatron für bat 93leb, be-
fonberä ble Werbe. 2ln feinem $efte Idjjt man bfefen jur 2lber,
unb reitet fie um ble Älrdjen berum, in welcben er perebrt wirb/
Ibamlt l&nen ble ©telne nlcbt an ttn £ufen fdjaben, l)4(t SBett*
618 ©tctf ©teuf ©tif
rennen w. (%. ». 25ud)cr f. 2B. IV. 15. 9)?anbat v. 1746 »vfber p<\a-
berep, '.aberglauben ic). ,,©o blutig al£> efneS ©cbmlbä Wotbftall
an ®t. © tc f f an tftag, roo man ben <pferben jur 3lber Idfjt."
Simplicissimus t). 1669. p. 467. Der ftainen ©teffan OJftirnb.),
einfältiger, unbeljüiflidjer Wenfcb (wol von irgenb einem ©relnbllbc).
Der ©teffel rueft - fagt man in Wundjen/ roenn bat? ©eldute
ber bem beif. ©tepban getvibmeten Älrcbe am 2eld>enacfer gebort tvfrb.
SBepm ©teffel fepn, ligen. 3um ©teffel bjnautfgeben. Der
Steffi naclii (.ficbU.), SBerftag nad) jtvep ^cpertageu, ber rote ber
nad) bem <lhr\f[- unb ©tcpljantftag nod> ()alb unb Ijalb gefeuert roirb.
(Telff, a) n>ie bd?b. (nnb ^tuctr vielleicht n>le bfefeä fpdter erft au$ bem
nieberbeiitfdjen (rff — cf. augclf. ftif, föl. fHfr — entlehnt),
©teiff Rapier, tyappenbecrel, Karton, b) feft, tücbtfg, tapfer,
adj. «nb adv. „lief ff efien vnb trlnfen." <p. ülbraf). „ftctff
lieben." eifengretn. „lief ff belfen." Voc. v. 1618. „Die alte
catbolifdje Otelfgfon ffeuff nnb rafn erbalten/' 3nfd?tfft auf bem
©arg 21lbred)tä V. ein ftefffetf Grfuccben, ftelffer ^ürfaß ic.
„©tefff tvelncn" „einen fteiff martcrR." „Sine freiffe
.ftfnberleljr balten." <p. «procop. ,,«D?ä falb eilt 2Bunbd, «vlc fteiff
d (ber ®eneral ©tabrenberg) bab g&attir."
„35a (Hjurfürft auä SSaprn, d vecbtfcfeaffnd 9)?o,
ift lang nidjt 30 3al)r, bat vftl babep. bo;
md fafb ja, d buet f#o fein onbl nad)pfelffd,
vnb lvend nlt aufbert, fo ivürbd no gfteiffä." bamlfcbca
23auernlteb über bfe entfefjung von ffiten 1685. Des is sr fteiff«)',
pfteiffo', gfteiffta' Bua\ Mä", ober blog a" Steiffo', (33urfd)C,
5)faitn, commc il faut).
©teufs (Stoif-, Stuif-) Äfnb ic. ©leb. ©tief-.
Der ©tlfet, »Ic f)*b. ©tlefel (Lex Rip. 56u ftiful, ©cbelrer
DienfbDrb. ftfual, Voc. v. 1419 „ftifot ober lebrein 1)0$/' ttal.
stivale, barb.=lat. stivnle, estivale, acstivalc, altfranj. estival —
bemnact) jvot unbeutfd)). „Die 33ener feinb gmeinlid) In blatv ge=
fleibet, funberlfd) \v<x& auff bem lanb tvont, tragen meer ftif fei
ban bofen" (b. b. ©trumpfe), ©eb. Jranf SDeltbud) v. 1534. f. I5b.
DlefcS ift jum £l)ell noeb jeßt, 3. S3. fn ber ©egenb um $>?üncbcn
ber %aü, ivo bfe SSauernbutfcfce jum ^epertageftaat tveft über bfe
.ftnfc beraufrefebenbe ©ttefel von roefebem 2eber (Änfeftffel) tragen,
b) jpaufe von &iad)ä, Älee, @ctrefte iL, ber, um an ber £uft ju
troefnen ober völlig ju reffen, an cfnem jacefgen In ben 55oben ge=
flcctten 35aumitdmmcben cvllnbrifd) aufgcfcbidjtet ifl. Daber flifeln,
auf folebe ÜBeife auffegen, aufrichten. 3Ioent. (!br. 124 bat bie Ot-21.:
,,fidj roieber aufftifeln unb er&olen." „9iiemant bcö ft'nneö ift fo
febarf mit liflen unbcrftlffcir." Cgm. 711. f. 240. ©clbft bat In
einer ©loffe vorlommenbe arillfutcn, fulcire, febeint erft von (tlful
abgeleitet, anftlfeln, a ufftlf ein einen, Ibn anreijen, aufreijen
©tief ©tof ©tuef ©teft ©ttft 619
(ju etwa* Ungutem). 93rg(. ftlftcn, (lupfen. Der «Rafeufllfel
ober ©tifeler, 9cafenftüper. Set ©tlfeijfcljer, a) eigentlich
b) (Wüncben, Im Spott ober ©eberj) Jpaube einer bürgerlich gc=
Hefteten Üöefbeperfon, »on bem 2lnfel)en ber blnten auäelnanbcr
(tebenben ?D?afct)c. (Siel) 9ilgell)auben.
®ttef = (Stiaf-, o.pf. Steif.) , ©teuf. (Stoif-, Stuif-)£fnb,
©un, Stocfjter, 93 a 1 1 e r, «Dfuctcr :c, wie l)*b. ©tlef= (a.@p. ftfufO.
„«JÄlnc» © t e © f r l n t." MB. XVIII. 081. „@ r e u f b t u e b c r."
Cbm. 2799. f. 16. ©ttcfanbt, ©tlefgrofimutter, ©tfefäniccel,
©ticf=gnfel. J>unb ©t$. II 76. Die Stiofmuada1, U\) ben Jpofc
fnetfjten In ©allnen = 2Balbungen, bat? 33rctt am Jeiterljerb, worauf
fte filmen, ftre Älelber troernen u. Die a. ®p. batte ein SSerb
fllufari/ praet. fl i U f t a / orbarc, b«t)er plfHnftcr, orbus,
arftlufter, orbatus.
Der © t o f f e l , a) fratt Cbrlftoffel, <2&rl|topl)oru*. b) ungefederter,
einfältiger Wenf*.
Der ©tueff, plur. b'e ©tüeff unb ©tueffen, a) (gcrl 33rg.$K.
p. 2H. 217. 259) ^eiefeen, vom 35erggefd)wornen ober SJfarffcbclber
tntf ©efteln genauen; — (p. 220) cfnjelneä abgebauenetf ©tuet (5rj,
<probe(tücr, 9)?u(tcrftuct, b#b. ble ©tufe. @. 142 wirb 6tueff=
ä r j t »om bloßen .<? a l b c n = ober Ä l a u b = ä r a t unterfcbleben.
b) (ebenbaf. ©. 640) ber feebete StljcU ber &ctg?<gjqf, ber breffHgftc
ber 23crgflaftcr Im Jpättcln.
Der ©teften (Steffi»), 0.<pf. ©tefjgen, ber ©tlft (a. ©p. ftefr,
gl. o. 262, Dlut. III. 127). Der Stagel beftebt au& bem ©teften
unb bem ^opf. 9)?auer=@teften, @cbnuer=@t. :c. Der 931 ep*
Heften, 53lepfllft, »lepfeber. Der ©teften, furjer Mcl, wo--
mlt ble noefe jartc fteber Im 2efbe ber @and ic. fteeft. Ward):
tieften, ®ränjpflocf. Der paunftefteu, ^aunpfal)!. ©teften:
jjaun. 3n 9)?üncben wirb ber raebr ober weniger biete ÖBaflcrftral,
ber einem Oiöbrbrunnen ton bcm.burct) Dtöbren (£etcbel) In ble ©tabt
geleiteten 2BaflTer jugetbcllt Ift, nacb ©teften gemeflfen. Der
©teften gibt In jeber Minute jwep 9)?ajj 2Baffer. „Diefetf Jpauss
Oat einen, anbertbalb :c. ©teften 2BaflVr." „Concisura aqua-
rum, ©teften ein* waffer*." Voc. ». 161S. jtefteln, ftlfteln,
a) In ftlftförmtge ©tücfe fctnclben. 35rob ftlfteln, einen 2Ipfel
ftlfteln; gefUftelte 5D?anbeln. b) punktieren.
Der ©tlft, a) mi ©teften. b) (4. ©p.) mt jefjt bat ©tlft.
„Der f)ocbwirblg ©tlft ©aljburg." Urf. d. 1516. „Der grofic
fterrllcbe ©tlft In ber ©tatt @pbefo." Woent. Sbron. Da* älojler
9teuftlft bep Srelftng nennt er p- 451 ben 9teuwen ©tlft.
Die ©ttft, a) juwellen (j. 3*. ®em. Sieg. Sbr. III. 540) ftatt
bat ©tift. „Die £o*(Hft (Sicbflebt." „Jegcrnfee, ble wlrblg
©tlft/' ©leb oben ©. 419. b) ble Seftfteaiing elne^ %nUltnlftti,
620 ©tift
bcfonber* einet? ^ac^tvcrtragcd; ftgürt. : bet anberaumte £ag, an
ivcldjem eine ©runbberrfebaft von ibren ^ädjtern ble tyarbtjfnfc ein-
nimmt, ble ^ad)tperbättnliTc beftdtlgt, erneuert ober aufbebt. ®ic
erft ©tift; ble 9?ad)flfft. MB. II. 517. giuf bie ©tlft bieten;
3« ber ©tift einfagen; auf bie ©tift fommen; bep ber
©tift erfebeinen; „in bie ©tift reiten;" bie ©tift an
blefen ober jenen Ott legen (fieba ober bort abgalten).
MB. IV. 392. „TM ifl bie £fnung in ber ©tifft auf bem
ößerfcf, «nb in ber ©tifft je ©ebruefe, je Oilmbfing, je ©rafjaro u."
MB. II. 514 ff. ad 1462. MB. VIII. 112. Cgm. 697. f. 86. 33cp biefer
Gelegenheit würbe auf Soften ber „armen £eute" r>cn ber ©runb=
berrfebaft ober beren Beamten nlcfct feiten ein fogenannteä ©tift=
mal)l eingenommen, cfr. girnglbl Jjpalnfp. 261. ..„3ft fd)on reebt,
fagt ber ©eftrenge im rotften SWantet, fommen fle (bie 93auern) mir
nur auf bie ©tift. deinen .ftreujer roitl id) ibnen nad/laffcn, unb
follten $ abgebrunen fcpn, folld ber ©djauer totaliter gefdjtagen ijaben,
unb rcäre ein «8 leb fall geroefen, unb bdtte ibnen aüeä Übel begegnet,
fjablcu muffen fie bep tyufjen unb ©finget, unb »penn bat 23lut in
bem erften Malier fdjon bangt..." Mafien-- Krempel I. p. 22. 3n
einer 9J?und)ner Jp5. ». 1454 (Cgm. 549. fol. 55. 56) ft'nb bie fragen
aufgeführt/ ble bep fo einer ©tlft ober 93 au (tift »on ober im
9Zamen ber ©runbberrfebaft an bie armen geute geriebtet ju roerben
pflegten. ,,lncipiunt jura f esti tucionum." 3tem e£ Iftju merefen
batf gefäcjt aincr pegteieben flifft ber malrijoff, bie je pobern finb
von ainem pgleidjem, ber abgefeejt roirt pon ainem Igleldjem gut
von bem berren, beö bann berfelb bof Pnb gefäcj ifl. 2>e<5 erften
fragt ber berr ober wer an feiner ftat ft'cit, ob ber malr fein genügen
tttö unb ber ftift r-criedje. (©leb ieben, »erjeben II. 267).
35er 19t« ((eftte) «Hrtlfct lautet: „%h\ iglclcbe berfebaft fol irem blnber-
fäffen brep tag por ber ftifftjeft je roiffen tun, roenn fi in bie flifft
rcellcnt fömen. ©efebacb. beä nidjt, fo mag bet binbcrfäjj ble flifft
rool terjlecben auf ain jept, bie papben tat-lcn gcleld) ift," 0 batf
«pa*tpcröaltnljj , ber $ad)t, ble «OTletbe. 3n bie ©ttft geben,
nemen, in ber ©tift baben, bie ©tift auffünben K.
„3um ©lücf befam er (Sucifcr) b JpoH in b ©tift,
2>ie €ocbem gotttld) betreibt;
5teln gurft bat fo d Oiefibenj,
2B(c ©e. ^efUtenj." Warcell ©türm.
25fe frewe ©tlft, frepe 3drfltft, ftrcpftlft (fiel) £crrengnnfl,
cfr. Ar. £&M. XVIII. 220). 83tofe ober unverantattete ftrepflift
1(1 ein <pad)tperbdltnlji , bep roclcbem fon)o<)l bem Crlgcntbümer al$
bem ^ddjter ble $repbeit bleibt, pon 3al>r ju 3abr oljne roeltera
«ufjufünben; vcrantaltcte ftrepfltft aber, ble im £b.9id)t. p. 1616.
£lt. 21. 3lrt. 4. 5 pon jener unterfebieben rofrb, i|l ebenfalls faura
mebr <U* lUofer <pa<bt, tnbem ber tyaebtet bureb SSerabreicbung einet
©tift 621
«Hnlait (eine* Saubemiumä) ober burd) überna&me be$ ©uterf mit
„nabmbafter 5>urbe" (titulo oneroso) jwar eine gewiffe ©cred)tig=
Feit barauf erwirbt^ aber nad) porgdnglger. «Hbtofung berfelben ober
gntfcbdbfgung blefür vorn Grlgcntbumer alle 3al)re entfernt werben
fann. Ar. 2t)br. XVIII. 22a. „©er ©elftlld)en ftepe Stffr auf
ibren ©utern," grepbeit, blefelben nad) Belleben in <pad?t jn geben
ober barau* ju nehmen. &f.,2$b(. VII..416. MB. II. 511.514. Der
grepfttfter, ein tyaebfer, ber nad) ©utbünfen bc$ @igentbtimcrtf
jdOrlld) entfernt werben fann. Ar. 2&M. XI. 462. gre»fUfttfred)t;
frepfttftlge ©ueter w. d) bfe ©ebübr, ble vom \|)dd?ter ju ent-
richten ift. Die SReufttft, roa^ bei) b»r erften Übernahme eine* ©uteä
ju erlegen itf, gaubcmlum, Unfall, üinlaft. 2-CR. p. 1616. 294.
Davon oerfebteben ift blc Stift alt idbrlid) roieberfeljrcnbcö 9te=
. cognittonfyetd>en von mlnbrrem ©elbbetrag. Jpeumann opusc. 22s.
Ber den Güadl, des I a~ da' Stift (c) ha', hiib I auf da'
Stift (b), das I ei~8 Gjaa1 fchicka" muas und das I fibm Kreuzö'
Stift (d) zal und das I de Anda'n za dac Stift (b) ePfagng
muas. Stift unb ©ült v>on einem ©net. — 93rgl. p. Delling
3blotlcon I, 221). Grrcl Prax. aur. I. 15. 86. Urbartfgcbrand) 0. 1750.
p. 10. 3n 2lnäbad) wirb nad) bem £er. 0. ftranfeu I. 155 bet
nacbmlttagticbe ©ottetf&ienft In ber Stlftflrcbc ble 3ibenb|tift (wol
mit binjugebaebtem =<prcbigt) genannt.
Da£ Stift, wie t)d)b. (b. b. ble ftunbatfon, baß $unbiertc).
35a« ©eftift (d. Sp.). „Da« ©ejHft Salzburg." (Gl. o. 349
geftffte, aedificium).
ftlften, a) wie bebb. (a. <Sp. ftlftan, pract. ftffta, funrlare,
condere, instiiuere). ,,@ln Spltdl, ein ewige*? £fccbt, Otfeffen IC.
ftlften." SBofeä giften. Di.<H. : „(St hat vU geftifrt, ober
wenig In ble .fllrcben ober wenig guettf." So In Dlut. III. 56 lett
ftlften, SBöfct* begeben. „Seit baj bifeu (tat (Wundjen) gejtift
warb." Cgm. 234. f. 60. („Sine fcblff biej ber fpi&en, bereiten
unbe giften unbe PÜ wol berfebten." SJenetä 1975). b) ftiften
(glnen auf ein ©uet, aufitlfteu auf einem ©uet, l()n In @e=
ttnjj beflfelben fcfcen, namentlld) alt <pdct>ter, 9)?letber. MR. IL 55. 511.
S\v. 2bbl. VII. 41G. Cgm. 697. f. 158. ftiften einen a\> einem
©net, ab ftiften, ll)u pon bem ©enuffe beweiben entfernen, ibm
ben $ad)t abnebmen. c) (metonom.) itlften, bejtfften (Sincn
mit einem Ding. £ln Diplom Garlä IV. p. 1555 betrifft ble Stabt ju
Nürnberg, ble mit gewlffcn 2ödlbcrn pon alter geftlft i(t worben.
OBagenfell 336). Militcs Stipendiat! ftnb bem Slventln (Sbron. 74)
gefttfftc Ar leg er. „Den juomitfndr fol ber mulndr felbe b e=
ftlften" (ab(obnen). Slugtfb. Stbtb. $r. 37. ftlften, beftlftcu
ein ©ut mit «perfoneu, ei ibnen in iftufjbefifj, in <pacbt geben.
MB. II. 513. 520. 524. aufftiften einem ein ©uet, ibn barauf
fefcen. »er ftiften ein ©ut, ein ©ewerbäredjt, eine SDobnung ic.
622 ©tuft ©teß ©taig
einem ober an einen, verpaßten, vermietben. überfttften
ein 0ut, e* in ju bot)?n <J)acbt geben. Ar. 2&M. XVIII. 350. d) 9?acb
weiterer Wetonmnle: ftlften ein ®ut, eine 2Bobnung it., in tyadjt,
in «Jflletbe nebmen. ferner: jUften, bie <})ad)tgebübt entrichten,
aufjttften, vor Übernahme eine* feubalen ®runbe* ba* Saubemlum
erlegen (vlellefcbt jtatt fld) aufftiften). I br fcho" Maar, hä'
Echo" aufgßift. „Die llntertbanen ber Jperrfcbaft 9?. ftiften
jäbrlfcben an aüerbanb febroer unb rtngem ©etreib 120 Sdjäffel."
ertel Prax. aur. II. 727. e) (a. Sp.) erbfebten, fingieren, erlügen.
,,®teld) bem roeib, ba* iren man betrog mit iren geftlfften
worten." ®u* ber 2Öel*&. ». 1485. f. 55. „Poeta, bldjter ge=
fllffter btng." Cgm. 649. fol. 572. „ein reebtu roaru rüroe
(Oieue), ntt atn gefltfte slpfelrüiue." Cgm. 851. f. 37. f) an.
(llften einen ju ctnjaö Sofern, aufftiften einen, il)n jur Unju-
frlfbenbelt aufreihen. Der Stifter, 1) rote l)d)b. ber Sefter,
etnfefeer. 2) ber <pdd)ter. „Stifter ber Slrnolblfcben Scbenlge-
red)tigfelt In Wuneben." ftrepfilfter, fieb oben S. 621. 9feu^
ftlftet, ber mit entriebtung be* 2aubemtum* ein @ut antritt.
Der Sttftbricf, einfef)ung*urfunbe nad) erlegtem gaubemlum
bem 9(cuftlfter ertbeilt. 2>aä Sttftrecbt, jus instifüUotis.
MB. III. 568.
55er Stuften, it>a* Steffen. flfcfl.: ffienn ble ©an* faine $ebern
bat, reifet man ir ble Stuften au*, b. b. ie weniger einer bat,
befio mebr wirb er In 2lnfpvu* genommen.
©er Stefjgen (D.<pf.), roa* Steffen.
Die Statg (Staag), a) ble Steige in ber «JHüble (2.0. ». 1553. f. 145,
in anbern 2lu*gaben unb @obb. fiebt bie 5orm Steig), 2lrt <8übne
ob bem Didberroerf, auf roelcber ble Wüblftetnc mit Ibren £?orrfcb=
tungen angebraebt finb. b) freite $abrftraj?e. „Da* Sifcljolj au*
ben Staigen unb Jpoljwegen räumen." £.9i. v. 1616. p. 704.
Dfe «ptlgerftafg bep Scbroangau. gort 2ed> = 9ialn 228. So in
SAroaben ble ®el*llnger Statg, 2ßtfenflalg (alt 2Ölfunte*=
jtatga). Die großartig gebaute neue Statg bep Stuttgart u,
„Clivus, aln ftalge an elm berg," Voc. Melber. „ftelga,
ascensus," gl. i. *53.
„ein roeintrtnefer tmb aln bobennaig,
2ltn roagenman vnb atn bobe Statg" ( (leben ntebt gut
iufammeu). Cgm. 713. f. 13. Da* ®eftalg (Gftaag), flelle
Qlnbobe, infofern ein ober mebrere 2Bege über fte fiibren. 's Gftaag
be» Parta~hirch, 's Ramfaucr Gftaag be» Sd)Ongau. „^U Witten:
n»«lb unter bem® e (Tat g." MB.XlX.i43adi445. 021. Sp. gfftelgl,
ascensus, descensus. e* aai In ber a. Sp. aueb ein Adj. flelgal,
abruptus, nod) bep Jrlfd) II. 528 fiel« et, ivorau* rool ba* bebb.
fieil contrablert Ifr. «Dtgt. fitcfel). 2)*t merfnjurbtge ®a|taig,
(Steg 6tetg 623
fiel) IT. £t). ©.78. ftatgen, ftaigern (ftaogng, ftaago'n),
(nad) ©ramm. §- 056. VI. jtt ft eigen gehörig), fteigen madn'n,
erbosen in ber 3al)(, im 2Bertb, tyreltf. 3)a$ äsogtreebt, bie ©teuer
ftafgen. MB. VII. i7i, X. 177. „Grin gut an ben jlnfen jtaigen
vub bobern." MB. XXII. 595. „Den l?6nfg bober ftaigern.',
Voc. ». 1618. ©en «preis .einer 9J?tetbwobnung, (metonpm.) ben
9J?fctl)mann ftaigern. flaigen, berftatgen, berftaigern etwaö,
i)d)b. erfteigem, es burd) Nietung tjbfotn <preffe£ erbalten. I>i-s
Bett häb I gftaagt. »erftaigen, verft algern ettvatf,
!)d)b. verftelgern. ®fe ©tafgerung, SSerjtafgerung.
S.Ot. V. 1010. f. 290. 540. 547.
2>er@teg, wie b#b. (a. ©p. ftec, ftegetf. „Pontes, ftega."
Canis. ant. lect. II. 491, VI. ii52> T>at ©tegreebt, «abgäbe
von (betreibe, bat man anfebütret (etwa vom ©teg am ©etreib^
mafl?). Ar. «f)M. I. 214, It. 185, VI. 41. jpunb ©t.$. I. 506.
®er ©tegratff, a) wie b*b. (Cgm. 577. f. 204 ftegeraff,
a. @p. (leg areif). 9iu>* bem ©tegraiff/ ofnie abjuftcfgen,
ex tempore. „Jperjog Subrofg gewann batf 2>orf 9iab mit gewallt
ant bem (leg reif f." @br. b. ftrelb. I. 151. Sld) näbren In bem
ftegralf, b. b- mit Meuteren (p.160). J). ©öd?£. b) (d. ©p.) SBor»
tid)tung von Oiiemen, in bie man jutn ©pannen ber ^rmbru|T trat,
tyauliint II. 078. c) ebmalfgc 3irt Überftrümpfe ober (üamaf/djen,
melft von grauer Sßolle, bie über bat Änfe Ht an bfe Witte be$
©cbenfetä reiften.
3Me ©tegen (Stego~, fdjwdb.), ©tiege (a. ©p. ftega, ascensus,
„glrlbana ftega, Cochlea," ©dmedenftiege).
fietgen, cond. ftelget unb fttg, partic. geftfgen, wie befcb.
(a. ©p. jtigan, praet. in.l. freie, fteig, ftaig, conj. ftlgt,
partic- giftig an), fötjjl. bie formen ftaig :c. flefgen (oft
mit bem 33e«fa$ wie ber ®ogfcl im 2Serd)), ftolj ober
affeetfert efnbergeben. „Wlt bannen-- fteig en bin td> gematt."
S). ©ad)tf. 2)er ©teig auf b' 2eut (fdjerjl).), mulierosissimus.
1>at 93dumfteig3t, Jpuet = fteigat, ©piel, wobev bfe jungen
bie ©plße eine* aufgeteilten glatten 93aume$ unb ben baran aa$-
gefterften tyreit* (einen Jput ic.) ju erffettern fu&en, Mät de Cocagne.
üDcr ©teigbaum, Leiter in gorm einer ©tange, au$ welcher ju
beiben ©eiten bie ©proflen bervorfteben. abfteigen einen fj$;n
£>rt (d. @p.), il)n überrumpeln. „Sftöcfct bat (unbewachte) ©djlofj
(ftrlbberg) leldjt abgeftigen werben unb au&geptannt." £btg. v. 1514.
p. 209. „Sollten ba« ©djlof; abfteigen, Hünbern unb verbrennen."
©rtmlb* febwäb. 2ßrtb. 509.
Scr ©teig, wie bd)b. (a- ©p. fttg m. unb ft i g a f.). £>er
golbene ©telg, fdjon im X.^abtb- vom Springet Soften ©untber,
©tlfter OiincbnaV, burd) ben 9?orbivalb (aui 5Dat)ern nad? 58obmen) ge=
laHt. MB. xi. 145, 2Bleu.3aDtb.Ui. 158. ^orraaprfiuftpoltp. 5?,
624 (Steig ©ttg
©üntbner I. 164. Der Steigbettler (Stei'be'lo'), 6ffentifd)ft
bettlet von tyrofefft'on. „Unter einem jeben setlumpten Steig;
bctbler benf id) fteef dt)tiftu^ felbfc." Selbamer. Dr. «Mnberer
In feinem Ärieg*arjnepbud) »• 1620. p. 3S nennt einen fcbefl beä
incufdjlldjen .SnodKnbanä 21 reifte lg.
Die Steig, a) In ber Wühle — 07e&; Staig). b) (latt
Stieg (£reppc), 3. 95. Cgm. 736. Tbl. 42.
Die Steigen (Steigng), n) ®ltter auä Stäben ober Satten,
womit j. 93. ber Jrjübnerftall von bem Jutterirog abgefonbert ober
ber Siuö = unb Grlnflttfi elneä 5ßeil)ertf für blc Jifdje »erfperrt wirb,
b) ganjer SBerfdjlag, von bem irgenb ein £t)ell blotf mit Stäben
ober Satten gefcfcloffen ffr. Jpüener- ober Jpennen^St., Jpübner=
flaff. tfe"lber = Sr. (?Hllertl)al), Statt, für halber. £aubeu--St.
©telglefn, worin Werfet ju Warfre gebracht werben. Swelnftelg.
9B(tr. 53tr, VI. loa. (3L Sp. fitga, Stau für .fflelnvieb, Sd>afe,
Schweine. „S3one ber feafftie, de ovili." Cgm. 17. f. 21. Da-
ju bat *£exb fh'gon. ,,Scaf In hello geftlgotiu, oves in inferno
positae." 9?ott\ tyf. 48. 14). @bmal0 wutbe (nach. Scrl 33.0?. 515)
bat* Änoffenfali auf ber Saljacb. „In großen Steigen" »erführt,"
„barcln gemelnigllcfe bep einem halben tyfunb Jueber fi4o Zentner)
glengeu." ...//Damit fein Sali ober Saljfleln, gattj ober jer*
fdjlagen in fta'iTern, Stelgen, £rüf)en, Schafen ober Stocten btirn=
lieber Sßeltf verführt werbe." ibid. p. 486. 93rgl. Stelcb. S- 60s.
Sie Stigel, ^ffoef, 93aumftocf, erhöhtet 93rett unb brgt., an eU
nem paun angebracht, um bem Darübcrfteigenben jur Stufe ju
blencn (a. Sp. ftigllla, Dtfr. H. 4. 17; baä traueum in ben
Leg. Rip. XLV. de sepibus wirb gl. i. 684 bureb itfglüan ge=
geben; agf. ftlgel, engl, ftlle) g.Ot.P. 1616. f. 715. 2orl8e*=0t. n*.
Sp.2ö.: 9Bo bie Stlget nlbcr ifr, hupfen ble Jrjunb brüber.
S. Sranf. ftfgelbupfen (Im Scbcrj), auf bem £anbe ju $ujj »lel
bin unb t)er geben, wirb namentlich von ben Jpllfi*jelftlld;en gefagt,
fceren frlfcbere 93eine für ble Cum animarum vorzüglich In üinfprud)
genommen werben, „Jpüpft unfer Jperr Jpandörg 3«bt «u$ 3abr ein
wobl über viel Stigel, unb fann ihr boeb nicht Jpcrr werben, feiner
boefbäutnen J)ofen." <portlunculabücbleln 64. Der Stfgelbupfer,
Im Scberj: Äaplan; im Simplicissimus (1668) 9)(ugfetler im ©e-
aenfafj bei Stlfelfcbmtcrerä (Qieiterd). 9iacb Jpöfer werben ble
Lfterreldjer ob ber @nä, ble bau ©lücf haben, melfc verelnobet ju
wohnen, wegen ihrer vielen 3äune von ben Qlnbcrn gewöhnlich Sth
gelbupfer genannt, wogegen bie Dfrcrreldjcr unter ber Uni ßli--
fdjcltrager, ble Saljburger aber Stlerwaf*er betitelt werben,
ftlgetftßen, Sticfcelrcben führen. 93rgl. illcf elften unb Stalberö
Stigel neben Stiefel für tyjlocf. 93ep Sdjmlb l|t fllgelfl^lg
adj. wnnberlld). Der Stlgelbi^ ftatt Stfgli^ (©anClet 91).
fHalfß, cardueli». Voc. 0. 1419-
Die
(Stieg <&t<ti) ®tef) 625
Sie Stiegen (Stiogng, D.<J)f. Stcigng), wie &d>b. ©tfe^e — unb
jtvar bemu gemeinen Wann mit 9tuöfd>lug bc3 mebr nteberbeutfcben
£rcppe — (gl. i. 245. 252. 295 ft t e 8 a , Cochlea, neben .Serotf
(II «gl!/ gradus). Ubar aa" Stiagng, zvvaa, drei Stiagng,
Im erften, jweiteu, brlttcn Obeifrocfwerf" etnerf £aufe& 3Me ballig
Stiegen, ©anjetf von Stufe«, bfe auf eine 9l«bobe ju einem G>rucfftr
fübren, unb von frommen unter eben fo vielen ©cbetleln auf ben
Anten jurtnfgelegt werbe«, dln ebmallgetf an bie Oiefibenj gebaute^
9?omienflo|ler in S0?und)en, batf jeftt ber neuen großartigen mittägigen
fronte berfclben tytaß gemacht bat, bfejj: 9Juf ber Stiegen. !Ber
Stieg bäum, halfen mit eingebaucnen Stufen.
T>cr ©tabet (Stähhal, Stägl, pl. Stahlial), fyfib., jufammengejogen,
Stabt (a. Sp. ftabal, ftabel). m.W.: ^efambatten wie Stapel
unb Grifen. Stibhal, plur. Stähhal ßeifien verfebiebne, befonberS
jtedjeube, SerFjeuge von (Jtfcn bevm Srcber unb anbern jpanbwerfern.
3)er Söauer nennt Stähhal vorjugtfwelfe ba£ pfriemenformfge (Sffen,
baif er neben WeO'er unb ©abel in einer Scbefbe in ber J>ofentafd?e
fiibrt, unb jnm Seßen unb anbern $>erricbtungen brauet (ffieljfra&l,
fteuerftabP. 21«$ ber .Sich ober 2Mjen von 9iob-(?ifen, befHmmr,
um glübenb i« batf <8ügelelfen geftecft ju werben, beißt gemeintglfct)
nur doc Stähhal. 9?o<b fommt bie unb ba (j. 9J. in Wuncfcen,
Qlugäburg, «Nürnberg, wo etf eigene Stablfdjüßengefettfdjaften
gibt) ber Stabe t für «Hrmbrujt mit fldbtenem SSogen, Stablarmbrufl,
„balisia chalybea," Voc v. 1618, vor. „ärmbruft fließen in
ganjem unb ftalbcm Sta&l." tyarltfutf 1«. ,,"Bte ju Sllttjftett
etliche SBurger ben letften Ofterfevrtag 1607 ju bem pibl mit bem
Stabil gefeboffeu, fep ber St a bei unverfeben$ loa gangen."
53cnno9)cirarel2i7. T>a$ Stabet fließen, b. b. Scb. mit bem St.
3Me gefd)mefbigen verborgenen S t a b e 1 1 n , bie in ber tir. 2.0.
v. 1603. f. no ali „mörberifebe bafmbtidje ©obren" verboten wer-
ben, finb tvol eber wie oben 3. 5-7 ju beuten. fidblen (ftähhla*),
adj., wie b*b. 9Zod) in ben Dfeimen v. 1562 gibt e$, wie ben ben frübern
^elbenbid?tern, Oiinge, Scbwerter ic. ftebeletu. „3r ft e f> e U n ö
gew^ube, batf warb von btuet fo rot..." ftäbetn (ftähhaln), verb.,
a) wie bebb. ftdblcn. „So man einen wagevfen ober fcgevfeu tangein
ober frä*eln (febärfen) fol." Scbelrer Stenflbud) fol. 31. an-
fläbcln, Stabl anfdmtiebeu. b) ftdbeln baö Qöaffer, bin Sein :c,
inbem man gliibenbcn Stabt barin aM6fd)t. „$rlfd?e .ftubmildj mit
baißen ftainen gletdpfam »labten." Dr. 9)?inbcrer p. 136. 137.
„3r trance fev ein gefrecblot^ waft'er." Cgm. ßoi. Fol. 110. 9Ud)
einer fd)erj(). *?jnwenbang wirb aueb Sein ober QJier gejtdbelt,
ngeftabett, wenn man SajTer bevgie^t.
<t;,en, ft'eb fte = n S. 595.
©Amcßcv'd toa\)er\\(bt$ «BGevterfmtf. III. Zp- })i t
626 ©tat
(lauteren, wb. n., feinen Unwillen lauter unb mit viel mebr Sßorte«/
al$ notl)ig ober fajttfltcb ift, au erfennen geben, fcbmdlen, lo^ießen.
„Stau bie <procuratore$ Ht gürtrdg mit heftigen $lnjugen unb <5ta-
(ieren verengern." Jpofratl^orb. t). 1624. „T>er bat immer an'n
©tue? mag jftall leren g&abt." (Jipelbauer 95r. Bus', de hat
gßäliact übar enl; ! @tioa ftgurltd) von bem bep $rffcb erivdbnten
jt allen, aitfframen, auflegen, etaler? Ober ba. man in ber ©dnveij
in bnfelbeu SSzbcutung ff alteren fagt, vom italfenifdjen scagliare,
wo ber 2>ialcft sc in st veranbert l)dtte, role in ©tarnfjel,
© ft a t i e L
®er ©tall (Stal, plur. Stall, ®imin. Ställa-l), a) wie &cbb.
Ca. ©p. ftal, ftatlcä). 2>er Jpof ftall, Warftalt ic. @ln ba=
bep ®fenenbcr l)el£t Jpofftaller, «War jtaUer. l>) (a. @p.) ©teile,
Statt, ©tattc überhaupt. 3n mtnan, binan, ffnan ftal/ an
meine ic. ©teile; in (lalle, an ber ©teile, anftatt; in J>erobefeö
Italic ic. ftal geban, locum darc, welchen, nachäffen, ablaifen.
0 ©tall (Jpam), fiel) unten ftatlcn. «Jlugftall, ibidem.
3u einigen ber folgenden, wegen ber ganj fpcclcll geworbenen 9Be-
beutung a), meifr veralteten Sompofita Ift ©tall balb masc, balb
neutr. , unb gcljt mitunter and) cuf Vorrichtungen, in ober auf tvefeben
irgenb etmaä «piafi fmben lann. (Vrgl. ©teil). Setftall (®ubrnn
5135), SBcttftelle. ©er ^epftall (fchrodb.), QBettcrbad) über bem
antritt Vor einer Jpauätf)Üre; liicniamim, appendix, Cgm. 649. f. 546;
bajbiftal, Sluaib. @t$. $r. 72. „3Me peiftal ber £l)ür am Tempel
©alomonfö l'etflt bie gefdjrlfft fulcra." (lonr. v. 9)?egenberg im 2lrtifel
Thymus. 25ocf ftall, a) 5ltt ©erufte bep einer 35aute. Regina de
servit. 85. b) (nach Jpeppe) Jpauptjagen, reo bat 2Bllb auf ben Sauf
jum Qlbfcb ie^eu aufgetrieben u>trb. T>a$ 93 r em ft a 1 l, fiel) I. Uli). ©. 258.
„SSrenftal, pressura" (?L Cgm. 644. f. 279. Sai SBurgftall,
reo ein ©eblojj flel)t ober geftanben &at. ülvent. Gbron. 154. i8i.
Jpunb ®r.<3. passim, 2ori£ed)DL 155. Är.2l)bl. VIII. 496, XIV. 377.
578. Meichelb. Chr. B. II. 161. £>a$ iCX. V. grailfCtt I. 361. 497 IC
färelbt ber 5Burgftall. 2>a* gfcftall (Ar. £l)bl.ix. 21), «plaß jum
Slbdßen, 2öelbcptafc. „©arnftalt, girgillus." Cgm. 649. f. 538/
„mataxa," Voc.Archcm. IS. „2)er ©atterftat su Bibern £>eb fol,
fo bie Selber aagepaut unb l« fribt llgcr., ntt weiter aufgeben, bann
ba$ ein prieilcr mit bem l)odm>. ©acrament barbuvd) reiten ober geben
mag." HJ)el;aft v. 2ltbad)lng v. 1569. Cbm. KI. 177. p. 169. Txni
Jpirnftal, bie ©tirue. „üßolgctan warf bah & Im ftal" (ÜKarla^).
Doc Mise. II. 73. ^ c r n |T a t (Ortolpb), &erugcl)dufc im £)b(t.
©er, bat Äerjftall, Ä'cr je nft all, Scuditcr, candelabrum.
Cgm. 62. foL lOft, Cgm. 61. f. IB. ©cttu ö?eg. Öbron. IL 381.
91. ®p. cperatAal. 2)er Äipfftall, geivöbulicber ^ipfftell (b.2B.),
Jet Otonaenftocf am 2Baaen. ©ict) iL Kf>. ©. 5IS. ©er Äorbjtall,
<pla^ im 2Ba|Ter, an loelchen glf(&re»fc» (Äorbe) gelegt werben, 2ort
©tat 627
&4-Ü?. 545. ÄteujfUll, in crcuaeftat, criujefral, mit wag?
red)t «uögcftrecEten beiben Sinnen, fo bafi ber Äorper ein Äreuj
bilbet (V). «Brgl. autfgcfpannt oben ©. 568. „Der 9?. 9?. bat
ficf) »erlobt, nacfenb, creujflall unnb bre»mal umb ben 9lltar ju
geben... 25er 9t. 9t. »erlobt ft<r>, nacfenbt unb creujflall Gießet
jn geben," 3nefcenbofer 9J?lrafelbucb ». 1005.
„Gbaubrun ble eblc fiel auf ben ©rfe3 je taf,
alä tet gen got ir »enle In freujeftal." ©ubrun468i.
„graro Slorblbel ftd? blcE bot
«Bor bem altar crufjeftal,
€1 tet mit weinen mengen »al
^tber uf ben eftrlcb." Cgm. 577. fol. 162.
Dag 9tonnenflofter bell. Äteujtbal In ©ebroaben belpt be» glrer p. 2
unb 38 bell, ^reusjlal. Qai, ber 9tlcrftal, bat gett, worin
ble 9tleren beö JKinbeä fifcen, 9J?üncbn. $lelf#l)acferfd$e. Cgm. 544.
f. 45. 46. 3eßt mitnberg. in 9t lern ft ollen entließt. Der 9?0tflall
jum 2kfcbl«gen ber spferbe. Da* OUcbttfall Im Sagbroefen (®e=
räumte?), gor! £e#9f. 517. 35a«? £ropf|lall, stillicidium. SfBftr.
SSltr* viiSfc MB. XIX. 66, XX. 7. ®a^ SSelerflall, tyla$ 3«
einem SBff&er. MB. xxill. 339. Der ©talibrueber (d. @p.),
Äamerabe, consors. (2Bobt von ©fall Im »»eitern ©Innc, a. @p.
ftal, status, statio). „Die romlfdjen Ärlegtffnecbte fdjlcften etllcbe
ire ©tallbrüeber gen JHom umb ©olb." 31». @br. 291. Msrgl,
a. ©p. glflallo, nut-glftallo).
(lallen, altere Jorm für flellen, roelcberf ju »ergl. %>&$ ^)ferb
ftaüt, iTclft ben 2auf, ®ang ein, bleibt |Tef)eu, (urfpr. t»ot bppor-
rorlfllfct;, fpdtcr tcdjnlfcb) erf barnt. (Ergl. anften). „Ungelalbigt
ei»ere gnaben, b&$ XOi l)at geftalt, salva gratia equus urinam fecit."
Cgm. 690. f. 24. „OBclcb. rot? nfd)t geilallen muge." Cgm.824.f.8.
Der ©tall (tyferbebarn), Cgm. 961. f. 78. (jn ndcbfter S3ejlel)ung
auf ©tall gilt ft allen für stabulare, stabulari. Voc. ». 1618).
ftcllcn ben Sauf betf ,3rlegtf, ^roceffetf, U)«i ft'ilieren. „Der baubft
3ol>anne«s machet aln flaut tage (flall=tage I. 436? 5ricbenö=
»etbanblung, 2Baffenfiill|Tanb) jwlfcfecn bem funig »on Slttanla (2it=
tbauen) unb ben teutfeben berren." Cgm. 215. f. 225. Die ©tal=
lung,-a) (d. ©p.) einfle&ung beö ©treffet, ©ttlWanb; Einleitung,
Ubereinfunft sunt Stieben. Ar. 2l)bl. H. 4i, IV. 59, XV. 42. ®em.
Otcg. <5l)r. 11. 215. 232. b) ba»reutb. aierorbb. ». 1708 — 1746
©tellung, ©iftlerung »or ©crld)t. Die ©tallung begebren, »et:
weigern :c. (©leb üjerfebaffung). „Kaution jur »Biber flallung,"
bafi man fkb wfeberum Hellen werbe. 2orl 2ecb-lK. 554. Der 8n»
flall bei Oteobten ober ©ertebttf, (d. ©p.) ble (SintTetlung, 23erf<fejcs
bung, Vertagung. Cgm. 213. fol. 109. <Bd>mibi fcbrcdb. 23rtb. p. 505»
©leb üluffcblagung. Der 2lugftall (Cgm. 964. f. I23)f elnr
Ätaufbeitbcö ^ferbe*. «Ergl. «HttgengeflelU. 57 unb unte5 ©eftelb
mt 2
628 ©tet
beflatten einen ©lener, Beamten, aufteilen, ©le 23eftallung (<Sc=
folbung) in ®elb, Jpolj ic. Sßolbeftalt, beftbeflalt, e^maüge^
etjtenprabicat In 83rtefüberf<briften. 9?. 9?. ( eflbe flalt er tyofb
mefftet in 9?.
©le ©teil (Stall, Staj), »le bebb. ©teile. Sluperbem bejetdmet
islefeS 2Bort in Der ba»r. eanjlenfpracbe eine ber bobern 3u|tfj- ober
«Berroattungdinflanjen, rodtyrenb bie nleberem bloä Erntet ober 55 e=
borben genannt werben, „5krid>t jur bo<bften, jur atterbod)(ten
©teil t." ©le S? i n t e r fl e 1 1 (Ob.=3far) , ba$ $urucf bleiben , in
einem ®elb = ober anbern 0efd?dft; fieb 629 unb II. 219. EP d-
Hinta'ftell kema". Sie ©teilen (Stulln, Stapi), Sßorrlcbtung.
um etroatf barein ober barauf sn (teilen, a" B ü a c h o c ft a 1 1 n,
9Bü<bergeflell. ©in ©eruft von größerer, jitfammengcfeßterer 3lrt
befft eine Stellage (autfgefproeben, altf ob e£ ein franjofffebe* ®ort
roare), boll. flellaabje, nieberf. ©tellafie.
©et Äipftfell (b. 2ß.), rool für Stipifiali ©leb ©tall.
flellen (ft?Hn), role bd>b. (ä. ©p. pract. fialte/ partic. geflalt).
flellen mit 2Borten, j. 5*. einen Slfb, Um vorlagen, „©aflalt aib,
juramentum solemne." Cgm. 658. f. 211. ,,®ld) büten Vor ge-
Halben alben." Cgm. 807. f. 5. „er fann rool flellen, bene
eleganterque seribendi artifex." Voc. p. 1618. €lne © d) r l f t,
einen S3rlef flellen, aaffeften, verfaffen. ,,©en <parte»en ©djrif-
ten ju flellen follen ftd> bie £ofrätbe nfebt unterfaben." Jpofr.^örb.
v. 1616. ©er $ rief fiel ter, ber einen «rfeffebreibt. ©er ©cbrlf t-
fleller, ©cbrlftenfteiler (ebmal«), «Berfertiger elnetf Oluffaftetf.
befonber* clneö gerldtfllcben unb brgl. „©er ©djriftftcller be3
eingelangten ©ebreibentf." £orl 9Wunj=9i. III. 294. „9lb»ofaten unb
©cbriftenfleller." ©iefer Qluäbrucr ift bemnad) einer ber wenigem,
bie im gaufe ber gelt an QBürbe nidjt <x\>-, fonbern aufrodrtö ge*
ftiegen. flellen, fleben madjen, flillfteben ma<ben (gl. i. 556
giflellan). ©er ©ebreef, bie überrafcbnng flellt mid), flellt mir
bie ©pt'äd). einen flucbtlgen ©ieb (bnreb Räuber) (teilen, ©a$
9Muet flellen, flillen. ©icb flellen, \s<xi ©einige tbuu, um elnetf
Qlnbern ©efalllgfeiten, ©lenfte, 2lufroanb u. ju errolbew. flellen
eine ©acbe ju $rtb, in einer ©treltfadje ^rieben fllften, (Sbron. b.
Sreib. 1. 159; (eine Sl.W., bie jefct blotf auf «perfonen angeroenbet wirb),
flellen eine ©acbe (©trcltfadje) auf einen, in eineä Jpanb,
fte beffen fdjlebrldnerllcbem 2lu$fprucb anbelmflellen. Ar. £bbl. VIII.
374.576, XV. 4!. anflellen, a) etiurtö unb jroar nld)t$ (%terf
veranlagen, ft<b ju ©cbulben fommen lallen, begeben, (cf.- „©er
geroalt, ber mit bem armen roirt geflalt." üBaltbet 16. 13).
b) anfteljen laiTen, anffebieben, proerasi innre. \oc. v.' i6is.
©feb oben ®. 627 2ln(tall bei ®erid)te. auäftellen einem,
auf ber ©traße autf bem ®eleife roeld>en, um ibn vorbenfabren ju
laffen, (orgl. >veg flellen). bf (teilen einen (L ©p.), geri*tli*
©tel 629
etwctfeh, befldtfgcn, baft er unfer Selbcf^cnct fen. „Wfgen Seut
mußten burd) eiblicbc 2lu$fagc fljrer ndd)flcn SBerwanbten »on bcr
sWuttct ©cfte befielt t, behalt werben." Oief.2.0?. ». 1518. £lr. 38.
2ltt. 2. „28er bie Butter be flellen mag, bem folgen bie Äinbcr
alle na*." Ar. iW> in. 385, VIT. 269. 274. SScflallung tuen,
biefen 58cnjctö führen. ©iet) au* unter ftallen. 2>er 93eflalt
(banreutl). ref. Jpaltfg.^örb. 2lrt. 180. 278), ble Saution. einen
33eftalt t&un, Kaution leiten. bertfcllen, erflellen, tucE^
erfreuen, erfeßen, erflatten, jutüderflatten. ein flellen, seil.
<pferbc in einetf ttnbern ©tall. 2) er 9t: er «Bot ftcllt bennt
??=93reu ein. 3m SBnrfel*, Tegels u\ Spiel ftellt man ba$ ©pll,
b. &. bie Points, Äegel ic, bie vorbei' baä I)6d)ftc waren, ein, in-
bem man eben fo viele madjt. einzeilig macben ober werben, fn£
©toefen bringen ober lommcn. gcficllcn fid), simulari. „2B«im
fte Labien bluten, le&ren fte el)ebred?en unb fommt vom ® (tollen
JU bem 2ÖÖllcn, docent adultcria dum fingunt et simulatis erudiunt
ad vera." sp. ©anglet 328. gefl eilen, ange flellen ftd) ju
Gttt&i, fid) baju anlaflfen, anfdjfcfen — geroobnlid) mit unfreunblldjen
Serbien, alt bumm, gdbf ftfc, benfifd?, ungefd)fdt. SM ©eftellcn
au* ©cftelf, ©teilen, bie ©teueren, mtgefcfelcEte ober gezierte
3lrt be$ 93enel)mentf. I) er (teilen ©inen, il)n fdjind&cu, il)tn bat
fd)dnbli*flc 33itb wn ll)m felbft entwerfen, einen vo~ 'n Kopf bis
7,u'n Fuas herft eilen, das Iiaa~ Hund kaan BifT-n Brbd mer
von eam nam. fyinbet flellen, deponerc negotium, relinqucre;
blnberflelllg fewn ober werben, impediri, rcjici, differri.
Voc. v. 1618. „«JÄofen, fo r>on 93lattcrn t)lnbcrftelltg (jurucr)
geblfben." Dr. sigricola ». 2lmberg. 3n einer 2Birtbf*aft, «ßer-
waltung u. bintcri'telllg werben, in Dtücfftanb, in ein Deficit ge-
raden. „5öaö (an ©elb) ©einen ©naben t)lntcrflellfg wäre."
Ar. £&bl. IX. 570. Jptnterftellige ©ebübren, Renten ic, fdjulbig
gebliebene, rücfftdnblge. MB. XXV. 288. 406. 4M. 467. flellen
nad) einem £>lng, barnad) tradjten, fireben. 9?ad) $rib, nad) er,
uad) bem Jpfmmel, nact) ber Jpcrrfdjaft, nad) ©uet flellen.
Voc. \). 1618. Cgm. 632. f. 40. 48. Qlü. (5t)ron. 24. 226. ©CtU. Sieg.
eijr. HI. ö2. 3efjt nur mebr im fd)llmmen ©hin: einem nad)=
flellen (Voc. ». 1618 »ollftdnbfger: einem nad) Scib unb geben
flellen). r>erftcllen, a) tulc l)d)b. b) Erampföaft v>erbrcl)en,
j. 93. bie 2lugen. c) falfd) ober an ben unreebten <pialj flellen.
d) füllen, j. 53. bat 53lut, ben 25urd)tauf. „tylut » er ft eilen,
glibwaffer uerftellen." Cgm. 731, f. 210. e) »erflellt fe»n,
febon für einen Slnbern benimmt unb nid)t mel)r btöponlbel fet)n,
wie 5. 93. ein tylaß 5um ©i^en. „wegflellen, meditari abitum,
fugam.'k Voc. \>. 1618. (25rgl. au^ftcllcn). jucflellcn
eine 9KÜI, fte fter)en m«*en. aefamgcflellt (z-iamgftallt),
wot)lge|1alt.
630 <&td @ttf
,,S Bia'nl a" da' Nachba^fchafl, das I uet luig.
Hat a~n fchö'n Kreuza' G'ild und a"n zfamgftaltu Zuig."
<Brgl. ftallen, ©fall unb ©eftalt.
©a« © e (l e U (G-ft?ll) , a) wie l)d)b. ©eftelfe. b) bfc Em «Kei&e
aufgehellten fcanjpaare unb jebe £our, btc ft'e tanjen. c) ble 2lrt
etiva^ anjugreifen, i)<x$ 93er.cl)men, tßfonbcrbcft ein gcjlcrtcä, un=
gefd)lcctc$. Qn einer ilrf. p. 1029 in 9Kefd)elb. H. Fr. I. 225 ijt ble
Oifbc de stationibus id est giflcllis piscium quos busones
dieimus. cf. tf)ct uuagono giftelti, pom Söagen am Jpimmel bep
Otfr. V. 17. 58). 2)a$ 2lugengc|Telt, eine Qiinberfranf&elt.
cf. a. ®p. oueftaf, albugo. @tel) I. £&. ®. 57 «nb oben ©.627
2lugflall. £atf «Borflelle, SBerftelle, Sürgeftette, eine
Äranfbett, wogegen ftd? Cgm. 289153. 72212. 7211". 729U6. 824*
Mittel angegeben ftnben. cf. perftetlen b).
ftclctt (ftaln, I ftil, cond. ftalat unb ftal, partic. g'ftoln),
wie &d)b. fle&len (a. ©p. ftelan, praes. fltlu, pract. incl. ftal,
conj. flält, partic. glflolan — bod) finbet fid? in ber a. unb a. ©p.
flatt be* einfachen «Berbä meifc baä (üompoftrum per fielen, f i r-
ftelan). „*8etflelUn, involare, P e r fl i [ l , invola." Voc
venet.-todesco p. 1424. f. 25. 2Bomit ndbrt il)t cud) ? fragte ein
^olfcepfreamter ein paar 23orgefübrte. I macb Bef-n, fagte ber erfie,
und I ftil, fe^te ber anbere bep, (fiel) ©tll). ®id) verfielen,
subtraherc se. Voe. p. 1618. ©Ut, b&& Perftolett tft. £.9i. P. 1616.
„2Bem perftoln Witt," ^aubermittel, ti wieber s« befommen, im
Cgm. 464. f. 24. „£>b ein menfd) Ul anber Perflflt." 2Bftr. 95tr. VII.
67. 68. 75. Sßerftotner weis, perftolentf, adv., furtim. ©er,
bic tft lilaa" va'ftoln, bem ©Teblen febr ergeben. 2)ie ®tal,
2>teb = flal (ä. ©p.), jefjt ber ©iebftal (a. ©p. ftala, no* für ft*
allein, furtum). „7)ai tft offne fcicbftal." Cgm. 558. f. 52.
„2Ber bie bfebflal t)töc getan, ber tft fcbulbig ber btebftal."
Cgm. 289. f. 126.
•Der ©fit (Stil;, wie b#b. Stiel (gl i. 203 )lll). flilum (u±), adv.,
untgefebrt (sc. ju perfteben), wcl pon ber 9i.2i.: ben ©til iti«=
feren, im& Grntgegengefeßte ergreifen, povnebmen, tbun.
£>er ©tiler (Stila1;, ber ©riffel, Stylus; baö Jpol$d>en, Q3eind?en, n>o-
mit in Sanbfcfeulcn alten ©djlage* ber ©djuler auf ben $ud?ftaben ober
bAi 2Bort jelgt. „Der lugenbafftig ©tiler ber ©efcbriftgelerten."
Dr. €cf. „9)?it einem eifnen fliler." Cgm. 520. f. 224.
fllll (ftd), wie ö*b. f»üe (a. ©p. flilli, adj., jliüo, adv.). 9?ocij
wirb ba^ adv. altf ftilla mitunter pom adj. unterfebieben (©ramm.
§. 826).
,,Du muail di' äbac ftilla bäoin,
Siilt tat di' ja da' Küabua' g-uä'n."
9)?an lonnte biefeö ba»r. a für er nebmen („£u folt nit ililler ftan,'
Cgm. 809, f. 63, „fltlfer fcbtpeigen, fepn, flol)« u.r" Sp. <S*äi$)>
®tU ©toi 651
wenn c^ nicht auch nach fc&tudb. Sliu'fpracbe wrfänie. Jaus gand fe
ftillo häP. gppleis. „©tilla; if?r 9}?oi]lcr utib ©prCfa." 2öc(»:,
mann HM5. 22. 2>cr öiuf StiUo, Stülä! (bep feperli&eu @e(egc:u-
hcitcn oft mit bem $3ufafj Hiwd ä\ J?ut ab!), auch Stillio! itf t»ot
nach h £&. ©. 8 au «Hären. ©tilla ho! ruft in Otivnertf ^Ibcilbuttg
be$ 30("ten ^urnlcrj! CLXXVIIi ber.£erol§. Sine anfcevc, präpofttiönale
'Hbv.form ift bag obetidnbtfdjc »on ftill (wenn bie 9ftitffpt. va fi;ll nicht
etwa anberä ju nehmen — »rgl. i. XI). ©. 629. 630 von m\b ven,
Va laud und va ftil, laut Utib fctll (Jfteut Im SSiufel).
„©chau, mai bte ©appermenttf SBeföMeut lachen va fHU,
2lbf hinter b* Jpüll." Jpübner gurftentö. ©aljfc. p. 688.
3m Ggm. 73. fol. 56 fteht: //laut unb übet ftf tten" (ähnlich bem
fonft üblichen überlaut), un fttll (vom SDettcr), {lurrnlfd?. £>fe
©tlllntcf), c.ü-on missae (tjüi in 1 partes dividituf, sc. in
secretam , praefationem , canomem et orätionem doinraicäm).
„«Bon bem grewet bec jtillmcffe, fo man ben canon nennt."
guber v. JKeventlo, Cgm. 930. „3n bem ginfang bei &eiling ftflmej?."
Cgm. 841. f. 106. „3u ber ersten fu l litt iffe. «8on bem vierben
geranne ober fltllmiffc bli $u bet Kommunion." Cgm. .\;>i. f. 127.
„Die 2BanbelEcrKn, bie man vor ber nxfabelunge aufc iünbet, fol
man big ja @nße ber ©tillmcffe brinnen laiTen." MB. \\n .432.
2)a* ©tiKrecbt (Cbm. Kl. 20. see. x\ L), heimliche 9J?<»leftJ3cti*i^
fiBung, im ©egenfaß von Dffenrecht. (@icl) II. &{>. @4 564).
„3m ©ttllredjt hanbeln." Xct gtevmann l)at „warf im ©til=
rechten befchlotTcn worben, au offnen 3i echten" eben fo vorju^
bringen. ,,.2>aji bie (Hechtfprecber nun int ©tflr echten aufftecn,
mtb wie fic in bemfelben nach einanber gefeffen, fich an fca£ £>ffen=
recht fit bie ©chrannen auch alfo feften, o\$ b&§ ei mit Stecht
unb Urtl eröffnet wirb." Die ©tili, ©tilic unb Stillen, ©tftte
(a.©p. itiHl, fttlllna). ftiltcu, a) wie hchb. («. ©p. gt(til-
lian, gilHtlan, sedare, sistere, ©tut. III. 69. ©otetf willen
füllen, impedire), b) fUll werben, aufhören (a. ©p. gifüllen
unb giftillon, auch füllau, ftilta). c?*s »erfüllt (Sech), erwirb
lüde, man tebet nicht mehr bavon. „SBefÜlle von beme jotne,
desinc ab ira." SSinbfc. «pfalt. ,,®i gefülte djthben," horte auf
ju gebären. 2Ji«t. III. 79.
©ti Hab v (0. 3m pitnibach v. @t. Uicich in Stngebtir^ ». 1499
(Ggm. 154. f. 37) fommen „II Watt ilvllab» vor" (wol eine OJrt
^ulfenfrncht. Gl. i. 1170 fle!}t .,s[claba öffa välla." Döc Ä. c. 94
,,balla stelaba offa," n)aö vielleicht bsmit jwfammenhäuqt).
Der ©tollen, a) wie hchb., b. h. ©cfTell, f fofleu, §u| (a. ©p. ftollo,
genit. flo Hin, basis). 95 e 1 1 fr o 1 1 e n, © e tä n b er ft o llen,
Xifchfcollen. ©tollfachel, ©tolltcgel unb brgl. ©efchirr
mit güfien. b) fyxt SBerfholjcf. „©tollen follen 12 ©d)ul) lang
unb 5 üuabrataoll biet fevn." SfBirjb. 95erorb. w 1776 b«^ «D?«j} ber
632 ©tot ©tuet
tpfd&le, SBretter imb Satten betretfenb. c) OBlrjb., Slfdjaffenb.) 3Trt
feinen 33robctf »on Idnalicbtcr gorm. 5)?lld)ftöllcbcn, ©cmifdjt;
©tollcben. A) jeber ber vorragenben Stielte am Jpnfelfen. c) (tn
ben ©eblditen ber 9#eiftcrf»ngcr) jcber ber vict = ober tnebrjclllgen
(Jomplerc, au£ beren jroepen ober mebrern batf ©efefj, blefeä l)(n.
rcieber ttl* einzelner £l)eil beö ©anjen ober 93 atei, beftebt.
2ßagenfeil52i. cf. ©rlmm SWeiilergef. 44. 2tvenr. in feiner ®ram=
tttatif fßgt : ,,In lectione periodus, plcna sententia, dicitur etn
fftl}, pa£, cujus partes sunt commata ftolel et cola feftl."
„2Benn irv&x) ober bren ftolel aneinanber bengen, quum dicola
tricolaquc ponuntur.a f) füg. (Wumfr.) ein ©d?N>anf, ©treid},
Stütf. Darf mar ein ©tollen! (tollen, a) n>tc bd)b., $.23. bie
^ufeifen ftollcn. b) flcb ftollcn (oem ©ebnee), an ben ^ufeifen
bangen bleiben. Darf tyferb ftollt ober ftollnt auf, ei bleibt ibm
ber ©dmee am Jpufeifen bangen, c) (fdjiudb.) fig. haesitare, aöe=
benflid)teitcn baben (a. ©p. Julian, subsistere, ccssare, haerere).
tl) (£.<pf., »on ber ©aat) anfeBcn, juncOmcn. (33et) Wotl. <pf. 101. 25
i|t flOllön fundare).
Die ©tolcn, stola be$ 9)?cjjpriefter$. Darf Voc. », ig 18 bat
„©tolbrucbcr, custodes templi.'1 23rgL ©tuclbrucber.
Der ©tuel (Stuol, o.pf. St?l), rcfe bdjb. ©tubl (a. ©p. ftuol).
Crr wirb Im Dlalcft attf ungepoltferter (Elfis unter febieben vom
©ejjef. 0?.2l. : Crlnem aufm Stüala-l dafitzn, ll)m auf ieben
2Bint bereit nnb ju Dlenftcn fet?n (mclft irontfd)). „Sie Jpäufer
follen flcinerne ©tu bie ober QSiernngcn (alfo untere Hauptmauern)
babeu." 33a»?rcutb. ©tbt.=£rb. %nt S&ebftubl bort man an ber
Ob.=3far bie ©tuel. Der 93rautftuel, fteb >2ßfttfb--ftuel.
Der Dlngftuel (d. ©p.), @erlcbt$ftul)l, micfeterftubl. ©icb I. £b-
@. 58o. (iörgl. &onfgä = ©t., Äatfer = @t., mancher gocalltdt,
befonbertf 93crgen, roo cbmaltf im Irenen effenttlcbe ©erfebtd = unb
anbere SSerfammlunge« im 9iamen bcö .ftönfgä gebalten roorben, als
Eigenname geblieben). Der ©emad)ftucl (t>r. fOfinbercr 1020),
2clbftul)I. oben bcrfclbc fagt aud) blotf: an ©titelen offen fein,
Selbeöoffnung baben. „Jpertc ber ftul." Cgm. 6m. foL 110.
Daju im Cgm. 825. f. 5 aud) ein £jctb: „2Benn bu nlt finden
fanft." Der Jpauptftul, tut Kapital. 33apreutl). Steten ». 1722.
Der ^feifferjtucl (2.0i. v. I6i«>. f. 565), tyobium ober $ü&nc
für auffpielenbc Sftuficanten. 25er <J)rebtgftuel, bie Äanjel. Der
©efott: ober ©cbncibftuel, banfdbnlidjc 23orridjtung ^dcfcrlfng
u fdmelben. Der 2Btttib--ftucl, ber ©tanb ber 2Blttioc. Den
28ittibfiitcl bcbalten, ober aber verleren, oerruifcn (b. I). ftcb
roleber oerbeiraten). Oief. Z.üi. 0. 1518. 'Hit. 51. Slrt. 2. £.ffi. v. 1616.
üt. 5. Qlrt. 3. 2lv. <£l)t. 519. ^.r. £l)bl. XII. 119, XIV. 76. SEDftr.
S?tr. VII. 125. 127. „Do ©igebranbeä muter ben luttroentful be^
At." ©ubrun 21. ^adj einer dbnlicben gtgur, bie Plellelcbt auf
©tuet 633
einem concrctcn ©ebraud) fujit, blef? bct ©tanb bet SBerWGte« ober
93eref>lfd)ten ber SSrautfrucl (gl. i- 364 prutcftuot, tliorus
innritalis. _ „gftit wie getaner erc im prautfluelc fajj bie maget
tili bere." ©ubrun 2196). „So man bie I)ed?jclt fyaben fdjolt unb
ft bcn preutclftut faj, bo lag er aßen bcn tag je pcttc." Cgm. 99.
fol. .-56. „Set tiefet prfngt fein praut ju bem prent flu et ber belle."
Cgm. 775. f. 265. 33rgl. ©tuclfefr. Der ©tuelbrueber, a) „Pau.
pcres dcvoti qui vulgariter dicuntur © tu Ibrub er." Urf. betf
S3if*. ». Stugtfb. v. 1583. (®tcl) ©cbmlbäfdwdb. 2Brtb. 517). 2apen=
trüber, bfc bem Äüflcr in gennffen Verrichtungen an bie £anb glengcn.
<piaclb. 58raun'rf Somfircf-c ju 3lug*b. @. 261. «Bfcllcfcbt im* „©tot-
brubcr, custodes templi" bctf Voc. o. 1618. b) „£>ic Pflege ju
J?<jg verforgen mit etlichen geraifigen Änc*tcn, ©tnljlbrnbetn,
2Bad)tcr unb £liurncr, ivle fid) gebubrt." ^r. £l)bl. IX. I97adi493.
3>fc ©tUClfertlgfelt, cxoneralio alvi, exerementa. Dr. 9)?{nbcrcr
1620. P. 54. Sie ©tuelfcftc (Sttralfeft) , a) tatf fencrttdje Cliepcr=
löbnip, sponsalia. (Eleb I. 11). ©. 576. „3* rollt euer) fudjfen, «venu
iljr mir bei ber ©tu&lfoft in meine Dianen femmt." 23ud?er^ Äinber:
lebre 17. „Sap bfc Vcrfprccf/en eber ©tulfeften, sponsalia de
futuro, unb nft matrimonia de presenti.'- $rcpf. blfd). 9)fanbat
». 1615. ««Cent. (fljron. 52. g.D. V. 1553. fol. 99, 0. 1616. fol. 562.
b) (d. @p., etwa bie 53efidtigung ber 93efugntfj ein ©eipcrbe am=
juüben unb bie idl)Uld)c 0?ecognttlon bafur? Slugtfb. ©tabtb. fiel)
I. ZI). ©. 576. ©djmib febrodb. 2Brtb. @. 517). Sa* ©tue Ige ib.
3n Jpajjlä ©tatffr. II. p. 277 licet man unter ber (Einnahme ber grleb*
berger ©tabtfammer aud) bcn 2lnfaß: „S inj et tage, Jpo&j eli-
tären" mit 146fr., unb barauf: „©tubtgetber." 23rgf. ©tuet;
f e ft. Set ©tuelpfenntng, (Jatfjebraticum von ben Pfarrern an
ben Hfcfeoftltben ©tubl jn entrichten. Chron. Ben. ir. 91 ad 1391.
Set © tu clfdjr eiber (d. ©p.), ber fiir Oicdjttfpartepcu ©Triften
verfaßte, „©tulfcbrcibet unb ^reenratered." ad 1597. „©tuet:
iitrelber unb ©u'ppllclftcn." J?ofratl)^£>rb. ». 1624. Ttotarlen,
©tuet; unb anbre©d?relber. 2.01. ».1616. f. 474. cfr. Ä'r.£t)b(.XV.20i.
übtg. t>. 1605. p. 151. Siefc ©tutfdnctber, roenlgft blc ber geringen;
klaffe, motten ben fogenaunten 5Hemorlaliften nickt undljnlld) fepn,
blc in Wabrlb auf offner ©trape bintcr einer fpauifcbeu 2Banb icbem,
ber üefa nld?t ganj roobl auf* ©^reiben »erftebt, anö ber 9iott> ju Reifen
bereit finb. „23er blc beuttgen ©tul)lfd)rctber ber 2lbvocatcn,
wie iic genjobnlld) finb, rcd)t in^ 3(uge faft, wirb fo etmaö affenartige*
in bcnfelben obne 9)?nf)c entbeefen." Ol. p. 93ud)cr f. ©d?rlftenH. 413.
Tai ©tucljdpftcin (Stuolzapfl), ebmaltgeö Jpauptremeblum ber
©du^baber gegen JpatttelMgfelt. Dai ©eftüct, subsellium, exedra.
Voc. v. 1618. „2>o würben blc ftbet erfüllet, bo ging ber djunlg fytn;
ein, baj er fad) baj gcftüll." Cgm. 745. f. 56. „2öct nun bie muH
unb Ir gefUll rcdjt feljen roltt." Cgm. 8H. f. 61.
654 ©toty ®t\\ty ©talt @tal$ ©tetj ©tofj
Der Stolperer, einmalige^ ©totpern. sfri Stolparo' tasT: Der
©tolprian, ungefcblcfter €0?enfc^.
©er ©tulp, aud? bfe ©tülpen, roie &d)b. bie «Stolpe. Drctge=
ftulptcr Jpnet. ftülpen, verb., rote ftcfcb. ober efgcntl. nleberb.
Der 93eftalt, Kaution; fiel) befreiten. Die ©efratt, «ic l)#b.
(a. ®p. gfftalt neben giftcltlba). ©eftalt ber @ad?en, Stet«
lung, ©tanb, £age, conditio. „2Bfe ei ein geftalt barumb ber."
Cgm. 736. f. 72. 5Rit ber geftalt, ca conditione, Voc. \). 1618;
ber geftalt/ ber gehalten (bei; 5*otf. <pf. 57. 7, dat. bien
geftalten), fo. 9Udj geftalt, nad) geftalten (ber ©ad?).
'Baä geftalten ober Moä geilalten (Gonjunction), inbem, finte-
malen, geftaltfam. „9Sor i>&$ ©ort bann (nam) rolrb aierlfdjcr
gebraust geftaltfam b, anerzogen, allermafjcn." Parnass. boie.
v. 1725. II. 2H9. Die © e jt alt f ante — wie ©eftalt (ber ©adjen).
geftalt ig CgMlti'), roobigeftatt, fdjon, formosus. a~ gftälti's
Menfcha-1. G-ftalti' und g-furmt. gcftdltfgen eine ©acbe, fic
befdjonigen. „©oldjen Ityren unloblfc&ea Jpanbel ju geftellttgcn."
Ar. 2&bl. X. 599. Die Slngcflalt (Ä'g-ftält), ainftatt> motte
nung, äftkfe&rung. Mach A'gßält! entge fr alten, enthalten,
deformare. \oc v. 1618. V C r g c |t alten, tränsformare , oer^
jtatten, entließen. Die Ungefcalte, Ungcfialten, jpaplicfcjclr.
®ie() fielien.
ftaljeln (ä. ®p.), ftottern. (Golloqu. ». 1550).
Die ©teljen (Stalzn), a) bie ©ruße, fulcrunb. b) ivic l)d)b. @teljc
Ca. ©p. ftelja, calotibia — „ambularc cum fteljla." Leg.
Alam. Addit.% £rofc ben Jranjofcn in ben Landes, bie in {fyren
©cfödften bdupg auf ©teljen geben, befudjen, wegen oftern 2lue'-
tretenö beö 2£aiFerS im 3f?tgrunbc, bie 93uttel|tatter ifjre ©djule unb
,Stftcr)e auf ©teljen. fteljen, a) fluten; unterftel Jen. $euib.
r>. 1591. b) auf ©teijen ober mit einem ©teljfufj gei)en. c) afc
fectiert einfterfebveiten. „31 uf eim f*rf fteljen, ascoliasmus,
empusae lüdus." Voc. V. 16!S. Der ©teljer, grallator.
Voc. p. 1618; loripes, Voc. ». 1129; Bettler an ber Äructc.
Cgm. 270. fol. 196.
Der Jr>ageftel3 (C^lh. 408. IN'0. 9, Mbeinpfalj), <perfon, roeldje (fic
fep nun »erebüdjt ober unoercl?lid)t) finberloe ftirbt unb in gcipiffcn
fällen ben Sanbcäfürfren jum Crben bat. £agefteljereiv
Jfpageftetjgerccbtigfcit, ^agcftcljfaK. j?u vergleichen
Oligenj Immer im Slvtifel 3 immer unb bat jonjr übliebe
£ageftolj, ©rtmm IL 527, altf. bagaftalb (9#ann überbaupt',
bagajtolb (Diener, Änecbt). cf. and) ö?u m p e l ftt Ij, ©rfmm
9Kpt&ol. 28S.
ftolj (ftöiz), a) ipte I)djb. b) l)übiV, '^U'-Jnüd), ftattlid?, bcfcnbci'S
»pr Rieten, ä, ®p. m$ von ?perfonen (üBigcfoi^ 89io, nieberf.,
<&tam ©tem ©tim 655
Ul. frölt, bolf. ftour). ©toIjDtrj, ein 3tog«ft. ©cfdjlcdjWname,
Wirb MB. XXIII. 8. II. 16 JC. blird) curialis cervus latinfficrt. Der
ftolj W an tag, MB. XX. 498, ber <pftngftmontag. Stolfjifalt,
arrogantia. Voc. Archon.
S)cr ©tdttim (Stam, plur. Stärh, £)imin. Stänial ur,b Steimel,
Stäimal), aitc^ ber Stumm, betf Stammen, unb febon im
Nom. ber Stammen (Stama~, plur. Stama", Stämä"). wie l)d>b.
Stamm (a. Sp. ftam, flamme*, altf. ftamn, angelf. ftdmn,
alfo na* Analogie »on Stimm, w. m. f., auf Stab juructfuijtbar).
Der erb= (E-) ftamm (fteb I. 21). S. 104), Untcrftamm eines
93aumetf. 2>ie, wie c$ febefnt, jüngere gorm Stammen regel-
mäßig febon im 2.0?. p. 1616/ Voc. p. 161S ic. „SifnS Stammend,
be»m Stammen, von fd)led?ten ©tammfn":c. Stammen^bdum,
St. = bue#, St. = wdppcn. Kaa~ Stämal pber Stäimal Hol*,
Här, Bart etc., niebt ein 58i3d?en, ntdjt ein jpdrcfyen.
fUmeln (Voc ». U82), flieht.
fiemmen, ä) wie H'b. (ftd) anftemmen, b. I). mit .Strafe (ebnen; ein
Sßaflfcr ftemmen - auep l;cmmen). b) meißeln (sceldjeä t>d>i. 2Bort im
25taleft ganj unbefaunt Ift). „Sttan muß bte Rainer mit Cff'en beraub
Hemmen." Dr. 9)?lnbetcr. Qii Stemm^ifen, ber Weißel.
Die Stimm (£>imtu. Stimo-1), jpie fydjb. Stimme (a. @p. ftimma,
jtimna «nb biefeö auä ftibna gort)., (tefn angelf., noeb. iept
febottf feb fl c \) c n). Da* S t f m m l e i n (D.<pfO , Heine Aubfcbelle ;
filmmcln, bamtt fdjellen. Sdjerjf). 9J. 91.: €ine guete Stimm
baben jum Strlnfcn. 2>er bat einen gueten Stfmmftocf, fantt
tudjtfg, laut reben, fdjrewen. QS ift mir ber Stimmftoce umge-
fallen, id? bin Geifer, fanh nid)t reben.
ftimmen, a) wfe bd)b. b) (d. Sp.) befpreeben, benennen, be^
ftimmen. „Sud?, in bem aigcnlidj geftwmbt ift wie man funbt."
Cgm. 788. f. 40. ff%ix ben obgeftimpten (oben benannten) Sagen."
Scfccirer 3)ienft=£rb. 44. „SDZft auSgctrucftcn Worten gefHmbt in
bemelten brief." MfeichelB. Chr. B. II. 179. ,,ltnb mi aiuer (ber
vier (5\>angelfficn) »nbetwegen bat geladen, ba$ baben bfe anbem
beftimpt" (erwdbni). Cgm. 524. f. i. c) ftimmen einen, il)m
etwa* wef* madjen, ipn jum 55eften baben, foppen. Ge, da ftimmft
mi' grad ! bu bart mld) nur jum Seilen. 3ronffcbc JK.21. : i> «
ftimmfi mi', fraliga* Pauli (i<i) laffe mir uldjtö weis madjen).
„Raas mit dvi'n S t i m m cT, mit deina' Stimmcrc i." Du
niM'lt, I waos-s m't, äba' da bili gftimmt, H meinft, id) wiffe
c* nid?t, aber t>a betrifft bu bi^ 3n einem lat. ®rama (Cl.ristus
fabri filius) bei 2lbte« von «OTidjelfclb, üßolfg. SiingSbergcr, v. 1696
fagt ber Sine: „3* main, ibr ftimmt vmi nur; worauf ein 2lnberer
nod) weiter gebt: 3a wotyl ftimmen, ffe baben unö gar für Darren!"
^>en bi^ber alterten SScleg für biefe »ebeutung c)> wenn niebt et«p«
656 ©tim
b(o$ für b), futbe ict) in ©regor S?aqen& ©aiomon unb SOfarcotf
(Jp®. v. 1450. Cgm. 579. fol. 28a), wo bie 2Befber ju äonig 6a=
lomon fugen:
„@it wir bfc warbait
mercfcn m\b bie itfllgfait,
fcic bu falfölid) fürnpmbft,
fept bu »n« in gefpotte ftpmjt,
ba(? btc biug war ffnb,
an befnen Worten wir verftienb,
baj bu wflt btfc bo^ait
ttmcn wiber bfc gerednfgfait."
,,21nft imiu ng/' bnjjcnbe (Spottrebe. Jpüfcncr 24s. ,,I>n wltft
am j;of feben lauter ©efger, aber nur fofdje, bie (Jiuen ju ftlm--
men fltd)Cn." <p. *2Ibrat>. (R.3f.: Du ftiminft ällwa' und hält
iaa" Geigng ! ^n biefen leßtcrn öicbcnöaitcn wirb ftimnten c)
alt eine btojje Jylgur »out Stimmen einetf ©aitenfpfeleä genommen,
unb wäre ali fottfce vcrgicicfcbat ben üiuöbrütfen: (Sinen aufjieben,
fd) rauben/ ducare aliqucm, unb fclbft bem unfdmlbfgcn bdb.:
einen ftimmen, i()in eine gute ober üble Meinung bcibiingen über
ober für etwa$.
„•Hl foidjeö fpotetf wart ba vtl
getrlben über ben paiarf.
Der arme tru&faje \v<x$
it gige unb ir rote;
ft rrtben in mit fpote
umlie r-nb umbe altf einen bal;
ba wart »on fpote tntcbcl fd>al." Sfcriftan 11362.
„SHtet büeten f in vor fpotte,
er nift gtge nod? btu rotte;
ft faln ein anber gampel nemen." spatetf. 143-5. Sadjm.
SnbeiTen liefen 2öenbungcn, wie: Cinen an einen Ort l)in, fter
lümmen, i()n burd) falfdjlfdjc* sBerfpredjen ober Vorgeben »erteilen,
fabln in fommett — aud) einen ©cbanfen übrig an tk ncrblfdje Sßt-
beutung von ftimmen (angelf. ftefttian, ban. fteüne, fd^weblfd)
flamm a) (Einen, lf)u bciTellen, laben, eitleren, (cf. at unfet
fteven, unerwartet. (ftjaucer). 2)af ftimmen ein bta(cfttfd> autf=
gefprodjenetf (tümmen fc», tft faum ju benfen. QJrgl.: „2Ben wir
baj djreuj anfeben, bt% ei unä jtum unb man \v<xb unfer febepper
boran bab erliten marter." (Jcrarb scriptorcs II. p. 1462. ©leb.
aud) ftumpen, ftumpfen. #ur consonus, evfitpiovog, Gatte bie
a. <Sp. ein bequeme*, fpäter feljr mit llnrccbt aufgegebene^ Adj.
giftimmi. „©iborta gtfHmml = fang intl (bor (audivit sympho-
niarn et chorum)." £uc. XV. 26. bep Statfatt cap. 97. gaftlmnaj
(sc. fang)/ consonam (modulationem), Doc. A. b. 77. Subst.
glftimmlba, harmonia, Doc. A. c. 5S.
©tiem ©tum Stöem 657
„fllcmelu" (jtyf. Ms.), Iddjelu. 23rgl. etwa ge feuern.
flu mm, adj., wie bd>b. <ftati> Ar. £l)bl. I. 212 ad 1453 foll ber »on
ben Deggenborfern ju wd&lenbc iHldtfcrfnedjt „et« flu mm er gc-
leumber ©efell" fe»n. (Jpicr lauft wol ein 2efe= ober Drucffeblcr
mit. 'iErgl. allenfalls geftüem). ©ewol)ttlid)er ifl bie (nad) ©ramm.
§. 7 in. S33. 834) fubflantfvierte Jorm ber ober aln (Stumm
(a. @p. ftummo), be* ober aineä ©tummen (d. @p. jlummln),
am üblfdjflen aber blmlnutiolfd) ber, ble, fcatf Stumms.l. Er, ü
is 0' Stumo-1. Oi. 5(.: Häbm, lagt dac Stum ober dac Stumo'l!
3a, wenn Ulji bdtte! idj I>abc ci nicht. „£afce nld)t reben fönneu,
unb ffd) mit einem ©löcfle altf ein ©tumm angemclbet." SBenno
9)?frafel». 1697. „(Sin elenber ©tumm." <p.5lbra&. „ein ©tum,
mutus." Voc v. 1429. „Die fo ©tummen fein, mögen ju -Beugen
nlt gebraucht werben." g.Oi. ». 161G. f. 339. „Unfinnig lent unb
»Unten »nb toren »nb flumeu." IKebtb.tf. \iubwigtf. Die ©tummln,
©tummln, ble ©tumme. ,,©le bet aln fllmln Im .Oaud getjabt."
£lpow$f» ©efdv b. b. grfm.:$e$tä p. 176. ftummenb (a. ©p.),
flumm. „Sie iTummenben Jputtb (Annen ulcfot bellen." 51». @br. 370,
„ftummenb fünb, sodomiticum peccatum." Cgm. 767. f. 190.
Vor. Melber. „3fl: au<fy ber ©tummenb fdjulblg fdjrlftllcb, ju
belebten?" Grtfengrefutf Seldjtbnd) 3311. »er flu muten, flumm
macben(?). „.Oerjog J>«ttnolb Ifl feiner Untreu wegen »erflummet
werben." 51». Qtyr. 327. flu muten ft'eb, unter flimmen.
Der ©tümmel (Jrattfen), fiel) ©tumpen; fo t»le and) batf folgeufce
nur eine leichtere 5lu$fprad?e »on flumpeln (a. ©p. ftumbalon)
Ifl. flu tu mein einen Saum, ll)tt bftf an ben ©Ipfcl ber &fte
berauben. 2.0t. u. 1616. f. 740. ©rafföd) flümmeln, Pannen-
jwelge abbauen. Der ©tutnmelplaß (Jpajjl ©tattfl.), «piafj, wo,
um ©treu für ba£ SSiel) ju befommen, ble 23aume H$ an ben ©Ipfel
entdftet werben burfen.
geflüem (giii-am), ge flu ein lg (gfteami'), fauft, fllUe, rubjg. 0
gfteams, güeami's Rind. „DU .ftlttber flebett jeßt fo gflüem
vor mir, wie bie Watefücanteu Im Storturilübl." 53ud)ertf ^fnber-
lel)re 6. Die Deutfdjen an lex S2aI ©ugana fagen: „ftfomlfcb,
fernen," fanft werben. „3efu$ fpracb ju bem Sffior: Mj? ftfll ober
geflt'tm." Äaiferfpcrg tyoftllle I. 28. „Der unfaufd) menfd) Ifl alfo
lebenblger tob, unb ble elfneln genutet madjt ble begicr geftttem."
5luguftintt$, Cgm. 767. f. 92. „gefilmter, tranquillus, geflumen,
tranquillarc, ge|Tum el) elt, tranquillitas." Voc ». 14S2. „Da£$
weter geflume »nb baö mer geruet." Jperjog Grrnfr. Cgm. 372. f. 3».
glflumo bir, animaequior esto. gl. i. 607 (Ware. X. 49). un-
geftüem (ugßeam), wie l)cbb. ungeflt'tm. Die Ungeflüeme'
(U'gfteame), u n g e ft ü e tu lg f a 1 1, ber Ungeftüm. „3!» aller Juri
unb Ungeflümme." <p. Slbrab;. „«JÄft großer Ungeflt'tm." @lfen^
grein Seicbtb. 703, „<?t{lcb furften mainett, wann grofj ungeflüm
638 <&tamy <&temp <^tump
fänten, fca3 bann gros* vervätrei gefdjebe« füllen." Dr. J^artUeb in
ftatltpett. Omnes obesos expulit cnstris Epaminondas, unter i^m
mußten „bie faxten SSampen am? bem gager frampen," 93albe
2ob ber Magern — rool jufammenbangenb mit bem ubücbern:
(lantpem berum, bin unb ber, b. b. treten, laufen, (Umpern
ginen fort, tveg, b. lj. jagen. 2)aä Stämpa'l-liadl O0b.-3nn),
tufltae$ Slngfiuce jur £anjmufif, roas Sd?nitterl)üpflein. Saum
erfl Dom ital. stampita, stampinata, 33cccaccfo giorn. V. 2)od)
fommen aud> im £ri(latt 2295. 8062 (v. Jpagenä SluSgabe) dl>nlid>e
Slngftticfe unter bem 2lu£brud ftampente vor; in einer Sammlung
von >D?effrerlfebern v. 1561 feigen ffe (nad? Diector $8epfd)tag$ sjttei^
fterfingem p. 12) Stampenepen, unb in einer brabant. Oieim-
cbronif v. 1318 — 1350 rcirb von £obetv«c van SSaelbefe, bem
SSibelaere, gefagt, baji „bp jval b'eerfle il vaitt von fiampUn
bfe manleren." 3m Stra&burger «pfingfimontau. (v. 2irnclb) fmb
Stern banepen erblcbtungen, ü3orwdnbe , tvoju bep Stalber
ftämpeneveit fogar als* SSerb vorfommr. „Stampulanj,"
Stambulanj (Sptf)<£.), .ftliiberfcbredbilb , 2üauivau, ätaubauf.
(<£tma mit ber ober bem in ©rlmmä 9)?ptl)ologic 171. 562 vor^
fommenben Stempelt verfippt?).
Der Stern pen (Stempm), Eur|cr , jtvccJlo^ (leben gebliebener
«Pflod, tyfa&l, StccE; flg.: furjer blcfer Stfenfä) ; fauler tferl ;
fllteö <Pferb. ft e m p e t , adj. a~ ftempata' Bua', a" Bua
wia-r-a' Stempm.
Der Stumpen (Stumpm, Dimitt. Stümpl, Stümpa-l), ba&
übrig gebliebene untere enbe eineö in bie 2dnge gebebnten Dinges?
Tfieb. ©tu mm et unb Stumpf); füg.: furjcr Meter 9)?enfcb.
Stummen von an sgdum, ^anb. ? Stiimpa-1 .Serjen (enbe
ctneö Salglidjtc^), »"" St. Straib, €0? e l (nur jum geringen £t)cll
angefüllter Sact). Sdnvab. OL 51.: 2(n ben Stumpen füeren
€lnen, (ciliptifd)) ib« anfübren, bhitcrllftig in @efal)r bringen.
3n ber @br. be$ SIppenj. S.v. Ijcifit ei 121; „Die radjen ba jr
Stumpen" (ittn erlittenen Scbaben ober Sdjfmpf). ftumpg au*
(tjt j. 33. bsä 2id)t) Qlfcbatfenb. , ganj unb gar au*.
(lumpen (NfdjaflFcnb.) einen (mit bem eilbogen, .finlc, 3u(i), (iojjen.
eluem einen Stümper geben. 35rg(. frumpfieren unb tfupfcu.
Sieb aud? flitnmcn, üinm.
Die Stumpel. Ulr. Sütrer fagt (Cgm. 1150. 22513. 227*. 5731.): „td)
bab mit aiuer ainfeltigett (lumpt erfamelt tie geita." „9)?lt grober
etumptteutfd)" (befdjreiben, veben je.). „%lä maifler ^ainrid)
be $tfw (bat >paterno(ler) |>at gctidjt In tatein, fo bat c^ 9?. je
tu fd) in (lump gerett" (verbeutfdjt). Cgm. 553. f. 206. 9Gon
«levanber bem ©ropen
(Stump ©tampf ©temyf ©timpf 639
„bat oucb nad) ben aitctt fiten,
frampftld?, uibt wot befnlten,
ein lamprecfct gitibtet,
von roeffebe in tutfdje beri&tet" öiubolf v. SMontfort
Olleranber, Cgm. 2u3. f. 112. <?tnu figürliche 2lnfpiclung auf eine
dumpfe ober eine unganje Jeber? 98rgl. b. f.
it ü m p c I n , a) wie l)«tb. (tummeln («. ©p. fr u m b a l o n,
pijlumpton, truncarc, oon jtUtttbal, adj., truneus). v e r-
jtümpeln u. b) ftüntpem. //25er gaifllid;en £>brfgfait in irer
SurfÄbfction de facto pmbfilmplen pnb eingreifen." ©raoamfna
p. 1579. Der ©tümpler, ©tümper.
Der ©tampf, plur. © tampf e, a) ber ©tempel, ©tempfel
(a. ©p. ftampl), pilüm). „tyrcnjiifcbc ©rofdjen auf facbft'ftfe.t
©tampf geprägt." Sorl 93?unj=9?. HI. 4oo. Der Äart:en = ©t,
£abaf = @t jc. ®tampfz@elb, ©tampf = <p api er u.
2in£b., wlrjb. SUerorbb. b) Einrichtung ober Sftafcbfnerte jutn
©tampfen. 3lmttfacten uub spaplere burd) ben ©tampf »emiebten.
Die 95r et nftampf, tyo Jjrtrfe ent&ütfet ober geneut wirb,
öl ftampf :c. 0 bie ganje ©tampfmuble. „an ölftampf mit
feefet' Stampf." „©tdmpfelu," ©egeab an einem Slufjc,
too bie jur 2lu$fnbr beftimmten Slojibdume „aufgegantert" roerben
(j?d)(?.), n»ol)l oon ben la elngefcblageneti Sdnbepflocfen. ftampfen,
a) tvle l)d)b. b) (tempern, 3. 93. batf -Sinn ic. Der Stampfer,
bag Stampf a '1, a) ©tempfef. b) (im ©djerj) Keiner, netter
5?u§ (eincö .SUnbetf jc). Der gedämpfte ober ©tdmpf=9?agel,
9tagel mit t)oöt ober ergaben gerempeltem Sioyf, Der ©tampf
n>eg, gafftefg.
ftempfen OJlngsb. ©tbtb. , $rb. p. ltv, ftempfefo.
fti tupfen, ftümpfen, Allein, fritteht, befrirtehx, febmdben.
„ftümpfen, fealicren unb fdjmdben über einen." <p. ©anöler
31.00. 2K!>.
„Der über bif» bie 9?afcu rimpff,
gWft Ötuujlcn jiel)t fein ©tlrnc,
Der rcaijjt fürivar niebt tt>a£ er ft impft
2Baru:nb er ftd) erjürnc." 93albe de vanitate mundi.
„©cfcan @fel roie \t jefc ©ott a nftim pf fc." OTrarcell ©turm.
„<5t(icbc Jpöflfnge bereten ba£ Waul barüber, ftümpften über
bie fromme tfaiferinn" («piacilla, bie felbft in bie tfranfenftuben
gieng). „Äöoig £ubo»tcu$, ber 200 3lrmen alle generabenb eigene
banbtg siimofen erteilte, unb nod) brüber bie $üp gemäßen, rouvb
barum von etlichen unocrnünftlgen jrpoffa^en gefümpft." „Da ijl
beä ©t impfen m\b 93er ft impfen, be$ ©tupfen unb ©tcci;en,
bei» ©cfcmaben uub Übclnacbrebcn fein €nb." ©clbamer. 93rgl. i^f.
fttmp, lucta levis, Äampffpiel, fiimpaj, fpieleub fampfen.
640 (Stumpf
Sieb aud) (lumpen unb ftumpffcten. ftumpf ig, ad),
„ftumpf ige ndmet," Spottnamen. Cgm. 757. f. 7.
ftumpf, adj., wie f)d)b. (a. Sp. ftumpf), maneus). „ftumpf
ffidtter" (Hfc @l)r. 387), übleö SÖctter. „fürftumpfe, flur-
ftumpfe 9idget" (werben bureb <5brifii £dnbe unb Jüße gefcfclagen).
Cgm. 138'-4. ,25, 4192?9. 3m Cgm. i2i. f. 87 „g e fluni pfte
9?dgel."
$er Stumpf, plur. Stumpfe, Slmin. bat Stümpflein,
a) wie l)*b. (a. Sp. ftumpl), prgl. Stumpen, Stempen unb
Stummel). SH.21. : Das tuo I bey an Stumpf 1 Lischt ob?V
Körz-n, in fürieftcr -3eit. 1>) ein nld}t ganj angefüllter SacL
b* S t ü m p f l Ä o r n , 9» c ( :c. 2>al)er : ber S t ü m p f e l f a u f
(Stumpflf af). T>k Stümpfclfcbraunen: ©efrelbeoerfauf
uidjt uaefc ganjen Scbdjfeln, fonberu nad) einjelneu Wefien. (Wptfcb.,
^aj3l Statiftif 337. 360). „Den ?Winuto = ober fogenannten
Stümpfelfauf bat bfc Sdjrannenobrigfelt jeberman ju geftatten,
unb fonberbar ben armen 2ente\x bieju Derbflflid) au fron." tapr.
SKea.r «Blatt o. 1807. S. 1790. c) bei* Strumpf (auf bem Sanbe
allgemein). 25er Crbelfnab, ber in ber ftronlefcfcnamflprocefTion ju
$ufj parabferte, mupte nad? 21c. Waller* Slnorbnung v. 1580 tragen :
„ein mU l)alb fefbenetf par Stint p f." SBftr. SBtr. V. 169.
„3tcm 3). 2. bem Jpofenftricfer pro 9fuöbeiTerung ber geflrfctteu
fttfmppff für unfer gndbtgfte ftrau fl, -53-." Jpofrecfen. 0. 1590.
Sßftr. 93tr. HI. 105. „OBef& gertrlcröt fttmpf." Signalement p. 1593.
fti/21. ! Ziahh d- Stimpff' und d" Siliuahh aus und ge da'
Hall zua! bu fannft (öom 5»e!d)t»ater) nid)t abfolvlert werben, bi|t
vjerloren. 2lud) bat f)d?b. Strumpf bebeutet eigentlich einen Strunt
ober ben untern £befl ber eljmalä üblidjen aud einem Stiicf be-
fte&enben 23efleibung be<* Scfeenfelä unb ftuüct«. 9)?an orgl. batf
engl, jtoefing, bat frauj. bas (seil, de chansses bem haut de
chausses entgegengefeßt), bat fpanifefee media (seil, eaha, Jpalb-
bofe). 2>er Stümpf.-2Bürd)er, Strumpfweber. <1) (0.<J)f., ^ranr.)
9lrt fd)led)ter Sidjel, womit bad ilnfraut fammt ber 2üurjel autfge^
Ijobcn wirb, Gräsftumpf. „9tflt Stumpfen, Sfcbeln u. f. »."
Qßlrjh «Eerorb. ». 1720. e) (9?ürnb.) «JWenfd?, ber tu einem Jpanb-
werf, ol)ne et orbentlid) gelernt ju baten ober ©cfell gu fepn, aui-
bllft. 93rgl. ftümpeln. f)? „Jpabem, ©erften, Stumpfen,
Otueben, falben" bauen. Cbm. 3238. f. 69. ftumpf et, ge-
jtumpfet, geftnmpft, adj., a) wie ein Stumpf geftaltet —
furj unb blcf, von Sachen unb tyerfoneu. 1») mi feine Splße mebr
i)at. o ftumpf a ts MeflV (bat babep vfellefcbt bod> gut fd)nelten
fann). a" gftumpfata1 Befn etc.
Itumpfieren, fpotten, f rittein; befpotten. „einanber ftumpf (er en
unb auflebten." .Oofratb^orb. d. 1624. ef. ftimpfen.
©tan (Staut 641
jUn, Hin, (leb fta--n ®. 595.
£>er Slanas, Stanis], Stana-1, ©tanUlaud (fälef. ©tenjel).
Der ©tain (Staa\ plur. Staa~, Stea% Staana', o.pf. StäT), SMmirt,
©tat nie in (Staa'l, o.tyf. StäPl), n>ie bd)b. ©tef« (a. ©p. ftein,
jtain). 9)?ancber natfte §elä I?cl0t in ©egenben, wo folcbe fonft
feltner erfcbelnen, vorjugdivelfe ber ©tain. 3>abet baö tbeilö efu-
fad?e, tbeflrf mit irgenb einem anbern tyrabfcat, befonbertf bcm alten
©enltlv von ^erfonnamen (®ramm. §. S42) jufammengefeftte ©tain
in Benennungen von Örtfcbaften, befonberä altern 53urgen, Atrien jc.
3. qj. MB. xxiv. ». a°. 1133—1300. 9?. 9?. bld Jpiipolt von bem
©tain, de Lapide. A°. 1412 unb 1416 ©erfcbttfbrfefe, gegeben
,,ju bem ©tain." 3>er Index rerum am Crnbe betf SPanbctf
erflärt ©tain burd) Judicium. (*$ fft tvol nur ein Ort bfefetf
OJamentf in ber bamalfgen ®raffd>aft J)lrfd)berg gemeint. «Brgl-
©rimrn 0i.5I. «02. ©tain al* ©eroirtf. „@in (lein wollen."
ttuggb. ©tbtb. $rer>b. 18. 2>aä ©tain lein, a) ©dmellfügelcben,
©ebuffer. S)Ud) bem 8er. v. $ranfen I. 28n bellen nm Sbferöbrtm
bie ©dmiTer an^ ©peefftein ©tainerten (sing. ivol ber ©talnert).
l>) -$agclforn, ©cMo^e. „Wm 11. 3nm> 1511 war ein graufam Uu-
geivltter von Oiegenftaiuln." ®ein. Reg. §6r. IV, 172. „©tetn
beben unb fernen" (b. &. Warfftefne). üßlrjft. üerorb. v. 16,96.
@d?crjb. 9?.W. : ©tain beben, b. r). ben QMerfrug (geivMmlfcb von
©tefngltt). Der liär li' in IW'n Lehm l'clic/ vi! glVhert mit Staa"-
liel)in. ^er ©talnfcßer (StäTeuor, äftfcflffetifc.), 9»cnf*/ ber
bevm «Ur.fdjefn ber größten ®»tmött)tgfcft unb (Ünfalt feine gebeimen
elgewnufilgen $wüe ju »erfolgen rveip. ©tain ft C> p c n . Bep bem
©d>lejien in Oliigäburg v. 1470 warb aud) ein Bulben Ofiug für vier
Bulben altf ^reltf gefeßt, „barnm, belfit ei in ber 8lB$fdjtei6iuig,
gemein ©änißen ein ©teilt, ber bev 45 ijtfunb fin»cr i(t, ungefärbt?
ieber 3 ©tope mit einem antritt na* ©tojientf Oied?t flogen roer-
ben ." Wein. Weg. £br. lll. 47.". 3n ber ©cbrt>el,j irt H$ ©tain«
jtojjen bf* auf ben heutigen itag üblld?. Wan vrgf. ben ©tein unb
bie 3ufd,nlft über Jperjog (?bri(topb unter bem Bogen be* fertig!,
©djlofTerf in Wündjen. ©tain tappeln, fül) 1.2:5. ©. 450. ©en
€5tain tragen, fieb fiaflerjlain II. £&. 6. 5ü7. „«Jlnen umb
ben |1ain ftraffen." 2t>tg. v. u>i 2. p. 367. ©tain unb ®ain
fibwerc«. j?u ©tain unb 35aiu gefrieren, «f. „©tain unb
bain brennen." 2ßacfemagel «Sanier J>©6. ]>. 23. ftaiu- alö ^er=
fliirfung von Slbiectiven, wie l)*b. ilaln.-gteim (duücrft enge, ic\~t),
flattugrob, ftain^bert, flai«=tOt,«. "Sai ©talnblüemleln
(Siaa hleama-l, 0.2); primula auricula L. 9)Jit ©taitlbogen In
ber <StAU jn fdiiejjen, ivobur* ben j>legelDad;ern €*ab geldn'lie, ift
verboten im Qlug^b. ©t.5*. Cgm. 559. f. 102|. 3>ei: ©tc.lnbrueber,
geroöbnl. bimln. ba^ Staa'hrüada'I, fcberjl)., vertrauter Sreunb; bc^
fonberö ©aufbruber. ?ur ^eit betJ Jtriegetf mit hen Jtvrolem borte
edmifU«'« !öi<i).-rlfclipä SDivtnbuA. III. Zb. © l
642 <§tam @tin
man biefe, wot mit lronlf*em Sßeiug auf lljre Reifen, Sta^brüoda'ln
nennen. „9lln ftalnbü*fen, grojj, ba0 ac^tae^en bengft vorglengen,"
a°. 1457 bem .ftonlg (Jaftmlr von $})olen abgewonnen. Cgm. 276. f. 234.
2>er ©talnfelfen, gern ftatt $el*. Der ©talnpfenning, au*
9)fennlngftain, 93rattenburger «Pfenning, b. I). pfeunlngdf)nll*e
«ßerftelnerung. Der ©tat «tritt, ju fefter Stritt auf ben $uf)baHen,
worauf eine ®ef*wulft entfretjt; eine folrte ®ef*wulft. b. 2B. Da*
@eflaln (Gftaa~), wie fc*b. ©efteln. Oi.2b: 2)aö ®eftaln fcaben
(u.Delllng), trofelg, mürrlf* feon. jtainen (ftaana~), adj., wie
f)*b. flelnem (a. ©p. ftclnin). Oi.2l.: Da mecht ma* liaons^
wern, ba mo*te man ju ©teln werben vor «Berwunberung, Snt-
fe&en zc. (23rgl. fianä ©a*d: ju einem ©teln fprlngen, vor
3orn, vor £elb :c. ©rlmm 97?t>tr>o£. 321). Die ©tnlnen,
©talnn — fo müfjte wol ble jweite Jpdtte ber f*on h £&. @. 582
erwähnten Fliafsfi.aano% FliDftaa'n gefapt werben, falls fie etwa In
ftgürlldjem Sejug auf eine barauf vorfommenbe Mite, b. &. als
#U*elf*iff, mit bem alten Fem. ftelnna, olla lapidea, olla,
caeahus, lebes, jnfammengefyalteu werben bürfte. 3m sßaffauer
(?a(enber v. 1830 fte()t ein eigenes 2lvlfo über bie ftllefjftelnerenen.
„gngel&arbSacIl, 5 5Iie£ftelne: fommt, wenn es baS 2Baffer erlaubt,
alle grreftag eine bjer an unb fd&rt auf ber Donau am ndmll*en
£age wlebcr iuruef. Dbernjeü*, 5 iyltejiltefne: fommen einige 00»
Umen faü alle £age auf ber Donau bler an unb fahren am ndmll*eii
vXage wleber ab. ^affau, 5 $llefj|tefne: fahren, wie fie ble örb-
nung trifft, faffc alle £age von bler auf ber Donau na* <BllSl)ofen
unb am ndmll*en £age wleber jnruef." flalnen (verb.), a) «JJ?«rf
itelnefeßen, einen ®runb autfftalnen, verftalnen. „3>erralnt unb
verfialnt." „Unberftocrt unb unberfealnet." MB.XV.45.46.247.
b) ftalnen (itao^n) einen Slcfer (ber wleber jur £gert, b. I). ju
@raSwu*S liegen gelaflen wirb), l&n von Steinen reinigen; au*
abfUinen, auSftalnen. c) (ülntfb.) hageln, ftalneln (ftaartn)
a) w«S ©talntdvpeln, \itt} I. £&. @. 456. Der ßtaal-ftaa",
©telndien bajn. b) mit @*u&ern fplelen. c) ftageln. ftalnfg,
wie b*b. ftelnlg, Co.pf. , ftg.) f*wer ju lofen, ju entwfcfeln, ju tl>un.
Dis is ms1 /.• fiäini', tat fann l* nl*t verftef)en. verftaiuigen
(voTtaoninga*), ftetnlgen (a. ©p. ftelnon). Qlvent. Gi)ron. 18?.
Dr. (?c? 1512.
fraunen (ftaun), a) (d.i., vom ®*wcin) na* bem 9J?dnn*en ver?
lange», b) fi* verflaunen über etwas, f)*b. Darüber erftaunen.
1 hä' mi' voTrau't. 3n ber ©*Wefj Ift ftuna^ (IUI, gebanfenvod
ober gebanfenfotv ba|Tel)en - (cf. angelf. fluni an, inipingere,
obtundere).
Der ©tlnel (StiM, Sti'l), Qlugufiln. Die ©tlnel (Stinl, Stindl),
ö'brifrlna.
©tanb 643
ftanben (praet. cond. fianbet unb ftuenb, partic. geftanben,
fdjrodb.), fieljen (a. @p. (tan bau). SptflH« ft e = « r an beffen (Kon-
jugation bfefe altere $orm nod) öffentlichen £f}ell nimmt. 35er
©tanb, Dimlu. ©tdnbletn (Stand), a) n>ie l)d)b. b) einzelne*
9J?ltglfeb ber ebmalg batf «Golf ober vielmeßt fiel) felbft vertretenben
bre« ©tdnbe 'von 3lbelid>en, Prälaten unb bürgern). Der 2anb-
ftanb, auep jefet nod) von einielnen Olbgeorbneten jur allgemeinen
©tdnbeverfammlung volfSüblfd). Der Q3rauftanb, (efjmaltf) lanb-
fidnbifdjeg jum 93lerbrauen berechtigtet 9J?itglieb. Qt gab geiftlicbe
unb weltlicbc Sgrauftdnbe. c) (mit verfebfebeneu asorfvlben ftatt
bei fubftantivierten <patticiptf ©tefyenb auf ^petfonen angewenbet
unb ber ftorm nad) gewfflermajjeu mit Jeinb, greunb in ver-
glef*en): ber aSenftanb (SBenftdnber, 2$c»fteber), ^ürftanb (ber
eine tyerfon ober ©acbe vor ©erlcfct verftet ober vertritt), ber 9>or=
fianb (ber einer Slnftalt, a}el)orbe ober ©emelnbe vorfielt). 33rgl.
•Gorgang II. £l). ©. 55, 2Iu$fd)u£ III. Zi>. ©. 112. (3n 9torb=
beutfd)laitu wirb 93 or (tanb in biefem ©inne nur cotlectlve genommtn-
Dcr SSorflanb einer ©efcllfcfcaft befiebt au* mefjrern in benfelben
gewählten SOfttgliebern, ati bem tyrafibenten, Vlceprdfibenten, ©e^
tretdr, ^afft'er u. «Grgl. Um fianb, bie fdmmtftcben Umfteßenben).
bei fianb (ho ftand, "Dcopitfd?) , auf ber ©teile, gteid). ju ftan-
ben, gerabeju, otme Vorbereitung. „(Sä follcn bie 3nwcntarta auf
ein Äreujer «pappfer ju ©tdnben gefebrfeben werben." Sttanbat
v. 1750. fianb fing, adv., ftel)enb, im ©teben, „liJtim." Voc.
v. 1618. „®a $Hom fiel ein, modjft bu ber femi, ber ftdnbling
wollt verharren." SBalbe de vanitate nrandi. „'SBatf ftdnbling auf-
teilt feine S«Ä fann fel)en obn aüei SBucfen." beäf. gob ber 5)?agern-
ftdnbtg. „Da würben bk SÄoft flcnbig (fieff?) vnb erftumbten
vnber in." (Sttal. Sbron. ©fei) überftdnbig. Der 5lbftanb,
a) wie f)d)b. b) bae abtreten, 2lbjfel)en von einem ©ut, einem
Dfenfl k. c) eine bem ülbtretenben von einer ©teile, <pfrünbe u.
bfefur bebungene Slbfwbung, Nverfum, Deputat, 3lpanage. Jpajjt
©tati|T. III. iißS. 125U. @em. Oieg. £J)r, I. 498. Der Otnftanb,
a) wie f)*b. b) antritt eine* ©utetf ober eineö Dienftetf, Olmteä;
(OlnfteHung.) „(Sr l)at elnn Olnflanb überfummen." Vor. v. 1618;
«Berforgung (einer 2Befbäperfon) burd) Jpefrat. c) (d. @p.) ©titlftanb,
(Sfnftellung, 33erfd)tebung. „deinen Jrfben, Slnftanb, ©ufpenfton
ber 2Baffen eingeben." Oiecef? ». 1647. „einen Slnftanb be^ Ärieg^
madjen." Qlo. Qtix. 517. „dinen 21 n fianb eine^ Sribcö verwiegen,"
Ät. £f)bl. l\. oo, XV. 41. „Wnftanb ber Oiedjten, Justitium.
3lnftanb eln^ Oiegtmeitt^, Interregnum. " Vor. V. 1618. 9J?it
einem 3luftanbb,emb alö ©efcfjen? ppegt fid> eine Neuvermählte be»
ben nddjflen 93erwanbtcn ibre^ «Wannet elnju|leüen. Dct 3lu«ftanb,
a) wie bd)b. b) aiuötrttt, Olbfdjieb au^ einem Dienft; 5)?af)l beo
folgern 5ln(ap gegeben, c) 2im?(tellung, 2:abel. <1) (Ob,-3nn) un=
©* 2
644 (Stanb
t\)\\i)ti &fnb, für weiset ber «Batet ble ftllmentatfon trafen (autf-
freben) mufj. Der 25 e (t a n b , a) tvfc bd)b. b) 93 e ft a n b (ber
Jebbe), ©tlllfhtnb, Glnftellung. Ar. gfobf. XV. 32. O ble Sieben
ftellung, Gautfon. „«Hlnen'bftanb tbun, ober: b iT a n b tbun,
b<\$.." {Ref. 2-9?. unb ©crlcbt^Drb., Ar. gftM. HI. 143, Kaution
[elften, bap\.. SBeftanb jum Werten. $>.9?.o.lGi6.f.22. 128.1 57.
„©0 afner anklagt, fo fott ber wlbertatl von erjl afnen 93eftant
tuen." MR. V. 220. d) ber qjacfct, bic Wletbe. 3n »eftanb
geben, nemen jc Der 2lfterbe|lanb, «Berpadtfung ober <Ber-
rr.fetbung von ©elte betf 5Jtfetber£. (Jrbbeftanb, @rb-<Pa*r.
33ftanbbrtef ober 33e(tanb3eontract, SBeftanbgelb, 93 e-
ftanbguet, 33eftanbmann, 93eftanbjdr, SBeftanbgejaf b,
93eftanbtaf ern. Die 33eftanbnufj. b eftd nben (bftantn)
etwtä, ei In Sßeftanb ober ^)a*t nebmen. Der 33ftdnbner ober
SBftanbmann ober 53efranbbaber, $a<$tct ober SNletber. giften
beftanbner. abbeftanben (ä'bftanm), abpaßten. verbeftän=
ben (vo'bftäntn), perpaebten. Der sBerbftdnbner ober 93 eil an b-
»erlajier, ber 9Serm{etber. beftdnblg (b(tanti'), adj., geftdnbfg,
elngeftebenb. (Jfnem einer ©acbe beftdnblg fenn ober werben, ffe
ibm jpftf's ober jugefieben. „9Ble wol fd> bem cfager feiner cfag nit
beftenblg bin." 9ief. ©rcbt^Orb. Sit. V. §. 23. „Collen un* bit
£(innbtgcr(d)t ble aibftraffung ber ftreoel... nlt beftenubtlg frnn."
2btg. p. 1612. p. 311. „Der ?anbfe(ferep beftdnblg" (fid> alt £8»b=
fallen befennenb). J>unb@t.33. N. 54. Der 33enftanb, a) wie bd>b.
b) bepftebenber 9)?nnn, 93e»ftdnber (befonbertf einer welbllcben
<Perfon in 9?ed>ttffad)en). \> er bevb eftd nben eine tyerfon, ibr auf
blefe 5(rt bep ©erlebt jut ©elte lieben, bepgeftdnblg, bepftebenb.
„einem bepgeftdnblg unb rdtf)lfd> feint." Ar. 2bbl.Hl. 136. Der
furftanb, ber Vertreter, ©erant. „2öfr füllen aueb lr reebt gewerev
unb furftanb fein." MB. XXII. 602 ad 1489. „De$ wollen QBlr
jr furftanb femt." ©ent. 9?eg.@br. HI. 267 ad 1457. ©leb verften
unb »raf. aut, I. £b. ©. 83. fürftdnblg (d. ©p.), vortbellbaff.
„Dbbemerfte (rlnfcbränfungen finb nfcbttf weniger altf bem £aufe
OJaweru befonberrf furftanb lg." ©aljprocejiaften v>. 1761. ©leb
I. £b. ©. 555. blnter ftdnblg. „Slneä Dinget fdnmfg unb
bfnter(tänblg fepn." 2ßlrjb. 2.®.£>rb. 9. 1618» Der Snnftanb,
©tlßftanb, ber ©tanb Im ©lelcbgewlcbt. tnuftdnblg, adj., a) Im
@lefd)gcwld)t. b) (b. 2ß.) beftdnblg. c) unabldfftg, brlngenb. Der
Überftanb, bat treten bei 9)?ejjprlefterd an ben Mltar, ber Introitus,
Anfang ber 9)?ciFe. „3um Überftanb lauten." überftänbig,
burd) ©teben oerborben (von ©etränfen, ©pelfen jc); (von «pferben)
flelf. cf. ftdnblg. Der Umftanb, a) wie bebb. b) üieute, ble um
etwatf ber (leben, ^r. : ^Näs gi'ls denn da für on Umftand?
5llltW.: 3" Kind ig übVridn wordn. Bäl* o Pär na~ a" ßifsl grci'n
an' da' GalTn, kriogng D glei' a*n Umftand, glefd) fammeft fl«b
©tattb 645
SBoit um fie ber. ®cr Umflanb bet> ©erlebt, ©crfcbttfumfranb,
<d. 6p.) ba# babc^ alt piifcfeaucr gcscnrodttfijc publicum. «Maurer
169. 173. 260. c) bat TOeben von ctivatf, ber 9iucf tritt, bie
(JcfftOH. Fii'n (Jmftond hat ar com lei'ii Wjlln macha* müaff'n.
urftdnbig, übcrftdnbfg, abgeftanben, verborben. „Urftdnbigcä
£icbbofj unb alte abgeftanbene Ömn." ffilrjb. $>crorb. v. 1730. Sie
tlrftdnb, llrftenb (Urftent), bic Sluferftcbung (a. @p. urftenbf,
MM. 15, urftenbe, urftcnbtba, urftant, 9iotf. 6510). „Ablauf?
ber fi'tnb, urftdnbp bcö Übe unb brtj ewig leben." Ms. p. 1417.
„folg ber allgemeinen UrfTdnbe." „©ott verleibe uni ein frotid?e
Urftdnbt." „2ßa£ gcftaltcn befonbertf bic lebfgen <paumpurfcb mit
bem an ben mcbreflen ortben alljcbrlicb bergefommenen fogeiianntcn
3uba$-- ober 3aubc$fcur auf bem beil. Oficrabenb bei) ber
ttrfrenbt (XftrifH allcrbanb suporstitioncs ju verpeben pflegen."
Wanbat v. i74i>. Cbm. kl. 168. j>. 157. Ssrgl. erfren ©. 598.
h) 5fcllb, batf ben erflanbenen Jpeifanb mit bem ©icgetffdbnleln bat;
fiettt. (übarfamftag Slbenbi? wirb i>lc llrftenb autfgc|lcllt. verfhinb=
lief) (£.£.), vcrf>dnbfg. IK-s Kind is gar vo'fiäntla'. Der 93ot=
flanb, a) bat ©tcben vor ©erlebt, b) ber ^or(Iel)cr. ©feb oben
©. 615. jefrt mfldnbig/ aufammcugcbörlg, jufammenpaffenb.
s zfamftändi's rar Taubm. 2)cr ^ueftanb, n) rplc i)d)b.
h) ut was einem jn|tc&t, bic ©ebübr, bat emolumenr. „SlincS
Dilcfetcrtf, ber 2lmbtlcut lc. pueftenb." SBelfcb, Sicfcberttfbofcn 180 ff.
2llö 3» flanb finbet ftc& in ber ©teuerrcebnung p. 1483 (Ar. «bbl.
XU. 16. 19. 11) eine geringere neben ber ©teuer crljobenc lanbetf-
fürfUldje Abgabe aufgeführt. 3m 3abr 1499 (Ar. £bbl. XIII. 14)
wirb geflagt, bafj man aueb £cutc von bofem Seumutb an ©djergen
aufnebme, unb ll?ncn „bic Jielflung gebe, bamft ftc ben 3 uff an b
ab ben armen Renten fcbdfjen unb ben SRentmeiftern geben mögen."
Cti feil fein ©d?erg ober Amtmann von ben tlntertbanen mebr ober
anbre puftdnbc erbeben, al* fein 23cftanbjettet autfipeifet. Über
bie 51«: «nb ^ufbanbe (^aturalgcbnbrcn) ber ©ebergen fiel) U&
Xecret fnr ble jficntmelfter ». 1664. cl'r. $,v. 2t)bl VII. 246. 314.
440, XVIII. 318. 319. c) bic Siaubemlalgebübr («nfott, Slnfalf,
Jianblobn), bic vom Slntrcter unb Übcrncbmcr eine* lücbengute* bem
(^rnnbl)crrn (geivobnlld) ju 5 ober mebr <ßroccnt bei gcfcbdfjten 2ücr-
tbctf) ju entrichten ifr. Oßagner Gfv.; unb C.=93camt. I. 14. 9fad)
bem „Urbarögebraud)" ifl ber pu flanb ein (Jontract, barbttreb ei-
nem Selbgeblugcr feine 2eibgebfng^®erccbtlgrclt abgefauft ivfrb. 25er
3nfidnber t>abe, beifit et bafclbft, bep bem puftaubgut eben ba*
Piccbt, ivelcbeö ber verfaufenbe ober übergebenbe Scibgebinger befeffen,
auf fo lange afä biefer am Heben fc». d) bat mat Cinem jnflofjt,
5Ujieftofien ifl/ befonbertf ein Übel, eine Äranfbeit. „Well burd> tat
brelfftg 3etinc laibigc .Äbficgätpcefcn unb anbere wibcriperttigc jue=
ftenbt Hi £anb in ©<feulben gebraut tvorben..." „Unpcrbofftc
646 ©tattb @tunb
*Jaeftenbtc." „SOÜt vfetleu 2ctb$auftänbten bebaftet."
„2Belllen er wegen feinet boeben uutib 72 3dbrigen alter« aueb vill
vnnterroorrTenen gcibtfjuftcnbtctt «perfobnllcb nft erfcbelncn fann."
£btg. v. 1C69. p. 8. io. 21. 21. 58. „3ft fle, walf nft, au$ roaä für
gäblfugem ouftanb ganj erfrummt." 9itt=Ctttng. JMftorle. „35lc
«Dcutter ruft In jtveven großen ^ujlänben bee Alnbcö" Warlam
an." üecbfelber gfilrafcl 221. „A°. 1696 warb ©c. Xmrcfcl. Sofcpb
fterbirtanb (üburvrlnj In 95. mit einem ganj unvorfebenen Suftanb
an bem rechten Suf? bebaftet, bajj er jn SBctt llgen unb fieb ftdt«
balten muffen/ blä {fem ©eine CberftbofmallUrU grau ©rdfin von
^eroufa mtt einem jilbernen $ujj ju ©t. 33enno verlobt." 23enno;
Wlrafel v. 1697. 2)lefes~ Afob rourbc befanntlldb jroei) 3abrc fpätev'
vom Aonfg (£arl H. ju feinem 9cad)fotger auf bem fcbrone beiber
Snblen befltmmt, flarb aber 1699. (Sin für jene £elt aiemlicb fre«=
finniges Alagliebl aroaper bavcrifdjen 93aurcn (©toffel nnb
3obl) fangt an:
„C meß 3obi ba|1 gbört blafen,
3lln rennd gfeeba tvle en £afen . . ."
Der ©tanben (Stantn), ©tdnber, tiefer tyfa&l. ©attct^ör.,
<3aun=@t. Sie ©tanben (Stantn, 35lmin. bau Sfäntl), wie b<bb.
blc ©tanbe, ©tellfaf? (a. @p. ftanba, cupelia, gubella). Vit
@püel-@tanben für bat ©püliebt. 25er ©tdnbletn = Aa*
(Stantlkas, ö.spf.), üuarf, in fogenannten Stantln ju fielnen Adfe-
formen erbdrfef.
©er ©tauber, ©tenber, a) tiefer WocE. b) ©tcUfaf?. 25er
©tdnberllng (Stanta'lin), a) ©efdjj jum itnterftellen, befonber«
an einem angejapften 23ler = , tBJclnfaf. b) ©ctränf, bat fieb bevm
Slbjapfcn in folgern Unterfaß gefammclt. c) jcbe« burd) längere«
©teben In offenem ©efebtrr verrausbte ober verbotene ©ctränf.
d) welpe SKübe von idnglicbter ©eftalt (cf. ©tcbcrling). c) «perfon,
blc allentbatben gerne fteben bleibt, nid)t vorwärts fommt. O bae"
©tebenblfiben, ©tänbcfcen, befonbers auf ber ©äffe, um ju plaubern.
zn Stanta'lin' macho\ „(£in ©tdnberllng ober ©djrodfcmarft
aufrlcbten." <?reblgt v. 1678. „<Mm ©tdnberllng fteben, in
statione esse." Voc. v. 1618.
25er ©tdnbling, statarius miles; ftdnbllag, ftdnbling«, adv.,
stätim, im ©teben. Voc. v. 1618. ©leb ©• 643. 25er ©tanbner
(Stantno'j, ©tellfat» („biota, a»vlötig« väfflin, ein ©tantnaer."
Voc. v, 1429. Cgm. 656. f. 115).
35er Standär (j-), in ber ©pracbe bei gemeinen £anbmann$, ber
Gendarme. Sßrgl. ©ramm. §. 695.
25le ©tunb (Stun), piur. ©tunb, ©ramm. §. 790, a) role b®b.
©tunbe (a. ©p. ftunt unb ftunta, jebo* mebr in ben S3cbeutun=
ge« b. cd. Sßrgl- 2Beil Ullb Or). f g-fchlägnge St., z Glockng-
St-, volle ©tunbe. 25ae © tnnbge b e t, ber © tun b jalger,
©tattcj 647
ftunbweltf ic» b) £>en 2Beg nad) «Weilen ju jäblen ift tu 2(lt:$.
ganj unvolftfmäfH»?. 9Jjan redetet ll)it, unb viel natürlicher, na*
© t u n b e n , b. D. fo viel ein rüftlger gußgauger l« einer ©tunbc
jurutflegt, ,va$ tn ber Sieget eine balbe beutfetje «30?clle autfmadjt.
Davon betragt bte urfpr. tvot für blefelbc gelt nad) bcin SaftfuDrroerf"
beregnete nnb mel)r amtliche alö volftfüblldjc 9) oft ftunb nur bren
SSfcrtt&elle. Die von ber 5Senvaltnng gefeßten <pfat)lc ober Steine
(@tunb faulen) an ben Üanbftrajien ruelfen tic ^o|tftunben nad?.
ao~, zwu, drey etc. Stund, on aide Stund, ctivaö meOr altf
eine gcn>6bnlld)c SBegftunbe. cfr. I. £&. ©. 459. c) ber Moment
(nod) tn ben VII Comm. ftunta, fdjott. a ftounb): alle Stund,
auf d> Stund etc., (ä. @p.) an ftunb, von ftnnb an, je,
ju ftunb, auf ber ©teile, fegleid). £lel)er tvol ble Di. 21. : ein
■EDienfd) ivle ble guet ©tunb, gutmüt&lg, verträgltd) (fdjon Voc.
v. 1618). d) (a. @p.) baö 53?al. unter ftunb en, manchmal,
jmvellen, Ar. l'ljbl. I. 257, III. 515. Drtolpt). ju funiben, ju-
tvellen, mitunter, Cgm. 301, f. 538.b „tttn fntnt, jivlrnt, brew
ftunt IC, una fiada, do iiada, tre fiada." Voc. venet.-todesco
v. 1424. f. 16. „^.vler In bem jar, aln flunb in bem grag unb
atn ftunb bei bem beiv." Cgm. 541. fol. 56. „2öer fiel) anber-
ftunb anflagcn läßt." .Oeuman opusc. \>. 115. „£in fpeitf, ble mau
jivler ober bre» ftunb geivennet bat." Cgm. 652. l. 39 (cf. drifta
In ©talber* Dlalcftot. 225. 22«). „2>fnbct ein man gut auf ftrajje,
ber fol brel flaut rufen, ob leman ta fei, ber ej floren l)ab."
2Sftr. 53tr. VII. 85. „Drei ftunt ad)t tag." Died)tb. Ms. v. 1153.
„Über jtvo nad)t ober auf b reiftun big ftunt," Äaiferredjt Im
Cgm. 26. f. 17, tvo etf bei ©enetenberg Ijelfit: uf ber ftenbtgen
ftunt." „$ür vier ftunb bunberttaufent l)ungrlfd)er gulben" ver=
tauft am 3u. Qlpril 1415 .Ratfer ©fgmunb an Sribcrtd) von Rollern
ble 5J?arf unb £l)ur Sßranbenburg. Pergament = Utfunbc auf einem
23üd)erbecfel ber gftünd,n. Sßtbllotbet. „23ler ftunt ctliu jar."
MB. XXIV. 542. e) (a. ®p.) ble monatliche Verlobe be$ anbern
@cfd)led)ti*. „2Beld)er fratven tr ftunb vergangen Ift, bfc fol trinefen
ben fatd) von atner gal$." Cgm. 219. f. 256. „Jraivn, ble tr ftunb
nld)t enljaben." Cgm. 592. f. 26. (Gl. i. 225 manotfutnttgtu,
menstrua, sc. mulicr).
Die ©tang, öfter ble ©fangen (Star.go", Dlm. St.'mgl, Stanga-1),
tvfe l)d)b. ©fange (a. @p. ftanga, contus, vectis). Die DetcbfeU
©f., ober blo«! ble ©tang, Deldjfel am 2Bagen. „#ed)tcrftang,
Jiasiilej Im ©tdngl fed)ten, basiiJibus decertarc." Voc. v. 1618.
Äalfcrftangen, etferne ©fangen 21 $u|} lang, einem ©etote Ä.
üubn>t\j$ v. 1315 infolge angebracht an ben Stabtmaucrn von Wundjen,
juin 3efd)en, $ty man Innerhalb btefer Gntfernuug nld)t baran bauen
bnrfe, b. 2lnn«lcn 1855, ©. 413. dl.% : 9)?ft fatner langen
648 (Stetig ©titig
©tangcn a unteren eine qjcrfon ober ©adK, mit lljr nidjt
tu ble mlnbeik 33crübrung fommen. 25 1 e ©langen galten
et nein, itnt protegieren, feine ^arrcp nehmen; ber ©fangen
begeren (d. @p.), fid) für überrounben befennen, ergeben, von
ebmaltgcm ©cbraudjc bep ^tvelfdmpfen. „3r IctiKbcrm fol ber
rtet/ter einen man geben, ber ein (lange trage, blc fei ber über
ben baben, ber t<x gepeller. llnb gfdjt er, fo Ift er ubertvunben.
53?ag er auf, man fol in auflan. ffieber ber ftange mutet, bem
fol man fte vuberfjojacn." ©dm'db. 2.9t. Cgm. 553. f. 86. „2£aj
man ber fU&cl = ftangen jivlfcbent fp bo f#oj." Oiofcngartcn 2110.
„9iun beger id> erft ber (lang, fein freunbfetjaft bat mir ob:
geftgt" (fagt bfc frutjere ©probe). Cgm. 270. f. 147, „Ob fi mid)
licblcid) übenung, j* war ld) begert ber (langen." ©leb, oben
©.1(9. „£ör auf 25emut, id) ger ber (langen." Cgm. 713. f. 56.
„9ftefn ftcwb bic gert ber ftangen, btr bat traroren obgeftgt."
Cgm. 714. f. 235. T>&$ ©tangenred? t, ©tangenurtaü. 9iad>
SMlfel 66 ber tpr. 2.C. p. 160ö foll ber Oitdjter bem, ber bep ber
glcftatfon cineö tyfanbcg am melften „über bic gepfänbte ©umma"
barauf gelegt, auf fein 2lnruffen ein © fang cur cd) t innerhalb aebt
Stagen benennen, unb bcmfelben bat gepfanbt unb faplgefüljrt
<Pfanbt mit einer @tangcn = Urtf)clt mit bem ©crfdjtejlab cln-
antvorten. 2>er ©tdnglctn:reitcr (Stanglreida'j, aud) ber ver-
lorne 9J?ann, ber einem (Iromauftvdrtö fabrenben ©cfelffjug mit
ber ©onbierftange vorreitet. ®atf @tangcn = öiof$, ^ferb, baä an
ber £eid)fcl geljr. %>ai ©eftdng, a) Gollectlv für mehrere ober
«tele ©fangen, 3. 53. £opfcngeftdng. b) <piafj im 2ßalbe, ber
mit ©tangenljolj bcftcUt ift. c) ©tangenjaun. d) ©tangentverf um
ben liinblidjcn ©tubenofen jum 2lnft)dngcn ber 2ßdfcbc :c. e) jp f r feb =
gciueil) mit vielen ©proben ober Cnbcn. ftdngcln ((rangln), mit
etner ©fange $u tbun Ijaben. NuflT-, Zwefpm etc. ft., äba' etc. ft.
flennen (partic. gc(tcngt), (tecten, flogen, j. 53. ben ftaben
burd) bat ?Jabcloljr. anftengen, j. 53. Rapiere, perlen tc. an einen
gaben, eine ©ebnur. „3ßlc bic 53cfet)l vom Clrcutlcrcn jvuf fommen,
fo follft (tc triebet an einen gaben anftengen," fagt ben 53ud)cr
(f. 52B. IV. 252) ber Jnctt JJcdjant jum t!apüclbotcn. burdjflcngen,
einen gaben tc. burd) cttvatf flccfcn, jlebcn. clnjlcngcn ben gaben,
metonpm. bic 9?abcl, b. b. elnfäbeln. (Sollte ein alte* Slbtautocrb
ju ©runbc liegen? Gl. a. 69t (lebt fltngo, urgeu).
D ;r © 1 1 n g c l , a) roie l)d)b. ©tcngcl (a. ©p. ft i n g 1 1 , ft l u g c l).
£anf = ©t., ^>ar = ©t., Ätaut=©t. tc. b) ©tlcl an 53lumen,
53ldttcrn ober grüdjten. 53lrn = ft.> Ä er fd) cn--ft. c) peni*.
d) 9)iann*pcrfon, infenberbeft uod) lebiger 53urfcbc. Die ©finget
♦Sld?, Gldjc, beten grud?t an langen ©fielen bangt. £a$ ©finget--
gld^lcin, Äcldjglddcbcn. 3Mc ©tingclpfclffcn, elnfadjc poljernc
ftabafpfeffc. tni Cincm ©tücr, beren furjet« OTö^rdcn mit bem Äopf=
©tung ©tcutf ©tettf ©tin6 6'tetit ©tanj 649
cpen cfncn fUimpfen 2ßinfel bllbct. (tingeln, 1) c r it m fr t n fl e ( n (von
OTanntfperfoncn), fiel) opne alle ober boep ol)nc leilfepe 33cfd)dftlgung
pcrumtrelbcn. geringelt, gedielt; langbeinig.
Illingen (d. ©p.), ftungan (a.©p.), pungerc, instignre, siimulare.
„SUnt, 93crbru(j," w 3Beprnlft. Dapln rool b«# an* pepb. ©tdn--
fercp, ©tenferep, SBerbriefillcpfclt.
Ixxi (Skilauf, pepb. ber ©eftanf (a. €p. tper ftancp, odor).
©iel) (teufen, (11 n feit.
Der ©tdnfcr (0.2.) , armtfblcfer, bürrcr $ld)tcnfldmmllng, an bem
blc 'jiftc nlcpt abgepaucn, foubern rtngtfum nur jugcftuijt ftnb , imb
ber in ben 35obcn geilcrtt iplrb, um auf bem gelbe fttiQt, @c=
treibe, tfice lt. baran aufjitpdngen unb ju trocenen. (ikp <£prl|lopl)
©cpmlb i(l (laufen (lecteii). (tdnfern, a) #iacptf ic. auf tiefe sürt
In ber £uft trocCncii. b) feerumftanfem, miififg perumgepen ober,
taufen, (vrgl. ftiugctn, fcplfffeln, IUI. ftoctva, fpringen, fpren^
gen), c) roie pepb. (Unfern, (orgl. ftenfen). Der Siankas, großer
9)ccnfep, ber muffig gept. £opfcn = ftcnfcn, plur., cpltnbct=
förmige in ©cpinalj gefettenc Äudjen oon £opfcn (Dtgr.).
ftenfen, ftinfcnb madjen (a. ©p. (tenepan, praet. (tanebta, suffire).
„Datf tm fällig (tet gemtfaubert unb geA endet paft." Cgm. 482.
f. 64. Der ©tnbenftenfer (Wo. (Jpr. 255), frdftlger alä ©tuben.-
peefer. berftenfen, pcrftcnfcn, (Im Voc. v. 1618) jerftenfen,
feetore inficere.
(tlnfen (cond. (tinfet unb (tunf, partic geftunfen),
tvle pdjb. (a. ©p. (Und) an, praet. ind. ftancp, tonj. ftundjf,
partic. giftunepan, rieben überhaupt , fcipopl gut alt übel; auep:
ten Eiernd) toaprnepmen). 9?ocp fagt man, freptld) mepr Im ©eperj:
ntdjt übel ftlnfcn für gut rlccpcn. öi.ül.: r),i ftinkts, iau
ftinkls in da' Fechtfdiual , ba, jel}t fiept Cd mlfillcp au*. 1>a$
(Hilft mir noep an* bem Wagen, ober noep peranf, fcp fann
et nld)t pergeffen, oerfdmicrjen; ei verbricht mlcp noep Immer. bet=
(tlnfen, erfllnfcn, bind) ©tlnfenbicerben ober ftdulnlfi terbetben.
fli.Oi.: Des is (l.i'(l.unl(3v.r-und da'logng, tft plattcrbliige' er-
logen, ftlnrfaul, dufierft trage, ©let) ©tanf, ftenfen.
flentieren ober fiep Amtieren, {frt[#, jat# ostentare, ben ©rofien,
fingen, 9)?anlerlfcpeu fpielen. fb entter tiefe, adj.
Die ©tanj, ble donr, ber £of, ben man einer <})etfon maept, ©tdnb;
epfn, ndcptllcpcr 33cfucp am Aammcrfcnfler. *Jluf blc ©t. gen,
auf ber ©t. fein, ften. gefUnjlg, adj., manlcrlid), pübfcp,
jlerllcp, nett. ®fcp ß ft ä n 7. i' macha", f(d) jferen, pnfjen; ftd>
affectiert benepmen. 93rfiL Aajlg.
„SürbldfUtijen im Wlftbeet." (?) «Warcelliu 6turm p. 7.
Die ©tanjei, (Jonftantfa.
650 ©tattj— ©tung <&tap— ©tup (Stapf
Die ©tanj (Jpubner ©aljb. 872), ber Tupfer, empis. cf. ©tauj.
Der, ble Staun j, fie& ©tauj.
flenjen, a) (£eumann opusc. 702) decurtare. b) (9?orbfranf.) be=
trüge«, anfüllen, c) fcfcerab. ober bod) mltber 2lutfbrucr für cnt=
roenben, fteblen — obngefdbr wie fcbnlpfen — tuegpflücfcn.
(tu nj, adj. (d. ©p.). „De$ toirejen fuä ift fornen ftnncjt, unb
ift ble fd)«l gleld) getuelbet at$ ein febarbaf." Cgm. 558. i'. 138.
3m 2lngelf. ift ftunt hebes — jum SHblautoerb (ttntau, engl, to
flint unb ftunt, hebetare, gebotfg.
ftapeln, a) (»on drmern latelnlfcfcen ©c&ülern) auf 93acanjrclfru um
ein 'jßlatlcum jufpreeben — jundebft ben geiftllcbcn unb anbern @tu=
blerten, mitunter aber aud) be» 23ürger = unb SSaucröleuten. «b--
flapeln ble <pfarrbofe, ble .Rlofter, ein Dorf, eine ©tabt. ber-
ftapeln, burd) ©t. erhalten, fammetn. b) von ipauS ju £auö :c.
geben überhaupt. 21 üe JUrcbcn abftapeln. „OTaifler Jpdmert
(t a p c 1 t mit 2lmulcten «pfarrftofe unb 2lbte»en a b." ^itAer*
gjfoncbäbrlcfe K°. II. Dlefetf ftapeln wirb rool urfpr. nuö ber
©pradpe ber Jpanbel*: unb ftubrleute entlehnt, unb auf ble häufigen
im ganbe jerftreuten Älofter atä fo viele 2iblagerung$; unb Crtapcn-
«Pldfje tvanbernber ©ohne 97?lncroac> belogen tvorben fenn. ©ich
©taffei unb t £h. @. 450 Wappen.
fteppen, role l)rf)b., b. b. Im haften gerolffe von Slufcn Uxi 2lug
faßenbe ©tldje machen, acu pingere, n>le bat Voc. v. 1618 fagt.
ein abgefteppteä 9J?ieber :c. „Der fiept ftn alten gelter noch."
Cgm. 270. f. im. „©in unb faclbc fint gefteppet tvol barin."
Sßaltber 0. b. 93. 65. 2. Da$ Voc. ». 1429 nimmt fteppen für
opilor, alfo für ftopfen. 3m 9ticbcrfdcbftfd)en Ift flippen (roetdetf
ffch ju fteppen tvie ftlf fen ju flecEen verbalten mag) fünfte machen,
tüpfeln, unb ©tippe ein qjnnft, tupfen. Dlcfe 23ebcutung tritt
bep uns hervor in btdtterfUpptg, pockennarbig. 9Kit Stnfplelung
auf ba$ vorige fagt man baber fcberjtvelfe : In dem G-licht ftecht
011 Arbat !
fieupern, fiüppern (Jranfen), ftüßen. „Die Jäffer im Heller
ft t u p e r n unb verwahren." 2Blrjb. 23eroron. v. 1789. ©leb
fieupern, ftüppetn, fieb ftemmen, itrdubcn, rcibcrfef?en. Der
©tcuper, ©tüpper, ©tüße, Pfeiler (Hamburg ©tiper,
SBremen ©tipef, doblenj ©tlpe, vuornacb ftd) ble $orm al*
eine crube nlcberfacbftfcbe, roie fdjcpp, 2öappen tc., barftellt).
ftuppen, Ht ©tupp, ©ejtupp. ©leb ©tubb.
itapfen, ft äffen (d. ©p.), treten, fdreiten, geben, im ©cbrltt
reiten (a. ©p. ftepban, praet. ftapbta, attf. ftapan, ftuop).
„<5r ftapfet, im tvaö nibt ie gad)." SDigaloi^ 527. „©{ ftafften,
in roatf nit au gaefe." Cgm. 714. f. 111. Der gwcjhftapfen,
©topf ©tupf ©topf ©tat 651
roie b*b. (a. ©p. fta p I) eo, (tapbo unb ftaprj, passu*, vesti-
fiium). Dag ©cftapf, efnjelnc ftujitiittc, j. 35- (m ©*ncc. Der
©tapfcl, btc (Stufe.
(topfen, a) roie I)*b. b) na* Voc. ». 161 s rostf ftupfeu
(a. ©p. ftopljon, pBDgere). Der ©topf er, a) (£*(?.) eine
gcrotiTe Weblfpeifc ber ^einarbeitet im ©ebtrge. b) jefcc biet ge^
fo*te ©pelfe, alä ©uppe, 93ret> ic. cf. ©torj. 21 uf ben
©topfer gen (O.^f.), erft ben sroepten Sag auf btc £o*ieit
fommett; von Atnbcrn: baljln geben, roo bte Altern bei) einem
®aftma()te ft'fjen, um gelegenbcttli* au* ctroaö abjufriegen.
Dtt ©tupf, turjer ©top mit bem (Sübogen, $ingerfno*el ober
au* fonft einem fpißen Dfnge (a. ©p. ftupf// ictd* pungenjtis,
punctum; apex , centrum , Stimulus). (tupfen, flößen, ober-
fld*ll* fTecrjen, jta*eln, fpornen, eigentl. unb figürt. „©o unfe: mut
geftupfyet roirt in ein befennca unfer mttfetat." Cgm. ii5u. f. ins.
Der ©tupf er, ber ©tofj, oberfld*l<*e ©ti*; SDerfjcug baju;
Wenf* ber ftupft. Der ©tupfet, Stimulus. Cgm. 789. f. l.
Die ©tupfet, a) roie b*b. ©toppel (a. ©p. ftupl)fla, fropbila.
1)) (am ©eflugel) 2lnfa$ jum .ftiele ber Jeber. (tüpfeln, uad.
(tüpfeln, na*lefcn, alt 2ll)ren, Trauben, glancr. 2Blrjb. ftcrorb.
v. 1746. je f amft up f c In, jufammcnftoppeln. („(tu pl) i l a r f,
ftopljllare, congerra." gl. o. 56)1 (tüpfeln. „3m vicrjebnten
3at)r ftupfflet He erfte 2Boü (lanugo) Ijerauö um bie gefnen."
<p. Slbral).
Der ©topfcl, roie l)*b. ©topfei. (top fein, verb.
Der ©tar, bei ©taren, a) roie l)*b. ©taljr, sturnus («. ©p. ftara f.
unb ftaro m.); fiel) au* C?tdrt unb ©tarn, b) wie l)*b. ©taar
(im 2luge, sufl'usio); fiel) au* ©tarn. „Den ©tarn jtc*cn."
\ oc. r>. 161S. ftarbltnb (,,(tara = plinter, albios-oculus" —
bat franj. av-eugle? — gl. o. 192 , itarablint, glaucojna,
gl. i. 525. 3n bem alten fpnonnmifäcn 2>ocabular gl. a. 272 ftcljt
bt'P bem lateinif*en „byaena., bestia cujus pupillae lnpides sunt"
tat beutf*e „fearaplint, bei fetja augono fcain fint"). SSrgt- (tdr.
(tdrr (Aar), adj., roie &*b. ftarr, fteif, (d. ©p. ftär, (tdrr,
|terr. Cgm. 76545. 766 "\ 7GS"'9). böckftär, adj. unb adv. , j. SS.
breinf*auen. prügelßär. Meine Arm fän' prüglftär. Die®tdrre",
©tdrren, subst. „Die JfraUi'tdrre.'" Voc.p. 1618. ftdtrig, adj.;
halsfiari'. (tdrren (ftäm, (ia'n), berftdrren, aber au* (tarren,
berftarren, crjlarren. gttärat, erftarrenb, erftarrt. ftdrreaen
(tiaraz-n), ftdrjcn, (tarr, fteif fenn; ftrcfcen- „Die Jpänb unb
Ringer Gaben gerabauj; roie ein 23rett gefrar&t-" 2lbet&oljer ®ab:
«8ef*r. p. 81. St* flirten, fi* brujten, aufHafen, geftdrjt,
ftroßenb; (teif, aufgeblafeu. gftär*tvoll, Der ©tdtjer, ©tarjer^
652 ©tat ©ter cStett* <&tmx
lein, aufgeblafcner ötuijcf. ?ßraf- «ud) ©tarj, ft <^ 1 4 c ti , ©törj
unb ft'ijtg. 3d) finbc wol aud) in anbern neuen Dialeftcu ftarr,
ftarr ig, fta rren ic, aber In ber a. @p. nur baö, «ebft ©tar,
(larbllnb vermutlich and) bieber gehörige fraren, fixis oculis
tucri, £tfr. III. 17. si, aneftaren, »MIeranberlicb in SWajJmauntf
Dcnfm. I. 19, UU flara, aglf. ftarlan, nbrf. ftaren, ftar=i>gcn.
Sßrgf, (larf unb ft'cb ©tarn.
per, baß „©rar (Star), sesquimodius," Voc. v. lßis; 9)?aft für
@rjC/ lang 1 ©ebub, 2'/2 Sott, breit 1 ®ty &h 50H, tief 11% 3©u
(Sinti); in £prol aud) ald Wafy für Öctrclbc üblich,, gleich, % ba»r.
©cbeffel ober '2 2Bicner Stfcijcu, ital. statu, suio aug »extarins.
Der „©tarfotb." 3» einer Oicdmung v. I78fi über ein vom Jpätlcln
11 ad) Obetnberg gcfdjift'tcg Waf fierfalj fommca unter ben ©djtff"^
leuten cor: „t-icr ©tarlotb tmb ain yifcrcnftebrcr, fo ben fünften
©tarfotb. »cttritt." (Dort) n>ol faum eine »etfümmerte 2lnfptelnng
auf blc c&mallgcit stradioti. ©leb ftrifd) II. 312. &rgl. etwa aud)
30 bei IL 263).
Der ©ter, bed ©teren, H$ SJcanncben rem ©c&roel« (faljb.), vom
@d>af (fcbroäb.) — a. ©p. ftero, aries. &rgl. ©tereb.
Der ©tcr, ft'eb, ©tür.
flcrcn, fiel) fteurcu.
Der ©telr, ein 93ogcl (Cgm. 312. f. 59b abgcbUbct). ©0 ftnbct jid)
ftetr (Voc. x>. lii'J), ftlt gl. o. 462, ftur gl. o. 11. 15 blitus,
intiba, ein ^raut.
1) Die ©tCUr (Stoir, Sluir, Slaioc, Stoia*, Stuid'), a) (ä. ©p.) ©tülje,
UntcrfTüljung (a. @p. ftfura, baculum, fuleimen).
„9)?aria, raid) befn bant je freu wer mir,
3eud> unb pringe niicb auf ju blr." Cgm. 73. f. 23. b
mM.: Der SBdr&alt jur ©tciir. Die ©rcur--lefften (ü.$f.),
Mc ©ramm = ober ©tüßlcffte am 2Bagcn. b) .fpülfe, $epl)ülfe,
Bcnfhmb. „Dem durften mit einem ^erpfennfng j« ©teur
frmmen." MB. III. 586. „9ln fraroen fterorc niemant mag
mit falbe« gcflercrct werben." Cgm. 579. i'. 51. c) Vertrag, freo=
willige (9abe. %ui-, ^cr-:/ ^aim;, Jpautf^ h. (teuer,
wie bd;b. 5flauftcur, jur (Erbauung cfneä .»paufee', einer Äircbe k.
i. Di. v. 1616. f. 631. SSranbftcur, bic ei« abgebrannter, 33raur=
ftcttr, ble eine ärmere 33raut in Begleitung efnetf ehrbaren 2Betbrtf
Mttrccifc fammclt (b. 2£.). Jartftcur. „Da* imc bfe magt gebur
gab, nf bie fartflur, ivapenretf unb rurftr." Cgm. 577. f. 229.
cf. bcriftlura (<X. <S\>. stipendia). Die 255 e g ft e U r, viaticum.
ffi.31.: Die ffiegfteur «lebt ftaben, ein ft'edjeg, franfliebteß 5lnö--
feben baben. d) @abc, abgäbe an blc ©raattfregterung, bic von
Oxccfct^n'egen geforbert unb bcngctricbcn tyirb (bie jeßt lanbldufigftc
33ebcutung — vrgl. S5ct 1. 5£b- ©• 216). 5Q?an=, ^>erbft.-, Äopf-,
Äucbcl--, Kranr, £crrengültv ^ebentv Äunc-, mtttcr^ :c ic.
©teuf 653
(Steuer*. Sie erfie Sanbfteur würbe (nacb £onr. ©^ptenO i«
©avern a°. 1215 gegeben, um ben ^erjog Subrolg. au* ber rbelnlfäeu
©efangeitfd)aft lo*jufanfen.
(teuren (üaia'n, lloio'n, ftuia'n), a) ftüfie» (ö. @p. ftltiriau,
fliuroil/ praet. ftfurta, fuleire, sufFulcii-e, sustentare, Minare).
,,®ld) auf etwa* (teuren ober lainen." Vbc. v. ig 18. „Sie
■Rlrd)tf)ur würbe ibr alljclt von betien beUlgen «Snvjetn eröffnet, aujjer
efn*mal*, wellen ftc fotogen 5Beg* falber einen frembben jJaun-
fteef ben aujjgerifFcu, baran fle ffd) geft eurer." ©utor* SKera
Qinbecb* p. 19. „©Ich, jitr linfen <x\\ einen ©teefen, jur regten auf
feinet 3ungen Slcbfel fteurent mad)t er fid> auf." £ed)felb. Wlrafei 98.
„Qln ba* Qreuj femnen wir un* freuten." tyreblgt ». 1678. „9)e
mer fid? einer au ff ben wunben $uc$ fteuret je gan, ve mer fid>
fein fied)tag meret." $ud? ber 5ßef*b- 1485. foi. 1.35. „©obalb ber
Dell. «Senno ben falferifdien SBefeldj, welchen ben pabfillcbe, bö* l|l
ber bocbite, fletierte, vernommen." <8enno'* geben v. 1697. 1». 34.
„ttnberftlren, sustentare, unberfilrt, suffukus." Voc* Melbtr.
,,3ßaj ftiuret baj je lebenne banne ein werbej wip?." SSJaitbet
v. b. $>. 9i. 19. b) ©teuer (In ben vcr(*lebnen ^ebeutungen) grben.
c) metonvm. : (teuren ein ©uet, ©teuer bavon euttldjten, e* ver-
teuern. „(Jrb unb Slfgen ftcwrn." 9)?ebercr* 3ugol(tabt n. 51.
„Sin ®ut inbaben, nuften, nlefien, ftlften unb (teuren (e* liebt
fteren wie bc» Jpaltau* col. 1714), feßen unb entfeßen." Melchelb.
Chr. Benedictb. II. \c>2. <1) (nad) einer weitem OTetonvmfe) (teuren
ein ©ut ober bcjTen 58e(f$er, ©teuer von Ibm nebmen, Ihn beft eitern,
„(5ln ©erteilt, ein 2>orf, eine J>ofmard>, arme geute ober .filnter-
faffen anlegen unb fteuern." Mr. 2pbl. II. 153, IX. 210. 233. 25-1.
257. 531 ic. „3tem (flagt Wild? gfetibect a° not Ar. ?bbl. X. 7.71)
feine ©nab bat mir butdj (einen Stmtmattn einen dauern ju 9*. ge-
fteuert, ber bcd> mir mit aller i^brfgfelt jum ©ct)(o(: ®üttlng ge-
bort/ aiid? ©runb unb 53oben mein i ft , unb ben ju ftifften unb
ju fteuern btfbe(c)." e) ble ©teuer einfammeln. SBcnn bfe wef-
lanb bai;rl(d)en ?anbflanbe bem J>erjog eine „Jjiülfe" ober ©teuer be
wiatgt Datten, fo uabmen ftc felbil ble SWübe über ftdj, blcfelbc bm\l>
au* ibrem mittel gewablte oberfte ©teurer ober ©teuer-
malfter, £anbft eurer unb jugeorbnete ©teurer/ Olltter-
ober <prä(ateu (teurer erbeben ju laiTen. 3cber ^ralat, Gbel^
mann, ©erlebt*; ober «ßogtberr btelt eiferfücbtfg auf U$ diatt ju
freue rtt/ b. f}- mm feinen „armen Seuten" unb Uutertbanen ble
betreffenbe ©teuerfummc fclbft elnjutrelben, inbem er für feineu
itbell wenfg unb nltbt* beptrug. 35er ©teurer, fiel) oben.
Der © t e u e r = sl> 0 r g e e r , früber ®teuer = Umgeer, ber in
einem SMftricte ble ©teuer ju fammeln ober clnjuncbmeu bat, um
fie bobern ort* abjullefem. „Sern 9?. 7 $1 für feine OTüöe, von
ber föelcb*ftcuer wegen umjugebeu-" Ar. Sbbf. IX. 531.
654 <Bteut ©tiet &tot
2) 2)le ©teut (Stoir, Stuir, Stoioc, Stuia'), a) ber Jpltttertl)efl bei
©cbljfe* (a. ©p. fllura, puppis). „Puppis fteur, prora grenfel."
21». ®ramm. „«Born Äranjl («renfei) burd) Den ©efitöal bi£ ju ber
©teuer." b) bat ©teur (ftatt ©teur = 0?uebet\), auf Slöfcn
bem »orbern 9?., rodetet? Oiueber fcfcledjtbin beijjt, entgegengefefct
(<t. ©p. fiiurnagal, fllutruobar, gl. i. 5fo MoS fllura, clavus,
gobernaculum).
fleuren (ftoia'n, ftuia'n), wie f)d)b. ftenem, bureb bat @t.=0tuber
lenfen («. ©p. flturan, dirigere, gubemaro). <Der gtopmann am
vorbern Ort ober ber gera tuat fäm, ber am JMntertbeil ober ber
©teurer tuet ftoiocn. Dac Stoiro' muos af"m Fergng Acht
gebm. 25ie a. @p. batte bem einfachen ferto ($erg, »on ferfan)
parallel unb neben fliuratl ein einfacherem ftiuro, gubernator.
Der ©tier (Stior), wie bcl)b., ober olelmebr a) junges männltcbe*
fötnb, gleichviel, ob verfönftteu ober niebt (a. ©p. ftfor, juveneus).
2)a«s Stlor -Kälbl, entgegengefeßt bem Um. ober Küas-Ralbl.
b) erwaebfeneä unb jur gortpflanjung befHmmteä männliche* Dilnb.
2>le Äul) ffr ftieria ober liiert, wenn fte ben ©tier fuefot. 2>e$
®emain?©tierg «Prärogative finb nlcfet oergeffeu in ben (?f>ef)aften
(j. 25. Cbm. 323S. f. 12-U. 72, Cbm. Kl. 167. f. 264. 274. 295).
«0 im Äegelfpiel beilebt ber ©tier ober ber ©aljburger autf Uoi
brenen in einer <3inie weit von efnanber, ober, manchmal au* beom
ge»v6r>n(ict?en ©piel mit 9 Regeln, auä ben bre» mittlem blntereittr
anber aufgefüllten Äegt-ln. 2)a* ©tier-Scbeibet, Äegtet ober
.ftuglet', ©piel auf btb$ s .fiegel. d) ber ,,©tir, be* ©tfm,"
eine 2(rt ber Jpitt im ^cebteu. Ggm. 582. f. 25 ic. IBrgl. ©tfrner.
©tlern>afd)er, lanbPmannf*aftlicbe 9iecfname für einen au6 ©alj-
burg ©ebürttgen. Ser Stiarax (- ..), bummer Oftenfcb. (SSrgl.
Schmierax, Storax unb brgl.).
ftorren, ragen, beroorfteben. „Difem baugeut bie paden alt ein
roabieb, jenem ft e f> t matt bie fcbultern ftorrn." Cgm. 714. f. so.
„Twi Ärant carectum nimpt bem milcj fein pldben unb fein (Ur=
ren." (ef. gl. i. 778 fror ren, eminere).
£cr ©torren (Storn), @tocf, ©tumpf *>ou einem QJaum :c. „dt
foll fein ©toef ober ©torren über ein ©d>u() ftoeb gelaufen werben."
-)tcuburg. ftorft=örb. o. ir.9n. ,,'iibftanbige ©torren vnb ü.uarn."
"Ißirjb. üSalboerorb.
fcortg (Nfcbaffenb.), baltfftarttg, joiberfpenftfg. Der Storax, un?
leuffamer, (larrfopfiger Wenftfe.
©ie, ber ©tor, aueb vool ©toreb ODiündsen), Wabe, Watte,' ®e-
flcd)t jum ©ebuß gegen ©onnc ober Stegen oor einer 5tl)ür, einem
Jenfter angebracht — ital. stora, stoja, latein. storca.
Sie ©tor, a) ©traup, ben man ju belieben bat, Wü&fellgfeit. I>es
is o" St er mit den Wafch'n, Ausziagng etc. Heirafn mag I
net, hed aona' s ganz Lebm fiei' St er. I ha' allawal sT St er
<5tOt 655
mid meine z.end ((elbe »iet an ben 3<*Pnen). 3« einem Srepfing.
Jperenprocejj \>. 1717 fagt ber 2lmttfned)t nad> einem «Derbor, in
welchem er einem armen inqutriertert Änaben mit geweiGter SRutGe
mehrere ©trelcGe applicfert, 311 blefem: „®elt Senjl, l)ennt Gaft ein
parte ©teGr geGabt!" 2lretln'tf 33eptr. ». 18Q5. p. 580. b) ble
JKebenöart: auf ober In ble ©tör gen, auf ober In ber ©tor
feilt/ wirb auf bem Sanbe von 9idGerlnnen, ©dmelbern, ©dmG-
maepern, ©attlern unb brgl. ©tubenatbeltern gebraucht, wenn ffe in
ber SSoGnung ehteg 33eftellenben gegen Äoft unb Saglobn IGr Jpanb-
werf treiben. Oln ber £)b.=3far fart aud) ber ÖBeber auf ble ©tör
aui. @d>on ber ©cpweljer «pfetottuö a°. 1561 fuGrt blefc 91.31. an.
3n figürlichem ©djerj labet man einen auf ble ©tor, »Denn man
Ipm eine gewliTc dufjerit fcpnobe ^umutputtg maept. 2Belblltpe ^er-
fonen Gaben In ber Otegel alle Senate ben ©ebuefter auf ber
©tor. «Brgl. IL ZI). ©. 528. 3211. ainf ber ©tor Gerumlaufeu
ober rennen, jur drreicputtg Irgenb elnc$ Swedctf oon einem jnm
Wnbern fommen. Slnmerf. : 2>er ^nfammetiGang blcfer SBebeutungeu
mit ben be£ G#b. Im altbapr. Slaleft wenig »olföübltcGen unb jum
ZtitU burd) ftüren erfeßten ftoren (o.pf. ireio'n), »er=, je^'floien
(a- ©p. ftotian, ar=, ji=jHran) ift etwaa bunlel, wenn man nlcGt
etwa auf eftte ©törung ber gewolmlläen s£ewoGner einer ©tube,
in weld>er fiep ber ambullerenbe Jpanbwerfer feftfeßt, ober aber an
eine ©torung ber Jpanbwcrftforbnung bnrd) bergleicpen 9(0maben,
ober an ble ä. geubaMH.iM. jtfften unb jloren, aufteilen unb ab-
baten, instituerc unb dostituoro, beulen wollte. 2ßle, wenn Gier,
wie In ®art gel)en, fecGten, flapeln, Irgenb ein alter jeßt juv
^rofa oertrodnetcr ©cpwabronldmue ju ©runbe läge, roenn etwa ble
bep ©tor a) angegebene SBebeutumj, auf tag alte ftorle f. @ef*d)t
(Oebrdnge, ©cpar - «Benedei Sßlgaloltf p. 713, Cgm. 577. f. 240,
flflor, pugna maritima, gl. a. 305. 306 -) füprcnb, ble reefet
eigentliche wäre? Unferer Oi. 51. auf ber ©tor eutfprlcpt Im ©cpioe-
bffd)en (Salln'tf J>lfi. IL p. 722) pa bonben* golf (auf be$ «Bauer**
^tubenboben), maß frcnlld) weit flarer Ift. 3)abei> fällt ba$ obige
(©. ti:Vi) ©tor, Ital. stora, sioja, wag fid) Gier ttwa ali ©tuber
boben -Watte benlen llepe, ein. Olbet e$ Gieß wol nie ©tor, unb
war am wenfgften ^c\> dauern ju Jpaufe. ftoren (oon £anb-
werfern), a)auf ble ©tor geGen. 1») ft<p, gegen ble ^nnftorbnung,
Arbeit verfcpajfen burdj ^aufieren ober JperumjleGen »on Ort ju Crt.
e) im ganbe GerumfaGren überGaupt. 2Ülrjb. üerorbb. ». 1572. 1615.
1687. 3n wlrib. $ifd>erorbnungen u. 1570. 1766 ift «erboten In nld)t
eigenen 2lltwa(fern ju „fioren unb ju fämpfen." £er ©tor er,
ble ©törcren In obigen 9)cbeutuugen. 2.0. u. 1553. fol. 131,
8.9t. p. igig. f. 6ir>. Xt)t. «pollc.^Drb. ». 1603. f. 27. 2)er SSolUwln
Unat aud> ©tot er, ble einem SGmann fntf ^»anbwerf pfufepen.
«ßrgl. ftorgen, flörjen unb ©elbjterer ©. 234.
656 ©tur @tevb <Btexd)
3Dct ,,©tür, ©tor, ©ter, accipenser, silurus, sturio." Voc. u. 1618.
93ep Jpcfer f>cipt et ba* „©törl, ©tiiri," womit wol <p. «Ibrabam*
(3uba* II. p. 525. 2S) «Stiert einftimmt. £>a* Voc. Archon. t>at
sturio ftepr. 31. ©p. itUfO, ftlirf, fturlb, sturio, vhombus,
purro.
ftüren (film, fti'n, itia'n) an ober in einet ©adK/ froren,
ftöbern, (lodern, al* j. W. mit bem Ringer in ber 9iafe, mit etwa*
fpißfgem in ben ^df)«eti, mit einem ©toct im .ftotb jc. au* (tüten,
aufiTüren, burebfniren :c. „®ebe nid)t »U in bet ®unben umb=
ftureu." Dr. gftinberer iG2u. p. 179. CDfuf. III. 8s: @t itftutte
alle ire gewant. Gl. i. U8G irfturian, coneuterr. 91(tengl. to
ftete, «gf. ft»tan, bewegen, „fcbat fbe mttgbt neptber frete banbe
nor fote"). 9MH.: Wlt ber Stangen im 9?ebel betumfiiiten. Den
®r-cf au fftüren, dbulid? bet englifcben: tb,e inore twu ftit tt>e
mote it will ilinf. Der jSanbfrürer, Sabnftodjer. „Der fcburm
in 2anbtfi>ut.i(t bocK fein ;Ubn ftiebrer." 9?agel* <8ürgeraufrubr
p. m. <$?elt lionr. ©djwarj oon 9lug*burg tragt in ber 23*«« feinet
vrad^befdjreibenben ftigureu ad an. 1557 ben iijm pon einem Jreunb
geftbentten „gutbin Janftfrer" an einem febwarjen Wcinb<fcfn übet
t>ie ©djultern com auf ber SBrufl.
jt erben (fterlun, o.pf. liarbm), icb fHrb, coni. ftetbet, flurb,
partic. geworben (pjitarbm), wie l)d)b. (a. ®p. fterbatt/ praes.
ftirbu, praee. ln<l. ftarb, conj. fturbf, partic. giflorban). auf-
ftetben (Fineiit, i()m burd? ien (lob eine* 9inbetn jnfalleu. ÖBirjb.
?.®.O.v. ici8. anerfterbcu, anwerben be*g(. MB. xxm. 27?.
Oi. 91-: „s?Iuf fein ©terben neineii," ba(i ble{i unb jene* fo urb
fo fep, b. b- betbeuem. @em. Ofeg. gpr. IV. 439. fterben*roar,
fo wabr, baft man barauf jtetben tonnte. 2iud> fl e r b e n * a n a rt>
fterben*trant, fterben*laib, fterbeu*wc. fterbig,
(terblid) war (ii;irbi', ftcrbli', ftarbli' war), geroiji wabr. ©leb
oben, jtetblidj traut unb berg(eid)en. (Die a. $p. bfltte für
murialis, moribundus flitbig). Da* ©terben, bA^, brt
©terbenb, ©tetbet, eben fo oft bet Stetb (a. ©p. fletbob
bie tyefr', anfteefenbe Ärantbeit, weldje ©feie wegraft. ©terbeu*
2duff, <)3efljeiten. „(Ein groffer fterbot." Cgm. 5. f. im. „flfci
2u agofio 1535 a(* ber ©terben t jw Wugfpurg anfieng." S)Ä. ©dnvarj.
9luf 'Jeurum tiimt ber ©terb. 2>er 9.Hd>fterb, ^oljftetb.
ffiagnet <$i\>.- unb CLr^eanit. IL 2r.:>. Die a. ©p. batte ein facti;
tloe* (tetbian, atftetbian, |»rart. (tatbta, raprtificare, nm-
btingen.
DetStetd), bet ©tet eben, wa*6tet, mdunlfite* ^udjtfdjsif
pber ©dbweln; bep ©talbet bet «Stetcbf, ^udbtfiier (agf. fliotc,
ftltC, juvcncu9).
Der
©tordj — ©tutm 657
35er ©torcb (Starch), bei @tord)en, ä) rote bd)b. (a. ©p. (tot*,
(Ural)), b) wag ©tor, n>. m. f. c) „beä mannet ft o r dj" (penis),
Cgm. 317. f. 71. ©feb ©torf. ftordjen, fiel) b. f.
ftorgen (9?ürnb.), Im ganbe feeriimfa^re». 35er ©totget, Sanb*
fabrer, Jpauftercr, duacffalDer, JJabnarjt. ©teb ©tör, froren
unb fror jen. 35er ©törgling, Wenfd) mit langen deinen,
©fei) ©tor'f.
35ad © tur g = 3 o <&(?). „2öaun eine Jpauptgutrf^erdnberung vor
ft<b gebet, fyaben Beamte auf bie nebenbep bcfeffenen fonberbare
Urbartfftüdc, ab> ©türcp unb J^aibjöcber, Sicfer uub SBlefcn,
Obadt ju tragen, bamft biefe firi) nld)t verlieren ober fünft in 93er=
gejfenbclt fommen." <2aflen=3nftruction v. 175G.
ftarf, ftard?, comp. fterfer, a) wie l)d)b. (a. ©p. ftarb). b) blcf,
fett von gelbe (franj. , eben fo verblümt, puissam). c) ä. ©p. attf
^evroort ju 2lib. „Wlt feinem ftarden 3lib." Spnutt. opusc. 94.
fterfltd), adv., ivabttld), fletoljjlld). Sterlili, I häb s net gfeho".
35ie ©terr, ©terfen (Sterk, Stiorjmg), ©tdrfe. „35fe Unter-
halten follen ble völlige ©tdrfe ber ©cbäube ober bie vier ©eiten=
wdnbe mit ©tein aufführen." Olnfp. «Berorb. v. 1718. fterfen,
ftdrfen (a. ©p. fterdjan, praet. ftardjta). ^aUflarf für t>al$--
fiarrlg, 2Mtd) ber Sßeitfb. v. 1485, f. 161. «Brgl. uberbaupt jtarr,
ftdrrtg.
35er ©terfen (b. 28.), Stengel, ©trunf. (JrbapfeU, Äraut-- ic.
©terfen.
35er ©torf (StarL), bei ©torfen, tva* ©tord?. 35er ©torfcl
(Stärkl), a) 9)icnfd) mit langen deinen ober von überhaupt langem
unb bagerm .Körper, b) $lfd)erftange (vermutblid) corrttpt autf
© t d rf e l). ft o r f c l n , (t ö r f e l n (ItarWa , ftärkln) , mit langen
deinen elitbcrfdjreitcn. ,,3)cr trunefen ft a r cf e 1 1 auf ben fu)Ten,
chrius titubat pedihus." Cgm. G90. f. 29. g'ftarklot, 1 a n g-
g-liarlilot, Ungbeinlcbt.
35er ©tdrl (St.VI), ber ©tal)r, sturnus. (35icfe jefct volfäubllcbjle
gorm ift vermutblid) nad) ©ramm. §. 569 3lnm. auf bie frurjere
©tarn, ©tom ju bejlef)cn). Schwätzen wia o" StäcI, plaubcv^
baft fepn.
35er ©türm, a) wie bebb. (a. ©p. tfurm). b) heftigere ©emutbtfs
ftimmung. Cr b<*t feinen ©türm tviber. c) guftanb jtvifeben
©dlaf unb 2Öad)fc8a {in biefer 53ebeutung vieüeid)t ju „fturnf,
stuporc," gl. i. 1220, „ftomeit, stupere," i. 517. 351. 5GG. 759,
gebörig). 35en ©turnt anfcblagcn, ©turnt lauten. „äsött ©tunb
an fcblueg man an ben ©türm/' @bron. bep $?repb. h 135.
9)?{t bem ©turnt gewinnen, erftürmen. fturmen, a) l)d)b. ftür=
e^ttteHet'J ^Brtyetifcfje* '•lüivtfthicfj. III. 2f;. £ t
668 ©tarn ©tertt
men. b) in (jeftfgcr Bewegung banbetn. c) ©turnt läuten. SDet
©turnt tan (Sturmia*), aufbraufenbe tyerfon.
Der ©tarn, ©totn (d. ©p.), a) stumus, ©tabr (gl. i. 134 fternula,
turdus, aaf. ftearn, stumus). ,,Sturnus f>ci^t ein ©taren."
(•tonr. v. SDfegenberg. „ftorn, stumus," Voc $. 1419; bey ©talber
no* iefjt ©torren. <£i fcbelnt auä blefer $orm unfer Starl ent-
ftanben. b) au* jtatt ftarbltnb finbet fiel? jtambllnb (Cgm. 725.
f. 177), unb bat Voc. t>. i6is weifet unter ©ternfell ($ell über
ben 2lugenftern) auf ©tarn. dt Ift »ogll*, ba% ble gorm ©tern
(pupilla, wofür In ber d. ©p. feba, febc, Im Dialeft Älnbletn
gilt) felbfl auä ©tarn gemobelt, unb nf*t umgefebrt. cf. ©tar
unb itdrr.
Qat Starnizl, Sta'nizl, tyaplerbüte, ital. scarnuzzo. ©leb, © * a X-
nüfeleln.
Der ©tern, bem, ben, ble ©tern, wie b*b. (a. @p» ftern, plur.
fterna, gl. a. iso. 142. 542, gerool)nli*er fterno ober, afftmillert,
fterro, plur. fternun, fterrun; Cgm. 762. f. 65 ber (lerne, bed
fternen). Da* ©ternleln (Ste'nl, Stea'nl, Steacnäl), «pferb ober
OHnb mit einem weisen ftlecf (©tern) an ber ©tlrne. „3«"'
Jlnfterftem (Daftpoblutf), celticum Promontorium," bat (5abo
^Inffterre, caput finisterrae, In ©aaicfen. „Die Ölfttcr ©t. <Satr>a^
rlnen <perg unb flnflern ©tern* ble tbewerften." Jpunb ©t.Q?.
IL 407, wol ble oon @t. 3acob In ©alliclen. 3m Cgm. 809. f. 63
bei&t et in SBejug auf bfe ©aUfabrt na* @t. 3«ob:
„XL «Well fyaftu 110* ju gan wol In fanb 3acobä fünfter,
XIV feilen bfnblnter paf? ju einem ftern befüt flnfter."
„Den ftnftern ftern wellen wir lan ftan,
Unb wellen jum ©aloator einaan." —
„SSir feinb ble Äönlg vom flnflern ©tern,
Unb breiten bem Ätnbleln opffer gern," fangt ein a\td
©ternflnger = lleb (cf. ©ebna*t) an, beren et man*erlfp gab,
unb auf bem ganbe no* beutjutage In ben fogenannten ©ebnäebten
ober 3ru6tfndd)ten oon je brep Königen, ble aber nl*t geben, fonbern
empfangen wollen, unter SSortragung elneä golbpaplernen ©ternä ober
au* ol)ne allen tbeatraltf*en Qlpparat vor ben Spüren abgefangen
werben, fternooll, a) fternooll Mut u. b) ganj unb gar be-
trunfen, blUjfternljagelooK. Der 58 oef ftern. „ein abf*eu=
liebet @ef*war am 2irmb, wel*e* man für einen <8ocf = ©tern ge^
galten." 93enno «JKlrafel 16«7. Datf ©eftirn, a) wie b*b.
(a. ©p. glftlrnl, glftlrrl, constellatio, t>at ©lebengeftlrn bei&t
Hot ftbunflirnt). b) ©terne überhaupt ober ble fdmmtll*en
©lerne. 9lo. G.t)t. 58. 53. Voc t>. 1618. „dt mag ber Jplntmel
fampt allem feinem ©eftirn einfallen." <p. <procoplud. „93on ber
funnen bfcj an ba* ©ejttrne." Cgm. 76J.f. 65. @o i(t wol au*
(Stirn @tara 659
bat alte gtfttrnt, miiitia cceli, tveldjer latelu. «äuöbmcr im Voc.
v. 1429 burd) engel vel gejttrn erlldrt wirb, ju nehmen.
•Die ©tirn, In ber gemeinem ©pradjc ungebrdudjltd) unb burd) J^irn
crfeljt (fiel) II. £f). ©. 238-239). 2lud) in ber a. ©p. finbe id) blo$
gl. o. 239 fttrna, frons; ft'e batte bafür ba$ fpdter, aufier in ben
©ette-Gommunt, ganj vcrfd)ollene anbf, eubi. dagegen fotttmt
im 25ialeft, wie aud) fd)on in ber d. @p. neben ftirne juroeiien
baß ©eftfrn (Gfncn) vor. „®o bem menfdjen not ift ju aber
laffen, ift im wc an bem geftlem." (üalenber v. 14,15. 9)?lt bem
6d)tair bebetfen ft'e jbr fcaupt, bat ©cftlrn, bie SBäuger, Jpatö ic.
fltrdjbueberS Älofter Olnger p. 21. @d)»db. &.$. (bep ©djmib) ein
©eftfrn mad)en, b. I). eine finficre ©ttrne, franj. fronccr, engl,
to froWn. „$etf J)immel$ £im unb ©efttrn," beliebte $loäfel
in ber ^Beitreibung beS 58ogenbergtf 1679. (33?an f&nnte ft'd) »er*
fudjcn (äffen, bep ©tirn an ©tern [fiel) ©ternleln] unb einen
junddjft auf £l)iere unb erft nacb,gcrabc aud) auf «Wenfcfoen gebenben
©ebraud) beS erftern ju benfen). 9Srgl. klaffen I. Stö. @. 238.
Die vagferenben „fttmer nnb ft offer" be» 9)?fd;.. 53el)am, Cgm.
29i, f. in ftnb ivol, tvaS bie bep Jrifd) p. 337/ @d?erj \>. 1571. 1593
angefüllten ftimfropel, ftümenftofier. 3m 5ed)tbud) Cgm. 582.
f. 25. 34. 3G ift ber ©tir, bei ©tirn eine 2lrt ber £ut im 5ed)ten-
£srgl. allenfalls aud) ©ternfinger.
1)er ©tarj (Stärz, £>lmln. ba<> St.irzl, vrgl. @tor$), a) ©tmnf an
.fiol)lgen>dd)fen - ,,caulis ftingel, ftarj." 5lvent. ©ramm, b) ©tücf
üuodjen, ©rein, Jj>o(j tc, baß bepm «pidttclfplel (fief) I. £t). ©. 338)
jum Umwerfen aufred)t blngeftellt wirb (fpan. tangano). c) ©djtoanj
von Xbleren, l)djb. ©terj, IM. ftertr, agf. ftcort. d) baß am
jpintenvagen bluauäftcbenbe ©tuet ber £angivieb. ©tarj treiben,
einem 2Bagcn befonbertf bepm fcrantfport von langen SBaub&ljem,
wobeo baß vorberc ©eftell vom Wintern getrennt ift — aud) ivol)l in
dl)nlid)en fallen einem ©glitten — mitteis elneö verlängerten ober
eines pflugrfefrerformfgcn ©tarjeS bie ge&orfge 3ttd)tung geben —
figürlid) ber lefjte fepn in einer 9lei&e. c) baß bem &opf=@nbe ent-
gegengefefcte binterc einer ©acbe überhaupt. 2)er ©tara am £alm
ober ©trol).
„flauen" (b. ÜB.), ftürien. „£>en ^uber um:, l)in=, aufil- u,
itarjen." 9Sielleid)t nad) ©ramm. §. 332 2luöfprad)e für ftorjen,
unb tiefet für fturien. Cgm. 17. f. 109, «Pfalm 7i5 ift uf flauen
extollcrc cornu.
(tarjen, a) (b. 2ß.) ummo'ihirzn, muffig l)crumgel)en. 5kgU
fd)tvanje«' 1>) beS ©d)ipanjeS berauben, j. $8. ein ?Pferb, e^
fluten, c) \x>x$ ©tarj treiben. 2>er ©tarier, ber biefeS tbut;
baS Jpintergcftell eines 2Bagen< ober ©djlittenö, ivoran ei« ©tarj
befmblid;. Hin aubereS ftdtjen febe man feintet ftdtr.
Zt 2
660 ©terj (Stotj Ötuvj
25er ©ters, bad ©terjlefn, l) »uaö ©tarj (l)d?b, ©terj in.,
©terje f.)- SÄ.M-: aufrede gcrabe ften wie ein ©terjlefn.
„«Pfluegsgefterfc, buris." «utetf «Bocabular. 2) (<5ld)ft.) ba$
Sterzl, tuaö fonfr Scherzi, b. I). bai (SnbftücfdjeU von einem 2a!b
33rob, baö juerft loeggefdmltten ivlrb ober juleftt übrig bleibt. 5) 5irt
bfefen 95rcpeö von «ö?el)l, .Kartoffeln unb brgl. ©ief) ©tor j. 25er
©terjling. ,/Efn gcroad)£ner JRenncfljen ju 4 «Pfenning, ain
©tetjting ober falber SRenncfben s« Juanen «Pfenning."
G&femfeer glfd)--£rb. ». 1507' fn Ko&lbrenncrä Materialien v. 1782.
p. 85. 81. gjermutbjfcfc entfpreebeub bem HL ftirtla, ©dwanj:
Ulftt bei $ifd>e#.
fterjen, iva$ fTdrjeu — unb, bem fdjwanjen, w. m. f.,
parallel, ben vfelleid;t mebr na* ber ülu^fpradje (fterz-h, ftirz-n)
cntftcllten altem ©dn'eibformen ft 0 r j e n , ft ü r j e n (vagleren) ju
unterlegen.
25er ©tors, mitunter für ©tarj, befonber^ a, e). 25er ©torj,
Met)! von verfd)febnen ©etrelbarten, befonbertf von jpeibeforn, aueö
von Kartoffeln, gcroflet unb mit ©cbmalj jn einem tiefen 95re» ge-
bebt (cf. ©topf er). JpaibenfHrj, von JöelbcFom; ©rammel-
florj mit gerotteten ©pccFfdmfttdjen; Grbdpfelftorj auö Kartoffeln.
25a$ 6 fft unft'cber. ©tatöer bat ftorjen in ber Sebeutung blc£, blcbt
fcvn ober mad)en, fcopfen. «JSrgt. fterr.
ftorjen, ftürjen (fiel) fterjen), nid)t bev ber ©teile bleibe»,
muffig berumfabren, vaglercn. 2)er £unb ftirjt, ifl ein ©tirjer,
er bleibt nldjt bevm Jpaufe. Kinber gel)« ftirjen, fdnvdnjcn ble
©djule. „Jpfn unb ber ftoraen." 3lv. Gbr. 134. „©eiler, jfpbler,
frerjer, fllrner unb ftoffer/' lauter gibarten von «Bagabunben bev
Mldj. 93ebam, Cgm. 291. f. 141. „Jpungerfge Kucbenfterjer unb
verloffene SSurfr." awbe'0 2ob ber Magern. 35er Sanbfrorjcr ober
= ©tür3er wirb in ben altern qjolfjcvvcrorbnungcn blcf unb oft genug
gebadjt. 25en Picaro ©ujman be 2llfarad)e gibt fein 2?erbet:tfd)er
burd? Xanbftorjer. &rgl. Jörgen, floren.
25er ©turj, a) im «lllgem. roie l)d)b. (a. ©p. fturj). SEefentlld?
fft babep ber Segriff bei Umrvenbentf, fo baß b<xi Untere — vrgf.
©tarj, ©terj, ©torj — ju oberft fommt — . 2)er @turj=
bäum (o.pf.), 33ur,}elbaum, vrgf. 93 ü r i e l neben burjetn — .
b) ber Gaffa:©t., Kaften = ©t., Darlegung unb 3}cred)nuug bei
ganjen Skftanbct» einer Gaffe/ clneö ©ctrclbfaftenä ober ©etrelbr
boben$, lvobcv baß 5$el)dltnlfj glelcbfam umgeftürjt wirb. 25er
©turjmaifter, (in 5imbergcr Elften v. 1505) Kaften.-iBeamter.
c) 25ecfel über ein Kocbgcfcbltr, aU »veldjer in ber erfren 9cott?
rvol jebe umgeflürjte ©cbüffel :c. blenen mufj, bd)b. ble ©türje.
//©turj, fjavenbece, öHipetra, cacabus." Voc. v. 1455 unb 33racf.
^ „93on ainfdjid)tfger ©djneibivaar (©dgetlocEcn ober Brettern) ab
iebem ©tnrj (gewiffe ^al)l ©titefe?) 1 Kr. 2 dn. Sdnbgelb." «Ser=
©tlU'3 ©teuf? ©tog 661
ruf wegen bei Jpotabanbcltf ». 1762, £orf 2e<b=0i. 559. c) QBelber-
rotf, ber an b«$ lieber angenagt getragen wirb (»rgf. IE Stb.
©. 666). f) ($ranfeu, ©ebroab., a. @p.) £rauer = @d?leper beä
tüflblldjen ©efd)lertt£. „©tUUJ, flammeum, Voc. SBracf, velamcu
mulieris, Voc. Selber, flammeolum, peplutn muliebre." Voc.
d. M29. „Die bw bort fldjfl fit bem Älagfturcj." Jfj. @a*^.
3m 3. 1518 »ermoebte Äaifer SJfarimlllan bie ftraucn ju 2utg$burg,
an einem SBurgerranj l&rrt jn ©efaUeu bic ©türj, ble ffe trugen
unb Me i)ot>en ©<blapr abjutbun. ». Jpormapr'tf $;ard>enbuc^ 1 85 1. „Die
fdjutarjflorenen ©cbnfppen unb Sfcrauerüberbang ober ble fogenannten
©türje finb ben 2ßeibcrn jur £rauer ju tragen »erboten." QBlrjb.
£raucr=£rb. ». 1785. „Doppelte fange ©türjen finb nur ben
trauemben ftrauen vom 2lbel ic. erlaubt." Stfapreutfy. £tauer.-£)rb.
t. 1757. g) aud) ba3 ©cbürjteln betf SDfcfjprfeflcrtf wirb mitunter
Stund genannt. DaS Voc. v. 1G1S nimmt ©turj überhaupt für
©d)urj — \>rg(. ©terjlefn unb ®d)crjlcln, ©tarnüfjlefn
unb ©djamüjlein unb brgl.
fturjen, iure bebb. flur^cn (a. ©p. fturjan), befonberö alt
verb. neutr. ft it r i c » , rufe f)d)b. Da* «pferb ftürjt ble Öftren,
legt fie fo, bap ei beffer bort, beft Ursen eine ©acbe, ctruatf bau
über flürjcn, fi> bebeefen Ca. ©p. blftursan, obtegere, c-, per-,
subvortcre). „gtflt erben fie ei pefturc3en." Ggm. 291. f. 141»
Unfer ftgürlfcbeä beflürjen ift rool Im concreten ©Inn con obruere
ju ncbmen. Dafür fommt aud) 3. 58. bep 2Öagenfcfl Norimb. 103,
»erftürjen vor. „beuten, brennen tmb 931 utft Ursen, versio
sanguinis." SBagcnfell ibid. 280. s n> i g e (t ü r 3 t (von ©ctreib*
garben unb anbern verjüngt sulaufenben Dingen), fo neben ober
überelnauber gefegt, bafi Immer fpffte* mit blcfem @nbe roedjfelt.
Det ©teujj (Stois, Stuis), ^b. ©tetp" (gl. i- 1132 flfuj, clunes,
boH. ftupte, ftlcte, uropygium). Der Oöei^fteufi, bei) £ofer
Wcilsftois, ble Heine OBatTerfdmepfe, tringa cinclus. Da* bd)b.
©telt) flatt ©teup mabnt an al;nlid)e Übergänge bei ic ober cu
in et, unb umgefebrt, in fr legen, grieffen, fdjfeben,
fd) liefen jc «Brgf. ©rfmm II. 989.
Der ©tof! (Stous), plur. ©top" (Steir, Stein', stoiff), roie bebb.
~(a. ©p. ftoj, I>bir. fHjjl). $U ©tufj (strues, Spoli= W. © t-)
3»lgefl6f t, mit abroed)felnb [fnfg unb reebtö ftebenben ®plf?en
aefd)id)tet, fiel) jroigeftürit. Der ©top" am £emb (Hcmad- ober
pfaad-Stous), mi © t o cf ober Unterflocf. „Die roenbe (bei
©cblffe*) ju ben floffen(?) rourben mit filber rool gepunben."
©ubr. 1057. Der ©top unb ber ©töpel am ^3fluggrenbel, «Bor-
ftcctnagel, bnref) tveldlen ber «pflüg mebr ober minber tief gefreut
rolrb. Der ©tof (an einer getünchten ober bemalten Sßanb),
Partie, Me ftd? t>on einer «nbern t>md> fcl)lerb«ft belfere ober fcmWerc
662 ©tog
$arbe abgreujt. 35a$ (9 e floß, ba* €nbc mcfneä steter* ba, ivo
beffen Skelett ober Jurten «n btc glcidjlaufenben bed betntgen un=
mittelbar, b. b. obne b«jroifd)cn tfegenben Otatn, ftopeu. 35er
6to&, ©toj (ä. ©p.)f 3n>i|t, etrelt. A°. 1417 „a(<$ bie Jperjogc
Jpcinrld) unb Üubroig »on QJapren auf bem Goncll *u Gonftanj mit
einanber ©toj} l)eten unb mit einanber fdjlugcn." Utr. ». Oifier>entf>al
•£oncll. v. g. „©iva'pen unb (Stfdjer betten ftoj (bep ©empad)), bag
toatf umb bai voroedjten." @ud)enn>lrt p. 68. ftof}fg, fibftiä,
ft 6 3 1 9, adj. (Siel) 2{uf|top. 25er ©töjj, bfefgeworbene,
geronnene Wild?. ©leb ©toß unb ©tun. «Srgl. ble bep Jpofer
III. 63 angeführte ©top flippen. 15er ©toj}, <Sf*ftöf}, ble
(Sitfbecfc über einem Sluji. Über ben ©tofi gen, faren, stehen.
tyafTau, 21». (?l)r. 124. 196. 258. 35er ©toji get, bie Gfldbcccc lodt
ftd) ab unb fcbrcimmt fort, an betrad)tlid)crn ©trömen, bcionbertf
ba, ipo ber gewaltigen Waffe fBnicfen entgegenfteben, eine furchtbar
grojle 9?aturerfd)elnung. ...„gieng urbering ber ©toj}... gletd>
inbem fiel ein Sein an, gieng ber ©toi?." $p. Ql)t. 89. 23,8. 3m
flrcngen 2ßtntcr 1490 fam „ber ©tof} ber 3fcr gar gen grcpfiuj?."
Cgm. 391. f. 4H. Cgm. 994. f. 200. 231. <£&r. bep Jrcpb. L 165, 183.
„Congelatio, vulgariter ©tCUiJ." 21rupectChr.Bajoar.col. 427. 455.
„@le (9?. 9t.) ift von einem fcbtolmmenben ©tuef (5ltf auf ben feilen
CtUftof} unb bann anö £anb fommen, rvotauff ber ganjc (fitffloji
jugleid) auffangen unb mit großen Äradjcn gebrodjen." 2ilt--öttlng.
Jplftor. p. 1698. Sie Donau ergoß ftd) a°. 1172, ben (Sitfftof} ju
beben, ju einer fo fürd?terti*en Jpööe, baf} ftc ju (Jbremä an einigen
Orten über bie 97?auer roegttef. ©cm. Dteg. Qt>x. I. 265. Hnbere
2lmpcnbungen fiel) unter bem folgenben 53erb.
fl ü #Ctt (fioufln, fdjrcäb. ftaanV), öfter ftofen (ftelT-n, fteiir-n,
ftoifT-n, fdjtpdb. fteaflW"), cond. jtof}et, fttcjr, partic. geflojjen,
geftof} cn, a) im Mgem. roie ijdki). (a. ©p. fcojan, pract. fttaj,
I>artic. gifto jan). grüber gerne tfatt beö einfachen tbun, legen,
mittere, frattj. mettre. „@toj bein l)ant in mein feiten" (fast
Chr. ju £l)oma£). „Daj er ftoj feinen mlnjten t>fnger in ein
tpajjer." Cgm. 745. f. 22. 26. „25aj ma'cbel--olngerletn er (Uej
an meinen vlnger." Cgm. 778. f. 145. „3* Ijab bid) in ein futten
geftoj}en." Cgm. 714. f. 51. fto pen Oiueben, ftc im @ 1 6 f =
trog ober ©tofigranb mittel^ eine* febneibigen an einen mamttf=
bo&en ©tiel befcftlgtcn jirf eiförmigen (5ifenö (Stopel ober ©tojjer)
ju 93iebfutter fleln ilojien. fiofien S3äume, ^»opfenftangen, Äol)l=
ober ©alatpflanjcn, Crbdpfel unb brgl., fie in bie erbe pflanjen,
fe^en ober fteefen, (O.^pf.). Selber flogen, Jablrociben pflanjen.
MB. XII. 261. 262. cjlnen SBalbgrunb mit Sldjeln ober 33ücfceln
beftopen, bepflanjen. 2ori 2).9i. 50. flogen fld? in ©dmlben.
flogen Äaufmann^gut, c^ ablaben, nleberlegen, unterbringen irgenb.-
ipo. „15a? binfüran bie ©d?roabcn «abie fall baben, unb ibren 2SJein
©toß 665
in ben ©tabel floß en fönnen." ©et«. Oieg. (If)r. IV. 129 ad 1507.
<&irl) nb flogen unb ©aljiTößcl. flößen einem einen J£>a(t,
a. ®p. insidias poncre alieui. 2iv. ©ramm, fluten einem einen
£ag, lljm einen £ag ober Termin feßen, bcftlmmen. tlbron. bep
ftrelb. I- 17«. flogen einen $rlb, fiel) an flößen. £anbfrlb=
floßung, £anbfrieben*fd)fuß. „Dero ®elb im folbetp all ftiej, baj
er wai polfomen tetbtf unb muottf." Jpornecf cap. 171. flogen
ju <5lncm. „Daj fd) geflogen ban mit beprat 31t 9i. 91., ber
mir fein roefcter Äatreln geben bat, unb ble fd) elcld?en genommen
Dan..." MB. XVIII. 681 ad 1358. (&rgl. l)d;b. jn einem froren
mit sjftannfcbaft). eine (gpelfc fto 6 1 mld) ober id) ftoßc mld)
an ll)r, wenn fic mir jn viel wirb, ivfbcrftcbt. 3d) flöße mfet) an
ober ob einer <perfon ober <Sad)c, wenn fic mir Sirgcr, efcl ober
2lbfcbeu perurfadjt. „2Bet bief» nld?t glauben tplll, ber floß fid)
aber an bem wai folgt." Sclbamcr. „Damit fieb anbere baran
jn flößen tpiffen." Qlv. ebr. 337. „Saß fid) anbere barob flößen
unb ein erempel nemmen follen." gort 2ed)=0L 462. ©id) flößen,
ficb irren bepm gäfjlen, Oteäjnetr. Der ©töß, «ßerfloß. eö floßt
mfcb, bepm gacben, ©d?lud?äen, bepm Drang jum erbredjen, bai
leb ju unterbruefen fud)e. ©id) flößen ober bloß" flößen, fid) cr-
bred>en. ,,Ti. bat angefangen ju flößen." 3nd?cn(?of. Sftlrafel.
Da$ SBetter floßt fid), cd rcirb milbe, tbmt auf. b) (»om
2öaffer) gefrieren, ju <5tö werben. „3m Anfang bei 2Blntcrtf, fo bat
crfl eptf floßt... über baj gefloßen elö..." MB. XII. 262. 263
ad 1466. „Da bie 55aflarner im Sßlnter über bic Donamo, fo ge*
floffen bett, wollten ruefen..." „Da fiel plößlid) ein .ficlte ein,
fließ ba* SßafTer..." „Slltfbalb bie Donauro geflleß..." „2ßann
ble SBafferflüß im ®inter fließen." Sl». dbr. 89. 98. 124. 136.
„A°. M62 gelließ ble Donau balb nad) Nicolai." ®em. SKeg.
Q.l)X. HI. 571. («Bon ber ?0?f leb) gerinnen, coagulteren. ©leb ©toß.
Die 3bee betf Dlcrfcpntf, Dfcfrocrben* fdjclnt aud) ju liegen In (Eonrabtf
p. 2Blrjb. mtb. ®. Hl- 82): ein rittet „geflogen (unterfeßt?)
unb nlt je lang." abflößen, a) wie bd)b. b) abflößen
von ber 9)?lld), ablactare, entrcöbr.en. Voc. Melber. c) ablaben,
ablegen, abnebmen, »on einem größern Üuantum weg, $. 23. einen
SSallen Äaufmannägüter, ein $aß mit 2Bcln, ©alj :c. „di foll
fein 2ßagenmann feinen ®etn In fein 2£irtl)dl)au$ ober anbrer enben
nicf)t abflößen, bann in bie ©rebe unb ÄeHer, pon einem (Hatb bar=
ju »erotbnet." Ar. £bbl. XIII. 342. „Daß wir von fbeinem %üi>t:
mann auf bem ganb ainlcb »aß 2ßeln follen fauffen unb abflößen
borfen, fonber jebciJ oäßl 2Bein oon weitem follen gellen muffen."
56fas ©rapamen bei Mbcli auf bem ÜJanbtag p. 1605. „©euwlrtbe,
ble mit 2Beln banbeln, bürfen bep ibren 2.afernen ein mcbrerä nlt,
ban fo pll fie bafelb^ mit ber 2ßtrtf<^aft pertreiben funben, abs
flößen." t(R. p. 1616. p. 539. Der «Hb floß , Ablage ber 2lrt.
664 ftefj
©aljabftof, ©a^abitop jlabc f. Jpa.ül ©tatift. III. 884. hieran
liefe ficb allenfalls fnwpfcn, Da aud), wie oben belegt ift, in biefem
©tnne baö einfache fto§en »orfommt, bet ©aljftofel, aW roelcber
©alj im kleinen »errauft, d) metonpm. nnb feberabaft :
ab (l ofen einen, ibn um eine ©abe, einen 53e»trag anfpreeben.
Er hat mi' a' ä'gfteff'n um etli' Gul'n. einem einen 2lbftoj$
tbuen, macben, i&n bcetntracbtlgcn im ©croetbe :c. anfielen,
a) roie b$b. b) (»on Übeln) befallen, angreifen. „Jpat fie ein
$ord)t angeflogen." „Jpab ibn ein 5lugenroef)tl)umb angeftofen.
Ter fallenb ©iecbtbumb ftoft t><i$ Jtfnt tägli* an.'7 S8enno=9)ttrafel
v. 1697. „Jpat ibn ein gieber angeftofen." üed)fe[b=sMrafcri6S.
c)/;anil6pen ein Aleib, cd anUiefTcil, aptare, aecomodare corpori,
admetiri." Voc. ». 1618. d) ftvtb ober einen Söunb anflogen
mit einem, fcbliefen. $». @br. 106. aufftöfen, a) ttie b*b.
b) häufige »itnfrtOe von AranrVit baben, frdnflfcb. fepn. er |1 6 9 1
immer auf. aufftofig, adj. c) eine ©ebtbung «ufftofen, eine
fcbicbricfetetlicfec entfebeibung anfedjten, umjtofcu, niebt einbauen.
Cgm. 27. f. 5. Jpeum. opusc 60. MB. IX. 193. 33er Olufftof,
»orübergebenber prcifr, Streit, (Jofllfton. „Ulis unfer gn. Sj. Jpcrjcg
£ubtr>fg in »ergangener gafnaebt einen 2Uffcof mit bem »on ©tauff
im ©rtlof ju 9Jründ)en auf bem £anjl)au$ gehabt. " £anbtag ». 1516.
p. 535. as hat o~n hlao'n Auffious 'gehm, is fcho" widor all/T
vo'bey. 21 u f ft D p U IX 0 , seditio. Voc. ». 1474. auf ft 6 p ig / acU-
„Die bren rourben aufftofig nnb uncinö burdjetnanber." 2l».ei)r.ll4.
SSrgl. ©tof. b er ft o fe n, roie ber ©ener eine Jpenne, ober
rool aud) ber Sjunb eine Äaße. einflößen, a) wie bebb.
b) Äraut dufte fen, roelfe .ftoblfcpfe burd? ben Ärautbobcl (ber
mehrere fcbarffdnteibeube klingen bat) Hein nnb in efn @efäf fdmef-
ben. c) einem ein Jperj elnfrofen, il)in 9J?utl) cinflofen. 9J»ent.
ebr. 105. 107. umftof en. „Der eftg ift umbfUf ig roorben,"
abgeftanben. unter tf Ofen, a) rote b#b. b) (a. £p.) et=
nem unterftopen, ibn in ber Oiebc unterbreeben. Cgm. 579. f. 52.
c> im b. Jfleditb. Jpeum. opusc. p. iu2. 105.159 (fubftltuleren, unter--
ftü^enV). „Ob ber ba eriengen fot aigen tcut Hi, ble im belfen
rocllcnt, bie fol er unterftofen ainen an ben anbern." „fcin
pruber mit bem anbern mag rool erjeugen, ob er in unberftöjjet
mit ainem anbern." »erfUfen, a) rote bdjb. b) r>elmlid>x
bep ©eitc tbun, verbergen. „2>te ©efangenen... obne etlldjen, ble
fid) verflog cn baben." Ar. ZW. IH- 79. (Der glü$tige) „vet--
fttef fid) im 2Balb." 51». 6$f. 554.
„Slud) fanb er ganj Ärüg mit 2ßefn,
fo bie bantfmepb »er fc ofen tbeten,
bamit belmlicb ben meucfcler betten." Jp. ©ad)S.
Öftetreid?lfct)c Oi\Si. : Sn «Berftof geraten, abbanben tommen,
verloren geben.
©to§ ©tufj ©tufty ©tat 665
©toller (Cgm. 291. fol. 141), eine #rt ganbftreicber. 93et> ftrifd)
unb ©djerj ©tlrnftojicr ober ©tlrnftoficl. ©iet) ©tirn. Der
©aljftoper, öfter bet ©aljftpjsel (ä. ©p.), Ijeutjutage aber nad)
©ramm. §. 569 2inm. meift ©aljftojiler, a) in attb. ©täbten unb
Warften Bürger, ber jum SSerfauf be^ ©aljeö im kleinen berechtigt
fjt (unb nebenbei? geroiiTc anbere Wrtlfcl, alt fteafanb, ©trobivlfdje,
2Bagenfd)inlerc, ©eife, ÜOc&ilelne, Heugabeln k. fübren barf). Detf
faifien 2lgapuei fdjrocre 2cid>c la#t ^Balbc (im Eob ber Wagern) burd)
bie ©cinjicber unb ©aljftojiel ju ©rabe tragen. 3« ber gron=
leldmamtfptoceffton v. 1580 war bie *yrcfce bie Jlaur, rcclcfce burd) ble
©aljlHöel probuclert rourbe. 2Bjtr.S8tr. V. 1S8. 153. 9?. 9?. ©atj=
jHfcl a°. 1470, MB. XXI. 219. 221. U. 2£. ©aljltofcer a°. 1455,
MB. XVIII. 186. 3n ber jweiten £4lfte be$ XIV. 3al)rt). ftnbct
p. Sutncr {SR. bfftor. 2lfcö. ber %t. v. 1813. p. 506) in Wündjen
29 ©aljftöjjel. Der Senennungögrunb liegt n>ol im materiellen
perftoücu ter ctjmattf alt* couftflente Waffen »erfüllten ftueber unb
©d) et ben (fiel) b. >B.) jum 23rl)uf bot Älelnoerfaufe; unb eine
Söejicbung auf bat oben vorfommenbe (topen, abflogen (abtoben)
wäre jebenfallfi mlnber ungezwungen. 1>) Arbeiter, ber bco ben
©■(werten bat ©alj in bie SBerfucfen einfiojjt. £ori 3VSK. 121.
152. 295. 394. (Stf Ifi bafclt'ft \>- 41 unter anberm bie OTcbe von
„bürgern , bie ben © t o jj baben unb mit bem ©alj arbeiten/'
p. 57 vom ©efeetbitojj, G&rotclftof;." „©efdworne ©rofier,"
bapr. Duplif gegen ©aljb. Beilage 40, £luabrupli£ Beilage f. 35.
„Die *perer unb ©toffer" ju Oicldjenball. £brg. p. 1514. p. 528.
e) ©aljft&iiel, 2öerfjeug, tpomlt man bat ©ati in bie 93erfuefen
ftoüt. 2orl SBrg.Oi. p- 644. Der © t c& fänka'l , (£eufel? fiel)
I. ib. 6. 543) pcrmutbli* nad) Analogie »on ©to(5 = *8ogcL Der
©tH'rtng, Üilng für ben Keinen Singer mit mafftuer platte, einer
berben länbllu?en Sauft ju ©cbmucE unb SSaffe bienenb. 9Srgl. #or?=
ring.
Der @tu§ (Hug3b.), 3n>l(t, 3«"f/ Streit; (am Kbcin) ©paf, ©djerj.
«Brgl. ©tof.
Der ©tufdjer (Db.=3nn), plumper Wenfd?.
Der ©tat (in ber awfyracfce na* ©ramm. ©. 161. 162 melft Statt),
l)d)b. Staat (in ber a. ©p. unbefannt, unb vor rool utdjt vielen 3abr=
bnnberten auö bem lat. Status ober vielmehr Ital. stato, franj. estat,
etat In bie niebern foroobl al* in bie &o&en beutfdjcn Wuubarten,
befonber* für bie folgenbe gtveite 33ebeutung gleld) rot) übergegangen —
nbrb. ftaat, l;oll. flaet, fd)tveb. ftat, 1*1. fidt): a) (ä. ©p.) ©tanb,
Orben, 2imt, 2Bürbe. „Smpfieng von bem Äünlg bol)en folb unb
erfamen ftat. @ebad)t nur je bleiben In meinem ftat. ein erlldjer
fUt bei ben reuten. 2Bi&, Ui gar bart von bem nlbern fUt «n fcen
666 ©tat
I>6d)crn je gangen wirb." 23ud) ber 2Bcftf&. p. 1485. f. 7. 14. 17. 20.
3ebcr Wenfd) Ifr ffbutbfg, baß er „(9ot alle tag einen 2)lenft tue
nad) fetnem ftat unb nad? feiner Wüglffelt." Cgm. 56%13^. 509'''.
3n b(efcm ©Inn ble boHdnblfcben @encral-@taaten, b. %. ©tdnbe
(fpan. Estamcntos). „Der oberofterrcldjlfcben Orcgicrung = unb Äain«
merrocefen* «Staat unb Ganjlepen jc, Änecbt unb jungen." £pr.
^ollc.rürb. ». 1G03. f. 4. b) ber einen ©tanb aufycidjncnbc dufiere
'ilufroanb, sprunf, befonberä an Kleibern, 23ebienung, (Befolge. En
France, fagt Jureticre 1694, on nc connoist point Testat des
gens par leur train, par leurs liabits. Un comedien, unc cour-
tisane portent autant d'cstat que des seigneurs et des marquises.
„T>aji meine jroen @6bn nft fo gar fblnber tnebr ft'nb, fonbern bau
fte nunmebr ein orbentllcben ©tat baltcn muffen," fdjrelbt a°. 1597
jpcriog SSilbclm. Jeltfcfcr. f. 2). I80G. 10. 59. J?d>b. £of flaut,
c) Slnfdjlag, UbcrfdHag, fliedjnungrfüberfidjt über 2luSgabcn ober dln=
nabmen, wofür ief3t blc neuere franjöftfdje Jorm Etat beliebt ifl.
2?le fig. fonft nlebcrfddjf. 0i.9J. ©taat madjen, b. &. Cftedwung
iuad?en, hoffen auf cttoai — fommt vor In ber faljb. Dieplfc gegen
55apern fol. 63. d) ©efammtbclt ber ©tdnbc unb Einrichtungen einer
für fid? beftebenben bürgerlichen ©cfellfdjaft, res publica , je£t ge;
Iduftgfre 33cbcntung beö 2üorte$.
1) 3Me «Statt (Städ, plur. Stett, Sted , 2>{mfn. btä Städl, Sta'l);
(d. ©p.) (tat, gen., dat. flete, plur. flete; (a. ©p.) ftat, gen.,
dnt. ftetl, flatl, plur. fteti, flatl.
a) Im «allgemeinen rufe l)d)b. ©tatt unb ©td tte (fiel) ®ramm.
§. 808), alfo Ort, <plalj, ©teile, locus. „2>ie tougen fiat bei
SBelbctf," Cgm. 824. f. 45, loci secreti, genitales, ©tatt geben
bem ftctnb, ibm Welchen. 2IV. <2bt. 389. Kao~ bleib^de Städ habm,
nlrgenbtf bleiben fonnen ober wollen. ab ftatt (ä' ftäd, mefft
abuerblal), von ber ©teile, von ftatten, vorivdrttf. an ber ©tatt
bleiben, auf bem «piafj bleiben, b. b. umä geben fommen. ©tlbamer.
an ber ©tatt, an ©tatt, an ©tett (a. ©p.), auf ber ©teile,
illico, fogleld?. ©em. Üieg. (Jbr. II. 25. Ulrid) v. Otetcbentbal. an
©tatt cinetf Stngeä, wie bd)b., b. b- an beffe« ©teile, auf ber
©tatt ober ©tett (d. ©p.), auf ber ©teile, fogleld?. „©oll mit
im je febifeben baben, fo wtrt ft auf ber flet mit ainem djfnb."
Cgm. 592. f. 37. „5la* ber ©tatt ober ©tett fommen" (von@lle=
bem), verrenft werben. Cgm. 591. f. 81. «ßon ©tatt lafjen einen
2JtrefUerten, ibn frep lafjen. 2.5K. v. 1616. f. 285. 93on ©tatten,
wie b*b., Voc. v. 1618 „von ©tatt." Die 21 et er ftatt.
„<Hn Wabern jrcanjfg Saud) unb brelülg Oltf er ftatt." ^tproter
Ätrcbtag 17. Sie Ol rd) ftatt (fiel) I. 21). ©. 103). „Loci pisca-
tionum qui diutisce 8lrfd)fletf vocantur." Di]»l. V. 1199.
9?ad)t. v. 3uvav. 113. Canis. ant. lect. II. 500. 88 a d? = ober
£5ecf en:@t., jur »defere» beftlmmtc 93anltd)fe(t. SBagnet <£.* unb
©tat 667
(L:5Bcamt. II. 89. 93anftatt. S.W. p. 164& f. 416. 93ettftatt,
58cttftcllc. 93 1 e f b ft a t r. „Du auf ben kommen wartenbe ewige
TSIeibftatt Im JMmme.'." 1697. 93ranbftatt. 93tcuftatt, wo
93icr gebraut wirb ober werben barf. Dorf ftatt, wo ein Dorf ftebt
ober geftanben bat. „öbe borfftet." MB. IV. 465. ^rdgftatf,
&orturfammer. ©em. Weg. Gbr. III. 725. Jpallftatt (4. ©J.O, tvo
@tüj gefotten wirb (Äurj Oftr. unter ßribr. b. ©cb. p. 455), fpdter
jum eigenen Ortsnamen geworben. ,,©alj perrbauffen an ber § a 1=
fiat," b. I). am (Erjeugungtforte felbfr. Jammer ftatt, wo et«
eifenbammer ftebt ober fteben barf. MB. XXIV. 618. Jpduptftatt,
wo lserurtb,eittc enthauptet werben. J? erb ftatt, bdueUtcbcr Jpctb,
9Bol)nung mit Jpcrb unb &ücbe. Jpoeb ftatt, eigener 9tamc »er=
febtebener bocbgelegener, metft umjdttnter ©ratf * ober 2lcferpldfcc ju=
ndcbft um ble 2ßlrtbf#aft$gebdube. Jpofftatt, <pial$, auf weiebrm
ein Sanbbof mit feinen ©ebduben nebft ©orten ftebt, geftanben l>at
ober t>on Wccbttfwegcn fteben barf; im ©tiftungtfbrtef von (gttal
(MB. VII. 237 ff.) bic gefammten ©ebdube unb ber ©runbtejirf
be* Softer*. „21b, auf ber bofftet." &egel= ober Äuge (ftatt,
Äegelbabn. Köpfftatt, Jpocfcgericbt. Scnbftatt, üanbeplafj, Ufer.
£.W. p. 1616. f. 5Ki. £ ig er ftatt, gagerftdtte, Ort jum Siegen
ober ©eblafen. 9)? al ftatt, Ort ju einer gufammenfunft benimmt.
gbtg. P. 1612. p. 6, P. 1669. p. 58. Jtr. £&M. IX. 573, X. 474, XVI. 206.
Warft ftatt, „mercatus," Voc. p. 1429. SCRef ftatt, eigener
<p(afj, wo cbmale b<xö pcrfduflicbc ©etreibe gemeffen werben mufite-
9)?ündmer ©tabtbud) Cgm. 544. f. 5o. cf. ©ebranne ©. 511.
9)?c$gftatt, Ott jum ©eblaebten. Grridut. *))ollcep:£>rb. v. 1557.
■SWiefftatt, tyiaß, wo ft'd) fca'giöbnet ju mietben fanben. «Wündm.
©tbtb. wie oben. 93? i ft ft a 1 1 , «JHaß. für ben «JHifr. 9)? ü l ft a 1 1,
»o eine $D?til)(e fteöt ober (leben barf. ©em. Weg. Gbron. I. 366.
MB. XXIV. 611. <Pfffclftatt tu ©atinen. Sori 93rg.W. ©teb
I. ZI). ©. 324. W ab ftatt (d. @p.), Jpanbtungtfplaß , wobln bic
2Baaren bloei ju QÖagen, niebt aueb ju 2Baffcr geben fonnen. 9iörb-
tlngen nennt ftcb in einer llrf. p. 15J2 eine folebe. Weufenftatt,
jum Segen pon gffebreufen. ©em. Weg. @br. II. 508. W lebt ftatt,
a) Jplnrtcbtungäftdttc. b) autfgebauencr ©ang im ftorfte, ©erdumt.
Wtebftatt, auägereutcter <pi«ß. ©cnerale p. 1762. ©cbetnftatt,
Ort unb ©teile, bte ju beaugenfcbeinlgen ift. ©cbenf ftatt, wo
93ier, 2öeln jc. autfgefebenft wirb. £btg. p. 4612. p. 213. 3frngiM
Jr>fp. 176. ©ebtefi ftatt, wo auf bie ©cbetbe gefeboffen wirb,
©cbmibftatt, ©cbmtebe. ^irngibl £fp. 16. ©efeuefter ftatt.
dttl pr. a. 54. ©iß ftatt. eine „fffjftat" in eine SWauer breeben.
Sitte 93au=Orb. p. «Wüncben. 2B(tr. 33tr. VI. 132. ©tof ftatt in
©alinen. cf. I. Zt,. @. 187. £anj ftatt. S.W. t>. ißl6. f. 571.
2Bafcn|tatt, 2lbbecfercp. SWanbat p. 1667. 2B ei er ftatt, <pia^
su einem Sßeiber. MB. xxiv. 5U. 6U. 618. 680. 2öein(tatt/
668 ©tat
si«»2öeingefcbenf trotte, cf. ©cbcnfftatt. gBerdjfUtr, 2Betffrätte.
Saun (tatt, <piaß, wo ein ^aun ftebt, Reben foll ober barf.
SBagner Q.-- unb (£.=58eamt. II. 252. g.gt, ». 1616. f. 7GO. Set
@tatt = b alter, (Stellvertreter, locum tenens, ital. luogo
tenente, franj. lieutenant. „9?. 9?. fUttbaltet be$ gematnen
yetebtigerä" (im 9ionnenHofter ©nabenfrerg)... „eifpet 9?. ©tat*
»atterin ber epti&fn..." „Der Pfarrer ober fein ftattbattet."
MB. XXV. 46. 55. 528. ftattbaft unb ftattlid), fiel) unter
■Statt 2).
b) n>a£ ©tabt, blefe erft in ber neuem Crtbograpbfe für eine
ganj vereinzelte Slmoenbung üblirb geworbene #orm. 3« ber alten
©pracbe, t»o bürg für urbs berfommlicb war, fonnte (tat »ermöge
bei umfaiJcnbern «egriffeö (locus, Ortfcl)aft) alletbfnge au* bafür
gelten, 5. 23. Dtf. I. if. 51 (im ainneUeb VII. beipt Göln balb bürg
fratb ftat). 3n bem 9)?aFc aber, al* ftd) ber alte 33cgritf bei 2öorte<
bürg in ben von fieHe, arx, verengte, rücfte, urfprünglid) rocl mit
großer Oiücfftcbt auf bürgerlicbe ©eroerfce, .ftantcl unb SBanbel (orgl.
9??ßrft II. £f). ©.619, gl. o.542 d)OUf=ftat, emporium, m. f«up-
fiabt neben faup = tün, bdn. rjob^ftab, agf. burb:fteb, folc=fteb
neben ti'tu, engl, toron) ber Qlu*bruc6 ftat, yac iioyj.v , rollend in
bctTen ©teile ein. £>fc Stnfcbltejmng burd) dauern ober 2ßäfle i(t
fcabc» pufälligees, bat bie 3citläufte bringen «nb nebmen motten.
©0 fonnte ftcb 3. 9?. ber ßtecEen 9)iurnau nod) tn llrf. ». 1344, 1364
(Meichelb. Chr. Ben. 66. 78) obne 2lnmajiung eine ftat nennen,
unb im Cgm. 284. (sec. XIV.) fol. 49b beljjt ei: „froer bürget bie
je 9ftüncbcn ift, ber mag geften tn bem marfte ir gut »rrb gelt
verpteten," ivo anbere £@©. fagen: „in ber ftat." ®er in fo
mancherlei) tarnen von .Orten (Dörfern, Jtecfen unb ©täblen) t>or=
fommenbe Seftanbtbeil ftatt (oft noeb im ftcreotnp geworbenen alten
dat. sing, ftett, j. 33. «Ulcbftett, Jpöcbftett — au* Jpöcbft am
Oibein, cntftellt aui Jpocbftebi — ober dat. plur. Kletten) gibt
93elege genug für bltfe ©cfcblcbte bei 2Bortetf. ©emafne ©tatt
(ä. ©p.), ©tabtgcmeinbe, res publica, gemainer ©tatt f?<xu$,
©tattbau*. ©emainer ©tatt 9)?üncbcn, föufcbau*, ^eugbau* ic.
»" Ma bei doc Städ, angefebener Wann (meift fcberjbßft). D-
Herrn vd* doc Stad, ©lieber bei 9J?agtfttat$. Der Städbatz-n
(im 9)?unbe »on £anbleuten oerdcbtlicb) , Werfen auö ber ©tabr.
ftedifch, adj., jtdbtifib, ftdbtifcb gefletbet.
2) Die ©tatt, ftat, ftate, sing, unb plur. (ä. ©p.), ber Ort, bie
©clegenbeit, bat Vermögen (a. ©p. ftata, locus, Status, oppor-
tunitas, facultas, sumptus). „2iüe 9J?enfd)en, wo fi'c Urfacb unb
©tatt baben, fo lünbigen fte." 3to. <£br. 185. „2Bann ej (ei) in
aiierfAiertfr ftat wltt." MB. VI. 596.
„Jpcimelfd) fuogt biet liep.
©tat matbt ben biep."
©tat 669
„5I»* Ut et M »U ßuot (tat
baj er ff umb fr mtnne bat,
belbe ftuo unbe fpar,
jtt mutet? berren femenat." Stanbarloö uub ftlorbtbel.
Cgm. 577. f. 161. „3t fult ben armen Iüten Ubcn, ob ir ffn ftate
babet." 93r. <Berl)t. 66. 75. 83. („SBlr be ftaba babemetf, nos
diviics." gacomblet 2iicl)to I. 29). „35aj matt ben belebter nlt je
lang aufcntbalt, ttnb baj ble anbeten oef; ftat magen ban je belebten."
Cgm. 406. f. 49.b „Die SBlrt follen nlemanb weiter mim effent*
nacb Sttlltcfent? ftat tbuen" (prael)ere bibendi etc. facultatem,
geftatten). „Da£ fol Ime ber jebentmatt ftat tbuen." £.£>.». 1553.
f. los. 115. „2)et SSllIfcbfalt ftatt tb«n." £.9?. ». 1616. f. 231.
„Sine ffilberfofung ftatt tbutt." 2.0. v. 4588. f. VI. jplc&et olelmel)t,
a(ö ju Statt 1), fcbcltten ju geboren ble tyluraUDatloe Statten,
©eftatten In ^ormeltt, role folgeube: „9cacb feinem franb unb nacb.
feinen ftatten." Cgm. 366. f. 125. „ftrueftuce fol (ben 3fmmer=
lenteti) »eberman geben nacb (taten" (nacb Vermögen ober nacb
©clcgcnbclt). Cgm. 544, f. 58. 9?acb ©eftatten, allmäbllcb, ttaci)
ttnb nad)/ Itrtl. ad agio. Na' Gliä'n liimt mar a' wel'dö'. b. 2B.
3e Statten (?.- fta'n, b. t). gelegen) fommen, (a. Sp.) ju Jputfe
fommen, fürbltten. „Gbum ön$ ju ftaten, frasv," 25lttrOtefrdn
einer £ltane». Cgm. 4SI. f. 3. „Jplljf bclncn Sinnen, ebum in jve
(taten." Cgm. 87. f. 45. ?u Statten bringen, Voc. r>. 1618,
reflccre, rcconcinnarc. «9?lt, jn Unftatten, b. I). itngctegenbeft,
Wacbtbcll. „9)?ft großen Unfoften unb Unftatten." 3ölrjb. £.®.9t.:
Drb. t). 1618. ganbtag v. 1542. p. 5. „2Bie feine £auäfrau franf ge-
legen, fo ibme s« großen Unftatten geralcbt." 58ctuto=9)?(rafel 1697.
„£am jm jn grofien Unftatten." <2Io. @l;r. 61.
ftattbaft, a) (von ftat, locus) tua^ ftatt baben fann, wie bebb.
b) (ä. Sp. ftateljaft von (täte, facultas, j?ofm. ftunbgr. I. 392)
wetmogenb, tuoblbabenb, foltb. „Statthafte SBürger." „Die
Stdbte unb «D?arftc je ftatt bafter, je tui^llcbcr, ebrllcber unb troft;
liebet ffnb ffe bem Surften unb bem Sanbe." Ar. 2&M. XIII. 126.
(Gl. a. 212 Utlftatabaft, instabiles). ftattllcb, a) (von ftat,
locus) ivai> an feinem Orte Ift, geb&rlg. „Jpolberblüe Ift ftattllcb
bleber ju gebrauchen." Dr. sjJMnbcrer 154. „2Ble ivobl ble von ber
tprdlatur utetjt ftattllcb b*cr ffnb." Ar. gftbl. XIII. 107. „Die
£anbftra{jcn, SBrütfen, OBea unb Steg ftattllcb machen." 2.0t. t). 1616.
f. 594. ,,dtmai ftattllcb bebenfen." Carolina poen. b) (von
ftate, facultas) rclcblfcb, aufcbnlid?, präcbtlg. „Die Stattllt&felt
tlnerf 9J?eblcl ftebet ntdjt In jjler ber halber Je, fonbetn In ©ut=
tbdtlgfelt, fo er bei feinen «Patienten xxUt." Dr. anbetet 1620.
p. 43.
Die ©eftatten (b. SB.), a) fiel) ©eftetten. b) nacb ©eftattett
(nä' Gftä'n), nacb SBequcmllcbfeit. Siel) Statt 2).
670 ©tat
auäftatten, begatten, geflattert, wie l)d>b., unb l)fe unb b<x itilt
ben formen ftat vermengt. „Die e$ (ba$ ©unblgen mit unfeufeben
SBerfen) beftatten in jrrt bdufern pnb In tverx gemäßen" (Ggm.
767. f. 182), baju Statt ober ©etegenbelt geben.
Die (Stattet, ©eftattel (Gftadl), a) bie ©cbadjtet. Voc. p. 1618.
„$ur jroep ©tatet« flutet feinet Gonfeft, bat man bet Jpcriogfn
auf bat 0tatt)f)au$ tauft, tpo fte mit ben Bürgerinnen fartet."
SSJi. ©tabtfammer^Oiecbnuttg a°. 1455, @o$ 1832. p. 560. „3tem
ausgeben um 2 ©ftabel unb $8unbfd>nur 28 dn." Ar. 2&bf. XV. 8i
ad 15ü5. „Sßlf; man einmal ein fonberbareä (tuet ober ©etfabel
mit Sucfer^Oiofat mengeltc." attberttng ©uSman be anfaradjep. 120.
„SSürgerlldjc ©jtabl-- ober ©djaebtetmacbet In ffflüneben." „<pned>=
plnber, ^ergamenter unb ©ftabetmacber." 2Bftr. 33tr. V. 157.
b) (Äaufb.) tyaplerbüte. 2>a man ftatt ©ftattet an einigen
Orten ©pattel, ©fpattet fagt, fo Weint bepben formen
junädjft b&i itallenlfcbe scatola ju ©ranbe ju liegen, beflfen sc
man batb in gst, balb In gsp perfebrte. 2lud) tai franj. chatouille
gebort JU scatola.
£>lc (Station, a) bem «Bolf namentlld? Pon ben Stationen betf .Steuj=
tpegerf geläufig, b) früher fdjelnt ei aud> pon aufaefdjlagenen 93uben
ober (Stänben berumjlebenber gramer, D.uactfalber :c. gebrannt ipor?
ben ju fepn (9)?uratori A. it. II. 43). 93ep Jpornecf tft ble ©taß
eine 2(pott)efe, ©tafjauner ein Stpotljefer. Txxä Voc. venet.-
todesco p. 142-1 gibt f. 99 bat penej. la stazon (aBube, Äauftaben)
bureb ble ©taß. „Sanblramern, ©tatlcnlcrern, Sffiurjen-
grabern unb anberm paglerenben ©efinbel foücn ir)re Butten plfi-
ttevt roerben, ob fie nldjt bclmllcbeö ®cjvet)t baben." Wanbat
p. 1650. . ..„2)a$ 2anb poltet ftattlonlerter pettler." 2btag.
ü. 1605. p. 224.
ftat (ßäd), adj. unb adv., a) ftllle, fad)te, tfife. Halt (iad, heb di'
fta.l! ftad, ftad! fad?te, fad>te! Sei Rad (febroetge), red liäd!
SchtT ftäd a'fo furtmaoha", ge" etc. {K.M. I Du derfft dar a~n
ft;id-n aufmaclio" lafTn, bu barfft tllcfet laut fcfcrcpen, ba|t «lebt
Urfadje, grofi ja t&un, cf. aufmachen II. Zt). ©. 540.
„2Benn t>ocbcr lotnt In lüften tpaet,
fo mad) bat roeter ftaet." Cgm. 628. f. 252.
„St reit ftae teilten ban." OBlgafota 53en. 712. übfebon Ibm ein
„glüenber tot" auf ble banb \id, „bennod) b"b et baä rauebfae ftet."
Cgm. 696. f. 76. ft o cf = ober fl 6 cf e 1 =ft d t, frocfirfHe. 2>fe ©tat,
©rille, o^ da1 Städ, in ber ©title. Unootföubll* 1(1 je^t in 31.93. ble
ipoI urfprünglicbere unb nodj t)o*beutfd)e 9?cbcutung b), b. f). bteibenb,
befldnblg, fefl, stabi'is (d. ©p. (täte, a. ©p. ftdti). K«tr
9Slrtb.e, ©egenfaß pon bto^ temporären ober ^>ecfen = 2ölttben.
QÖlrjb. ÜJerorbb. „ftaete fein, lirmum stabileque esse." ftaete
ober flat baben ober galten ober tafen einen «Bertrag, ib,o suttfd
©tat 671
feött laffett, ratum habere, {jjn galten, b. 2.0i. passim. 2>le «Staet=
Haltung, matiftcrttion. Ar. 2bbl. XI. 415. „Der tocbter ©opbie pat
je ftcten blngen ber graoe »on Äreglfngen" (»erlangte ft'e jur Sbe).
Äafrter SRelmdjron. $re»b. Samml. II. 48 u. unftät (uftüd), a) un=
(tili, jtürmifcb, befonbertf pom ffietter. „£abe am ©cbencfel, foaber-
lid? wenn ba* Sföetter untfät geroefen, grofjen ©cbmerjen gehabt."
58enno=9J?irafel 1697. b) unbeftänbfg. c) (d. @p., von (Sbeleuten)
untreu. „Ä. Otto III. ber bet aln unftet roetb, ble tvarb an ainen
grafen, btö er ft'e lelplld) nujfe." Cgm. 69991. 7353*. 2)fe Unflat,
Unflate, Untreue, (gbebrud). „2Bcl*eö 2Belb begriffen wurb an
ber Unflat." Cgm. 6$ß. (■ 70. „3n unftät ein finb empljaben."
Cgm. 4M. f. 127. 3ln ber Unflate ft'fjen mit einer Verfon, twft il>r
leben, obne fljr @begemal)t ju fepn, Ar. £&bl. XVI. 282, ©ein. Oleg.
(Jljr. II. 3ü3, III. 230, ivobl ein ©egenfatj ju ber altern 9l.gr.: je
ftaete nemen, ein bleibenbetf @&cbünbntjj fcbllejjen. 2Blgalofg $en.
p. 711. 93rgl. beilaeten. ftaetlg, beftänbfg, fortwar enb, con-
tinuus — „frequens." Voc. ». 1419. — ,,<St flrafft ft'e ©Ott mit
(tätigem ungemltter." 21». @br. 212. ftaetltf, ftaetlgtf, ädv.
(a. @p.), n>le jefjt bt$ einfad)ere l)d)b. (laet*. 2Ö|tr. 5Ptr. V. 181.
2lo.@br.2t2. „ftaettt; bfcf unb itaetia." Cgm. 592. f. 2H. ur.
flet, flüchtig. A°. 1437 flagen ble Bürger von Jurt, baft ft'e von
ben $8ol)men angegriffen würben, unb bafj ft'e, rcenn man ibnen nf<bt
bülfe, „alle urflet »erben unb »on bannen jieben mufiten." Sit.
2bbl. n. 7o. 71. befldtcn (a. flätlan), oft aud) befldtten unb
In ftorm unb Qk'grftf ji»lfd)eu (tat unb ©tatt fd)n>anfenb, a) »e-
(tdttgen, firmare, stabilire. „be|tdten mit bem 3llb ben ftrfb"
02lo. (Jbr. 392), ble Wogengdb (2ßftr. 53tr. VII. 117, Jpeum.
opusc. 88; „mit bem 2llb auf bar unb prufl befldtten al$
recbtcntf redjt Ijt/' fcrofperger @baft ». 1614, Cbm. 3238. f. 34),
feinen ©djaben ('k'd. 134), ein 2llgen, ein ©ut (Cgm. 27.
Qirtlfel 31, ©em. Oteg. (£l)t. II. 81). b) be(ldten einen ©olm ober
eine £od?tcr In gelflll*en ober @befl«nb. SHef. 2.5K.. 11t. 51. Olrt. 4.
@o aud) : „9?. 9f. bcflättcr caplan ju 9?." 2Boifgang Äutirer,
„befldttcr münld? je Stegernfe." Cgm. 779. c) „$er Oifdner
tonnte auf fain spfanb mebr befldtten (einräumen), aU baä tyfanb
rcertl) war." ©em. (Reg. S&r. 11. 112. d) (.Kaufmann^) ©üter be=
fldten, ibre 93erfenbung beforgen, ft'e fpebleren. e) „<H$ie man bie
9)?ül befldtten foll : tpann ber WüHer ble ftafn (um ffe ju
bitten ober ja bebauen) aufbebt unb ben Sauf rolber nlbergclegt bat,
fo fol er ble flttul mit fein felbtf getrapb bemalen, alfo bat ber ?auf
»oll roerb." Wüblorb. O beftdten, einbefldten (bfiattn, ei~-
bftattn) einen ^>lrfd), ein SSllbfcbweln jc, b. i. fid) »on beffen
£agcr »ergeroiiTern, b<bb. beftdtlgen. befldtlgen, a) fllHen, jn^
frieben (teilen. „*D?an b«t **$ &fnb in ber 2ßiegen «tia)t befldt«
tlgen fönne«." 55enno:5U?irafeI v. 1697,
672 @tet ©tut «Stuet
„Unb wai jle fetten ba »etjett/
bat galt bct alte tlttet wert
je ahtcr befUttfgung." Cgm. 270. f. 279 (b. f>. et
$af)lte ble pecbe; er. itaf. pagamento, pagare »om latein. pacare).
QSrßt. gl. i. 567 glftatlan, componere (tumultum), a.152 ftätlan,
i. 781 (Utlgon, sisterc. b) wie b,d)b., b. I). ratum habere, fiel)
oben ftaet fcaben. „Saj bic brut mit irem brütlgam roaere be=
jietlget inib geoeftent In erolgeä ttmücn." Cgm. 818. f. l.
©tett, ältere 35atloform von ©tatt, In einigen Ortsnamen ie-
mf)ti — «. 93. 2lfd)fUtt, Dfetrlcfeftett, gmjtett, ®teben=
fielt, ©tieften, £ocf)ftett, Jpod)ftett, Jpulftett, Äftcr,.
11: c 1 1 it., iuo ftc geroofjnltd) ganj tonlos? wie ftad gebort wirb, di
fommen inbeffen aud? einige ber unter ©tat t aufgeführten Hlppel-
latlua im S)atb l?Ee unb ba nod) lieber unter ber #orm (tett wor
(bey dac Kepfftod, auf doc lluu'fcod etc.), ble bann natüttld)
aud) mit in ben Womfnatfo tritt, wie bat bd)b. (Stätte felbfl.
©tetten (fte'n) in Drttfnamcu (j. 93. 2cuttfetten, «Mittel;
ftetten ic), Dat. plur. von ©tatt. 3)le ©tetfteut (oom alten
©cuttlo — wenn nldjt bloö <piutal), ©tabtfteuer. ftrefb. Samml.
II. 80, 87. 92. 93 ad 1392.
flettlg, ftcttlfd) (ftetti, ftedifdi, junädjit von Werben, Dd>fen lt.),
nlcfct pom glecf au bringen, l)d)b. ftätlg, restitator (\M. ftabr).
„Sßelldi top banilettig ffr." Cgm. 289. f. 133. tcltftettfg,
reitfiettlfd). „battejtetig, fteftetfg." Cgm. 824. f. n.
©le ©e (tetten (Gilett-n), Ufer, befonbertf cht fünftlld) bcfcftigtff?,
Uferbamm, Sitittm überhaupt.
„£rau feiner unbergrabnen ©ftetten,
trau feinem Jpunb an ber Letten." <)). Qlbral).
ipolj--, «0? t ft= lt. ©eftetten.
„burdjftutteru (anfpad).), genau burdjfudjen."
2)a$ ©cfn'ictt (tprol.),'bcr 2ärm.
$ie ©tuet, öfter ble ©tueten (Stuodn, Stua'n), aud) ble ©eftuet
unb ©eftueten (Gßuott, Gfiua'n), a) njlc bd)b. ©tute (elnjclned
©tiitf einet ©tuet in ber folgenben urfprungltdjen 33cbeutung c.j
vrgl. ©ramm. S. 291. 295). b) (ocrüdjtticb) junge 2ßcibgperfou.
o" faule Stuo'n. c) (ä. ©p.) mat jeßt bat ©eilütc (Gftüatt, ble
Gltüotterey), b. [). 2lnfammlung ober Jperbe »on Judjt^ferben.
„2£enn ein ©tubt jergel)en foll, bcljjt ein tyferbt bem anbern ben
©araanj ab." Seb. $ranf b. ©prldjro. „3Metlal&$ ro|j «Belebe mit
von bcrfelben geftuetc, alt bat Ijerr jDletreldj rait."
«pittolf 2280. cf. SBlgalofä 485. „@ t u o t unbc ftuotroatbe,
frcanet unbc fioalge." Cod. lat. Monac. 2. fol. 38. (li. ©p. ftuot,
cquaritia, gl. i. 685 (lex rip.) sonestis; Dat. ftUOtf, i. 519 grege;
ÜUOte, i. 820 (lex alam.) tropo; bajU abet acc. pl. ftuota, i. 806
armenta equarum; agf. ftob, engl, ftub, HU fiob al^ 9?euttum).
2)et
@taf ©tauj ®tof @tuf 673
®er ©tuctgart, ©eftüctgatten (4. ©p.), wai wir icfjt ffofjlen?
l)of nennen, j. 58. ©djwalg^nget :c. — 2lu* einem folgen tft eine
fd)6ne 9?ad)barftabt (Stm'gmrt-, Stuokort) erwadjfen. (ihn 90,
aud) Cgm. 699. fol. 105 bat ©toeegarten, Cgm. 994. fol. 98
©tutgarten, Qlrnpecf V. 34, col. 303 mad)t t»aö lateln. Stued-
ganlia barau*. 3« ber £l)at möd?te eine mein* auf* ältere, wol
bat nlcbere, 2)eutfd) jurücfgefübrte $orm, etwa Stodgardum , affi^
nüllert Stoggarduia , latelnlfd)en 2lugen unb öftren lcld>t Reifer ju-
fagen, al* fca* jeßt beliebte Stuttgartia). $et ®tutl)eugft, J?etb=
bengfl. Voc. v. 1119. „2)er ftutfnedjt fol ben ftuttoffeu redrt
warten." @d)clrer £>lenfbDrb. f. 28.b „ftutro*, equi feri, qui
de agresti genere orti." Voc. ». 1429, gl. o. 102. „Equas quae
dieuntur ft u tr> I) erl t." MB. IX. 45 ad 1253.
Sie ©faß, ber ©tajlonlerer, ft'eb. Station, (frlfd) tot aud?
©toßenlerer).
ftaßen, ftd) brüfren, sleren, affectlert benennten. gftäzt, gfl;'«zig» adj.
(«Bral., nad) ©ramm. §. 632, ft ärgeu, ft<5 rr — md) ftanjlg —
unb ©tat),
ji a ß e n , (l a g e l n , ft a ß g e n , ftammeln. Dr. Wlnberer p- *13»
Voc. r>. 1618.
Der ©tauj (Stau»), lebige männliche qjerfon al* erflartct glebbaber
einer weltlichen. Die ©taujen (Stauz-n), a) feblgc welbtld)c <Perfon
alet ©eliebte einer männücben. 58en SBucber (f. 2B. IV. 122) belltet
elu SBauemburfdje mit ben ftormallen: „Jäerr, 3 Hb gfcbolten.
Jrjerr, 3 bl mit meiner ©taunsen gangen, ^err, feß walß 3
nfcfö mel)r." 1>) ©dmafe, culcx L.
©er ©toß, gewolmlld) bem, ben, ble ©toßeu, a) (fcfewdb.) ©tamm,
.«Uoß. „©anbbdnfc unb 33aum flößen Im ©trom." b) (faljb.
•Berat».) ."»'.. Soll biefe* ©cbwartbrett. c) (<s*eblrg) runbe*, weite*
®e$fi für Wild), Wolfen ic. au* £lnben= ober 2lf)ornl)olj (cf. ftojja
MB. XXII. 131). ,,3d) wafd) ble ©toß fdmerifelwef*." «Slpcnlicb.
<l) .ftned)t, bem ble Bereitung ber Ääfe auf einer twrollfäen 2llpe
übertragen l(f, unb ber juweilen aud) ben 2Ölnrer über mit feinet
£erbe unb einem Keinem Knaben oben bleibt. ©0 poetlfd), role
eine relnlldje baorlfd)e ©enbln, mad)t fo ein 33urfd)e, ber feinem
©efdjlrr mebr @brc atf. feinem £elbe antbut, bat Sllpenleben frewlfd?
nld)t. e) gefrlerenbe* Qßaffer, geronnene Wild), ©lel) ©tof? unb
©tuß. 0 9lbl)anglgfett Im £erran, mollis ascensus, declivitas.
Voc. v. 1618.
3)er ©tuß, a) (^raufen) (teile, abfd)üf(tge ©teile im £crrän.
b) (U.g.) geronnene Wild). ©elb--ftu* (S?lftuz), ble von fetbft
alfo geworben, ©leb. ©toß unb ©tofj. c) eigeufian, 2Ölbcr;
fpenfllgfelt. „@tuß unb 5£ruß.y/ flüßlg, wlberfpenjllg, rolbcr^
feßlld). au fftüßlg; leutflüßl9/ abflofienb gegen jeberman;
ectmieücv** 9ßavertfct?fö %Jvt«t»«^. III. £(>. U U
674 ©tuf
reftftußjg, wie rcltjtettig. ©tüßfopf, £roßfopf, »rgl. ®to£,
d) „2>ur<b. «bgottere») unb afgennuß fjat gelitten 3b,ernfafem aln
ftüß." Cgm. 75f>. f. 42. e) „Huf et» ©tuß, momento, in
procinctu (facere)." Vor. p. 1618. „ftüjjeltngen, temere
(atque fortuito.)" 9?otf. <pf. 9. 2. nrftüß, plößlld), unverfeben*.
f/15a^ menlg ftett al$ gar urtfuß bejogen nnb belegert Worten finb,
alfo baö fn (leb barvor nit getutet banb ju beforgen." 9Jnbang aum
«Begetlutf v. 1529. 35eu ben alten 9J?etfter fingern war ber ©tuß
ober ©tußen eine unrichtige tyaufe Im ©efang. QBagcnfell 529. 552.
Kleber mag geboren bai a\\d> Q$fc 93erb flu Ben, betroffen fdüvefgen-
„Sarob ble 3uben erftußt." Dr. @cf a°. 1542.
ftußen, wie b,#b. (HL ft» tta »on ftuttr, fori). ©eftußte
9? u b e I n , 9lrt 9J?efdfpeffe antf furzen geroalgten Jelgmaffen.
9?.3I. : QBie ble ge flutten Jjhtnb*; ober nur alt gewußte
Jpunb', in groper 3lnjaf)l. &>e»t. @&ron. 185: „3Me 35ettelmtin#
ftürjen von einem fpaui jum anbern f>erumb wie ble ftoßateu
Jpunb." 35etff. ©ramm.: „9)?er ban bie ftußaten Jpunb, Sardi
▼enales." Ob l)fer eben geftußte, ober ttma foldje, bie einer häufigen
nachjagen , gemeint fepn mögen ? 2)atf © t u ß = <B ü r b l e i n , fiel?
I. £(}. ©. 196. 3)le ©tuß'3oyyen, 2Belber=Gorfet ofjne ©cböfie.
2)er Ätußel, abgebüßter ©dweff; £f>ier mft einem folcben; fdierj-
fcaft unb geroobnllcb Im SMmmutlv: furje blcfe ^perfon. O du
S t u z o - 1 du !
,,Mei" Schäz is kurz, bin a' net gär lang,
San' gräd a" rechts Pär Stuzo-ln zfam."
a" ßutzats Dingo-1 (von einem Älnb).
®er ©tußen (Stuz-n, ®fmln. ba$ Stasi, Stuzo-J), a) £rinrglat*
von ber form ber altem aug ginn ober ©llber verfertigten ^e*er,
aud? ©tußenglas?. h) furjeS gejogene$ Jeuerro&r, ©tufcbücbfe-
c) gewobnlld? Im £>lmln. batf Stüsl, 93orftecf=@rmel ; ©trumpf ohne
£ufjt&ell - befonbertf von ^)clj. „Bälg ju ©tujen unb ©cblleffem."
„Mrmflußen." „yuli ftußen." Jpübner 675. d) Birg-
©tußen, ©dränge mit Ssorberfujien. ®lel> I. XI). ®. 196.
®er ©tuß er (O.W-)/ ungelabener Jpocfoeitgaft.
25te ©tüßen (Stüzn, 2>lmln. bai Stüzl), a) ©cfdp von Bottdier-
atbelt, aud? wol)l von 9Med) in ^orm efne^ abgefunden Äegel^ mit
einer ©cltenbanbbabe. 'Bier--/ 2Ba9err, ©prengr ic. ©tüßen.
t) wie l)d>b. ©tüßc — vom SJerb flußen, roefdje^, aui gl. a. 685
jlnjjeunga Bustentacnlum , unterftujeter suffultus ju fd)|le§en,
fc^on in ber a. ©p. üblld) war.
©tta 675
günf unb Dtctjtöfte ofcer @tra^ *c.
flractt, (trauen, ft reuen (Area*, fträ-n, (Iran, ftrana", cond-
ftränat, ftrarot, partic. gftr.it, cf. ©ramm. §. 609.635), Wie ft*b.
(treuen (d. ©p. ftrowen, ftrouwen, a. ©p. (trenuian, praet.
(treuulta, fttfluutta, ftralta, partic. glftreuuft, glftrauutf/
gtftratt, l)le unb ba no# je^t ftrebm, gftrebt). „einen rlncb. ftraen
mit flro." 2B(tr. 9$tr. VII. 92 ad 1332. „nfberftreen, sterno."
2lv.@ramm. OUl.: 3e&fMet.fU&flc(trär, iel)t i(t alle* fertig,
i(l geholfen, be ftraen eine SBrucfe, fie mit Üuerböljem belegen,
„Die 33erenricber gueter füllen bic ofcnlainprugfcn be (Irden alt offt
ba* not fft." aßerb*ufcl* <Sl)aftbüd}l. u. 1431. Ms. „Jpolj, b«j man
bie Brügge beftröu, ober bie bruffen je beflrcwcn." Mß. XXII. 284/
Will. 409. cinftrden, frffdjc ©treu (ür ba* 23lcl) in ben ©tall
bringen, ver (Irden (voTira-n), verftreucn; lefcbtfhwfg verlieren.
Der ©treu 'i @iietl, «Berfdjwcnber.
Die © t r d , ©trau, ©treu (Stra , Sirc) , wie bdjb. ©treu
(«. ©p. ftrowe), in ber ganbwlrtbfdjafr vorsugtfweifc bie 93fel)ftreu,
blc an* 2ßlrrflroft, jufammcugeredbten SSaumnabel«, £aub, flcinge-
iiatfteu ftlcbtenjwefgen, in ©eegegenben aueb. autf ©cbjlf befte&en rann;
Itcl) Ddcbfcn, öraffad), fcdubad), Oioradj. 3n bie ©tri
gen, in ber @t. fein, b. fy. im Sfßalbe mit ©ammcln von ©t.
befdjdftfgt. (©cberjb.) SRett, gager für üWcnfcfccn. Der #aulc ligt
ben gani'n »tag auf ber ©trd. 0?.»il. : (Et ligt auf ber @trä, i(l
franf, tobt. „SSJtft jdbercu mitten ftrowe mlnc ib. gefnebte, lacrimis
meis Stratum nie um rigabo.'1 »ißlubb. Spfatt. Die ©trd bep
*Pferberennen, batf gewolmlfd) mit ©trol) gejtreutc 3let. 2tu<fe bep
anbern ffiettfplcten, wo mehrere ©ewlnnfte verteilt werben, 3. 33. bep
©cfeeibenfdjlcfcn (agt man von bem fcbeitbaber, ber, obfdjon ber
nddjfle ju einem foleben, feinen meör erbdlt, er frregt bie ©trd/
fumt auf bie ©trd. Die ©trd auf boljerncn 3ad)britcfen bejte&t
autf ben fd?wad>en Qucrboljertt (@ trd bäumen), womit bie Sßalfen
belegt Werben (sternuntur). ,, Asser ad pontem et ligna quae
vulgariter dieuntur ftracu." <pa(f. ©albudj P- 1522. „Drewtmnbert
@trae = 2ß eilen (bolfjc) ju ber brugf." MB. xxm. 495. Die
@trd = bttcbfcn jum ®trd--fanb be* ©cfcreibenben; bie @treu=
bücfjfen (bei $eucrbucb* ». 1571) fd?te<jt einen Jpagel von ©teinen
ober (Jlfcntrümmern — nad? jeljlger ©prad?e: Äartdtfdjen. Da*
®ejlrd (Gftra), Collect. (a.©p. glflraunf, giftreuuf, giftrouuf,
Stratum, stramen). 1)ie 930 rft reit (Vou'fträ), «Borfpelfe (JUfc:
UM).
Un 2
676 ©tto ©traft (Straub
T)ai ©ttu (Struu, Strau, Strao), tvfe bd)b. ©ttül) (a. ®p. ftrao,
ftrou, ftto). €in ©tru brefcpen, eine Jage ©etreibeä gdnjlld?
(ju leerem ©trob) auäbrefcben. 5D?an brffdjt 3. 58. »or ber 9)forgen=
flippe 2, 3, 4 ic ©tro. £.£>. v. 1553. fol. 164. 2t uf bem
©tro ligen (in .Sinbtfnotben fcpn), eine 9?. 21. , bte nod) t>eut=
jutage für manche/ wie ebmalö wol für bte meifeen, ber ldnbltd)en
SERüttcr nid)t blotf figürlfd) ju nehmen, gtfl vom ©trob erbob
ft'd) He grlebfgte in1* reinli*e Ainbbett. w3>fe Sfc Ifl 2£«(1 auf
bem ©tro gelegen, bat nlt fönnen ctleblgt werben." 3nd)cn=
bofet gtfirafel. „2>fe 9?. lag brep Sag am «0? «tterftro&."
2llt - Öttinger SSotiotafel. JDet © tr & = f frd)tag (Stroukirdo'),
ÜKabljelt, am ©onntag nad) ber Älnbätaufe im Jpaufe ber 2B6d)=
ncrin gehalten, wobei; benn aud) fogenamue @tro = füed)el
Oxedjtcnä finb. ®ie @tro = iungfer, bie fcfeon einmal auf bem
©trob gelegen ober fonft anrüdjfg ift unb ben ©tro sÄta nj
»erbienr. Brautleute, bie fic& vor ber geit mit einanber „oet=
unfeufdjt" l)atten , mußten bep ber Kopulation ©trobfrdnjc
tragen, ober biefe ©träfe burd) ©elb (bat ©troljfranjgelb)
tebimieren. 93apreutl)er SSerorbbn. 0. 1726 u. 9cad) eben biefen
93erorbb. ». 1727 follten £013=, gelb: unb ©artenbiebe, mit @ttob=
Itdnjen befleibet, inö ©rcbbduölein gefperrt werben. £a$ ©troa
©gelben, Äegelfdjlcben, wobep bie ®ewinn{te in Strol) eingebaut
ftnb, unb ben ©ewinnem auf ©crat&ewobl jur SlutfwabJ frepfiebeu.
2>ie ©tri Gruben (0.2.)/ 33orrid)tung jum .f>dcferlingfd>neiben,
(U.S.) ©efottftuel. |trO = trucf en, ftrö = bürr, febr troefen
ober bürr. 2>a$ ©eftro. ,/9io8gen= ober wafgenä ©eftto."
„@eftree nlt allain für U& 9Sfd), fonber aud) unbcrbaltung ber
©trobdeper." £btg. ». 1612. p. 216. 235. „2Bo bie dauern wenig
©eftto unb »11 93td)£ Ijabcn, tan i>&6 £>ad)fcnbaueu nld)t wol gar
abgerafft werben." £.9*. t>. I6I6. p. 525. 740. ftroen, ftrowen
(Urea', ftrewa^), adj. ftto wein, nad) ©trol) rieben, j. 58. wie
lange gepaeft gelegene @per.
(Itabelts, Jpdnbc unb ^üpe regen, jappeln. ©feb flrappeln.
ft tauben, ftarren, raub beroorfteben (a. ®p. flrüben, ftrüpen,
ßubrigere, inhorrere) — weift nur im adj. ftraubenb. »"
ftraubo~d8 Här. 2lUd) gftraubat, gfiräubat, ftraubi', ja Motf
fltaub adj. „jparte unb jl raube Jpänbe wie tin ölelbeifen."
©ruef v. 1721. cf. nieberf. flrüf. £>al)er ber ©cfcbled?Wname
©trüoe wie Äraufe, Ärauö. Sie ©trau ben, 2lrt f raufer 9)?ebl=
fpetfe, woju ber £efg burd) einen Erlebter in H4 belpe ©djmali 9f'
laffen wirb. @prtß = @tr., gucrer^Str. „©trauben (Voc.
p. 1618), ©traubenjen (5rlfd)lin nomencl.), 6traubcsen
(©(fcmlb), scriblita."
@tteb ©trob ©tratet 677
„2)er (raibe) ©cblebel bat ein ntfft'g fear,
ifi frttmp gleld) tute ein ft rauben,
»venu et au nad)t roll febtaffen ge»/
fo binbt erö in bp bauben." Cgm. Sü9. f. 75.
„Die ©traubgaij;, strepsiceros , oryx." Voc. v. itiis.
flrebtn, spie bd?b. (a. ©p. ftreben, gl. o. 285 ftreputtga,
obsfinatio). baudjftrebig (von tyferben), mit einer 2lrt übcitf
behaftet, Cgm. 824, f. 8. rtrebeln, wie jtrabeht. (cf. «. @p.
(Ire palen, ftrlpctcn, crepitarc, strepitum edere, unb nlebcrf.
(treuen, febreiten).
•Der „@tr Cb l) C ff, baro." Cgm. 649. f. 57(5. „$cit bei? l)tmeU>
freien fürften unb mit ftrebberren." Cgm. 778. f. I7.b
ftrobetu, ftruppig fenn ober macben (a. €p. ftropalon, inborrer« ».
g e ft r o b e 1 1. gftr ob 1 1 e i lär. „Tue Spaaxc bangen lf)t feltfam
geftrobett um ben Jiopf berum." Simpliciss. 1669. „2>etf jplrfctf
'.Über bat jerftrobfete plctter." Ortolpl). Der ©trobelfopf,
mit verwirrt emporftebenben paaren.
2)Cf ©tratd) (Straahh, plur. Strcach, o.pf. Sträich, vom 2kib
(treffen, alt. praet. ftralcb), lvie t>d>b. ©treldj. 3n t>a i\int>ct-
Sucbt f ft nad) einer alten Jpautfreget kas Straahh vo'lö'n, als
der do'nebm get- 9i.2i. I 2luf ben ©tfaid) (au'm Straahh),
auf ber Stelle, tout-ä-coup. %i\i ©tratd) (äle Straahh ober
Streahh), alle 9)?al, jebes 5J?al, ä tous coups. 2>arf ©ali würbe
vom Jpälleln auf brei ©tratefe, b. ft. ju brepen Wale« ober an
brep Sagen mit 27 ©cbiffen verfenbet, blc In £aufen jufammeu
einen fogenannten SKaifter ober t\n 9)jai(icrfal$ autfmaebten. .
©lel) II. XI). ©.614. Net o~n Straohh, liaa^n Straahh, haan
Handltraahh, niebt H& 9ftlnbefte — j. 33. tlmn, arbeiten u\;
nid?t einen 2lugcnblicf, j. 23. a\\ ctiuaö benfen, fcblafen :c. a"n
Straohh drei" tao~, n>lc befeb. ffinen ©enf b«ju geben. $5 C
@ t r a i cb e u t o m m e n ,- in ben gall lommen tbätig ju fenn ;
(b. 20.) sured)t fommen, augreieben. 3n biefem ©Inne aud) bep
2BetjinaiM III. 45: „3 ©trol tomma." „Watt cerfpriebt blr
alieä ©d)one unb @ute, wenn'« aber ju ben ©traieben fommbt,
fft niemanb babalmb." Otlte <prcbfgt. a"a Straahh baben, oft
mit bent SBepfafc wia o~ Haus, ober and) fogar o Straahh fein,
wie bebb. einen Sparren ju ou-l baben Im Äopf. Du biß äbar
&~ Straahh! 2)en ^locfenftrald) tl)un, ©türm lauten,
©cberblnger ebaft, Cbm. 3258. f. 43. „2)er Saibflrald?/ planctus,
plangor." Voc. V. 1618.
flraicben (lirao.ho, o.pf. fträiclmg), fd)lagen, bauen; alberne
©treibe machen; ©treiebe, ©cbroänfe vorbringen, erjäblen, <?inen
reebt ab--, «u^, burd}|lr«icben (O.ff.), prügeln, gejtraicbt,
678 <5txaud) ^treicfy
albern, eine« ©parren ju viel babenb. ©ie& (Sramm. ®. 500.
Gc, du gftraochto' Ding, du! „©eflagen unb gebaläftraldjr,"
colaphizatus. Cgm. 638. f. 103. ftt a { d) e l H , bd)b. ftrcldjeln.
©icl) ftreidjeu unb ©trid).
£et ©trau*, \wi ©efträud), luclt mlnber twlftfüblfd) al* 93ofd)cn,
Ü8ufd?, @ebüfd), ©tauben, ©traufs, ®efträu{}. 2)a# nbrf.
©tritf, t?erf?oct)beutfcf?t ©traud?, mag auä ©trubb--lf contrabiert
fcpn, roobe» bag alte ftrubfan, auöreutcn, ju bebettfen fämc.
©leb ©trur. 2>od) ift aud) im 3IIt>rifd) - flawffdjcn ftnA ein
33nf#, ©traud?.
ftraudjen (mtnber polrfüblfd? afö ftolpern), wie befcb. ftrand?etn
(ä. ©p. ftr rieben, a. ©p. ftrribboit, labarc, cespitare, weju
t'in adj. fttriblin, stcrnai). £er ©traueber, einmalige*
©traucbclu, ftebltrltt. „3>a tbäte bat? blinbe vpferb einen febr
gtof'en © t r a u dj e r." »Ultettlnger £ljbrfe 3»n Stbeuerbanf fcloö
ber ©trattd).
Die ©trau eben (Snauhlur, St^rauka"), bei) gemclucn acuten batf,
wag bei) ^ornebmen ber ©djunpfen ober aueb ber üatarrl). Gnä-
Frau, I häb '^n Hätärr, fiagt bic Wtagb, worauf jene: 2ßatf, bn
SSaucrntrumpf, bu wilift ^ar ben Äatarrb baben, bafi etwa bie
Jp u c fi c n unb bic © t r a u d) e n niebt auet genueg f ft für bfd) !
cf. ©ramm. ©. 195. „Cöriza, buj ift fwen bfv natflodjcr tvieffent
unb im ber menfdjc etni etlfd?cn fnranset unb b«j ntbt enbilfet,
benfclben jTedjtum bcfjjent bie laute bi ftraucbcit." Cgm. 724. f. 182.
Sluf Pol. 183 unb an anbern Orten bfefeä fcbdßbarcn aud) in 5»rcflau
(Jjjpfm. ftunbgr. I. 317) iwrfpmmenbca mebUinifcben QBcrfeö beß
XI v. 3abrl). beißt baö libel naci? älterer ftorm biu ftrridjc. „e$
finb mer benu jeben tag, baj id) nld?t fmeefen tan vor ber ftr riebe 11,
bie i* Hu," fagt ber fd?laue Äammettjert ftueb* ber-m Stefdmer,
£.&. I. 40t. ,,2Benn ber menfd) bfe ftraudjcn bat, po fetmedt er
uid)t leldjt altf vor." Qonr. ». OTegcnb. . ..,.Sed sapienti pauca!
bie 9iafcn, bic jeßt nod) nidjti* fd?mcirt, pef> v8lifj, 33ue, bie bat
b* ©traufa." «Warcell. ©türm, „gebraten 9inf, mit Pfeffer gc;
noffeijy macben bic ©ttaud?en ImJFJaupt jefHg/ baf; e<* wirb fließen."
Crtclpb» ,, fl r aud), catarrrhu», huirior ab aure vel ab oculo flucns"
Kwai aber nur bie Srflärung betf tatein. 2Borted ift». Vor. ». 1439.
„Catharrus, ft r auf feit." Vöc. \>. 1445. ©tt^ Voc. t. 1182 gibt
aud) ein 95 erb „ftrawdjcu, febnubern, rheumatisare."
(Ucldjfn (cond. ftreiebet unb flrid), <$. ©p. praet. ftrald), gc.
(trieben), a) wie b*b. (a. ©p. ft r 11) bau, \>r<\et. ind. ftreib,
conj. ftribbi, partic. giftrtbban, vrgl. eben ©. 677 ftraldjcn).
„OBcitn man H6 Äinb will ftretdjen, lapt ftd) aln Oiucten vwm
näcbileu ^aun bredjen." tyrebtgt. .ftiuber um ben £ebjeltcn
ftreteben, füf> I- Sil). ©. 306, IL ZI). ©'. 310 unb unten voce
gelten. 3tod) vor niebt gar langem war es* in Sanbfcbtilcn üblid;,
©tveid? 679
baji bie Ätnber entweber alle Ctuatembev ober &od> an ber ftaimacfet
ober ju @nbe bctf ©dmli«bre$ „aufgetrieben würben/' inbera
fic nemlid), clnä nacl? beut anbern, bem Seljrcr jwlfdjen ben 93efaea
burd)f riechen, einen ©treld) ad posteriora in empfang nehmen unb
jur ittecognltlon bafür ben fogenannten Qiutfftrelcbfreujet eut=
rldjten mußten, bcr eine Jpauptrubrli in ber fümmerlid?en »efrattuug
ber «Bolftferjf el)er autfmacbte. ©cfcon In bcr ®d)uclmel|Terorb. v. l 564,
©|Tr. fort. V. 233, frißt e$: „3tem ad* von 9Wter beer ift dornen,
bat man ble fbinbcr gewonblfcb auf bie breu boben «Keift: altrf Dfrern,
tyfingften nnb ©eined)ten, aud) auf bie $afmad?t unb £ulbt Sacobl
a ufa e (trieben, unb von alncm fbfnbt afn Pfenning aufftrelcbgelft
genommen, fol et no# babe» bleiben/' „Ä In ber au $ fit eichen,
tV-riac vapulares. Da3 ftreicbgelt geben, vapulare minerval
dare ludimagistro." Voc. jj, Jf>18. 2Jc» 3. (?l)r. ©agenfeil
Norimberga 1697. p. 93 werben ble ©dmlflnber mit einer berlcp
Zeremonie vor ben froren Jcflen au dgetrlben. ein <8a»reutber
^onftft.r'iiu^fcbrelben v. 1732 befagt: „©lutemablen an mannen orten
auf bem Sanbe ein ber @brl|tcnl)clf ganj unanftänbfgea tyoffenfplcl
in ©eroobnbeft fenn foll, bc$ bcr ©cbnlmeiftct an ber ftajinacbt auf
einem ®tul)le ober ©auf fifjenb ble Älnber unten burd)frfcd)en (äffet
uub fofebe mit ctlldjen ©<blägen beleget — alt foll blefctf abgejMt,
aber ben ©djulbeblcnten babuvcb, bfejcnfge ©abe nld)t abgefproeben
fe»n, welche ll)nen von ben ©dmlflnbcw um folebe j?elt pfleget ge-
brad)t ju werben." bi (Ire leben (Jlncn mit einer beilfgen Dtellqule ic,
(ä. ©p). (©aller wallen gen Oiom, baji fie ft'd? beftreidjen (aßen
mit bem balltum -). „Die aln fo jartetf munblein bat — ber mfeb.
bamit b e |1 r l d> e , al mein not mir cntwlebe." Cgm. 714. f. 59,
J>) (febwäb., üfranfen) tlreteben auf etwag (bat an ben 9J?elft-
bietenben aufgeworfen wirb), barauf bieten, barauf fcfejagen. Der
©treldjer, ber ein ®ebot feblagt. (cf. auf;, cr=, ver=ftretd)en
unb ©trieb), auftreiben e$ einem (seil, bai (üafparfcbmalj),
ll)m fdjön tbun mit leeren ©orten. ®ld> anftreidjen, fcbmfnfen,
aufftrelcben, ein gjfebrgebot fcblagen. Die » u f jt r e i cb u n g,
«ßerfielgeruug. autfftreieben (ä. @p.), ^eldjnuugen, ©djrtften u.
mit Sarben befireldjen, Illuminieren, rubrlcieren, malen. „Die vier
frawen beblelt ber 9)?aler be» im, vnb warb reebt entwerjfen vnb
autf (treieben mit roter varb von ben vier frawen mai allerfcbonfl
an in wa*," Cgm. 543. fol. 48; barjlellcn, febllbern überbaupt.
9iv. (Sbr. 108. berautfftrefeben, berfürfirelcben in blcfem
©inne wirb jefjt mebr ironlfcb gebraust, autfjtreicben mit ber
0?utbe fiel) oben.
Die ©treiebe (U.Wami), 3lrt 0?uber, verfd)leben von ber
furjern unb fcbmalem ffi I g e , fo wie von bem eigentlichen ober
©teuer rOtuber. Der © treidjfdjel 'dj, 6cbtff, bai fcurd? eine
©treffe regiert wirb-
680 ©tricfy <&ttaä ©traue? <&ttcä
Der ©tri*, a) lüie l)*b. (a. ©V- fttil)/ WI. jtrif, nota, linea).
®rt 6 t r l * l e i n f r> i t , ftef> 11. fc$i ®. 248. b) SSejirf, ber ju
bur*gel)en ober gu bur*ftr ei*cn ift. ©er ©tri* eincö fammeltu
ben 9Bettelmon*etf. 9?a* 2Bjlr. gl. Gießen bic a°. 1745 atö eine 9lrt
©cnbarmen aufgefrcllten Ungemein fogenanttten ©tridrettet efgent--
li* ©tti*relter. Der Dd*fcnfcri*, 2Balbbejirf, in »vettern
man 9tabeljn>efge gur ©treu fammeln barf. ©tabtleute ma*en rool
einen Olugftri* auf ba$ ganb. c) ©tri*/ Slufftrf* (f*rodb.
ftranfen), baä Sttebrgebot ben einer SSerftefgerung; bie «ScriTeigerung.
Den leßten ©tri* tl)un, erhalten :c. (Jtroag bem öffentlichen
©tri* augfeßen, subbästare. d) (aftb.) f feinere») ©etretbmaji,
bfe .f>«lfte beg «OUßenS, ber jwolfte fcbell be# ©*dffel*. ein
©tri* ober 5 SJfejcn SSeifienburger 9)?ape$ im glatten ®etreib ftnb
glei* 15 SMejen 7 9W. 4 2l*tel 9Jurnb. 9?eun ©tri* im rauben
ftnb glei* l ©imra s)iümb. e) ber ©tri* unb ber @tr i*eu
(Strichs), bie $lhc am guter ber &ul), ^fege tc. alnr, j n> a f=r
bren=geftrl*elt, nur an einer, an sroenen, breiten 9ifien ntelfbar.
„*Bon ainer ^In^fbue foll ain jar über 3 f;l. -In. ntt, auch tveber
tratb no* baS-falb ju ^infe nit gegeben, no* auf fainen jlri* au-
ftat ber fl)ue gcllben werben." ebaft-Otb. Ms. fh-i*en, ftridteln,
mit ©trl*en, ftarbfiretfen »erfeben.
araef, geftraef (d. @p.), a.) geflrecft, au^eilrecft. „9)?att fcj ain
ftraefe venic tuon mit ftraefen Slrmen" (mit autfgeftredten ernten
j't* na* ber £dnge auf ben 93oben legen). Cg«. 702. fol. 113.
cf. I. Zt). @. 029. b) gerabe, unmittelbar (a. ©p. (traft, agf.
flräc). „Den ftraefen 2Beg, ben geftraefen Dur*jug bur* ka$
2anb nehmen." g.9i. v. 1616. f. 672. 673. Dem üic*tcn feinen ge-
ftraefen 2auf lafien. „Die geftraefe 93olI,tfel)ung." ibid. 4. 6,
„gret) ftraefe ©i*erl)elt unb ©elcit." @cm. Oieg. (ihr. iv. 300
-Hfl t;)iij. frraittf, gcflracfä, adv., gerabeju, unuerjugll*, alfo^
glei* (jtraefe*/ fcrlfir. 387). 2.5K. *>. ic.iti. f. 54s. 715. Ol». £&r. 132.
„ftraif ait, recütudo. ©traifil, recto modo, sine medio."
\ <>c. Mclber. ft r d Ct t f * (adv.), stricte, „efn ®efeß fttifc
11* ft baltcn.'' ©ieö (treefen.
Der ©traclel (b. S53J, Knüttel, ©toef, ^nigel jttm ©tofcen,
©*lagen; (§twrb*. v. 1591) ©tdmpfel jum ^eftftopen bc^ <pul»er«
in Otafetcu. (trdcteln (ßratln, lirägln, b. 2B.), f*lagen, ließen,
übermäpig antreiben, abmatten, s- ®» ba^ 3ugt>ieb. cf. ital.
straccare.
Die ©trauefen, fteb. ©trau*en.
jl reden (cond. ftreefet, d. @p. praot. flracfte, partic. gefireeft,
d. ©v. geftraeft, ge(tra*t), tvlc l>*b. («. @p. ftre*an, flracta,
giftract). „OiecEen unb jlrecfen." „(Einen fangen, turnen,
ftoefen,
©trief 681
ftöefen, blocfen, martern unb ftreefen" (foltern). Urf. v. 1487.
©ammler f. Z. II. 229. OWl.: „ein 58fple ftreeft ein Slberle."
Voc ». 1618. ©leb, I. £&. ©. 27. Clne geftreefte ©tunb,
über eine ©tunbe. einen geftreeften £rapp reiten , einen
fcfcarfen £rab. bat-, bran = ober fnrftreefen ®elb unb ®ut,
ei baran fefccn, Cgm. 632. f. 25; wie Ddjb. vorftreefen. „©ein
5Blut unb geben ftreeft er bra n." <p. tyrocopiuS. „Die efnju:
tveif)enbe 9?onne legt fteb, ö e ft r a cf t nlber auf bie erbe." „@ol
fpreeben an aeftrad)ter venle fumfjld* spaternoffer unb ftc reibet*
auf/' Cgm. 73. f. 37. „Die fturuncnll unfanfdjent mit elnanber
ge(tra#t." Cgm. 38. f. 63. SSrgl. oben (traef.
Der ©trief (Strik, Strig, plur. Strick), a) wie t>$b. b) (<j. ©p.
©Cbllnge, ftallftrlef, a. ©p. ftrfef), fttlc, laqueus, tendicula,
deeipula). „©trief legen/ laqueos vel insidias tendere. 3n
b' ©trief füeren, in transennam induoere." Voc. V. 1618.
„Sibgebrdt wie ein tfue (trief," fiel) I. £t). ©. 408. Der j5unb=
(trief, ble Sunte. Cgm. 909. f. 101. „©trleftfbub, versmissimus
puer." Voc. v. 1618. Watt fagt ieljt getvolmil* bloä ©trief.
Du Strig du! „ffiafi für ©trief waren nl#t bei* belllgen 3ob$
feine Alnber?" <p. tyroeepiutf. 25er ©trlefr elter, jteb, Oieiter.
Die ©trief (er In Ötcgentfburg (®em. Oteg. (£&r. II. 143. 290)
fdjeincn eine 3lrt fiafaieöer gewefen ju fepn.
(triefen, a) wie l)d)b., 3. 58. einen ©trumpf. ®ai ©triefenb,
©triefet, Gftrickod, batf mi ober woran geftrieft wirb, ©trlcfyeug,
b) (L ©p. In ober an elnanber (dringen, flechten, fnüpfen überhaupt,
a. ©p. (tri cd? an, nectere). (Jfajelne 58äumc eine* $loM ober
ganje $lejje an elnanber (triefen, geitricfen, augeftrief en, fie
mit elnanber verbinben, abgefluteten, trennen, geftrieft faren,
mit jwep ober meljrern verbunbenen Jlojjen fahren. 3n einer ©aßung
ber Sttüncbner gtoflente (Cgm. 544. f. 48) fcelpt ei : „Die wal fol
bei fauffmang fein, ob er ble ijolßer ge fr riefte wü ober nit."
„Die floßlewt füllen von alnem gaft nemen von alnem floß, ber je
reef)t gelaben 1fr, von lebigem Doli? III {IL dn., vnb von geftrlcf tem
&o(j, ba$ $c rect?t gelaben l\t, X(j(. dn." Datf @e(trlef, $lop von
ganjen ?8ucf?enftdmmen, ble nur vorne an elnanber befefHgt ft'nb; ble
93aume, bief verbunben, einen floß bilben, Im ©egenfaft bei fenft
barauf ©elabenen (bei ®efäf?ef), 2.5K. v. I6iß. p. 755; jwcp
ober me&rere mit elnanber verfunbene ftlojje. abft riefen einem
etroa^, e^ Hirn, befonbet^ auf Intrigante 2ßeife, vorenthalten, ent-
Sieben, j. 58. ein meefct, bie ^revbelt, 9(a&rung w. Sttet Pr. a.
I. 159. 559. 570. Zbtg. v. 1515. p. 193. „Daß ble Übermaß unb
boefcverberbllct) Wenig b?$ SSilbpreW abgeftriefbt (abgefteHt) wtbe."
©ravamlna v. 1579. „Unb jnen folefyt? unabgeft rieft bevor (teen
(ot)ne 58ef$ränfung fren (tef-en) möge." 2.D, v. 15S8. fol. 141.
be(tricfen, illaqueare, impedicare, franj. empecher. %n Capi
®(4mea«r'J ©atjerifc^eö 5C5v»cr6u*. III. Z£. 3E X
682 (Struck ©trief f ©trob ©trüb (Straf
tulare I. anni 802, Qirt. 8 stricarc in ber SBebeutung impedire.
„SEtttwetu unb SBalfenpenftonen formen ntd)t mit 3£rrefl bcftrlcfet
werben." SElrib. OJerorb. p. 1791. „2Ber einen t)erau$forbcrt, foll,
wann tr etel, mit 3*eftrlefung (2lrrefl?), wann er unebet, mit
©cfänßnif; bcflraft werben." 93apreutl). 93urgfrlebe v. 1698. wer-
ft riefen, verbinben, »erpflleftten. „3$on 9?e$t wegen ju etwaä
»erbunren imb verbriefet fepn." Glfengrelrs. „2Bie ble SRüIIer,
folerje Orbnung ju galten, verbrieft werben follen." 2.0. t>. 1553.
fol. 145. SScrftrlefung, 23erpfll$tnng, 33unbnlfj; «Urrefr, ©e?
fängnifj. Jpunb ©tmb. I. 67.
®le ©trucfel (fcbwdb.), Olrt SReblgebdcfeS, cf. ©trubel. ,,©o
Reifer, alt wann er ein ganjeg 9#onat lang lauter färtnerffd?e
Sul)tieut = @truefel geffen bette." Slbele f. @t). II. 266.
jtrlchfcn, ftrickfnen einen (nlebrlg^fdjerjb.)/ lfm peltfeben, jur
©träfe (klagen, (üb etwa von ©trief, ,«tnctenftricf ober, al*
Ableitung, von ftreteben, lafje id> unentfebieben). Die ©trief fen,
»ing. unb plur., ber ©trelA, ©eblag, J)teb mit bem ©trief, ber
9iutl)e, bem ©teefett :c. "Wart SchlifFel, du liriagft ma' wida'
deine richtinga* Striclefn!
fr r ob ein, a) (b. SS. ) frrampen mit bea ftüjjrn. T>a* Älnb
H r o b e 1 1 fieb «u$ ben 2ßlnbeln , ft r o b e 1 1 ble 2>ecf e berab.
b) bepm 2lt&emjlet)en raffeln, tocbeln. c) fervere. Voc. Melber.
(31. ©p. ftreban, woju gl. i. 319 abfaufer.b: erflrabnn, effer-
buerunt). gsrgl. ftrotten.
2)et Strubel, a) wie t)*b. b) Üulrl, SöerEjeug jum Üuirten.
c) 5)?eblfpelfe aug bünn gewagtem £elg, ber über ein Juli fei »on
Öiofmen, Oiabm :c. 3ufammengeroUt unb in biefer 2Bul(tform In
58ntter gefotten worben.
„Auf di Knedl und Nudl
Kiirnt a* guadac Strudl." JpodbjettUeb.
Itrubcln, umbreben, quirlen; übereilt perfabten. «B*gl. ftrütten.
2>fe ©träff (Straff, Straf, fefewäb. 0.<pf. Strauff), wie t)cbb. ©träfe;
(d. ©p.) 2>l<?cfplln, 3u4t; 93erwel3, Säbel, „£a§ ft'cb ble £aupt*
leut unb ^neebt geborfamli<$ brauchen laffen unb in guter ©traff
erbauen werben.1" Sanbtag p. 1543. p. 140. „(Ein ftraff ber
ftraweu," als ©egenfaft von 2ob. 9)?id?el 9?el)am, Cgm. 291.
ft raffen (ftraffV, o.pf. ßrauffm), a) wie f?d?b. b) bebaue«,
befcbnelben. 2>er Simmermann ft rafft bat Jpolj, baut noeb mebr
bavon weg. @ln hungriger fommt gern In ben gau", einen 2afb
SBrob redjt su ftr äffen, c) corrlgleren, jurecbtivelfen. eine 2lb-
förift naef? bem Original firaffen, Cgm. 623. fol. ult. „©angar
©tratf ©trcmf 685
etWn allein mit einem ©tecriein, bamir matt bie Öcbfen tfra ff er,
fetbjbimbert 9Hann." 21». @ftr. 46. (3ubttt> III- 21). „üb er etil*
förlft nid)t »erjtet, fo fot er nfdjt unaebultlg rcerben unb ble fdnift
flraffen." Cgm. 785. f. 2. tyfdljtfdje eitern werben in Stfiftt
töte« Stilett* oft »on ibren eigenen in 8l.«8. gebornen Äinbern
geflrafft. SSrgL: „Sie mi# (Christum) ftrafften Oeripotteten)
unb anfpirjten." Cgm. ioi. f. 22. d) (ä. ©p.) f*elten, corripere,
increpare. Voc. Melber. „2)afc id) ®ot (a6 gefttafft ttmfc ba$
2Better." ©ünbenregifter ». 1495.
„34) table bfd>, bu fdtftteft mld),
©elb* aber (t rafft feiner ftd)."
(5in Urtait ftrdffen, wie: ei f#elten, b.f). ei nld)t gelten [äffen,
„ffitberftroffen, redarguere," Voc. p. 1419. 3)er ©traf fer,
©djeltlieb. 2Öagcnfeil Norimb. 555. (traf fein (fträfflu),
freceln. Sie 6 traf fe t = SR e b, frevelhafte (Rebe. 2lnm. 3n ber
a. @p! ftnbct ftd) ftr a fen ned) nidjt. 9cad> ®rantm. §. 110. 113.
330. 335. 53G. fann bat d Mateftifd) aai o ober du entftanben,
unb unfer 2Bort mit flrduffen (stringere, wober aud) disrrictio
Strafe bet a. ©e'elje, cf. ftronfe in w. b. Jr)*gen* Felbel. 8096) unb
bur* eine weitere bialcttlföe SSerwedtflnng mit ftr aiff cu in ?in
fammenbana fe»n.
35er ©traiff (Straof, plur. Streoff, 2>tmin. Ui StreafTl), fcltner
ber ©traiffen, wie t;d)b. ©treif, ©treifen. Sie, au* ber
©traiff (Straaff), ber ©tretfaug auf OUuber, «Baganten ic.
9luf He ©traiff aufbieten, gen ic. „Sen @aften(lraiff
vornebmen." 2Birjl>. «Berorbn. ftraiffen, wie bd)b. fiielf-n
(d. ©p. (treifen). fcanbftrafffer, SBagasunb, tpr. 20. p. 1605.
fol. 94. ftr aiff ein (ftreaffln), mit Streifen, glitten »erfeben.
ftrafffet (ftraoffjt), geftraiffet, geftraifft, geftratffelt
(gfireafflt), ijcbb. geftreift. „ftrafpbot, stripaticus." Voct>.i445.
2)er ©traifbadjtf, sperfon, tsic faul unb unbcbülflid) einöergebt.
Ser ©traiffttug, 2lrt Samafdje, rotrjb. 2anbregfment*r3n|trucrfon
o. 1715, „soecus," ©iber'* @cmma p..68. 2)er ©tralffftrumpf,
fo würbe mitunter aud) ber e&malige üiaifftrumpf, ben nun übet
ble 23cinlleiber weit über bat .ftnle b bau f|tr elfte, genannt. 2lnm.
ftraiffen weifet nad? ©ramm. §. 956 auf ein primltipere* fereifs
fen, unb blefeö Fann ftd) — wie frfieiben ju febieben uab befitn
Ableitung ©djdub ic. - ja flrduffen »ettjatten, beiFeix 58ebeutung
etf angenommen bat.
flrduffen (ftraftV), d. unb «. @p. ftr ou fen, f)i)b. ftreifen.
„ftrauffen, stringere." «Jt». ©ramm. ab = , l)lnabr, fcinein- :•:.
flrduffen. Saub (Läba'), Floren (Eja'n) :c. fträffa", ä'fträff».
(b. 2B.). ,,©i ft raufte »on bem ®raö in ein tud) be^ taiue^ trör."
©udientpirt p. 97. „©troufet ab Die tifen/' Tiüb<m LH- 4.
,/2)o mufl uti üt gebrenge I;ar unb f)«ut ab(trauffen." ibid.p. ?/♦
xt 2
684 ©trag ©trtg ©trat ©truel ©traut
Sie ©troufe (d. ©p.)/ «Bctfürjung, ©d>aben, fo man tetbet.
b cftrouf cn ein tfalb, ein ^i^tettt (Siur. III. 65. 73), eä tobten,
bamit f£ jut ©petfe blene — o&ne ^roelfet in bem ©inn roie beat;
äutage bcr SBafbmann einen £afen ftreift (ftrdufft), au^fe&t.
Sanet ftgürt.: beftroufen einen efneä Singet, tfm bejfen ents
flelben, berauben. „55 1 jl r o u f et aller funben." Siur. III. 52.
,,Se« ©ute$, ber dten beftroufen." Jpornetf 403. 409. «Btgt.
(trupfen, bann firaffen unb flratffen.
ftragetn, fteb fltdcfetn unb ftrdngetn.
Set ©trtgel, a) rote l)djb. ©trieget. «) ©tri* 2anbe«, Je be$,
SSatbe*. Den Strigl is "s Traad dünn. „3ltn fttfgel" (J&oljeÄ).
MB. XVII. 484 ad 1531.
Set ©trat (Siräl, o.pf., fdwdb. Straul), a) rofe b*b. in «lißfttol,
©onnenflral (a. ©p. frrdla fem., «cd) bew tyictoriuä bie ©trat).
b) (d. Sp.) bcr tyfeil (d. ©p. ftrdle, a. 6p. flr ata fem. sing, unb
plur.; agf. fttael m. , ita(. lo strale, ftaro. strelä fem. mit ben
3lMeitungen strelati fcbjepen, streletz ©dnifte). „@d:eflin, 2Burf=
teil, ©trat unb ©djiepp'eii." 2t\>. @t)r. 33. „Sa famen dauern
mit gelafcenen 2trmflen unb »erfdjcfien einen ©trat auf bie unfern."
(Sem. Qieg. @f>r. II. 339 ad 1399. „©efcboiTen mit aincr fttal."
Cgm. 619. fol. 343. „fit ol unb pogen." Cgm. 714. fol. 181.
c) (O.^Jf., %u\\t, fd)rodb.) 2iu$brucf ber Bekräftigung , 33errounbe=
tung , bei UnroiDen*. Li Straul ! ui S t r ä 1 Duna' ! ui S t r ä 1
hint ana hi"! Strallierl, Strälbou', Strälmäidl, Sträl-
hecks etc.
flr dien (ftrala% ftraula", oD.rfctjruab.), umljerfdjivdrmen.
ft raten, uralten (fträln, 3undd)ft vom ipferb), ben Urin (äffen.
ftrdlen (fträln, o.g.), ftreten (fcrjrodb.), rammen (a. ©p. fttetlan,
praet. jtralta, pavtic. gtftralt). „2Biltu burflen ober ftreten
bein bar." Cgm. 784. f. 280. „?)?it fucpen »»orten ftc jm ftrelt."
Sj. (5ad)$. ©eibtfperfonen ftrelcn erft mir ber ©tretbürfren bie
langen Jpaare, bie ffe fdmmen wollen. 9turnb. Jpet. Ser ©tratet
(Strilac, O.g.), ber <&ttzl (fd?rodb.), ber Äamm.
Der ©ttdtenftain (0.%, $turt S?efd>r. b. ®eb. 420), fBergfroitalf.
ftrüeten (ftrialn), eilfertig um&crftobern, fudjen, nafdjen, feden.
t) e t u m ft t ü e t e n. 2lUe 5Binfet b u r dj fr r ü e t e n. Set Süfletnc
jtruett <x\x$ ber ©djüfjel. Sie Äue jtrüelt ir .ftalb um unb
um ab.
Set ©ttdm, a) roa$ ©ttom. „Set SBafscrftram, bie 2Baj?er
fttam, an ben 2öafierftramen bcr £t/onaro unb P)n." 2.91.». 1616.
f. 503.528.754.765. Set OUeinitramer, Oitjemberooljner/ Öibeta
©traim — ©trom ©tramp 685
länber. erfjatb 1588- p. 51. gefttamt, geftreift. „@ä gieng oud>
pon bet funncn ein fieine^ ftraemeltn batin, bah glaft ir uf tt
buffeitn." fcriftan 17579. jUametc&t, stragulatus. gl. o. 334.
SSrgl. b. f*
Set ©ttaim, bet ©ttaim en (Strasm, Straama\ plur.
Stream, Streama~, Simto. Streaml), ber (Streifen, bie Oieibe, bie
©trieme. a" Straam pon 5ufammcngeted)tem ©ra$, Jjpeu ic. o"
Straom «uf bet* Jpaut (»ori ©erjagen 2C). „® 1 1 a p m , vibex"
(Komencl.). „2Beijj © t t a { m e l an fem bimel," via lactea.
„Siecbtfttafm, radius." Voc. p. 1445. fttaimen, fitatmeln
(ftraama", ftreamoln), ftreffen, mit ©treffen verteilen, gefrtatmt,
geftraimeit, gefjteift. a~ gftraamte Kua', a" gßreomalte'
Zuig. «Brgl. b. f.
Set ©trdum (o*. ©p.), fieft, ©ttem.
ftremmen, befttemmen, befttempen OHfcpaffenb.), jufammen:
jfeben, einengen, beengen. „25er Sampf fttemmt einem auf bec
Sbruft." <5ö be fttemmt mii? auf bec 93ru(t. (@d?roefj unb
9?ieberf.) fttamm, arlj., ftraff, gefpannt; ftrammen, fpannen.
cf. UU fitem ba unb <patttcfp fitem b hin, unb fiel) unten
(trampeln.
ftteimeln, ftreicfcetn. Sag ©ttelmel, bet ©trieb, ©treiben.
(<U. ©p. fitimuüe, linea, ftrimilp, nota, tractus). „|iret=
ttiolcdjtig, stripaticus." Voc. p. 1419.
Set „©ttiem, ©ttfemet, bie ©ttfeminn" (Jpubnet ©alib.
p. 980), bet, bie £«ubftumme.
Set ©ttiein, ©ttiemen, wie bebb. bie ©trieme, ber ©treifen.
„Sarumbe ipaä gcflrecbef,
gin fitfem ipi^ &ertnln." 2Biga(of$ 5901.
©iei) ©ttaim.
Set ©tränt, wie bebb. ©trom (a. ®p. fttoum, alvcus, vadum,
amnis). Sie formen ©trdum, ©tronm, ©ttom, ©ttdm unb
©tttem cinerfeittf, unb ©tteim, <Sttaim anbrerfeittf rueifen auf
ein altetf bcppelfotinfgeä 2lbfaut=Stbema fttfoman unb fit t man,
obngefäbt roie ©ttdf, fivduffen neben ftraiffen auf fttiufan
unb fttifan.
fttampeln, fttampfcU, bfe SBeinc roedjfetfroeffe anfpannen unb eins
Sieljen (tpaä im auftreten, aber aud) im blopen ©i§en unb Siegen
gefd?el;en fann). Saä ©ttampfetlein (im ©djera), gujj*en;
Äinb, ba* bie $üf;e lebhaft in 93craegung fefct. ©feb oben ftrem-
nten, fttempeln. Set ©ttempfel, a) (3f«rf(of}f«&tt) SSiebe,
bie rs«d) bet Üdngc angefpctnnf unb nid;t altf OUng gebtauebt wirb.
SStgl. oben Stemmen, lltempen. b) (fcbjpdb.) ©tempfef. Sa*
Voc. p. 1419 flibt fttcmpfel füt formarium.
686 ©trumpf (Strumf ©treu ©treun ©tamb (Strang
35er ©trumpf, a) rofe fid)b. (urgl. ©tumpf). £prolet ©trumpf,
tyerfon, bie, rofe ein ©trumpf o&ne Sujjtbeil, nie ju füllen, b. &♦ nie
ju faltigen t|t. b) (o\ @p.) ©tumpf, ©tümmel. „<5r leite ben ab»
geflagcn fug ju bem ftrumpfe." Ggm. 5. fol. 2i6.d 0t.>2l.: SKlt
©trumpf unb ©til, rote mit ©tumpf unb ©til.
25er ©trumfen, ©trumpfen, bat ©tücf, £rumm («Srobeg ic).
©ie& nacb. ©ramm. §. 562 ©trunjen.
2)et ©treu, betf, bem ©trenen, rofe ö#b. bie ©trä&ne (®arn$,
Jätens); ä. @p. Socfe; ©triemen, ©treifen. „3n einemo h M'
(Irenen bine* foalfcg, in uno crine colli tui." 2Biücram IV. 9.
„SBitltu benn ab bem roefen ober rab fpinnen,
bie plutigen ftrenen (Gbrffli?) Ijab in ben finnen." Cgm. 784.
f. 280. „Galaxia, fant 3acobä (traff ober bie roeiüen (Irenen an
bem bimel." Voc. p. 1429. ©iel) ©treng.
Die ©trenfaß, ,,$tfd) in einem Qlltroatjer ber ©atjad) bep £ftmonfng,
ber 2lrt ber ^inbeln ober ©treberbarfdjen gleid?. Cr »ettreibt
anbere 5ifd)e." e. SSitrbrg. ©fcfct. ber #cabem. II. p. 19S. Ctroa
Pcrca asper L. , bet) Jpofet ©trtcbjagel?
ftreunen (ftrei"n, ftreina"), nacb. guten 93ifjcn, flelnen ©enüjfea unb
QSortbeifen umberfudjen (a. ©p. gffhfunan, lucrari, einen ©erolnn
ma*cn, gewinnen überhaupt, agf. fogar ftrpnan beatn, Älnber
geroinnen, gignere). Ijerum ftreunen, in obiger 3ibft*t Ijerunu
geben, laufen, »agieren. ,,©id) auf bat Um ftreunen unb betteln
terlaffen." 2ßirab. «Serorb. aug=, ber=, burd5=fheunen etroatf,
roie aut:, tx-, burd>; fiebern. Die Streun (StreP), <perfon, bie
alfo fuebt. (cf. nbrf. © t r ü n e , ©aflTenbirne). 25er © t r e u n e r.
„©ailenfireuner, föefttägcr unb © treu n er." Qinfp. SJerorb.
». 1604. ftrcunlg, gefireunig, adj. 25ag ©ejheun, bai Spet-
umfuefcen, Saufen; bat fi$ babcp Crgefrenbe (a. ©p. giftriuni,
lucrum).
ftranbeln, a) (ä. ©p.) roacfcln, „vacillare ," Voc. ». 1432,
Cgm. 685. f. 184. b) (SngtK, 9cürnb., 9)?ittel:0if).) ft r an b ein
an einem 25ing, barübet unfdjlüfftg, im proeifel fepn, Vßtu
mutijungen ftaben. I ha' fchou imma' drä" gftraiTdlt. c) ftot»
fern, in ber Oicbc ftecfeit bleibet?.
Xtt ©ttang (pluv. Strang, Streng, 25fmln. Strangl), a) tt>!c I)*b.
(a. ©p. ftrang, ftranc), namentlich bae piel)feil bei pupiebö.
„Oititen mit bem (hangen," Cgm. 705. f. l, alro ber ©trang,
beg ©trangen. b) Dieibe, jjei.e, £lnie; fd)tnaler Streifen fieibtt;
einae.neg jtvlfäen sroep fturdjen liegcnbeä gitferbect; einsehet 2ltfer»
©trang ©treng ©tran^ 687
halfen (cf. 931 fang); jebcr ©trcifen erbe, ben bet «PfTug beirrt
J5»in= ober Jperfatncn umitürät, unb bereu mehrere bat 2ltferbeet
Mlben. 3n blefcnSBebeutungen finbc Id) Intlrf. ben<piur. ©trangen^
welker, wie oben, eine Sorm ber Strange, be$ Strängen ober
aber ein $em. »orau$3ufe&en fd)eint. ,,^öo bfeoor weber $urd> nocfc
©trang gefcbcn Worten unb ftemad) umbgerlffen würbe, bat Ift ein
9ieubrud?." JJ.O. ». 1553. f. 116. ge&enorb. §. 13. ,,©o unb fo »U
judjart unb fo »11 prangen acfer*." MB. XXIII. 122. 438 ad 1345.
„«Hcfetjedjen ftranngen.. bo formaW ber 8lbt ben gedient aujf ge=
bebt." Meichelb. Chr. B. II. 210. ® eftrd ng t e 93 6 ben, #cfer;
ungefttdngte 93oben, 2öfefen.
flrängeln eine tyerfon (b. 2ß.), jie Darf balten, gudlen, plagen,
ju feinen j?wccfen benußen. Wart, I will di' ßrängln! cf. ftrd=
geln unb jtracEeln.
jtreng, geftreng, a) wie bd)b. fhenge (a. @p. ftrangf, tlrengf,
fortis). b) ebmalige* einen = *J)rdblcat bcä 9lbeW. „Dem alten
«Mbl Ift auf bem jüngjl ge&altenen £anbtag gndblgljt »errolülget wor?
ben, bajj benenfelfcen »on benen <prl»atlt* 2BoM-ebl unb ®e-
ftreng jugefdnieben, au* ibre £6d>rer Jrdutein tractirt werben
follen." Wanbat ». 1669. Den <Pf!egtf»erwaltern, Salinem, 9J?auts
nern ober anbern «Beamten, bie nicbt «Patrftll, Doctoretf ober £fcen*
tiati, war burd) 9)?anbat ». 1651, cbfgeä «prdbicat »on f&ren e&e-
baiten anjub&ren re»> ©träfe »on 10— '20 9ietd)*tf)alern, unb ben
lefjtern, ei freoentlld? anfyufprecben, unter öffentlicher ©eigene unb
©d>anbfdulenfirafe »erboten, ©onberbar, fteutjutage ftnb ei gerabe
«Beamte blefer 2ltt, bie, gleichviel ob Doctoren ober nlcbt, »on
tljren J?au$ - unb Olmt^untcrgebenen © t r e n g ober © ft r e n g
tltulfert werben. (£i wirb bann bfefeä tyrdbicat bem fcöber fteben^
ben ©ndbtg gewiiTermajien entgegengcilellt, unb wdinenb 3. 93. ein
abellcber @erl*t*berr ber ©ndblg Jperr, ift fein Verwalter ober
©erld)t$balter (bie Benennung bürfte öftere aui einer currentern
gjebeutung bei adj. jlreng erfldrt werben) ber ©eftreng ober
©treng Jperr unb feine $rau bie ©trengfrau. „Die Änecfrt
feaben ©einer ©treng ((Jfnlftopb, üalminger) ettllcbtf blnglld?
»on Qlmrang gen 2anbtfbut gefürt." 2Utenl)obenauer Oiedm. ». 1514.
Cgm. 697. f. 162.
Der ©treng (Streng, Strcn'), bie ©trdbne (®ame£). Da'
Strcn' hat 10 Schnalla', dac Schnalla' 240 Fädn. «Brgl. @. 686.
Die ©treng, ber Strenget, ba$ ©treng ein, ») bie
£el)[fud?t. b) ®er ©trengel (ülfcbaffenb.), ©knüpfen, catarrhui
nasalis.
©id> fl r a n s e it , a) üä) ftrecEen, be&nen (au^ Faulheit). ©id> rangen
tinb fl rangen. ©Ufo auf bie SBanf, bat Äanapee ^f n = ober nlbet
flranäen. b; 5?acb ©^rnlb wirb (tranken fo @#waten gebraust
688 ©trettj ©trunj ©trap ©twp ©ttupf ©trag
für grofjt&un; mujHg herumlaufen. Sie Sttanjen (Stranz-n,
Strauz-n), faule 2ßelbtfperfon.
Der ©trensen (®rdfenberg), 2lrt ÄotbeS; prgl. ©djrenjcn.
Die ©trenj (»plrab.),. ftolje, faule Dirne; fiel) ©ttanjen.
Der ©trunjen (Strunffn, Strumffn), U6 <Stücf , Strumm pon eU
nem @t?näen. „Die ©trunjel (vorn gekorenen ©plefj) blfeb i^tn
flecfen Im 93eln." Cgm. 537. f. 463. „fttunjete/ detruncator."
gl. o. 345.
ft t a p e l n , roa$ ft t a b e l n , jt r e b e t n , n». m. f. ,Mi lang rofr
tu blefem fterblldjen geben öerumftrapel n." ©elfyamer. 3luS
bem @nfet ©tbt.lK. d. 1212 wirb bie € teile : in tali strepitu
(öiaufbanbel) fpdter tiberfe$t „in folgen geftrappl."
Der ©ttuppel, a) ftatt ©crupel, «BebenWdtfelt (Sucher* f. 2B. II. 11).
Der ©truppelant, fcrupulofer SWenfd).' b) (D.tyf., Jranfen)
Dlfput, 3»lft, 3anf. flruppeln (D.<pf.), sürnen. (iOcgt. ftrau--
ben unb ftrobeln).
ftrupfen, a) jp«$ jtrduffen, stringere (tv. m. f.). gdub
fltupfen, eä jrolfdjen icn Ringern pom groelge jleljen. 3n
Äramer* dornend. {ft Kröpfen strangularc, nemlld) jufammen-
iieben, fdmüren. b) etn = , 3ufammen = ftrupfen, ft'd) efn=, 3«*
fammenjfe&en, Trümpfen. „(üauftlfdK mittel, ble ble anbern ju-
fammenjleben unb elnftrupffen madjen." Dr. sjftlnberer 1620.
p. 193. c) überftrupfen (öb.=©d)n>ab.), unberufen laffen, aud=
laffen, perfd)onen. Die ©ttupfen, a) Oifemen: ober SBanb-
fd)lelfe, ble sum Rieben, Qlnfpannen blent — (bep Slbelung
©trlppe, bollanb. ftrop). b) (Ob.=@d)n)ab.) ^ocfennarbe. ge*
ftrupft, potfennarblg. c) (Jfn Übel am ftuge beg <pferbe*. „<£t ift
}u rolffen, baji ble JKappcn, kaufen unb ©ttupfen elnerlep fep."
Äluge unb tserjt. Jpauärolrtl). Dfe ©trupfrourj, ©trupfen^
IDUrj, „lapatium , lapathum ," b. I. IVOl Rum« acutus L.
Jpofet l)«t „Ranunculus repens, ©ttupfen."
Die <Stta$ (Straff, o.pf., fd)todb. Strauff), M^roellen au* ble
©trdfien sing. (plur. Sträff-n, Dlmln. Straffl), n>le bcfcb. ©trafce
(a* ©p. ftrdja nad) I. unb IL Declln.). Da$ Dlmln. Straffl
wirb oorjugdroelfe pon regelmäßig unterhaltenen 9?eben= ober SBlclnal*
ftrafien unb altf ©egeufaß ton £anbftrdp, Jpäuptjtrafi ober
(Sbauffe'e gebraust. „<2$ fofl bie ganbftrapen 24 ©dmb breit
fepn, ob man fübrt tobt £eld> ober 35rdut, bav ble gegen efn-
anber rceldjen mögen." Uttenb. Sbe&aft, Cbm. Kl. 167. fol. 260.
®dbrenb In ©tdbten tU jtpifcfeen altern Läuferreihen llegenbeu
JKdume, fle mögen fdjmal ober breit, furj ober lang fetm, pom
BpW
©trauf? ©trog ©trat @tret ©treit 689
93olf autffcblieflld) @afcn genannt werten, laft et bett eL'ft feit
Wenfdjengebenfen mit Käufern befefetea cfjmaK cftjenttfcö Mofen
©trafen bte leitete Benennung. Die Jp c d> fc r a 0 (Houhhftrair),
fiel) II. £1). ©. 145. ,,Strata publica quae I) 0 1) fl r a J a vulgo
nuneupatur.'1 MB. Vi. 158 ad loti. „Die alte romlfcbe ganb*
ftraf, je&t (ju 3(ventin$ Seit) J? o cb ft r a f genannt" (bei) ©djefr-
larn). 31». Gbr. 156. Sie Spuren biefer von ©aljburg na* 9lug$=
bürg jiebenben fnomerftrafc werben au* nod) gegenwärtig vom «Bolf
nur mit biefem Hainen bezeichnet, ©o bcfjit bie alte Strafe von
9lug£burg nach Äaufbeuren vorjugtfwelfe Jpödjfttctf. MB. XXII. 21.
Ol e i * $ = fl r a $ , fiel) 9? e t *. Der © t r a $ m a cb e r , © t r a f »
raub er, ©tr a f über fUe r, lieber al$ ©ttvipen- 'S??. :c.
„Die beten ge jtra f raubt/' Cgm. 567. f. 212. Der ©traf et,
wa$ ©trafmacber, b. b. Arbeiter , ber bie ©träfe beforgt.
Der ©trauf, bem, ben, bie ©traufen, wie fcd)b. ber ©trauf,
beg ©trauM (a. @p. frrüj, T. uub H. Btruthio).
Der ©trauf unb ber ©t raufen (plur. Sträuir, SträuüV unb
Strauff-n, Dlmin. Sträuffl), a) wie bebb., b. I). 35üf*el. h) ber
93ufcb. Da$ @eftrauf, Strauffot, Gfträ'uffat, bstf ©ebüfcb, 98ufcb=
werf, ®cftrd»d). „® c ftr a uf , frutetum." Voc. ». 1618. Sßrgl.
©talbertf fidj ftränfen, bie ßcbern an^ctuanber (häuften, fieb grof,
breit, frautig machen, niti. („©ich frriujen uf ft'ne rlcbbeit,"
Baltöer ». b. 93, 81. 21), engl, to ftrut, nbrf. frrutt ftatr,
ftro&en, Strufccn unb batf folgenbe.
Der ©trauf, wie ftebb. in bei* 9i.2l. : (5fnen ©trauf haben,
aufleben ic, von Tutoren bc$ XVI. 3abrl). für Angriff, ©türm,
Streit gebraucht (fiel) grifch). Der 2Blnb$ftrauf, ©turmwlnb,
fatbol. ©efangbud) v. 1560. p. 108. 93rgl. bie 2lnm. 311m »orber-
gebenben, wo ber begriff niti al& vermittelnb erfcheinen fönntc.
Die ©trof (fcbwdb.), Äe&lc, ©eblunb, nbrf. ftrote, ben ÄfÜan
ftrote unb ftorte, jugulum. cf. ©trugen.
Der „©trat, stramm, pett." Cgm. 649. f. 549. „3cb fol feucht
madjen mein ftratt mit meinen jcbern." Cgm. 827. f. 107. „3*
wirb neßen mit intnen treten minen ftrat" (lacrymis Stratum
meum rigabo, tyf. VI. 7). Cgm. 852. f. 1.
»erftreten (a. @p.), bemmen, aufhalten, inhibere. „2Bilt in ben
fto§ pet-ftretea," Cgm. 129. f. 4. „farftreblt wirbit, sistitur
vrivus)," gl. i. 541.
ftrelten (firei'n), cond. ftreitet unb ftrirt, partic. geftritten
(gftri'n), tpie l)d)b. (a. ©p. ftr t tan, praet. intl. ftreit, ftraft/
tonj. ftriti, partic gt {tri tan). Der gemeine Sttann braucht batf
•Bort wjugöwelfe vom a)rcceffül)rcn. 9)?and)er frrjitet unb fjat
jpau« unb ^»of »erftritten, el)e bie ©aefcc aui^geftritten Cents
fäleben) ifl. Der ©tre it, \w M&, (a. ©p. ftrit). wifeer--
©cfjmeUn'ö 93«nnifc{)«& ®erttrt>ucf), III. 2f>. g) 0
690 ©trit — ©ttuot ©troro ©twj ©trig
ftreit, adv. (d. ©p.), in bie 2Bette, ä qui plus, fireittg
(ftreidi'), ad}., a) wie bcbb. b) angeftrengt, unaMdfftg. „Damit
l)'b i* a*t Sag flreitig OU'frait" a?oQ auf ju t&un). c) feart=
ndcfig, fcbtper ju beruhigen, ju lenfen. ar ftreidi's Kind, aln-
(treitlg mib bartftreitig (d. ®p.), bartndtflg, o1>stinatua, con-
tun«;.i, pertinax. 2lP. Gftr. 318. gl. ft r ei tld u f f (?). Der 2Ibt
tun ©taingafcen fotl nacb einem SKeperä t). 1594 in Sori'g Hedw'm
p. 43} ^um ^a.cen folcbe Jpunbe gebrauten, bie nlt ftreit leiff unb
bej terjoglfien baranliegenben gorften fitdblf* fepen.
Der ©tritt (Strid), ber ©treft, sprocef. in Strid fepn mit
Einern. Damit bat i loa'n Strid, bat perfäldgt nicfrt*. Der
@trltt=&anbel. ©trfttfopf (J?dnbelma*er, Sanier), ftrittig
(ftridi'), ftreitig, in ©treit begriffen; ftreftfncbtfg.
Der „©trttper," gm Slfdjernefc. S.O. v. 1553. f. 150. cf. «8er
I. Xt). ©. 189.
ftrotten (U.Don.), eilen, übereilt »erfahren, ©ieb ftrütten,
ft t o b e 1 n unb ft r u b e l n.
„ftrütten," ft* eilfertig temufcen, übereilt perfabren, eilfettige
Sßeiregun^en machen, ftoren, ßötetrt , raubten. „Die Dre*dler,
©leffier jc. baten ibreg gefallen^ in ben SBdltcn umbgeftribt."
©aljb. SSalborb. v. 1592. „3* b«b alTerlep alter ®ef*f*t bur*=
fttütt." 01p. <£bx. l. Si fommt gl. a. 472. 473 ein alteä ftrutan
für prodigere, fraudare , bep Sfibor V. unb gl. a. 240. 340 ji=
fttUbian, agf. ftmban für vastare, exlerminare, sequestrare,
«poliare r>or.
Die ©trut (d. ©p.), 93uf*, @ebüf*, ©eftrdu*. „??u ba*t
er ft* in einer bicefcen ftrut." Cgm. 19. fol. 73e (2?olfr. 2iturel
©tr. 129). t>t\\ »erfdjiebenen bep ^rifct>, Jpaltauä, Qt)x. ©ctmib ic.
gegebenen ©teilen ft'nb tpol au* bie frdnfif*en Ortsnamen ©trutb,
©trutbof u. bewiufugcn. Datf alte ftrutan, ftruban, exter-
minare, roürbe auf einen bem pon Oieut, @eteut, OUeb k. ana-
logen Segriff f%en.
Die ©truot. 3n f'er rofräb. ©rdnjbef*relbung (Eccard. Fr. or. I. 675)
gebt bie Startlinie burd) ,Me buruuinun ftruot, biu bar beijit
©fggimaba." Ob au* biet ein (fotl)lger) *8uf* = ober Sßalbptaß jn
»etfleben unb biefeä 2Bort mit bem porigen eineö fepn fönne, roeifj
i* nl*t. Uebrigenä meine f* für ft rotten, ro. m. f., ieftlmmt
au* ftruetten gebott ju b«ten.
ftroroen, jteb ©trD unb (treuen.
Der ©träjelreiter (©olbfu^ gicfctelgeb.), »auernburfdje, ber mit
blo§em Babel neben bem Äammetwagen ber 93raut betreitet,
ftrißen (fd?»pdb.), fprlßen.
„ftrijeln (©|tr. GL), eilfertig Um laufen."
©mij 691
Der ® t 1 u fe c n , acro&bnlicret ba< @ r r ü je l , cvltnbcr ■- ober »ulf>
förmige gttafle. 3)a0 ©trujenbrob (fafjb.), IdnslidjteS fßrob »on
feinem 9)?e&l. 3" Strizl £aig, Butter, ölaud)ta&af unb brat./
flefne cpllnbrlföe Portion. „Tortillus e{n fttucjel ober ein
aüectyel." Cgm. 656. f. 232. „<5fn latroerae ma*en in (Irucjel
roel#." Cgnü. 6oi. fol. 102. „Lorifa lUucet." Dlut. III. 151.
//© t r { ß ( , genus placentae." Voc. ». 1618. Wagen:,
% o p f e n = u. <& 1 r ü i e t. Die oftert e!d?lfd)ett 02111er) fettigen
Stria ei werbe» in Jpeumann* opusc. 326 voraefu&rt. ©ttu&ei
auf fcer Jpaut, mit «tut unterlaufene 2Bul|t von ©Plänen. Da*
©trüjelpfUder, ^flafter, ba£ Me ftornt eine* ' ■-,— 3 ', 3oll biefen
(Splmber* erfjdlt. 9?a* «8. v. 9)?ott belpt Im SiHertbal amaramhus
caudatus ©trüjel (plur. Strizclär). 35a* 2ßott fdjelnt (?tn$ mit
Sttof (©• 689), nJeberb. jttote (gl. a. 841), jugulum, Suftrofjre,
©urgel, »on beren Jorm eine 9)?el)lfyeife au* Odjfenaurael (1. 19)
Gelfit. «Brßl. öcfcb. ftrofeen (franj. regorger) unb ©traufj <$. 689.
Der breaenjeripdlberlfdse ©trüber (Wefjger) f«nn aW jugulator
aufgefaßt fepn.
Ser&efferungen.
@efte 259 ^etle is jn lefen : porcorum.
_ — — 21 — — eintnjjo uuilb = eber.
— 571 — 31 — — Cgm. 719.
— 551 — 2 — — ftpaSrf.
692
&
6fefr L fcfieH @. 418 — 505.
11
Sief) «Bccal- Meilung fm E. itbetl @. 1-134.
6ie& I. StfteU @. 624 — 638.
«ugöbutg: £ru<f Der ßftfiin bei: 3- O- gotU'ftyn »BucfcöanNuna-
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